Sie liebt mich - sie liebt mich nicht von marronloves (Kapitel 6 ist on!!! ^^) ================================================================================ Der Neue -------- Kapitel 1: Der Neue Hi Leute, das ist meine erste Fanfic, ich weiß sie ist nicht besonders gut, aber ich hoffe ihr lest sie trotzdem. Über ein paar Kommis würde ich mich echt freuen. Also viel Spaß beim lesen! Marron und Miyako gingen von Chiaki begleitet in die Schule. Wie immer redete Miyako auf Marron ein, sie würde doch viel zu spät ins Bett gehen und käme deswegen nicht aus den Federn. Ihre Freundin versuchte erfolglos zu protestieren, während sie von dem Jungen, neben dem sie lief, die ganze Zeit über beobachtet wurde. In der Schule angekommen wurden sie auch gleich wieder von Frau Pakkyaramao rausgeworfen, da sie, wie schon so oft, zu spät gekommen waren. Marron wollte sich bei Miyako entschuldigen, doch die ignorierte sie einfach. Draußen beobachteten die drei wie ein Junge, der keine Uniform trug, das Schulgelände betrat und Miyako fühlte sich natürlich wieder dazu berufen, ihn zurechtzuweisen. Mit einem „Regelverstoß!“, rannte sie los und war in der nächsten Sekunde verschwunden. Marron war das gar nicht recht, weil sie jetzt nämlich allein mit Chiaki war und das hatte sie die ganze Zeit über vermeiden wollen. „Ich dachte schon die geht nie!“, ergriff Chiaki das Wort und näherte sich Marron langsam. „Endlich mal wieder unter uns“, meinte er nur und lächelte Marron frech an. Er kam ihr nah, viel zu nah, das gefiel ihr gar nicht. Sie wollte ihn ohrfeigen, doch das hatte er schon vorhergesehen und wich geschickt aus. „Du bist heute aber mal wieder mies drauf!“, bemerkte er. „Ich bin nicht mies drauf, ich kann’s nur nicht leiden wenn du mir zu nahe kommst, und das weist du“, antwortete sie lässig, doch in Wirklichkeit schlug ihr Herz bis zum Hals. Chiaki setzte schon wieder zu einem Kussversuch an, als Miyako mit dem fremden Jungen im Schlepptau um die Ecke kam und fragte „Was soll das denn werden?“ Marron stieß Chiaki so hart von sich weg, dass er zu Boden fiel. Knallrot im Gesicht bemerkte sie den Jungen hinter Miyako und wunderte sich „Wer bist du eigentlich?“ „Ich heiße Toba Iakeshi. Ich bin neu an der Schule, deswegen trage ich noch keine Uniform. Das junge Fräulein neben mir war so nett mir mein neues Klassenzimmer zu zeigen.“, erklärte er. Miyako wurde rot im Gesicht, er hatte sie „Fräulein“ genannt. Toba sah unverschämt gut aus, das erinnerte Marron sofort an ihre erste Begegnung mit Chiaki, da hatte sie das auch gedacht. Chiaki war inzwischen wieder aufgestanden und musterte den neuen kritisch und fragte: „Warum bist du dann noch hier?“ „Ich bin in eurer Klasse“, erwiderte dieser. Die Klassenzimmertür ging auf und im Türrahmen stand Frau Pakyaramao und wollte gerade losschreien, als sie Toba bemerkte. „Ah, du musst der neue Schüler sein. Ihr habt schon Bekanntschaft gemacht, das ist gut. Marron, Chiaki und Miyako, ihr zeigt eurem neuen Mitschüler nach dem Unterricht die Schule. Jetzt könnt ihr erst einmal alle reinkommen.“ Sie gingen in den Klassensaal und setzten sich auf ihre Plätze. Toba suchte sich den leeren Platz neben Marron aus, der frei geworden war, weil eine Mitschülerin hatte wegziehen müssen. Während des ganzen des Unterrichtes schaute er immer wieder zu ihr rüber, was Chiaki natürlich sofort auffiel und ihm alles andere als Recht war. Nach der Schule hatten Marron und Miyako noch Training in rhythmischer Gymnastik. Chiaki wollte bleiben und zuschauen und auch der Neue fragten sie, ob er denn zuschauen dürfte. Gegen Toba hatte Marron nichts, doch sie wollte nicht, dass Chiaki dablieb und ihr nachgaffte. Da ihr aber nichts anderes übrig blieb als einzuwilligen, ging sie in die Umkleide und zog sich um. Danach wärmte sie sich gemeinsam mit den anderen auf und anschließend sollten einige noch mal ihre Kür vorführen. Auch Marron war darunter. Bevor sie anfing zu tanzen schaute sie kurz zu ihren Klassenkameraden hinüber und sah, dass die beiden jeden ihrer Schritte aufmerksam beobachteten. Das machte sie nervös, doch hinderte sie nicht daran perfekt zu tanzen. Sie erlaubte sich keinen Fehler und vergaß schnell die Anwesenheit der Jungs. Als sie fertig war, wurde sie von Frau Pakyaramao wieder einmal gelobt und durfte fünf Minuten Pause machen, bevor sie mit den anderen weitertrainierte. Marron schaute absichtlich nicht in die Richtung der Jungs, doch Chiaki war schon aufgestanden und kam ihr entgegen. Auch Toba folgte ihm. „Das war toll, Marron. Wenn du das beim nächsten Wettkampf genauso machst gewinnst du garantiert!“, fing er an. Auch Toba war beeindruckt und Marron wurde durch seine ganzen Komplimente verlegen. Er drückte sich sehr gewählt aus und doch merkte man, dass er alles was er sagte ernst meinte. Das fand Marron toll, denn bei Chiaki hatte sie nie wirklich bewusst, ob er sich nur über sie lustig machte oder nicht. Sie redeten noch eine ganze Viertelstunde, bis sie von Frau Pakyarakao verwarnt wurden. Erst da bemerkte Marron, dass Chiaki schon längst gegangen war und wunderte sich, dass er sie nicht so genervt hatte wie sonst. Nach dem Training unterhielten sich Toba, Marron und Miyako noch ein wenig und verabschiedeten sich dann. Miyako nahm den Aufzug, weil sie es eilig hatte und noch etwas erledigen wollte, doch Marron ließ sich Zeit. Sie sah wie immer in den Briefkasten, obwohl sie genau wusste, dass dort höchstens ein Zettel von Chiaki liegen würde. Doch heute war der Briefkasten völlig leer. Marron musste zugeben, dass sie enttäuscht war. Und plötzlich hörte sie hinter sich ein Rascheln und drehte sich ruckartig um. Vor ihr stand Chiaki, er hatte auf sie gewartet. „Meine Güte, du hast mich vielleicht erschreckt, Chiaki!“ sie atmete erleichtert auf. „Und, hast du mit dem Neuen Spaß gehabt?“, fragte Chiaki grob. „Was ist denn mit dem los? Wieso ist er so eingeschnappt?“ wunderte sich Marron. „Ähh, wir haben uns nur ein wenig unterhalten, er scheint echt nett zu sein!“ Doch sobald sie das gesagt hatte wusste Marron, dass sie einen großen Fehler gemacht hatte. Chiaki drehte sich um und ging hastig zur Treppe. „Warte, Chiaki! Was ist denn los?“, rief Marron ihm noch hinterher, doch er war schon verschwunden. Auch sie ging nachdenklich die Treppen hoch und betrat ihre Wohnung. Schon kam ihr Fynn entgegengeflogen und begrüßte sie herzlich. „Und wie war´s heute in der Schule?“, wollte sie gleich wissen. Marron berichtete ihr über den neuen Schüler und Chiakis seltsames Verhalten. „Ach lass den doch, der beruhigt sich schon wieder.“, meinte Fynn nur nebenbei. Die beiden quatschten noch lange, bis Fynn plötzlich erschrocken rief: „Ach du meine Güte, Marron! Ich habe ganz vergessen dir zu sagen, dass ich einen Dämon gefunden habe und die Nachricht habe ich auch schon geschickt. Ich habe elf Uhr draufgeschrieben!“ „Was, elf Uhr? Es ist doch schon neun! Konnte dir das nicht früher Einfallen, Fynn?“, rief sie und machte sich so schnell es ging fertig. Sie ließ sich von Fynn sagen, wer die Zielperson war und alle anderen Informationen geben, die sie noch brauchte. Danach verließ sie die Wohnung. Marron bemerkte nicht, dass die Wohnungstür von Chiaki einen Spalt offen war und dieser ihr nachschaute. Auch er begab aus seiner Wohnung heraus und folgte ihr unauffällig. Punkt elf. Alles war für die Diebin vorbereitet, Miyako konnte es kaum abwarten. Jetzt fehlte nur noch die Person, die für dieses Aufgebot zuständig war. Schon tauchte Jeanne hinter Büschen auf, wich mit Leichtigkeit den Polizisten aus und betrat das Haus. Sie überwand auch Miyakos Fallen und stand vor dem Bild. Gerade wollte sie ein Schachmatt setzen, als nah an ihrem Ohr vorbei ein Pin vorbeirauschte. „Schachmatt!!“, rief Sindbad und machte sich die schwarze Schachfigur zu Eigen. „Nicht schon wieder!“, schrie Jeanne verärgert auf und folgte Sindbad durch das Fenster. Sie lief immer weiter hinter ihm her, bis in dem Wald in dem er endlich stehen blieb. Noch außer Atem fing Jeanne an: „Was soll das verdammt noch Mal! Wieso kommst du mir ständig in die Quere, Sindbad. Hör endlich auf mich zu stören!!