Alte Liebe verweht nicht von japany (Muss es überarbeiten, passt mir nicht mehr) ================================================================================ Kapitel 1: Plötzliche Erscheinung --------------------------------- Der Wind wirbelte die roten Blätter, die von den vielen Bäumen auf den Boden gefallen waren, auf. Herbst, die Zeit in der der Sommer zu Ende geht und langsam sich die Pforten Richtung Winter öffnen. In dieser Zeit, in der alle Bäume ihr Gewand abwerfen und die Blumen von der Oberfläche verschwinden. Genau zu diesem Zeitpunkt stieg eine unscheinbare Person aus dem Zug, der von Shizuoka nach Nankatsu fuhr, aus. Niemand schien Notiz von ihr zu nehmen, aber das war ihr wahrscheinlich auch egal. Nach so vielen Jahren würde sie endlich das Gesuchte wieder finden und zwar hier in Nankatsu... ...die Schulglocke läutete. Sofort rasten die letzten Schüler in ihre Klassenzimmer und setzten sich auf ihren Platz, bevor sie der Lehrer wieder hinaus zur Tür schicken konnte, darunter auch der tollpatschige aber tolerante Ryo Ishizaki. Fast wie jeden Morgen, hätte er beinahe verschlafen, wäre da nicht seine strenge Mutter, die schon sorgt, damit ihr jüngster Sprössling in die Schule kommt. Der Lehrer kam stets pünktlich auf die Sekunde ins Klassenzimmer getreten. "Guten Morgen, Schüler und Schülerinnen. Wie ich sehe seid ihr alle da, sogar Mr. Ishizaki. Welch ne Ehre." Röte stieg Ryo ins Gesicht und er versteckte sich in seinem auf geschlagenem Mathematikbuch. Hinter ihm lachte sich das Shutetsutrio ins Fäustchen. "Schlagt eure Bücher auf. Ich beginne mit dem Unterricht." Wie immer zog sich dieses Fach in die Länge, da niemand sichtlich interessiert war, natürlich ausgenommen die Streber und die, die es weit bringen wollten. Wie zum Beispiel das Kopfballwunder von Nankatsu, Izawa Mamuro. Sein Ziel war es, nach der Oberstufe Medizin zu studieren, genau wie seine Eltern, wobei er aber das Fußballspielen nicht aufgab. Oder auch der wiedergekehrte Taro Misaki, der mit Mathematik auch keine Probleme hatte. Aber heute schien er nicht gerade die Gedanken beim Schulstoff zu haben, sondern schaute zum Fenster hinaus. >>Na Tsubasa, wie geht es dir in Brasilien? Ich weiß, du gehst deinen Weg und trotzdem wünsche ich dir viel Glück, obwohl du es wahrscheinlich nicht brauchen wirst...<< Er lächelte. >>Was sie jetzt bloß macht? Ich hab sie nun seit gut drei Jahren nicht mehr gesehen. Damals war sie gerade mal 12 Jahre alt ...<< "Herr Misaki. Können Sie mir die Lösung von der Aufgabe 23b sagen." Taro hörte nicht hin. "Herr Misaki..." Erst nach dem Stoss in die Rippen von seinem Pultnachbar Ishizaki wachte er aus seinen Gedanken auf. Abrupt stand er auf und sah den Lehrer an. "Ja...bitte?" "Herr Misaki. Ich habe Sie schon dreimal aufgefordert mir die Antwort der Aufgabe 23b zu sagen. Wo stecken Sie bloß mit Euren Gedanken? Vielleicht täte Ihnen frische Luft ganz gut." Taro seufzte und packte seine Sachen zusammen und verließ den Unterrichtsraum. Sein Vater wird sicherlich nicht gerade begeistert sein, wenn er das hören wird. Naja was soll's. Ändern konnte er es auch nicht mehr. Wie der Lehrer ihm geraten hatte, begab er sich an die frische Luft. Er ließ sich auf eine Bank unterhalb eines Baumes sinken. Von hier aus konnte man alles schön beobachten. Wie die jüngeren Kohais Sport betrieben oder die älteren Mädchen Tratsch untereinander verbreiteten. Taro spielte mit seinem besten Freunde- dem Fußball- herum. Ließ ihn auf sein Knie wandern, dann wieder zurück auf seinen Fuß und immer so weiter. Die Schulglocke klingelte. Seine Freunde fanden Taro schnell und gesellten sich zu ihm hin. "Mensch Alter, was ist den heute mit dir los?" Ishizaki beobachtete seinen Freund genau. Misaki zuckte die Schultern und stierte ins Leere. "Hmm... Jetzt weiß ich was mit dir los ist. Du bist verliebt!" Er schlug sich mit der Faust in die andere Hand. "Dass muss es sein." Das war nun endgültig zuviel für Misaki, er kippte ab dem Bank. Die anderen Mitspieler lachten und auch Taro ließ sich