Der Schatz der Macht von J-chan82 ================================================================================ Kapitel 17: Bulma ----------------- A/N: Danke für die Review, Bulma654! Ich hoffe, die Geschichte wird in deinen Augen auch besser... Nicht, dass ich dich nachher enttäusche! So, heute mal ein kurzes Kapitel... Ich hoffe, es macht euch nichts aus... Kapitel 17: Bulma Wie viel Zeit war vergangen? Drei Wochen? Ein Monat? Vielleicht sogar mehr? Dieses fragte Bulma sich, als sie auf dem Bett in der Kabine lag, die die letzten paar Wochen ihr Gefängnis gewesen war. Nach etwa zwei Wochen hatte sie aufgehört, die Tages- und Nachtanbrüche, die sie durch das kleine Bullauge in der Wand sehen konnte, zu zählen. Aber jetzt wünschte sie sich, sie hätte das nie getan. Jegliches Zeitgefühl war verschwunden. Was würde sie dafür geben, das genaue Datum zu wissen oder vielleicht nur, um zu wissen, welcher Tag es war? War es Donnerstag, der Tag, der nur ihr und ChiChi gehörte um etwas zu unternehmen? Oder Sonntag, wenn sie zur Kirche musste? Oder Montag, wenn sie ihren Vater zu verschiedenen Konferenzen begleiten musste? Nicht, dass sie diese letzten zwei Tage sonderlich misste. Bulma graute es immer vor denen, da sie einfach nur langweilig waren. Aber sie wollte es nur wissen. Sie wollte wissen, was ihre Eltern gerade zu Hause machten. Verflucht, sie wollte sogar wissen, was Vegeta jetzt gerade machte! Bulma vergrub ihr Gesicht in ihren Händen und stieß ein leidendes Stöhnen aus. Ja, das war die Wahrheit. Sie sehnte sich danach zu wissen, was die königliche Nervensäge tat! Während der ersten paar Tage auf dem Schiff, als alles, gut, nicht wirklich alles, noch in Ordnung gewesen war, hatte sie eine bestimmte Routine im Verhalten des Prinzen entdeckt. Ob es das Aufstehen morgens war, das Training an Deck oder einfach nur mit ihr zu speisen – zu wissen, was er vorhatte war eine Art Trost für sie gewesen… auf eine merkwürdige Art und Weise. Die Wände auf dem Schiff waren ziemlich dünn, so dass sie zum großen Teil hören konnte, was ihr Geiselnehmer gerade tat. Sie konnte ihn nachts sogar schnarchen hören und fragte sich im Stillen, wovon er wohl träumte, während er schlief. Dann gab es Momente, in denen sie das Kratzen seines Federkiels hören konnte, wenn er etwas schrieb. Aber etwa drei bis vier Tage nachdem sie Namek verlassen hatten, war all das verschwunden. Entweder war ihr Gehör über Nacht äußerst schlecht geworden oder Vegeta war seitdem nicht mehr in seiner Kabine gewesen. Zumindest nicht, solange sie wach war. Und sie vermisste es. Keine weiteren Vorstellungsmöglichkeiten darüber, wie der Schweiß an seinen angespannten Muskeln seines perfekt gebauten Körpers herunterrann, wie er in seinem Bett lag und träumte, oder wie er einen Brief schrieb und dabei die Feder mit seinen starken und doch eleganten Fingern… Bulma, hör damit auf!, schalt sie sich. Er ist dein Feind! Er hat dich als Geisel genommen und in dieser Kabine auf diesem Schiff eingesperrt! Du kannst und darfst es einfach nicht zulassen, ihn irgendwie anziehend zu finden! Aber wer würde sich nicht von ihm angezogen fühlen? Er war stark, düster, mysteriös und unglaublich gutaussehend… „Oh Gott“, murmelte sie. „Diese Einsamkeit macht mich noch wahnsinnig.