Gondolin und Lórien von Youji_das_Stuntschaf ================================================================================ Kapitel 1: Ankunft in Eryn Lasgalen ----------------------------------- Disclaimer (einmal für alle ^^) : Herr der Ringe und seine Charaktere gehören nicht mir, sie sind von dem genialen Professor Tolkien erfunden worden. Er wird zwar wahrscheinlich im Grab rotieren, wenn er je erfährt, was ich mit seinen Figuren mache aber... TUT MIR LEID!!! Warning: im Moment noch keine, ich arbeite dran ^^ Pairing: auch im Moment noch keins, auch da arbeite ich dran ^.- ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Wo... wo bin ich?" Der blonde Elb erhob sich mühsam. Sein Kopf dröhnte, und auch sonst schmerzte jeder Teil seines Körpers. Niemand antwortete auf seine Frage, obwohl er sich doch erinnerte, nicht allein fortgeritten zu sein. Zumindest glaubte er das. >Wo sind die nur alle?< fragte er sich, während seine Augen die Umgebung absuchten. Es sah so aus, als sei hier gekämpft worden, allerdings gab es außer ihm keine anderen ... *Personen*, weder Elben, noch sonstige. Bis auf einen Umhang trug er nichts - wobei man dazusagen muss, nichts, das bedeutete in seinen Maßstäben: keine Waffen. Er versuchte, zu erkennen, in welchem Teil von Mittelerde er sich befand, aber nicht einmal das gelang ihm, vor allem darum nicht, weil sein Blick immer verschwommener wurde. Seufzend setzte er sich wieder. Er würde wohl eine Weile warten müssen, eher er auf gut Glück in irgendeine Richtung gehen konnte, um dort - vielleicht - eine Siedlung zu finden. >Ich glaube, im Moment wäre mir sogar eine Menschensiedlung Recht...< brummelte er in Gedanken. Als er das Geräusch hörte, schrak er auf. Er musste eingenickt sein! >Pfff... und sowas schimpft sich Soldat... ich bin ja wirklich der beste Soldat den mein Lord hat... schlafe mitten im feindlichen Gebiet!< schalt er sich, während er sich bemühte, die Herkunft des Geräusches ausfindig zu machen. Aber er konnte immer noch nichts erkennen. Bis er sich ruckartig umdrehte - wofür er mit einem kurzen Blackout belohnt wurde - und direkt auf einen gespannten Bogen blickte. Einen elbischen Bogen...? "So unaufmerksam, Galadhrim?" erreichte eine noch sehr junge Stimme sein Ohr. Erst jetzt schaffte er es, seinen Blick so zu ändern, dass er die Gestalt, die den Bogen hielt - und spannte! - klar sehen konnte. Ein ebenfalls blonder Elb stand vor ihm; aber er war noch so jung! Eigentlich viel *zu* jung, um allein, nur mit einem Bogen hier im Wald herumzuspazieren. "Ich kann euch versichern, dass es normalerweise nicht so ist, Mylord." Er war sich nicht sicher, warum er diesen Titel wählte, aber der Junge hatte irgend etwas an sich, dass es ihm richtig scheinen ließ. "So? Mein Vater ist da anderer Ansicht. Ihr werdet mich nach Eryn Lasgalen begleiten; und nicht zu langsam, wenn ich bitten dürfte, wir wollen vor Einbruch der Nacht dort sein." Er schien auf jeden Fall gewohnt, zu befehlen. >Hm... ich bin also in Thranduils Reich... wie wundervoll.< Lórien und die Elben aus dem Grünwald vertrugen sich seit ein paar Jahrhunderten nicht mehr besonders gut. Er antwortete nicht, sondern gab sich Mühe, dem jungen Krieger zu folgen. "Darf ich nach eurem Namen fragen, Mylord?" Sie waren schon eine Stunde unterwegs -inzwischen war es schon dunkel - als der Galadhrim sich erlaubte, diese Frage zu stellen. "Ich bin Legolas, Sohn König Thranduils. Wer ihr seid, brauche ich nicht zu fragen, nicht wahr, Hauptmann Haldir?" Noch nie war der Lórien-Elb bei der Nennung seines Namens innerlich so zusammengezuckt. Der junge Prinz sprach ihn mit einer Mischung aus tiefstem Respekt - wahrscheinlich vor seinen Fähigkeiten als Krieger - und einer Verachtung aus, die Haldir noch nie widerfahren war. >Die Verachtung ist wahrscheinlich anerzogen...