“ Sindbad näherte sich ihr langsam, was Marron beunruhigte, weil es ihr unangenehm war und sie stark an die Szene mit Chiaki erinnerte. Als ihre Gesichter nur noch einige Zentimeter voneinander entfernt waren, lüftete Sindbad sein Tuch und presste seine Lippen auf Jeannes. Ihr wurde ganz heiß. Was sollte das? Sie wollte sich von ihm lösen, doch er hielt sie fest und ließ es nicht zu, dass sie sich auch nur einen Zentimeter von ihm wegbewegte. Nach einem Schier endlangen Moment ging Sindbad einen Schritt nach hinten, sagte „Ich will, dass du mit dem Stehlen aufhörst“ und verschwand in das Dunkel der Nacht. Jeanne stand da und wusste nicht, was sie denken sollte. Bis Fynn kam stand sie einfach nur so da. Marron war so verwirrt, dass sie nicht einschlafen konnte. Es war schon das dritte Mal, dass er sie geküsst hatte und doch war sie jedes Mal total durcheinander. Sie lauschte und hörte von weitem die Geräusche der Innenstadt. Neben ihr lag die schon lange schlafende Fynn, die im Schlaf etwas Unverständliches vor sich hin plapperte. Nach langer Zeit fielen auch Marron die Augen zu und sie verfiel in einen unruhigen Schlaf. Eifersucht ---------- Kapitel 2: Eifersucht Ich habe mich sehr über die Kommis gefreut und hoffe, dass ihr meine FF auch weiterhin lesen werdet.Ich will nicht zu lange reden, also hier ist das zweite Kapitel. Am Morgen wurde Marron von Miyakos Gehämmer an der Tür geweckt. Doch sie machte keine Anstalten sich zu beeilen, da sie wusste, dass draußen auch Chiaki auf sie wartete. Nach zehn Minuten wurde es im Orléans wieder ruhig. Miyako hatte aufgegeben und war wütend die Treppen runtergerannt. Marron öffnete die Tür und ging hinaus. Als sie beim Briefkasten ankam erblickte sie Chiaki, der an die Hauswand gelehnt war und auf sie wartete. Sie beschloss ihn einfach zu ignorieren, er würde sie schon in Ruhe lassen. Doch da kannte sie Chiaki schlecht. Gerade als sie an ihm vorbeigehen wollte packte er sie am Handgelenk und zog sie zu sich. „Was soll das? Lass das Chiaki!“, versuchte sie sich zu wehren. Er fragte sie: „Bilde ich mir das nur ein oder gehst du mir aus dem Weg, Süße?“ „Das bildest du dir nur ein. Und hör auf mich „Süße“ zu nennen!“, entgegnete sie ihm. Er hielt Marron fest und näherte sich ihr immer mehr. „So wie gestern bei Sindbad!“, dachte sie schlagartig. Ihre Lippen berührten sich fast als Marron schnell reagierte und Chiaki eine Ohrfeige verpasste. Er ließ sie los und sie nutzte den günstigen Moment um das Gebäude zu verlassen und sich auf den Weg in die Schule zu machen. „Dieser Idiot!“, dachte sie, „es macht ihm wirklich Spaß sich über mich lustig zu machen.“ Da sie zu spät gekommen war musste Marron wieder einmal im Flur warten. Zehn Minuten später kam auch Chiaki. Er ging schweigend an ihr vorbei, holte sich seine Portion Anschiss von Frau Pakyaramao ab und stellte sich neben Marron. Die ganze Zeit über schwiegen beide, nur als die zwei reingerufen wurden sagte Chiaki ein leises „Tut mir Leid.“ Zuerst glaubte Marron sich verhört zu haben. Chiaki Nagoya würde sich doch niemals dazu herablassen sich bei ihr zu entschuldigen. Und doch hatte er es diesmal getan. Als Marron sich auf ihren Platz begab wurde sie von Toba mit einem breiten Lächeln begrüßt. Die nächsten Tage verliefen nicht anders. Nun ging Marron Chiaki erst recht aus dem Weg. Marron und Toba kamen sich näher und freundeten sich an. Sie entdeckten viele Gemeinsamkeiten und verstanden sich super. Auch Miyako kam gut mit ihm klar. Beide bewunderten Toba dafür, dass er schon so erwachsen wirkte, das fanden sie interessant, das die meisten Jungs in ihrer Klasse eher kindisch waren. Der einzige der damit nicht einverstanden war, war natürlich Chiaki. Er schwieg die ganze Zeit über und ließ auch keine blöden Kommentare mehr raus und beobachtete Marron und Toba auf Schritt und Tritt. Er versuchte immer wieder mit Marron zu reden, doch sie blockte jedes Mal ab. Access machte sich langsam wirklich Sorgen um ihn, denn er hatte Chiaki noch nie so niedergeschlagen gesehen. Eines Nachmittags entschloss sich Chiaki, zu Marron rüberzugehen und nochmals zu versuchen, mit ihr zu reden. Als er klingelte öffnete ihm nicht Marron die Tür, sondern Toba. „Oh, hallo Chiaki. Du willst sicher zu Marron. Die ist in der Küche und macht Tee. Komm rein“, begrüßte er ihn. „Nein, nein schon okay. Es hat sich erledigt. Machs gut.“, meinte Chiaki nur und stürzte zum Fahrstuhl. „Sie lädt ihn also schon zu sich nach Hause ein. Was mache ich hier eigentlich noch? Ich hab doch eh keine Chance!“ Eine einzelne Träne lief seine Wange herunter, während er in die Richtung des Hafens ging. Er hatte alle Hoffnung verloren. Er hatte s i e verloren, er konnte ihr Herz nicht mehr erobern, es war aus. Währenddessen saßen Marron und Toba gemeinsam am kleinen Tisch vor dem Fernseher. Toba erklärte Marron gerade, dass es Chiaki war, der geklingelt hatte. Er wunderte sich sehr über sein Verhalten und fragte sich, woran das liegen könnte. „Glaubst du es ist meine Schuld?“, fragte er sie auf einmal. „Wieso sollte es deine Schuld sein, Toba. Chiaki hat manchmal so seine Launen. Er geht mir echt auf den Geist, immer macht er sich über mich lustig.“, antwortete sie abrupt. „ Ich glaube schon, dass er meinetwegen so komisch war. Er sah sehr überrascht aus, als er mich gesehen hat.“, meinte Toba. „Wieso eigentlich über dich lustig machen? Er ist doch sehr ernst, wenn er mit dir spricht, oder?“ „Ja, schon aber er macht sich, ähm, anders über mich lustig. Er, er fragt andauernd ob ich mit ihm gehen will, oder er versucht mich zu küssen!“, gab Marron knallrot im Gesicht zu. „Hast du nicht mal daran gedacht, dass er es auch ernst meinen könnte und wirklich in dich verliebt ist?“, erkundigte sich Toba. „Nein das ist absurd…“, fing Marron an. Doch dann schwieg sie und dachte nach. Was wenn Toba recht hatte und Chiaki es wirklich ernst meinte? Dann hatte sie ihm die ganze Zeit einen Korb gegeben und er war sicher sehr gekränkt. „Ich gehe dann mal“, sagte Toba lächelnd und erhob sich, „danke für den Tee war echt lecker. Bis bald.“ „Tschüss.“, kam es von Marron, die immer noch mit großen Augen da saß und sich Gedanken über Tobas Worte machte. Inzwischen war Chiaki wieder nach Hause zurückgekehrt und stand auf dem Balkon. Sein Blick war leer, er wollte an nichts denken, doch immer wieder sah er Marron zusammen mit Toba herzlich lachend. Als er mit ihr redete lachte sie nie sondern wurde eher wütend. Hatte er sie vielleicht doch zu sehr geneckt? Plötzlich hörte er neben sich eine Tür aufgehen und schaute rüber. Marron kam auf ihren Balkon raus und als sie Chiaki entdeckte, schaute sie verlegen auf den Boden. „Hallo.“ „Hallo“, erwiderte er. Beide schwiegen eine Weile bevor Marron anfing: „Ähm, Toba hat gesagt, dass du das warst, der vorhin bei mir geklingelt hat. Was wolltest du eigentlich?“ Nach einem Augenblick antwortete Chiaki „Mit dir reden. Aber das ist ja nicht so wichtig. Geh lieber wieder rein, Toba wartet sicher auf dich.“ „Toba ist schon gegangen.“, meinte Marron nur. „Er hat gesagt ich soll mal darüber nachdenken, ob du dich wirklich andauernd über mich lustig machst so wie ich es ihm gesagt habe. Na ja, was soll’s wir sehen uns. Bis morgen.“ Marron ging schnell rein. Wie kam sie dazu Chiaki so etwas zu sagen? Da es schon spät zog sie sich um und legte sich ins Bett. Sie wollte schnell schlafen, um sich nicht über so etwas verwirrendes Gedanken machen zu müssen. Sie liebt mich - sie liebt mich nicht ------------------------------------- Kapitel 3: Sie liebt mich – sie liebt mich nicht Danke für dein Kommi Chiaki_girl90! Schön, dass dir meine FF gefällt! Ich war mir nicht sicher ob ich sie veröffentlichen sollte, immerhin ist es meine erste. Ein bisschen Quälerei gehört doch dazu, aber du hast ja Recht, Marron und Chiaki sind das absolute Traumpaar und gehören einfach zusammen! In diesem Kapitel kommen sich die beiden ja etwas näher... viel Spaß! Am nächsten Tag nutzte Chiaki es aus, dass Toba allein auf dem Schulhof stand und ging zu ihm um mit ihm zu reden. „Hallo Chiaki, wie geht’s?“, grüßte ihn sein Klassenkamerad. „Ganz gut, danke. Ich hab ne Frage, Toba. Was hast du mit Marron?“, schoss er gleich drauf los. „Wow, du bist aber direkt. Ich hab nichts mit Marron. Wir sind nur gute Freunde, sonst nichts.“, antwortete der gefragte lachend. Chiaki schaute ihn mit einem kritischen Blick an, also fügte Toba noch hinzu: „Ich hab wirklich nichts mit ihr. Ich nehm sie dir schon nicht weg. Du liebst sie doch, oder?“ Schweigen. Chiaki wurde rot und antwortete: „Ja. Aber ich bin ihr egal. Ich glaube sie hasst mich.“ Es war seltsam für ihn mit jemandem darüber zu reden. Bis jetzt hatte er sich immer allein mit dem Thema ausgesetzt. Toba fing an zu lachen: „Nein, sie hasst dich ganz sicher nicht. Ich wusste von Anfang, dass ich keine Chance bei ihr habe. Sie redet andauernd nur über dich und regt sich auf. Das ist echt süß.“ „Sie regt sich über mich auf, na toll, das macht es nur noch schlimmer!