Die Entscheidung - Ein Leben, zwei Wege von Kriska (Welchen wirst du wählen?) ================================================================================ Kapitel 31: ...und der Traum ein Ende findet... Teil 2 ------------------------------------------------------ ~~~~~~•~°~°~°~•~~~~~~ Kapitel 28 Teil 2 … und der Traum ein Ende findet… Lautes Donnergrollen ließ die Welt erzittern, gefolgt von blendend grellen Licht und dem Geräusch eines Blitzes, der sein Ziel gefunden und eingeschlagen hatte. Heulender Wind peitschte umher und ließ alles in einem weißen Schleier versinken. Tiefrote Augen beobachteten das Toben der Natur ohne jegliche Regung. Der dunkle Lord stand vor dem Fenster seines Büros und versuchte seine Gedanken zu ordnen, die nächsten Schritte zu planen, das kommende Geschehen abzuschätzen. Erst vor geraumer Zeit war er in sein Büro geeilt - nachdem er eine bestimmte Person in seinem Schlafgemach abgesetzt hatte – und nach nicht langem suchen, hielt er einen Gegenstand in seinen Händen. Ein Buch. Ein in schwarzes Leder gebundenes, etwas mitgenommen aussehendes Buch, dessen Titel nicht zu erkennen war. Das Buch, das er an jenem Tag nach dem missglückten Angriff auf den Ligusterweg Nr. 4 in einer dunklen Gasse Londons entdeckt hatte. Oder besser gesagt, das einer seiner Todesser entdeckt hatte. Aus eben jener Gasse, an der er Aylin das erste Mal getroffen hatte. Nun, eben dieses Buch lag aufgeschlagen auf dem Schreibtisch des Dunklen Lords – während dieser immer noch aus dem Fenster starrte. Aufgeschlagen und den Zauber enthüllend, der das Leben des Jungen-der-lebte verändert hatte… und den Dunklen Lord für eine Weile hinters Licht geführt hatte. Dieses Buch, dessen zweite Ausgabe sich im Büro des Direktors von Hogwarts’ befand ohne, dass dieser sich dessen bewusst war. •~°~°~°~• Leises Knistern warmer Flammen hallte in dem düsteren Raum wider und wurde beinahe von schweren Atemzügen übertönt. Unruhig bewegte sich der Körper in dem großen Himmelbett. Der Atem wurde immer schneller. Schmale Hände krallten sich in schweren Stoff – zerrten daran. Leises Wimmern entfloh tauben Lippen. Dunkle Schatten lauerten in den Träumen, schienen nicht loslassen zu wollen… bis zarte Augenlider anfingen zu flattern und sich schlussendlich quälend langsam öffneten um vernebelte Smaragde zu offenbaren. Sekundenlang lag Aylin einfach nur bewegungslos da, starrte vor sich hin. Dann, ganz langsam, blinzelte sie ein paar Mal und richtete sich vorsichtig auf, stützte sich auf ihren Ellbogen ab. Verwirrt blickte sie sich um, nur mühsam nahm sie die neue Umgebung wahr. Es war warm… Wo war der Schnee… Wo war die Kälte… Wo war sie? Verwirrt hob sie einen Arm und strich sich müde mit der Hand über das blasse Gesicht. Leicht verzog Aylin ihre Gesichtsmuskeln als das leichte, bereits vorhandene Pochen hinter ihrer Stirn zu nahm und drohte in einer heftigen Migräne zu enden. Tief holte sie Luft, schloss die Augen und zählte langsam bis zehn, um ihre verwirrten Gedanken zu beruhigen – und so hoffentlich auch den lauernden Kopfschmerzen zu entfliehen. Behutsam öffnete sie wieder die Augen und versuchte die neue Situation zu erfassen. Sie befand sich in einem dunklen Raum… in dem sie nicht viel erkennen konnte… und den sie definitiv nicht kannte. Sie lag in einem großen Bett… das nicht ihres war. Sie hatte Kleidung an… die eindeutig auch nicht ihr gehörte! Stirnrunzelnd zog Aylin den schweren Stoff der Decke bis an ihr Kinn hoch und blickte mit leicht zusammengekniffenen Augen nach ihren verschwunden Sachen. Was jedoch vergebens schien. Nun, fassen wir das noch mal zusammen: Die Schwarzhaarige wachte vor wenigen Minuten in einer ihr vollkommen fremden Umgebung, nach einer