< sinnierte er. Denn Legolas war zu jung, um jemals selbst im Goldenen Wald gewesen zu sein. Zu lange dauerte die Unstimmigkeit zwischen seinem Herrn und dem König der Waldelben schon an. Er war schon mehr als einmal versucht gewesen, zu fragen, wie weit sie noch zu gehen hatten, aber das ließ sein Stolz nicht zu. Sicher, er hatte Schmerzen, sehr starke sogar, aber er wäre kein Elb - vor allem kein Hauptmann der Waldwache Lóriens! - wenn er sich davon beeindrucken ließe. "Wir sind da." Erklärte der Prinz eben, keine viertel Stunde, nachdem er dessen Namen erfahren hatte. Haldir war lange nicht hier gewesen - schon mehrere Jahrhunderte war es her, damals war er noch nicht mal voll ausgebildeter Soldat gewesen! - und er konnte nicht anders, als dass ihm eine Gänsehaut über den Rücken lief, beim Anblick des Palastes König Thranduils. Wobei *Festung* es eher getroffen hätte. Der Hauptmann wusste, dass der größere Teil des Gebäudes sich unterirdisch befand, ein wahres Labyrinth. >Vermutlich werden sie mich in einem der Kerker gefangen halten...< durchzuckte es ihn. Für einen Elben, der es gewohnt war, in Talanen auf Bäumen zu leben, war diese Art der Gefangenschaft so ziemlich das Schlimmste, was er sich vorstellen konnte. Er hatte schon einmal einen Galadhrim, der nur eine relativ kurze Zeit in Thranduils "Gastfreundschaft" verbracht hatte, abgeholt - der junge Krieger hatte ihn an eine Pflanze erinnert, die man von einem sonnigen Platz in den dunkelsten, kältesten Keller verbannt hatte. "Euer Hoheit!" Zwei der Wachelben richteten sofort ihre Bögen auf den Galadhrim. Legolas erklärte: "Ich habe ihn im Wald entdeckt. Bringt ihn zu meinem Vater. Ich werde sofort nachkommen." Dann war er verschwunden, und Haldir wurde in den Thronsaal geführt. Thranduil hatte sich sehr verändert, seit Haldir ihn das letzte Mal gesehen hatte. Damals war der Herrscher noch ein fröhlicher Elb gewesen, der jederzeit zu Scherzen aufgelegt war, egal, wie schwierig die Situation war. Etwas, um das der junge Rekrut ihn damals beneidet hatte. Doch schließlich sollte diese Eigenschaft dazu beitragen, dass Celeborn und er sich so zerstritten hatten - warum, das wusste keiner so ganz genau, außer den beiden Herrschern - dass zwischen Eryn Lasgalen und Lórien seither kein Friede mehr herrschte. "Hauptmann Haldir! Es ist lange her, seit ich euch sah!" begrüßte Thranduil ihn, offenbar mehr als überrascht, den Galadhrim zu sehen. "Das ist es in der Tat, Hoheit. Euer Sohn war so freundlich, mich hierher zu geleiten." Haldir verbeugte sich, auch wenn sein Körper schrie vor Schmerz. Er wusste, was er dem anderen an Höflichkeit schuldete, auch wenn die Beziehungen ihrere Länder im Moment... schwierig waren. In diesem Moment betrat eben jener Sohn den Thronsaal. Haldir fragte sich einen Moment, warum der Prinz ihn nicht sofort begleitet hatte, da er offenbar die Zeit nicht genutzt hatte, um sich umzuziehen. "Legolas!" Thranduil konnte nicht verstecken, dass seine Augen erfreut aufblitzten, als er seinen Sohn sah. "Vater... sieh, wen ich im Wald gefunden habe." Der junge Prinz deutete auf den Galadhrim. "Wie meinst