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Diary of Immortality

Die Tage des Regens
von

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1. Eintrag: Das verdammte Geschenk

The Diary of Immortality
 


 

1. Eintrag
 

Das verdammte Geschenk
 


 


 

Ein Datum werde ich nicht schreiben... denn das ist belanglos. Aber was heißt bei mir -BEI MIR- denn Zeit? Zeit gibt es in meinem Leben nicht mehr. Wer und was ich bin? Mein Name Dalilah, auch genannt: Darja. Und... ich bin eine Vampirin.

Vor ein paar Jahrhunderten lernte ich einen jungen Mann namens Donavan kennen. Er sah sehr gut aus und ich verliebte mich sofort in ihm. Zu diesem Zeitpunkt ahnte ich nicht warum er für mich so anziehend war. Wir trafen uns jeden Abend und er zeigte mir die Schönheit der Nacht.

Eines Abend gingen wir gemeinsam zu einem Maskenball von eines Fürsten. Wir amüsierten uns und tanzten. Doch die Luft legte sich schwer auf meine Lungen und ich ging hinaus mit ihm. Die Sterne und der Mond waren unsere Beobachter als er mich zum ersten Mal küsste. Aber dann schmeckte ich Blut und alles vor meinen Augen wurde schwarz.

Ich hatte schreckliche Alpträume! Sah den Tod meiner Eltern immer und immer wieder! Ihre Schreie hallten durch meinen Kopf und ich erwachte in einem abgedunkelten Zimmer. Es war so merkwürdig, alles war anders! Ich schrak auf als die Tür des Zimmers sich öffnete und schwaches Licht mich blendete. Da an der Tür stand er! Mein Donavan! Er ging zu mir, stellte den Kerzenständer auf den Boden und umarmte mich. Seine Beichte dauerte lange! Sehr lange! Ein Vampir, sagte Donavan, wäre er! Und hatte solange auf jemanden wie mich gewartet! Und das er nicht anders konnte und mich auch zu einem Geschöpf der Nacht machen musste! Ich sah ihn fassungslos an und er bemerkte dies und schaute etwas verzweifelt runter.

Tage lang schwieg ich. Tage lang sah ich ihn verachtend an. Und bemerkte nicht mal, was ich ihm damit antat!

Wir gingen eines Nacht wieder zu einem Ball und mischten uns unter die Gäste. Er hatte schnell ein Opfer gefunden und brachte es raus. Ich selber aber, blieb leer aus und folgte ihm. Seine Art... zu essen widerte mich an! Sein... Mahl küsste ihn und Donavan trank aus den blutenden Lippen. Ich starrte dieses Bild lange an bevor er sein Opfer fallen lies und mich ansah. Vor Ekel und Hass ging ich zu ihm und ohrfeigte ihn! Doch Donavan ließ dies kalt und er lachte. Er lachte mich aus! Und er meinte, das solche Küsse die schönsten seien! Ich sah ihn kurz an und drehte mich um und ging. Er rief und lief mir hinter her. Donavan packte mich am Arm und zog mich an ihn. Ich weinte bitter in seinen Armen...

In seinem großen Herrenhaus spielte ich Nächte lang nur Trauermusik auf seinem Flügel und ging nicht mehr mit ihm raus. Jedesmal brachte er mir einen jungen Mann mit und legte ihn neben den Flügel. Immer sah ich mein... Essen an und spielte belanglos weiter. Ich wollte kein Blut mehr! Nie wieder wollte ich den roten Lebenssaft in meinem Mund spüren! Nie wieder! Doch alles kam anders als ich es wollte...

Wie immer brachte mir Donavan mein... Essen und sagte zu mir, ich solle nun trinken ehe ich vor Schwäche außer Kontrolle geraten würde! Ich hörte nicht und spielte weiter. Donavan ging und ließ den jungen Mann liegen. Wie immer spielte ich auf dem Klavier, bis ich plötzlich ein brennendes Gefühl in der Kehle verspührte. Ich schrie auf und schlug auf das Klaiver ein. Das Feuer in mir wurde stärker und stärker und ich sah den schlafenden Mann auf dem Boden an. Langsam beugte ich mich zu ihm runter und tat es! Ich trank sein Blut! Es war warm und schmeckte leicht süßlich!

