The Fast and The Furious ~ 3 ~ von xXDeadPoetXx (Halte dir die rasende Schnelligkeit der Zeit vor Augen) ================================================================================ Kapitel 2: Part I, Chapter Two ------------------------------ Hallöchen, und vielen Dank, dass Ihr wiedermals reinschaut!!! ^.~ Wir freuen uns sehr, dass die Fanfiction so gut bei Euch ankommt und wir wirklich unglaublich tolle Feedbacks von Euch erhalten haben! Unglaublich lieb von Euch! Wir werden natürlich weiterhin unser Bestes geben, dass Euch diese Fanfic noch lange erhalten bleibt *g* Auch ein Dankeschön dafür, dass Ihr Euch mal das Piccu angeschaut habt. Wenn's Euch gefällt, bin ich (Marli) froh! ^^ Nun, lange Rede, kurzer Sinn! *lach* Viel Spaß mit dem nächsten Chapter! ^.~ -------------------------------------------------------------------------------- Thankx Yumco Skarabaeus manni Sakura_18 hikaze koukoufanin LindenRathan Dark-Phoenix_Kai MikaChan88 lavanja Amadare Belly-chan KazutakaMuraki Kichererbse -------------------------------------------------------------------------------- Titel: The Fast and The Furious ~ 3 ~ Part: I Chapter: Two von ? Music: None Autorin: Marlene Coautorin / Betaleserin: Neo-Flame Fanfiction: Beyblade, Film - Fanfiction Pairing: noch unbekannt Disclaimer: Siehe Kurzbeschreibung Warning: OOC, Shonan-ai, Lemon (später), Action, Dramatik -+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+ Part I, The Fast and The Furious , Chapter Two Es war bereits früher Abend. Die Sonne war gerade versunken und die Nacht breitete sich langsam über L.A. aus... Für die meisten bedeutete dies Feierabend. Nicht so für den Silbernhaarigen. Aus der Werkstatt war aus Boxen noch laute Musik zu vernehmen, während der Jugendliche selbst noch an einem Motorrad herumschraubte, das heute neu zur Reparatur reingekommen war. Da die Arbeit bald beendet sein würde, wollte er den Rest nicht auf den nächsten Tag verschieben, besonders, da morgen Samstag war und die meisten Kunden dann erst zunehmend antanzten. Das würde purer Stress sein und da wollte er diese Kleinigkeit doch lieber jetzt noch schnell beenden, selbst wenn es für Überstunden kein Geld gab. Unerwartet jedoch wurde die dröhnende Musik ausgedreht und dafür die großen Deckenlichter angeschaltet, die er sonst nie gebrauchte, weil sie ihn einfach in ihrer Helligkeit störten. Er arbeitete lieber mit den Wandlichtern, die einem Straßenlampenschein sehr ähnelten und rings um den ersten, der insgesamt sieben, Werkstatträume an den Wänden entlang eingebaut worden waren. So blinzelte der Silbernhaarige etwas verwundert und schob sich unter dem Motorrad hervor. Auf dem Rücken auf dem Rollbrett liegend, schaute er zu seinem Chef auf, der leicht nervös zu sein schien. Er war als Einziger im Bilde darüber, dass der Jugendliche eigentlich kein wirklicher „Mechaniker“ war, sondern ein Cop im Dienst. Obwohl Kai bisher seine Arbeit wirklich einwandfrei erledigt hatte, war immer noch die Unsicherheit des älteren Mannes da, der um seinen guten Ruf und um seine Werkstatt fürchtete. Jeder gute Streetracer wusste, dass es in dieser Werkstatt einfach alles für Geld zu holen gab, was man für eine gute Speedmaschine brauchte oder wollte. Der Besitzer war mit der Zeit in diese Branche integriert worden und hatte sich insgeheim mittlerweile nur auf sie spezialisiert. Als das FBI vor einiger Zeit davon Wind bekam, wurde es natürlich für ihn ziemlich brenzlig, wodurch er auf das Angebot, das man ihm daraufhin unterbreitet hatte, einfach eingehen musste! Tja und nun war eben ein Undercover Cop in seinem Laden, der eigentlich wiederum kein richtiger war. Natürlich hatte der Mann Kai sogleich als den großen Kai Hiwatari erkannt. Doch Kai hatte bereits damals nichts mehr von seiner Vergangenheit als großer Rennfahrer wissen wollen und den Besitzer darum