Münzwurf von Saboten (Zorro X Tashigi) ================================================================================ Kapitel 1: Kopf --------------- Ich hasse dich. Du hast mein bisheriges Leben aus der Bahn geworfen. Bist du dir dessen überhaupt bewusst? Ich klage dich an, aber ich glaube, ich will mich aus dem Sumpf aus Selbstmitleid retten. Ich hatte einen Traum für den ich lebte. Für den es sich zu leben lohnte. Gerechtigkeit ist nicht greifbar und auch nicht von materieller Existenz. Trotzdem gibt es sie. Und ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, sie zu schützen. Mein Leben war erfüllt, lief nach geregelten Maßstäben ab. Ich war zufrieden, in einigen Momenten sogar glücklich. Flüchtige, unbedeutende Augenblicke. Ich konnte es nie ab, wenn Schwächere litten oder Unrechtes getan wurde. Ich MUSSTE eingreifen, auch wenn ich öfters mit blauen Flecken nach Hause ging. Schließlich war ich ein schmächtiges Mädchen. Deshalb entscheid ich mich schon früh für Schwertkampf. Der Kodex der Samurai war genau das, was ich brauchte. Feste Regeln und Loyalität bis zum Tod. Es ging mir aber nicht nur um den Kampf. Schwerter faszinierten mich schon immer. Kalter Stahl, zu einer tödlichen Waffe verarbeitet. Perfektion und Ruhe. Schönheit und Stille. Du kennst diese Anziehung auch, verspürst sie, wenn du nach deinen Katana greifst. Sie gaben mir ein Gefühl von Kraft und Macht. Und ich wusste, ich würde für die Gerechtigkeit kämpfen. Darum ging ich zur Marine. Weibliche Soldaten sind keine Seltenheit, trotzdem sind sie rar. Schnell stieg ich zum Leutnant auf, schneller als andere, denn ich lebte für und durch Gerechtigkeit. Und dann kamst du. Zerstörtest alles mit einer wendigen Drehung und zweien deiner Katana. Du hast mir gezeigt, wie zerbrechlich alles, was man sich hart erarbeitet, ist. Es ist nicht so, als hätte ich Angst vor dem Tod. Früher oder später stirbt sowieso jeder. Er gehört zum Leben, ist eine der natürlichsten Sachen auf der Welt. Ich sehe ihn täglich. Dennoch vergeht zuerst das Gute, während das Schlechte ohne große Anstrengung weiter existiert. Die Welt dreht sich einfach weiter, ohne dass es jemand bemerkt. In jenem Moment, in dem ich mit dem Rücken an der Wand vor dir stand, ist es mir bewusst geworden. Es war sinnlos. All mein Bestreben, Ungerechtigkeit zu verhindern, die Bewohner der Stadt vor Verbrechen zu schützen, war nutzlos. Ich fühlte mich überflüssig, fehl am Platz mit der Frage „Was mache ich hier eigentlich? Ist es das, was ich wirklich wollte?“. Zu dem Zeitpunkt war der Tod alles, was ich noch wollte. Durch die Hand des Feindes, ich wollte ehrenvoll fallen. Im Dienst, um wenigstens im Tod noch ein Verdienstkreuz zu erhalten. Du wolltest mir diesen Gefallen nicht tun. Ich weiß nicht, ob du mir meine Hoffnungslosigkeit und Resignation ansehen konntest und mich deshalb noch weiter erniedrigen wolltest. Denn du bist einfach gegangen, ohne mir etwas anzutun. Nach diesem sinnlosen Streit bist du einfach weitergelaufen und hast mich im Regen stehen lassen. Ich war verzweifelt. Jeden Tag aufs Neue kämpfte ich gegen Piraten und sonstige Verbrecher und immer ging ich mehr oder weniger ramponiert als Sieger hervor. Mein Meister hat hervorragende Arbeit geleistet, denn ich konnte behaupten, eine sehr gute Schwertkämpferin geworden zu sein. Ich wähnte mich unbesiegbar und wollte meinen Traum leben. Gerechtigkeit war mein Lebensinhalt. Du hast alles zunichte gemacht. Ich hasse dich. Dies ist persönlicher Hass, nicht nur wie auf die kleinen Fische, die für ein bisschen Unordnung sorgen. Du, Lorenor, hast mir meine Grenzen aufgezeigt. Und dafür hasse ich dich. In jenem Moment, in dieser Sekunde verlor ich alles, wofür ich stand. Leben machte keinen Sinn mehr. Wozu denn auch, wenn die eigenen Ideale ignorant niedergetrampelt wurden? Noch nicht einmal töten wolltest du mich. Bin ich so bedeutungslos? Als Schwertkämpfer? Als Frau? Als Mensch? Diese erste Verzweiflung war grauenhaft. Hast du dieses Gefühl schon einmal selbst durchlebt? Dies ist schlimmer als alles Vorstellbare. Du hast mich –bewusst oder nicht- gedemütigt. Und dies wollte ich nicht auf mir sitzen lassen. Rache. Du bist Schuld. Sicher, ich begann schon damals an der Marine zu zweifeln, vor all der Korruption und Eigennutz konnte man die Augen nicht verschließen. So dumm bin ich auch wieder nicht. Ich wollte es nur nicht wahrhaben. Denn wie hätte ich das mit meinen Prinzipien vereinen können? Ich wollte Rache, dir die alleinige Schuld an der Situation geben. Mit jedem Tag der Verfolgung steigerte ich mich tiefer hinein. Was hast du mit mir gemacht? Meine Gedanken drehten sich oft um dich und auch in meinen Träumen kamst du vor. Du warst praktisch