unbreakable von -Hikki- ([7.7.] neues Kapitel ^__^) ================================================================================ Kapitel 4: decisions -------------------- Da bin ich also wieder ^___^~ frisch mit meinem (nicht unbedingt glänzenden) Zeugnis und freien Tagen *____*;;; endlich Ferien...d.h. Fanfic-Zeit x3 Tut mir leid, dass man wieder so lang auf ein neues Kapitel warten musste -.-' me is baka...hing einfach an dieser blöden Stelle und wusste net weiter ;____; In den Ferien werd ich mehr Zeit zum updaten haben ^.^; nächstes Kapitel kommt noch vor nächstem Do *versprichz* (da fahr ich nämlich nach Österreich und bin eine Woche weg vom Internet *drop*) Außerdem verprech ich....dass ihr noch laaaange an dieser FF zu lesen haben werdet, weil ich in Gedanken schon Szenen hab, die bis Kapitel 20 oder so reichen x.X;; Hoffentlich bleibt ihr mir dann auch so lange als Leser erhalten >XDD VIELEN DANK FÜR DIE KOMMENTARE!!! *mal sagen musste* ;___; ich freu mich da immer so darüber T^T danke schön~ und nun, viel Spaß ^^ PS: soll ich bei die ich-Perspektive bzw. die Antwort jedes Charas auf eine Frage weiterbehalten oder vllt mal immer dazuschreiben, wer es ist, der von sich erzählt? o.O (ich denke ja, es ist offensichtlich, aber...ich weiß ja als Autorin sowieso mehr ^^;;;;) ------------------------------------- Eigentlich habe ich mir darüber nie wirklich Gedanken gemacht. Es gibt viele Dinge, über die ich stundenlang nachdenken kann, unzählige Dinge…doch inzwischen erscheinen sie mir nur noch geringe Bedeutung in meinem Leben zu haben. Mein Leben, das ich bisher immer für selbstverständlich hielt und an dessen Wert und Sinn ich nie gezweifelt habe…Es hat Risse bekommen, dieses perfekte Leben. So sehr, dass es mir scheint als könnte man es nicht mehr flicken. Dabei meine ich übrigens eher mein Herz als mein Leben, denn ich denke, ohne Herz kann kein Leben weitergehen. Egal wie sehr das Leben eines Menschen zerrissen oder verletzt wird, sei es durch Schicksalsschläge, Verluste oder Niederlagen, so lange das Herz unversehrt bleibt, wird man immer wieder die Kraft finden, wieder aufzustehen und weiterzuleben. Aber alles, was uns seelisch, in unserem Herzen verletzt, kann tödlich sein. Mein Herz wurde mit einem Schlag zertrümmert… Man sieht es mir nicht an, denn ich kann diese Risse gut überdecken…doch ich selber spüre es jeden Tag, jede Stunde, in der ich atme, „lebe“… Verständlich, wenn man den einzigen Menschen verliert, der einem je wichtig war und dem man als einzigem vertraut hat, oder? Ich verstehe es nicht… Meine Mutter hat sich in den letzten Jahren kaum noch um mich gekümmert. Manchmal dachte ich ernsthaft, ich sei unsichtbar für sie oder so etwas in der Art. Mit der Zeit habe ich einen gefühlsmäßigen Schutzwall um mich herum aufgebaut. Egal ob in der Schule oder zuhause, alles Verletzende schien daran abzuprallen und ich behielt meine emotionslose Maske, die niemand mir so recht abnehmen konnte. Erst als sie starb, wurde mir bewusst, wie viel mir meine Mutter eigentlich bedeutet hatte. Ich musste schmerzlich feststellen, dass ich selbst es gewesen war, der sie förmlich dazu gezwungen hatte, mir mit dieser Gleichgültigkeit zu begegnen. Meine eigene, scheinbare Emotionslosigkeit, der Kummer wegen ihrer gescheiterten Beziehung mit meinem Vater und noch dazu die Sache mit Daisuke…Das alles hat sie krank gemacht, da bin ich mir heute sicher. Und so hatte ich nichts mehr, was mir wichtig war… Wäre meine erste Begegnung mit Daisuke anders abgelaufen, ich wäre ihr bestimmt in den Tod gefolgt. Ich gab mir die Schuld an ihrem Tod und mein Leben hatte für mich seine Bedeutung verloren; ein Leben ohne Liebe ist unerträglich und sinnlos. Aber zum Glück gibt es Daisuke…es hört sich vielleicht komisch an, doch für mich schien er sofort wie ein Engel. Er strömte soviel Wärme und Geborgenheit aus, dass ich ihn von Anfang einfach nur (als Bruder <.