Als ich fertig mit meinem Mahl war, sah ich die Leiche des Mannes lange an. Wie abartig es doch ist, dachte ich, seine Vorfahren auszutrinken. Doch ich fühlte mich besser! Fühlte mich stärker! Aber innerlich zerriss mir mein Gewissen meine verdammte Seele!

Ich rannte aus dem Klavierzimmer und lief in das Schlafzimmer von Donavan. Bittere Tränen weinte ich als er mich umarmte. Lange saßen wir so auf seinem Bett. Seine starken Arme waren für mich wie ein Schutzwall vor der Realität. Trostspendene Worte flüsterte er mir ins Ohr und küsste meine Stirn. So geborgen fühlte ich mich! Und ich fühlte mich... so angewidert, wegen dem was ich tat! Mit Tränen schlief ich in seiner Umarmung ein...

Als ich erwachte, war Donavan nicht mehr bei mir. Er war nirgendswo! Er lies mich alleine! Einige Tage blieb ich noch im Herrenhaus, als ich mich dann entschloss zu gehen um die Welt kennen zulernen.

Und seit heute, habe ich ihn nie wieder gesehen. Warum er mich alleine ließ, weiß ich nicht. Warum er sich nicht verabschiedet hatte... das genauso wenig.

Eines Tages werde ich ihn aber wiedersehen, daran glaube ich!
 

Darja

1. Kapitel: Das Haus der Schwelle

The Diary of Immortality
 

1. Kapitel
 

Das Haus der Schwelle
 

"Sind wir bald da?" jammerte ein Mädchen mit langen schwarzen Haaren und gähnte.

"Du musst aber auch immer zu herumnörgeln, Raven." grummelte ein anderes Mädchen, aber mit kurzen schwarzen Haaren.

"K-L-A-P-P-E!" sagte Raven. "Und ich kann dein Besserwisser-Shit nicht ausstehen, Lena!"

"Helena, bitte schön." fauchte sie.

"Pff, wie auch immer." meinte Raven und sah aus dem Fenster. Seit über 2 Stunden fuhren sie in dem kleinen Auto zu einem Haus, das sich "Das Haus der Schwelle" nannte.

"Wir sind bald da." sagte der braunhaarige Fahrer und bekam eine Flasche am Kopf. "Was... sollte das, Raven?"

"Beeil dich, Rah!" knurrte Raven.

"Muss das kleine Mädchen etwa aufs Klo?" lachte er.

"Quatsch nicht, sieh zu Raoul!"

"Okay, Chefin." lachte er und gab Gas.

"Na geht doch." grummelte Raven und sah wie die Dorfhäuser vorbei rannten. "Schneller!"

"Wenn er noch schneller fährt, verletzt er wirklich die Verkehrsregeln. Er fährt schon schneller als er darf." meinte Helena.

"Mir egal." schnaufte Raven.

"Dir ist so vieles in letzter Zeit egal, Rave. Was ist denn los, Kleines?"

"Hab in letzter Zeit einfach... kein Bock auf alles mehr. Immer ziehen wir um, das nervt."

"Du weißt doch, wir können nicht länger als 3... 4 Jahre an einem Ort bleiben. Die Leute aus der letzten Stadt haben sich schon gewundert warum du und Lena nicht älter wurden." antwortete Raoul.

"Trotzdem..." brummte Raven.

"Außerdem, mein Job verlangt vieles." lachte Raoul.

"Blöder Kopfgeldjäger..." murmelte die Langhaarige.

"Er verdient somit Geld, damit wir irgendwie leben und überleben." sagte Helena.

"Man kann Geld auch anders verdienen!" zischte Raven.

"Mit normalen Jobs... ist es schwieriger." meinte Raoul. "Ich müsste nach einer Zeit kündigen... und dann würde es wieder so sein wie jetzt. Wir müssten umziehen."

"Trotzdem..."

"Kannst du auch was anderes sagen, Rave?" lachte der junge Mann und das Auto hielt.

"Hm?" Raven sah aus dem Fenster. Sie waren an einem Haus mit Wintergarten angekommen. Sie konnte auch sehen das der normale Garten sehr gepflegt aussah.

"Das Haus sieht gut aus." meinte Helena und stieg aus.

"Hm... gut erhalten geblieben..." murmelte Raoul und stieg auch aus dem Auto.

"Sehr merkwürdig." dachte Raven und folgte den Beiden zum Haus.