“, dachte Chiaki bei sich. Er ließ Toba einfach stehen und ging nachdenklich zurück zum Schulgebäude. Vielleicht bemühte er sich nicht genug darum, Marrons Aufmerksamkeit zu erlangen. Es musste an ihm liegen. Marron saß zu der Zeit bei Miyako, die sich wieder mal furchtbar über Jeanne aufregte. Auf einmal drehte sie sich zu Marron und fragte: „Sag mal, Marron, weißt du eigentlich was mit Chiaki los ist?“ „Was soll mit ihm los sein? Er ist wie immer, ein Macho.“, antwortete sie, obwohl sie genau wusste, dass das was sie sagte nicht stimmte. „Er wirkt in letzter Zeit so niedergeschlagen. Wenn ich’s mir recht überlege, ist er so seit Toba in unsere Klasse gekommen ist, er kann ihn wohl nicht leiden, was meinst du?“ „Kann sein. Miyako, wie weit bist du eigentlich mit deiner Kür?“ Sie wollte schnell das Thema wechseln, damit sie nicht schon wieder darüber nachdenken musste. Miyako schaute zu Marron und bemerkte, dass dieses Thema ihr äußerst unangenehm zu sein schien, also ging sie auf die Frage ein und erzählte von den Fortschritten, die sie in ihrer Kür gemacht hatte. Marron saß im Dunkeln und dachte nach. Fynn hatte wieder einen Dämon gefunden und gleich sollte sie ihn wieder bannen. Doch ihre Gedanken wanderten immer wieder zu Chiaki. Wieso fühlte sie sich seinetwegen so schlecht? Er machte sich immer über sie lustig und war ein unverbesserlicher Angeber. Trotzdem tat er ihr Leid. Sie wollte bei der nächsten Gelegenheit mit ihm sprechen, aber was würde sich daraus ergeben? Das letzte Mal, als sie ernst mit ihm gesprochen hatte, hatte sie nur Quatsch erzählt. Da kam Fynn angeflogen und schrie: „Was machst du denn noch hier? Los, die Nachricht war für zwölf. Beeile dich.“ Marron verließ den Orléans und begab sich in den Wald. Sie verwandelte sich und rannte zu dem Haus, in dem die Vase stand, die sie stehlen sollte. Es war alt und verlassen und es sah nicht so aus als ob in der Nähe die Polizei versteckt wäre. „Sei vorsichtig Jeanne!“, mahnte Fynn und entfernte sich langsam von ihr. Sie wollte nach Access und Sindbad Ausschau halten und Jeanne Bescheid geben, falls sie auftauchen sollten. Jeanne betrat das haus vorsichtig und schaute sich um. Es war überall dunkel, sie konnte kaum etwas sehen. Plötzlich hörte sie eine Stimme hinter sich und drehte sich ruckartig um. Da stand eine alte Frau und auf einmal gingen um Jeanne hunderte Kerzen an. Sie konnte die Vase sehen, die sie vernichten musste, doch plötzlich verließ der Dämon sie und stürzte sich auf Jeanne, die so überrascht war, dass ihr Schutzschild sie nicht beschützen konnte. Der Dämon traf sie mit voller Wucht und sie fiel zu Boden. Langsam raffte sie sich wieder auf doch der Dämon hatte schon wieder einen Angriff gestartet und schmiss Jeanne gegen eine Säule. Ihr wurde schwarz vor Augen, sie hörte nur noch eine Stimme „Jeanne“ rufen. Sie bekam nicht mehr mit, dass Sindbad aufgetaucht war und den Dämon nach einem kurzen Kampf vernichtete. Jeanne bemerkte auch nicht, dass sie sich zurückverwandelt hatte und wieder Marron war. Sindbad näherte sich ihr, nahm sie au den Arm und trug sie hinaus. Dort angekommen verwandelte er sich zurück in Chiaki und brachte sie in seine Wohnung. Er wunderte sich, dass sie ihren Schutzschild nicht benutzt hatte. Zum Glück war Marron nicht schwer verletzt, sie hatte nur einen leichten Schlag an den kopf bekommen und ein paar Schürfwunden. Als Marron aufwachte fand sie sich in einem fremden Bett wieder und richtete sich auf. Sie hatte Kopfschmerzen und langsam erinnerte sie sich daran, was passiert war. Aber wo war sie hier? Und dann sah sie Chiaki reinkommen. Er bemerkte, dass sie wach war und sagte: „ah du bist wieder bei Bewusstsein, gut. Was hast du denn gemacht, dass du so einen Schlag gegen den Kopf kriegst, dass du ohnmächtig wirst?“ Sie antwortete:„Ich bin hingefallen, glaube ich. Wie komme ich hier her?“ „Ich hab dich am Waldrand gefunden und dich hier her gebracht.“, sagte er und setzte sich an den Bettrand. Marron wurde rot und sagte nur: „Danke.“ Sie hatte wirklich Glück gehabt, dass er sie als Marron gefunden hatte. Was wäre wohl passiert, wenn sie noch Jeanne gewesen wäre? Marron biss sich auf die Lippe und hatte plötzlich den Geschmack von Blut im Mund. Ihre Lippe war aufgeplatzt, das bemerkte Chiaki natürlich sofort. Er holte ein Taschentuch und setzte sich neben sie. Ganz vorsichtig tupfte er Marrons Lippen ab. Marron war Tomatenrot im Gesicht, doch sie wagte nicht sich zu bewegen oder zu widersprechen. Chiaki rückte näher und sah ihr in die Augen. Er würde so gerne, dass ihm diese Augen vertrauten. Er näherte sich ihrem Mund immer mehr. Wie gerne würde er diese Lippen mit den seinen berühren, doch wahrscheinlich würde er höchstens eine Ohrfeige einkassieren. Das war ihm egal, er konnte sich nicht zurückhalten. Doch sie reagierte nicht. Und auf einmal spürte er ihre Lippen auf den seinen. Sie waren weich und es war ein unglaubliches Gefühl. Als Sindbad hatte er sie zwar schon öfters geküsst, aber das war etwas anderes gewesen, da war sie Jeanne gewesen. Jetzt küsste er Marron, die Marron die er so liebte. Er beendete den Kuss und atmete tief ein. Er traute sich nicht so recht ihr in die Augen zu sehen, aus Angst er würde doch Hass oder Ablehnung sehen. Marron war perplex. Sie wusste nicht genau warum sie ihm nicht wie immer eine Ohrfeige verpasst hatte, aber sie war froh es nicht getan zu haben. Sie war über die Sanftheit dieses Kusses überrascht, sonst war Chiaki ja nicht so zärtlich. Beide schwiegen und Marron schaute verlegen zu Chiaki, der sie ebenfalls anschaute. Da küsste er sie ein zweites Mal. Er wollte dieses Gefühl noch einmal verspüren. Dann bedeckte er ihren Hals mit Küssen. Marron erschauderte leicht unter seinen zärtlichen Berührungen. Obwohl sie ihm sagen wollte, er solle aufhören, konnte sie nicht. Sie genoss das Gefühl von Chiakis Lippen auf ihrer Haut. Doch auf einmal bemerkte sie was sie da gerade tat und zuckte zusammen. Das bemerkte Chiaki natürlich sofort und schaute sie an. „Was ist?“, fragte er. „Nichts weiter. Ich, ich muss rüber in meine Wohnung. Wir haben morgen schließlich Schule…“ Hastig stand sie auf und verließ die Wohnung. Es war ihr furchtbar peinlich und sie wusste nicht, wie sie sich nun Chiaki gegenüber verhalten sollte. Chiaki währenddessen saß auf seinem Bett und starrte auf die Tür, durch die Marron gerade den Raum verlassen hatte. Wie sollte er das verstehen? Er hatte sie vielleicht etwas überrumpelt, ok, aber wieso war sie so zusammengezuckt? Er verstand die Welt nicht mehr und nach stundenlangem überlegen verfiel er in einen unruhigen Schlaf. Marron war schon längst eingeschlafen, denn durch ihre Verletzungen war sie erschöpft. Toba tut mir irgendwie Leid! Er hatte immerhin von Anfang an keine Chance bei Marron.. Es geht bald weiter! Über ein paar Kommis würde ich mich freuen! Sag´s ihm! ---------- Kapitel 4: Sag´s ihm! So, hier ist das nächste Kapitel! @ Namice: Ich hab mir Mühe gegeben, die Übergänge besser zu gestalten! Hoffe es ist jetzt in Ordnung! Die einzelnen Szenen sind auch wesentlich länger als am Anfang. Ich bitte um mehr Kritik, damit ich mich bessern kann! Wenn dir etwas nicht gefällt, sag´s mir! @Chiaki_Girl90: Vielen Dank für dein Kommi! Freut mich sehr, dass es dir gefällt! Ich mag romantische oder spannende Szenen auch lieber als Kampfszenen. Aber in manchen FFs gehören die einfach dazu und müssen rein! Ich hab eben deine FF gelesen. Cool! wie romantisch...^^. Gefällt mir sehr gut, aber ich kann den Adult-Teil nicht lesen...T.T Kannst du ihn mir vielleicht per ENS schicken? Das wär echt lieb von dir! Das nächste Kapitel kommt nicht ganz so schnell wie die anderen. Ich hab in der Schule noch einiges zu tun. Endspurt und dann kann ich mich voll und ganz meiner FF widmen^^ und natürlich auch denen, die ich lese! Genug geplaudert, also los geht´s! Am nächsten Morgen wurde Marron wieder von Miyako geweckt. Sie machte sich schnell fertig und öffnete die Tür. Da stand neben Miyako auch Chiaki und schaute sie an. Marron wich seinem Blick aus, sie wusste nicht was sie machen sollte. „Was ist denn mit dir passiert?“, schrie Miyako auf, als sie die Verletzungen sah. „Ich bin nur hingefallen, sonst nichts. Ist nicht so schlimm.“ Nach ein paar prüfenden Blicken von Miyako gingen sie zur Schule und kamen an dem Tag sogar pünktlich, was Marron recht war, da sie sonst stillschweigend mit Chiaki und Miyako hätte draußen stehen müssen. In der Pause unterhielt sie sich mit Toba der sie auch gleich fragte: „Hat Chiaki mit dir gesprochen?“ „Ähh, ja, kann man so sagen.“, antwortete Marron und wurde wieder rot. Toba sah sie an und lächelte. „Du bist in ihn verliebt, stimmt´s?“ „Was? Ich, ich weiß nicht…kann schon sein.“ Toba stellte sich vor sie und riet ihr: „Sag´s ihm!