Apocalypse von Jadis (death is only the beginning) ================================================================================ Kapitel 7: Kapitel 7 -------------------- Kapitel 7 Tess lag ausgestreckt auf dem dreckigen Boden der Schulkantine. Der Schuss der soeben fiel, hallte in ihren Ohren wider. Ohne wirklich zu begreifen was gerade geschehen war, packte sie jemand unter den Armen und zog sie zurück auf die Beine. Von allein wäre sie wahrscheinlich eh nie wieder hochgekommen. “Alles in Ordnung?” hörte sie eine Stimme fragen. Carlos! Tess deutete ein Nicken an. Natürlich war dies gelogen. Gar nichts war in Ordnung. Dann sah sie zu dem Fleischbatzen der Nikolai unter sich begraben hatte. Er rührte sich nicht. Tess’ Augen weiteten sich. Nein, bitte nicht! “Fuck!” schien der Zombiehund plötzlich mit Nikolais Stimme zu reden. Doch dann wurde er zur Seite grollt und eine grüne Flüssigkeit troff aus seinem durchlöcherten Schädel. Fluchend richtete sich Nikolai auf. Der Ärmel seines linken Arms war komplett zerfetzt und mit Blut getränkt. “Keine Sekunde zu spät.” lobte er Carlos “Das Biest wollte mir gerade an die Gurgel.” “Habt ihr das Mädchen?” Tess, nun über Carlos’ Schulter hängend, hob ihren Arm und deutete Richtung Küche. “Jill hat sie.” antwortete Nikolai der seine Waffe wieder aufnahm. Hinter Carlos schwang die Tür erneut auf und ein dunkelhäutiger Mann der Marke Straßengangster trat ein. Nikolai machte Anstalten auf ihn zu schießen, doch Carlos hielt ihn davon ab. “Nicht schießen, er ist sauber. Er hat wie wir einen Deal mit Doktor Frankenstein.” Mit erhobenen Händen trat er näher. “Keine Angst, ich wurde noch nicht gebissen, im Gegensatz zu dir.” Sich den Arm haltend, trat auch Nikolai näher. Und dann sah der Gauner Tess. “Hallo.” er hielt ihr die Hand hin “Lloyd Jefferson Wayne. Aber in Anbetracht der legeren Lage können sie mich L.J. nennen.” Tess starrte den Typen eine Sekunde lang an, sie verspürte wieder diesen Drang sich eine Kugel in den Schädel zu jagen. Andererseits gefiel ihr der Gedanke L.J. in den Kopf zu schießen noch um einiges besser. Dann musste sie sich ohne Vorwarnung übergeben. Weit nach vorn gebeugt, kotzte sie L.J. fast die teuren Schuhe voll. “Wow,” sagte dieser nur “ich wusste gar nicht, dass ich so ne Wirkung auf Frauen habe.” Nikolai stieß in beiseite. “Besteht irgendwie die Gefahr, dass du mal für ne Sekunde die Klappe hältst?” L.J. hob verteidigend die Hände, sagte aber, oh Wunder, nichts. Carlos überließ Tess Nikolais Obhut und ging Richtung Küchentür, aus der lautes Geschepper an ihr Ohr drang. “Ich seh mal nach.” Doch noch bevor er auch nur in deren Nähe war öffnete sich diese und Jill kam mit Angela im Schlepptau herausgestürmt. “Deckung!” war das einzige was sie schrie, bevor die gesamte Küche explodierte und eine Stichflamme nach ihnen züngelte. Wie aus dem Nichts tauchte auf einmal die tot geglaubte Alice neben ihnen auf, übergangslos war sie einfach da. Und das Beste: sie war so allgegenwärtig und griff nach einer Feuerschutzdecke die neben dem Feuerlöscher angebracht war. In Bruchteilen einer Sekunde schnappte sie sich das Mädchen und schützte sie und sich selbst damit vor den Flammen. Alle