"Sieht wirklich richtig gut aus, Raoul. Da haben wir was schönes."

"Tya, das ist ein Glücksfall." lachte er stolz.

"Hier stimmt etwas nicht." meinte Raven und sah zu einem Fenster. "Hm?"

"Du findest alles merkwürdig..." sagte Raoul.

"Hm... da war doch wer." dachte die Langhaarige.

"Wollen wir rein, Mädels?" Die Mädchen nickten und die Drei gingen zur Tür. Raoul schloss diese auf und sie traten ein.

"Das der Garten so gut aussieht und... wow, das Haus auch noch! Total komisch!" meinte Helena und sie sahen sich im Haus um.
 

Nach einer halben Stunde trafen sich die Drei in der Küche.

"Ich habe mein Zimmer schon gefunden. Der Umzugswagen kann meinetwegen schon antanzen." lachte Raven.

"So gut gelaunt? Wo ist Rave und was hast du mit ihr gemacht?" fragte Raoul.

"Haha... witzig." grummelte Raven.

"War doch nurn Spaß, Kleines." lachte er. "Ach ja, das ihr es wisst. Ich werde heute Abend wieder zur Arbeit gehen... komme Morgen vielleicht erst Nachmittags wieder."

"Hmpf..." machte Raven. "Typisch..."

"Ach, würdest mich lieber immer bei dir haben wollen, wie?" grinste Raoul.

"Nie im Leben!" fauchte Raven. "Du stinkst mir zu sehr nach Tod!"

"Das bringt mein beruf mit sich." lachte Raoul.

"Hey, der Umzugswagen ist da!" sagte Helena und die Drei gingen raus um ihre Sachen ins Haus zubringen.
 

Als es Abend wurde ging Raven durch das Haus und sah sich um. Raoul hatte beschlossen die alten Möbel zu behalten, er meinte, damit würde das Haus nicht seine Seele verlieren.

"Ein Haus hat keine Seele... nur Geheimnisse." murmelte sie und sah etwas an ihr vorbei huschen. Es war eine Gestalt mit hellblauen Haaren und einem dunklen Kleid. Neugierig wie Raven war lief sie der Spukgestalt hinter her. Im Wohnzimmer verlor das Mädchen den Geist und sah sich verwirrt um. Der einzige Ort wo man sich verstecken konnte, war ein alter dunkler Schrank. Raven ging zu ihm, legte ihre Hand an den Griff der Tür und wollte gerade ihn öffnen als die alte Standuhr Mitternacht schlug.

"Raven! Raven, bist du noch immer wach? Raven!?" Hastige Schritte hörte sie und seufzte.

"Ja, bin ich, Lena!" antwortete Raven und sah wie Helena ins Wohnzimmer ging.

"Du solltest ins Bett gehen!"

"Du bist nicht meine..."

"Geh ins Bett, verdammt nochmal!" knurrte Helena und ging mit ihr aus dem Zimmer.

"Ich komm gleich hoch. Hab noch Hunger..."

"Ja, dann iss noch was.. aber dann ins Bett! Typisch Raven..." fluchte die Kurzhaarige und ging die Treppe hoch. Raven seufzte und ging zur Küche und sah sich die Kellertür an. Sie drehte sich um und sah ein blauhaariges Mädchen. Einige Zeit sahen sich die Beiden an, als Raven kurz lächelte.

"Freut mich. Ich heiße Raven." sagte die Schwarzhaarige und öffnete die Tür des Kellers. Die Blauhaarige ging runter und Raven schloss die Kellertür hinter ihr.

"Sehen wir uns bald wieder?!" fragte die Dunkelhaarige bevor sie aus der Küche ging...

2. Eintrag: Seltsame Ereignisse

The Diary of Immortality
 

2. Eintrag
 

Seltsame Ereignisse
 

Ich habe mich heute aus dem Haus getraut, nach sehr langer Zeit wieder. Der Garten sah schlimm aus, deswegen musste ich einiges dagegen tun.

Die Nacht war wunderschön, der Mond schien und ließ mich kurz von früher träumen. Ich vermisse die Zeit, als ich noch am Tage gehen konnte. Ich vermisse die Zeit... mit Donavan. Oh ja, ich vermisse ihn. Aber ich hasse ihn auch! Er ließ mich allein zurück! Schon wieder beklage ich mich! Das sollte ich unterlassen.