“, ging in Richtung Sportplatz und überließ Marron ihren Gedanken. Toba sagte, sie würde Chiaki lieben. Anfangs war sie noch vom Gegenteil überzeugt gewesen, aber langsam fragte sich Marron, ob Toba nicht Recht hatte. Jeanne lief im Dunkel der Nacht über die Dächer der Stadt und war auf der Suche nach Fynn. Sindbad hatte ihr schon wieder die Show gestohlen und den Dämon unschädlich gemacht. Sie wollte dem kleinen Engel Bericht erstatten, oder ihm eher die Ohren vollplärren, doch ihre Gefährtin ließ sich nicht blicken. Vermutlich hatte sie alles mitbekommen und versteckte sich absichtlich, um Jeannes Wut über die Niederlage abzubkommen. Gerade sprang die Diebin auf das nächste Dach als sich ihr jemand in den Weg stellte. Sie wäre beinahe hingefallen, wenn sie diese Gestalt, die, wie sie feststellen musste, Sindbad war, nicht am Arm gepackt und zu sich gezogen hätte. Jeanne wurde an die Szene mit Chiaki erinnert, er hatte sie auch so festgehalten. Sollte Chiaki etwa… Nein, das war unmöglich. Sie schob diesen Gedanken bei Seite und konzentrierte sich voll und ganz auf den Zorn, den sie auf ihr gegenüber hegte. Sindbad ließ Jeannes Arm los und diese fing gleich an rumzubrüllen: „Was fällt dir ein Sindbad, lass mich verdammt noch mal in Ruhe!“ „Hey, du solltest mir danken. Was wäre wohl passiert, wenn ich den Dämon letztes Mal nicht vernichtet hätte? Er hätte dich umbringen können! Sei das nächste Mal vorsichtiger.“, entgegnete er. „Ich habe dich nie um deine Hilfe gebeten. Halt dich aus meinen Angelegenheiten raus!“ Langsam wurde Jeanne wirklich hysterisch. Sindbad ermahnte sich, sie noch weiterhin zu ärgern, denn sie schien ihm gleich an die Gurgel springen zu wollen. „Nun gut. Ich wollte dich nur warnen, also sei auf der Hut.“ Wieder raubte er ihr einen Kuss und entschwand in die Nebelschwaden der Nacht. „Verdammter Sindbad!“, fluchte Jeanne und verschwand nach weiteren Flüchen ebenfalls. Marron lief einen langen Korridor entlang und vor ihr Chiaki. Sie wollte ihn einholen und rief wieder und wieder seinen Namen, doch er lief immer weiter. Plötzlich blieb Chiaki jedoch stehen und drehte sich zu ihr um. Und was Marron da sah, schockierte sie zutiefst. Anstatt Chiaki hatte sich Sindbad zu ihr gedreht und grinste sie nun hämisch an. Neben ihm tauchte Access auf und sagte: „Du bist wirklich auf unseren Trick reingefallen!“ Auch er fing an zu grinsen. Sindbad drehte sich um und lief weiter. Marron wollte die Verfolgung aufnehmen, ihn zur Rede stellen, und ihn anschreien, ihn fragen wieso er ihr das angetan hatte. Doch Sindbad rief ihr nur noch zu: „Gib das stehlen auf!“, und verschwand schließlich um die nächste Ecke. Mit einem lauten „Nein, Chiaki!“ wachte Marron auf und fand sich verschwitzt in ihrem Bett wieder. Neben ihr saß Chiaki und sah sie erschrocken an. „Ich hab gehört wie du meinen Namen geschrien hast, also bin ich hergekommen. Hattest du einen Alptraum?“ Doch Marron antwortete ihm nicht, sie konnte nicht glauben, was sie da gerade gesehen hatte. Sie zitterte etwas, ihr war kalt. Das bemerkte Chiaki und legte schützend seine Arme um sie. „Willst du es mir nicht erzählen?“, fragte er sanft und sah ihr in die Augen. Marron jedoch schwieg immer noch und versuchte sich zu beruhigen: „Es war nur ein Traum, Chiaki sitzt hier und kümmert sich so lieb um mich, er kann überhaupt nicht Sindbad sein, es war nur ein Traum!“ Nachdem sie ihn kurz angelächelt hatte lehnte sie sich gegen ihn und schlief auch schon bald wieder ein. Chiaki wollte nach einer Weile wieder gehen, doch Marron klammerte sich an ihn, also blieb er. Er wollte sie beschützen, immer auf sie aufpassen, sie ewig im Arm halten können, wie jetzt. Seine geliebte Marron, er würde sie niemals im Stich lassen, er würde nicht zulassen, dass ihr jemand etwas Böses tat, oder sie verletzte. Weder als Chiaki, noch als Sindbad würde er sie alleine lassen. Doch bei dem Gedanken verspürte er wieder ein Stich in seinem Herzen. Sindbad… wann sollte er ihr erzählen, wer er wirklich war? Konnte er das überhaupt noch? Immerhin hatte er gesehen wie sehr sie Sindbad doch hasste. Bei dem Gedanken verließ ihn sein Mut, ihr alles zu erzählen. Er wollte sie nicht verlieren, er wollte sie auch nicht verletzen oder zum Weinen bringen. Von Zweifel geplagt schloss Chiaki die Augen, drückte seinen Engel noch fester an sich und schlief letztendlich auch ein. Am morgen wachte Marron wieder auf und merkte, dass sie nicht allein in ihrem Bett lag. Sie drehte sich um und sah Chiaki neben sich liegen, er hielt sie fest. Sie erinnerte sich an das, was in der Nacht geschehen war und war gerührt, dass er die ganze Nacht über auf sie aufgepasst hatte. Sie schaute sich ihn genauer an. Er sah wirklich verdammt gut aus, während er schlief war er sogar richtig süß. Plötzlich öffnete Chiaki die Augen und lächelte Marron an. Diese wurde rot und sagte verlegen „Guten morgen.“ „Guten morgen. Hast du gut geschlafen?“, erwiderte er. „Ja, danke.“ Marron wollte aufstehen, doch Chiaki ließ sie nicht los. Er zog sie zu sich ran und kam ihrem Gesicht immer näher. Beinahe erwartungsvoll schloss Marron die Augen. Chiaki war zwar etwas verwundert über ihre Reaktion, ließ es sich jedoch nicht nehmen, ihre Lippen mit den seinen zu verschließen. Mit einem leisen seufzen erwiderte sie den zärtlichen Kuss zuerst unsicher, dann immer verlangender. Chiaki hatte alles erwartet, nur das nicht. Mit einem leisen Schmatzen beendete er den Kuss und sah seiner Geliebten verwundert in die Augen. Und er sah keinen Hass, wie er es immer befürchtet hatte. Ihr Blick war warm. Davon hatte er so lange geträumt. Sie endlich berühren und küssen zu dürfen, ohne dass sie ihn von sich wies. Er streichelte ihre Wange und gab ihr einen weiteren zarten Kuss, den die beiden voll und ganz genossen. Langsam wanderte er von ihrem Kinn über ihren Hals zu ihrem Schlüsselbein um sie dort zärtlich zu liebkosen. Es wunderte ihn, sie versuchte nicht, sich zu wehren, es schien ihr sogar zu gefallen. Chiaki strich mit seiner Hand über ihren Rücken und fühlte, wie sie unter seinen Berührungen leicht erschauderte. Marron wünschte sich, dass es nie zu Ende ging, sie wollte, dass Chiaki auch weiterhin bei ihr blieb, denn sie liebte ihn. Es war das erste Mal, dass sie es auch sich selbst gegenüber zugab, sie hatte sich vorher immer dagegen gewehrt, doch durch seine sanften Berührungen brachte er sie beinahe um ihren Verstand. Sie wollte ihre Gefühle gegenüber ihm nicht mehr verleugnen. So lange hatte sie allein sein müssen, auch sie hatte das Recht darauf glücklich zu sein. Chiaki griff mit seiner Hand unter ihr Nachthemd und streichelte ihre Oberschenkel. Er liebte sie über alles, er wollte immer mit ihr zusammen sein, und nun schien sie sich nicht einmal mehr wehren zu wollen. Sollte das heißen, sie liebte ihn auch? Beide zuckten auf, als der Wecker anfing zu klingeln. Marron war knallrot im Gesicht und stand auf, da es höchste Zeit für die Schule war. Chiaki sah ihr enttäuscht und verlangend nach. „Ich gehe dann mal rüber in meine Wohnung und mache mich fertig.“, meinte er und stand ebenfalls auf. Er gab ihr einen kurzen Kuss auf die Stirn und verschwand durch die Tür. Marron machte sich ebenfalls fertig, und war gerade dabei ihre Uniform anzuziehen, als Fynn angeflogen kam. „Wo warst du die ganze Nacht über Fynn?“, fragte Marron gleich. „Marron, ich soll zurück zum Herrn! Noch heute soll ich zu ihm kommen.“, antwortete sie. „Was, zum Herrn?! Warum?“ „Er will mir etwas Wichtiges berichten. Es hat anscheinend mit deinem weiteren Wirken als Jeanne zu tun. Deshalb muss ich schnell hoch. Das verstehst du doch?“ Marron sah ihre kleine Freundin traurig an und fragte: „Ja, aber wann kommst du denn zurück?“ „Es dauert nicht lang, wirklich nicht. Ich bin bald wieder da. Bis bald, Marron, und bleib wachsam! Sindbad wird auch weiterhin versuchen dich vom stehlen abzuhalten. Lass dich nicht unterkriegen!“ „ Natürlich bin ich vorsichtig! Und mach dir keine Sorgen um diesen Mistkerl! Um den kümmere ich mich schon! Mach’s gut!“ Die beiden umarmten sich lange und mit Tränen in den Augen flog Fynn davon. Marron würde ihre Freundin vermissen und sehnsüchtig auf ihre Rückkehr warten. Sie schaute dem kleinen Engel nach, bis dieser nicht mehr zu sehen war und sie von Miyako, die wieder versuchte, die Tür einzuschlagen, in die Realität zurückgeholt wurde. Sie nahm schnell ihre Tasche und öffnete ihre Haustür. „Wird ja auch Zeit, wir kommen zu spät!