Crescent Moon 2 von abgemeldet (Zeit der Stille) ================================================================================ Kapitel 10: Nach Kyoto?! ------------------------ Nach Kyoto?! Vor Beginn… Sorry für das lange Warten auf das Kapitel. Aber ich hatte einfach zu wenig Zeit und ehrlich gesagt haben mir ein wenig die Ideen gefehlt^^ Ach ja: Nicht zu vergessen ein ganz liebes Dankeschön an meine lieben Kommi-Schreiber!^^ Besonders White_Cat, Nezuinu und KatzutakaMuraki Doch jetzt genug geschwallt. Hier ist das zehnte Kapitel: ------------------------------------------------------------------------------- Es war die erste Nacht, in der Mahiru wirklich gut schlafen konnte. Kein einziges Mal wachte sie auf durch Alpträume oder ähnliches, und wurde erst aus dem Schlaf gerissen als Akira am Morgen in ihr Zimmer stürmte und ihr die Bettdecke weg zog. Er schrie so laut wie ein ganzes Orchester, tanzte um ihr Bett herum und versuchte sie dazu zu bewegen, schnell aufzustehen. „Ich habe das Frühstück gemacht! Deine Eier werden sonst kalt, Mahiru!“ „Ach Akira, noch ein paar Minuten!“, murmelte Mahiru verschlafen und tastete mit geschlossenen Augen nach der Bettdecke. Sie zog die Beine an und drehte Akira den Rücken zu. Dieser gab nicht so schnell auf, sprang um das Bett herum und kniete direkt vor ihrem Gesicht. „Shion und Nozomu sagen, es gibt etwas zu besprechen, Mahiru. Beim Frühstück. Deshalb soll ich dich aufwecken.“ „Besprechung? Ich dachte die hätten wir gestern Abend abgeschlossen!“ Mahiru erlaubte sich, ein wenig ihre Lider zu öffnen und durch diese Schlitze Akira zu betrachten. Ein angenehm kühler Windzug bewegte seine Haarsträhnen und blies Mahiru ins Gesicht. Mahiru hatte über Nacht das Fenster offen stehen lassen, und an diesem Morgen schien ein wenig Wind in den Straßen Tokios die Hitze des Tages noch davon abzuhalten, Einzug in der japanischen Stadt zu nehmen. „Kommst du jetzt?“ Akira legte den Kopf schief, stützte sich mit seinen Armen auf der Bettkante ab und bettete in seine Hände seinen Kopf. „Ja, warte bitte ein paar Minuten. Ich muss mich erst anziehen, okay?“ Seufzend richtete sich Mahiru auf, schwang die Beine übers Bett und stand auf. Akira hüpfte schon wieder durch ihr Zimmer, mit dem ihr alt bekannten Enthusiasmus, und verschwand durch ihre Zimmertür. Nachdem sie sich angezogen hatte, ging Mahiru in das Esszimmer der Privaträume der Bar. Der Frühstückstisch war bereits, wie Akira angekündigt hatte, gedeckt und Shion und Nozomu saßen an ihm. Beide lasen Zeitung. Als Mahiru herein kam, schauten sie kurz auf und sagten ihr guten Morgen. Aus der Küche drang ein Scheppern. Ohne zu fragen woher es kam, gab Shion Mahiru die Antwort: „Akira. Er will zum Frühstück noch Eier kochen. Brötchen hat er bereits gebacken, wie du siehst. Hat er das nicht gesagt?“ „Doch. Eben.“ Mahiru konnte nicht anders, sie musste lächeln. Sie setzte sich neben Nozomu und griff nach den Brötchen die auf dem Tisch in einem Korb standen. Nozomu legte die Zeitung beiseite. Er streckte sich kurz, gähnte und zuckte zusammen, als es laut in der Küche krachte. Akira schien in seinem Element zu sein; begleitet von Gepolter hörte man ihn pfeifen. „Er ist ganz der Alte, nicht wahr?