Anderen konnten sich nur noch flach auf den Boden werfen und ihre Köpfe mit den Armen schützen. Jill flog quer durch den Raum und Tess glaubte dieser L.J. hätte ihr eine Rippe gebrochen, da er halb auf sie gefallen war. Hustend und keuchend hoben alle ihre Köpfe und standen wieder auf bzw. wurden auf die Beine gezogen. Jill hatte die Gasherde in der Küche aufgedreht und einen ganzen Haufen der Hunde geröstet. Beinah wäre das Ganze schief gelaufen. Aber immerhin lebten sie noch alle. Noch… Allen fiel auf, dass Alice, die die Decke wieder von ihnen runter gerissen hatte, und Angela sich wie gebannt anstarrten. “Kennt ihr euch?” fragte Jill, die Ruß von ihrer Kleidung strich. “Sie ist infiziert.” sagte Alice ohne den Blick zu heben “Sie ist in höchstem Maße infiziert.” “Woher willst du das wissen?” fragte Carlos skeptisch. “Weil sie es auch ist.” sagte Angela an ihrer Stelle ohne den Blick von Alice zu wenden. “Du bist infiziert?” empörte sich Jill “Ist ja schön das auch mal zu erfahren.” Alice warf ihr einen flüchtigen Blick zu, dann setzte sie sich auf einen der noch stehenden Stühle. Erst jetzt viel ihnen auf, dass sie an Armen und Beinen von Blut beschmiert war, aber es waren keine Wunden zu sehen. Sie lächelte Angela zu. “Lass mal sehen.” Alice hielt auffordernd eine Hand hin. “Nein.” Angela schüttelte den Kopf, drückte ihre Schultasche wieder an sich und trat einen Schritt zurück. Alice erhob sich wieder und tat einen Schritt auf Angela zu. Sie beugte sich zu ihr runter. “Du weißt, dass ich dir nichts tun werde.” Angelas Nicken war kaum zu vernehmen. “Lass mal sehen.” sagte Alice mit Nachdruck in der Stimme. Leicht zögernd hielt Angela Alice ihren rechten Arm hin. Alice ergriff ihn und schob mit einer Bewegung den Ärmel ihrer Schuluniform nach oben. Der Unterarm des Mädchens war von zahlreichen Einstichen übersäht. Einige schon stark verblasst, andere noch rot und frisch. Jeder Einstich war in Kreisform und bestand wiederum aus sechs einzelnen Stichen. Alle starrten fassungslos auf das was sie sahen, als Tess die Augen verdrehte, an Nikolais Seite nach unten rutschte und auf dem Boden hocken blieb. Alice hatte mittlerweile nach Angelas Schultasche gegriffen, öffnete den Reißverschluss und holte eine Spider Man Lunchbox heraus. Dann öffnete sie die Box um zu sehen, was Angela immer bei sich trug, weil ihr Daddy es ihr aufgetragen hatte. Das Innere war zum größten Teil mit grauem Schaumstoff ausgefüllt. Darin waren vier Glasfläschchen und eine Hypo-Pistole. Die Fläschchen enthielten wiederum korkenzieherförmige Röhren, die wie eine DNA-Doppelhelix aussahen. Die Flüssigkeit darin war giftgrün. Der pure Unglauben stand auf Alice’ Gesicht, als sie erst auf das Innere der Box starrte und dann zu Angela aufsah. “Das ist der Antivirus.” erklärte sie den Anwesenden “Das Mittel gegen den T-Virus.” “Es gibt ein Gegenmittel?” entfuhr es Jill. “Ich hab schon angefangen mir Sorgen zu machen.” sagte Nikolai der sich zu Tess gekniet hatte und die Hand auf ihrer Schulter ruhen ließ. “Wo hast du das her?” fragte Alice das Mädchen. “Mein Daddy, mein Daddy hat es für mich gemacht.” erklärte Angela während alle gespannt zuhörten “Er ist krank, und eines