Bela Farin Rod - Die Ärzte - Die Beste Band der Welt von Lena_Jones (Ein kleines FFchen über Die Ärzte, abgeschlossen, 15 Kapitel) ================================================================================ Kapitel 14: Eine harte Probe der Gefühle ---------------------------------------- Es tut mir so furchtbar leid, dass das 14. Kapitel jetzt erst reinschwirrt, aber mein PC ist kaputt, da tut sich gar nichts mehr und jetzt hab ich erstmal vorrübergehend einen anderen... naja deswegen lad ich das jetz hoch... *räusper* Hoffe ihr könnt mir verzeihen... naja also das vorletzte Kapitel... Ich wünsche euch viel Spaß... das Kapitel der Kapitel in dem Farin Bela sagt, was er empfindet XD viel spaß wünscht das Lenchen ******************************************************************************** Als ich meine Wange gegen Farins drücke zucke ich kurz darauf wieder zurück. „Du brennst ja vor Hitze!“ sage ich überrascht. „Du wirst dir doch wohl keine Krankheit eingefangen haben?“ Er sieht mich aus seinen grün-braunen Augen an. Er lächelt verlegen. „Bela?“ sagt er gelassen, doch mit einer gewissen Unruhe in der Stimme. „Farin?“ Er wirft einen Blick zu Rod. Der nickt kurz, erhebt sich dann und verlässt den Bus, ohne mir vorher nicht noch auf die Schulter zu klopfen. Ich sehe ihm nach und setze mich auf den Stuhl, den Rod gerade leer zurückgelassen hat. Ich sehe in die unklaren Augen meines Gitarristen. Was er wohl wieder hat? „Rod hab ich schon erzählt was... was los ist...“ Er senkt den Blick in eine Tasse. Wahrscheinlich mit Tee. Was trinkt er sonst, außer Vollmilch, die er aber immer in Gläsern hat. Ich fasele hier über Milch und Tee und mein Gitarrist will endlich sagen was mit ihm los ist... Es gibt echt mal bessere Gelegenheiten um über Tee und Milch nachzudenken... „Ja?“ frage ich dann zögernd. „Du weißt schon, dass ich mich neu... na ja, dass ich mich verliebt habe“ Seine Stimme klingt um einiges fester, als vorhin auf der Bank. Er scheint wohl neuen Mut getankt zu haben, als er es Rod erzählt hat. Ich schaue ihn neugierig an. Er hebt seinen Stuhl und setzt diesen direkt neben meinen. Nun wird mir ein bisschen unwohl bei der ganzen Sache. Er sieht mich an. „Ich ... Bela, entweder ich sage es dir so, aber aussprechen werde ich es dir gegenüber nie können... deswegen verzeihe mir!“ Was hat er- OH MEIN GOTT! Farin hat mich im Genick gepackt und zieht mich zu sich in einen Kuss. Er... er... ich...Ich sehe ihn nur mit weit aufgerissenen Augen an. Er löst sich langsam und senkt den Blick. Ich kann mich keinen Millimeter bewegen. Was war das? Ich sehe ihn immer noch mit großen Augen an. „Es tut mir leid“ Sein Blick ruht auf seinen Schuhen. Er erhebt sich. Was soll ich nur machen. VERDAMMT! Bela, beweg dich! Ich kann mich aus der Starre lösen und sehe meinen Gitarristen mitleidig an. „Farin...“ bekomme ich gerade so zustande. Was soll ich denken? Ich kann nicht denken und spüre immer noch die heißen, brennenden Lippen des Blonden auf meinen. Sie fühlen sich weich an. Sehr weich. Ich... bin... verwirrt! Wenn so etwas mal passieren sollte, dachte ich immer, dass ich extrem abweisend reagieren würde, doch irgendwo in mir schreit ein kleines Männchen nach MEHR! Er dreht sich weg. Ich muss es einfach wissen! ICH MUSS ES WISSEN! Ich packe die Hand des Blonden und ziehe ihn zu mir, um ihm in die Augen zu sehen, kurz zu zögern und ihm dann meine Lippen auf seine zu drücken. Es fühlt sich... Er stößt mich von sich und sieht mich verwirrt an. „Bela...