Als ich nach der Gartenarbeit mich zur Ruhe begeben hatte, spukten wieder Alpträume durch meinen Kopf. Aber diese... Ruhe hielt nicht lange an. Ich erwachte durch... Motorengeräusche! Waren etwa wieder Menschen hier her gekommen um sich das Haus anzuschauen? Oh ja, das waren sie! Ich schlich mich aus dem Keller hoch und versteckte mich in Schatten. Durch ein Fenster an einer schwachbestrahlten Seite sah ich einige Leute vor dem Haus stehen. Das eine Mädchen sah ich einige Zeit lang an. Sie hatte etwas merkwürdiges an sich. Was es war, konnte ich mir noch nicht eingestehen. Das fremde Mädchen sah dann auch noch zu mir her und ich duckte mich. Hatte sie mich wirklich gesehen?, das fragte ich mich. Ich hörte das die Menschen ins Haus traten und ich lief leise zurück zur Kellertür. Sie redeten über den Garten und fragten sich warum er so gepflegt aussah. Und sie fragten sich, warum das Haus noch so gut aussah. Wenn diese Menschen wüssten, das ich hier wäre! Dann würden sie sicher wieder gehen wollen!

Die Menschen kamen zu mir, das hörte ich deutlich, und ich schlich in den Keller und schloss die Tür hinter mir. Ich hoffte inständig das sie nicht hier runter gehen würden. Meine Hoffnung hatte mich nicht alleine gelassen! Sie sahen sich wohl doch nur um und mein unterirdisches Reich war den Menschen nicht gut genug. Mir sollte es Recht sein!

Nach einer halben Stunde ging ich wieder zur Tür hoch und lauschte. Sie waren noch da und redeten etwas von einem... Umzugswagen! Die Menschen hatten also wirklich vor hier einzuziehen! Etwas genervt und gestresst ging ich wieder runter und setzte mich an meinen Tisch und zeichnete mein Haus.

Erinnerungen, wie ich das Haus fand, kamen wieder hoch. Auf der Suche nach Donavan fand ich "Das Haus der Schwelle". Die Menschen in der Umgebung haben es so genannt, weil es in der Nähe eines Freidhofes stand. Den Friedhof gibt es schon lange nicht mehr. Wie dumm die Menschen sind, den Platz der Toten einfach verschwinden zu lassen! Ihre Vorfahren einfach aus der Erde holen und wo anders hinbringen, nein sowas hatten die Toten einfach nicht verdient!

Als die Nacht einbrach schlich ich mich wiederhoch und sah mich genau um. So viele neue Dinge standen umher und so viele neue Gerüche schwirrten durch die Luft. Hinter mir hörte ich etwas und ich versteckte mich schnell in einen Schrank. Einen kleinen Spalt ließ ich mir und ich sah das Mädchen vom Morgen. Sie stand einige Schritte vom Schrank entfernt und sah sich verwirrt um. Sie hatte mich gesehen! Dieser Blick sagte doch alles! Das Mädchen sah zum Schrank und hatte fast ihre Hand an der Tür, als meine alte Standuhr Mitternacht schlug. Vor Schreck ging sie weg und sah sich um. Ich hörte Schritte und eine Frauenstimme, die sehr aufgebracht war. Das Mädchen seufzte und eine dunkelhaarige Frau ging zu ihr. Vielleicht ihre Mutter?! Ich bekam von dem Streitgespräch nicht sehr viel mit, ich war ungeduldig. Wollte aus dem Schrank! Wollte zurück in mein... kleines Reich! Nach einigen Minuten gingen die beiden und ich begab mich leise zurück zum Keller. Doch ich hatte mich getäuscht! Das Mädchen war nicht weg! Im Gegenteil, sie stand vor der Tür und sah mich an. Raven, sagte sie, war ihr Name und hätte gleich geahnt das etwas merkwürdig an dem Haus war. Sie lächelte mich freundlich an, aber ich wollte nur in den Keller. Und als ob sie Gedankenlesen konnte, ging sie zur Seite und öffnete noch schnell die Tür. Ich sagte kein Wort und ging runter. Sie schloss schnell die Tür hinter mir und ich hörte sie noch fragen, ob ich bald wieder kommen würde.
 

Ob ich das tue? Ich weiß es nicht.
 