überall, dein Steckbrief hing in meiner Kajüte, wenn ich Shigule in der Hand hielt, bildete ich mir ein, den Druck deiner Katana zu spüren, auf den Gesichtern meiner Gegner tauchte immer wieder deines auf. Deine stechend dunklen Augen. Ein verächtliches Grinsen auf deinen Lippen. Hass war eines der wenigen Gefühle, zu denen ich damals imstande war. Mit der Zeit vergingen die Wochen. Ich trainierte so viel ich konnte, suchte mir in der Kantine eine kohlehydratreiche Ernährung zusammen. Smoker schaute mich nicht selten mit einem undeutbaren Blick an, aber er würde es eh nicht verstehen. Er war noch nie in dieser Lage. Auch wenn ihm bisher nur Strohhutruffy durch die Lappen gegangen ist, bisher hatte er jeden Auftrag zufrieden stellend ausgeführt. Er hatte seine eigene Gerechtigkeit gefunden. Mein Hass ging nicht verloren. Er trieb mich weiter an, war alles, wofür ich weiterlebte. Du bestimmtest mein Leben. Alles war nur auf eine weitere Begegnung mit dir ausgerichtet. An das Danach verschwendete ich keine Gedanken. Das einzige, was mich irritierte, waren meine Träume. Du warst noch immer derjenige, von dem ich träumte, dennoch war ich jeden Morgen verunsichert. Die Szenen, die sich abspielten, waren ganz anders als das, was ich wollte. Anstatt mit Härte gegen mich vorzugehen, waren deine Augen voller Sehnsucht und deine Hände unerwartet sanft. Was hast du getan? Jeden Morgen wache ich auf und will, dass es nicht nur ein Traum ist. Mein Hass zieht sich immer weiter in den Hintergrund zurück, stattdessen werde ich von Verlangen und Sehnsucht erfüllt. Warum? Kann ich dich nicht einfach weiterhassen? Warum fällt es mir immer schwerer? Mittlerweile schmerzt jeder Gedanke an dich, für eine traumlose Nacht würde ich morden. Mach, dass es aufhört. ---------------------------------- sodele, das wäre Tashis Sichtweise^^ Ich hab da ne größere Auswahl an BMGs, aber ich hab mich noch nicht entschieden… Wenn es soweit ist, sag ich euch aber bescheid^^ Bis denne^^ Kapitel 2: Zahl --------------- Ich hasse dich. Ich hatte mich damit abgefunden, hatte sie aus meinen Gedanken größtenteils verdrängt. Sie war zwar da, aber nicht als der hauptsächlichste Teil. Es ist immerhin schon Jahre her, auch wenn ich ihr Katana trage und unseren gemeinsamen Traum lebe. Sie IST tot. Ein tragischer Unfall, man konnte nichts machen. Ich fühlte mich nutzlos. Wie hätte ich es denn als 9-jähriger Stöpsel auch verhindern können? Um den Schmerz zu überwinden stürzte ich mich damals ins Training. Ich wollte das Versprechen halten. Damit würde ich sie weiterleben lassen, wenn auch nur in mir. Die Welt würde nie erfahren, dass sie einen der besten- nein, den besten Schwertkämpfer verloren hatte. Unsere Freundschaft ging tief, sie war die einzige Person, mit der ich so vertraut war. Ich weiß nicht, ob ich mehr für sie empfand. Ich konnte mit solchen Gefühlen noch nie gut umgehen. Dennoch wollte ich sie nicht einfach vergessen. Sie ist die wichtigste Person in meinem Leben, noch wichtiger als Ruffy und die anderen. Ich wurde immer stärker und verließ das Dojo. Um mich über Wasser zu halten, jagte ich Piraten und verkaufte so meine Schwertkunst. Ich habe sie nie vergessen, dennoch war ich noch immer am Leben und musste mich um die diesseitigen Belange kümmern. Sie geriet immer mehr in den Hintergrund. Jede Handlung war ihr gewidmet, denn für sie wollte ich Weltbester werden, dennoch lebte ich MEIN Leben. Sie war da und doch war sie es nicht. Und dann kamst du. Dein Gesicht rüttelte an den wichtigsten Erinnerungen, drang in die tiefsten Abgründe und riss sie wieder auf. Innerhalb von Augenblicken erwecktest du in mir Hoffnung, die genauso schnell etwas anderem wich. Leere. Enttäuschung. Und dann Hass. Beim ersten Blick dachte ich, sie wäre es. Kuina. Dass sie eigentlich gar nicht tot war, sondern irgendwo ohne mein Wissen weiter gelebt hatte und nun zufällig über meinen Weg lief. Doch im nächsten Moment wusste ich, dass sie es nicht sein konnte. Ich war schließlich auf ihrer Beerdigung, habe ihren zerbrechlichen Körper gesehen. Danach habe ich sie oft an ihrem Grab besucht und ich wusste, dass sie dort war. All die Jahre erinnerte ich mich an das, an was ich mich erinnern wollte. Die schmerzhaften Dinge sperrte ich einfach aus, damit sie nicht die Überhand gewannen. Wenn du willst, nenne es Selbstschutz. Es brach mir das Herz, dich plötzlich vor mir stehen zu sehen. Würde ich zumindest sagen, wenn diese Redewendung nicht so abgedroschen klingen und zu meinem Wortschatz gehören würde. Es trifft aber einigermaßen zu. Wie gesagt, ich konnte noch nie richtig gut mit Gefühlen und Zwischenmenschlichem. Dein Gesicht, deine Bewegungen, deine Art zu sprechen, alles erinnerte mich an sie. Ich