fEVEr! von NamiHeartphilia (Hijiri Shikaidou x Chiaki Nagoya) ================================================================================ Kapitel 5: \aNONYMOUs/ ---------------------- Shikaidou versuchte weder den Schüler aufzuhalten, noch sich anderweitig zu wehren. Stattdessen überließ er Chiaki nur kurzerzeit die Führung, bis er realisiert hatte, was geschah und zog ihn danach an sich, um besser die Kontrolle über ihn zu haben. //...Was habe ich getan?! ... Miiiiiiiiiiiiiiiist! ... Das ist mein Lehrer!!! Gooooott! ...// Diese und ähnliche Gedanken machten Chiakis Hirn unsicher, während sein Körper sich nicht darum scherte. Er konnte nicht mehr aufhören, weil sein Unterbewusstsein ihm signalisierte, dass er genau das gewollt hatte. Nicht einmal Marron hatte ihm das Gefühl geben können, in dem er jetzt ertrank. Hijiris Arme schlangen sich um den schmalen Leib des Jungen und drückten ihn fester an sich, während seine Zunge ungeduldig an den Lippen des Jüngeren entlangstrich und diesmal um Einlass bettelte, anstatt ihn sich zu verschaffen. Chiaki beruhigte sich allmählich, weil er sichtlich alles andere als Ablehnung erfuhr. Sein Körper zitterte ein wenig in den Armen des Rothaarigen, der gierig in dessen Mund eindrang. Shikaidou konnte sich nicht daran erinnern, wann er das letzte Mal jemanden derartig begehrte. Das wurde ihm schlagartig klar, obwohl er sich seiner Stellung mehr als bewusst war. Nicht nur dass er den Körper wollte - es war mehr als das. Ob er sich das eingestehen wolle, war die andere Frage. Im Moment zählte die Süße des Kusses und die Hitze, die sich allmählich aufbaute. "... Shikaidou-sensei ... ich ... ich weiß nicht, was in mich ...", riss sich der Schüler plötzlich los. Panisch blickte er den Lehrer an, der ganz entspannt reagierte, indem er ihm einen Finger auf den Mund legte. "Pssst ... ich habe schon verstanden." Lächelnd nahm er ihn am Handgelenk und zwang ihn, sich ihm wieder zu nähern. "Keine Sorge ... Es ist meine Schuld ... Willst du bleiben?" Chiaki nickte leicht benebelt, bevor er völlig widerstandslos auf den Schoß des Rothaarigen runterziehen ließ. Wie konnte er auch widerstehen. Jetzt wo er es selbst endlich verstanden hatte, war er diesem Mann endgültig verfallen. Das Lächeln war ausschlaggebend gewesen. Der Shikaidou, wie ihn nie jemand sah. Er war so wunderschön. Der Jüngere konnte es nicht länger ertragen - als ob er gerade eben von einer neuen Droge gekostet hätte, die ihn sofort abhängig gemacht hatte. "Chiaki ... ist dir klar, wer ich bin?" "Ja, Shikaidou-sensei ..." "Dann nenn mich nicht so ... Nenn mich beim Vornamen." Diese Aufforderung war so plötzlich gekommen. "Hijiri ..." Der Angesprochene senkte lächelnd den Blick. Warum zum Teufel erlaubte er ihm die Intimität? Das Traurige war, dass es nur für diesen Moment so verweilen würde. //Wenn ich ihn jetzt abstoße, ... wird es nur noch schlimmer ...//, kam ihm der Gedanke. Ohne länger nachzudenken, ließ er sich von seinem Gefühl leiten, das Besitz von ihm ergriffen hatte und seine Hände glitten langsam unter Chiakis Shirt. Für ein paar Minuten vergaß dieser was er tat, wo er war und mit wem er zusammen war. Er sah lediglich den Mann, der ihm Lust machte. Den, dessen Verletzbarkeit ihn vorhin auf mysteriöse Weise in Ketten gelegt hatte. Wie unter Hypnose hing er a seinen Lippen. Shikaidous Hände waren nach diversen Streicheleinheiten nach unten gewandert und knöpften die Hose des Schülers auf. //Nein ... wir können doch nicht ...