<) lieben musste. Außerdem hat er die gleichen Augen wie meine Mutter…und genauso wie sie es die letzten Jahre über getan hatte, hat auch er mich zunächst nur ignoriert und gleichgültig behandelt. Ich dachte sogar, er würde mich ernsthaft dafür hassen, dass ich nun plötzlich ein Teil seiner Familie geworden bin. Er hat mich nicht gehasst…das habe ich begriffen, als er mich tröstend im Arm hielt. Seine Augen waren plötzlich ganz warm und ich fühlte mich wieder wie in meiner Kindheit, in der noch meine Mutter mich trösten musste. Damals gab ich noch offen zu, wenn ich Kummer hatte…Als ich dies an jenem Abend tat, hat Daisuke mich in meinem Kummer aufgefangen und mir geholfen. Er hat mir Trost und Liebe gegeben, sodass ich auf einmal wieder etwas im Leben hatte, das mir Hoffnung gab. Sozusagen hat er mir das Leben gerettet… Doch nicht nur er…Toshiya hat sich seitdem ich bei ihm in der Klasse bin sofort um mich gekümmert, obwohl ich ihn nicht wirklich an mich ranlassen wollte…er bedeutet mir auch schon sehr viel. Und noch dazu habe ich mich verliebt…es ist eher eine Schwärmerei im Moment, aber es gibt mir Kraft zu leben. Denn ich denke, die Liebe ist es nicht nur wert für sie zu sterben, sondern auch für sie zu leben. ~ * ~ * ~ * ~ Einen kurzen Moment lang dachte er, sein Herz wäre nun für immer stehen geblieben vor Schreck, doch dann begann es wieder mit einer Heftigkeit zu schlagen, dass er Angst hatte, man könnte es hören. Noch immer lag sein Blick gefangen in den Augen des Rothaarigen, noch immer wagte Kaoru es nicht, sich zu bewegen, was anscheinend auch auf Daisuke zutraf, denn er rührte sich ebenfalls keinen Millimeter. Es war einer dieser Momente, die ihm bewusst machten, wie sehr ihn Die beeinflussen konnte, allein durch seine Anwesenheit. Kaum sah er ihn, vergaß er alles um sich herum. Auch die Tatsache, dass sie beide auf dem Steinboden vor der Haustüre halb lagen, halb saßen, während neben ihnen Toshiya versuchte, seine unterdrückten Lachgeräusche hinter einer Hand zu ersticken. Vermutlich hätte man sich diese Szenerie noch länger anschauen können, wäre nicht Shinya besorgt zur Haustür gekommen, da er ihre beiden Schreie gehört hatte. „Kaoru-kun, Daisuke, alles in Ordnung mit euch?!“ Erschrocken sprang er auf sie zu und half ihnen nacheinander hoch, Toshiya stand immer noch nur daneben und lachte sich kaputt, bis ihn schließlich ein böser Blick von Shinya traf, woraufhin er augenblicklich verstummte. „Ist schon in Ordnung“, meinte Die grinsend, „Bin ja nicht aus Pappe und er ist auch ganz weich gelandet...“ Dabei deutete er auf Kaoru, der errötete und zu keinem weiteren Kommentar fähig war, weil ihm das alles so peinlich war. Daher war er mehr als nur erleichtert, als Shinya ihn und Toshiya mit sich ins Haus zog, nachdem es sicher war, dass niemandem etwas passiert war. Schweigend folgten die beiden Jungen dem Drummer die Treppen entlang in den Keller. Von oben hörte man, wie die Haustür zugezogen wurde, kurz darauf fiel eine Zimmertür ins Schloss. „Shinya...