gebeten darüber still zu schweigen und wenn man anfragte, ob er wirklich jener Hiwatari sei, das einfach abzuwinken. Bisher hatte auch alles so weit geklappt. Kai hatte seine Arbeit gut erledigt, ein paar Infos gesammelt und sich die meisten Kunden mal näher angesehen. Nur schien bis jetzt nicht wirklich derjenige dabei gewesen zu sein, der für diese LKW-Angriffe hätte verantwortlich gemacht werden können. Und das wurmte selbst Kai, obgleich er nicht viel für seine „Kollegen“ des FBI übrig hatte... Gerade als er sich auf dem Brett aufsetzte, schaute sich der Besitzer der Werkstatt leicht nervös um, als befürchtete er, dass jemand sogleich seinen Betrieb stürmen würden. Das Schweigen, das zwischen ihnen lag wurde durch ein Klingeln durchbrochen. Und schon im nächsten Augenblick schien der Mann wieder zu wissen, warum er überhaupt zu ihm gekommen war. Er hob seine Hand und streckte dem Silbernhaarigen, immer noch sichtlich angespannt, dessen Handy entgegen. „Es... Es klingelt schon die ganze Zeit!“, knurrte er in einem recht wütenden Ton, als Kai es entgegen nahm. Kai jedoch tat so, als hätte der ältere Mann überhaupt nichts gesagt und sei nur Luft. Statt sich mit seinem Gegenüber zu beschäftigen, blickte er auf sein Display, um zu schauen, wer der Anrufer war. Leicht genervt ging er daraufhin ran... „Was soll denn das?! ... Kannst du mir mal verraten, warum du mich so spät noch anrufst? ... Wir hatten doch vereinbart, dass du dich nicht während der Arbeitszeit meldest; das ist viel zu auffällig, du spinnst ja wohl!“, grollte er sogleich, ohne seinen Anrufer im ersten Moment zu Wort kommen zu lassen. „Ich freu mich auch, dich wiederzuhören, Kai“, kam es ihm recht heiter entgegen. Der Silbernhaarige seufzte einmal schwer und stand dann von dem Rollbrett auf und warf dem Werkstattbesitzer einen kurzen, vielsagenden Blick zu. Dieser schluckte schwer und verschwand auch schon im nächsten Augenblick aus der Halle. Der Rotäugige währenddessen ging zu einem kleinen Tisch hinüber, schnappte sich von diesem ein leicht nasses Handtuch und putzte sich damit die Hände ab, um sein Handy nicht noch weiter mit Motoröl zu verschmutzen. Zugleich musste er wohl oder übel dem FBI Agenten zuhören, der ihn gerade kontaktiert hatte... „Jetzt komm, mach mal kein Szenario draus! ... Ich dachte eigentlich, dass du nur bis sieben arbeitest und schon längst Zuhause rumsitzt und dich langweilst!“ „Es geht eben nichts über Überstunden, mein lieber Hiro...Aber das dürfte DIR ja wohl besser bekannt sein...“, gab Kai leicht angesäuert zurück. „Jetzt mach mich nicht, verdammt noch mal, dafür verantwortlich, Kai!“, warf Hiro ebenso leicht verärgert zurück. Eine Antwort blieb aus, stattdessen war nur ein leichtes, abfälliges Schnauben durchs Telefon zu vernehmen. Erneut seufzte Hiro. Er wusste, dass es sehr kompliziert sein würde, doch schon beim Gespräch?! „Ist auch jetzt egal... Hast du heute Zeit?“ Kai setzte einen leicht verwunderten Blick auf, als er gerade das von Hiro vernahm. Normalerweise schmiss er gerade nur zu gern mit Befehlen um sich, was dem Silbernhaarigen schon mehr als einmal auf den Geist gegangen war. „Kommt drauf an wozu“, erwiderte er, schmiss dabei das Handtuch fort und legte seine Hand wieder ans Handy, um es besser festhalten zu können. „Wir haben neue Befehle erhalten“, sprach Hiro weiter, während Kai sich langsam in Bewegung setzte und das Motorrad doch in der Halle stehen ließ. „Gut, dann sag sie mir doch einfach. Ich hab noch Arbeit vor mir...“ „Es sind... wichtige Befehle. Wir müssten uns für die Besprechung treffen!“ Hiroshis Stimme klang völlig ernst und auch etwas angespannt, was für Kai nichts Gutes verhieß. Ein leicht genervtes Stöhnen verließ seine Kehle, als er schließlich nachgab. „Nie lassen diese Mistkerle einen seinen Job machen... Gut, wir treffen uns in 2 Stunden in der Bar ~ Evil’s Eyes ~ am Stadtrand. Sei pünktlich!