// Dieser widersetzte sich nicht, obgleich das die einzig richtige Lösung zu sein schien. Die Röte schoss ihm erneut ins Gesicht und er musste sich auf die Unterlippe beißen, als Hijiri leicht sein Glied berührte. //Oh fuck ... was tut er bloß?!// "Hijiri, ... Sie ... du ... du bist immer noch mein Lehrer ...", brachte er mit Mühe heraus. "Schon ... aber ... wir könnten doch ganz anonym unter uns bleiben, oder?", grinste sein Gegenüber. Mit einem Mal machte es 'Klick!' in Chiakis Hirn und er sprang entsetzt auf: "Anonym?! ... Ja, ich verstehe ... Nur ist Anonymität nichts für mich, Shikaidou-sensei!" Dabei setzte er einen Akzent auf das 'sensei'. "Ich hoffte, an _Sie_ rankommen zu können, nicht das, was Sie hier allen vormachen! ... Als Mensch wollte ich Sie kennenlernen - nicht als ein Stück Fleisch ... aber ich habe da wohl einen Fehler gemacht ..." Mit bitterem Lächeln wandte er sich von ihm ab und nachdem er die Hose wieder zugeknöpft hatte, riss er die Tür auf. Wie vom Blitz getroffen blieb er jedoch stehen, denn seine Erdkundelehrerin stand ihm im Weg: "Nagoya? ... Was machst du denn hier? Wieso bist du nicht bei den anderen?", fragte sie erstaunt. "Er ... wollte nur ein Pflaster haben, nicht wahr ... Nagoya?", schaltete sich der Lehrer hinter ihm ein. Chiaki sah ihn nur kurz an, aber der verletzte Blick verriet alles. Mit einem knappen 'Danke.' verließ er den Raum. Nachdem es Shikaidou gelungen war, die lästige Lehrkraft wieder loszuwerden, knallte er die Tür hinter sich zu und vergrub das Gesicht in den Händen. "Was habe ich da gesagt? ... Er kann doch nicht einfachso behaupten, ... dass er ... dass er wüsste, wer ich bin! ... Törichter kleiner Junge! ... Wahrscheinlich denkt er, ich wollte ihn nur rumkriegen - dabei habe ich doch nur mitgespielt!" Verzweifelt ließ er sich aufs Bett fallen. "Das ist nur ein Schüler ... einer von vielen. ... Wieso mache ich mir denn so viele Gedanken?! ... Dann habe ich ihn eben verletzt - meine Güte - was macht das schon? Wäre ja wohl nicht das erste Mal ..." Seufzend drehte er sich zur Seite und vor seinem geistigen Auge erschien Chiakis trauriger Gesichtsausdruck. ... Dieser warmer Körper, der Geruch der Haut, der süße Geschmack der Lippen ... und wieder dieser Blick! //Was soll ich tun? ... Was nur? ... Wie soll ich ihn ... wiederbekommen? - Moment! Was heißt hier wiederbekommen? ... Erstens war er nie mein und zweitens: das ist mein Schüler - fuck! Hijiri, ka-pier-das-doch-mal-end-lich!!!// Der Rothaarige quälte sich reichlich, ohne eine Entscheidung zu treffen. Konnte es sein, dass er trotz der kurzen Zeit etwas für den Jungen empfand? Er? Für ihn? ... Unmöglich! ... Aber warum verspürte er jetzt diesen brennenden Schmerz und zwar nicht in seinen Lenden, sondern in der Brust. //Es geht nicht anders ... Die Sache muss geklärt werden.//, kam er zu dem Entschluss, beschloss aber zu warten, bis sie wieder zu Hause waren, damit es nicht passieren konnte, dass einer von den Lehrern Wind bekam. //Er wollte mich kennen lernen ... Dann soll er die Gelegenheit bekommen ...