du das, *gefunden*? Galadhrim sind keine Pilze, mein Sohn." Haldir musste beinahe lächeln. Ein wenig von dem "alten" Thranduil war also doch noch übrig. "Er ist offenbar verletzt. Es hat einen Kampf gegeben. Als ich ihn fand, war er ohne Bewusstsein." Erklärte Legolas. Sein Vater blickte Haldir verwirrt an, forderte ihn so stumm auf, zu erzählen, was geschehen war. "Es tut mir Leid, Hoheit, ich kann euch nicht sagen, was geschehen ist..." musste der Hauptmann leise zugeben. "Was soll das heißen? Ihr werdet mir sofort antworten, sonst..." - "Vater! Ich sagte dir doch, dass er verletzt ist. Lass einen Heiler sehen, was ihm fehlt und befrage ihn danach." Unterbrach Legolas den König. Haldir warf ihm einen dankbaren Blick zu. Thranduil hingegen musterte seinen Sohn misstrauisch. "Na gut. Bring ihn zu unseren Heilern. Und ich möchte, dass er, nachdem er behandelt wurde, sofort wieder zu mir gebracht wird!" befahl er. Legolas nickte, dann bedeutete er dem Galadhrim, ihm zu folgen. "Danke." Legolas' Kopf ruckte herum, als Haldir dieses eine Wort aussprach. "Wofür?" fragte er, etwas verwirrt. "Dass ihr meine Wunden versorgt." Der junge Prinz lächelte leicht, während er fortfuhr, seinen Gefangenen zu verbinden. Er hatte den lórischen Elben zwar in die Heiler-Räume gebracht, kümmerte sich aber selbst um dessen Verletzungen, da sie nicht so schwer waren, wie es den Anschein gehabt hatte. Das Hauptproblem war wohl eine Platzwunde am Kopf, weswegen sich Hadir auch vermutlich nicht mehr an die Geschehnisse vor und während des Kampfes erinnern konnte. Der Hauptmann erinnerte sich nur noch, dass er und noch drei Elben aus Lórien aufgebrochen waren, um Thranduil eine Nachricht zu überbringen. "Mein Vater wird sich nicht besonders freuen, Post aus dem Goldenen Wald zu bekommen." Hatte der Prinz festgestellt. "Warum? Ist er nicht auch langsam dieser Streitigkeiten müde, so wie mein Lord?" Haldir biss sich auf die Zunge. Warum erzählte er Legolas so etwas? Das ging den Jüngeren doch nun wirklich nichts an. "Nein. Mein Vater ist der Meinung, dass Lord Celeborn seinen Irrtum einsehen muss ... und ich bin mir nicht sicher, ob euer Lord im Irrtum war damals." Setzte der Prinz leise hinzu, ehe er den letzten Verband fertigstellte. "Aber ich spreche zu viele Gedanken aus, die sich für mich nicht ziemen. Ich bitte euch, zu meinem König nichts davon zu sagen...?" Seine großen, blauen Augen sahen den Hauptmann an. "Natürlich nicht. Ihr habt mir das Leben gerettet, da ist es nur gerecht, wenn ich euch diese Bitte erfülle." Der Jüngere lächelte dankbar. Und Haldir musste feststellen, dass Legolas sehr hübsch war - wenn er nicht die ernste Maske eines Kriegers trug. "Ihr könnt noch nicht alt sein..." stellte er fest. "Ich habe euren Namen bisher nicht vernommen." - "Ich bin erst 102 Jahre alt..." gab der Prinz zu. >Gerade so erwachsen...< Haldir seufzte in Gedanken. Es waren einfach nicht die richtigen Umstände, in denen Legolas aufwuchs. "Ihr seid bereits ein guter Krieger, euer Hoheit." Haldir sah ihn an. "Ein Krieger vielleicht, aber mir fehlt es an anderen Fertigkeiten... Ich ..." Der Galadhrim lächelte ihn aufmunternd an, doch weiter zu sprechen. "... ich habe keinerlei Praxis in den Schönen Künsten.. ich kann nicht einmal besonders gut lesen..." gab er zu. Legolas wunderte sich, warum er dem Hauptmann all das sagte - schließlich kannte er ihn nicht und außerdem war dieser ein Feind. Und sein Vater würde ihn gleich mit in den Kerker