Die Entscheidung - Ein Leben, zwei Wege von Kriska (Welchen wirst du wählen?) ================================================================================ Kapitel 15: Der erste Tag ------------------------- ~~~~~~•~°~°~°~•~~~~~~ Kapitel 15 Der erste Tag Die große Halle hallte vom Lärm der Schüler wider, die schwatzend an ihren Tischen saßen und frühstückten. Man musste sich ja den neuesten Tratsch und Erlebnisse erzählen, für die man am vorherigen Tag keine Zeit mehr gehabt hatte. Im Großen und Ganzen war die Stimmung ausgelassen und man sah überall zufriedene Gesichter… Nun ja, fast überall. Am Gryffindortisch sah man eine leicht zerzauste und verschlafen wirkende Schwarzhaarige, die von neugierigen und erwartungsvollen Blicken angestarrt wurde. Genervt verdrehte sie ihre Augen und wandte sich ihrem Müsli zu. Doch die erwartungsvollen Blicke, waren weiterhin auf sie gerichtet. Langsam wurde es ihr zu viel. Entschlossen blickte sie auf und funkelte alle an. „Lasst mich doch zumindest in Ruhe frühstücken! Wenn ihr so weiter macht werde ich keine eurer Fragen beantworten!“ Mit einem letzten wütenden Blick auf die jetzt verdatterten Gryffindors, rührte sie grimmig in ihrer Schüssel herum. Der Tag fing ja schon mal berauschend an. Zuerst Hermines neueste Methode sie zu wecken - ein nasser, kalter Lappen, der aufs Gesicht geschleudert wird- , dann die morgendliche Dusche… in der Mädchengemeinschaftsdusche! Doch zum Glück war sie die letzte und konnte sich dadurch so manche peinliche Situation ersparen. Darauf folgte das Ankleiden… wobei Hermine dauernd an ihr herumzupfen musste… und kontrolliert hatte, ob sie auch ja den BH angezogen hatte… Und jetzt auch noch diese elenden Nervensägen, die sie mit Fragen bombardieren mussten! Schlimmer konnte der Morgen auch nicht mehr werden. Wenn sie sich da nicht mal täuschte! Denn in genau diesem Moment ging ihre Hauslehrerin den Tisch entlang und verteilte die Stundenpläne. Leicht kritisch blickte sie auf den ihren, der ihr in die Hand gedrückt wurde… und seufzte gequält auf. ‚Na toll, Schlimmer geht’s immer!’, schoss es ihr sarkastisch durch den Kopf. Der Meinung war wohl auch Ron, der mit dem Kopf gegen den Tisch knallte und frustriert vor sich hinmurrte. „Wisst ihr was mir auffällt… Das wir jedes Jahr am ersten Schultag eine Doppelstunde Zaubertränke haben… und das gleich in den ersten zwei Stunden…“, kam es nachdenklich von Dean, der die Stirn runzelte und auf seinen Stundenplan starrte. Die anderen Sechstklässler blickten ihn verblüfft an und mussten ihm Recht geben. Das war doch nicht normal! Bestimmt war das Absicht und Snape machte sich einen Spaß daraus sie gleich am ersten Schultag zu quälen! „… die Krönung wäre ja, wenn wir heute auch noch Verteidigung hätten… mit den Slytherins!“, kam es murrend von Seamus der Deans Stundenplan vorwurfsvoll anblickte, als ob der etwas dafür könnte. „Ich kann dich beruhigen, wir haben heute weder Verteidigung, noch mit den Slytherins.“, kam es ruhig von Dean, der seinen Stundenplan wegsteckte, bevor der Ire ihn noch zerfetzen würde. „Leute ich will euch ja nicht stören, aber wir müssen langsam mal los, wenn wir nicht zu spät zu Zaubertränke wollen.