Der Schatz der Macht von J-chan82 ================================================================================ Kapitel 45: Ein herzliches Willkommen ------------------------------------- A/N: Und hier kommt nun das drittletzte Kapitel dieser Geschichte… *schniff* Bin jetzt schon traurig, wie soll das denn erst beim letzten werden? Naja, irgendwie werden wir das wohl überleben… Hoff ich zumindest… Was meint ihr, kriegen wir die 100-Review-Grenze noch gepackt? Wir stehen jetzt bei 91… Müsste doch zu schaffen sein, oder? Büdde? *gg* So, dieses Kapitel wird, glaube ich, mal wieder ein bisschen leichter sein… Praktisch die Ruhe vor dem Sturm, denn nächste Woche gibt es die Verhandlung. Und mehr sage ich mal einfach nicht. Ihr werdet es schon selbst sehen. Hehe… Kapitel 45: Ein herzliches Willkommen Ein junger Soldat der königlichen Marine rannte durch die langen Korridore des Herrenhauses des Generals nachdem sein Vorgesetzter ihn mit den Abschiedsworten sich zu beeilen dorthin geschickt hatte. Er verfluchte die Götter dafür, als Schweiß an seinem Gesicht und seinem Rücken herunterlief und die blaue Uniform, die er während seines Dienstes tragen musste, durchtränkte. Warum musste das während seiner Schicht passieren? Warum hätte es nicht zwei Stunden früher passieren können, als er noch ohne Sorgen zu Hause gewesen war? Das Leben war nicht gerecht, beschloss der Soldat, als er um eine weitere Ecke herumschlitterte und die Tür zum Büro des Generals am anderen Ende des Flures sah. Zumindest würde er, sobald er die Nachricht von seinem Vorgesetzten übermittelt hatte, wieder abhauen können. Er runzelte seine Stirn. Zumindest hoffte er das. Endlich kam er am Ende des Flures an und riss die Tür offen, wobei er sämtlichen Takt, der ihm beigebracht wurde, wenn er Männer vom Stand des Generals traf, missachtete. „General Kaiou!“, keuchte er, als er vor seinem Schreibtisch anhielt. „Da sind... da sind...“ General Kaiou blickte von dem Papierkram auf seinem Schreibtisch auf und starrte den zerzausten jungen Mann vor sich an. Etwas Ernstes musste geschehen sein. „Beruhigt Euch, Soldat“, sagte er, als er von seinem Stuhl aufstand. „Was ist passiert?“ Der junge Soldat versuchte sein rasendes Herz zu beruhigen und wischte mit seinem Handrücken den Schweiß von seiner Stirn. Erst nachdem er mehrmals tief durchgeatmet hatte, schaffte er es auszustoßen: „P-Piraten!“ ~*~ Die Kutsche war in Rekordzeit fertig und beim Fort. General Kaiou konnte es nicht glauben. Piraten! Der letzte offene Angriff war aufgrund ihrer unglaublichen Verteidigung am Fort vor so vielen Jahren gewesen. Seit sie das letzte Piratenschiff direkt im Hafen versenkt hatten, bevor es überhaupt die Zeit gehabt hatte anzugreifen, hatte es kein weiteres gewagt, so einen Frontalangriff durchzuführen. Kaiou war ganz und gar außer Atem, als er auf der Außenmauer des Forts ankam, gefolgt von dem jungen Mann, der ihm die Nachricht überbracht hatte. Nachdem er sich ein paar Sekunden erholt hatte, ging er auf den Leutnant im Dienst zu und hielt neben ihm an. „Wo ist es?“ „Dort drüben“, informierte der Mann ihn und gab ihm ein Fernrohr. „Es kommt mit jeder Minute näher und ich vermute, dass es den Hafen innerhalb der nächsten dreißig Minuten erreichen wird.“ Kaiou runzelte bedächtig die Stirn, als er durch das Fernrohr beobachtete, wie das dunkle Schiff auf sie zusegelte. Es bestand kein Zweifel daran, dass das Schiff mit Piraten besetzt war, doch nicht nur mit irgendwelchen Piraten. Der Name des Schiffes sagte alles – Ouji. Der gefürchtete Pirat Vegeta war zurück. Das musste bedeuten, dass Gokus Mission fehlgeschlagen war, bemerkte der General bestürzt. Am Horizont war kein weiteres Schiff zu sehen, keine Kintoun, die diesem Schiff folgte. Es war einfach nichts von seinem besten Seefahrer zu sehen und Kaiou war sich sicher, dass Goku alles in seiner Macht stehende tun würde, um Vegeta davon abzuhalten, die Westliche Hauptstadt zu erreichen. All dieses führte zu einem Schluss – etwas musste Son Goku und seiner Mannschaft zugestoßen sein, was hieß, dass sie entweder tot oder gefangen waren, obwohl Kaiou bezweifelte dass entweder Vegeta oder Frieza sie am Leben lassen würde. Das war schrecklich. „Sir?“, fragte der junge Leutnant. „Was sollen wir jetzt tun?“ Das Stirnrunzeln wurde von einem finsteren Blick ersetzt, als er überlegte, was als nächstes getan werden sollte. Er würde niemals Antworten über das, was geschehen war, bekommen, wenn sie das Schiff einfach versenkten. Und Antworten waren etwas, was er verzweifelt brauchte. Wenn eine Möglichkeit bestand, dass Son Goku noch lebte, musste er sie nutzen. Außerdem musste er sich auf das schlimmste vorbereiten. Falls einer von ihnen an den Schatz der Macht gelangt war, hatten sie keine andere Wahl als gegen sie Krieg zu führen, mit hoffentlich so vielen Verbündeten wie möglich. Boten mussten zu den umliegenden Inseln und Ländern geschickt werden. Vielleicht, vielleicht, wenn sie alle zusammen arbeiteten, waren sie in der Lage, der Terrorherrschaft, die sie erwarten würde, ein Ende zu setzen. „Bereit Euch darauf vor, anzugreifen“, sagte Kaiou schließlich und senkte das Fernrohr einen Augenblick lang. „Versammelt Eure Männer und macht die Kanonen und andere Waffen fertig, doch wartet bis ihr angreift. Ich möchte Gefangene und keine Toten. Wenn es vermieden werden kann, das Schiff zu versenken, dann versucht es unter allen Umständen zu vermeiden. Schickt auch ein paar Eurer Männer zu dem Quai um die Piraten willkommen zu heißen. Oh, und Lord Briefs sollte davon sofort in Kenntnis gesetzt werden.