werfen lassen, wenn er jemals von diesem Gespräch erfuhr. "Sollte ich die Gelegenheit dazu haben, würde ich euch gerne ein Lehrer sein, Prinz Legolas." Bot der Galadhrim an. In diesem Moment hatten sie den Trhonsaal wieder erreicht. Erneut stand Haldir vor dem König, und auch dieses Mal konnte er keine Auskunft darüber geben, was sich zugetragen hatte. Alles, was er tun konnte, war, die Nachricht, wegen der er von Lórien aufgebrochen war, zu übergeben. Thranduil las und hob verwirrt eine Augenbraue. Dann schien er den Brief erneut zu lesen, aber der Inhalt schien ihm immer noch unglaublich zu sein. "Kennt ihr den Inhalt des Briefes, Hauptmann?" - "Nein, mein Herr hat ihn mir nicht offenbart, Hoheit." Gab Haldir wahrheitsgemäß Antwort. Er erinnerte sich noch, was Celeborn zu ihm gesagt hatte, als er diesen Brief erhalten hatte... >Hauptmann, dieser Brief ist von höchster Wichtigkeit. Dennoch ist es wichtig, dass *ihr* ihn übergebt. Lasst euch also auf dieser Reise nicht töten... Thranduil muss diese Nachricht aus *eurer* Hand empfangen, sonst ist die ganze Mission sinnlos. Ich hoffe, ich habe mich klar ausgedrückt?< Haldir hatte damals genickt, etwas peinlich berührt. Denn es war mehr als einmal vorgekommen, dass Haldir, aufgrund schwerster Verletzungen, seine Briefe an einen seiner Begleiter weitergegeben hatte, da er nicht erwartet hatte, zu überleben... Thranduil riss ihn unsanft aus seinen Erinnerungen, als er sagte: "Dann wisst ihr also nicht, welchen Vorschlag mir euer Herrscher unterbreitet?" - "Nein, es ist mir unbekannt, Hoheit. Doch wäre ich euch dankbar, wenn ihr die Teile der Nachricht, die für einen einfachen Hauptmann wie mich von Belang sein könnten, mit mir teilen könntet." Haldir hasste Diplomatie. Diese Wortverdrehereien waren einfach nicht sein Ding. Vor allem hasste er es, dass er sich vor Thranduil quasi in den Dreck werfen musste, denn er wusste genau, dass er dem König im Kampf mindestens ebenbürtig war. Aber der König war nun einmal adlig und er selbst nicht, daher blieb ihm keine Wahl. "Nun... ihr werdet Eryn Lasgalen nach diesem Brief eine ganze Weile nicht mehr verlassen." >Was hat er nur geschrieben? Ist Thranduil nun *so* verstimmt, dass ich hier für ein Jahrtausend eingekerkert werde?< fragte sich der Hauptmann entsetzt. "Warum, wenn ich fragen darf?" sagte er nur, bemüht, seiner Miene keinen Ausdruck zuteil werden zu lassen. "Celeborn hat ein Friedensangebot gemacht. Und er wünscht, damit wir beide einen Ansporn haben, diesen Frieden auch zu halten, dass ich den Befehlshaber meiner Truppen nach Lohtlórien schicke und dieser dort bleibt, bis sich der Frieden gefestigt hat - so wie er es mit euch getan hat." Die Worte brauchten eine Weile, bis sie zu Haldir durchsickerten. Das hieß... wenn der Frieden nicht anhielt, dann wüde er sterben. Gut, damit konnte er zurechtkommen. Aber wenn der Friede sich zäh entwickelte, dann konnten gut einige Jahrhunderte vergehen, bis er wieder in den Goldenen Wald zurückkehren durfte... zurück zu seinen Soldaten, zurück zu ... seinen Brüdern. "Wenn es der Wunsch meines Herrn ist, so werde ich gehorchen." Der Hauptmann straffte die Schultern - von denen es ihm nicht einmal aufgefallen war, dass sie beim Gedanken an seine Brüder ein wenig zusammengesunken waren - und blickte den König von Eryn Lasgalen direkt an. "Was wird mein Schicksal sein, solange ich in eurem Reich verweile?" fragte er. Noch ehe der König antworten konnte, hatte Legolas wieder das Wort