“, grinste Mahiru und suchte nach einem Lächeln in Nozomus Miene. Er verzog, um sie zufrieden zu stellen, halb die Mundwinkel und verlor so nicht die Ernsthaftigkeit, die er zuvor aufgesetzt hatte. „Masumi wird hier ein weiteres Mal auftauchen, Mahiru.“, sagte er unvermittelt. „Masumi?“ „Es wurde uns heute Morgen angekündigt, ja. Aber das ist jetzt egal. Ich muss dir etwas anderes sagen.“ Er griff nach seiner Kaffeetasse und trank ein Schluck des heißen, braunen Getränks. „Wir werden für die nächsten Wochen die Bar schließen und Mitsuru suchen. Soweit wir wissen, ist er noch in Tokio.Haben wir ihn, werden du, ich, Akira und er nach Kyoto aufbrechen. Shion wird hier bleiben, und auf Masumi warten.“ „Bitte?“ Mahiru hielt in ihren Kaubewegung inne. Sie starrte Nozomu fassungslos an, und ließ ihre Hand mitsamt de Brötchen sinken. „Kyoto?“ „Es ist eben am besten, das Verbrechen vor Ort zu untersuchen. Wir werden Kaiser bitten, uns in den Schrein der Mondtränen zu lassen. Außerdem hat das einen angenehmen Nebeneffekt: Wir sehen Misoka wieder. Und natürlich Meister Oboro.“ Mahiru runzelte die Stirn über diese Idee. Sie war seit etwa 2 Jahren nicht mehr im Mondpalast gewesen, und verknüpfte hauptsächlich mit diesem Ort schlechte Erinnerungen – vor allem wegen ihrer, wenn auch nur kurz andauernden, Gefangenschaft. Außerdem würde es Shirogane bestimmt nicht gut heißen, wenn sie plötzlich zu viert auftauchen würden – sie, Mitsuru, Akira und Nozomu. Sie vermutete, das Nozomu eine Vereinigung der fünf Freunde anstrebte, zu denen natürlich Misoka zählte. „Der Kaiser wird zornig sein, wenn wir zum Mondpalast gehen. Schließlich ist unser Auftrag, dieses seltsame Schwert zu finden und die Diebe. Wir sollten nichts Eigenständiges versuchen. Findest du nicht auch, Shion?“ Hilfe suchend wand sich Mahiru sich an Shion, den Alptraumdämon, den sie eigentlich als eine vernünftige, erwachsene Person kannte. „Genau genommen war es meine Idee, Mahiru“, erklärte Shion und wechselte einen schnellen, amüsierten Blick mit Nozomu. „Soviel ich weiß, wollte Masumi uns noch einige Informationen persönlich überbringen, die Meister Oboro und Misoka herausgefunden haben. Das soll sie ruhig tun. In der Zwischenzeit könnt ihr aber nach Kyoto gehen, die zwei besuchen und vielleicht direkt Einblick in die Schriftensammlung des Mondpalastes nehmen, und den Ort überprüfen, von dem das Artefakt ‚Zeitenklinge’ entwendet wurde. Ich halte das für einen vernünftigen Vorschlag, weil wir so nicht sicher sein können, ob Masumi uns tatsächlich alles sagt, was sie über den Raub weiß und über Zeitenklinge.“ „Shion, das klingt so, als misstraust du ihr.“, stellte Mahiru fest und zupfte ein wenig an ihrem Brötchen herum. „Sie ist schließlich eine der höchsten Beamten des Mondpalastes, und Shirogane treu ergeben. Und sie hat Frieden mit uns, speziell mit mir, geschlossen.