“ Miyako drehte sich um und rannte los. Dabei packte sie Marron mal wieder am Handgelenk und schleifte sie hinter sich her. Marron schenkte Chiaki noch ein kleines Lächeln, bevor sie von ihrer enthusiastischen Freundin mitgerissen wurde. Bis zur Schule traute sich Marron jedoch nicht, Chiaki ein weiteres Mal anzuschauen, denn sie konnte seine Blicke in ihrem Nacken spüren, was ihr äußerst unangenehm war. Während der Mittagspause hatte sich die übliche Gruppe mal wieder versammelt. Darunter war natürlich auch Toba. Als alle anderen mit sich selbst oder ihrem Essen beschäftigt waren, nahm er Marron bei Seite und fragte „Und, hast du´s ihm gesagt?“ „Ähm, mehr oder weniger.“ Sie war wieder mal knallrot. „Na siehst du, geht doch. Unternehmt doch mal etwas zusammen, ich glaube er war ziemlich eifersüchtig, als wir uns so oft getroffen haben.“ „Ja, okay.“, erwiderte Marron nachdenklich. Wieso eigentlich nicht? Sie hatten immer nur etwas zusammen mit Miyako und Yamato unternommen, also konnten sie sich jetzt genauso gut allein treffen. Dagegen war nichts einzuwenden. Sie würde Chiaki gleich nach der Schule fragen, ob er nicht mit ihr irgendwo hingehen wollte. „Danke, Toba! Die Idee ist klasse.“, strahlte sie ihn an und gesellte sich anschließend wieder zu den anderen. Man konnte Toba noch traurig flüstern hören: „Ja, die Idee fände ich auch toll, wenn ich an seiner Stelle wäre…“ Sindbad, der Lügner ------------------- Kapitel 5: Sindbad, der Lügner Hier ist also das 5.Kapitel! Vielen Dank für die lieben Kommis! Es hat dieses Mal ziemlich lange gedauert, ich weiß. Aber ich hatte Unmengen zu tun, außerdem ist es etwas länger als die Vorherigen. Ich hoffe es ist gelungen! Das nächste Kapitel braucht wohl auch etwas länger, da ich erst mal drei Wochen weg bin. Sorry leute, aber dafür geb ich mir Mühe damit es ´lesbar´ wird^^ @nici2801: freut mich, dass es dir gefallen hat! Ich geb mir Mühe, damit die beiden das nächste Mal nicht gestört werden! Es gibt aber keine Garantie! ^__^ @Chiaki_girl90: Es ist doch viel lustiger und spannender wenn die beiden immer wieder etwas stört, oder? Und sie können ja nicht schon so früh richtig "zusammen sein"... Aber das kommt bestimmt noch!^^ Also wenn du Toba nicht magst, könnte dir das, was in diesem Kapitel vorkommt, vielleicht gefallen. Jedenfalls zeigt es, dass du ihm gegenüber nicht umsonst misstrauisch warst^^, oder ist er vielleicht doch ein ganz netter Kerl? Wer weiß? Ich will ja nicht zu viel verraten!^.^ @jokachan: schön, dass du meine FF magst!!^^ Ich geb mir auch weiterhin Mühe! Du hast das Problem dieses Kapitels bereits angesprochen: Chiaki hätte Marron vorher sagen sollen, wer er ist. Das führt jetzt zu einigen Schwierigkeiten... Mir kam Toba anfangs auch sehr nett vor, doch in diesem Kapi ist er nicht mehr der liebe, hilfsbereite Toba den wir kennen. Mal sehen, was uns noch so erwartet.^.^° @Namice: Also dank deiner Kritik hab ich dieses Kapitel nicht hochgeladen, bevor ich nicht einigermaßen zufrieden damit war. Wie du vorgeschlagen hast, habe ich versucht, die Umgebung der beiden etwas ausführlicher zu beschreiben, hoffe das geht so^.^°. Danke nochmals! Und schreib schön fleißig an deiner FF weiter!! ^__^ Euch allen viel Spaß beim lesen! Um vier Uhr wollte Chiaki sie abholen. Marron und Chiaki waren verabredet und wollten zusammen in den Momokuri Vergnügungspark gehen. Marron hatte sich extra ein bisschen fein gemacht und hoffte, es würde ihm gefallen. Sie trug ein weißes, knielanges Kleid mit rot-blauem Blümchenmuster. Es hatte einen tiefen Ausschnitt, kurze Ärmel und man konnte es hinten mit einem Gürtel zusammenbinden. Marron stand aufgeregt im Hausflur und tapste hin und her. Sie versuchte immer etwas zu finden, das sie an sich noch verbessern konnte und starrte deswegen alle zehn Sekunden in den Spiegel im Flur. Auf ihrer Stirn bildeten sich langsam Schweißperlen und ihr war ganz flau im Magen. „Warum regst du dich so auf, Marron?“, sprach sie zu sich selbst, „Du warst doch schon öfters mit Chiaki allein, außerdem ist es nichts besonderes mit diesem Macho auszugehen, wirklich nicht! Hmm, mit diesem verdammt süßen Macho…“ Gerade als sie sich noch weiter darüber Gedanken machen wollte, klingelte es. Mit einem prüfenden Blick sah sie nochmals in den Spiegel und ging zur Tür um sie mit zitternden Händen zu öffnen. „Nicht aufgeregt sein, ganz locker Marron, er ist nur ein Playboy, ein dummer Macho…“ Vor ihr stand wie erwartet Chiaki lässig an den Türrahmen gelehnt und grinste sie mit seinem unwiderstehlichen Lächeln an. Er hatte ein schwarzes ärmelloses Shirt angezogen und dazu Jeans. Es war eigentlich nichts Besonderes, doch Marron konnte ihre Augen nicht von ihm wenden. Auf niemandem sahen diese Sachen so unwiderstehlich aus, wie auf Chiaki. Was ein einziger Mann doch aus einfachen Klamotten machen konnte… „Oh Gott, sieht der gut aus! Einfach himmlisch! Mann, es bringt eh nichts zu versuchen mir etwas einzureden, ich bin halt doch in ihn verliebt.“ Lange musterte sie ihn von oben bis unten. Auch Chiaki erging es nicht besser. Er war von der Schönheit, die vor ihm stand, wie verzaubert. Das Kleid, das sie trug, betonte ihre Figur unglaublich gut und lies sie noch schlanker aussehen. Außerdem konnte Chiaki durch den tiefen Ausschnitt ihre wohlgeformte Brust bewundern. Langsam erwachte er aus seiner Starre und überreichte ihr den Strauß Rosen, den er hinter seinem Rücken versteckt gehalten hatte. „Danke!“ Marron strahlte. Sie nahm den Strauß in Empfang und lief schnell noch mal in ihre Wohnung, um ihn in eine große Vase und anschließend auf den Wohnzimmertisch zu stellen. Als sie damit fertig war, machten sich die beiden auf den Weg zum Vergnügungspark. Während sie durch die Straßen liefen unterhielten sich die beiden über Gott und die Welt, wobei Marron immer wieder verstohlene Blicke zu ihrem Gesprächspartner warf. Am liebsten hätte sie ihn ewig angestarrt, er sah einfach so gut aus! Chiaki bemerkte Marrons Blicke natürlich und grinste in sich hinein. Er freute sich riesig, sie schien ihn nicht aus den Augen lassen zu wollen. Er wusste, dass er auf viele Frauen diese Wirkung hatte, doch selbstverständlich freute ihn das bei dem Mädchen, das er über alles liebte, ganz besonders. Statt aber ihre Blicke zu erwidern schaute er sich um, um sie nicht in Verlegenheit zu bringen. Das wollte er heute mal ausnahmsweise weglassen. Sie waren fast an ihrem Ziel angekommen und liefen gerade an einer Lichtung vorbei. Es war eine riesige Fläche auf der außer Gras nur einige kleine Blumen wuchsen. Auf der Wiese befanden sich einige Familien mit kleinen Kindern, die fröhlich umherrannten und spielten. Auch ein paar verliebte Paare saßen auf den grünlackierten Bänken, die dort aufgestellt worden waren. An einer Stelle konnte man einen riesigen Baum sehen, dessen Krone sich weit in den Himmel streckte. Marron und Chiaki blieben kurz stehen, um die Aussicht zu bewundern, die sich ihnen bat. Hinter der Wiese war ein kleiner Kieselsteinweg, der das Grün von dem Strand trennte. Von hier aus hatten sie einen wunderbaren Ausblick auf das Meer. Das Rauschen der Wellen wurde allerdings von dem Lärm, den die Leute auf der Wiese machten, übertönt. Gerade wollten sie weitergehen, als ein kleiner schwarz-weiß gefleckter Hund ihnen entgegenkam und sofort an Marron hochsprang, um nach ihrem Kleid zu schnappen. Diese jedoch hob den kleinen Frechdachs fürsorglich hoch und nahm ihn in den Arm. „Wo ist denn dein Herrchen abgeblieben?“, fragte sie, während sie sich auf der Wiese nach dem Besitzer umsah. Da kam eine blauhaarige junge Frau auf sie zugerannt und wollte gerade den Hund nehmen, als sie erstarrte. Sie starrte Marron und Chiaki erschrocken an und brachte kein Wort raus. „Hallo, Yashiro.“, sprach Chiaki als erster. „Hallo... Was macht ihr denn hier? Trefft ihr euch mit Freunden?“, erwiderte diese mit unsicherem Blick. „Nein, wie du siehst sind wir alleine unterwegs, wir haben ein Date.“, sagte Chiaki gelassen und blickte seine Ex-Verlobte unverwandt an. Bei den Worten wurden beide Mädchen rot. Marron vor Scham und Yashiro vor Zorn. Beschämt schaute Marron zur Seite, während sich Yashiros Augen sich mit Tränen füllten. „ So ist das. Tut mir wirklich Leid, ich wollte euch nicht stören!“, flüsterte sie noch, packte den Hund und lief schnellen Schrittes davon. „Arme Yashiro. Sie ist sicher sehr gekränkt. Immerhin hat sie uns zusammen gesehen.“, sagte Marron leise und starrte dem Mädchen hinterher. „Ach, die soll sich nicht so anstellen, sie weiß, dass ich sie nicht liebe und wir haben schon längst Schluss gemacht. Das ist nur ihr verletzter Stolz, weil sie nicht das bekommen hat, was sie wollte.“ Chiaki schienen die Tränen nicht wirklich echt vorgekommen zu sein. „Chiaki! Sei nicht so gemein! Sie liebt dich wirklich!