“ haucht er... „Was soll das? Spiel nicht mit meinen Gefühlen“ Ich schüttle kurz den Kopf, dann lasse ich meine Finger durch seine blonden Strähnen gleiten. Ich ziehe ihn wieder zu mir herunter und verlange mehr! Den Einlass mit der Zunge in seinen Mund. Dieser unglaubliche Gitarrist! Wie er mir die Sinne vernebelt. Was ist plötzlich los. Ich bin nicht schwul, nein! Aber... aber... ich lieb- NEIN! Ich öffne die Augen leicht. DOCH! Ich liebe diesen blonden Schönling! Unsere Zungen umschlingen sich spielerisch. Was mache ich hier eigentlich? Dann stoße ich Farin von mir. Er wirft mir einen verwirrten Blick zu. „Ich kann... nicht...“ Langsam füllen sich Tränen in seine Augen. „Du sollst nicht mit mir spielen!“ schreit er. Er richtet sich wütend auf und verlässt aufbrausend den Bus. Was habe ich getan?! Ich habe... ich habe meinen Gitarristen beinahe missbraucht. Das... war... so dumm... Langsam verzweifle ich in dieser Band. Ich seufze auf. Na ja... wenigstens weiß ich jetzt was er hat... Ich stehe auf und hole mir ein Bier aus dem Kühlschrank. Ein Flaschenöffner in der linken Schublade. Ich setze an und trinke die Flasche bis zur Hälfte in einem Zug aus. Rod betritt den Bus, als ich mich gerade wieder auf den Stuhl fallen lasse. Er zieht eine Augenbraue hoch. „Was hast du gemacht?“ „Wie? Wat hab ick jemacht?“ „Farin kam gerade total verheult aus dem Bus gerannt...“ „Ja... dit is wohl meene Schuld...“ „Was is passiert?“ Rod setzt sich mir gegenüber. Ich nehme einen weiteren Schluck. Ich erzähle ihm in einer Kurzfassung was passiert ist und wie ich mich dabei gefühlt habe. Er sieht mich verwirrt und verständnisvoll gleichzeitig an. So etwas kann auch nur Rod. „Klingt... verwirrend...“ „Na hör mal, von Jetzt auf Sofort steht mein Jitarrist auf mir, vor mir und küsst mir“ „Ja... das ist schon ein etwas größeres Problem...“ „Ick würd sagen... dit is ma dit größte Problem was wir je hatten!“ „Stimmt... und deine Gefühle? Alles im Klaren?“ „Nee... jar nischt is klar...“ Ich liebe ihn wohl, eher wie ein bester Kumpel seinen besten Kumpel lieben kann. Das kann ich einfach nicht glauben, dass es mehr sein könnte! Er ist und bleibt mein bester Kumpel! Was soll ich nur machen? Ich habe seine Gefühle furchtbar verletzt. Vielleicht sollte ich wirklich erst mal mit meinen eigenen Gefühlen im Klaren sein, bevor ich mich wieder zu Farin trauen kann... „Ich suche ihn und rede mit ihm“ ich nicke Rod nur zu, der steht auf und macht sich auf den Weg. Ich schaue ihm kurz nach. Vielleicht wenn ich jetzt etwas dusche? Ich springe auf, gehe ins Bad... hier hatte er mich vorhin noch von sich gestoßen... aus jetziger Sicht der Dinge wirkt es nur verständlich. Ich streife mir die Sachen vom Leib. Drehe die Dusche auf eine kältere Temperatur, stelle mich unter den leicht rieselnden Strahl und schließe die Augen. Meine Gedanken kämpfen einen Kampf, den keiner meiner Gedanken gewinnen kann. Einerseits stehe ich total auf schöne Frauen. Ihre Rundungen... die klaren, zarten Augen... Die weiche Haut... und andererseits werde ich das umwerfende Gefühl des Kusses meines