Unendlichkeit von Youki ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Unendliche Wege durch die Ewigkeit der Zeit Wege durch die Zeit! Wege durch die Unendlichkeit! Aufbruch in eine neue Welt voller Ungewissheit. Es begann im blutroten Dunkel der wässrigen Endlichkeit des Inneren. Am Anfang war der leidvolle Schmerz in diese Welt. Gequält durch den heißen Leib, die weiche Enge! Erst das blinde Grau, dann das wässrige Blau! Ein erstes unsicheres Bild dieser neuen Welt sich vor meinem ungeübten Augen formte. Weibliche Formen von unbarmherziger Sonne tief gebräunt mich sicher und liebevoll umarmten. Mutter, so göttlich wie keine Andere danach. Himmlische Wärme mich umgibt bis meine tauben Sinne wach. Ein kalter Raum aus urigen Ton gemacht. Die flimmernde Luft voll mit dem süßem bitterem Duft mit mütterlicher Liebe, plagendem Schweiß und üppigem Grün. Meine winzigen Finger berühren unwissend ihre wundervolle Form, die mir ungebeten Leben schenkte. Das trübe Gemälde komplettiert sich. Dieses unheilige Haus ist mein erstes unwillkürlich erwähltes Heim. Der erdige Boden strahlt friedvolle Wärme aus. Unförmige Wände voller lebendiger Skulpturen umgeben uns. Es gibt ein Ich, es gibt ein Wir. Aber nur für kurze gequälte Zeit. Ihr unverständliche Stimme flüstert mir zu. Kein Wort mein Hirn erweckt oder versteht. Doch meine Geist erhält die Botschaft. Liebe für die Ewigkeit, trotz Tränen und Ende. Eine fremde kalte Hand, ein Stück Leinen getränkt mit Gestank. Ein blutiger Schmerz reißt meine Sinne in Zwei. Mein kleiner Körper rebelliert gegen diese neue Welt der Qual. Doch ihre tiefgehende Liebe, ihre liebende Wärme hält mich fern von dieser peinigenden Mißgunst bis sie mich ihr völlig entzieht. Letzte klare Eindrücke aufgesogen um sie nie zu vergessen. Diese Haus ist das Geburtshaus meiner unsterblichen Seele. Diese wissende Frau schenkt mir diese brennende Hölle und diesen strahlenden Himmel. Diese unbarmherzige Welt nahm mir die einzige Chance sie bewusst zu sehen, sie bewusst zu fühlen und ihr herzlich zu danken. In diesen halbverrottenden Wänden lebt das Leben der Ewigkeit, hier begann mein ungestümer Weg durch die Unendlichkeit der Zeit. Mein letzter Blick gilt dem energiespendendem Mond, so voll und nah wie nie mehr danach. Jeder einzelne Krater ein unvergängliches Symbol für einen Schmerz in der Unendlichkeit. Rieche das frische Grün der Welt, das erfrischende Blau des Flusses, der die ersten Wege bestimmt. Meine kleinen Finger tasten blind nach ihrem nährenden Busen, der mich nie gesättigt. Schmerz überall, plötzlich tiefes Schwarz, alle Sinne blind.---- Der heilige Fluss des Lebens hat mich wieder. Sanft wiegen die Wellen des Bewußtseins meinen brennenden Körper. Die unbarmherzige Sonne entfacht das Feuer des Überlebens in mir. Ein greller Schrei entweicht meiner ungeübten Kehle. Meine noch blinden Augen sehnen sich nach Herausforderung und öffnen sich langsam gegen das Licht. Gischt schlägt in mein neugeborenes Gesicht und erlischt den Schmerz. Meine Lungen füllen sich mich reichlich Sauerstoff, ein Geruch der neuen Welt kriecht in mein Hirn und erweckt die Erinnerung der verlorenen Mutter. Der Fluss, das grüne hoffnungsvolle Rauschen in der Luft lässt die Sinne erwachen die schon dem Tode nah. Das Wasser gibt mir eine zweite Chance und treibt mein kleines Boot aus Zweigen und Federn ans Ufer, des geweihten Landes. Dort ruhe ich im Schatten der Sehnsucht eines Lebensbaumes und harre der Dinge. Hilflos ausgeliefert dem Gedeihen der Natur und ernähre mich von der Energie, der mich umgebenden Wesen. Ein Vogel wacht über mich, sein langer gebogener Schnabel ergießt Kühle über das Brennen meines Leibes und gibt mir die Sicherheit das es immer ein Leben geben wird. Zeiten ziehen an mir vorbei und ich ergebe mich in den Reigen der Gezeiten. Ein Schatten schreckt mich auf. Riesig gleitet er über mich. Eine Gestalt gehüllt in Leinen nähert sich mir und berührt vorsichtig meine Haut. Dieser Kontakt füllt meinen kleinen Körper mit Energie, so das er sich mit letzter Kraft bewegt und Leben signalisiert. Ungeübten Auges versuche ich zu erspähen, welch Hilfe mir nun vergönnt sein wird. Unter einer weißen Kapuze blinzeln mich zwei tiefbraune Augen voller Mitleid an. Fürsorgliche Hände umgreifen mich und ich schwebe in die Obhut meines Retters. Trotz der Hitze fühlt sich sein Körper angenehm kühl an und löscht den Brand meiner Haut. Zärtlich erkundet er meinen geschundenen und ausgedörrten Leib. Streicht mit dem Finger über meine Nase, meine Wangen und meinen Mund. Aus einem Gefäß schenkt er meinen Lippen reichlich Nass, die meine Kehle in ein Feuerwerk versetzt und mein Blut in Wallung bringt. Mein Herz schlägt wie ich es nie zuvor gespürt habe und die Geister der Dunkelheit lassen mich endgültig los. Unverständliche Worte dringen in meine Seele. Verstehe die Worte nicht, doch die Energie darin verheißt mir Leben und Glück. Liebvoll an ihn gedrückt , geschützt vor der brennenden Sonne unter seinem Gewand bringt er mich in sein heiliges Heim. Er, der mir die ewige Erleuchtung seiner Seele opfern wird, um die Unendlichkeit zu meinem Altar der Opfer werden zu lassen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)