“, begann Kaoru zögerlich, „was genau war das gerade?!“ „Mein Bruder“, antwortete der Blonde unschuldig klingend, während sich auf Toshiyas Gesicht schon wieder ein breites Grinsen bildete. Inzwischen hatten sie den Kellerraum erreicht, den Shinya als ihren Proberaum auserkoren hatte. Neben ein paar Mikros und Boxen stand an der hinteren Wand des ansonsten leeren Raumes ein großes Schlagzeug, auf das der Drummer sofort zielstrebig zulief. Toshiya folgte ihm mit etwas Abstand, doch Kaoru war im Türrahmen stehengeblieben. „Was soll das heißen, dein Bruder?“, wollte er ungläubig wissen, „Andou hatte noch nie einen Bruder, und du bist auch erst seit diesem Jahr hier in der Stadt, das hast du mir doch selber erzählt!“ „Das hat auch alles gestimmt...“, erwiderte Shinya seufzend, „Nur, dass ich mit meiner Familie hierher gezogen bin, das war gelogen. Daisukes Familie ist jetzt meine Familie und er mein Bruder. Aber das ganze ist eine lange Geschichte und ehrlichgesagt will ich noch nicht darüber reden...“ „Wenn du meinst...“ Kaoru zuckte gespielt gleichgültig mit den Schultern. „Es ist deine Entscheidung. Nur frage ich mich, warum du mir das nicht auch schon vorher im Café sagen konntest.“ „Shinya hatte Angst, dass du nicht zu ihm nach Hause kommen möchtest, wenn du erfährst, dass hier ebenfalls Die wohnt“, klärte Toshiya den Gitarristen glucksend auf. „Aber so wie du reagiert hast...ich denke mal seine Befürchtung war unnötig. Das sah weder nach Hass noch nach Angst aus.“ Und erneut brach er in unkontrolliertes Gekicher aus. „Man könnte eher meinen, du bist in ihn verknallt Kao-chan...“ „Bin ich gar nicht!“, entgegnete Angesprochener daraufhin aufgebracht, was ihm weiteres Kichern seitens Toshiya und einen verwirrten Blick seitens Shinya einbrachte. Diese heftige Reaktion war so leicht zu durchschauen...Aber der Jüngste behielt seine Gedanken für sich und fing an einen Takt vorzugeben. „Lasst uns endlich anfangen!“, forderte er die beiden anderen auf, worauf diese nickend ihre Instrumente aus den Gitarrentaschen packten, und kurz darauf war der gesamte Keller von Musik erfüllt. Der passende Sänger zu dieser Musik lief währenddessen seit über einer Stunde ziellos durch die Straßen, fragte sich immer wieder, ob er nun zu Shinya gehen sollte oder nicht. Auf der einen Seite wollte er schon gerne in einer Band singen...auf der anderen Seite wollte er nicht bei diesen Idioten sein...Nachher dachten sie noch, er wollte sie als Freunde...Nein, das wollte er absolut nicht. Ein Seufzen entwich seiner Kehle, als er aus seiner Hosentasche eine Packung Zigaretten auspackte und einen Glimmstängel zusammen mit seinem Feuerzeug daraus entnahm. Schützend hob er die Hand vor die Zigarette, die er sich sofort zwischen die Lippen geklemmt hatte. Doch das Feuerzeug wollte nicht so wie Kyo und gab anstatt einer Flamme nur leichte Würggeräusche von sich, nachdem der Blonde begonnen hatte es wütend zu schütteln. Fluchend warf er das Stück Plastik in den Mülleimer, der neben dem Gartentor stand. „Tse, uns deinen Müll dalassen, wie freundlich!“, erklang plötzlich eine Stimme von weiter oben und Kyo sah erstaunt zum Obergeschoss des Hauses. Dort lehnte aus einem Dachfenster, mit einer frisch angezündeten Zigarette in der Hand und einem breiten Grinsen auf dem Gesicht, eine der Personen, die der andere nicht unbedingt jetzt sehen wollte: Daisuke Andou. „Was machst du denn hier?