Apocalypse von Jadis (death is only the beginning) ================================================================================ Kapitel 5: Kapitel 5 -------------------- Kapitel 5 In einer Gemeinschaft war man stärker. Und so kam es, dass Carlos und sein Team vier weitere “Mitglieder” bekamen: Der Polizist, Teri Morales, die Frau deren Name Tess immer noch nicht eingefallen war und die verrückte Motorradfahrerin. Allerdings war das Einzige was diese bis jetzt von sich verraten hatte ihr Vorname: Alice. Sie alle hatten die Kirche durch den Hinterausgang verlassen und bahnten sich ihren Weg über den anliegenden Friedhof. Die Frau, die neben Tess ging, warf ihr immer wieder seltsame Blicke zu. Tess selber überlegte jetzt etwas angestrengter wer sie war und schon bald fiel ihr es ein. Jill Valentine! Ein suspendiertes Mitglied des S.T.A.R.S. - Teams hier in Raccoon City. Die Zeitungen waren damals voll damit. “Vielleicht sollten wir uns noch mal kurz ausruhen.” sagte Jill plötzlich und gab sich nicht einmal mehr Mühe Tess unauffällig von der Seite zu beobachten. “Oh nein,“ sagte Teri die neben Alice herlief welche die Führung übernommen hatte “Das würde ich jetzt nicht machen. Die lauern doch hier überall diese” sie wedelte hilflos mit den Armen “Dinger.” “Dann hätten sie uns schon längst angegriffen.” sagte Alice als sie an zahlreichen Grabsteinen vorüber liefen. “Sie wissen über die Bescheid?” fragte Teri neugierig nach. “Das sind Biowaffen aus den Umbrella Labors unter der Stadt.” Teri konnte gar nicht schnell genug ihre Kamera einschalten. “Woher wissen sie so viel über Umbrella?” “Hab mal für die gearbeitet.” war die knappe Antwort. Alice blieb stehen um sich zu orientieren. Sie streifte Tess mit einem flüchtigen Blick, doch als sie die blutige Wunde an ihrem Hals bemerkte, zog sie in Sekundenschnelle ihre Waffe und richtete sie, den Finger am Abzug, auf Tess’ Kopf. “Waffe runter!“ rief Nikolai fast gleichzeitig und zielte mit seiner verbliebenen Waffe auf Alice. Blitzschnell zog sie eine weitere und zielte auch auf ihn. “Was hast du vor?” fragte er, als Tess in den Lauf der Waffe blickte und alle Anderen in stummen Entsetzen zusahen. “Sie ist verwundet. Die Infektion breitet sich aus.” erklärte Alice in einer Seelenruhe “Wir sollten das lieber gleich regeln, denn später ist es nicht mehr so einfach.” Mit einer fließenden Bewegung seines Daumens entsicherte Nikolai seine Waffe. “Nein.” sagte er bestimmend. Alice zögerte, für Tess schienen es Stunden zu sein, steckte die Waffen jedoch zurück in ihre Holster. Komischerweise grinste sie. “Wie sie wollen.” Von Teri war deutlich ein erleichtertes aufatmen zu hören. Sie hatte noch immer ihre Kamera laufen. “Nehmen sie’s nicht persönlich,” sagte sie an Tess gewand “aber in spätestens ein, zwei Stunden sind sie tot. Und kurz darauf sind sie eine von denen. Dann bringen sie ihre Freunde in Gefahr, wollen sie zerfleischen, was sie dann wohl auch tun. Tut mir Leid, aber so läuft das nun mal.” sagte sie abschließend und setzte ihren Weg unbeirrt fort. Teri, Jill und der Cop folgten ihr. Nikolai ließ langsam seinen Waffenarm sinken. Er und Carlos machten betroffene Mienen, sie wagten es nicht Tess in die Augen zu sehen. Sie selbst zwang sich zu einem Lächeln. “Sie ist richtig optimistisch. Sehr sympathisch, muss ich schon sagen.” Wie zur Bestätigung wurde Tess von einem Hustenanfall gepackt. Als dieser vorüber war fiel die lächelnde Fassade von ihr. „Sieht so aus, als ob ihr nächste Woche allein ins Kino gehen müsst.