ihr unbekannten Zeitspanne, auf. Sie lag in einem großen Bett mit nichts weiter bekleidet als einem großen schwarzen Hemd, das eindeutig nicht ihr gehörte. War das jetzt der passende Augenblick sich sorgen zu machen? Leicht schnaubend vergrub die Dunkelhaarige ihr Gesicht in den zuvor angezogenen Knien. Wo war sie nun schon wieder rein geraten… Die Augen fest zusammenkneifend versuchte sie sich zu erinnern, wie es dazu kommen konnte, dass sie sich an diesem Ort befand. Im Raum herrschte vollkommene Stille, ausgenommen des Knisterns des Kaminfeuers, das Aylin allmählich einlullte. Und dann kamen sie, die Erinnerungen. Worte… Bilder… Vorwürfe… Emotionen… Dunkelheit. Ein leises Wimmern entfloh Aylins Lippen, während sie ihre Beine noch mehr anzog, ihren Kopf an den Knien verbarg und ihre Finger sich fest in ihren Haarschopf krallten…  sie abermals in dem Strom der Gefühle versank. Mit einem leise Plopp disapparierte ein kleiner, bis dahin in den Schatten verborgener, Hauself um seinem Herrn bescheid zu geben, dass der bisher bewusstlose Gast endlich erwacht war. •~°~°~°~• Laut hallten die Schritte des Dunklen Lords in den Gängen wider, als er entschlossenen Schrittes sein Schlafgemach anvisierte. Vor wenigen Sekunden hatte ihn eine seiner Hauselfen darüber informiert, dass sein… Gast… wieder bei Bewusstsein war. Mit einem letzten Blick auf das schwarzmagische Buch, das der Schlüssel zu so vielen Fragen war, hatte er sein Büro verlassen und nun stand er hier, vor der Tür zu seinem Schlafgemach… zögernd die Tür zu öffnen. Ohne selbst zu wissen warum. Doch er wusste, dass etwas fehlte. Ein bestimmtes Gefühl. Befriedigung… Genugtuung… Das Gefühl, das jedes Mal ein diabolisches Grinsen auf seine Lippen zauberte, wenn er Recht hatte. Und dieses Mal hatte er wieder Recht gehabt. Seine Ahnung, die er vom ersten Treffen mit Aylin Dursley hatte, hatte sich nun bewahrheitet – doch das Gefühl blieb aus und das einzige was blieb, war ein nagendes Ziehen in seinem Unterbewusstsein. Entschlossen schüttelte der Dunkle Lord seinen Kopf und verbannte diese Gedanken aus seinem Bewusstsein. Er hatte was zu erledigen und keine Zeit für Hirngespinste. Er hob seinen Arm und öffnete die Tür… nahm das Bild auf, das sich ihm bot. Zusammengekauert saß Aylin in seinem gewaltigen Bett. Die schwere Decke war um sie geschlungen, ihre Knie an den Körper gezogen und das Gesicht in ihnen vergraben, die Hände waren fest in ihr schwarzes Haar gekrallt. Langsam schaukelte ihr Körper vor und zurück. Sie hatte nicht bemerkt, dass er den Raum betreten hatte. Einige Sekunden lang stand der Dunkle Lord nur da und nahm den Anblick, der sich ihm darbot auf – das Gesicht emotionslos und die Augen kalt. Langsam wechselten die berühmten rubinroten Augen die Farbe, wurden dunkler, bis nur schwarz-braun zu erkennen waren. Kaum hatte diese Veränderung stattgefunden, als er auch schon auf das Bett und das sich darin befindende Mädchen zuging. Am Bett angekommen blieb er abermals kurz stehen, die Augen niemals von seiner Beute abwendend. Sie hatte seine Anwesenheit immer noch nicht bemerkt. Ganz ruhig ließ er sich auf dem Bettrand nieder und streckte, als immer noch keine Reaktion kam, die Hand nach Aylin aus, berührte ganz behutsam die bebenden Schultern – und erntete fast sofort ein leichtes Zusammenzucken. Langsam lösten sich die verkrampften Finger aus dem schwarzem Haar und Aylins Kopf - immer noch auf ihren Knien ruhend - drehte sich in seine Richtung, sahen ihm wässrige Smaragde entgegen und nahmen wahr, wer bei ihr war. Was daraufhin geschah, konnte der Dunkelhaarige nicht vorhersehen und in Folge dessen auch nicht rechtzeitig darauf reagieren, als sich die zitternde Gryffindor plötzlich in seine