Gitarristen nicht mehr los. Es war eine Welle aus Gefühlen, die ich nicht kontrollieren konnte, als er seine Lippen auf meine drückte. Was mach ich denn jetzt? Ich öffne die Augen kurz, stelle das Wasser ein wenig kälter, schließe die Augen wieder und denke an Nichts. Ich stehe einfach unter der Dusche, den kalten Strahl abwechselnd ins Gesicht und ins Genick fließen lassen... und keinen Gedanken durch meinen Kopf jagen... Stille... Totale Stille. Und ich bin froh weg zu sein! Weg von den grünen Augen, die mich überall hin verfolgen... einfach weg von den pechschwarzen Haaren. Ich höre leise Schritte. „Farin?“ Rods Stimme... zum Glück.... „Jah... hier...“ sage ich zaghaft. Dann taucht Rods Gesicht vor meinem auf. Er kauert sich mir gegenüber. Ich habe mich neben einen kleineren Steg an den Rhein gesetzt. „Alles in Ordnung...? Ich weiß... ist eigentlich eine dumme Frage“ „Sehr dumm... aber mir gehts einigermaßen jut...“ „Freut mich zu hören...“ er lächelt mich ruhig an. „Bela geht es scheiße... um es mal untertrieben auszudrücken...“ „Scheiße? Warum?“ „Seine Gefühle spielen gerade völlig verrückt... er hat mir erzählt was los war...“ Seine braunen Augen ruhen ruhig auf mir. „Er fühlt sich zwar sichtlich zu Frauen hingezogen, doch dein Kuss hat ihn nicht weniger beeindruckt. Er... meint er hätte wirklich für Sekunden geglaubt dich zu lieben... er weiß nicht ob er dich liebt, er muss seine Gedanken auch erst mal ordnen... ich... weiß nicht genau, wie er das gemeint hat, aber er sagte: ‚Wenn ich die Wahl hätte, dann würde ich ihn lieben’“ Ich grinse leicht. „Das hat er ernsthaft gesagt?“ „Ja... hat er... Nur, wie gesagt, weiß ich nicht genau, was er damit ausdrücken will...“ „Ich schon und das reicht mir“ Ich kann mir ein Grinsen nun wirklich nicht mehr verkneifen. Bela hat tatsächlich ein Zitat aus unserer früheren Zeit gebracht... er hat mich zitiert. Ich sagte einmal zu ihm, als ich mit einer zusammen war, die... die ich zu sehr liebte ... na ja ich sagte ‚Wenn ich es mir aussuchen könne, dann würde ich lieber einen Mann lieben’ Bela fragte mich was ich damit meine und als ich es ihm erklärte, deutete er auf einen Schauspieler, den ich zu dieser Zeit recht gut fand. Ich sagte nur: ‚Wenn ich die Wahl hätte, dann würde ich ihn lieben’ Das rührt mich jetzt aber ungemein. Rod sieht mich verwirrt an. „Is schon jut, Rod... Er is nur so unglaublich süß...“ Rod lächelt verlegen. „Aber was wir jetzt machen können ist wohl am Wenigsten klar, oder?“ „Alles unklar... Wahrscheinlich hasst er mich jetzt... Ich habe ihn einfach geküsst...“ „Hat er aber auch!“ „Aber... ich hab damit angefangen...“ „Trotzdem hat er dich geküsst! Irgendwo in ihm liebt er dich wahrscheinlich doch! Ist deine Chance also doch nicht so abwegig...“ Ich lächle kurz und blicke auf den sandigen Boden. Dort sind kleine Kritzelein. Herzchen... ja, ich geben zu von mir. Ich verwische die Spuren im Sand. „Ich scheine eine realistischere Chance zu haben, als ich am Anfang dachte...“ „Bist du froh? Ich meine, bist du froh, dass wir es wissen? Du weißt, du kannst mit deinen Problemen und Gefühlen immer zu uns kommen...“ „Jah... ich muss wohl oder übel noch einmal mit ihm reden!