“ Nicht darauf eingehend, wollte Nikolai ein wenig vom Thema ablenken. „Die spinnt doch!“ und er deutete in die Richtung in die Alice und die Anderen verschwunden waren „Ich geh keine Sekunde länger mit der mit.“ Unweigerlich musste Tess grinsen. „Tja,“ schaltete sich Carlos ein „nur schade, dass sie diejenige ist die ein ganzes Waffenarsenal am Körper trägt.“ „Ja, wirklich schade.“ Nikolai blickte wieder in die Richtung. Carlos klopfte ihm auf die Schulter, als die Drei einen gellenden Schrei hörten. Alles vergessend, rannten sie in die Richtung aus der er kam und stolperten fast über Teri die am Boden lag und von verwesenden Armen an den Beinen gepackt wurde. Sie schienen aus der Erde zu wachsen. Mit Entsetzen mussten sie feststellen, dass sich die Toten, wie in einem schlechten Horrorfilm, aus ihren Gräbern erhoben. Diese Seuche musste in die Erde gelangt sein. Kurzerhand griff Tess nach Teris Armen und wollte sie aus den Klauen des Untoten befreien. Diese krallte sich wie eine Ertrinkende an ihr fest und schrie wie von Sinnen. Doch sie bewegte sich keinen Millimeter. Sie war so schwer, schien eine Tonne zu wiegen. Erst als Alice dem Zombie einen kräftigen Tritt in die Magengegend versetzte, ließ er mit einem Brüllen von ihr ab und sie konnte aus eigener Kraft aufstehen. Auch hinter ihnen erhoben sich immer mehr Tote aus ihren Gräbern, stießen durch den blätterbedeckten Erdboden hindurch als wäre er aus Pappe. Alice, nun von einer Horde der Biester umringt, wirbelte wie ein Berserker durch die Gegend und brachte alle von ihnen durch Schläge und Tritte zu Fall. Einer von ihnen fiel so stark gegen einen Grabstein, dass dieser zerbrach. Dies alles tat sie in der gleichen Zeit die Tess braucht um sich zu ihr umzudrehen. Hinter ihr hielt sich Teri versteckt und filmte alles. Ein Zombie griff gerade nach ihr, als Tess ihn rasch am Kopf packte und so lange drehte bis sie den Nackenknochen brechen hörte. Er fiel zu Boden und stand nicht wieder auf. Carlos und Nikolai arbeiteten sich beharrlich mit ihren Messern durch die Meute. “Es sind zu viele.” hörte Tess jemanden brüllen, ihr Gehör schien nachzulassen, denn sie konnte die Stimme nicht mehr richtig zuordnen “Wir müssen weg hier. Da lang!” Die Toten, einige schon so stark verwest, dass Maden aus allen Körperöffnungen krochen, nahmen die Verfolgung auf und schlurften hinterher. Im Vorbeigehen trat Alice noch ein paar der Biester zu Boden und auch Jill ließ es sich nicht nehmen ein paar Letzten den Hintern zu versohlen. Tess schob Teri vor sich her als sie den Untoten auswichen und sich beeilten den Friedhof zu verlassen. Teri umschlang ihren Oberkörper mit den Armen, als sie an der verlassenen Stadtbibliothek vorbei liefen. Die Kamera baumelte an ihrem Handgelenk. Sie waren den Zombies entkommen. Diese waren viel langsamer als die, die sie bisher getroffen hatten. Zum Glück. Tess fröstelte, obwohl ihr der Schweiß auf der Stirn stand und in die Augen lief. Sie