anstecken. Ishizaki begriff wieder einmal nicht was daran so komisch war, darum schaute er seine Kollegen nur verwirrt an. "Hab ich jetzt was Falsches gesagt?" "Nee Ryo. Aber überdenk deine Worte nochmals." Ryo kratzte sich am Kopf und wurde dennoch nicht schlauer. "Na Schatz, was versuchst du den?" Yukari umarmte Ryo von hinten und sah ihn an. Bevor Ryo antworten konnte, ließ Kisugi Teppei seinen Kommentar fallen. "Ach weißt du Yukari, er versucht zu Denken." "Hahaha. Sehr witzig", schmollte Ryo jetzt. Auch Sanae und ein paar andere Mädchen gesellten sich zu ihnen hin. Es war eine fröhliche Runde und auch Misaki schien seine Gedanken die ihn vorhin so beschäftigt hatten, zu vergessen. Dieser Jemand, der aus dem Zug gestiegen ist, legte sich seine Tasche um und dribbelte mit dem mitgebrachten Fußball los. Mit Leichtigkeit durchquerte diese Person den japanischen Bahnhof. Hier und da blieben Leute stehen und schauten dem außergewöhnlichen Fußballkünsten des Unbekannten zu. "Hey, habt ihr heute Abend Lust auf Kino?" Yukari schaute in die Runde. "Hört sich nicht schlecht an. Also ich bin dabei", meinte Hajime und auch Kisugi und Izawa stimmten zu. "Ich muss euch enttäuschen. Ich kann nicht, auf mich müsst ihr verzichten", entschuldigte sich Misaki. "Ich muss wieder einmal Babysitten." Er seufzte. "Stimmt ja. Auf die Tochter der Freundin deines Vaters." Taro nickte zustimmend Takasugi zu. "Mein Vater hat heute Abend eine Eröffnung seiner neuen Werke und nimmt seine Freundin, und verdonnerte mich dazu, auf ihre Tochter Nagisa aufzupassen." "Nimm sie doch mit ins Kino", meinte Ishizaki wieder einmal geistreich. "Schön wäre es. Aber Ryo bei all deinen Versuchen, sie ist erst 5 Jahre alt. Naja, kann man nichts machen. Dann komme ich halt ein anders mal mit." Die Schulglocke klingelte. "Leute, Unterricht." Die kleine Gruppe von Fußballern und Betreuerinnen steuerte wieder den Schulhauseingang an, als Taro Misaki plötzlich ein Blick in seinem Rücken spürte. >>Ich kenne diesen Blick. Ich hatte ihn schon einmal im Rücken. Ist das denn möglich? << Er drehte sich um, sah aber niemanden. <>Woher kenne ich sie bloß? << Taro beobachtete sie genau. Diese Person hatte einen langen blonden Zopf, der ihr bis hinunter zum Kreuz langte; eine Cappi verdeckte ihr Gesicht und eine Sonnenbrille ihre Augen. Ihre Kleidung war eigentlich unauffällig. Sie hatte kniehohe weiße Socken und Sneakers an, dazu kurze Hosen, die knapp über dem Knie endeten; dazu eine hellgrüne Weste. Die Gestalt wandte sich ab und wollte weg dribbeln, als sie die vier Freunde entdeckte. Erst jetzt konnten die Japaner erkennen, dass es sich bei dieser Unbekannten um eine junge Frau, höchstens im Alter von 16, 17 Jahren, handelte. Ihr Dekollete, das von einem Bauchnabelfreiem Top gedeckt wurde, bewegte sich nun rascher als vorher auf und ab. Sie hatte ihn gefunden. "Ach du Schreck. Wir müssen zurück. Das Fußballspiel beginnt doch in wenigen Momenten." Ryo packte Yukari am Arm und zog sie mit sich, die anderen folgten ihm. Sie rannen an der unbekannten Schönheit vorbei. Ihr kullerten Tränen die Wangen hinunter, als sie vorbei rannten. Leise flüsterte sie: "Ciao Taro. Come stai? Io va bene..." Dann dribbelte die Italienerin los. Misaki und die anderen kamen noch rechtzeitig zurück. Aber er wurde den Gedanken nicht los, er kenne diese junge Frau. >>Wer war sie? << Das Spiel hatte begonnen. Misakis Team dominierte das Spiel wie immer. Taro gehörte das Mittelfeld niemand konnte ihm das Wasser reichen. Und schon bald ging sein Team in Führung. Als der Abschlusspfiff ertönte, führten sie klar mit 6:0, wobei Taro vier Tore selber geschossen hatte und bei den anderen zwei beteiligt war. "Guter Match. Habt gut und Fair gespielt. Ihr könnt gehen." Taro verabschiedete sich von seinen Freunden und verschwand in seinem Zuhause. "Hallo. Bin wieder da." Sofort kam die kleine Nagisa herangehüpft und umarmte Taro. Auch Ichiro Misaki kam zu seinem Sohn. "Sie sind schon da?" "Ja, wir müssen bald los. Kurz nach dem Essen fahren wir auf