Darja

2. Kapitel Ungleichheit ist Gleichheit

The Diary of Immortality
 

2. Kapitel
 

Ungleichheit ist Gleichheit
 

Seit fast einer Woche versuchte Raven mit dem Geist des Hauses in Kontakt zutreten.

"Irgendwie muss ich es doch schaffen..." dachte sie laut und bemerkte nicht das Raoul sich an die Tür ihres Zimmers lehnte.

"Was willst du schaffen?" fragte er und Raven fiel vor Schreck aus ihrem Bett.

"Was fällt dir ein..." knurrte sie.

"Jetzt sag mir doch, was ist mit dir los, Kleines?"

"Kann dir egal sein..." murmelte Raven und schmiss ein buntes Kopfkissen zu Raoul.

"Na na, wer wird denn hier aggressiv?" lachte er und setzte sich zu ihr auf den Boden. "Nun sag es mir. Hat es was mit einen... Mann zu tun?"

"Spinnst du? Ich und Männer? Niemals!" fauchte sie und wieder lachte Raoul.

"Wer weiß? Kann ja sein..." meinte er gespielt unschuldig.

"Nein, darum geht es nicht. Aber sag mir mal, wie würdest du... naja..." Raven druckste.

"Nun sag schon."

"Wenn du jemanden kennen gelernt hast, wie würdest du ihn... naja... wie würdest du mit dieser Person gerne in Kontakt treten, Rah?"

"Also doch ein Mann." grinste er.

"Nein, nun sag schon." knurrte Raven.

"Hm... ich würde zu dieser Person nach Hause gehen und klingeln."

"Bitte?" Das Mädchen war erstaunt.

"Und wenn sie nicht aufmacht, würde ich immer wiederkommen und vor der Tür sitzen oder stehen. Ich würde ihr ein paar Male einen Brief hinterlassen..."

"Hm..." Raven sah starr gerade aus.

"So würde ich es machen." lächelte Raoul und stand wieder auf. "Meine Arbeit ruft. Bis dann."

"Danke..." flüsterte Raven und der junge Mann sah zurück.

"Nichts zu danken, Rave." sagte er und ging aus dem Zimmer.

"Er ist... immer so nett zu mir und ich bin... bin so scheußlich zu ihm." dachte sie und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. "Es tut mir so Leid, das ich so missraten vom Charakter bin... Raoul."
 

Als es Abend wurde setzte sich Raven neben der Kellertür hin und seufzte.

"Komm raus. Erzähl mir, warum du hier bist... wer du bist. Komm bitte raus..." bat Raven aber alles blieb stumm. "Dann fang ich halt an. Mein Name ist Raven, aber das weißt du ja. Nun, ich bin 17 Jahre alt und bin sehr verrückt. Jetzt bist du dran."

"Mein Name... Dalilah..." Raven hörte Schritte hochkommen und jemand setzte sich an der Tür hin. "Nenn mich ruhig... Darja. Ich bin mit 18 Jahren... gestorben."

"Du bist tot? Heißt es... das du eine Untote bist?"

"Ja, ein... Vampir bin ich."

"Wir haben vieles gemeinsam, Darja." lachte Raven.

"Wie meinen?" Langsam öffnete sich die Kellertür und das blauhaarige Mädchen sah runter zu Raven.

"Es ist eine lange Geschichte..."

"Erzähl sie mir." bat Darja und gesellte sich zu Raven.

"Ich habe das Blut eines Vampirs und Werwolfes in meinen Adern."

"Ein Mischling..." wisperte Darja.

"Genau, ich bin ein Freak. Bin nicht das Eine und nicht das Andere."

"Rede nicht so, Raven."

"Aber es ist so." lachte die Schwarzhaarige.

"Ich beneide dich." hauchte die Vampirin.

"Wieso denn das?" Raven war sehr überrascht.

"Du kannst am Tag durch die Welt wandeln, ich muss mich verstecken vor dem Licht der Sonne." seufzte Darja.

"Hm... dann werde ich deine Augen für den Tag sein und dir alles erzählen, klar?" Raven lächelte Darja an. "Aber dafür, musst du mir versprechen zu lachen, ja?"

"Ich..."

"Gut, der Deal steht." grinste die Schwarzhaarige.

"Raven? Bist du wieder so lange wach?"

"Oh Mist, das ist Helena." zischte Raven.

"Deine Mutter?" fragte Darja und ging runter in den Keller.