“, informierte Hermine die anderen und erhob sich, wobei sie Aylins Arm packte und sie hochzog. Die anderen folgten Hermines Beispiel und begaben sich mit wenig begeisterten Gesichtsausdrücken aus der Halle und Richtung Kerker. Unten angekommen erblickten sich schon die Slytherins, die vor der geschlossenen Tür des Tränke Klassenzimmers warteten und ihnen jetzt mit kalten Blicken entgegen sahen. Stumm stellten sie sich hin und warteten auf ihren Professor, ignorierten dabei die Slytherins und widmeten sich wieder mit voller Leidenschaft Aylin auszuquetschen. Blaugraue Augen richteten sich auf die Gryffindors die auf sie zukamen. Um genauer zu sein richteten sie sich auf ein schwarzhaariges Mädchen, das leicht zerzaust und genervt von den anderen Gryffindors ausgefragt wurde. Spöttisch beobachten sie wie das Mädchen die Augen verdrehte und schnaubte. Da schien jemand nicht gerade bei guter Laune zu sein. Das konnte man ja leicht mal etwas ausnutzen. Elegant stieß sich der Besitzer der blaugrauen Augen von der Wand ab und ging erhobenen Hauptes, von seinen Gorillas gefolgt, auf die Gryffindors zu, die ihn nicht zu bemerken schienen. Perfekt! Diese Meinung teilte der Schwarzhaarige Junge nicht, der mit seinen dunkelblauen Augen beobachtete, wie sich die Aufmerksamkeit seines Gegenübers von ihm abwandte und wieder auf die Neue richtete. Sein Blick heftete sich auf den Blonden, der sich jetzt von der Wand abstieß und auf die Löwen zuschritt. Seine Augen verengten sich als ihm bewusst wurde, dass der Blonde wieder nur den Gryffindor Neuling im Kopf hatte. Seine Lippen pressten sich fest aufeinander und er ließ sie nicht aus den Augen. Zwar hatte Draco jedes private Interesse an dem Mädchen abgestritten, doch war er sich nicht sicher, ob er ihm glauben sollte. Eins stand auf jeden Fall fest. Das Mädchen brachte Ärger mit sich. Doch war ihm dies recht egal, Hauptsache sie kam ihn nicht in die Quere… und ließ die Finger, von dem, was ihm gehörte. Und dazu gehörte eindeutig Malfoy. So blickte er weiterhin wachsam zu den Löwen, bei denen jetzt der besagte Blonde ankam. Er würde nachher noch mit Draco ein Wort wechseln müssen…  Denn, Auftrag hin oder her, das war seiner Meinung nach zu viel Aufmerksamkeit innerhalb von zwei Tagen! Und er würde schon verhindern dass der Blonde doch noch falsches Interesse an dem Mädchen entwickelte… Dafür hatte er so seine Methoden… Ein leichtes Grinsen schlich sich auf sein Gesicht, bei dem Gedanken daran, wie er die Aufmerksamkeit seinesBlonden wieder vollkommen auf sich ziehen würde. ‚Oh ja, das wird ein Spaß!’ Doch weder Aylin noch Draco ahnten etwas von den Gedanken des Slytherins, der sich als Blaise Zabini herausstellte. Draco kam bei den Gryffindors an und baute sich vor seinem 'Opfer' auf - wobei sich später noch herausstellen würde, wer genau hier das Opfer war. „Na Dursley, siehst reichlich zerzaust aus… wilde Nacht hinter dir, Püppi?“, kam es spöttisch von dem Blonden, der auf die kleinere Gryffindor herabblickte. Mit einem schnellen Ruck wandten sie alle Köpfe, sowie die ganze Aufmerksamkeit der Gryffindors Draco zu, der sie herablassend ansah. Was wollte Malfoy hier? Diese Frage ging wohl jeden durch den Kopf, doch Ron war derjenige, der es aussprach. „Was willst du Malfoy?