Tages war ich auch krank. Er wollte das nur aufhalten. Als ich klein war musste ich auf Krücken gehen. Sie sagten es würde nie besser werden, nur schlimmer. Er hat was gefunden das mich kräftiger gemacht hat.” Alice legte den Kopf schief. “Den T-Virus.” Angela nickte. “Dann haben sie ihm seine Erfindung weggenommen. Die Männer von Umbrella. Ich hörte ihn auch weinen, nachts, wenn er dachte, dass niemand ihn hören könnte. Aber ich habe ihn gehört. Er ist kein böser Mensch. Er wollte das alles nicht.” Das Mädchen brach in den Armen von Alice zusammen. “Schon gut.” sagte Alice und drückte sie an sich. Dann sah sie zu den Anderen. Bei Nikolai blieb ihr Blick hängen. “Wann wurdest du gebissen?” fragte sie. “Vor 10 Minuten.” Alice setzte eines der Glasröhren in die Hypo-Pistole ein, hielt diese dann wie eine Waffe mit angewinkelten Arm in die Höhe. “Heute ist dein Glückstag.” Mit zwei Schritten war sie bei ihm und jagte die Nadel der Spritze in seine Ader in der Armbeuge. Binnen einer Sekunde war die grüne Flüssigkeit darin verschwunden. Nikolai rieb sich die Einstichstelle, dann beobachtete er wie Alice aufstand, die Lunchbox wieder schloss und sie zurück in die Schultasche steckte. “Hey…” war das Einzige was er dazu sagte “Was ist mit Tess?” Alice zog den Reißverschluss der Tasche zu. “Es ist zu spät. Es gibt keine Garantie mehr, dass der Antivirus noch wirkt.” Nikolais Miene verfinsterte sich, dann sprang er auf und hastete zu Alice, entriss ihr die Tasche und war schon bald darauf wieder an Tess’ Seite. Er nuschelte irgendetwas unverständliches vor sich hin, als er die nächste Spritze vorbereitete. Alice sah mit undeutbarem Gesichtsausdruck zu. Tess’ Haut hatte in der Zwischenzeit immer mehr die Farbe einer Leiche angenommen. Was wenn es wirklich schon zu spät war? Ihre tränenden Augen beobachteten jede seiner Bewegungen, auch wenn sie alles nur verschwommen wahrnahm. Nikolai nahm ihren blutverkrusteten Arm, regte mit einem kurzen Klopfen seiner Finger noch einmal Tess’ Durchblutung an und injizierte ihr ebenfalls das Gegenmittel. Tess deutete ein Lächeln an, sagte jedoch nichts. “Lasst uns verdammt noch mal von hier verschwinden.” durchbrach Jill die aufkommende Stille “Ich hab draußen einen Pick-up stehen.” “Alles klar.” sagte L.J. “Wir müssen nur noch die hübsche TV-Lady finden.” Allen Anschein nach, hatten Jill und Teri diesen Typen irgendwo aufgegabelt. “Die ‘hübsche TV-Lady’ ist tot.” informierte Nikolai der gerade, zusammen mit Carlos, Tess aufhalf. “Was? Quatsch! Sie kann nicht tot sein, sie ist ein Star.” “Ich fürchte doch.” Nikolai deutete auf die Kamera die Angela noch in der Hand hielt “Uns bleibt nur noch ihr Vermächtnis.” “Verdammt! Da geht sie hin…meine Chance, berühmt zu werden.” L.J. schüttelte den Kopf. “Gehen wir.” Alice war bereits auf dem Weg nach draußen. Jill und Angela folgten ihr, L.J. wollte Carlos, Nikolai und Tess den Vortritt gewähren, ließ es jedoch bleiben, als er den Blick bemerkte, den Nikolai ihm zuwarf. “Hab schon verstanden.” Dann verließen sie die Schule durch den Haupteingang. Sie waren noch keine zehn Sekunden draußen als das nahe liegende Münztelefon zu klingeln begann. Alice reagierte darauf und ging