"Nein, mehr wie eine Schwester die denkt, sie sei von jedem und alles die Mami." kicherte die Schwarzhaarige.

"Bis... bald."

"Ja, bis bald." lächelte Raven und schloss die Tür.
 

Zarte Klavierklänge durchfluteten das Haus am frühen Morgen und Raven streckte sich in ihrem Bett. Sie griff schläfrig neben sich und hatte Seidenstoff in ihren Händen.

"Was zum..." Das Mädchen rieb sich die Augen und sah Darja neben ihrem Bett stehen. "Du hast mich... erschreckt."

"Verzeih..." wisperte die Vampirin.

"Ach, ist schon okay. Aber was machst du um diese Uhrzeit hier?"

"Wer... spielt hier so herzergreifend?"

"Ach was weiß ich? Bestimmt Helena..." gähnte Raven. "Sei froh das mein Zimmer mehr oder weniger abgedunkelt ist..."

"Könntest du nachsehen... wer dort so schön spielt?"

"Na klar." grinste Raven und stand auf. "Helena wird heute was von mir zu hören bekommen. Uns so zu wecken ist zwar schön... aber nicht so früh."

"Könntest du..."

"Ja, nicht so hastig." sagte Raven und stapfte zu ihrer Tür. "Jetzt gibt es was auf die Nuss. Niemand weckt mich so früh, ohne Angst zu haben geköpft zu werden."

"Bring sie nicht um..." bat Darja und Raven lachte leise.

"Werd ich schon nicht." meinte die Halbvampirin und ging zum Musikzimmer, das auch in der zweiten Etage war.

"Ich hoffe es..." hörte Raven noch hinter sich, von Darja sagen, als sie leise die Tür öffnete. Das Musikzimmer war von dem Morgenlicht durchflutet und die Gardienen tanzten mit dem Wind zur Musik. An dem schwarzen glänzenden Klavier saß Raoul mit geschlossenen Augen und spielte.

"Ich... ich glaub es nicht." wisperte Raven und sah ihn lange zu. Doch dann verspürte sie etwas fremdes und erblickte plötzlich ein Mädchen auf dem Klavier.

"Oh, du bezaubernde Aurora." sagte Raoul und lächelte das Mädchen an. "Lass den Morgen bluten!"

"Schöner Raoul, du Sohn eines Vampiren und Werwolfes... spiel das Stück der Leiden und ich schenk dir einen Kuss." lächelte sie und beugte sich zu Raoul hin.

"Dann schenk ihn mir jetzt, damit ich besser spielen kann, du schöne Morgenröte."

"Das werde ich mit Vergnügen tun, mein Liebster." sagte sie und küsste Raoul. Ihr Blick aber, war auf Raven gerichtet. Raven spürte das Grinsen was dieses Mädchen innerlich hatte und drehte sich um und ging zurück in ihr Zimmer.
 

"Diese... und Dieser... verdammt noch mal..." fluchte Raven als sie sich auf ihr Bett setzte.

"Was hast du?" wollte Darja wissen, die sich auf dem Fußboden gesetzt hatte.

"Raoul... hat mit so einem Mädchen im Klavierzimmer rumgemacht."

"Ähm... was heißt °Rumgemacht°?"

"Nun, er hat sie geküsst..." murmelte Raven.

"Liebst du ihn?"

"Wie bitte? Ich? Nein! Wie kommst du darauf?"

"Du scheinst eifersüchtig auf dieses Mädchen zu sein." meinte Darja.

"Ich bin nicht eifersüchtig." grummelte die Halbvampirin. "Ich bin nur sauer..."

"Und eifersüchtig."

"Nein, verdammt!"

"Oh... doch!"

"Nein!" brüllte Raven. "Ich bin nicht eifersüchtig!"

"Hm..." Darja schwieg und sah zu Boden. Einige Minuten schwiegen die Beiden, als Raven unter ihrem Bett etwas suchte.

"Wo ist es nur?" fragte sie sich selbst laut und Darja sah zu ihr. "Da hab ich dich ja..."

"Was..." Darja wollte fragen, was Raven gesucht hatte, sah aber das sie eine Gitarre in den Händen hielt und leicht an den Saiten zupfte.

"Ich... bin nicht eifersüchtig..." murmelte Raven und fing an zu spielen. Ein langsamer und traurig klingender Song zauberte die Halbvampirin auf dem Musikinstrument.