“, blaffte er ihn verachtend an. Doch der warf ihm nur einen kurzen kalten Blick zu und wandte sich nach einem geschnarrten ‚Halt dich raus Wiesel, sonst verpass ich dir einen Maulkorb’ der Schwarzhaarigen zu, die ihn gelangweilt ansah. Aylin blickte in die blaugrauen Augen, die sie herausfordernd ansahen und auf ihrem Gesicht zeigte sich Desinteresse, was den Blonden innerlich zur Weißglut trieb. Doch ließ sich die Gryffindor doch noch zu einer Antwort herab, verschränkte die Arme lässig vor der Brust und hob leicht eine ihrer fein geschwungenen Augenbrauen. „Und wenn? Neidisch? Und zu meinem aussehen… Es kann nicht jeder so zugekleistert und steif aussehen wie du… Blondy. “, kam es in einem gelangweilten Ton von ihr, wobei sie ihr Gegenüber ansah, als müsse er über jede Antwort die sie ihm gab dankbar sein. Doch er war anscheinend nicht der Ansicht, denn die Augen des Blonden verdunkelten sich und er wirkte so, als wäre er kurz davor, der frechen Grünäugigen zu zeigen, was es bedeutete so mit einem Malfoy zu reden. Diese Meinung schienen auch Crabbe und Goyle zu teilen, die finstere Mienen zogen und gefährlich mit den Fingerknöcheln knackten. Was wiederum den anderen Gryffindors nicht verborgen blieb, die bisher verblüfft dem Wortaustausch der beiden Kontrahenten gefolgt waren. Doch waren sie jetzt jeder Zeit bereit einzugreifen und dem Mädchen zu helfen. Schlussendlich kam es nicht soweit, da bereits Professor Snape mit wehendem Umhang auf sie zuschritt und mit leicht gerunzelter Stirn die gespannte Atmosphäre zur Kenntnis nahm. Jedoch ging er nicht darauf ein, sondern öffnete mit einem Schwung seines Zauberstabes die Tür zum Klassenzimmer, so dass die Schüler eintreten konnten. Er selbst würde als Letzter den Raum betreten. Mit einem spöttischen Lächeln deutete Aylin mit einem Kopfnicken zur Tür und ihr Blick, der auf Draco gerichtet war, schien förmlich ‚Nach dir Blondy’ zu sagen. Was Draco nicht gerade gefiel. Zähneknirschend warf er ihr noch einen letzten bösen Blick zu und stolzierte dann in das Klassenzimmer. Jetzt machten sich auch die Gryffindors auf, das Klassenzimmer zu betreten. Aylin wollte mit Ron und Hermine zu ihrem früheren Stammplatz schreiten, doch da kam ihr etwas in den Weg… Oder besser gesagt Jemand. Denn sie wurde von Lavender und Parvati in die Mitte genommen, die sich auch noch bei ihr einhakten und sie schwatzend nach hinten zogen und sich dort an einem Platz niederließen. Ron und Hermine, die zwei Reihen vor Ihr ihre Plätze hatten, blickten sie amüsiert (Ron) und mitleidig (Hermine) an. Die Arme konnte sich auf zwei anstrengende Stunden gefasst machen! Doch das Räuspern des Professors riss sie aus ihren Gedanken und alle blickten ihn erwartungsvoll, oder wie im Falle Nevilles ängstlich, an. Snape ließ seinen Blick über die Schüler schweifen und musterte jeden von ihnen genau. Auf manchen ruhte der Blick länger, auf wieder anderen kürzer. Doch alle spürten den intensiven Blick der schwarzen Augen und in Aylin lösten sie ein seltsames Gefühl aus. Wieso sah der Professor sie so durchdringend an? Nicht mal zu ihrer Zeit als ‚Harry Potter’ hatte er sie so prüfend angesehen. Und das gefiel ihr gar nicht. Sie musste trocken schlucken. Bei Snape würde sie äußerst vorsichtig sein müssen. Doch Snape blickte sie alle noch einmal an, bevor er um seinen Schreibtisch schritt und sich an ihn lehnte, dabei die Arme vor der Brust verschränkte. „Willkommen zu ihrem sechsten Schuljahr und zu dem wohl anstrengendsten und aufwendigsten Jahr in dem Fach Zaubertränke…“ Snapes Stimme war leise und kalt, so dass sie so manchem Schüler einen