“ sage ich entschlossen. Klar muss ich mit ihm reden, so wie Alles jetzt steht, kann es auf keinen Fall bleiben. Dafür liebe ich ihn zu sehr, dafür ist er, wie mir scheint, noch viel zu sehr im Unklaren mit sich. Ich wollte ihn nicht verwirren... ich wollte sogar im Gegenteil bei mir Klarheit schaffen... nun weiß ich, dass ich ihn wirklich liebe! Ich lache auf. Rod sieht mich mit blassen Augen an. Ich lächle. Ein kleines Lächeln umspielt ebenfalls seine Lippen. Ich liebe meinen Schlagzeuger... mein Bassist steht mir mit Rat und Tat zur Seite und mein Schlagzeuger ist jetzt zwar leicht verwirrt, aber nicht völlig ausgerastet. Sie haben es gelassener aufgenommen, als ich selbst vermutet habe. Sehr gelassen... und Bela hat erst mal seltsam auf meinen Kuss reagiert.... sehr seltsam. Rod erhebt sich. Ich sehe nach oben. „Los... ich gehe auch mit wenn du magst, mir wäre es nur lieber, wenn wir das heute noch geklärt bekommen, sonst kann ich diese Nacht kein Auge zu bekommen...“ „Ja, mir wird es ebenfalls so gehen, aber wahrscheinlich auch, selbst wenn ich jetzt mit ihm rede“ „Aber um so länger du es vor dir herschiebst, um so weiter kann Bela verdrängen, dass er dich vielleicht liebt!“ „Klingt auch nur logisch...“ ich packe nach Rods Hand, die er mir hingehalten hat und erhebe mich. Er drückt mich kurz an sich. „Das wird schon alles wieder! Und wir hassen oder verachten dich deswegen ja nicht!“ „Ich weiß... danke“ Rod lächelt. So machen wir uns auf den Weg zum Tourbus. Als wir dort ankommen und uns in die Küche setzen, hören wir ein Rauschen aus dem Bad. Rod wirft mir einen kurzen Blick zu. „BELA?“ brüllt er durch die Tür. Das Rauschen verstummt. „Ja?“ höre ich Belas Stimme... er hat schon eine verdammt sexy Stimme. „Können wir mit dir reden?“ „Wir?“ „Ja... Farin ist auch noch da!“ „Ah... gut... Einen Moment bitte...“ Kurz darauf erscheint Bela hinter der Badtür und grinst uns beide verlegen an. Sein Grinsen macht mich wieder ganz wuschig und unsicher. Er setzt sich zaghaft. „Wie sieht es mit deinen Gedanken aus?“ fragt Rod gelassen. Sein Blick ist klar, ruhig und wissend. Manchmal beeindruckt er mich immer wieder von neuem, wie verständnisvoll er ist. „Chaos...“ „Aber wir müssen das klären!“ sage ich bestimmt. Bela schreckt leicht zusammen, als ich mich zu Wort melde. Er sieht mich mit einem gewissen nebligen Blick an. „Ja schon... aber ich weiß nicht was ich denken soll! Du machst mich wahnsinnig!“ „Und du mich erst“ Bela grinst... „So war das von mir aber nicht gemeint... Ich meinte eher... wirklich wahnsinnig... Ich steh doch auf Frauen! Aber... dieser Kuss...“ „Es gibt auch Menschen, die bisexuell sind...“ „Und du meinst ich gehöre dazu?“ „Wenn du auf Frauen stehst, dich der Kuss eines Mannes aber verwirrt...“ Ich hebe eine Augebraue. Rod schmunzelt leicht über uns. „Und Susan?“ „Ach hör mir doch mit dieser Schlampe auf!“ „Bist du etwa eifersüchtig?“ lacht Bela. „Ja! Und ich gebe das auch zu...“ Belas Blick erstarrt in einem diabolischen Lächeln. Das mag nichts Gutes verheißen... „Bela... ich sage es so! Ich habe mich bis über beide Ohren in dich verliebt und es sticht mir furchtbar im Herz wenn du von Susan sprichst...“ Ich senke den Blick leicht. Belas Lächeln ist von einer zur anderen Sekunde verblasst. „Farin...“ Ich schüttle nur den Kopf. „Weißt du... es ist zu spät, sich jetzt noch zu entschuldigen, denn verletzt hast du mich schon längst! Eigentlich hast du alles durch...