“, fauchte Kyo, ignorierte Daisukes Kommentar von zuvor. „Wohnen?“, stellte der Rothaarige glucksend fest, warf Kyo etwas kleines, grünes entgegen, das sich nach einem geschickten Fang als ein Feuerzeug herausstellte. „Danke,“ knurrte der Blonde, während er mit Daisukes Feuerzeug ohne Probleme seine Kippe anzündete. „Bitte. Und was machst du hier?“ Er musterte den Jungen vor dem Haus kritisch. „Spazieren gehen?“, meinte Kyo, aber daraufhin lachte der andere nur. „Aha, und du bist auch nur rein zuuuuufällig schon zum dritten Mal hier vorbeigekommen, oder?“ „Eh....ja....“, wich der Blonde aus und war bereits im Begriff weiterzulaufen. „Oder gehörst du auch zu Shinyas neuer Band?“, bohrte Die ungestört weiter, bekam aber als Antwort nur noch den hocherhobenen Mittelfinger des Kleineren zu sehen, dann war dieser auch schon um die nächste Ecke gebogen. Was dachte sich dieser Kotzbrocken von Andou eigentlich, wer er sei?! Kyo pfefferte wütend eine im Weg liegende Blechdose zur Seite, ungeachtet der erschrockenen Blicke der Fußgänger um ihn herum. Er war nicht in dieser Band, nein! Und trotzdem...Ein Seufzen entwich seiner Kehle und er sah nachdenklich zum Himmel. Unbewusst war er tatsächlich ständig dorthin gelaufen... Vielleicht sollte er doch noch einmal darüber nachdenken... Am frühen Abend beendete Kaoru schließlich nach längerem Bettelns seitens Toshiya ihre erste richtige Bandprobe. Sie hatten einige Lieder von X, hide und Luna Sea gespielt, hatten aber auch mehrere Male etwas eigenes ausprobiert. Es war erstaunlich wie viel man nur zu dritt zusammen schaffen konnte, doch jedem von ihnen war gleichzeitig bewusst geworden, dass sie dringend einen Sänger zu dieser Musik brauchten und Kaoru bestand weiterhin darauf nach einem zweiten Gitarristen zu suchen, denn egal wie gut er selber Gitarre spielen konnte, zwei Gitarren klangen doch besser als eine. Sie diskutierten noch eine ganze Weile über mögliche Bandnamen und was sie sonst noch so als Band vorhatten, dann gingen Toshiya und Kaoru, da sie beide noch für eine am nächsten Tag bevorstehende Klausur pauken mussten. Nachdem er sie verabschiedet hatte, ging Shinya die Treppen hoch zu Die. Der Rotschopf lag schlafend in seinem Bett, hatte sich jedoch nicht umgezogen, sondern war wahrscheinlich einfach so auf der Bettdecke eingeschlafen. Neben ihm lag die Schatulle ihrer Mutter... Shinya nahm sie und schloss sie vorsichtig, konnte aber nicht verhindern, dass ein leises Klacken erklang und Die so aus seinem leichten Schlaf riss. „Na, ist eure Bandprobe schon zuende?“, erkundigte er sich mit noch schläfriger Stimme beim Jüngeren, der darauf lächelnd nickte. „Ja, Kao war nach den paar Stunden tatsächlich recht zufrieden...oder Toshiyas Geheule ging ihm zu sehr auf die Nerven. Jedenfalls haben wir für heute Schluss gemacht...“ „Stunden?“ Die sah perplex zu seinem Wecker auf dem Nachtisch. „Oh...hab ich wirklich so lang geschlafen...“ „Sieht ganz so aus.“ Lächelnd stand der Blonde auf und ging zu seinem Schrank, holte sich schon einmal die Klamotten für den folgenden Tag heraus. „Ähm...Shin?“, kam hinter ihm die unsichere Frage. „Ja, was ist?“ „Kao...“, entgegnete Die grinsend und klemmte sich ein Kissen zwischen die Arme. „Was soll mit ihm sein?“, meinte sein jüngerer Bruder verwirrt. „Nichts, nichts...“, wich er ihm aus, „Ich hab mich nur über den Spitznamen gewundert...