"Gefühle sind schwierig..." sagte Darja leise und hörte zu.

"Wenn ich auf mein Herz höre, spüre ich wie es zerbricht. Höre ich aber auf meinen Verstand, verspüre ich Sicherheit. Ich muss mein Herz verlieren. Nicht an dich oder an einen Anderen. Nein, ich will es einfach so verlieren. Ich werf es weg..." summte Raven.

"Raven! Frühstück!" rief Raoul von unten.

"Ich werf es weg... ich werf dich weg..." summte sie und hörte auf zu spielen. "Ich... geh Essen. Und du solltest auch bald wieder in den Keller zurück. Ich werd alle ins Wohnzimmer locken... dann kannst du schlafen gehen."

"Danke..." sagte Darja und Raven ging aus dem Raum.
 

"Das ist doch die Höhe!" brüllte Raven. "Wer ist das denn?"

"Sag bloß, du kennst Aurora nicht mehr." Raoul war verdutzt.

"Wie bitte? Dieses Subjekt soll ich kennen?" fragte Raven und zeigte auf das schwarzhaarige Mädchen mit einigen roten Strähnen.

"Ja, du kennst sie." sagte Helena und biss von ihrem Brötchen ab. "Sie ist eine Helferin von Raoul... sie war oft bei uns. Früher hatte sie aber kurze Haare."

"Was? Wie bitte?" Raven sah Aurora genauer an. "Ah!"

"Jetzt hat es Klick gemacht." lächelte Raoul.

"Ich mochte sie früher mit kurzen Haaren nicht und das wird sich nicht verändern!" meinte Raven und stand auf.

"Wo willst du hin?" fragte Helena monoton.

"Raus, hier stinkt es zu sehr." antwortete die Schwarzhaarige und bemerkte nicht mehr das Aurora leicht grinste.
 

Raven sah aus dem Fenster raus und sah das Aurora, Raoul und Helena ins Auto stiegen und wegfuhren.

"Du liebst ihn, Raven." sagte Darja, die noch immer im Zimmer war.

"Nein, das tue ich nicht." zischte die Schwarzhaarige.

"Hm... wenn du meinst." seufzte Darja.

"Sag mal, hast du mal jemanden geliebt?" wollte Raven wissen und setzte sich auf ihr Bett.

"Ja, habe ich. Ich habe mich in meinen Erschaffer einst verliebt. Zu dem Zeitpunkt wo ich ihn kennen gelernt hatte wusste ich nicht, was er war."

"Hm... und sein Name?"

"Donavan heißt er."

"Liebst du diesen Mann immer noch?"

"Ich... ich weiß es nicht. Vielleicht ja... vielleicht nein."

"Was? Das weißt du nicht?" Raven war geschockt.

"Er... hat mich eines Tages... alleine gelassen."

"Dieses Arschloch!" knurrte die Schwarzhaarige.

"Ich habe mich... schon an die Einsamkeit gewöhnt, glaube ich. Aber... wenn ich ihn irgendwann wieder sehe... werde ich ihn fragen, warum er mich alleine ließ."

"Mach das! Ich werde dem Kerl eine reinhauen."

"Du hast eine sehr... merkwürdige Art dich auszudrücken."

"Und du bist, viel zu freundlich Darja! Komm aus deinem Schneckenhäuschen!"

"Ich muss mich verstecken vor der Schönheit dieser Erde... ich bin so anders... das ich wieder zu normal für diese Welt bin!" seufzte Darja. "Ich sollte mich zur Ruhe begeben..."

"Tu das..." sagte Raven und die Vampirin ging.
 

Am Abend kamen Raoul und Helena zurück.

"Wo ist diese Aurora?" knurrte Raven an der Haustür.

"Nicht hier." lächelte Helena und ging an ihr vorbei.

"Wir hatten einen schönen Tag zusammen gehabt." sagte Raoul und wuschelte Raven durch ihr Haar.

"Lass das!" zischte sie.

"Ah, das Essen ist ja schon fertig!" rief Helena aus der Küche.

"Ah, du hast gekocht?!" grinste Raoul und ging an Raven vorbei.

"Klar, wer sonst?" knurrte sie und folgte ihm in die Küche.

"Heute wird es regnen." meinte Helena und sah aus dem Küchenfenster.

"Wenn du das sagst..." murmelte Raven und setzte sich an den Tisch.