gemächlich in dessen Richtung, während Carlos und Nikolai Tess auf die Rückbank des Pick-ups setzten wo sie sich ein wenig ausruhen und erholen konnte. Dann gingen die beiden Männer zurück zu den Anderen die sich um das Telefon versammelt hatten. Kaum hatte Alice den Hörer abgenommen, sagte eine Männerstimme: “Ich will meine Tochter sprechen.” “Erst sagen sie uns wie wir hier rauskommen.” Wütend entgegnete Ashford: “Versuchen sie nicht mit mir zu handeln.” Dann legte Alice den Hörer auf. Carlos blinzelte. Für wen hielt sie sich? Umbrella hatte sie alle dem Tod überlassen. Ashford war der Einzige der ihnen eine Rettungsleine zuwarf, der Einzige der ihnen einen Fluchtweg anbot, eine Möglichkeit zu überleben, während der Rest der Stadt krepierte. Doch Alice musste ihre Spielchen mit ihm spielen. Carlos blinzelte erneut und musste sich eingestehen, dass diese Taktik durchaus richtig war. Immerhin hatten sie etwas was er unbedingt wieder haben wollte: Angela. Er wusste, dass Ashford diese Nummer wieder und wieder wählen würde wenn es nötig sein würde. Es klingelte erneut. Alice ließ es fünf mal läuten bevor sie abnahm. “Haben wir uns verstanden?” fragte sie. “Im Zentrum steht ein Hubschrauber bereit.” erklärte der Doktor nun ohne zu zögern “Er startet in…” wahrscheinlich sah er gerade auf irgendeine Zeitanzeige “…siebenundvierzig Minuten. Das ist die letzte Möglichkeit Raccoon City zu verlassen, bevor alles hoch geht.” “Ich vermute der Hubschrauber ist nicht extra für uns vorgesehen?” Ashford lächelte. “Nein, nicht direkt, aber er wird nur leicht bewacht sein.” “Und wo befindet er sich?” Jetzt musste Ashford die Grenze ziehen. “Kann ich meine Tochter sprechen?” Diesmal gab Alice nach und reichte den Hörer weiter, sie nickte dem Mädchen aufmunternd zu. “Daddy?” Beim Klang der Stimme seines kleinen Mädchens, gesund und lebendig und sogar ein bisschen munter, was schlicht und ergreifend ein Wunder war, empfand Charles Ashford zum ersten Mal seit Jahren wahre Freude. “Hallo Liebling! Geht es dir gut?” Ohne Umschweife fragte Angela: “Wann bin ich bei dir?” “Bald. Ganz, ganz bald. Diese Leute bringen dich zu mir. Jetzt gib mir bitte noch mal die Frau.” Angela übergab den Hörer wieder Alice. “Wo müssen wir hin?” fragte sie. “Der Hubschrauber steht vor dem Rathaus. Verlieren sie keine Zeit, sie haben nur noch 44 Minuten.” Er lächelte “Aber keine Sorge, der Verkehr sollte nicht allzu schlimm sein.” “Dann sehen wir uns bald, Doktor.” war alles was Alice dazu sagte. Dann legte sie auf. Jill ging zu dem Truck und setzte sich auf den Fahrersitz. Sie wartete bis der Rest im Fahrzeug Platz genommen hatte, dann fuhr sie los und hielt grob auf das Rathaus zu. Angela und dieser L.J. Wayne saßen neben der fahrenden Jill, die Anderen auf der Rückbank. Tess hatte die Augen geschlossen, sie schien zu schlafen. Nikolai berührte sie leicht an der Schulter. “Tess?” Ihr Kopf sackte nach vorn und ihr Kinn landete auf ihrer Brust. Alice blickte alarmiert auf. Bei jeder anderen Gelegenheit hätte Alice angenommen, dass sie einfach in ein Koma fiel oder so. Aber sie hatte heute schon zu viele Tode gesehen. Tess Carlisle war tot. Scheiße. “Tess?” fragte Nikolai erneut mit