hatte Schwierigkeiten gerade zu gehen, da ihr ein bisschen schwindelig war. Als sie aufblickte warf Nikolai ihr ein aufmunterndes Lächeln zu. “Was sie da vorhin abgezogen haben war unglaublich.” durchbrach Jill, die vor ihnen ging, die Stille “Ich hab auch einiges drauf, aber so gut bin ich nicht.” “Dafür sollten sie dankbar sein.” erwiderte die angesprochene Alice leise. “Wie meinen sie das?” Alice blieb stehen, Tess wäre beinahe auf sie aufgelaufen. “Die haben was mit mir gemacht.” erklärte sie. Alle sahen sie verwundert an. Nikolai wedelte mit der Handfläche vor seinem Gesicht hin und her. Carlos schlug ihn dafür an den Oberarm. Tess musste sich das Lachen verkneifen. Hinter ihnen ertönte plötzlich das Klingeln eines Telefons. Sie wandten sich um und erblickten zahlreiche Münztelefone die um die Bibliothek herum angebracht waren. Eines davon, mit kaputtem Bildschirm, klingelte. “Wir müssen weiter gehen.” entschied Alice “Das Klingeln könnte ein Zeichen sein.” “Das hab ich doch heute schon mal gehört.” überlegte Nikolai. “Nicht stehen bleiben.” sagte Alice und ging auch an weiteren läutenden Telefonen vorüber. Das Klingeln hörte auf sobald sie an ihnen vorbei waren. Seltsam. Sie kamen an eine Kreuzung und befanden sich plötzlich inmitten eines Big-Ben-Läutens aus Telefonklingeln. Jedes Münztelefon in Sichtweite fing an zu bimmeln. Nach drei- oder viermaligen Klingeln verstummten alle wieder, bis auf das neben einem ausgebrannten Restaurant. Mit einem Schritt war Alice an diesem dran, riss den Hörer an sich und hielt ihn an ihr Ohr. “Hallo?” fragte sie. Allen Anschein nach, war jemand am anderen Ende der Leitung. Wenn man sich anstrengte, konnte man denjenigen sprechen hören. Doch die Worte waren nicht zu verstehen. “Wer ist da?” fragte Alice weiter. Alle anderen hatten sich um sie versammelt. Carlos deutete auf eine Überwachungskamera die auf sie gerichtet war und immer näher ran zoomte. Alices Gesichtsausdruck war nicht zu deuten und das nächste was sie sagte war: “Haben wir eine andere Wahl?” Es vergingen einige Minuten in denen sie nur stumm zuzuhören schien. Dann ließ sie ohne ein weiteres Wort den Hörer fallen und ging weiter. “Was zum-” begann Carlos und lief ihr hinterher “Hey, was soll das?” “Mir nach!” sagte sie ohne ihn eines Blickes zu würdigen. “Die ist verrückt.” hörte man von Nikolai. Carlos packte Alice am Oberarm und zwang sie, sich zu ihm umzudrehen. “Ich will jetzt sofort wissen was hier läuft!” sagte er in einem Ton der keine Widerrede duldete. Alice sah sich um und erblickte nicht weit entfernt eine Straßenbahn. Sie deutete mit einer Kopfbewegung in deren Richtung. “Geh’n wir da rein.” Carlos sah sie noch einen Augenblick lang scharf an, dann, als sie auf seine Hand sah, die noch immer ihren Oberarm festhielt, ließ er sie endlich los. Alice deutete ein Lächeln an und lief auf die rote Straßenbahn zu. Die Türen der Bahn standen offen, einige Fenster waren zerstört und von Blut verschmiert. Die Fahrgäste und der Fahrer waren wahrscheinlich in blinder Angst geflüchtet. Gut für sie, so konnten sie unbehelligt eintreten und noch einmal kurz verschnaufen. Besonders Tess schien dies zu begrüßen, denn kaum im Inneren der Bahn, saß sie auch schon auf einem der gepolsterten