“, rief Marron empört. „Ja, ist schon gut mein Engel. Komm, lass uns weitergehen, wir wollen uns den Nachmittag doch nicht wegen so etwas vermiesen lassen, oder?“ Lächelnd nahm Chiaki die Hand seiner Geliebten in seine und zog sie wieder auf den Gehweg. Am Vergnügungspark angekommen gingen sie erst einmal an die Kasse, um zu bezahlen. Von dort aus entdeckte Chiaki Zuckerwatte und kaufte eine für sich und seine Geliebte. „Willst du denn keine?“, fragte Marron, als er ihr die Zuckerwatte reichte. Grinsend antwortete Chiaki: „Natürlich nehm ich auch welche. Ich bediene mich einfach bei dir!“ Chiaki machte sich auf ein Donnerwetter gefasst, da er wusste, dass Marron sich das nicht gefallen lassen würde. Mit zugekniffenen Augen wartete er auf einen Schlag in die Magengegend, doch nichts kam. Langsam öffnete er ein Auge und sah Marron lächelnd vor sich stehen. „OK, wenn du willst. Komm, lass uns gehen!“, meinte sie nur und lief in Richtung Riesenrad. Von weitem rief sie ihm zu: „Was ist denn, Chiaki? Komm schon, oder hast du keine Lust auf Riesenrad?“ „Doch, natürlich hab ich Lust darauf“, erwiderte Chiaki nach kurzem Zögern. Was war in sie Gefahren? Sonst hätte sie ihm zumindest eine Kopfnuss für diese Idee verpasst und jetzt stimmte sie ihm sogar zu?! Heute war sie wohl besonders gut drauf…oder sie hatte eingesehen, dass es sich eh nicht lohnte, sich gegen ihn zu wehren. Mit dem Gedanken lief er ihr grinsend nach. Gemeinsam stiegen sie in eine der dunkelroten Kabinen. Als Marron dort saß erinnerte sie sich an ihr erstes, wirklich ehrliches, Gespräch mit Chiaki. Auf dem Riesenrad hier hatte sie ihm alles über ihre Eltern erzählt und auch ihre tiefsten Gefühle offenbart. Bei dem Gedanken wurde Marron rot, was Chiaki nicht entging also fragte er: „Was ist los? Wieso wirst du rot?“ Marron zögerte. Sie wollte nicht darüber reden, sie hatte im Nachhinein bemerkt, dass es ziemlich peinlich gewesen war, was sie ihm so alles auf die Nase gebunden hatte. „Es ist nichts…schon gut!“, antwortete sie deshalb zögernd. Auf einmal fing Chiaki wieder an zu grinsen und kam näher: „Hast du etwa an unser Gespräch von damals gedacht?“ „ Wie, wie kommst du darauf? Wieso sollte ich deswegen rot werden?“, versuchte sie sich rauszureden. Immer noch grinsend erwiderte der Angesprochene „ Weil es dir doch ziemlich peinlich ist, zugegeben zu haben, dass du dich einsam fühlst, oder?“ Schweigend betrachtete er das rot gewordene Mädchen. Nach einer Weile hob er seine Hand zu ihrer Wange und streichelte darüber. „ Jetzt bist du nicht mehr allein, vergiss das nicht! Ich bin immer bei dir!“ Lächelnd schloss Marron die Augen und genoss die Berührungen ihres Geliebten. Sie liebte ihn wirklich sehr. Er war immer so nett und fürsorglich zu ihr, auch wenn er sie manchmal auf die Palme brachte, das war ihr in dem Moment vollkommen gleichgültig. Nur in seiner Nähe zu sein machte sie zum glücklichsten Menschen auf der ganzen Welt. Nachdem sie wieder unten angekommen waren und kaum etwas von der Aussicht mitbekommen hatten, da sie viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt waren, verließen sie das Riesenrad Arm in Arm und begaben sich noch an diverse andere Stände. Nach anderthalb Stunden „Ich schieß dir noch ein Kuscheltier, Marron“ war Chiaki langsam aber sicher kaputt und gönnte sich eine kurze Pause auf einer Bank, sodass er kurz die Mengen an Kuscheltieren, die er mit sich rumschleppte, ablegen konnte, während seine Geliebte sich ein Prospekt ansah, das sie extra mitgenommen hatte. Dort stand, dass ein neues riesiges Geisterhaus gerade erst gebaut worden war. Marron berichtete Chiaki davon und als er ihr begeistertes Gesicht sah, konnte er nicht widerstehen und rang sich dazu durch, sie auch noch in dieses Gebäude zu begleiten. „Das wird dann wohl das riesige Haus sein, das wir vorhin gesehen haben“, stellte er fest. Und tatsächlich, nach dem Plan war es genau das gruselige alte Haus, welches sie zuvor beobachtet hatten. Es war wie ein traditionelles japanisches Haus gebaut, sah jedoch sehr heruntergefallen aus, als ob es schon Jahrhunderte alt wäre. „Von wegen neu!“, war Chiakis einziger Kommentar. Es waren nur noch wenige der Dachziegel an ihrem Platz und das Kirschholz, aus dem das Haus gebaut war, war an vielen Stellen schon vermodert. „Seit wann magst du solche unheimlichen Häuser, Marron?“, fragte Chiaki mit leichter Ironie in der Stimme während er sich zur Kasse begab, um zu bezahlen und dort die Kuscheltiere abzustellen, die er nicht die ganze Zeit rumschleppen wollte. Natürlich dachte er dabei an ihren letzten Besuch in einem Geisterhaus, bei dem Marron furchtbare Angst gehabt hatte. „Marron schaute ihn kurz an und begab sich dann zum Eingang. Dort drehte sie sich um und erwiderte mit einem süßen Lächeln: „Dieses Mal bist du doch da und kannst mich beschützen!“ Grinsend ging Chiaki auf sie zu und flüsterte: „Und wenn ich mich selbst in ein Monster verwandle, das dich angreifen will?“ „Dann weiß ich wie ich mich zu wehren habe!“ Marron packte ihren Geliebten an der Hand und zog ihn mit in das Gebäude. Draußen war es schon ziemlich düster, daher konnte man in dem Geisterhaus erstmal kaum die eigene Hand vor Augen sehen. Als die beiden immer tiefer in die Nacht liefen, drückte sich Marron ein wenig enger an Chiaki, da die Angst vor der Nacht sie doch wieder packte. Dieser legte beschützerisch seinen Arm um Marron und flüsterte ihr ins Ohr: „Na, hast du doch Angst? Keine Sorge, dein Beschützer Chiaki ist zur Stelle!“ Lächelnd legte Marron ihren Kopf auf seine Schulter und sie liefen langsam weiter, wobei sie den gruseligen Figuren kaum Beachtung schenkten. Viel zu sehr war das Pärchen wieder mal mit sich selbst beschäftigt. Sie kamen zu einer Stelle bei der sie, dank der schwachen Beleuchtung, ein großes Bild begutachten konnten. Marron schaute es sich an und erschrak. Lauter Engel waren darauf zu sehen, wie sie Menschen bekämpften und diese umbrachten. „Wieso sollten sie so was tun?“, flüsterte Marron leise, mehr für sich, als für ihren Geliebten, dennoch erwiderte dieser: „Keine Sorge, so etwas würden die Engel bestimmt nicht machen, sie arbeiten doch für Gott!“ Überrascht schaute Marron ihn an und erwiderte: „ Natürlich, ich weiß, aber seit wann glaubst du an Gott und Engel?“ Lächelnd schaute er sie an und hauchte ihr ins Ohr: „ Seit ich dich das erste Mal gesehen habe.“ Wieder einmal wurde diese rot, doch Chiaki lies ihr diesmal keine Zeit sich darüber weitere Gedanken zu machen, denn er zog sie zu sich und küsste sie. Marron war von der plötzlichen Geste ihres Freundes überrascht, schloss jedoch gleich darauf die Augen und erwiderte den Kuss leidenschaftlich. Plötzlich hörten sie hinter sich eine tiefe Stimme und fuhren auseinander. Vor ihnen stand ein riesiger Dämon und grinste sie an. „Wie kommt hier ein Dämon her? Oh Gott, ich darf Chiaki auf keinen fall mit in die Sache reinziehen.“, dachte Marron. „Komm, schnell weg hier!“ Sie packte ihn an der Hand und rannte los, doch sie konnten dem Dämon nicht entkommen. „Es hat keinen Sinn vor ihm wegzulaufen, er ist zu schnell!“, dachte Marron panisch. Sie wusste nicht was sie tun sollte. Sie konnte sich doch nicht vor Chiakis Augen einfach so in Jeanne verwandeln, doch wenn sie es nicht tat, würde er verletzt werden und das wollte sie um jeden Preis vermeiden. Chiaki jedoch hatte schneller gedacht und stellte sich schützend vor Marron. „Nicht Chiaki!“ rief sie, doch schon holte Chiaki ein Kreuz aus seiner Jackentasche und verwandelte sich. Er wurde in blaues Licht gehüllt, das nach einer Weile langsam wieder verschwand. Marron traute ihren Augen nicht. Vor ihr stand an Chiakis Stelle Sindbad, der Diener des bösen Königs. Die Person, vor der Fynn sie immer gewarnt hatte und die sie als Jeanne jedes Mal besiegen wollte. Ungläubig schloss Marron die Augen, nur um sie wieder zu öffnen und sich zu vergewissern, dass das alles nicht nur ein böser Traum war. Sindbad lieferte sich inzwischen einen heftigen Kampf mit dem Dämon, dessen Energiekugeln den Dieb oft nur um Haaresbreite verfehlten. Nachdem Sindbad den Dämon in eine Falle gelockt und ihn vernichtet hatte, blieb er mit dem Rücken zu Marron stehen und nahm sein Stirnband ab, sodass er wieder zu Chiaki wurde. Marron saß einfach nur mit leeren Augen da und starrte auf den Rücken des ersten Menschen, dem sie wirklich vertraut hatte. Sie hatte sich ihm anvertraut und er hatte es nur ausgenutzt. Chiaki war kein anderer als Sindbad, der Diener des bösen Königs und ihr Feind. Langsam drehte dieser sich um und sah Marron unverwandt an. „Marron, Jeanne, hör mich an“, versuchte er ein Gespräch zu beginnen. „Er wusste es!