leiser Stimme. Nichts. Jill beobachtete das Geschehen durch den Rückspiegel. Alice entsicherte ihre Waffe mit einem Klicken des Sicherheitsbügels. “Tess.” Nikolais Stimme klang flehend. Alice zielte auf Tess’ Kopf. Angela begann mit Wimmern und wandte ihren Blick ab. L.J. bekreuzigte sich, Carlos senkte den Blick und Nikolai versuchte es noch immer: “Tess, bitte!” Dann erschraken sie alle fast zu Tode als Jill direkt durch ein Schlagloch fuhr. Doch es schien seine Wirkung zu zeigen, denn mit einem Mal und als wäre nichts gewesen, schreckte Tess’ Kopf wieder nach oben und sie sah sich mit ihren klaren blauen Augen im Fahrzeug um. Alle starrten sie mit offenen Mündern an. Dann sah Tess, dass Alice schon wieder eine Waffe auf sie richtete. “Das nehm’ ich dir aber langsam übel.” Ihre Stimme klang noch immer leicht rau, aber bereits um einiges besser als noch vor einer halben Stunde. Nikolai atmete erleichtert aus. “Tu das bitte nie wieder, ja?” “Was denn?” Das erste Mal seit sie Alice kannten, und es schien bereits eine Ewigkeit zu sein, lachte diese. Und es war so ehrlich wie es nur sein konnte. Allen Anschein nach, hatte sie sich, was Tess’ Tod anging, geirrt. “Ich hätte nicht gedacht, dass du es schaffst. Immerhin warst du schon zu drei vierteln tot. Du musst ein sehr starkes Immunsystem haben.” “Hey…” begann Tess und gleichzeitig mit Nikolai sagte sie “Neun Leben, Baby.” “Hallelujah.” hörte man von L.J.. Der Wagen wurde von Gelächter erfüllt. “Jetzt mal im Ernst.” sagte Tess und besah sich die Einstichstelle an ihrem Arm “Was war das für Zeug?” Alice steckte ihre Waffe zurück ins Holster. “Der Antivirus.” Tess sah nicht so aus als würde sie verstehen, also erklärte sie es etwas genauer. “Der T-Virus reanimiert tote Zellen oder besser gesagt, erweckt Tote zum Leben. Bei einem lebenden Menschen jedoch, kann er eine unkontrollierbare Mutation hervorrufen. Oder er hilft Angie wieder gehen zu können, wenn der Virus unter Kontrolle bleibt. Damit.” Alice deutete auf Angelas Schultasche in welcher der Antivirus war. “Angie ist infiziert?” fragte Tess. Wahrscheinlich hatte sie die letzte Zeit in der Schule kaum noch etwas mitbekommen. Angela drehte sich zu ihr um lächelte leicht. “Ja.” antwortete Alice geduldig “Die Wachstumsrate der Zellen reicht aus um sich zu regenerieren, aber nicht um weitere Mutationen zu bewirken.” “Also hat man dich auch mit dem T-Virus infiziert.” schlussfolgerte Tess. “Ja, sie haben mich zu einem ihrer kleinen Monster gemacht. Aber keine Angst, ich bin nicht ansteckend.” Tess grinste und krempelte ihre Ärmel nach unten und verbarg dadurch ihr Kampfmesser. Inzwischen sah sie fast wieder lebensecht aus. “Eins versteh ich trotzdem nicht: Wenn du infiziert bist, warum haben diese Kreaturen dich dann auf dem Friedhof angegriffen?” Jetzt war es Alice die grinste. “Das haben sie nicht. Sie haben euch angegriffen. Ich bin ihnen nur in die Quere gekommen. Ich hatte bereits herausgefunden, dass sie an mir kein Interesse haben.” Tess nickte leicht. “Verstehe.” “Hier.