“ „Aye, Sir.“ Der Leutnant salutierte und begann sofort seinen Männern Befehle zu erteilen. Der junge Soldat, der auch schon der Bote zum General war, war ausgewählt worden die Nachricht der Bedrohung an Lord Briefs zu überbringen. Jeder auf dem Fort eilte über die Mauern und ging in Position um darauf zu warten, dass die Ouji näher kam. Kaiou hatte sich nicht vom Fleck gerührt und beobachtete mit wachsender Besorgnis wie das Schiff näher kam. Etwas war nicht in Ordnung. An Deck war keine Menschenseele zu sehen und er konnte aufgrund der großen Segel den Steuermann nicht erkennen. Keine blutdurstigen Piraten an Deck, die darauf warteten an Land zu gehen und das zu tun, was sie am besten konnten – plündern. Es waren an den Seiten des Schiffes keine Kanonen sichtbar, um sie anzugreifen. „Was zum Teufel haben diese Piraten vor?“, fragte Kaiou sich, als er sich ein wenig bewegte, um dem Kurs des Schiffes zu folgen. Sie hatten fast die Bucht erreicht und in weiteren zwanzig Minuten würden sie direkt im Hafen sein. Wenn sie wirklich vorhatten die Stadt anzugreifen, mussten sie jetzt Vorbereitungen treffen. Die Kanonen mussten in Position gebracht werden und zumindest ein paar Mitglieder der Mannschaft mussten an Deck sein. Kaiou hatte einen Kloß in seinem Hals. Er konnte nicht verstehen, was vor sich ging. Warum unternahmen diese Piraten nichts? Die Spannung am Fort war fast unerträglich. Die Soldaten um ihn herum, sowohl junge als auch alte, bekamen sichtlich ein wenig Angst. Sie alle hatten Gerüchte über Vegeta und seine Mannschaft gehört und keines dieser Gerüchte war im Geringsten beruhigend. Wie auch immer, während die älteren Soldaten geduldig darauf warteten, dass etwas geschah, bemerkte Kaiou, dass die jungen um ihn herum langsam unruhig wurden. Das war ziemlich verständlich, da das die erste richtige Bedrohung war, der sie sich stellen mussten. Plötzlich konnte man im ganzen Fort ein ohrenbetäubendes Bumm! hören. Kaious Kopf wirbelte erschrocken herum, als eine Kanonenkugel vom Fort geschossen würde und ins Wasser krachte, etwa zwanzig Meter vor der Ouji. Der junge Soldat, der dafür verantwortlich gewesen war, war kreidebleich und hielt noch immer die glühende Fackel, mit der er aus Versehen die Zündschnur der Kanone angezündet hatte, als seine Angst die Oberhand gewonnen hatte, in der Hand. „Ihr!“, brüllte Kaiou ihn an. „Weg von der Kanone und rein ins Fort! Jemand anderes soll seinen Platz einnehmen!“ Der junge Soldat nickte bloß und Kaiou konnte sehen, dass er zumindest ein bisschen glücklich darüber war, von der drohenden Gefahr wegzukommen, obwohl er für sein Verhalten später streng bestraft werden würde. Mit einem tiefen Seufzer wandte Kaiou seine Aufmerksamkeit wieder der Ouji zu. Wie auch immer, als er jetzt durch das Fernrohr blickte, konnte er an Deck des Schiffes etwas Bewegung sehen. Ein junger Mann mit schulterlangem blonden Haar ging jetzt zum Bug und blickte zur Stadt. Er war nicht groß, soweit Kaiou es erkennen konnte, und schien ziemlich schwach zu sein. Doch er wusste, dass das Aussehen täuschen könnte. Es würde ihnen nicht gut tun, ihre Gegner zu unterschätzen, besonders nicht in so einer Situation. Der General wartete zwei unendlich lange Minuten darauf, dass etwas geschah, doch der blonde Pirat tauschte nur ein paar Worte mit jemandem aus, der in der Tür stand und zu dem der Blick versperrt war. „Sie werden uns hier nicht angreifen“, murmelte er schließlich. Er senkte das Fernrohr, obwohl er jetzt riskierte, etwas das auf dem Schiff geschah, zu verpassen, und rief: „Mehr Männer zu dem Quai!“ Der Leutnant wiederholte seine Worte und befahl einigen seiner Männer beim Fort zu bleiben, während der Rest die Steintreppen hinuntereilte und ihre Pferde bestieg, um zum Quai zu reiten. Kaiou selbst war auch auf dem Weg zu seiner Kutsche. Er wollte anwesend sein, wenn die Piraten ankamen. ~*~ Die Wartezeit war quälend lang, obwohl es nur wenige Minuten waren, bis das Schiff in Schussweite der Gewehre der Soldaten kam. Die Soldaten standen oder knieten am Quai, mit General Kaiou und dem Leutnant zwischen ihnen, bereit anzugreifen. Jedoch waren noch immer keine Kanonen zu sehen, obwohl sich nun ein paar mehr Leute an Deck herumtrieben, doch da er das Fernrohr im Fort gelassen hatte, konnte Kaiou keinen von ihnen erkennen. Doch die Abwesenheit der Waffen kam ihm merkwürdig vor. Die Ouji kam näher und näher, doch sobald sie nahe genug dran war um jemanden an Deck zu erkennen, war wieder keiner zu sehen. Kaiou hob langsam seine Hand, das Signal für die Soldaten den Angriff vorzubereiten, als das emporragende Schiff direkt vor ihnen zum stehen kam. Der General versuchte den Kloß in seiner Kehle herunterzuschlucken und wollte gerade einigen Soldaten befehlen an Bord zu gehen, wenn etwas wirklich Unerwartetes geschah. General Kaiou konnte seinen Augen nicht trauen, als ein kleiner Mann über die Reling am Bug sprang und ein dickes Tau fing, das zu ihm heruntergeworfen wurde um es an einem Poller festzubinden. „K-Krillin?