eisigen Schauer über den Rücken jagte. „… denken sie nicht, da das nicht der UTZ-Kurs ist, dass sie deswegen nicht arbeiten werden müssen. Ich kann sie beruhigen… dies wird nicht der Fall sein. Dafür werde ich schon sorgen…“ sprach er in derselben Tonlage weiter und fixierte so manche Schüler, der daraufhin trocken schlucken musste. Na das waren ja Aussichten! „… Doch bezweifle ich, dass ich viele von ihnen bei dem UTZ-Kurs wieder sehen werde. Da nicht mal ein Viertel von ihnen den hohen Ansprüchen des Kurses genügen kann…“ ein abschätzender Blick streifte Neville, sowie Ron. Doch zu aller Verwunderung auch die zwei Gorillas, die auf die Namen Crabbe und Goyle hörten. „… So werde ich dieses Jahr wieder vergeblich versuchen müssen in Ihre hohlen und inkompetenten Köpfe etwas Wissen zu prügeln, das Sie nach einigen freien Tagen wieder erfolgreich hinter sich lassen werden. Was auch jedes Jahr der Fall war und sein wird…“ man konnte deutlich Snapes nicht gerade hohen Erwartungen und seine Verachtung heraushören, was die Schüler ihn betroffen anstarren ließ. Doch ließ sich Snape davon nicht irritieren und sprach weiter. „… Und jetzt schlagen sie die Bücher auf und lesen sich die ersten drei Kapitel durch. Wir werden einen dieser Tränke brauen und Sie werden dann anhand der Zutaten erschließen müssen, um welchen Trank es sich handelt und wie er gebraut werden muss… Worauf warten Sie? Sie haben zwanzig Minuten Zeit!“ Auf diese Worte hin schlugen alle hektisch ihre Bücher auf und machten sich daran den Anweisungen des Professors zu folgen. Und da jedes Kapitel aus 30 Seiten bestand und mindestens 5 Tränke beinhaltete mussten sie sich beeilen und trotzdem gründlich sein. Obwohl viele bezweifelten, dass sie in der Lage sein würden zu erraten welchen Trank sie brauen sollten, da die Tränke und ihre Zutaten sich im großen Maße ähnelten. Doch wollte keiner den Unwillen des Professors am ersten Schultag auf sich ziehen. Das käme einem Selbstmord gleich. Daher war das einzige was man im Raum hören konnte, das geschäftige Treiben der Schüler, die sich zu jedem Trank Notizen machten und hastig Seite um Seite umblätterten. Zufrieden lehnte der Tränkemeister an seinem Pult und blickte mit einem gefährlichen Glitzern in den Augen auf seine Schüler. Es war schon fast rührend wie sie versuchten die Aufgabenstellung zu seiner Zufriedenheit zu erledigen, wobei sie eigentlich wissen müssten, dass es unmöglich war. Doch wie gesagt. Fast. Das Glitzern in seinen Augen nahm zu, wenn er daran dachte, wen er wohl als erstes fertig machen würde. Liebend gern würde er Potter triezen, doch war dieser ja vom Erdboden verschwunden… Da musste wohl ein anderer Schüler herhalten. Hmmm, diese neue hatte auch ihren Reiz, besonders da sie im Zusammenhang mit ungewollten Pflichten stand… Doch da lag das Problem. Er durfte seine Wut nicht an ihr auslassen... zumindest jetzt noch nicht. Innerlich musste er hämisch grinsen. Langsam richtete er seinen Blick auf sein Opfer der ersten Schulstunde des neuen Schuljahres… Neville Longbottom. In freudiger Erwartung beobachtete er seine Schüler und wartete darauf, dass der Spaß beginnen konnte… und was für ein Spaß dies werden würde! Und es würde nicht der letzte sein. Sondern einer von vielen… Von sehr vielen… •~°~°~°~• Seufzend ließen sich die Sechstklässler des Hauses Gryffindor an einer schattigen