Purple Rain von Herzblut (Zwei Fußballer ... ein Drama) ================================================================================ Kapitel 9: Ivan [The Clock is tickin', Rain is fallin'] ------------------------------------------------------- Stille. Müde sitze ich zu Hause auf unserer Couch im Wohnzimmer. Patricia schläft noch. Ich lausche der Stille. Lausche dem Regen, der unermüdlich an die Scheiben klopft. Die Wanduhr sagt mir, dass es gerade kurz vor Neun ist. Tick. Tack. Ich schließe die Augen. Mein Kopf scheint leer. Die Sonne hat sich schon auf der Fahrt hier her wieder hinter einer dichten Wolkenfront verzogen. Es scheint, als würde es bereits wieder dunkel werden. Passend zur Stimmung. Ich frage mich, warum es eigentlich seit Tagen nur regnet. Regen. Immer nur Regen. Ich hasse ihn. Tick. Tack. Ich starre weiter vor mich her. Ich versuche die offensichtliche Frage, die sich langsam immer deutlicher und unvermeidlicher in meinen Verstand zwängt, zu ignorieren. Nein. Tick. Tack. Nein. Der Regen läuft außen an der Scheibe hinab. Ein Strom der immer breiter wird. Ich kann draußen schon kaum noch die Bäume erkennen. Der Himmel verdunkelt sich noch immer weiter. Und dann ist sie da. Die Frage. Schmerzhaft klar ist sie mir bewusst. Und was nun? Zum Teufel, ich weiß es nicht. Was nun? Ja, was ist nun? Wie soll es nun weiter gehen? Ich schüttle den Kopf. Ich weiß es nicht. Ich weiß es beim besten Willen nicht. Aber ich weiß eines. So einfach in mein normales Leben zurückkehren kann ich nicht. Ihn vergessen. Die ganze Sache hinter mir lassen. Dafür war ich zu weit gegangen. Dann hätte ich es gleich beenden müssen, noch bevor… Ja, wovor? Bevor es angefangen hatte, mir aus den Händen zu gleiten. Bevor ich ihn schlafend in meinen Armen gehalten hatte. Bevor ich auf einmal diese Gefühle geweckt hatte. Gefühle in mir. Ich reibe mir die Stirn. Sehe ihn wieder vor mir. Wunderschön. Schlafend. Ich lege meinen Arm um ihn. Ziehe ihn noch näher an mich. Spüre seinen schweren Atem auf meiner Brust. Wie gut er riecht. Wie gut er sich anfühlt. Halt! Ich habe keine Gefühle. Worüber denke ich da überhaupt nach? Ich habe keine Gefühle. Sonst hätte ich wohl auch kaum einfach abhauen können. Ohne irgendein Wort. Einfach so. Dann wäre ich wohl da geblieben. Hätte gebetet, dass die Zeit stehen bleibt. Dass ich hätte für immer mit ihm zusammen sein können. Nein, ich habe keine Gefühle… … und ich würde mir das beweisen. Entschlossen stehe ich auf. Ich verlasse das Wohnzimmer und betrete nach ein paar Sekunden das Schlafzimmer von mir und meiner Frau… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)