“, stotterte er überrascht. Der kleine Seemann und beste Freund von Goku war die letzte Person, die er erwartet hätte, besonders auf der Ouji. „General“, erkannte der Seefahrer ihn schnell mit einem Grinsen an, als er an den fassungslosen Soldaten zum anderen Ende des Schiffes vorbeiging. „Hey, Yamchu! Wirf mir das andere zu!“ Sicher genug erschien der andere bekannte Seemann aus Son Gokus Mannschaft am Heck des Schiffes und ließ ein weiteres dickes Tau in Krillins Hände fallen. „Danke!“ Das musste ein Traum sein, beschloss Kaiou schnell und senkte vorsichtig seine Hände, um sich die Augen zu reiben. „General?“, fragte der junge Leutnant um seiner Aufmerksamkeit zu erlangen. „Wie lauten Eure Befehle?“ Als er wieder seine Augen öffnete und sah, dass die zwei Männer noch dort waren, räusperte der General sich und antwortete: „Legt die Waffen nieder. Diese Männer sind keine Piraten.“ Ein schmales Grinsen zog an seinen Lippen. Nein, diese Männer waren keine Piraten. Seine Augen wanderten zu der Mitte des Schiffes, wo Yamchu jetzt eine Planke auf den Quai niederließ. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis er Tenshinhan und Chao-Zu sah, doch Goku war noch immer nirgends zu sehen. Sein Herz sank ein wenig, als er schon das schlimmste befürchtete, doch die Mannschaft war so gut gelaunt. Wenn Son Goku wirklich tot war, würden sie sich nicht so verhalten. Plötzlich sah er etwas wild abstehendes schwarzes Haar, doch wieder war es nicht Goku, obwohl dieser Mann eine bemerkenswerte Ähnlichkeit mit dem jungen Seefahrer hatte, trotz der Tatsache, dass er scheinbar älter war als Goku. Verdammt! Wo war er?“ Wie auch immer, egal wie sehr er sich auch darauf freute, Son Goku wiederzusehen, so fürchtete er auch ihr Zusammentreffen, da er sich nur allzu gut an die barschen Worte von vor wenigen Monaten erinnerte, als sie das letzte Mal miteinander gesprochen hatten. Sie hatten sich nicht gerade unter den besten Umständen getrennt. Er fragte sich, ob der Seefahrer, sein bester Mann, noch immer den Dienst quittieren wollte oder seine Entscheidung geändert hatte. Oder noch wichtiger, ob es eine Möglichkeit gab, ihre Freundschaft zu retten. „General Kaiou“, hörte er plötzlich eine Stimme hinter sich, die ihn aus seinen Gedanken riss. Er drehte sich um und sah, dass Lord Briefs nun mit mehr Soldaten hinter ihm stand. „Was bedeutet all das hier? Einer Eurer Männer informierte mich von einem Piratenangriff. Aber ich—“ „Daddy?“ Beide Männer sahen zum Schiff auf und beide konnten ihren Augen nicht trauen. Dort, an Deck, mit ihren Händen fest die Reling umklammernd, stand Bulma mit einem weiten Lächeln auf ihrem Gesicht. „Bulma?“, fragte Lord Briefs, der weder seinen Augen noch Ohren richtig traute. „Daddy!“ Bulma rannte über die Planke an Land und, die gesamte Etikette, die sie jemals gelernt hatte ignorierend, warf sie ihre Arme um den Hals ihres Vaters und vergrub ihr Gesicht in seinem teuren Hemd. Sie spürte, wie Tränen an ihren Wangen herunterliefen, doch es war ihr egal. Sie war zurück. Sie war endlich zu Hause. Kaiou beobachtete das Wiedersehen gefühlvoll. Er war glücklich, dass Lady Bulma zurück und offensichtlich unverletzt war. Sein Blick wanderte zurück zum Schiff und seine Augen weiteten sich, als er den Jungen sah, der als nächstes, gefolgt von seiner Mutter, die Planke herunterging. War das wirklich Gohan? Das letzte Mal, als er ihn gesehen hatte, war gewesen, als die Kintoun von diesem Hafen aufgebrochen war um den Saiyajins zu folgen. Er hatte sich seitdem sehr verändert. Erst einmal war er in den vergangenen Monaten gewachsen und dann hatte sich auch etwas in seiner Haltung verändert. Doch er konnte nicht sagen was. „General“, sagte Lady ChiChi lächelnd und machte vor ihm einen Knicks. „Es ist schön, Euch wiederzusehen.“ „Es ist mir eine Freude, Euch wiederzusehen“, antworte Kaiou mit einem Lächeln. „Euch auch, junger Gohan. Ich bin froh, dass es Euch beiden gut geht. Aber darf ich fragen, wo Son Goku ist?“ „Ich bin hier.“ Kaiou blickte auf und sah, wie Son Goku die Planke herunterging, gefolgt von dem älteren Mann, der ihm so ähnlich sah. Der junge Seefahrer lächelte nicht, als er ihn anschaute. Anscheinend hatte Gokus Wut auf ihn über die letzten Monate nicht abgenommen. „General, darf ich Euch meinen Vater, Bardock, vorstellen?“ „D-dein V-Vater?