Sitze und hatte die Augen geschlossen. Sie musste kurz eingedöst sein, denn als sie die Augen wieder öffnete, war eine Unterhaltung in Gange. Jill schien sie gerade noch mal zusammen zu fassen. “Sein Name ist also Dr. Ashford und er leitet die-” “Forschungsabteilung für fortgeschrittene Gentechnik und Virologie der Umbrella Corporation.” vervollständigte Alice den Satz an ihrer Stelle. Teri filmte sie dabei. “Hab ich was verpasst?” flüsterte Tess und setzte sich ein wenig aufrechter hin. Ihre Stimme klang rau. Nikolai schüttelte den Kopf. “Nicht viel.” “Was will er von uns?” fragte Jill weiter und atmete den Rauch einer Zigarette aus. Tess sah zu Carlos. Auch er rauchte. “Seine Tochter, Angela.” erklärte Alice weiter als sie, auf den Boden sitzend, ihre Waffen nach lud “Sie ist noch in der Stadt. Umbrella sollte sie ausfliegen, aber das ist schief gelaufen. Sie versteckt sich in ihrer Schule. Wenn wir sie finden bringt er uns durch die Absperrung.” Der Polizist der Gruppe suchte sich den Augenblick aus, um sich ebenfalls zu Wort zu melden. “Das können wir vergessen.” sagte er “Wir sollten uns lieber das Gebäude mit den dicksten Mauern und den stabilsten Türen suchen und uns dort verbarrikadieren, und in Ruhe auf Hilfe warten.” Teri nickte zustimmend. “Es wird keine Hilfe kommen.” schaltete sich Carlos ein. Alice bestätigte dies durch eine Kopfbewegung. “Laut Ashford weiß Umbrella, dass sie die Seuche nicht eindämmen können. Das heißt, gleich morgen Früh werden sie Raccoon City komplett desinfizieren.” Alice entsicherte ihre Schrotflinte. “Was meinen sie mit ‘desinfizieren’?” wollte Teri wissen. “Ein atomarer Präzisionssprengsatz.” übersetzte Alice ihr Gerede. “Sprengkraft?” wollte Carlos wissen. “Fünf Kilotonnen.” sagte Alice und sah in seine Richtung. Er schnaubte zur Antwort und wiederholte es leise. “Ich hab die Schnauze voll.” sagte Tess und ließ sich wieder nach hinten fallen um sich anzulehnen. “Was bedeutet das?” wollte Teri wissen, die anscheinend kein Wort verstand. “Das bedeutet, sie vernichten nicht nur die Seuche,” nahm Alice wieder das Wort auf “sondern auch alle Spuren.” “Absoluter Blödsinn! Blödsinn!” sagte der Cop und zeigte mit dem Finger auf Alice “Damit würden die doch niemals durchkommen. Alle Zeitungen wären voll damit.” “Es wird vertuscht.” vermutete Tess, an die Decke der Bahn starrend, und erntete ein weiteres Nicken von Alice. “Es läuft bereits. Ein Schmelzen des Reaktors im Atomkraftwerk. Ein tragischer Unfall.” “Nicht mal Umbrella ist zu so was fähig.” erwiderte der Polizist. “Nicht fähig?” fragte Jill “Peyton, du warst doch auch dort, auf der Brücke. Du weißt ganz genau wie weit Umbrella gehen würde.” Nikolai nickte. “Oh, ja.” sagte er und dachte an die Situation seines Teams. Peyton, bisher Mr. Unerschütterlich gewesen, klang auf einmal so panisch wie Tess sich fühlte, als er aufstand und sagte: “Und was machen wir jetzt?” “Wir sollten vor morgen Früh aus der Stadt raus sein.” grinste Alice ihn an. “Okay,” sagte Tess und sprang auf, wünschte sich jedoch augenblicklich sie hätte es nicht getan, da ihr kurze Zeit schwarz vor Augen wurde. “Wo genau ist diese verdammte Schule?” ~Ende des 5. Kapitels~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)