Stelle am See nieder. Es war jetzt ungefähr 16 Uhr und sie hatten die letzten Unterrichtsstunden hinter sich. Man sah ihnen die Erleichterung, jetzt endlich entspannen zu können, deutlich an. Die acht Schüler hatten es sich auf einer riesigen Decke gemütlich gemacht und versuchten die Anstrengungen und Demütigungen (was auf den Tränkeunterricht zu traf) durch die warmen Strahlen der Sonne und den kühlenden Wind wieder wett zu machen. Lavender und Parvati saßen neben Aylin, die ausgestreckt auf der Decke lag und versuchte die beiden zu ignorieren. Seamus und Dean unterhielten sich mit Neville und Ron - besser gesagt sie meckerten über den allzu anstrengenden ersten Schultag. Und Hermine saß mit einem dicken Wälzer auf dem Schoss und streichelte gedankenverloren ihren Kater, der sich zu ihr gesellt hatte, während sie in ihr Buch vertieft war. Dieses Bild bot sich Ginny Weasley, die sich auf die Suche nach ihrem Bruder und seinen Freunden gemacht hatte. Mit zügigen Schritten kam sie auf die Gruppe zu, wobei sie an weiteren Schülergrüppchen vorbeikam, die es sich ebenfalls im Freien bequem gemacht hatten. Bei den Gryffindors angekommen blickte sie Lavender und Parvati an und räusperte sich, was zur Folge hatte, dass die beiden aufblickten und sie fragend ansahen. „Parvati, deine Schwester sucht dich. Sie wollte dir etwas Wichtiges erzählen…“ kaum hatte sie ausgesprochen, sprang die Dunkelhäutige auf, wobei sie ihre beste Freundin nicht gerade sanft mit hochzog, und rannte in Richtung Schloss. Verwundert blickten ihnen die Zurückgebliebenen nach und zuckten bloß mit den Schultern. Gerade wollte sich Ginny auf den früheren Platz der beiden davongestürmten Gryffindormädchen niederlassen, als ihr jemand zuvorkam. Und dieser jemand war ein rotblonder, grünäugiger Ire, der Aylin angrinste und einfach munter drauf los plapperte, dabei jedoch die irritierten Blicke, die ihm entgegen geworfen wurden, gekonnt ignorierte. Mit einem Schulterzucken ließ sich Ginny zwischen Neville und Dean nieder (wo der bisherige Platz des Iren war) und fragte sie über ihren Unterricht aus. Doch merkte sie gleich, dass Dean nicht ganz bei der Sache war, denn er warf dem Iren immer wieder böse Blicke zu und hatte einen seltsamen verkniffenen Gesichtsausdruck. Doch ging sie nicht darauf ein, da ihr Bruder sich in das Gespräch einmischte. "Ginny du kannst dir gar nicht vorstellen wie schrecklich das war. Ich glaube Snape hat uns noch nie so viele Punkte auf einmal abgezogen. Und das war mehr als unfair, denn die Aufgabe war kaum lösbar! Woher sollten wir denn wissen was er wollte? Und dabei hat er den armen Neville richtig fertig gemacht und…“ doch weiter hörte ihm die Rothaarige nicht zu, sondern wandte sich an den braunhaarigen schüchternen Jungen, der auf Grund der plötzlichen Aufmerksamkeit errötete, und fragte was denn los war. "Na ja, es war nichts Besonderes. Das übliche halt… Professor Snape macht mich ja immer fertig, also nicht der Rede wert…“, kam es unsicher von Neville, der die Aufmerksamkeit von sich lenken wollte. Doch leider ging er da nicht gerade geschickt vor, da die Rothaarige bereits ansetzte um zu protestieren. Aber es schien als hätte Hermine mit Neville erbarmen und kam Ginny zuvor. „Sucht Padma Parvati wirklich, oder hast du das nur gesagt um einen Platz zum sitzen zu haben?