“ Farin lächelt sanftmütig. „Du hast mich eifersüchtig gemacht... du hast mich auf Wolke sieben schweben lassen, du hast mich geküsst, benutzt, verletzt, missbraucht und du hast mit meinen Gefühlen gespielt... Wenn du noch etwas vor hast, dann mach das bitte jetzt... denn sonst werde ich es nicht mehr überstehen“ Seine Augen glänzen und ein Träne rollt einsam über seine Wange langsam bis hin zu seiner Lippe. Sie wirkt wie ein kleines Lebewesen, was in Farins Auge geboren wurde, auf dem Weg über seine Wange ein ganzes Leben durchlebt und zum Schluss auf seiner Lippe stirbt. Und seine Augen wirken leer, vollkommen auf Bela fixiert, lächelnd und doch leer... „Farin...“ Belas Stimme zittert... er sieht ihn mit flackerndem Blick an. Er schüttelt sacht den Kopf. „Es muss wohl sein, wie es ist!“ Farin sieht auf. „Wie?“ „Wahrscheinlich können wir nicht mehr mit oder nicht mehr ohne einander... und ihr beide scheint zu erwarten, dass ich mich jetzt auf der Stelle entscheiden soll... Hängt das Alles von unserer Zukunft ab? Und bevor ihr darauf antwortet... KLAR!“ Bela schlägt mit der Faust auf den Tisch. Farin und ich zucken zurück. „Klar... klar hängt das Alles an unserer Zukunft. Wenn ich Farin nicht so lieben kann, so lieben kann wie er mich liebt, wird die Band zerbrechen! Wenn ich Farin liebe... dann wird sich einer verdammt ausgeschlossen fühlen... Danke, dass ihr mich vor eine Wahl setzt: ‚Hey Bela! Du kannst dich entscheiden: Willst du Die Ärzte auflösen oder willst du Die Ärzte auflösen?’ Das klingt sehr logisch oder? Und du Farin hör auf zu heulen! Du Schwuchtel!“ DAS war zu viel. Farin springt auf, holt aus und pfeffert Bela eine gewaltige Ohrfeige entgegen. „Du bist so unsensibel“ schreit Farin. „Wir versuchen hier zu reden... zu reden, um eine Lösung zu finden, die NICHT mit dem Aus von Die Ärzte zusammenhängt!“ „Dann werd gefälligst wieder normal!“ „So wie ich jetzt bin, das ist der normalste Zustand den ich aufbringen kann!“ „Verdammt Farin! Ich meine, du sollst aufhören mich zu lieben“ „Man kann seine Gefühle nicht unterdrücken! Du solltest das von uns hier am besten wissen!“ „Ach ja?“ „Ja! Wer konnte denn vorhin seine Gefühle nicht unterdrücken und ihnen nachgeben und mich küssen?“ Bela ist ruhig... Farin setzt sich wieder. Ich weiß erst recht nicht was ich sagen soll, es geht mich zwar sehr wohl etwas an, doch scheint mir dieses Gespräch einfach zu privat. Bela schielt zu mir. „Dann sag doch auch mal was dazu, Rod!“ Ich zittere leicht. „Ich bin ausnahmsweise einmal sprachlos...“ „Rod ist sprachlos... Farin is am Heulen...“ „Und Bela mutiert zum größten Arschloch der Welt“ wirft Farin ein. „Die Beste Band der Welt im Wandel der Zeit... haben wir ja toll hinbekommen...“ Farin und Bela funkeln sich böse an. „Liebst du mich immer noch?“ „Ja!“ Belas blick wandelt sich zeitlupenmäßig von wütend zu verwundert. „Man kann nicht einfach aufhören zu lieben! Selbst wenn man sich streitet! Und ich werde dich immer lieben! Auch wenn du dich jetzt erhebst, diesen Bus verlässt und nie wieder kommen wirst... meine Gefühle zu dir werden nie verblassen!“ Bela starrt nervös auf einen Fleck auf dem Küchentisch. Ein paar Minuten herrscht Totenstille. Die Anspannung ist zum zerreißen. „Würdest du mich auch noch lieben, wenn ich...