hasse dich. Wie konnte es sein, dass ich unter all den Millionen Menschen ausgerechnet auf dich treffe? Warum musst du so sein? Ich kann dir nicht lange ins Gesicht sehen, denn dann denke ich, Kuina wäre es. Ich will ihr noch so viel sagen, aber es bist nur du. Kannst du dir vorstellen, wie sich dieser Schmerz und diese Verzweiflung anfühlen? Ich bezweifle dies. Ich weiß nicht, wie ich dir gegenübertreten soll. Schon dein Anblick macht mich fertig, aber wenn du auch noch anfängst, die gleichen Dinge zu reden, dann halte ich es nicht mehr aus. Ich will dann nur noch weg. Du bist ihr so verdammt ähnlich. Ihr könnt euch noch nicht einmal gekannt haben, also wie kommt das? Zufall? Schicksal? Strafe eines gelangweilten, schlechtgelaunten Gottes? Einfach nur Pech? Musstest du auch noch Schwertkämpfer sein? Das erleichtert das ganze auch nicht. Ich kann nicht gegen dich antreten, irgendetwas in mir hemmt sich gegen diesen Gedanken, während du mich wie eine Besessene verfolgst. So, als ob du mir all dies mit Absicht vor Augen führen wolltest. Was bringt es dir? Außer Frustration und Wut, meine ich. Ich bin es doch, der einen triftigen Grund zum Hassen hat. Versuch du mal, mit dieser Situation fertig zu werden. Ich glaube nicht, dass du es schaffen könntest. Auch nicht als Frau. Manchmal kommt es mir so vor, als würde mein Hass sich verändern. Wenn ich an dich denke, sehe ich auch sie. Und etwas anderes in mir. Das Problem ist... ist es wegen dir oder wegen ihr? Bringe ich da nicht etwas durcheinander oder lasse ich dich zu ihr werden? Gedanken an dich lassen meine Hände zittern, wenn auch nur unmerklich. Mein Puls beschleunigt zu Geschwindigkeiten, die ich noch nicht einmal während eines Kampfes verspüre. Das alles verwirrt mich. Wir sind Feinde, hassen uns beide. Also wie kommt es, dass sich solche „Empfindungen“ hege? Ich hasse dich dafür, du bringst mich um den Verstand. Ich finde meine innere Ruhe in letzter Zeit ziemlich selten, da vorwiegend Du meine Gedanken beherrschst. Ich versuche mich in Training und Sake zu verlieren, dies hilft aber nicht viel. Die anderen schauen mich fast schon besorgt an, wenn sie mich mal nicht schlafen sehen. Was hast du mit mir gemacht, dass es so weit kommen musste? Bisher ist mein Leben mehr oder weniger geordnet verlaufen, ich kam zurecht. Ohne dich war es besser, einfacher. Jetzt ist es kompliziert. Und dies ist nicht gut. Kompliziertes ist anstrengend und lenkt ab. So was kann ich mir nicht leisten, nicht bei meiner jetzigen Lebensführung. Also verschwinde. Ich kann dich nicht gebrauchen. Lass mich in Ruhe, lass mich dich einfach vergessen und so tun, als ob ich nie auf dich getroffen wäre. Denn allzu lange mache ich dies nicht mehr mit. Mach, dass es aufhört. ------------------------- Tja, das wäre Zorros Seite der Geschichte. ^_^ So im Nachhinein find ich Tashis Kapitel vieeeeel besser… =.= Nya, ich hab aber schon in anderen Fics so viel zu Zorro geschrieben, irgendwann verliert man den Überblick.. XD Ich find, als BMG passt „Vermillion“ und „Vermillion Part 2“ von Slipknot perfekt. ^///^ In dem Song „wehrt“ sich das „lyrische Ich“ (ich nenns mal so, kennt man ja auch ausm Deutschunterricht ^v^““) gegen seine Gefühle bzw gegen das, was eine andere Person in ihm auslöst, obwohl es dieser Person schon längst verfallen ist. Als eine Art Selbstschutz versucht es aber, sich einzureden, dass sie unerreichbar ist… So interpretiere zumindest ich die Lyrics, könnte theoretisch sein, dass die Songs ne ganz andere Aussage haben. Aber jedem das seine. XD Hört sie euch bei Gelegenheit an, es sind welche von den ruhigeren Songs^^ Bis denne und ich wäre euch sehr verbunden, wenn mir jemand seine Kritik auf die Nase binden würde +smile+ ^^ (Darf auch ruhig hart sein, aber bitte mit nachvollziehbarer Argumentation…. Sonst hab ich da nicht viel von.. -.-°) Kapitel 3: Kante ---------------- Tashigi schlenderte durch die Straßen und versuchte zu entspannen. Es war ihr erster richtiger Landgang seit langem, Smoker hatte das Schiff beständig vorangetrieben und nur für das Nötigste angelegt. Er wollte unbedingt zur Strohhutbande aufholen, nachdem sie ihre Spur aus den Augen verloren hatten. Irgendwann musste aber auch er einsehen, dass nicht alle seine Ausdauer und Hartnäckigkeit besitzen. Der Marktplatz, auf dem die junge Frau angekommen war, war brechend voll und die Menschen drängten sich in einer zähflüssigen Masse voran. Tashigi legte eine Hand auf den Griff ihres Katana und atmete ruhiger. Das Schwert hatte schon immer eine beruhigende Wirkung auf sie gehabt und schenkte ihr Selbstsicherheit. Das Marktgeschrei erschien ihr nach dem stetigen Rauschen der Wellen als belästigend, sie sehnte sich nach der Zurückgezogenheit