“, stotterte der General, der von dieser Offenbarung vollkommen überrascht wurde. Doch nun, da er es wusste, war die Ähnlichkeit wirklich unheimlich und er war ein Narr gewesen, es nicht sofort erkannt zu haben. Wenn dieser Mann jünger gewesen wäre, hätte man ihn und Goku für Zwillinge halten können. Das Gesicht des Mannes war ein wenig eingefallen, wurde jedoch von einem freundlichen Lächeln erhellt. „Es tut mir Leid, ich habe meine Manieren vergessen. Es ist mir eine Freude, Euch kennen zu lernen.“ „Die Freude ist ganz meine“, entgegnete Bardock und streckte ihm seine Hand entgegen. Endlich traf der Saiyajin denjenigen, der auf seinen Sohn so großen Einfluss, doch ihn gleichzeitig verletzt hatte, indem er ihm seine Herkunft vorenthalten hatte. Bardock wusste nicht, ob er Gokus Wut auf diesen Mann teilen sollte, immerhin war sein Sohn zu dem Mann, der er jetzt war, zumindest teilweise durch den General geworden. Er müsste ihn ein bisschen besser kennen lernen um sein eigenes Urteil zu fällen. „Ich habe viel von Euch gehört und wollte Euch danken, dass ihr geholfen habt, meinen Sohn großzuziehen. Er ist unter Eurer Anleitung ein großartiger Mann geworden.“ Kaiou war ein wenig verlegen, als er die Hand des anderen Mannes schüttelte, doch Goku unterbrach sie schnell. „Ich glaube nicht, dass dafür jetzt der richtige Zeitpunkt ist. Piccolo, Tenshinhan, bringt ihn herunter!“ Nicht zum ersten Mal an diesem Tag, wurde General Kaiou vollkommen überrumpelt. Seine Augen weiteten sich komisch, als er sah, wie der Namekianer und der junge Mann niemand geringeren als den gefürchteten Piraten Vegeta die Planke herunterführten. Die Hände des Piraten waren vor ihm gefesselt, doch ansonsten ging er ohne Aufstand mit ihnen. Das Gesicht des Saiyajins war eine Maske der Gleichgültigkeit, als seine Augen über die versammelten Soldaten wanderten und auf ihm ruhten. Kaiou bemerkte, dass Lady Bulma die Umarmung ihres Vaters verlassen hatte und den Saiyajin nun mit Sorge in ihren Augen anblickte. Der General schüttelte seinen Kopf ganz eben. Es schien so, als ob Son Goku ihm eine lange Erklärung schuldete. „General, ich überlasse hiermit den Piraten Vegeta in Eurem Gewahrsam und bitte Euch, dass er für seine Verbrechen vor Gericht gestellt wird“, sagte Goku ruhig, als seine Freunde mit ihrem Gefangenen neben ihm anhielten. Irgendwie, selbst nachdem er akzeptiert hatte was er war, konnte er es noch nicht in sich finden, General Kaiou dafür zu vergeben, dass er ihm seine Herkunft verheimlicht hatte. „Wie auch immer, es gibt noch einige Dinge, über die ich mit Euch und Lord Briefs sprechen muss, bezüglich sowohl meiner Mission als auch Vegeta.“ „Na gut! Soldaten, nehmt diesen Mann in Verwahrung und bring ihn zu dem Fort. Ich werde morgen einen Termin für die Verhandlung verkünden.“ „Entschuldigt mich, General“, sagte der junge Leutnant plötzlich und seine Stimme klang gehässig. „Warum hängen wir ihn nicht einfach ohne Verhandlung? Wir wissen alle, was für schreckliche Dinge dieser Pirat getan hat. Ich glaube ehrlich nicht, dass eine Verhandlung notwendig ist.“ Kaiou erschien einen Moment lang bedächtig, als er offensichtlich über die Worte des Leutnants nachdachte, bis er sich schließlich fragend seinem besten Mann zuwandte. Er war sich sicher, dass Goku ihn nicht ohne einen triftigen Grund um so etwas bitten würde. „Son Goku?“ „Die Verhandlung wird notwendig sein“, sagte der Seefahrer bloß und warf dem Leutnant und General Kaiou einen harten Blick zu. Nickend sagte Kaiou: „Gut. Es wird eine Verhandlung geben. Soldaten, führt ihn zum Fort ab! Aber“, fuhr er fort, als er nun Goku seine gesamte Aufmerksamkeit zuwandte, während einige Soldaten auf Tenshinhan und Piccolo zugingen, um sie von ihrer Last zu erleichtern und führten den Piraten fort. Aus seinen Augenwinkeln heraus bemerkte er wieder erschrocken, wie Lady Bulma jeder Bewegung des Piraten mit offensichtlicher Sorge um ihn in ihren Augen folgte. „Du und ich, Goku, wir müssen miteinander reden.“ „Einverstanden“, stimmte Goku zu. „Aber darf ich Euch erst darum bitten, dass für ChiChi und Gohan eine Eskorte zum Haus ihres Vaters organisiert wird? Ich bin mir sicher, er wird sich freuen sie wiederzusehen. Außerdem muss ein Bote zu Muten Roshi entsandt werden. Krillin wird einen Gast mitbringen, wenn er zurückkehrt.“ Kaiou folgte Gokus Blick und sah schließlich, dass eine weitere Person die Planke herunterschritt – es war der gleiche blonde Mann, den er zuvor durch das Fernrohr gesehen hatte, nur dass es kein Mann war, wie er zuerst gedacht hatte, sondern eine Frau in Männerkleidung. „Ihr Name ist Juuhachigiou und sie half uns im Kampf gegen Friezas Soldaten. Ich habe sie eingeladen, beim Herrn der Schildkröten zu leben bis sie bereit ist, sich in der Westlichen Hauptstadt niederzulassen. Ich bin mir sicher, es wird Muten Roshi nichts ausmachen.“ Der General, der Gokus Gedankengang gefolgt war, erlaubte ein listiges Grinsen auf seinem Gesicht, als er die junge Frau wieder anblickte. „Du hast Recht. Es wird ihm sicherlich nichts ausmachen.