“ „... Es wäre egal was du machen würdest...“ Bela steht auf. Farin sieht ihn neugierig an. Er beugt sich über den Tisch, greift nach Farins Kinn, haucht ihm einen leichten Kuss auf die Lippen. Farin hat den Mund leicht offen. Sein Blick wird plötzlich seltsam verschleiert. Wenn ich jetzt nur wüsste was in dem Blondschopf vor sich geht... „Warum?“ lässt er seufzend über seine Lippen gleiten. Bela lächelt. Er richtet sich auf, kramt etwas in seiner Tasche und legt es vor Farin. „Wenn du weißt was das ist, dann weißt du auch... wo du mich gleich finden wirst!“ sagt Bela mit einem letzten Lächeln in Richtung des total verwirrten Farins und verlässt dann den Bus. „Langsam hab ich es leid, dass hier ständig alle am Abhauen sind!“ „Das tut mir leid, Rod...“ Farin starrt auf den Gegenstand in seiner Hand. Dann lächelt er. „Was ist das?“ „So... das besitzt er also auch noch?“ „Was ist das?“ „Ein Bootsticket... vor ein paar Jahren, da waren wir hier in Köln, ohne dich, wir zwei hatten einen Termin. Wir mussten warten, sehr lange. Also haben wir diese kleine Bootsrundfahrt mitgemacht... mit einem Boote dessen Name uns furchtbar angesprochen hat...“ dann lächelt Farin. Er steht auf, lächelt auf das Ticket und lässt es auf den Tisch gleiten. Während mein Blick gespannt auf das Stück Papier geheftet ist, rennt Farin nach draußen. Ich nehme das Ticket und folge Farin. Ich halte mich weit hinter ihm, damit er mich nicht bemerkt. An einem kleinen Steg sehe ich Bela stehen. Die beiden fallen sich in die Arme und versinken in einem innigen Kuss. Ein Schauer überfliegt mich. Ich hebe das Ticket und lese die Worte die sich darauf verschlingen und es verzieren und da steht auch der Bootsname: „San Rodrigo“ Ich schaue auf die Beiden und wische mir sacht eine Träne aus dem Auge. Langsam gehe ich auf die Zwei zu. Sie haben sich aus dem Kuss gelöst. Als ich neben ihnen stehe, sehen sie mich lächelnd an. „Ich fühle mich geehrt...“ „Wegen dem Bootsnamen?“ sagt Farin, der überglücklich dreinschaut. „Ja...“ „Tja... du bist halt unser Bassist! Und du gehörst auch zu unserem Leben!“ „Und deswegen wird es mich nicht stören, wenn ihr zusammen seid“ sage ich ruhig. „Und so bald ich mich ausgeschlossen fühle... dann werfe ich mich halt schreiend auf den Boden, um nach Aufmerksamkeit zu betteln“ „Das würdest du echt machen?“ „Klar...“ „Cool... Los Bela! Lass uns ihn ignorieren!“ „Hey! So war das nich geplant!“ „Hörst du was Farin? Also ick kann nischt hörn...“ Ich lächle leicht. Die Beiden gehen Arm in Arm davon. „Ihr habt es ja so gewollt!“ sage ich grinsend, lasse mich auf den Boden fallen, schreie wie ein kleines Kind, was seine Lieblingssüßigkeiten nicht bekommt und schlage mit Beinen und Armen um mich. „Oh, der Arme! Hat totalen Ausschlag!“ Farin prustet los. Ich schaue zu ihnen auf. „Steh auf Rod... das is ja peinlich...“ sagt Bela und schaut sich gekünstelt peinlich berührt um. „Jaja! HAHA! Ich hab es euch gezeigt!“ Ich springe auf und laufe hinter den Beiden her. „Oh, jetzt hab ich furchtbare Angst“ sagt Farin mit so extremer Ironie in der Stimme, dass Bela losprustet. Auch er grinst von einem zum anderen Ohr. „Bela? Du wirkst glücklich“ sagt Farin. „Bin ich auch... du denn nicht?“ „Doch...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)