ergriffen: "Vater! Er könnte mir das Bogenschießen beibringen! Du weißt, es gibt keine besseren Bogenschützen als die Galad..." - "Still! *Ich* werde entscheiden, was zu geschehen hat." Haldir zuckte unter diesem Ton zusammen. Wie konnte der König so mit seinem - soweit der Galadhrim wusste - einzigen Sohn reden? "Hoheit, ich würde mich freuen, eurem Sohn..." - "Ihr habt auch zu schweigen! Sonst werdet ihr die ganzen nächsten Jahre im Kerker verbringen!" fuhr Thranduil ihn an. Haldir schwieg. Aber nicht, weil er dem König nicht trotzen wollte, sondern weil er einen bittenden Blick aus blauen Augen aufgefangen hatte. "Ich werde jetzt mit meinem Befehlshaber sprechen... Durion, bring unseren *Gast* in ein Zimmer. Und sorge dafür, dass er bewacht wird." - "Ja, mein König." Die Wache nickte und bedeutete Haldir dann, ihn zu begleiten. Vier Tage lang saß der lórische Hauptmann in seinem Zimmer, ohne dass man sich seiner weiter annahm. Die Wache vor seiner Tür wechselte, ein Fenster gab es nicht. Die einzige Gelegenheit, wann er einen anderen Elben zu Gesicht bekam, war, wenn ihm eine junge Elbin das Essen brachte. Als die Sonne am 5. Tag unterging - zumindest nahm er das an, denn die Wache hatte eben zum 2. Mal an diesem Tag gewechselt - betrat endlich jemand anderer als die Elbin das Zimmer; Haldir wandte sich seinem Besucher zu und erschrak beinahe. "Prinz Legolas!" Eilig verneigte er sich vor dem jüngeren Elben. "Hauptmann... ihr seht blass aus." Stellte der Prinz fest. "Ich bin es nicht gewohnt, so lange unter der Erde zu sein, euer Hoheit." Haldir lächelte bei der Antwort, er wollte schließlich keinem einen Vorwurf machen, dass er offenbar unfähig war, diese an sich so leichte Mission seines Herrn auszuführen. "Genau darum bin ich hier. Der Befehlshaber der Truppen meines Vaters ist heute morgen fortgeritten, um sich in die Obhut Lord Celeborns zu begeben." Haldir atmete ein wenig auf. Er hatte nicht wirklich gezweifelt, dass Thranduil diesem Vorschlag zustimmen würde, aber die lange Bedenkzeit, die der König sich gelassen hatte, hatte ihn doch ein wenig verunsichert. "Es ist schön, zu hören, dass der König ebenfalls den Frieden möchte... doch was hat das mit mir zu tun?" Jetzt begann Legolas zu lächeln. "Vater hat erlaubt, dass ihr mich im Bogenschießen ausbildet. Er hat zwar als Bedingung gestellt, dass immer jemand von der Wache dabei ist, falls ihr versuchen solltet, mich zu töten, aber immerhin hat er es erlaubt!" Man sah dem jungen Prinzen an, wie sehr er sich darauf freute. "Es wird mir eine Ehre sein, den Prinzen des Grünwalds zu unterrichten. Auch wenn ich glaube, dass ihr nicht mehr viel Unterweisung benötigt, was das Bogenschießen anbelangt. Dann lasst uns gleich morgen beginnen, heute ist es schon zu dunkel." Die Schultern des Jüngeren sackten ein wenig herab, aber er sah natürlich ein, dass es heute einfach schon zu spät war. "Ja, dann werde ich euch morgen nach dem Frühstück abholen! Gute Nacht, Hauptmann!" - "Gute Nacht, Prinz Legolas." Erwiderte Haldir lächelnd. Als der Prinz fort war, ließ er sich in einen der weichen Sessel sinken. Legolas erinnerte ihn so sehr an seine beiden kleinen Brüder, dass es schmerzte. Sein Herz hing an niemandem außer den Zwillingen. Er hatte sie aufgezogen und liebte sie über alles. >Wie es ihnen wohl gehen mag? Ob sie die Entscheidung unseres Herrn akzeptiert haben? Ob sie überhaupt davon wissen?< grübelte er. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)