// Chiaki war auf sein Zimmer gerannt und ließ sich den gesamten Vorfall durch den Kopf gehen. Was hatte er Shikaidou vorgeworfen? "Oh Gott ... das ist so peinlich ...", flüsterte er in den dunklen Raum hinein. "Was denkt er denn jetzt? ... Ach, der kann mich mal! ... Soll er doch denken, was er will! Hat gedacht, er könnte meine Zuneigung zur Befriedigung seiner Gelüste nutzen! ... Ich dachte, er wäre gar nicht so, wie er tut ... War wohl ein Griff ins Klo ..." Er bedauerte zutiefst, dass seine Vermutung anscheinend nicht gestimmt hatte und der Lehrer tatsächlich nur ein notgeiler Bock war. Seltsamerweise hatte er sich bei ihm so wohl gefühlt. Als Hijiri den Kuss erwidert hatte, dachte er, dass er sein Gefühl verstand. Und dann dieses hässliche kalte Wort "anonym"! "Na klar - man muss nur schön anonym bleiben, wenn man seinen Schüler flachlegen will!", zischte er wütend ins Kissen hinein. Trotz der Wut und der momentanen Verzweiflung vermisste er die Hände, die ihn bis vor kurzem noch so liebevoll berührt hatten. Zumindest hatte er das so empfunden. Bevor er einschlief, kam ihm eine Idee: wenn sie wieder zu Hause waren, hatten sie nur noch einen Schultag vor den Ferien und an dem würde er sich krank melden! Das Problem 'Shikaidou-sensei-in-der-Schule-begegnen' wäre damit für zwei Wochen gelöst und in der Zeit würde er sich dieses komische Gefühl austreiben. Am Freitagmorgen nach der Ankunft der Klasse war Shikaidou damit beschäftigt, seine Unterlagen zusammenzusuchen und nebenbei dachte er immerzu daran, dass Chiaki ihn die restliche Zeit in dem Jugendhaus, genauso wie ihm Bus, völlig ignoriert hatte. Irgendwo war ihm klar, dass er es nach seinem Verhalten nicht verdient hatte, dennoch wollte er ihn nach dem Unterricht zur Rede stellen. Als er die Klasse betreten hatte, schweifte sein Blick automatisch zu dem Platz des Blauhaarigen, aber dieser war leer. "Wo ist Nagoya?", fragte er schroff. "Er ist heute krank, Shikaidou-sensei.", meldete sich der Klassensprecher etwas eingeschüchtert. //Dieser kleine ... So kommt er mir nicht davon! ... Sich einfach krank melden! ...// Hijiri machte sich die Mühe, nicht verärgert zu wirken und sobald die fünfte Stunde vorbei war, stieg er ohne zu Zögern in den Wagen. Chiaki war sehr zufrieden mit sich selbst, weil dieser tolle Plan wunderbar funktioniert hatte. Im Schlafanzug stolzierte durch das Wohnzimmer und lobte sich: "Hah! Was besseres konnte mir nicht einfallen! ... Zwei Wochen muss ich diesen widerlichen, perversen Kerl nicht sehen! ... Diesen ... gutaussehenden ... wunderschön lächelnden ... Mann ... mit den außergewöhnlichsten Augen, die ich je gesehen habe ..." Seine Freude verwandelte sich wieder in ein zerreißendes Gefühl, das ihn verschlingen wollte - konnte man das Sehnsucht nennen? Leider musste er feststellen, dass die übertriebene Freude nur da war, um über seine Enttäuschung hinwegsehen zu können. Lustlos spazierte er nun in der Wohnung herum, um sich auf andere Gedanken zu bringen und mit etwas Anstrengung und seinem Lieblingsfilm erreichte er sein Ziel auch mehr oder weniger. Plötzlich klingelte es an der Tür und Chiaki dachte schon, es sei bestimmt Marron, die nachsehen wollte, wie es ihm ging. Nachdem er den Film pausiert hatte, eilte er zur Tür und öffnete diese. Seine Fernbedienung glitt ihm aus der Hand und landete krachend auf dem Boden. "Hallo, Chiaki ..." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)