ihrer Kajüte, nur sie, Shigule, der Steckbrief und der Hass. Oder das, was von ihm übrig war. Schon wieder spukte ihr Lorenor Zorro durch den Kopf, Tashigi zwang sich, diesen Gedanken nicht weiter zu folgen, (sie verliefen meistens in eine Richtung, die sie nicht wollte) sondern versuchte sich abzulenken. Sie besah sich die Stände (kaufte etwas Obst und ein neues Hemd, da ihr das Muster gefiel), wich Ellenbogen aus und suchte wieder nach dem Ausgang. Er stand plötzlich vor ihr, die zähe Menschenmasse spuckte ihn innerhalb eines Lidschlags aus. (dass er nicht alleine war fiel ihr erst viel später auf) Beide realisierten ihr Gegenüber mit Erstaunen und Verblüffung. Zorros Ausdruck verhärtete sich in Sekundenbruchteilen, Hass spiegelte sich in seinen Augen. „… Du..“, brachte er mit einem kehligen Knurren hervor. Sein Körper verdeutlichte Abweisung. Tashigis Überraschung und Unglauben reagierten entsprechend. Ihre Hände glitten zu Shigule, sie nahm ihre Position ein, ihre Einkäufe an ihrem rechten Handgelenk baumelnd. „Lorenor Zorro“, wisperte sie heiser. Einen Moment lang trafen sich ihre Blicke, musternd, abwertend. Tashigi blinzelte, der Moment verflog. „Lorenor Zorro“, wiederholte sie. „Kennt ihr euch?“, fragte Lysop, der verwundert daneben stand. Zorro rührte sich nicht, atmete hörbar ein und wieder aus, sein Brustkorb hob und senkte sich, einmal, zweimal und dann drehte er sich um und ging. Es kam unvorbereitet, ohne einen Laut, ohne Geschrei (Vorwürfe). Tashigi blinzelte ihm verwirrt nach, sah ihn mit der Menschenmenge verschwimmen. „Was ist denn jetzt?“ Lysop beeilte sich, um Zorro nicht zu verlieren. „Warte!! So geht das nicht!“, rief sie wütend. Warum bestimmt immer ER, wie sich ihre „Treffen“ abspielen? Warum kann es nicht mal so sein, wie SIE es will? Schließlich hat sie auch ein Recht darauf (sie wollte noch immer Revanche), aber dieser Mann verhält sich in ihrer Gegenwart einfach nur idiotisch. Sie drängte in die Richtung, in die er gegangen war, zwängte sich zwischen Körpern hindurch und wich Körpern aus. Sie selbst fühlte sich merkwürdig schwer und leer. Etwas zog sich in ihr zusammen, schmerzte. Sein Blick, die Kälte, Ignoranz, verletzte, sie sehnte sich nach Worten. Erst später im Nachhinein konnte sie sagen, dass sie seine Aufmerksamkeit suchte. Egal in welcher Form -Hass oder Zuwendung-, sie wollte beachtet und ernst genommen werden. Tashigi verkniff sich, ihm seinen Namen laut hinterher zu rufen. Dies würde nur seine Anwesenheit verraten, die Marine würde die Verfolgung aufnehmen. (er gehört ihr allein) Ihre Kampflust war erwacht, füllte ihren Körper aus. Hass wurde stärker, teilte sich sein Dasein mit aufkeimender Verzweiflung. Tashigi wusste nicht, ob sie ihn noch erreichen würde. Zorro versuchte unauffällig zu verschwinden. Auf diese Begegnung war er nicht vorbereitet, er hatte gedacht, sie hätten Smokers Schiff schon lange hinter sich gelassen. (trotzdem erfüllte ihn zu seiner Verwirrung so etwas wie … Freude?) Plötzlich hatte sie vor ihm gestanden, ihr zierlicher Körper wäre fast in seinen gelaufen. Nachdem ihm die Erkenntnis kam, dass es Tashigi war, setzte vieles bei ihm aus. Zorro wusste aber, was er nicht wollte. Weder weiterhin in ihrer Nähe sein, sie wieder anbrüllen (sie mit Kuina vergleichen) (sich ihre Züge einprägen) noch mit ihr kämpfen. Deshalb war er gegangen, er wollte weitere Komplikationen vermeiden. Zorro drängte durch die Menschenmassen, entgegen seiner Gewohnheit wich er aus, um schneller voranzukommen. Lysop hatte ihn mittlerweile wieder eingeholt, aber er antwortete auf seine Fragen nur mit Schweigen, so dass dieser schnell aufgab. Beim Gedanken an ihr entschlossenes Gesicht, ihre kampfbereiten Augen, musste er unbewusst grinsen. Sie hatte ihn wohl noch nicht vergessen. Wie lange sie schon hinter ihm her war, konnte Zorro nicht mehr sagen. Er wusste nur noch, wo es angefangen hatte. (Er konnte es aber auch nicht, immer wieder schweiften seine Gedanken zu ihr ab, spekulierten, stellten Thesen und Antithesen auf, ließen diese wieder fallen, erlaubten Sehnsucht sich unter Hass zu mischen, waren kurz vor dem Verzweifeln und lenkten sich ab, um später wieder auf das gleiche Thema mit den gleichen Resultaten zurückzukommen.) Sein einziges Verlangen war zurzeit aber, den Hafen zu erreichen. Ihr Schiff ankerte dort, Ruffys Magen war schneller als die Mannschaft gewesen. Zorro hoffte, dass sie Ruffy gefunden hatten, denn er hatte keine Lust, sich von DIESER Marineeinheit gefangen nehmen zu lassen. Mit Lysop würde er sich immerhin nicht verlaufen. „WARTE!! STEHENBLEIBEN!!“, rief Tashigi, als sie weniger belebte Gassen durchliefen, sie hatte Glück, den richtigen Weg genommen zu haben. „Was will sie eigentlich?