Arme warf. Ihre Arme schlangen sich um seinen Hals, ihr Gesicht vergrub sie an seiner Schulter und leise, erstickt geflüsterte Worte verließen ihre Lippen. Wie erstarrt saß Tom da, hatte er doch nicht mit so einer Reaktion gerechnet. Denn es war sehr selten, dass Aylin Körperkontakt suchte… und wenn, dann nicht in solchem Maße. Doch wurden diese Gedanken schnell in den Hintergrund geschoben als das Mädchen plötzlich anfing zu sprechen. Leicht die Stirn runzelnd lauschte er den geflüsterten Worten. Er war nicht in der Lage alles zu verstehen, was Aylin sagte, doch einige Schlüsselbegriffe drangen zu ihm durch. Angriff. Mundungus. Tot. Arthur Weasley. Krankenhaus. Dumbledore. Belogen. Schuld. Ihre Schuld… Das Stirnrunzeln vertiefte sich etwas, als er versuchte einen Zusammenhang zwischen den Wörtern zu finden. Etwas mit den Gedanken abwesend legte er seine Arme um den bebenden Körper, der sich an ihn drückte, und strich unbewusst zarte, beruhigende Kreise auf dem schmalen Rücken des Mädchens. Und dann machte es Klick. Sie sprach von dem Angriff auf das Haus von Harry Potter und seiner Muggelverwandten, das im Sommer stattgefunden hatte, sowie den daraus resultierenden Verlusten, die der Orden des Phönixes erlitten hatte. Etwas, das der durchschnittliche Zauberer oder Hexe nicht wissen konnte…   Ohne sich dessen bewusst zu sein, hatte Aylin jeglichen Zweifel – falls überhaupt noch vorhanden – beseitigt und alle seine Vermutungen bestätigt. Doch wieder kam er nicht dazu, seine Gedanken weiter auszubauen, als die Schwarzhaarige sich regte und sich etwas von ihm löste, ihm aus glänzenden Smaragden ansah. Stumm erwiderte er den Blick, wartete darauf, dass Aylin irgendetwas tat oder sagte. „Sie haben mich alle belogen…" Langsam verhalten die heiser geflüsterten Worte in dem spärlich beleuchteten Raum. Tom zeigte keine Reaktion, sah sie nur weiterhin stumm an, die Arme immer noch um ihren Körper geschlungen. „Tust du es auch… belügst auch du mich…?“, Aylins Stimme zitterte bei den letzten Worten und sie musste sich fest auf ihre Unterlippe beißen, damit diese aufhörte zu beben. Nach diesen Worten herrschte Stille. Stille in der Tom immer noch nicht den Blick von ihr wandte. Von ihr, die sie ihn aus großen ungewöhnlich hellen Augen ansah, in denen weitere Tränen drohten über zu laufen. Augen, die in dem blassen, schmalem Gesicht mit den Tränenspuren auf den Wangen noch größer wirkten. Augen, die ihn schon so manches Mal in ihre Tiefe gezogen hatten... und von denen er nun wusste zu wem sie wirklich gehörten… Nachdem Sekunden verstrichen, die wie eine Ewigkeit erschienen, löste Tom einen Arm, den er um den zierlichen Körper geschlungen hatte und legte ihn sanft auf eine der tränenverschmierten Wangen. Federleicht strich er mit dem Daumen über die zarte Haut, bevor die Hand zum Kinn hinüber glitt und dieses ergriff. Behutsam, doch bestimmt, hob er das Kinn an und senkte, nach einigen weiteren Sekunden, seine Lippen auf die des Mädchens, während er sie mit dem anderen Arm fester an seinen Körper zog. Kurz flatterten Aylins Augenlider bevor sie sich schlossen und sie gegen die breite warme Brust von Tom sank, der Sturm ihrer wilden Emotionen zum Stillstand kam um den warmen, prickelndem Gefühl platz zu machen, das der dunkle Zauberer jedes Mal bei ihr auslöste. Doch eine Antwort auf ihre Frage bekam sie nicht. Das einzige was sie erhielt, war Schweigen und ein Kuss, der ihr ‚Vergessen’ gönnte. Und wenn sie ehrlich zu sich selbst war, war sie gar nicht sicher ob sie die Antwort hören wollte. Denn wie viel Verrat und Wahrheit auf einmal konnte ein Mensch ertragen ohne daran zu Grunde zu gehen? ~~~~~~•~°~°~°~•~~~~~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)