“ Sie blickte wehmütig zur Tür. Oh, wie sehr wollte sie rausgehen und andere Gesichter sehen als das des alten Koches, der ihr zweimal am Tag etwas zu essen brachte und den Eimer, den sie als Ersatz für eine Toilette benutzte, austauschte, selbst wenn es nur einer der anderen beiden Saiyajins wäre. Das und sie brauchte ganz dringend ein bisschen frische Luft, mehr als was das kleine Bullauge ihr bieten konnte. Sie selbst stank bestialisch, genauso wie die Kleidung, die sie trug. Sie hatte jedoch gelernt, damit zu leben. Sie war eine Gefangene auf diesem Schiff und nicht auf einer ersten Klasse Kreuzfahrt. Sie hatte in den letzten Wochen schon gelernt, zu leben ohne zu weinen, da sie festgestellt hatte, das Tränen ihr überhaupt nicht helfen würden. Menschen hatten immer ihre Kraft bewundert, nicht die körperliche, sondern die innerliche. Niemals hatte jemand sie weinen gesehen, da sie das selten tat. Und doch hatte sie in den letzten Wochen mehr Tränen vergossen als in den vergangenen Jahren zusammen. Bulma hatte bereits im jungen Alter gelernt, dass sie in ihrer Position, besonders als Frau, stark sein musste, also entwickelte sie bestimmte Züge, für die sie jetzt berühmt war. Ihre Einstellung war im ganzen Palast gefürchtet und niemand wagte es, ihr zu widersprechen, manchmal nicht einmal ihr eigener Vater. Ein bisschen ähnelte diese Einstellung der eines gewissen Saiyajin Prinzen. Nun, dachte Bulma, eine Beziehung mit ihm wäre sicherlich niemals langweilig. Argh! Das war schon das zweite Mal innerhalb ein paar Minuten, dass ihre Gedanken diesen Weg eingeschlagen hatten. Doch wenn sie schon an so etwas denken musste, konnte sie dann nicht an andere Männer denken? Nun, es hatte niemals Männer gegeben, über die sie so gedacht hatte und sie hatte die meisten sowieso mit ihrer Sturheit verjagt. Warte, es gab einen Mann, für den sie sich mal interessiert hatte… außer Vegeta… Nein! Sie interessierte sich nicht für ihn! Ihr Kopf spielte ihr nur einen Streich aufgrund ihrer derzeitigen Situation. So, nun wieder zurück zu den glücklichen Gedanken, glückliche Gedanken über Yamchu… Bulma seufzte. Von dem ersten Moment an, als sie ihn getroffen hatte, mochte sie ihn. Er war am Anfang sehr schüchtern gewesen, aber mit ihrem Charme hatte Bulma es geschafft, ihn ein bisschen aufzulockern und am Ende hatten sie sich sogar geküsst. Ein wunderschöner Kuss war das sogar gewesen. Aber diese dummen Wachen hatten sie erwischt und Yamchu aus dem Palast geschmissen. Und das nur, weil er nicht ihrem Stand angehörte. Bulma schnaubte bei dieser Erinnerung. Vielleicht, wenn dieses vorbei und sie sicher zu Hause war, konnte sie ihren Vater um Erlaubnis fragen, Yamchu besser kennen zu lernen. Er wäre dann immerhin einer von denen, die sie befreit hätten und vielleicht würde das die Ansichten ihres Vaters bezüglich Yamchu ändern. Aber solange sie noch auf diesem Schiff war, würde sie ihr Haupt hochhalten. Kein Weinen mehr, kein Jammern mehr. Sie würde diesen Saiyajins zeigen, dass sie stark war und das auf eine besondere Art. Egal wie schlimm ihre Situation werden würde, sie würde nicht aufgeben, nicht jetzt, da sie wusste, dass Goku auf dem Weg war, sie zu befreien. Er war ihre einzige Hoffnung und sie setzte ihr ganzes Vertrauen in ihn. Bulma warf wieder einen Blick auf die Tür. Goku, bitte komm bald. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)