“, kam es beunruhigt von Lysop und er sah zu Zorro. (Diese Frau war ihm nicht geheuer und sie verfolgte Zorro mit einer Hartnäckigkeit, die er bisher nur mit Ruffy und Essen oder Sanji und Frauen in Verbindung gebracht hätte.) Zorro schwieg sich weiterhin aus, er hatte keine Lust, Lysop alles zu erklären. „Weiß nicht, führ uns einfach zum Schiff.“ „Wenn du meinst“, erwiderte er und warf noch einen Blick über die Schulter. Tashigi war wütend. Warum machte dieser Kerl so was? Auch wenn sie diesem Mädchen (Frau?) ähneln sollte, sie war trotzdem sie selbst, Tashigi, und führte ein eigenes Leben. Sie würde sich nicht von einem übersensiblen Piraten an der Ausübung ihrer Pflicht hindern lassen –schon gar nicht von Lorenor Zorro. „Was willst du eigentlich?“ Lysop wollte von ihr wissen, warum sie sich schon wieder diese Rennerei antun mussten. Es wunderte ihn, dass Zorro einfach weglief, aber er erhoffte sich keine Erklärung. „Lorenor Zorro! Sei ein Mann und stell dich dem Kampf mit mir!“ Tashigi war stehen geblieben, versuchte zu Atem zu kommen (ignorierte Lysop). Lysop sah abwartend zu Zorro, wollte, dass er dem ein Ende machte. Es war stupide. Sinnloses Weglaufen vor einer einzigen Frau. (War das neben ihm wirklich Zorro?) Irgendetwas musste zwischen den Beiden vorgefallen sein. Aber Zorro sprach nicht von sich. Blieb nur abwarten. „Lauf schon mal vor, ich komme gleich nach.“ Die Worte kamen unvorbereitet, rissen Lysop aus seinen Gedanken, fast hätte er sie nicht wahrgenommen. Er überlegte, suchte einen Einwand, ein kurzer Blick in Zorros unergründlichen Gesichtsausdruck und er gab auf. „Findest du den Weg allein?“ Eine letzte skeptische Frage. „Vermutlich.“ „In Ordnung. Ich sage den anderen Bescheid.“ Lysop sah noch einmal auf die Kontrahenten, dann ging er. Zorro wartete, bis von Lysop nichts mehr zu sehen und zu hören war. Es war sein persönlicher Kampf, sein eigener Krieg und er ging die anderen nichts an. Er ging ein paar Schritte in die Richtung zurück, aus der er gekommen war, angespannt, genervt, beobachtend. Er hasste es, ihr gegenüberzustehen. Es war mittlerweile nicht nur die Ähnlichkeit mit Kuina. Tashigi hatte das Talent dazu, nervig zu werden (obwohl er diese Ausdauer beinahe schon bewunderte… War es nicht fast genauso wie bei ihm und Falkenauge?) und in letzter Zeit verwirrten ihn seine eigenen Gedanken in Bezug auf sie. Tashigi wurde für einen kurzen Moment von Triumph durchflutet, hatte erreicht, was sie wollte. Doch nun kam der schwierige Teil. Ihre Vorfreude auf den Kampf war groß, ihre Kampflust und ihr Blutdurst stiegen, beherrschten ihren Körper. Die wenigen Menschen, die die Gasse betraten, machten sofort wieder kehrt oder eilten ungerührt hindurch, wollten nicht in den bevorstehenden Kampf mit hineingezogen werden. Zorro sah zu, wie Tashigi den Beutel mit ihren Einkäufen von ihrem Handgelenk nahm und neben eine Hauswand legte. Er würde den Kampf nicht behindern. Zorros Mundwinkel zuckten zu einem Grinsen, trotz allem freute er sich auf einen anständigen Kampf. Sein Atem ging wieder normal, Zorro war bereit. Langsam schob er Kitetsu aus der Scheide. Tashigi zog Shigule. Das Metall der Klinge war kühl, schimmerte hell in der dunklen Gasse. Ein letztes tiefes Durchatmen, alle störenden Gedanken wurden verdrängt. Sie schaute hoch, sah Zorro an. (noch immer darüber wundernd, dass er dies zugelassen hatte) Sie ging in Angriffsposition und lief auf ihn zu, ohne auf weitere Worte oder Erklärungen abzuwarten, (er würde eh nichts sagen) sie wollte endlich beginnen, ihr Körper stand unter Anspannung. Sie spürte, dass Zorro nicht den ersten Schritt machen würde –es war ihr in dem Moment auch egal. Zorro parierte sofort, hatte Kitetsu und Yubashili gekreuzt und ihren Hieb abgefangen. Tashigi zog sich zurück und griff erneut an, Zorro wich aus, drehte sich um die eigene Achse und setzte tiefer an, sie sah den Hieb kommen, sprang zurück und hielt Shigule schützend vor sich. Sein Schwert prallte an der Klinge ab, verursachte ein helles Geräusch. Zorro sah sie an, musste sie gegen seinen Willen für ihre Schnelligkeit anerkennen. Dennoch –sie wollte den Kampf, also würde sie ihn bekommen. Und er wusste, wo ihr schwacher Punkt war. Er holte aus, schlug kontrolliert zu, sie wehrte ihn ab und startete ihrerseits Angriffe. Tashigi spürte immer wieder die Härte seiner Hiebe und umso fester umschloss sie Shigule. Ihre Hände schmerzten, wurden nach kurzer Zeit fast taub. Zorro merkte das. Ihre Angriffe blieben fast aus, sie wehrte nahezu nur ab, ließ sich zurück treiben und verlor an Boden. Er hatte sie dort, wo er sie haben wollte. Schweiß rann ihm an der Schläfe entlang, er nahm es nur nebenbei wahr. Ein letztes Mal