“ Goku wollte gerade das Grinsen erwidern, doch verwandelte es schnell in ein Stirnrunzeln. Als er dieses bemerkte, räusperte Kaiou sich und sagte: „Nun denn, lass uns zu meinem Haus zurückkehren. Dort können wir über das, was geschehen ist, sprechen. Ich glaube deine Mannschaft wird den Rest ohne dich schaffen?“ „Ich bin mir sicher“, antwortete Goku bloß. „Krillin! Du hast die Verantwortung!“ „Aye, Käpt’n!“, rief Krillin grinsend mit einem spottenden Salut. Es wurde schnell eine Eskorte für ChiChi organisiert und der gleiche junge Soldat, der schon den ganzen Tag lang Bote gewesen war, wurde zu Muten Roshi geschickt, um ihn von der Rückkehr von Goku und seiner Mannschaft und von seinem Gast in Kenntnis zu setzen. Als General Kaiou zu seiner Kutsche ging, verabschiedete sich Goku schnell von ChiChi und Gohan, mit dem Versprechen, dass er sie an diesem Abend besuchen kommen würde und wies seinen Vater dann an, ihm zu folgen. Auf den fragenden Blick das Generals sagte Goku bloß: „Es wird Dinge geben, die er besser erklären kann als ich. Entweder kommt er mit oder ich bleibe hier.“ Die leichte Wut, die durch das Ultimatum seines besten Mannes hervorgerufen wurde, unterdrückend, gab Kaiou schließlich nach und erlaubte Bardock, sie zu begleiten. „Goku!“, rief ihm Bulma plötzlich nach und rannte auf die Kutsche zu, gerade als er einsteigen wollte. Sie warf einen besorgen Blick über ihre Schulter, dorthin, wo die Soldaten mit Vegeta verschwunden waren, und wrang nervös mit ihren Händen. Der Seemann verstand sie, bevor sie überhaupt sprach und warf ihr ein beruhigendes Lächeln zu, als er sagte: „Keine Angst, Bulma. Ich werde alles tun, was ich kann. Ich verspreche es. Geh jetzt einfach nach Hause und verbringe etwas Zeit mit deinen Eltern. Ich sehe dich später, in Ordnung?“ Nickend trat Bulma zurück und erlaubte Goku in die Kutsche zu steigen, wo er sich neben seinem Vater hinsetzte. Nachdem sie ihm kurz zugewinkt hatte, ging sie zu ihrem Vater zurück und wartete darauf, mit ihm nach Hause zurückzukehren. Der General seufzte einmal tief, als sich die Kutsche auf den Weg zu seinem Herrenhaus machte. Dieser Tag versprach sicherlich interessant zu werden. ~*~ Und interessant war er sicherlich, dachte Kaiou, als Goku Stunden später mit seiner Geschichte fertig war. Er ließ sich gegen seine Rückenlehne sinken, als er ein paar ruhige Momente brauchte, um alles zu verarbeiten, was er gerade gehört hatte. Nein, beschloss er schnell. Interessant war nicht stark genug um die Geschehnisse der letzten Monate zu beschreiben. Unglaublich passte da schon eher. Legenden erwiesen sich als wahr. Unbesiegbare Gegner erwiesen sich als besiegbar. Kleine Jungen wurden zu Kriegern. Totgeglaubte Männer waren am Leben. Tote Leute wurden durch Magie ins Leben zurückgeholt. Saiyajins waren nicht immer böse gewesen. Piraten wurden zu Verbündeten. Und adlige Ladies verliebten sich in Piraten. Irgendwie war das falsch. Aber, laut Goku und Bardock war all das die Wahrheit. Und es bereitete ihm Kopfschmerzen. „Ist das der Grund, warum du auf eine Verhandlung bestehst?“, fragte Kaiou schließlich. „Weil du glaubt, dass Vegeta ein guter Mann sein kann?“ „Weil ich weiß, dass er ein guter Mann sein kann“, widersprach Goku einfach. „Bulma weiß es und ich vertraue ihrem Urteil. General, Ihr wart nicht dort gewesen, Ihr habt nicht das gesehen, was ich gesehen habe. Bitte, erlaubt mir, in der Verhandlung für ihn zu sprechen.“ General Kaiou betrachtete den Seemann bedächtig. Er hatte Gokus Instinkten einst vertraut, doch das, das war heikel. Egal was er sagte, Vegeta war noch immer ein Pirat und ein sehr gefährlicher noch dazu. Jeder fürchtete ihn. Goku selbst hatte ihn vor wenigen Monaten noch töten wollen. Doch obwohl Goku ihm gerade von seiner Mission erzählt hatte, mit Bardocks Hilfe, um etwas mehr über die Saiyajins und Friezas schrecklichen Einfluss auf sie zu erklären, konnte er seine Gründe nicht nachvollziehen. Aber vielleicht hatte Goku Recht – er musste dort gewesen sein, um ihn zu verstehen. Er vertraute Goku genug um zu wissen, dass der Seefahrer nicht ohne wirklich gute Gründe so einen Sinneswandel gehabt haben konnte. Und hatte der Seemann ihm nicht immer und immer wieder bewiesen, dass sich Leute ändern konnten? Eigentlich hatten alle Mitglieder seiner Mannschaft einmal oder mehrmals in ihrem Leben gegen das Gesetz verstoßen und was war jetzt aus ihnen geworden? Ehrenhafte und treue, hart arbeitende Männer. „Kakarotto hat Recht“, entschloss sich Bardock schließlich einzuwerfen. Er konnte den Widerwillen des Generals verstehen, doch wie sein Sohn es schon gesagt hatte – er war nicht dort gewesen. „Der Prinz kann sich ändern und er hat sich bereits geändert, mit Bulmas Hilfe. Sie hat ihm etwas gezeigt, was ihm noch niemals jemand zuvor gezeigt hatte – Liebe, Mitgefühl... Ihr dürft nicht vergessen, dass er unter Friezas Schreckensherrschaft aufgewachsen ist. Er kannte nur Hass, Verzweiflung und Rache. Sein Vater hatte ihn betrogen, daher kannte er kein Vertrauen. Aber er lernt, das sehe ich. Verdient nicht jeder eine zweite Chance?