“ „Man kann nie wissen“, erwiderte Shion geheimnisvoll und versteckte sich hinter dem Politikteil seiner Zeitung. „Letztendlich ist es so, Mahiru“, begann Nozomu neben ihr, „Shion hat ein paar Ungereimtheiten festgestellt, als er selbst Nachforschungen zur Zeitenklinge angestellt hat. Wir sind zwar noch nicht sicher, ob sie als richtig einzuschätzen sind. Sind sie es jedoch, hat Masumi uns einiges vorenthalten. Genau so der Brief von Shirogane. Glauben wir zumindest. Die zweite Möglichkeit ist, sie haben schlichtweg diese Informationen übersehen.“ „Welcher Art sind diese Informationen, Nozomu?“ „Sobald wir Mitsuru haben und unterwegs nach Kyoto sind, wirst du alles erfahren.“ „Das ist unfair!“ „Akira weiß auch noch nichts. Also, keine Sorge. Dir entgeht nichts.“ In diesem Moment balancierte Akira in einer Hand ein voll beladenes Tablett in das Esszimmer, und in der anderen Hand eine Kamera. Nozomu seufzte, weil er befürchtete, das jede Sekunde das Tablett Akira aus der Hand fallen würde und dann die Bescherung perfekt wäre, oder das die Kamera ihm entgleiten könnte und auf dem Boden kaputt gehen würde. Er schaffte es allerdings, das Tablett sicher abzustellen, und sich dann neben Shion niederzulassen. „Ihr wollt sicher Fotos von meiner kleinen Reise sehen, nicht wahr?“, grinste er, und hob bedeutungsvoll die Kamera hoch. „Später gehe ich in die Stadt und lasse sie entwickeln.“ „Ich denke nicht, dass wir dafür Zeit haben, Akira.“ „Zeit? Was ist schon Zeit?“ „Etwas, dass wir nicht haben, Akira“, brummte Nozomu als Antwort. ‚Du bist also zurück’, dachte Mitsuru, als er durch das Fenster des Gebäudes sah, in dem sich die Moonshine-Bar befand. Er beobachtete, wie Nozomu, Mahiru, Shion und Akira am Frühstückstisch saßen, lachten, miteinander redeten und einfach nur glücklich wirkten. Es versetzte ihn einen Stich, nicht selbst zu diesem Kreis zu gehören. Der Baumstamm in seinem Rücken wurde unbequem. Er hatte fast die halbe Nacht an Mahirus Fenster verharrt, durch den Schlitz des geöffneten Fensters ihren Atemgeräuschen gelauscht und über ihren Schlaf gewacht. Stimmen, die ihn neuerdings in seinen Träumen quälten, hatten ihn dazu aufgefordert, sie keine Sekunde lang alleine zu lassen, sich ihr aber auch nicht zu zeigen. Sie gehörte einer heilen Welt an, der er auch einmal angehörig gewesen war, jetzt jedoch nicht mehr. Es tat ihm weh, sie lachen zu sehen, und das Wissen, dass sie ein wenig ihrer Fröhlichkeit zurück gewonnen hatte. In diesem Moment entschloss er sich, sie wieder zu sehen. Noch einmal mit ihr zu sprechen. In der nächsten Nacht, die sicher kam. Es musste etwas zwischen ihnen geklärt werden – er selbst musste erklären, sie musste verstehen. Er würde ihr alles erzählen, die Rufe, die ihn verfolgten, Wesen, die seinem Schatten nach liefen, und die Stimme von einer Existenz, die mächtig war… stark und kraftvoll. Etwas in seinem Kopf drohte ihm. Ein Gefühl der Gefahr und Trauer, unterdrückten Schmerzes. Leise flüsternd, wie der Wind in den Baumwipfeln, durchdrang dieses Etwas seine Gedanken, seine Wahrnehmung. Es tastete sich behutsam vorwärts, vorsichtig, um ihn nicht zu reizen. „Die Prinzessin… ihre Linie… ist Gefahr für die Lunar-Rasse… Ist sie der Dieb vom Schatze des Mondpalastes? Täuschte sie euch alle? Gehe nicht zu nahe heran, Abunai….“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)