sammelte er seine Kraft, steckte sie ihn den letzten Hieb. Tashgi hatte nicht mehr die Kraft, ihr Katana festzuhalten. Es wurde ihr aus den tauben Händen gerissen, die Wucht des Angriffes schleuderte es einfach weg. Sie stand mit dem Rücken zur Wand (wie damals) ihr Atem ging keuchend. Sie spürte Metall an ihrem Hals, Millimeter von ihrer erhitzten Haut entfernt. Zorro stand vor ihr, Kitetsus Klinge flach an ihren Hals erhoben. Er spürte ihre Nähe, ihren erhitzten Körper. Sie fühlten den heißen Atem des Anderen auf der Haut, hektisch, in schnellen Stößen. Ihre Körper kühlten ab, Blutdurst und Adrenalin sanken und hinterließen Erschöpfung und bleierne Leere. Shigule durchbrach die Stille, kam scheppernd auf der Straße auf. Tashigi hörte ihr Schwert, zuckte leicht zusammen (Schnitt sich an der scharfen Klinge) (Bluttropfen sickerten an der länglichen Wunde hervor) sah hin und wieder weg. Zorro atmete tief ein und wieder aus, so langsam beruhigte er sich. Der Kampf war kurz, vereinzelte Schweißtropfen bahnten sich ihren Weg von seiner Schläfe. Langsam richtete er sich auf, löste sich aus der überlegenen, einschüchternden Position und zog sein Katana zurück. Er ließ es an seine Seite herabsinken (später würde er es säubern müssen) und sah Tashgi ins Gesicht. (Sie hatte verloren. Mal wieder. Was hatte sie denn diesmal falsch gemacht? Bisher war es ihr noch nie gelungen, gegen Lorenor Zorro zu siegen. WARUM?) Tashigi lehnte mehr als das sie stand an der Wand, fühlte die Kälte und den harten Ziegelstein in ihrem Rücken. Ihr Atem ging flach, in ihren Ohren hallte noch immer das Scheppern nach. Ihr geliebtes Schwert, (ein Teil ihrer selbst) achtlos in der Gegend herumgeworfen. Zorro sah ihr ausdruckloses Gesicht, ihr Blick ging durch ihn hindurch. Ihre Augen waren kalt, leer, sterbend, erinnerten ihn an Kuina, ihr kindliches, totes Gesicht. Seine Wut –Hass, Verzweiflung, Abscheu- durchflutete ihn, benebelte seinen Kopf. Die Erinnerung rief Schmerz hervor, bohrte in seinen Innereien, wurde unerträglich. Zorro schloss die Augen, wollte das Gesehene verbannen. (Warum gerade jetzt?) Er war noch nicht mal stolz auf seinen Sieg gewesen, aber dies gab ihm einen bitteren Beigeschmack. Tashgi starrte weiterhin ins Leere, verarbeitete (das, worauf sie gefasst gewesen war) ihre Niederlage. „Töte mich.“ Zorro wurde aus seinen Gedanken gerissen, die Worte holten ihn wie eine Ohrfeige wieder zurück. Sein Gesichtsausdruck war kurz davor zu entgleisen, wütend, erschüttert darüber, dass sie noch immer die gleichen (dämlichen) Forderungen stellte. „Warum tötest du mich nicht? Bin ich es nicht Wert, als Gegner ernst genommen zu werden?“ Tashigi hatte ihre Augen geschlossen, atmete in schnellen, flachen Zügen. Sie konnte, wollte nicht verstehen, warum er so handelte. Warum er sie so erniedrigte. „Sei still.“ „Kannst du nicht gegen mich kämpfen, wie gegen andere auch? Ernsthaft, auf Leben und Tod?“ Sie überging seinen Befehl, ignorierte ihn. Zorro wurde immer wütender, seine Geduld erlangte ihr baldiges Ende. (er wusste, worauf ihre Worte hinausliefen) Tashigi lächelte. Es was das Lächeln eines Menschen, der wusste, dass er gescheitert war, es für ihn keine Zukunft gab und sich damit abgefunden hatte. Erschöpft, verzweifelt, resignierend. „Ich bin schwach, habe wieder verloren. Jeden anderen hättest du getötet.“ Zorro schwieg, wurde immer gereizter (wusste, was sie gleich sagen würde). „Ist es, weil ich ein---“ „Halt dein Maul!“, fuhr er sie an, genervt, angepisst. (ihr ewiges Selbstmitleid kotzte ihn an) „Du wolltest es doch selbst so! Ich habe gegen dich gekämpft, du hast verloren, also hör auf, hier rumzuheulen!“ Wütend schlug er seinen Unterarm an die Wand, nicht weit von ihrem Kopf entfernt. Dies riss sie endgültig aus ihrer Lethargie, erschrocken, verängstigt riss sie ihre Augen auf und starrte ihn an. Sein Gesicht war zu einer wütenden Fratze verzogen, er beugte sich zu ihr runter. „Du redest wieder genauso wie Kuina! Was habe ich dir eigentlich angetan? Kannst du noch nicht mal deine Niederlage verkraften? Dann hast du dir eindeutig das falsche Hobby ausgesucht!“ Zorro wollte seinen Frust an ihr auslassen, ihr Gefasel hat diesen Sieg vermiest. Er hätte ihn genießen, triumphierend den Kopf erhoben tragen sollen, aber er fühlte sich mies, verbraucht, abgestanden. Zorro wusste nicht, warum diese Frau solche gegensätzlichen Emotionen in ihm hervorrief. Jedes Treffen machte es schlimmer, er verfluchte sich dafür, diesen Kampf zugelassen zu haben. Er hielt es nicht mehr in ihrer Nähe aus, ihr Blick drang in seine Eingeweide, zerfraß sie, ihm war zum Kotzen und alles nur wegen ihr. Tashigi. „Ich mache das alles nicht aus Spaß!“, rief Tashigi, aufgebracht über seine Worte. „Ach ja?