“, ging Marron durch den Kopf. Es schlichen sich Tränen in ihre Augen und versperrten ihr die klare Sicht. Chiaki war ihr Feind. Das wollte sie nicht, doch es war so. Sie konnte nichts daran ändern. Er hatte sie belogen und betrogen nur um an Jeanne zu kommen und sie vom Stehlen abzubringen. Sie stand langsam auf, konnte ihre Augen jedoch nicht von ihrem Gegenüber wenden, von dem sie nur die Umrisse erkennen konnte. Nach kurzem Schweigen brach sie die Stille, flüsterte noch: „Du verdammter Lügner!“ und rannte davon. „Marron!!!“, rief Chiaki ihr noch hinterher, doch sie hörte ihn nicht mehr. Er fluchte leise und nahm die Verfolgung seiner Geliebten auf. Er lief und lief, doch kam zum halten, als er in einem Park stand. Dort stand noch das alte Karussell, bei dem er Marron gefunden hatte, als sie nach dem Anruf ihrer Mutter weggelaufen war. Er lehnte sich mit dem Rücken gegen die Brüstung und schaute in den Himmel auf den Mond, der gerade hinter einer Wolke auftauchte. „Warum? Warum musste das gerade jetzt passieren? Dieser verdammte Dämon! Bevor er kam war doch alles so schön… Ich wollte es ihr sagen, so sollte sie es wirklich nicht herausfinden. Ich bin so ein verdammter Idiot! Hätte ich nicht so lange gezögert, wäre sie jetzt nicht sauer auf mich! Pff, was heißt sauer, sie will wahrscheinlich nichts mehr mit mir zu tun haben… Verdammt!!!“ Chiaki schlug mit der Faust gegen eines der Karussellpferdchen und hielt sich dann die schmerzende Hand. Er blieb noch lange regungslos dort stehen, bevor er sich langsam im Dunkeln der Nacht auf den Heimweg machte. Im Geisterhaus befand sich jedoch immer noch eine Person, die bisher unentdeckt geblieben war. Langsam trat diese ins Licht des Mondes, der durch einige kleine Fenster schien und unter einer Kapuze konnte man das hämisch grinsende Gesicht von Toba Iakeshi sehen. „ Das ist dein Ende Chiaki Nagoya. Ich habe lange genug mit ansehen müssen, wie du dich an meine Geliebte rangemacht hast. Marron gehört mir und keiner wird sie mir wegnehmen!“, sagte er leise und ging mit langsamen Schritten zum Ausgang des dunklen Gebäudes. Es hatte angefangen zu regnen und Marron rannte immer noch, beinahe panisch, die Straßen entlang, bis sie wieder am Orleans angekommen war. Als sie durch die Tür in das Gebäude trat blieb sie stehen und sah zum Briefkasten. Das trieb ihr wieder die Tränen in die Augen. „Chiaki!“, dachte sie nur. Die Tränen bahnten sich ihren Weg über ihre Wangen bis zu ihrem Kinn, von wo aus sie leise auf den Boden tropften. „Sollte das alles Lüge gewesen sein? All diese fürsorglichen Worte, deine Art mich mitfühlend anzusehen, einfach alles… Warum tust du mir das an Chiaki Nagoya?“ Marron stieg langsam zum Aufzug und drückte auf den Knopf um ihn runterzuholen. Als sie den Aufzug betrat kauerte sich Marron in eine Ecke und fing hemmungslos an zu schluchzen. Sie zitterte am ganzen Körper und war total durchnässt, was sie allerdings herzlich wenig störte. Als der Aufzug seine Türen wieder öffnete ging sie langsam auf ihre Wohnungstür zu und schloss sie auf. In ihrem Zimmer angekommen warf Marron sich auf ihr Bett und schluchzte in die Kissen hinein. Nicht einmal Fynn war da um sie zu trösten. Sie war allein. Sie hatte Chiaki vertraut, ihn aufrichtig geliebt und er hatte sie nur benutzt. Es war ihr unverständlich wie sie hatte so dumm sein können auf ihn hereinzufallen. Sie wollte nicht mehr lieben oder vertrauen, nie wieder, man würde sie sowieso wieder enttäuschen... Wieso? ------ Kapitel 6: Wieso? Hi Leute! Nach langem wieder ein Kapi von mir! Es ist ein wenig schnulzig, denke ich, aber nehmts mir nich übel, ich hab den größten Teil dieses Kapitels um ein Uhr morgens geschrieben...-.- Hatte außerdem eine, wie soll ichs nennen, Kitsch-phase (oder so^^°) und es ist wohl etwas zu dramatisch geworden. Habt trotzdem Erbarmen mit mir und schreibt mir ein paar Kommis! Ach, und wegen der Szene, in der Chiaki auf dem Balkon steht: Ich weiß, vom siebten Stock hört man nicht, was die Leute auf der Straße sagen, aber ich fand, dass es gerade so gut gepasst hat. Also seid bitte nachsichtig!^^ Viel Spaß! Drei Tage lang war Marron nicht in die Schule gegangen. Sie hatte sich in ihrer Wohnung eingebunkert und niemanden zu sich gelassen. Miyako machte sich langsam aber sicher ernsthafte Sorgen um ihre beste Freundin, die sie nun schon so lange nicht mehr zu Gesicht bekommen hatte. Jeden Tag vor und nach der Schule versuchte sie, Marron dazu zu bewegen rauszukommen oder ihr wenigstens die Tür zu öffnen, doch vergeblich. Es war nichts zu machen und nur ab und zu hörte sie Marrons krächzende Stimme, die sie bat, sie in Ruhe zu lassen. Auch in der Schule wunderte man sich schon über Marrons Abwesenheit. Viele Schüler hatten sich bei den Lehrern schon erkundigen wollen, was denn mit ihrer Klassenkameradin los sei, doch auch die Schulleitung wusste nichts, da Marron sie nicht über eine Krankheit oder etwas derartiges informiert hatte. So hatte Miyako notgedrungen erzählt, ihre Freundin sei krank und müsse das Bett hüten. Sie überzeugte die Lehrer davon, dass sie sich keine weiteren Sorgen machen sollten und dass Marron sie gebeten hatte, sie zu entschuldigen. Miyako war sich zwar selbst nicht so sicher, ob man sich nicht doch Sorgen um Marron machen sollte, doch was hätte sie tun sollen? Sagen, dass Marron seit Tagen ihre Wohnung nicht verlassen hatte, damit die Schule womöglich noch auf die Idee kam, Marrons Schloss zu durchbrechen um zu sehen was ihr fehlte? Nein, sie wollte Marron den Ärger ersparen. Außerdem hatte sie schon eine ziemlich genaue Vermutung, was mit ihrer Freundin nicht stimmte. Zwei Worte waren schon genug um diese ganze bizarre Situation zu beschreiben: Chiaki Nagoya. Miyako wusste, dass er die letzten Tage damit beschäftigt gewesen war, vor Marrons Tür herumzulungern oder auf seinem Balkon auf eine Chance zu warten, mit seiner Nachbarin zu reden. Und wenn er sich dann doch von Miyako überreden ließ, in die Schule zu gehen, schaute er nur betrübt durch die Gegend. Man konnte sein schlechtes Gewissen förmlich riechen und auch hören. Langsam hatte Miyako wirklich genug von seinen Seufzern, die alle fünf Minuten kamen, sei es während dem Unterricht, wofür er schon einige Male ermahnt worden war, oder auf ihrem gemeinsamen und sonst sehr schweigsamen Heimweg. Mehr als ein Mal hatte Miyako versucht herauszufinden, was geschehen war, doch sobald sie dieses Thema ansprach schwieg er wie ein Grab. Es war einfach nichts aus ihm herauszubekommen. Keiner bemerkte Tobas dreckiges Grinsen, das er schon seit er von Marrons angeblicher Krankheit gehört hatte, auf den Lippen trug. „Sie wird dich hassen, Chiaki Nagoya. Sie wird dich abgrundtief hassen und ich werde ihr noch mehr gute Gründe geben, das zu tun.“, dachte er während er den schweigsamen Jungen vor sich mit hasserfüllten Augen beobachtete. „Sie gehört mir allein und du wirst sie mir nicht wegnehmen. Du hast dich selbst in eine Falle gelockt, aus der es kein entrinnen gibt, Chiaki.“ Schweigend lief Chiaki neben Miyako her und die Stille zwischen den beiden wurde nur von seinen tiefen Seufzern unterbrochen. Was sollte er denn bloß tun? Er hatte doch wirklich alles versucht, um zu Marron zu gelangen. Er wollte ihr alles erklären, wirklich alles, aber sie gab ihm keine einzige Chance. Außerdem machte er sich ebenfalls große Sorgen um seine große Liebe, da noch nicht mal Miyako zu ihr durchdringen konnte. Er wollte mit ihr reden, sie in den Arm nehmen und alles erklären. Danach konnte sie ihn doch immer noch hassen! Verdammt, was hatte er bloß wieder angestellt? Wäre er es anders angegangen, wäre es nie zu diesem Desaster gekommen… Vielleicht hätte er ihr von Anfang an die Wahrheit sagen sollen, auch wenn sie ihm nicht geglaubt hätte, wenigstens hätte sie ihn nicht für seine Lügen gehasst…. Aber er konnte doch nichts dafür. Er wollte sie nur beschützen und vor allem Bösen bewahren. Er liebte sie doch… Inzwischen waren Chiaki und Miyako, die schweigend den Seufzern ihres Klassenkameraden lauschte, beim Orleans angekommen und begaben sich in den Aufzug. Immer noch schweigsam liefen die beiden dann in ihre Wohnungen, wobei Chiaki gleich auf sein Balkon ging, wo ihm ja möglicherweise, er hatte die Hoffnung noch nicht aufgegeben, Marron begegnen würde und sich eine Gelegenheit für seine Erklärung bieten würde. Jedoch war, wie in den letzten drei Tagen auch, keine Spur von seiner Nachbarin. Vor ihm erstreckte sich nur die riesige Stadt in all ihrem Glanz, der Chiaki im Moment jedoch unglaublich oberflächlich vorkam. Der 16-jährige konnte die Menschen