fEVEr! von NamiHeartphilia (Hijiri Shikaidou x Chiaki Nagoya) ================================================================================ Kapitel 1: \fEVEr/ ------------------ .lEGENDe. "..." - direkte Rede //...// - Gedanken _..._ - betonter Begriff Shikaidou Hijiris Körper zuckte krampfartig zusammen und er riss schweißgebadet die Augen auf. Es dauerte einige Sekunden, bis er realisiert hatte, dass die Bilder, die er gesehen hatte nur Fragmente eines Traums waren, den sein Unterbewusstsein manipuliert hatte. Nachdem sich seine Herzfrequenz normalisiert hatte, erhob er sich langsam und schlenderte durch das kühle dunkle Appartement in die Küche. Als er den Kühlschrank öffnete, um eine Wasserflasche zu holen, mussten sich seine Augen erst einmal an das Licht gewöhnen. Da ihm die Dunkelheit jedoch viel lieber war, griff er schnell hinein und schloss ihn wieder. Gierig befriedigte er seinen Durst, denn seine Kehle war völlig ausgetrocknet, zum Teil durch seinen Alptraum. //... ich dachte, ich hätte es endlich überwunden ... // Nachdenklich wischte er sich einige Tropfen von den Lippen und lehnte sich an das große Fenster im Wohnzimmer. //... wie ich sie hasse ... den Titel 'Eltern' haben sie sich NIE verdient ... // Etwas zittrig schrieben seine Finger das unsichtbare Wort 'Familie' auf das kühle Glas. Einen Moment lang fürchtete er das mächtige Gefühl der Wut und des Hasses würde in ihm aufsteigen, doch er konnte sich schließlich noch besinnen. Zunächst zögernd, doch dann völlig entschlossen formten sich seine Lippen zu einem Grinsen. Und was für einem Grinsen. Fast schon fratzenhaft hatte es sich auf diesem schönen Gesicht breit gemacht, nur weil es den einzigen Ausweg gab: den Schmerz und sämtliche Erinnerungen zu verbannen - sich auf keinen Fall etwas anmerken lassen. //... ihr könnt mich alle mal ... es ist vorbei ... ich tue, was ich will und keiner kann mich daran hindern so zu sein, wie ich es will ... und dazu brauche ich weder euch, noch andere ... // Das dämonische Grinsen verschwand und es wurde das richtige Lächeln geboren. Verletzlich und schön. Das wahre Lächeln, das nie jemand zu Gesicht bekam . . . "Sag mal, ...", flüsterte Miyako ihrer Banknachbarin Marron zu, "glaubst du, er ist verheiratet?" Diese musterte ihren Geschichtslehrer von oben bis unten und antwortete: "Nee, ... ich glaube nicht ... Er ist zu jung ... und es wäre doch zu schade drum, oder?" "Allerdings ... aber ... eine Freundin hat er bestimmt.", erwiderte die andere wiederum und betrachtete den Rothaarigen leicht gerötet. "Quatsch! Der vögelt sich doch garantiert durch die Gegend! Welche Frau toleriert das schon?", mischte sich Chiaki ein. Für ihn war Geschichte einfach nur langweilig und der Faktor "der Lehrer hasst mich sowieso" trug dazu bei, dass er jede Gelegenheit zum Schwätzen und Blödeln wahrnahm. Notfalls schlief er ein, was im besten Fall zu einer Kopfnuss führte. "Wobei ich wette, dass es ihm total egal ist, ob Männlein oder Weiblein!", fügte er mit fiesem Grinsen hinzu. "Mensch, Chiaki! Sei nicht so gemein! Er und ein Kerl - niemals! ... Woher willst du das überhaupt so genau wissen? Hattest du etwa ...?", stichelte Miyako kichernd. "Ha ... ha ... Na klar - siehst du nicht, wie toll er mich findet?" Der Junge verzog angewidert das Gesicht. "Nagoya ... du hast den beiden Damen wohl gerade erläutert, was man unter dem so genannten 'Investiturstreit' versteht, oder täusche ich mich da?" Plötzlich stand der große schlanke Mann mit den roten langen Haaren, die hinten zusammen gebunden waren, vor ihm, der sich zu beherrschen und nicht sofort handgreiflich zu werden versuchte. "Oh ... äh ... Shikaidou-sensei ..." "Dann kannst du das doch gleich mal der ganzen Klasse erklären!" "Na ja ... also ... äh ..." Der Lehrer fixierte ihn mit seinen Augen aus tiefem Rot, was Chiaki auf einmal einen unerklärbaren inneren Stoß versetzte. "Mann ... der kann ganz schön unheimlich werden ..." "Nun ... ich bin für heute mal gnädig.", äußerte Shikaidou Hijiri endlich während er wieder nach vorne schritt. "NACHSITZEN!", waren seine letzten Worte, bevor er sich wieder dem Stoff widmete. "Bäh, ich hasse diesen miesen Penner ...", brummte Chiaki verärgert und schüttelte den Kopf darüber, wie die Mädchen neben ihm beim Anblick des Mannes an der Tafel schwärmten. //Na klar ... zu denen ist er immer nett ... Notgeiler Bock ... Wenn er nicht Lehrer wäre, würde er's doch glatt mit jeder treiben - wenn er das nicht ohnehin schon tut ...