“ sagte Jill und reichte Alice einen kleinen Metallgegenstand nach hinten. Alice nahm ihn entgegen und erkannte worum es sich handelte: um Teri Morales’ kleine Videokamera. Sie hatte das Ding ununterbrochen eingeschaltet gelassen, als sie durch die Stadt gegangen waren. Das war vermutlich das einzige Zeugnis der Geschehnisse dieses Tages. Alice sah sich den Schluss der Aufzeichnung an. Das Letzte, was die Kamera aufgenommen hatte, war Teris eigener Tod. Wahrscheinlich hatte sie gedacht Angela gefunden zu haben. Dies erwies sich als Irrtum. Eine ganze Schulklasse von Zombiekindern hatte sie zerfleischt und dann verschleppt. Alice schüttelte den Kopf. Dann bemerkte sie, dass Jill ihr durch den Rückspiegel einen Blick zuwarf. “Nimm die Story auf. Ich sorg dafür, dass sie in die richtigen Hände kommt.” Alice verstand. Die Kamera auf ihr eigenes Gesicht gerichtet drückte sie den Aufnahmeknopf und begann zu sprechen: “Mein Name ist Alice. Ich habe für die Umbrella Corporation gearbeitet,“ Sie zögerte, dann fügte sie hinzu: „den größten und mächtigsten Konzern der Welt.“ Sollte ruhig jeder wissen, dass sie sich sehr wohl darüber im Klaren war, mit wem sie sich anlegte, und dass es ihr egal war. „Ich war Angestellte in der Sicherheitsabteilung in einer geheimen High-Tech-Anlage mit dem Namen “Hive”, ein riesiges Untergrundlabor zur Entwicklung experimenteller, biologischer Waffen. Es gab einen Zwischenfall. Ein Virus trat aus und alle starben. Das Problem war...sie blieben nicht tot. Durch den T-Virus lebten die Körper weiter.“ Gott, das klang wie der Text auf der DVD Hülle eines schlechten Filmes aus den Fünfzigern. Und doch war es die Wahrheit, und die durfte sie auf keinen Fall herunter spielen. „Aber ich überlebte, zusammen mit einem Umweltaktivisten namens Matt. Wir dachten, wir hätten den Horror überstanden. Das war ein Irrtum…“ Sie blickte auf und wurde sich der Ausdrücke auf den Gesichtern der Anderen bewusst. Bis jetzt hatten sie das wahre Ausmaß dessen, was im Hive passiert war, nicht gekannt. “Dies hier sind Aufzeichnungen, die Teri Morales von Raccoon 7 gemacht hat, bevor auch sie getötet wurde. Die Umbrella Corporation wird versuchen, das alles zu vertuschen. Ich kann ihnen nur sagen: Hören sie nicht auf diese Leute. Umbrella ist verantwortlich für diese Katastrophe. Millionen von Menschen mussten schon wegen der Nachlässigkeit dieser Leute sterben. Sie müssen aufgehalten werden.” Alice drückte die Stopp-Taste. “Und darauf ein verdammtes Amen.” sagte L.J. von vorne, der Tess vorkam wie der typisch ahnungslose Punk, der mit einer Mischung aus großer Klappe und Glück in den Straßen jeder Großstadt überlebte. Nikolai schnaubte: “Und wie.” Es legte sich Schweigen über den Pick-up, dann sagte Jill: “Wir sind gleich am Rathaus. Macht euch bereit.” ~Ende des 7. Kapitels~ Ich konnte Nikolai und Tess nicht sterben lassen! Nein, nein, nein! Ich hab es einfach nicht über mich gebracht. Nikolai mag ich zu sehr und meine Tess is mir auch irgendwie ans Herz gewachsen. So geht’s doch auch, oder? Kapitel 8 wird übrigens ein Krampf werden, ich sehs jetzt schon kommen...und freu ich mich drauf...? Irgendwie ja ^^ Langsam nähern wir uns mit großen Schritten dem Ende... *staun* Oh Gott, na eben! Aber zwei Kapitel gibts auf alle Fälle noch...wenn nicht sogar drei... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)