“ „Gut“, gab Kaiou schließlich mit einem weiteren tiefen Seufzer nach. „Du darfst für ihn sprechen. Obwohl ich nicht sicher bin, ob es etwas nützt. Die Richter wissen, was er getan hat und ich bezweifle, dass das, was du ihnen erzählen wirst, irgendetwas ändern wird. Ich fürchte für Euch und Lady Bulma, dass Vegetas Leben verwirkt ist. Die einzige Möglichkeit, dass die Richter dir zuhören könnten, wäre, wenn du ihnen von deinem Sieg über—“ „Nein“, fiel Goku ihm ins Wort und schüttelte heftig seinen Kopf. „Was ich Euch über meinen Kampf gegen Frieza erzählt habe, oder noch wichtiger, alles, was Ihr gerade gehört habt, wird diesen Raum nicht verlassen. Die Macht der Dragonballs muss geheim gehalten werden. Niemand darf es wissen oder die Geschichte wird sich wiederholen. Und ich will weder das Ansehen noch den Ruhm für den Sieg über Frieza. Das einzige, was ich jetzt möchte, ist mit ChiChi und Gohan ein normales Leben zu führen. Versprecht mir, dass Ihr niemandem davon oder von Gohans Kampf gegen Cell erzählen werdet. Es ist mir egal, ob dieser Satan behauptet, sie besiegt zu haben, mir ist nur meine Familie wichtig.“ „Wenn das dein Wunsch ist...“ „Das ist es...“, antwortete der Seemann streng. Mit einem Nicken flüsterte Kaiou: „Und so soll es sein. Aber wenn Ihr mich jetzt entschuldigt, ich möchte jetzt gerne etwas alleine sein. Du hast mir viele Dinge erzählt, Son Goku, und ich muss über sie nachdenken. Ich werde dich morgen über den Termin der Verhandlung in Kenntnis setzen. Falls du es wünschst, hier zu bleiben, ist dein altes Zimmer für dich fertig, genauso wie ein Zimmer für deinen Vater. Natürlich verstehe ich es, wenn du ChiChi sehen möchtest, immerhin wird sie, wenn ich es richtig verstanden habe, deine Ehefrau werden.“ „Ich weiß nicht, was mein Vater möchte, aber ich werde höchstwahrscheinlich im Haus von Gyuu Mao bleiben, natürlich nur, wenn ChiChis Vater es erlaubt.“ Bardock lächelte seinen Sohn bloß an, bevor er sich dem General zuwandte und antwortete: „Ich schätze Eure Gastfreundschaft und wenn es kein zu großer Aufwand ist, wäre ich froh, erst einmal hier bleiben zu können. So schwer es mir auch fällt, es zuzugeben, aber ich bin immer noch nicht ganz bei Kräften und könnte ein wenig Ruhe vertragen.“ „Natürlich“, sagte Kaiou. „Jemand wird Euch Euer Zimmer zeigen. Vielleicht, wenn Ihr euch ausgeruht habt, könnten wir heute Abend zusammen dinieren?” „Das wäre überaus freundlich. Kakarotto, ich hoffe es macht dir nichts aus, alleine zum Palast des Lords zu reiten?“ „Überhaupt nicht, Vater. Ich werde dich morgen sehen. General”, sagte Goku mit einer kurzen formellen Verbeugung, bevor er das Büro des Generals verließ. Bevor er jedoch die Tür hinter sich schloss, wandte er sich noch einmal seinem Vater zu. „Oh, Vater, bevor ich es vergesse... Morgen wirst noch einen meiner besten Freunde treffen... Du wirst sie mögen, da bin ich mir sicher.“ ~*~ Goku lächelte, als der charakteristische Geruch von Stroh und Pferden seine Nase erreichte. Es war wirklich schön, wieder zu Hause zu sein, dachte er liebevoll, als er von einer bestimmten Box stehen blieb. „Hey, altes Mädchen!“, rief er grinsend. „Wie geht’s?“ Ein tiefes Schnauben erreichte seine Ohren, als ein weißes Ohr sich zu ihm drehte, doch ansonsten reagierte seine treue Stute nicht. Stattdessen wandte sie ihm nur ihr Hinterteil zu und ignorierte ihn vollständig, als sie glücklich auf etwas Heu herumkaute. „Och, komm schon“, sagte Goku mit einem kleinen Schmollen. „Es war noch nicht mal so lange. Es tut mir Leid, dass ich mich nicht verabschiedet habe, aber es war dringend gewesen, wirklich! Ich hatte keine andere Wahl!“ Noch immer keine Reaktion von dem Pferd. Goku seufzte ein wenig und schaute sich um, als er offensichtlich nach etwas suchte. Seine Augen begannen zu leuchten, als er die Karotten in einem Eimer liegen sah. Er bückte sich um eine der Karotten herauszuholen und hielt sie in die Box. „Chikyuu, hey... Ich verspreche, ich werde sobald nicht wieder gehen. Vielleicht sogar niemals. Schau her, ich will nicht mehr zu See fahren. Ich werde ein neues Leben hier in der Westlichen Hauptstadt beginnen. Glaub mir“, fügte er mit einem Grinsen hinzu, „du wirst so viel von mir zu sehen bekommen, dass du dir bald wünschen wirst, dass ich wieder fort bin.“ Das Grinsen auf seinem Gesicht weitete sich, als die Stute endlich ihren Kopf hob und ihn ihm zuwandte, als ob er sie mit seinen Worten besänftigt hatte. Oder vielleicht war es auch nur der Geruch der Karotte, der ihre Aufmerksamkeit erlangt hatte. Goku wusste es nicht, aber eigentlich wollte er lieber glauben, dass Chikyuu jedes Wort verstand, das er sagte. Schließlich drehte sie sich ganz um, lief auf ihn zu und schnüffelte vorsichtig an der Karotte, bevor sie sie begierig verschlang. Lachend klopfte er ihren Hals. „Ich wusste, du kannst nicht böse auf mich bleiben. Komm schon, was meinst du? Bist du bereit für einen Ritt zum Palast des Lords?