// Bald klingelte es und der stickige Raum wurde langsam leer. Nur Chiaki durfte bleiben und die gesamte Tafelanschrift wegwischen. "Also Nagoya, 7. Stunde im Raum 205 - noch Fragen?", fragte Shikaidou strikt. "Nein.", grummelte der Schüler und beeilte sich endlich von seinem meistgehassten Peiniger zu entfernen. Gegen Ende der nächsten Stunde fühlte sich Chiaki langsam immer seltsamer. Sein Kopf schmerzte und ihm war, als hätte er leichtes Fieber. //So ein Mist ... Das hat mir gerade noch gefehlt ... Kommt wohl von meiner Tour im Regen ...// Dennoch versuchte er diese unangenehmen Gefühle zu verdrängen und dem Unterricht zu folgen. Zwischendurch kassierte er besorgte Blicke von Marron und versuchte deshalb ein 'Mir-gehts-gut'-Lächeln aufzusetzen, was anscheinend nicht klappen wollte. In der Chemiestunde musste er sich bei der Abfrage sogar abstützen, weil ihm zeitweise schwindelig wurde. Sich befreien lassen wollte er nicht, weil Shikaidou ihm dann noch mehr Ärger bereiten und alle möglichen Spekulationen aufstellen würde, von wegen er würde nur nicht nachsitzen wollen. Zu seinem Glück fiel die 6. Stunde aus und er konnte sich ein wenig erholen, sodass er sich wieder ein bisschen besser fühlte, vom physischen Zustand gesehen. Wenn er bedachte, dass er in fünf Minuten wieder dieses Ekelpaket sehen würde, wurde sein Gesichtsausdruck nur genervter. "So! ... Das sind die Arbeitsblätter - wenn du sie bearbeitet hast, darfst du gehen!", grinste der rothaarige Lehrer und knallte Chiaki zwei DIN-A4-Doppelblätter auf die Bank. "WAS?! ... Shikaidou-sensei - das können Sie nicht machen!", entgegnete der entsetzte Schüler entrüstet. "Tatsächlich? ... Und wer sollte mich davon abhalten?", amüsierte sich jener. "Sie sind so gemein. ... Wenn ich ein Mädchen wäre, würden Sie das nie tun!" Hijiri hob eine Augenbraue und nahm gegenüber Platz. "Wenn du ein Mädchen wärst, würdest du in meinem Unterricht nicht schlafen.", bemerkte er scharf. "Stimmt. Ich würde wahrscheinlich viel zu sehr an ihrem Ar... Anblick ... hängen.", erwiderte Chiaki zynisch. Leider war die Auswirkung nicht die erhoffte, denn der Rothaarige nickte nur mit einem Stich von Selbstverliebtheit. "Ja. Das kann gut sein. ... Und jetzt arbeite. Sonst kommst du hier nicht so schnell raus." Damit setzte er sich an seinen Pult und fing an Arbeiten zu korrigieren. Der Junge derweil schlug sich mit dem Arbeitsauftrag herum. Zuerst funktionierte das auch ganz gut, bis ihm wieder leicht schwindelig wurde und seine Körpertemperatur wieder anstieg. //Lieber fall ich um, als bei dem Typen um ne Befreiung zu betteln...// Mittlerweile verschwommen die Buchstaben vor seinen Augen und sein Atem wurde zu einem Schnaufen. Hijiri blickte auf und bemerkte, dass irgendetwas nicht stimmte. Vorsichtshalber fragte er den Schüler, was los sei, doch dieser antwortete nicht. "Chiaki, hör auf mit dem Unsinn!", ermahnte er ihn, doch schon im nächsten Augenblick sank dieser ohnmächtig auf der Bank zusammen. "Chiaki! ... Was zum Teufel ist los?!" Der Lehrer sprang auf und schüttelte den Bewusstlosen. Jegliche Versuche ihn wieder zu sich zu bringen scheiterten. "Verdammt ..." Er biss sich nervös auf die Unterlippe. //Die Schulärztin ist schon weg ... Was mach ich mit ihm? ...// Plötzlich kam ihm eine Idee - er kramte in seinem Schreibtisch und holte schließlich die Klassenliste heraus, auf der auch sämtliche Telefonnummern und Adressen geschrieben standen. "... Nagoya ... aha ... da haben wir ihn ... Ich werde ich heimbringen - seine Eltern werden sich um ihn kümmern." Er bemühte sich seinen Schüler ins Auto zu schleppen, was sich als nicht sonderlich schwierig erwies, da dieser leicht und man könnte schon fast sagen 'dürr' war. Für einen Jungen eine zerbrechliche Gestalt eben. Auf den erhitzten Wangen des Jüngeren hatte sich ein bedrohlicher Rotschimmer ausgebreitet und so gab der Rothaarige mächtig Gas, nachdem er ihn in den Wagen transportiert hatte. Eine Viertelstunde später war er bereits dabei an der Tür mit dem Schild 'Nagoya' zu klingeln und voller Entsetzen festzustellen, dass niemand öffnete. "Chiaki ... Chiaki ... kannst du mich hören? .. Wo sind deine Eltern?", schüttelte er den Jungen, der daraufhin nur Wortfetzen murmelte, die als Information völlig ausreichend waren: "Allein ... wohne ... keine ... Eltern ..." {Anmerkung: die lemon-szenen kommen noch - es bleibt nich so soft xD fragen, kritik etc in kommentaren bzw sprecht mich an :3} Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)