“ „Stammt von Toshiya, der nennt ihn manchmal auch Kaokao,“ erklärte Shinya nebenbei, sortierte währenddessen ein paar Sachen im Schrank um, „Kaoru hat sich so langsam auch dran gewöhnt. Im Gegenzug nennt er ihn Toto...“ „Klingt wie ein Hund,“ stellte der andere lachend fest, bekam sogar Zustimmung. „Es passt aber, Toshiya ist meistens wie ein kleines Kind und anhänglich wie ein Hund...“ „Hört sich lustig an...scheinbar hast du in den beiden richtig gute Freunde gefunden.“ Shinya nickte daraufhin lächelnd und setzte sich nachdenklich zu Daisuke aufs Bett. „Sag mal...warum hat Kaoru eigentlich außer uns niemanden? Und warum machen du und deine Freunde ihn so fertig?“ Sein Blick war nun nicht mehr so glücklich wie noch wenige Augenblicke zuvor, sondern besorgt und mitleidig. „Das ist schwer zu erklären.“ Die seufzte und setzte sich auf, sah Shinya unsicher an. „Früher war er sogar recht beliebt, hatte einige Freunde – wo auch Yoshi dazugehört hat. Nur als er seine Liebe zu Visual Kei öffentlich zeigte, zerbrach das alles und er wurde mehr und mehr ignoriert oder gehänselt. Die Leute mögen es halt nicht...bei Yoshi ist aber glaube ich noch etwas persönliches dahinter, weshalb er Kaoru so sehr hasst. Die anderen machen da halt dann mit. Und ich...ich hab es immer recht witzig gefunden, ihn aufzuziehen.“ Ein Grinsen huscht kurz über sein Gesicht. „Aber ich hab’s nie böse oder so gemeint. Nur scheint er mich trotzdem mit den anderen gleichzusetzen, so wie er mich vorher geschockt angesehen hat...“ „Glaube ich nicht...“, warf Shinya kopfschüttelnd ein, „Er war wahrscheinlich einfach nur überrascht, das ist alles...“ „Na ja...“ Die hatte noch weiterhin seine Zweifel. Dieser Blick, den Kaoru ihm zugeworfen hatte, der war nicht nur überrascht gewesen. Er sah eher geschockt und verletzt aus. Aber warum? Was hatte er dem Violetthaarigen denn jemals getan außer ein paar dummen Sprüchen? „Ich mag ihn...“ Ein ungläubiger Gesichtsausdruck folgte Daisukes leisem Gemurmel. „Nein, ehrlich! Er hat irgendwas an sich, dass mich schon immer fasziniert hat...aber lass das lieber nicht Yoshi wissen, der killt mich sonst noch bevor er mich aus seinem Freundeskreis wirft...“ „Ist es denn so wichtig, dort zu sein?“, wollte Shinya zweifelnd wissen, doch der Ältere sollte ihm eine Antwort schuldig bleiben, denn sein Handy begann penetrant zu klingen. Nach einem kurzen Blick auf das Display schaltete er es seufzend auf lautlos. „Meine Freundin...“, erklärte er genervt und legte sich wieder hin, schloss langsam seine Augen. „Solltest du dich dann nicht freuen, wenn sie anruft?“ „Nein, weil ich beim nächsten Gespräch wahrscheinlich mit ihr Schluss machen muss...“, antwortete Die simpel, nur seine Gesichtszüge verrieten, dass ihn die Sache doch etwas mehr beschäftigte als er zugeben würde. „Wenn ich erst einmal ehrlich zu ihr war...dann sehe ich weiter, was ich mit meinen Freunden mache...“, beschloss er leise, sodass Shinya ihn gerade noch so verstanden hatte. „Du solltest sie vergessen,“ riet er ihm aufmunternd, worauf Daisuke schmunzeln musste. „Wen? Meine Freundin oder meine Freunde?“ „Beide...“ meinte der Jüngere leise, stand danach leise auf und verließ das Zimmer, ließ seinen Bruder dadurch mit seinen Gedanken allein, denn er wusste, diese Entscheidungen konnte nur Daisuke allein treffen. „Schreibst du gerade an einem Lied?“ Seine langen Haare fielen ihm offen wie sie waren leicht über die Schultern, als er sich über die Banklehne zu ihm beugte, doch Kyo hatte augenblicklich seinen Schreibblock geschlossen, verwehrte dem Jüngeren so jegliche Möglichkeit, seine Frage selber zu beantworten. „Kann ich mich zu dir setzen?