“ Ein weiteres Schnauben, dieses Mal viel optimistischer als zuvor, und Chikyuu begann ihn mit ihren sanften Nüstern zu schubsen, damit er sich beeilte. Goku schüttelte nur seinen Kopf, als er ihren Sattel holte und seine Stute für den Ritt fertig machte. „Das habe ich mir doch gedacht“, sagte er, während er den Sattelgurt um ihren Bauch befestigte. „Wie auch immer, ich wollte dich bitten, dich morgen von deiner besten Seite zu zeigen, weil ich dich nämlich meinem Vater vorstellen möchte. Ja, meinem Vater“, wiederholte her, als er dachte, dass Chikyuu ihm einen ungläubigen Blick zugeworfen hatte. „Ich bin mir sicher, du wirst ihn mögen.“ Nur wenige Minuten später führte Goku seine zuverlässige Stute aus den Stallungen heraus und stieg auf. Er stieß ihr sanft mit seinen Hacken in den Bauch und mit einem lauten Zungenschnalzen war er endlich wieder in der Lage die Freiheit zu erleben, durch die Straßen und entlang den Wegen, die zum Palast des Lords führten, zu jagen. ~*~ Der Ritt zum Palast war kein langer und bald saß Goku in dem bequemen Sessel im Salon, zusammen mit Lord Briefs, der vorsichtig an seiner Tasse Tee schlürfte. Der Diener hatte gerade das Zimmer verlassen und seitdem lag ein unangenehmes Schweigen über sie, bis der Lord plötzlich seine dampfende Tasse auf den kleinen Holztisch vor sich stellte und sprach. „Ich hatte am Quai nie die Möglichkeit erhalten mich zu bedanken“, sagte er mit einem leichten Lächeln unter seinem dicken grauen Schnurrbart. „Ich danke Euch, Son Goku, dafür, dass Ihr meine Tochter zurückgebracht habt, unverletzt, wenn ich das so sagen darf. Meine Frau und ich, wir können nicht sagen, wie glücklich wir sind, Bulma wieder zu Hause zu haben.“ „Ich hatte versprochen, dass ich sie zurückbringen werde“, antwortete Goku und erwiderte das Lächeln, wenn auch etwas gezwungen. Anscheinend hatte Bulma ihren Eltern nichts von ihrem Tod erzählt, was irgendwie verständlich war. Nun war er froh, dass er dem General das Versprechen abgenommen hatte, dass das, was er ihm erzählt hatte, ein Geheimnis bleiben sollte. Zu hören dass die geliebte und einzige Tochter gestorben war, musste verheerend sein, selbst wenn sie wieder ins Leben zurückgebracht wurde. „Und Ihr wisst, dass ich dazu neige, meine Versprechen zu halten.“ „Ich weiß, dass Ihr das tut“, entgegnete Lord Briefs, noch immer lächelnd. „Aber Ihr könnt einem Vater nichts dafür vorwerfen, sich Sorgen zu machen. Ich weiß, dass Bulma eine unabhängige junge Frau ist und stärker ist, als man annehmen könnte. Sie hat mir erzählt, dass sie an Eurer Seite und der Seite Eurer Männer bei Friezas Palast gekämpft hat und dass sie in Verteidigung getötet hat. Das ist eine bemerkenswerte Leistung für eine Frau, besonders für eine Frau ihres Standes, doch trotzdem, diese Kraft und ihr sturer Zug ist das, was mir am meisten Sorgen bereitet. Ich hatte immer befürchtet, dass es sie dazu treiben könnte, verantwortungslos und unvernünftig zu handeln, und ich hatte Recht behalten. Erzählt mir, Son Goku“, sagte er nun, als er den Seemann mit einem ganz und gar ernsten Gesichtsausdruck anblickte. „Sagt meine Tochter die Wahrheit? Hat dieser Pirat wirklich an Eurer Seite gekämpft und Euch geholfen, die Insel zu verlassen?“ Goku seufzte, als er wahrheitsgemäß antwortete: „Vegeta kämpfte gegen Frieza, ja, und er führte uns zu seinem Schiff, damit wir die Insel verlassen konnten. Die gesamte Zeit nach dem Kampf hat er uns keinen Ärger bereitet.“ „Wisst Ihr, was der Grund für sein Verhalten sein könnte?“ Der Seemann schaute den Lord an, durch diese Frage erschrocken. Er kannte den Grund, zumindest glaubte er standhaft den Grund zu wissen, aber er wusste nicht, ob er es ihm wirklich erzählen sollte. Hatte Bulma ihm bereits von ihren Gefühlen für den Piraten erzählt? Goku wünschte, er wüsste es, doch letztendlich hatte er keine andere Wahl als die Wahrheit zu sagen. „Ich glaube... Nein, ich weiß, dass Vegeta Gefühle für Eure Tochter hat. Er... sorgt sich um sie... mindestens. Wenn nicht sogar mehr, obwohl er es nicht offen zeigt. Er half uns wegen ihr. Er hat sich wegen ihr geändert. Bulma half ihm, ein besserer Mann zu werden.“ Lord Briefs ruhte seinen Kopf an der Rückenlehne mit einem tiefen Seufzer auf seinen Lippen. „Also ist es wahr. Ich wollte Bulma nicht glauben, als sie behauptete, sie und dieser Pirat wären Geliebte. Sie erzählte mir, dass sie sich in diesen Mann verliebt hat und dass er ihre Gefühle erwidert. Sie bat mich, ihn zu verschonen—“ „Genauso wie ich es tue“, schnitt Goku ihm sanft das Wort ab. „Ich weiß, das muss für Euch ein großer Schock sein, doch ich habe gesehen, wie Bulma und Vegeta miteinander umgingen. Da ist definitiv etwas zwischen ihnen und ich wage zu sagen, dass es sogar Liebe sein könnte. Wie ich Euch bereits erzählt habe, hat sich Vegeta zum Guten geändert. Ich habe es bereits zu General Kaiou gesagt und ich werde auch zu Euch sagen, dass Vegeta ein guter Mann sein kann, wenn er eine zweite Chance bekommt. Und ich habe Bulma versprochen, dass ich alles tun werde um ihm zu helfen, diese zweite Chance zu bekommen und Ihr wisst, dass—“ „Ihr dazu neigt, Eure Versprechen zu halten, ich weiß...