"Du hättest echt mitkommen müssen, Raven... der Tag war echt schön." schwärmte Helena.

"Argh! Könntest du dies unterlassen? Ich will essen und mich nicht übergeben!" knurrte Raven.

"Pff, kann ich was dafür dass du Aura nicht magst?"

"Dieser... Name..." zischte Raven und stand auf. "Ich geh in mein Zimmer. Hab keinen Hunger mehr!"

"Gute Nacht..." murmelte Raoul und die Halbvampirin ging aus der Küche.
 

"Wie sehr ich sie doch hasse!" fluchte Raven und sah aus dem Fenster. Helena hatte Recht gehabt, der Himmel weinte bitter.

„Würdest du sie gerne sterben sehen?“ Raven sah zur Tür, dort stand wieder die blauhaarige Vampirin und sah sie gefühllos an.

„Ich hasse sie! Aura soll sterben! Sie soll endlich sterben! Sie alle sollen sterben! Ich will alleine sein! Ich hasse sie alle… sie und die ganze Welt! Ich hasse mich….“ Die Schwarzhaarige setzte sich auf den Boden und weinte bitter.

„Wieso… hasst du dich?“

„Ich… fühle mich so ekelig… mein ganzer Körper bebt vor Hass…“ antwortete Raven und wischte sich die Tränen weg. „Ich… hasse es zu weinen.“

„Hm…“ Darja ging auf das Mädchen zu und ohrfeigte sie.

„Was sollte das?“ zischte Raven und sah die Vampirin bissig an.

„Sei nicht so kalt, Raven! Und bemitleide dich nicht selber! Wesen die sich nur bemitleiden und hoffen jemand kommt zu ihnen und will sie trösten… solche hasse ICH!“ fauchte Darja und ging aus dem Zimmer. „Ich habe etwas bemerkt… schwaches Licht, tut mir nicht mehr weh… aber je mehr, desto mehr Schmerzen erleide ich. Licht ist schön… aber auch tödlich. So ist Hass auch! Ein wenig ist schon noch akzeptabel… aber je mehr du dich vom Hass kontrollieren lässt…“

„Geh weg! Du verstehst nicht was ich fühle! Das kann niemand! Selbst… ich weiß nicht was mit mir los ist!“ schrie Raven und die Zimmertür klappte zu. „Was… ist nur los mit mir?“



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Kommentare zu dieser Fanfic (4)

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Von:  Mystery-Vampire
2006-04-12T09:54:37+00:00 12.04.2006 11:54
So, ich mache es mal schnell, bevor mein Computer den Geist aufgibt. Warum hier noch keiner nen Kommi hinterlassen hat, kann ich nicht ganz verstehen. Vielleicht ist der Titel ein wenig unscheinbar, war bei meiner Vampirfanfic am Anfang auch.
Kleiner Tipp noch: Eine inoffizielle Regel bei den FF scheint zu sein, umso mehr Seiten ein Kapi hat, umso lesenswerter ist es. Frag mich nicht warum, aber irgendwie scheint das das Interesse der Leser zu wecken.
Ich freu mich schon auf das nächste Kapi, falls du die Hoffnung noch nicht aufgegeben hast.
Bis dahin

LG,
Mystery-Vampire
Von:  Mystery-Vampire
2006-04-12T09:44:32+00:00 12.04.2006 11:44
Sorry, irgendwie hat mein Compi gerade ein Problem und scheint kurz vorm Absturz zu sein...
Von:  Mystery-Vampire
2006-04-12T09:43:06+00:00 12.04.2006 11:43
Lol, da kommt ne Art Geist in die Küche und alles, was Raven sagt ist: "Freut mich" und "Sehen wir uns bald wieder".
Einfach genial, aber ich denke ich weiß schon, wer der "Geist" ist. Warum die beiden Mädchen allerdings nicht altern, laut Andeutungen, würde ich schon gerne wissen.
Die beiden scheinen sonst ganz normal zu sein, vom ersten Eindruck her...
Von:  Mystery-Vampire
2006-04-12T09:35:15+00:00 12.04.2006 11:35
Och, wie gemein, lässt er sie einfach so alleine sitzen...
Also wenn ich sie wäre, würde ich ihm bei der nächsten Gelegenheit eine klatschen.
Dein Schreibstil gefällt mir, es verspricht noch äußerst spannend zu werden.


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