“ Sie funkelte ihn herausfordernd an, seine Geringschätzung und Beleidigungen stachelten ihre Rage an. Zorro ging. Es entwickelte sich zu einem weiteren sinnlosen Streit, voller Erinnerungen an Kuina, er wollte dem aus dem Weg gehen. Auch hatte er Angst davor, etwas Dummes zu sagen, was er bereuen würde und dessen war er sich sogar sehr sicher. Etwas drängte in dazu, er hatte die Worte auf der Zunge, alles was sie zurückhielt, waren sein Stolz und sein Starrsinn. Nicht jetzt, nicht hier. (auch wenn er vielleicht nie wieder so eine Möglichkeit bekommen würde) Es war der falsche Zeitpunkt, das wusste er. Tashigi starrte ihm hinterher, unfähig ihn zurückzuhalten, kraftlos für eine weitere Auseinandersetzung. (sie hatte es gewollt –aber nicht so) Gebrochen sank sie an der Wand hinunter. Tashgi verstand selber nicht, warum diese Niederlage ihr so zusetzte, sie war darauf vorbereitet gewesen, trotz ihres Verlangens nach Kampf wusste sie, dass er stärker sein würde. Sie hatte trainiert. Wochenlanges Martyrium, immer bis zum Äußersten, oft genug konnte sie danach noch nicht mal stehen, ihr Körper war ausgepumpt. Die Fortschritte waren klein, fast nicht merkbar, das einzige, was sie vorantrieb, am Aufgeben hinderte, waren ihr Stolz und ihr Durst nach Rache. Er auch. Sie hatte diese banale, offensichtliche Tatsache vergessen, übersehen. Auch Zorro trainiert, deshalb konnte der Unterscheid zwischen ihnen nicht schmelzen. Wie dumm sie war. Kurz blieb sie noch sitzen, sammelte sich. Sie ließ ihren Blick schweifen, ignorierte fragende Augenpaare, die an ihr vorbeigingen. Sie fasste an ihren Hals, an ihrer Handfläche klebten vereinzelt verschmierte Bluttropfen. Sie wischte die Hand an ihrer Hose ab. Ächzend kam sie wieder auf die Beine, stolperte zu Shigule und hob es hoch. Nachdem es wieder in seiner Scheide steckte, sammelte sie ihren Einkaufsbeutel auf und ging. Smoker wartete sicher schon. * Die Stadt, in der alles anfängt und wieder endet. So abgedroschen es mittlerweile auch klingt, es entspricht der Wahrheit. Zumindest für Zorro. Hier war er ihr das erste Mal begegnet. Er denkt nur ungern daran zurück, auch wenn dies schon fast ein Jahrzehnt zurückliegt. Diese Frau ist ihm seitdem nicht mehr aus dem Sinn gegangen, die ersten Jahre hatte er sie fast schon regelmäßig auf der Grand Line angetroffen, sie immer besiegt. (sollte er darauf stolz sein?) Smoker musste irgendwann zurückberufen worden sein, der Fall „Monkey D. Ruffy“ wurde an höhere Instanzen vergeben. (welches Druckmittel musste die Marine einsetzen, um Smoker von Ruffy abzubringen?) Damit ist auch Tashgi aus seinem Leben verschwunden. Zorro ging durch die Straßen, seine Umgebung nahm er nur am Rande wahr. Er überlegte, was er mit sich anstellen sollte. Zorro hatte es nicht eilig, auch wenn sein Gesicht ihn von Mauern angrinste, niemand wartete auf ihn. Warum es ihn nach LogueTown verschlagen hatte, konnte er nicht erklären. (Vielleicht in der vagen Hoffnung, hier Tashigi anzutreffen?) Er war nun mal hier, ohne Navigator (Nami blieb bei Sanji) konnte er sich nicht aussuchen, wo es ihn hin trieb. „Ich bin nicht der Typ für solche Sentimentalitäten…“, knurrte Zorro, als er vor Tannes Waffengeschäft stand. Sollte er ihn besuchen, ihm zeigen, was aus ihm und seinen Schwertern geworden ist? Zorro entscheid sich dagegen, lachte über sich selbst, dass ihm so etwas überhaupt in den Sinn gekommen ist. Er hielt sich von Menschen fern, es war ihm zu lästig. Die einzigen, die er an sich heran ließ, lebten jetzt irgendwo auf dem East Blue (bis auf Ruffy, er hält sich irgendwo in Alabasta auf). Seine Schritte lenkten ihn auf den Marktplatz, er ging dorthin, weil es einer der ihm bekannten Orte war. Überrascht stelle er fest, dass ein neues Schafott aufgestellt worden war. Smoker hielt es wohl für abschreckend. Er blieb stehen, sah hoch und erlaubte seinen Erinnerungen, zu dem Tag zurückzukehren. Jetzt gab es sogar zwei gute Gründe, sich das Schafott anzusehen. Zwei Legenden, die sich um es ranken. „Lorenor Zorro…?“ Er hörte seinen Namen hinter sich, drehte sich um, seine Augen weiteten sich überrascht. „Also doch.“ Sie kam mir einem leisen Lächeln auf den Lippen näher, ohne Wut, Hass oder Blutdurst. Zorro verspannte sich, musterte sie abwartend. Das Lächeln verwirrte ihn. (Stand man so seinem Todfeind gegenüber?) Er schwieg, verwundert, zögernd. „Warum forderst du mich nicht heraus?“, fragte er nach kurzer Stille. „Willst du es denn?“ Diese Gegenfrage verblüffte ihn. Tashigi stellte sich neben ihn, hatte ihren Blick zum Schafott erhoben, betrachtete es. So, als würde sie sich mit einem alten Freund unterhalten, den sie lange nicht gesehen hatte. „Nein. Nie“, fügte er hinzu. „Ich weiß.