Neu? - Nein, mit Perwoll gewaschen... von Lyessa (Crossover-Chaos: Danjel Lexar, Tejo Kataya und Varis Namreth - gemeinsam auf Tour?) ================================================================================ Teil 1: Wenn's mal wieder länger dauert... ------------------------------------------ Die Kamera schwenkt über eine idyllische Landschaft: weite Felder, saftig grüne Wiesen, große Wälder, dazwischen ein leise rauschender Bach und Vogelgezwitscher im Hintergrund. Plötzlich wackelt das Bild heftig, ein erschrockener Schrei und ein lautes Platschen unterbrechen das Lied der Vögel. Schließlich kehrt wieder Ruhe ein. Zu sehen sind nun mehrere riesige Grashalme und ein kleines Stück vom Bach, zu hören nur lautes Fluchen. Dann schwenkt das Bild leicht ruckelnd wieder nach oben, streift dabei über die leicht zerzauste und durchnässte Kamerafrau, die mit der anderen Hand gerade ihre Brille gerade rückt. Mit einem finsteren Blick starrt sie direkt in die Kamera. "Das schneiden wir nachher raus, ja?" Wieder schwenkt die Kamera über die bereits bekannte idyllische Landschaft, muss aber diesmal auf das Vogelgezwitscher verzichten. Sie nähert sich einem Weg, der einige Meter entfernt über eine Brücke den Bach kreuzt. Nach einer Weile nähern sich Schritte und schließlich kommt die Gestalt eines ganz in schwarz gekleideten jungen Mannes in Sicht. Als er die Brücke überquert hat, richtet sich sein Blick direkt in die Kamera und er bleibt er stehen. Seine Augen weiten sich überrascht, als sie sich dem Mädchen hinter der Kamera zuwenden. "Was ist denn mit dir passiert?" Das Bild wackelt kurz und der Schwarzhaarige richtet skeptisch seinen Blick wieder in die Kamera. "Hallo, mein Name ist Tejo Kataya. Ich bin 19, Student im ersten Semester, seit einiger Zeit in festen Händen und... ähm... sonst noch was?" Tejos fragender Blick wird mit einem weiteren Wackeln des Bildes beantwortet. "Na schön, dann geh ich jetzt mal weiter." Man sieht ihn langsam in der Ferne zwischen ein paar Bäumen verschwinden, dann schwenkt das Bild wieder auf die Brücke zu. Die wird gerade von einem Wanderer mit braunen, kinnlangen Haaren, die ihm weit ins Gesicht fallen, überquert. Durch seinen schnellen Schritt bauscht sich sein Umhang dramatisch auf. Ohne einen Blick auf die Kamerafrau zu verschwenden, setzt er seinen Weg unbeirrt fort. Einen Augenblick bleibt das Bild auf seinen sich entfernenden Rücken geheftet, dann hetzt es ihm mit großem Rumgewackel hinterher. "Warte mal Varis!", erklingt es keuchend hinter der Kamera, als der Angesprochene endlich eingeholt ist. "Du wolltest doch -" Endlich bleibt er stehen und dreht sich mit dem eisigsten Blick, den ein einzelnes Auge auf Lager hat, um. "Nein" Mit langen Schritten und wehendem Umhang entfernt er sich und verschwindet bald hinter denselben Bäumen wie Tejo zuvor. Ein wenig holprig und von resigniertem Seufzen untermalt wendet sich die Kamera wieder der Brücke zu. Einige Minuten lang bleibt sie auf diese unveränderte Szene geheftet, die nur von einem quer über den Weg laufenden Eichhörnchen kurzzeitig durchbrochen wird. Weitere Minuten verstreichen genauso ereignislos, bis das kleine Tier auf dem Rückweg abermals durchs Bild hüpft. Schließlich schwenkt die Kamera ein wenig nach unten, kurz darauf dreht sie sich um 180 Grad und richtet sich genau in das bereits bekannte Gesicht der Kamerafrau. "Ist das Ding jetzt aus?" Ein skeptischer, fragender Blick. Dann hebt eine Hand einen Deckel ins Bild und kurz darauf ist es dunkel. Neben dem weiterhin plätschernden Bach ist noch ein leises, kaum verständliches Grummeln zu hören. Eine ganze Weile tut sich gar nichts, dann wird der Deckel plötzlich hektisch abgeschraubt und die Kamera in die Höhe gerissen. Abermals zeigt sie die längst bekannte Szene mit dem Weg und der Brücke, doch dieses Mal stapft ein gut gelaunter junger Mann mit weit in die Stirn hängender Sturmfrisur näher. Er winkt schon von weitem und läuft das letzte Stück. "Hallo, tut mir leid. Ich musste erst noch um eine Sauerei kümmern. Da hat nämlich letzte Nacht jemand einen Kollegen von mir umgebracht. Recht blutige Geschichte. Und es bleibt natürlich wieder alles an mir hängen." Er beugt sich weiter vor und blickt sich kurz um. "Ich hab ihn gesehen. Ein sehr zwielichtiger Bursche. Schnell, aber meinen Adleraugen entgeht nichts. Ha! Ich könnte ihn jederzeit wiedererkennen. Allerdings..." Er schluckt kurz. "Er mich auch. Der Kerl hat mich gesehen, aber zum Glück nichts weiter unternommen. Wenn ich ihn jetzt aber verpfeife..." Wieder ein Schlucken. "Meinem Kollegen hat die Begegnung mit diesem Typen auch nicht sonderlich gut getan. Vielleicht hat er es ja auch auf Hausmeister abgesehen und will als nächstes mir ans Leder!" Eine kurze Pause. "Sag mal, was ist eigentlich mit dir passiert? Deine Frisur saß auch schon mal besser. Haben sie dich in die Waschmaschine gesteckt und das Bügeln vergessen?" "Fang endlich an!" "Achso, ja, klar. Natürlich. Also, hallo, ich bin der Danny. Eigentlich heiße ich Danjel Lexar und bin von Beruf Hausmeister. Ist im Grunde ein mieser Job, man ist der Depp vom Dienst für alles und jeden und muss jedem noch so großen Arsch hinterherputzen. Und das für ein so mickriges Gehalt, dass sich das nicht mal lohnen würde überhaupt zu drucken, wenn es das nicht schon längst wäre. Aber gut, ich habe eigentlich alles was ich brauche, auch wenn es ruhig noch etwas mehr sein könnte. Was nicht allzu schwer sein dürfte, denn weniger geht ohnehin nicht mehr." "Danke, Danny. Das reicht für's erste." "Was, das war's schon? Ich dachte, das wird ein richtiges Interview. Schade. Da wird dein Film aber nicht lang werden, wenn du nur das Interview mit mir bringst. Du könntest eine ganze Dokumentation darüber, was ein Hausmeister normalerweise nicht erlebt, draus machen - genug passieren tut mir ja. Nein? Na, dann eben nicht. Du weißt ja gar nicht, was dir alles aufregendes entgeht. Ich und mein Wischmopp, mein treuer Gefährte im Kampf gegen den Schmutz eines vielbenutzten Parkettbodens!" Er macht eine kurze Pause und wirft sich heldenhaft in Pose, dann zuckt er mit den Schultern und wendet sich fröhlich winkend zum Gehen. "Dann noch viel Erfolg bei deinem Film!" Die Kamera bleibt auf seinen Rücken fixiert, bis er außer Sicht gerät, dann schwenkt sie nochmals über die Landschaft. "Interview... tja, man sollte nicht alles glauben, was einem erzählt wird..." Langsam wird die Szene ausgeblendet und ein Schriftzug wird sichtbar: wir werden ja sehen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)