“, antwortete er müde und senkte seinen Blick. „Aber Ihr wisst genauso gut wie ich, dass mein Einfluss auf die Richter minimal ist. Ich kann ihre Entscheidungen nur außer Kraft setzen, wenn ein wichtiger Grund vorliegt.“ „Ist das Glück Eurer Tochter kein wichtiger Grund?“ Der Lord hob seinen Kopf und traf Gokus entschlossenen Blick mit müden Augen, bevor er wegschaute und wieder ein unangenehmes Schweigen über sie kam. ~*~ „Kümmere dich gut um sie“, sagte Goku zu dem Stalljungen, der ihm Chikyuu im Landhaus von Gyuu Mao, dem Rinderteufel, der seinen Namen durch seine große Rinderherde bekommen hatte, abnahm. Der Junge nickte ihm mit einem weiten Lächeln zu und Goku ging dann über den Innenhof zur Vordertür. Er klopfte zweimal und kurz darauf wurde sie von einem der Dienstmädchen geöffnet. Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus, als sie die Tür weiter öffnete und ihn hineinwinkte. „Guten Tag, Mr. Son. Der Herr und seine Tochter erwarten Euch bereits. Folgt mir bitte.“ Goku bot ihr ein Kopfnicken und ein Lächeln als Begrüßung, bevor er ihr durch die langen Flure des kleinen Herrenhauses in den Salon folgte, wo Gyuu Mao und ChiChi saßen und miteinander redeten. Beide schauten auf, als das Dienstmädchen seine Ankunft verkündete und ChiChi rannte sofort auf ihn zu und in seine Arme. „Wie war dein Tag?“, fragte sie lächelnd, als sie seine Hand nahm. Goku verspannte sich ein wenig bei dieser offenen Schau ihrer Zuneigung vor ihrem Vater, da es noch nicht einmal offiziell war, dass sie vorhatten zu heiraten. Zumindest nicht soweit er wusste. Es lag noch immer ein Hindernis vor ihm – die Erlaubnis ihres Vaters. „Hast du mit dem General und Lord Briefs gesprochen?“ Nickend antwortete Goku: „Das habe ich. Ich habe sogar kurz mit Bulma gesprochen. Sie verstand dass ich hierher kommen wollte, deshalb haben wir nicht lange geredet. Gyuu Mao, es ist schön, Euch wiederzusehen“, begrüßte er schließlich den großen Mann, der in der Zwischenzeit von seinem Stuhl aufgestanden war. „Es ist schön, dich wiederzusehen, Sohn. Ich habe gehört, dass du während deiner Mission große Dinge getan hast“, sagte der Rinderteufel in seiner dröhnenden Stimme. „ChiChi hat mir alles erzählt! Das Biest besiegt! Das ist wirklich eine große Leistung! Du hast die Welt von dem schrecklichsten Tyrannen befreit, der jemals existiert hat.” „Danke“, sagte der Seefahrer. „Aber ich wünsche, dass mein Sieg über Frieza ein Geheimnis bleibt. Ich möchte den Ruhm wirklich nicht. Alles was ich jetzt nach den vergangenen Monaten möchte, ist Normalität.” „Natürlich, natürlich... Meine Lippen sind versiegelt. Aber nun glaube ich, wolltest du mich etwas fragen?” „Wa—?“ Goku schaute zu ChiChi, die nun seine Hand losließ und mit einem schelmischen Grinsen auf ihrem Gesicht zu ihrem Vater hinüberging. „Es tut mir Leid. Wie bitte?“ Das gleiche Grinsen war auf Gyuu Maos Gesicht, als er sagte: „Nun, wenn ich es richtig verstanden habe, bist du der Vater meines Enkels. Und ich dachte, du wolltest es vielleicht offiziell machen, besonders da du weißt, was ChiChi will.“ Goku wurde dunkelrot, als er merkte, dass ChiChi ihren Vater schon von ihren Hochzeitsplänen in Kenntnis gesetzt hatte. Er warf ihr einen kurzen Blick zu, doch sie grinste noch und nickte ihm ermutigend zu. Sich räuspernd verbeugte er sich tief vor ihm um ihm den gehörigen Respekt zu erweisen, bevor er sich wieder gerade hinstellte und sagte: „Ich liebe Eure Tochter, Gyuu Mao. Wir haben beide harte Zeiten durchstanden, aber das hat den Bund zwischen uns nur gestärkt. Ich wünsche mir auch, endlich Gohans Vater zu sein, weil ich auch ihn von ganzem Herzen liebe. Ich bitte Euch um ChiChis Hand.“ „Und die sollst du haben“, sagte Gyuu Mao, als er Gokus rechte Hand fest mit seinen beiden Händen packte und sie schüttelte. Er beugte sich über und flüsterte in sein Ohr: „All die Jahre hatte ich im Stillen gehofft, dass du und ChiChi heiraten würdet. Ich meine, ihr erster Ehemann, möge er in Frieden ruhen, war ein guter Mann, aber er war einfach nicht du.“ Sich wieder gerade hinstellend, ließ er Gokus Hand los und schubste ChiChi sanft auf ihn zu. „Nun, worauf wartet ihr noch? Warum küsst ihr euch noch nicht? Ich werde in die Gärten gehen und nach Gohan suchen. Er muss sich für unsere kleine Feier heute Abend fertig machen!“ Als ihr Vater das Zimmer verlassen hatte, schaute ChiChi Goku an, noch immer mit dem verspielten Glitzern in ihren Augen. „Nun, worauf wartest du? Küss mich endlich!“ „Wie du wünscht“, flüsterte Goku, als er seinen Kopf senkte um die Lippen seiner nun offiziell Verlobten einzufangen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)