Tokio. Die Ausstellung fängt früher an." "Hallo Taro." Eine wunderschöne, schlanke Frau mittleren Alters erschien hinter seinem Vater, seine Freundin Kazue. "Hallo Kazue." "Es tut mir leid, dass du schon wieder auf Nagisa aufpassen musst..." "Kein Problem, ich mach das doch gerne." "Dafür bin ich dir wirklich von ganzem Herzen dankbar, Taro. Du bist ein wundervoller Junge." Nagisa packte Taro an der Hand und führte ihn in den Essraum. "Ich muss dir was zeigen." Kazue schmiegte sich an Ichiro: "Du musst wirklich stolz auf deinen Sohn sein. Er ist immer so selbstlos und hilfsbereit." Ichiro lächelte und nickte: >>Ja so ist er, mein Taro. << Nach dem Mittagessen, verabschiedeten sich die beiden Elternteile von ihren Kindern. "Pass gut auf Nagisa auf, Taro. Und schau, dass sie nicht zu spät ins Bett geht. Und..." Ichiro unterbrach seine Geliebte mit einem Handzeichen und meinte dann: "Ich glaube, Taro hat das schon im Griff. Ich vertraue ihm. Also bis später Taro." Er umarmte seinen Sohn und gab dann Nagisa einen Kuss auf die Wange. Kazue machte es ihm gleich, verabschiedete sich von Taro mit einem Kuss auf die Wange und von ihrer kleinen Tochter mit einem Kuss auf den Mund. Taro stand mit der kleinen Nagisa vor der Tür, bis das Auto seines Vaters nicht mehr sichtbar war. "Komm Nagisa. Wir gehen rein und spielen was." "Au ja." Schon bald war es vier Uhr, das hieß für den Mittelfeldspieler und Captain des FC Nankatsus Training. "Nagisa, komm zieh dich an. Wir gehen zusammen zum Fußballtraining." Ihre Augen funkelten als sie Fußball hörte; die kleine liebte es Misaki beim Spielen zuzusehen. Er half ihr in die Jacke und Schuhe und machte sich dann selber parat und beide gingen dann Richtung Schule. Die anderen Spieler warteten schon auf ihn. "Nagisa, geh zu Fane und Yukari." Er schubste sie leicht in die Richtung der beiden Betreuerinnen, wo sie schon sehnsüchtig erwartet wurde. "Lasst das Training beginnen." Das Training war wie früher, bloß das jetzt Misaki Captain war und nicht mehr Tsubasa, aber das störte eigentlich niemanden, da der Partner ihn würdig vertrat. Wieder wurden sie von der jungen Italienerin beobachtet. >>Er ist immer noch der Beste, sowie ich ihn zuletzt gesehen habe. Oh Taro, wie sehr hast du mir gefehlt. << Sie nahm ihre Sonnenbrille runter und ihre blauen Augen leuchteten, als sie Misaki beim Spielen betrachtete. Am liebsten würde sie jetzt aufs Spielfeld rennen und Taro einfach umarmen, wie sie's schon einmal getan hat, aber sie hielt sich nicht dafür. Drei Jahre, drei lange Jahre waren vergangen, seit sie ihn nicht gesehen hat, außer vielleicht im Fernseher als Japan gerade gegen Italien gewonnen hatte, an der letzten U-16 WM. Drei Verteidiger stürmten auf den Ballführenden Misaki zu. Dieser entkam mit einem grossen Sprung in die Höhe und setzte zum Volleyschuss an, wobei Ryo noch mit seinem Gesicht abwehren konnte. Aber der Ball war noch heiss. Kaum landete Taro wieder, setzte er schon zu einem Fallrückzieher an und schoss der Ball in die linke untere Ecke. "Schön platziert, Misaki." Seine Mitspieler klopften ihm anerkennend auf die Schulter. Von weiter oben hörten sie plötzlich eine Frauenstimme: "Va Bene, taro, va bene!!" Die junge Italienerin wurde sich erst jetzt bewusst, was sie getan hatte. Und schon schoss ihr die Röte ins Gesicht. Langsam nahm sie den erhobenen Arm wieder runter und zog ihr Cappi weiter runter ins Gesicht und wandte sich beschämt ab. >>Mann, bist du doof. Mann, mann, mann... << "Kennst du diese junge Frau, Misaki?", fragte Hajime seinen Kapitän interessiert. Jedoch hörte dieser nicht hin und schaute nur zu ihr hoch. Keine Zweifel, er kannte sie. Sie war hier, nach drei Jahren sah er sie nun endlich wieder und wie sie sich verändert hatte. Mit dem Ball an der Sohle klebend suchte das Mädchen dribbelnd das Weite. Taro wollte ihr nach, besann sich dann aber anders und widmete sich wieder dem Training. >>Ich werde dich finden und wenn es das Letzte ist was ich tue. << Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)