“, fragte sie ohne von ihrem Buch aufzusehen. Ginny fing an zu grinsen. Da hatte sie Hermine mal wieder durchschaut. „Weder noch. Aylin hat bloß so gewirkt, als würde sie den beiden gleich den Hals umdrehen…“ sie warf Seamus einen Blick zu „… und scheint so als würde Seamus gleich das gleiche Schicksal ereilen…“ kam es mit leicht gehobener Augenbraue von der Rothaarigen. ‚Und wenn nicht Harry ihm den Hals umdreht, dann wird das Dean übernehmen, wenn ich seinen Blick richtig deute’, setzte die jüngste der Weasleys in Gedanken amüsiert nach. Hermine sah immer noch nicht von ihrem Buch auf, doch umspielte ein Lächeln ihre Lippen und sie schüttelte amüsiert ihren Kopf. Doch auch auf die anderen zeigten diese Worte Wirkung. Ron warf dem Iren einen misstrauischen Blick zu. Er würde doch nicht seinem besten Freund zu nahe treten oder? Das würde er zu verhindern wissen, immerhin fühlte er sich verantwortlich! Ob Harry es nun gut hieß oder nicht, bei dem Rothaarigen war der Beschützerinstinkt erwacht und er würde ihn genauso beschützen wie Ginny und Hermine - wobei man nicht sagen konnte, wer von den beiden seinen Schutz weniger nötig hatte. Aylin warf der Rothaarigen nur einen genervten Blick zu, der zu sagen schien ‚schaff ihn weg sonst passiert gleich ein Unglück’, doch sonst zeigte sie keinerlei Reaktion und ignorierte Seamus weiterhin, der ihr immer näher gerückt war. Neville warf einen unsicheren Blick zu Dean und dann zu dem Iren und wieder zurück zu Dean. ‚Ohoh, wenn das nur gut geht…’ In schlechter Vorahnung musste er trocken schlucken und rutschte etwas von Dean weg um nicht in unmittelbarer Reichweite zu sein, falls es zu einer Auseinandersetzung - oder auch Beziehungskrise-  kommen sollte. Derweil ignorierte Dean alle anderen und fixierte Seamus, der mit einem charmanten Grinsen versuchte mit der Widerwilligen zu flirten - was ihm, nur so nebenbei, nicht gelang. Eine kleine, unauffällige Ader, auf Deans Stirn trat hervor während sich seine Augen verengten und er die Lippen fest aufeinander presste. Jeder andere an Seamus Stelle wäre schnell geflüchtet, doch der warf den anderen nur einen flüchtigen Blick zu und intensivierte seine Bemühungen. Ein scharfes Räuspern ließ ihn doch noch, zwar widerwillig, aufblicken und seine Aufmerksamkeit auf jemand anderen als die Schwarzhaarige lenken. Dabei traf sein Blick ein Paar wütende braune Augen, die ihn mehr als nur ungehalten anfunkelten. Man konnte in ihnen deutlich die Warnung, oder eher Drohung, herauslesen und die versprach nichts Gutes. Kastration war da noch die mildeste Aussicht. Trocken musste der Ire schlucken, langsam besann er sich wo er hier war, was er tat und vor allem wer ihm dabei zusah. Hektisch rückte er von der Schwarzhaarigen weg, die ihn jetzt doch noch verblüfft ansah, wobei man die Erleichterung auch zweifelsfrei in ihrem Blick ausmachen konnte. Da ihm Deans Blick immer noch folgte und er keinesfalls besänftigt wirkte, stand der Rotblonde von der Decke auf, ging einige Schritte von dieser weg und auf den kleinen Abhang zu, der 1,5 Meter über den See ragte. Versonnen starrte er ins Wasser und versuchte den stehenden Blick zu ignorieren, der auf seinen Rücken gerichtet war und versuchte ihn zu erdolchen. Wenn er Glück hatte, würde sich Dean schon noch beruhigen. Und wenn nicht… Daran wollte er gar nicht denken! Doch Dean dachte gar nicht daran sich zu beruhigen. Leicht knurrte er vor sich hin, während er überlegte wie er Seamus ein für alle Mal klarmachen konnte, dass er so was lassen sollte. Dieses elende und schon krankhafte Flirten! Wenn es so weiter ginge müsste er ihn anketten! ‚Wobei…’ ein fieses Grinsen bildete sich auf Deans Gesicht. ‚Das wäre doch die angemessene Strafe… Und wer nicht hören will muss fühlen!’ Kritisch beäugte Neville die Veränderungen in der Mimik seines Hausgenossen und ihm schwante übles. Das würde ein Nachspiel für Seamus haben. Er wollte nicht in seiner Haut stecken. Doch nicht nur Neville besah Dean mit kritischen Blicken. Sondern auch Ron, der diese jedoch auch noch Seamus zuwarf. Was war denn mit den beiden los? Sie benahmen sich ja mehr als seltsam… Er würde nachher mit Hermine reden, sie würde ihn bestimmt aufklären. Denn Hermine wusste ja über alles bescheid, oder nicht? Die Mädchen nahmen es etwas lockerer hin. Sie waren über das Verhalten der Herren der Schöpfung eher amüsiert. Ron der Seamus und Dean ansah, als würden sie etwas vor ihm verheimlichen. Neville, der versuchte so weit und unauffällig wie möglich von Dean wegzurücken. Dean, der Seamus mit seinen Blicken tausend Tode und schreckliche Qualen versprach. Und zum Schluss Seamus, der krampfhaft versuchte die stechenden Blicke zu ignorieren und unschuldig und unbeschwert zu gucken. Doch die Gedanken aller wurden plötzlich vom Iren unterbrochen, der etwas gedankenverloren ins Wasser blickte. „…Wisst ihr… das Wetter ist so schön… ich würde gerne schwimmen gehen… doch irgendwie will ich da nicht rein springen… aber… wenn mich jemand zwingen und… da rein werfen würde, würde ich mich nicht wehren…“, Seamus’ Stimme klang abwesend und es schien so, als hätte er es unbewusst ausgesprochen und bloß laut gedacht. Auf diese Worte hin sahen ihn alle verblüfft an. Was war denn das? Ginny und Aylin warfen sich einen flüchtigen Blick zu, doch noch ehe eine von beiden handeln konnte, erhob sich Dean und ging mit einem entschlossenen Gesichtsausdruck auf den gedankenverlorenen Seamus zu. Er blieb einen Schritt hinter ihm stehen, hob einen Arm und... gab ihm einen mehr als unsanften Schubs, so dass der Ire mit dem Kopf nach vorne ins Wasser stürzte. Mit großen Augen sahen alle Dean an und waren nicht in der Lage irgendetwas zu sagen. Prustend und Wasser spuckend tauchte Seamus’ Kopf aus der Wasseroberfläche auf, blinzelnd sah er nach oben und genau in Deans Augen, die ihn emotionslos anfunkelten. „W-was… was sollte das!“ kam es mit aufgerissenen Augen und ungläubig und leicht quengelnd von dem übertölpelten Iren, der noch nicht so Recht verstand wie er plötzlich ins Wasser kam. „Du hast doch darum gebeten, wenn ich daran erinnern darf, Seamus Finnigan… Außerdem hattest du eine Abkühlung nötig…“, kam es trocken von Dean der leicht eine Augenbraue hob und immer noch auf den Gryffindor sah, der wegen ihm nun ein eher unfreiwilliges Bad im See nahm. Nach einem letzten Blick drehte er sich um, nickte seinen Freunden zum Abschied zu und ging Richtung Schloss. Einige Momente war es still. Die anderen brauchten noch Zeit um zu verarbeiten was gerade passiert war. „Leute… mir ist kalt… und nass“, tönte es von Richtung See zu ihnen herüber. Und das rief nun endlich eine Reaktion der Gryffindors hervor. Die in Form von fast schon hysterischem Gelächter ausfiel. Doch keiner achtete