“ „Trotzdem verfolgst du mich wie der Tod persönlich?“ Er war verärgert, enttäuscht. Er hatte sie treffen wollen, aber er wollte es nicht so. Es war ihm zu alltäglich, banal. Auch ihre wenigen Worte, ihre „plötzliche“ Einsicht, so hatte Zorro sich das nie vorgestellt. (er wusste eigentlich selbst nicht, was er erwartet hatte) Tashgi verlor ihr Lächeln, atmete tief aus. „Was hättest du denn an meiner Stelle getan?“ Sie ging, setzte sich auf einen Brunnenrand. Zorro folgte ihr widerwillig, ließ sich neben ihr nieder. (er war es müde, ständig vor ihr wegzulaufen) Ihre Frage hatte ihre Berechtigung, nur konnte er sie nicht beantworten. „Ich weiß nicht.“ Tashigi hatte mit dieser Antwort gerechnet, wusste, dass sie sie zu hören bekommen würde. Sie sah nach vorn, zum Schafott, merkte neben sich Zorros Nähe. Sie hatte ihn schon aufgeben, nicht mehr daran geglaubt. Seitdem sie von der Grand Line runter waren, wurde es in dieser Stadt wieder ruhig, Piraten selten, Gerüchte fanden ihren Weg so gut wie nie hierher. Sie hatte nur noch einmal von ihm gehört, als der Strohhut seinen Traum wahr werden ließ. Danach wurde es still. Alles, was sie von ihm hatte, war ein alter, abgegriffener Steckbrief. „Siehst du? Ich habe das getan, was ich für richtig hielt.“ Zorro schaute sie an, ihre Selbstsicherheit verwunderte ihn. (wo waren die Ängste und Selbstzweifel?) Dennoch gefiel ihm diese Tashigi mehr als die, die ihm das Leben erschwerte. „War es denn richtig?“ Tashigi nickte ihm zu. „Ich habe das gebraucht.“ „Wofür?“ Zorro war auch von sich überrascht, dass er einfach neben ihr sitzen, mit ihr reden, ihr zuhören konnte, ohne dass alte Wunden wieder aufrissen. Sie war Kuina jetzt am ähnlichsten, hatte an Stärke gewonnen, aber nicht körperlich. Trotzdem hätten sie nicht unterschiedlicher sein können. „Um mir über Dinge bewusst zu werden. Ich musste sie erst vor Augen geführt bekommen.“ „Was ist aus deinem Katana geworden?“ „Ich trage es noch. Bin noch immer im Dienst.“ Sie konnte seine nächste Frage in seinem Blick ablesen, kam ihm zuvor. „Und auch wenn ich gegen dich verloren habe, man wird nicht ohne Grund Oberleutnant, oder?“, lächelte sie selbstzufrieden, rief bei Zorro ein Grinsen hervor. Tashigi musterte ihn, stellte fest, dass er sich nicht verändert hatte, (seine Züge waren kantiger und älter) (seine Arme kräftiger) merkte, was er sagen wollte, aber nicht konnte. Sie wusste, dass es nicht anders war als das, was ihr auf der Zunge lag, sie hielt sich zurück, wollte nichts überstürzen. „Nimmst du mich nicht fest?“ „Ich habe es nicht eilig.“ Zorros Grinsen wandelte sich in ein Schmunzeln, wurde dann breiter, in ihren Augen konnte er sehen, was sie ihm sagen wollte. (auch wenn es dauern würde. Aber was ist schon Zeit, wenn man so lange gewartet hat?) „Da! Das ist Lorenor Zorro! Ruft die Marine!“ Er erhob sich, klopfte sich die Hose ab, drehte sich zu ihr um. „Ich muss weiter.“ „… Kommst du wieder?“ Ein wissendes Funkeln im Blick. Zorro nickte. „Bestimmt.“ --------------------------------------------------------- So. Das war jetzt die eigentliche „Kurzgeschichte“. Ich hoffe, ich habe euch nicht allzu sehr enttäuscht, denn es ist kein Pairing im eigentlichen Sinne… v.v +schäm+ Ich wollte das diesmal aber bewusst so. Ich mag nämlich so latente, unterschwellige Geschichten und wollte es selber mal ausprobieren. ^^ UND: Diese Fic IST abgeschlossen. ^_< Die einzige „Warnung“ wäre mein minimalistischer Schreibstil gewesen, den ich zu perfektionieren versuche. Warnung? Wieso Warnung? Nya, eben Warnung, weil es vllt wie n Aufsatz eines Drittklässlers wirken könnte.. Und man muss mitdenken… XD Y.y Ich hab halt Komplexe… U.u Und die eingeklammerten Sätze sind nicht meine Kommentare, sondern gehören zur Story. Falls jemand damit Probleme gehabt hatte… Das hab ich Stephen King „abgeschaut“. Stephen, ich hoff, du bist mir nicht allzu böse, du kannst das sowieso viel besser als moi. ^^8 Auch ein ganz großes Danke an die, die diese Story gelesen haben und mir zu den ersten beiden Kapiteln Kommentare hinterlassen haben^^ Also Kuina89, Ninja_Saphiria, dramakind, Piper1223 und Yuffie-Kisaragi. +verbeug+ +knuddel+ Ihr seid zu lieb zu mir^^ und es ist schön zu sehen, dass das eigene Werk verstanden und so geschätzt wird^^ (+auf Liebesbekundungen schiel+) BMG wären diesmal „Rose of Sharyn“ von Killswitch Engage und „Reinvention“ von As I Lay Dying. Beide Songs stehen dafür, was Zorro und Tashi fühlen, aber (noch) nicht zugeben wollen. In der Fic wird das nur angedeutet, wenn ihr die Lyrics kennt, dann könnt ihr das Verhalten der Beiden und das Ende besser nachvollziehen (hoffe ich…XD). Bis denne^^ +wink+ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)