“, fragte dieser daraufhin leicht schüchtern, wobei er ein Seufzen wegen der verpassten Chance auf einen Blick in den Block unterdrückte. „Kann ich dich denn irgendwie davon abhalten?“, stellte der Sitzende spitz die Gegenfrage. Trotzdem nahm er seinen Mantel von der einen Seite der Bank und legte ihn rechts zu seiner Schultasche, sodass Shinya sich links neben ihn setzen konnte. Sein Blick glitt prüfend über die zierlichen Gesichtszüge des Blonden, das lange Haar ließ ihn einmal mehr wie ein Mädchen aussehen. Shinya errötete mehr und mehr, während der Blick des anderen auf ihm lag. Es machte ihn nervös und er fragte sich zum wiederholten Mal seit er Kyo auf der Bank entdeckt hatte, was er überhaupt hier wollte. Das schien diesen jedoch gar nicht zu interessieren, denn er widmete sich erneut seinen Schreibsachen, achtete dabei darauf, dass nur er es lesen konnte. Shinya beobachtete ihn währenddessen, nahm verwundert war, wie sich die Gesichtszüge des Blonden immer wieder veränderten, von konzentriert bis zu traurig oder verärgert...er schien tief in seinen Gedanken zu hängen. Von dem Schulgebäude erklang der erste Gong zum Schulbeginn. „Ähm...Kaoru meinte, du wolltest nicht bei uns in der Band singen...“, fing Shinya schließlich unsicher an. Er wollte wenigstens etwas mit dem anderen reden, bevor sie beide zum Unterricht mussten und er vielleicht nie wieder so eine Gelegenheit bekam. „Hm, stimmt,“ antwortete Kyo gleichgültig und begann seine Sachen zusammenzupacken. Eigentlich hatte er es alles andere als eilig zum Unterricht zu kommen, doch Shinyas Blick verunsicherte ihn tief in sich drin und löste in ihm Unbehagen aus. Was sollte es bedeuten? Er konnte es nicht sagen... „Warum nicht?“, riss ihn Shinya wieder aus seinen Gedanken. „Du bist ein guter Sänger und ich bin mir sicher, du würdest es nicht bereuen!“ „So, da bist du dir also sicher.“ Kyo sah ihn durchdringend an und rückte etwas näher zu Shinya, der aufgrund dessen verunsichert seinem Blick auswich. „Du kennst mich kein bisschen Kleiner und denkst trotzdem, du könntest so etwas einfach so voraussagen? Glaub mir, es ist besser, wenn ich nicht zu euch in die Band komme...“ Er stand auf, schulterte wortlos seinen Rucksack und wandte sich zum Gehen, aber Shinya griff schnell nach seiner Hand, hielt ihn so zurück. Verwunderte drehte er sich wieder um und sah in die Augen des Jüngeren, die ihn bittend ansahen. „Bitte!“, bestärkte Shinya seinen Wunsch und Kyo senkte seufzend den Blick. Er würde es bereuen, das wusste er jetzt schon. Allein wegen dem Kleinen hier würde er es bitterlich bereuen, wenn er ihm jetzt nachgab. Aber dieser Blick...der war ja schlimmer als zehn Hundebabys auf einmal! Kyo lachte kurz auf beim Gedanken an diesen Vergleich und nickte widerwillig. „Na gut, ich komme heute Mittag zu eurer blöden Bandprobe. Nun lass mich aber endlich los, ich muss zum Unterricht!“ Den letzten Satz maulte er leicht, weshalb Shinya erschrocken zusammenzuckte und ihn sofort losließ. In seinen Augen konnte Kyo jedoch deutlich die Freude sehen, als er sich hastig beim Älteren verabschiedete und zum Schulgebäude rannte. Kyo schüttelte nur verwirrt den Kopf, ließ sich bei seinem Weg zum Unterricht deutlich mehr Zeit. Was hatte er da nur wieder mit sich machen lassen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)