darauf, dass Seamus schmollte und hochrot im Gesicht, mit dem Kopf im Wasser untertauchte und sich ein Loch zum verkriechen wünschte. Das würden ihm die anderen noch Ewig vorhalten! Doch nicht nur die Gryffindors brachen in schalendes Gelächter aus. Auch eine Gruppe von Slytherins konnte nur mühsam die Lachtränen unterdrücken. Lachend hielt sich Draco Malfoy seinen Bauch, während der Rest von seinem Hofstaat kurz vor dem Ersticken war. Obwohl… Ersticken auf Grund eines Lachkrampfes, der durch Gryffindors ausgelöst wurde, ein nicht gerade ehrenvoller Tod für einen Slytherin war… aber was soll’s! In diesem Moment war es mehr als egal. „Na das nenne ich einen Abgang! Würde ich einem Gryffindor gar nicht zutrauen.“, kommentierte der Blonde Deans Verschwinden, während er versuchte nicht wieder schallend loszulachen. Auf diese Worte hin hob der Schwarzhaarige neben ihm bloß die Augenbraue und sah ihn undefinierbar an. „…Dir hätte eine solche Abkühlung auch gut getan Dray… ich glaube das merke und hebe ich mir für ein anderes Mal auf…“, kam es in einen sehr trockenen Tonfall von Blaise, in dessen dunkelblauen Augen immer noch dieser schwer zu deutende Ausdruck war. Diese Worte ließen Draco schnell wieder ernüchtern. „Blaise… fängst du schon wieder damit an!“, knurrte der Blonde und verengte die Augen. Von Blaise kam nur ein Schnauben. Er warf Draco noch einen letzten Blick zu und erhob sich langsam. Bevor er ging warf er dem Malfoyerben noch ein „Ja tue ich. Und ich werde auch nicht damit aufhören, bis du mir einen Grund und Beweis dafür gibst.“, zu und schritt, mit wehendem Umhang, auf das Schloss zu. Draco seufzte. Jetzt war ihm das Lachen wirklich vergangen. Er hatte jetzt fast schon Mitleid mit Finnigan, da er in derselben Situation war - ok, fast in derselben - und jetzt auch vor dem Problem stand, wie er einen aufgebrachten, eifersüchtigen Jungen besänftigen sollte. Na das konnte ja heiter werden! Missmutig lehnte er sich zurück. ‚Das war der perfekte erste Schultag.’ Ging es ihm ironisch durch den Kopf. •~°~°~°~• Es war bereits spät, als Lavender und Parvati aufgeregt in ihren Schlafraum stürmten und auf Hermine, Aylin und Ginny, die die beiden anderen Mädchen besuchte, zueilten. Ihre Gesichter waren vor Aufregung gerötete und fingen sofort an wild drauf los zu reden. „Habt ihr das schon gehört? Die Gerüchte wegen Seamus und Dean! Sie sollen sich geprügelt haben! Außerdem ist Seamus vollkommen nass hier angekommen! Das war bestimmt ein schlimmer Fluch von Dean und…“ Doch weiter kamen sie nicht, da sie von wildem Gelächter unterbrochen wurden, deren Urheber ein schwarzhaariges und ein rothaariges Mädchen waren, die sich vor Lachen nicht mehr einkriegen konnten. Hermine hingegen lächelte bloß vor sich hin. Es schien ihr unangebracht in Gelächter auszubrechen. Verdattert sahen sie die zwei Klatschtanten von Gryffindor an und verstanden nicht was los war. So verging der erste Tag in Hogwarts. Zwar nicht für jeden mit so viel Lachen, doch man konnte nicht jeden zufrieden stellen. Und die anderen brauchten ja was zum Lachen, da musste wohl oder übel, der ein oder andere in den sauren Apfel beißen. Diese hofften nur, dass der nächste Tag besser werden würde. Doch wer wusste das denn schon? Das Schicksal war eine launische Begleiterin… ~~~~~~•~°~°~°~•~~~~~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)