unten auf der Straße beobachten, wie sie hektisch aneinander vorbeiliefen, viele mit ihren Handys oder anderen elektronischen Geräten ausgestattet. Eine Mutter wurde von ihrem Kind angefleht, sie solle ihm doch ein Schokoladeneis kaufen, diese wies seine Bitte jedoch grob zurück mit der Begründung, das süße Zeug sei doch viel zu ungesund für kleine Kinder wie das ihre. Ein schwaches Lächeln war auf Chiakis bleichem Gesicht zu erkennen, verschwand jedoch sogleich wieder, als er ein sich streitendes Paar auf der anderen Straßenseite entdeckte. Betrübt blickte er das schreiende Mädchen an und musste sofort wieder an seine Marron denken. Gedankenversunken schaute er kurz auf ihren Balkon und ging daraufhin wieder in seine eigene Wohnung zurück. Er fragte sich, wie lange er noch warten musste, um ihr Gesicht wieder sehen zu dürfen. Wie lange er warten musste bis er sie wieder anfassen und in den Arm nehmen durfte. Er vermisste sie… Es waren nur drei Tage, aber für ihn war es wie eine Ewigkeit. Immerhin waren sie nur einige Meter voneinander entfernt, durch eine einfache, dünne Wand getrennt und doch war es so, als ob sie sich in verschiedenen Welten befinden würden. Daran zu denken verursachte bei ihm langsam Übelkeit. Schlaff lehnte er sich an die Wand und rutsche mit dem Rücken angelehnt an dieser hinunter. „Marron“ Immer und immer wieder sagte er ihren Namen. „Marron“ Was sollte er denn noch alles tun, damit sie ihm wenigstens zuhörte? Es schien zwecklos zu sein. Er konnte nur abwarten, bis sie freiwillig die Tür aufmachte und das würde sicher bald geschehen, das hoffte er jedenfalls. Marron saß die ganzen drei Tage auf ihrem Bett und schluchzte sich die Seele aus dem Leib. Den ganzen Tag lang weinte sie, ihre Tränen wurden nur für einige Stunden zurückgehalten, als sie der Schlaf übermannte. Nur für die nötigsten Sachen stand sie auf, ihre Vorhänge hatte sie zugelassen und konnte bald den Tag nicht mehr von der Nacht unterscheiden. So mies wie jetzt hatte sie sich noch nie in ihrem Leben gefühlt. Noch nicht einmal, als ihre Eltern sie damals einfach so zurückgelassen hatten. Bedeutete ihr dieser Junge denn wirklich so viel? „Ja“, musste sie sich letztendlich doch eingestehen. Sie wusste, sie sollte ihn nicht lieben, und doch tat sie es. Sie liebte ihn so sehr. Mehr als jeden anderen Menschen auf dieser grausamen Welt. Doch gerade diese Liebe machte seinen Verrat noch sehr viel schmerzhafter. Das Leid zerrte an ihr und schien ihr das Herz ausreißen zu wollen. Sie liebte ihn…Wieso? Diese Frage hatte sie sich in den letzten Tagen so unvorstellbar oft gestellt und sie wollte darauf eine Antwort, eine ehrliche Antwort. Doch dazu hätte sie ihre Tür öffnen müssen und der Welt das kleine Häufchen Elend zeigen müssen, das aus ihr geworden war. Und das wollte sie nicht, auf keinen Fall. Besonders nicht ihm. Sie wollte ihm nicht zeigen, wie schwach und verletzlich sie seinetwegen geworden war. Was war bloß mit ihr los? Wo war die Marron, die alle kannten? Die starke, unbezwingbare Marron bloß geblieben? Auch diese Frage schwirrte ihr des Öfteren durch den Kopf. Doch auch darauf wusste sie keine Antwort. Vier Tage waren vergangen, seit das inzwischen ziemlich blasse junge Mädchen das letzte Mal die Sonne erblickt hatte. Schweißgebadet wachte Marron auf. Sie hatte schon wieder schlecht geträumt. Von ihm. Er lag im sterben. Marron fing wieder an zu weinen, denn es machte ihr Angst. Sie wollte ihn nicht verlieren, niemals. Aber sie konnte ihm nicht verzeihen. In Marron kroch die Übelkeit hoch, sie begab sich ins Bad, lehnte ihren Kopf über den Schüsselrand und übergab sich würgend. Angeekelt betätigte sie die Klospülung und ging zum Waschbecken, um den ekelerregenden Geschmack in ihrem Mund loszuwerden. Als sie kurz in den Spiegel aufsah blieb ihr die Luft weg. Wie hypnotisiert schaute sie ihr Spiegelbild an. „Das bin ich?“, dachte sie verzweifelt. Das junge Mädchen im Spiegel, das sie so entsetzt anstarrte, war leichenblass, hatte dicke, verquollene Augen, tiefe Augenringe und trockenes verknotetes Haar. Wie hatte sie in nur vier Tagen so ein erbärmliches Aussehen annehmen können? Das war nicht mehr sie. Verzweifelt hockte sie sich auf den Boden und fing wieder an zu schluchzen. Doch aus ihren Augen flossen keine Tränen mehr. Sie hatte so viel geweint dass einfach keine Tränen mehr da waren die hätten fließen können. So konnte es doch nicht mit ihr weitergehen. Sie konnte sich nicht ewig einsperren, schon gar nicht wegen einem miesen Lügner wie Chiaki. Urplötzlich kamen ihr diese Gedanken und sie stand entschlossen auf. Immerhin war sie die kamikaze-Diebin Jeanne, eine Gesandte des Herrn. Sie konnte ihre Aufgabe und ihr Leben nicht weiterhin so vernachlässigen, wie sie es die letzten Tage getan hatte und das nur wegen einem Jungen. Mit dem rumjammern war nun endgültig Schluss. Sie würde einfach vergessen, was gewesen war und dass sie Chiaki über alles liebte. Es war nur ein Traum. Ein unglaublich schöner Traum, der sich auf einmal in einem grausamen Alptraum verwandelte. Und den konnte sie nur unterbrechen, indem sie aufwachte und verdrängte. Ja, das war die einzige Möglichkeit ihren Schmerz ein für allemal loszuwerden. Mal wieder schweigend liefen Chiaki und Miyako den Weg zur Schule nebeneinander. Sie brauchten ja auch nicht mehr zu hasten, da sie nicht auf Marron warten mussten. Fünf Minuten vor Stundenbeginn öffnete Miyako die Tür zum Klassenzimmer und wollte dieses gerade betreten, als sie erstarrte. Chiaki der das natürlich nicht erwartet hatte, lief direkt in sie hinein. „Was ist denn los Miyako, wieso bleibst du stehen?“, fragte er und zwängte sich an ihr vorbei als er keine Antwort bekam. „Miyako, was…?“ Er schwieg. Er konnte einfach nicht glauben was er da sah. Genauso wenig wie Miyako. In der Mitte des Klassenzimmers saß Marron fröhlich lächelnd auf ihrem Stuhl, von der ganzen Klasse umringt. Denen versuchte sie zu erklären, dass sie nur eine Erkältung gehabt hätte und deswegen das Bett hatte hüten müssen. Miyako erwachte as ihrer Starre und rannte wütend auf Marron zu. „Was fällt dir eigentlich ein?“, schrie sie ihre beste Freundin lauthals an. Alle starrten sie entsetzt an, doch das war ihr im Moment egal. „Wie kannst du es wagen jetzt hier so einfach aufzukreuzen? Weißt du eigentlich wie viele Sor…“ „Miyako“, wurde sie schnell unterbrochen, „Alles OK. Wir reden später, der Unterricht fängt gleich an und Frau Pakkyaramao steht vor der Tür.“ In der Tat stand die junge Lehrerin nun im Türrahmen und starrte Miyako entgeistert an. „Was fällt ihnen eigentlich ein, Fräulein Todaiji? Sie schreien ja das ganze Schulgebäude zusammen! Setzten sie sich sofort auf ihren Platz und geben sie Ruhe. Wenn ich noch einen Ton höre, fliegen sie raus, haben wir uns verstanden junge Dame?“ „Ja, Fräulein Pakkyaramao.“, antwortete Miyako kleinlaut und begab sich auf ihren Platz. Sie ließ es sich jedoch nicht nehmen, Marron mit einem dich-knöpf-ich-mir-später-vor-Blick zu fixieren. „Schön, dass sie wieder bei uns sind Fräulein Kusakabe!“, fügte Frau Pakkyaramao noch mit einem Lächeln hinzu und begann anschließend sofort mit dem Unterricht. Die ganzen Schulstunden lang spürte Marron unangenehme Blicke von ihrer Freundin im Nacken, aber nicht nur von ihr. Sie wusste genau, dass auch Chiaki sie ununterbrochen anstarrte. Deshalb versuchte sie sich krampfhaft auf den Unterricht zu konzentrieren, was ihr nicht so recht gelingen wollte. Auch die weiteren Unterrichtsstunden waren äußerst unangenehm für Marron und sie wollte gar nicht erst an den Nachhauseweg denken. Sollte sie vielleicht vorgeben sich nicht wohl zu fühlen, um frühzeitig vom Unterricht entlassen zu werden und nicht mit den beiden nach Hause gehen zu müssen? Nein, das ging nicht. Sie hatte schon die letzten paar Tage gefehlt, das reichte ja wohl. Außerdem musste sie Miyako nun wohl oder übel irgendwann Rede und Antwort stehen. Sie war ja ihre beste Freundin und Marron wusste, dass sich das hitzköpfige Mädchen furchtbare Sorgen gemacht hatte. Gegen Miyakos Anwesenheit war an sich ja nichts einzuwenden, aber mit Chiaki wollte sie auf keinen Fall mehr Zeit als nötig verbringen. Mit diesem Lügner hatte sie abgeschlossen. Definitiv. Sie würde nicht noch ein Mal so dumm sein auf seine netten und fürsorglichen Worte hereinfallen. Dass ihr Herz bei dem Gedanken an den Blauhaarigen immer noch Purzelbäume schlug, ignorierte sie gekonnt. Sie wollte und konnte es sich einfach nicht eingestehen: Sie liebte ihn noch immer und würde es auch weiterhin tun, was auch immer er ihr noch antun würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)