“, gab der Silbernhaarige letztlich an. „Das sagt ja grad der Richtige!“, kam es sogleich zurück und Kai konnte sich nur zu gut Hiros überdimensionales Grinsen vorstellen, das er jetzt wohl hatte. „Ja, ja... Leck mich“, war das Letzte, was er sprach und ohne seinen Anrufer nochmals zu Wort kommen zu lassen, legte er einfach auf und steckte sein Handy in seine hintere Hosentasche. Danach machte er sich wieder an die Arbeit, um wenigstens das Gröbste geschafft zu haben. Eine halbe Stunde später war er mit allem restlos fertig und schloss die erste Werkhalle ab und schaltete das Licht aus. Dann machte er sich über den Weg von draußen zum Hauptgebäude auf, wo man alle Teile, die man wollte, bestellen und abholen konnte. Es war eher eine kleine Motorwelt, diese Werkstatt. Alles in allem, so fand jedenfalls Kai. Als er den Laden betrat, wartete bereits sein „Chef“ hinter der großen Glastheke auf ihn. Überall im Geschäft wurden in Glasvitrinen die besten Autoteile für den Betrachter ausgestellt. Auch Kai schaute sich ab und zu gern mal alles an, weil es ihn an sein früheres Leben erinnerte, als er diese Sachen durch sein vieles Geld noch mit Leichtigkeit hätte haben können. Doch das war jetzt ein für alle Mal vorbei... „Wer war es...?! Waren’s die vom FBI?!“ Sogleich wurde Kai mit tausend Fragen gelöchert, während er cool hinter die Theke trat und erneut das tat, was er wohl am besten konnte: andere Menschen für Luft zu halten. Bevor er jedoch zum Umziehen in den hinteren Bereich des Geschäftes verschwinden konnte, hörten er und der Werkstattbesitzer unerwartet das Klingeln der kleinen Glocke, die an der Tür angebracht war und welche neue Gäste ankündigte. Und diese ließen wirklich nicht lange auf sich warten... Zunächst traten zwei Kerle ein. Der erste war ziemlich groß und stämmig gebaut. Er hatte grauviolettes, kurzgeschnittenes Haar und eher lässige Klamotten an. Der zweite hatte lange schwarze Haare und war zierlicher gebaut als sein Kumpel. Jedoch war auch dieser nicht zu unterschätzen. Kai sah sogleich durch seinen Dress, dass er ziemliche Muskeln hatte und wohl Kampfsport betrieb. Beide waren von ihrer Abstammung her wohl keine wirklichen Amerikaner. Den Größeren konnte Kai nicht wirklich in ein Land einstufen, doch vom Schwarzhaarigen war er sich doch ziemlich sicher, dass dieser aus China oder Japan kommen musste. Er hatte asiatische Kleider an und auch von seiner Statur und seinem Äußeren her, passte alles zu diesem Bild. Beide kamen zielstrebig auf den Besitzer zu und hatten recht grimmige Mienen. Kai hielt sich weiterhin im Hintergrund und beobachtete erst einmal die Lage. Sein Chef jedenfalls schien ziemlich beunruhigt zu sein, als er beide sah. „Hallo Joe, lang nicht gesehen, was?“, grinste der Größere hinterhältig und schnappte sich im nächsten Augenblick den älteren Mann brutal und zog ihn fast über die Theke. Bei diesem Anblick erwachte Kais Wut. Doch noch hielt er sich zurück. Er dürfte nicht auffallen. „Warum hast du unsere Teile immer noch nicht bestellt?! Das solltest du für dein Wohl doch mal langsam tun. ER wird langsam ungeduldig!“, fuhr sein Kumpel fort. „Ich... Ich weiß nicht, wann ich sie besorgen kann... Das sind alte Teile... Sie... Sie sind schwer zu beschaffen!“, entgegnete der Ladenbesitzer mit vor Angst erfüllter Stimme. „So... Tatsächlich...“, knurrte der Schlägertyp, der ihn die ganze Zeit über festgehalten hatte und packte Joe unerwartet am Hals, während er mit seiner zweiten Hand etwas hervorschnellen ließ. Gefährlich nahe am Gesicht des Besitzers lag eine Taschenmesserklinge und glitzerte bedrohlich im fahlen Licht. „Das ist ihm und uns aber egal... Wir wollen Teile für das Geld sehen!“, knurrte er wütend. Als plötzliche eine Hand um sein Gelenk schnellte und die Hand, in welcher der Kraftprotz sein Messer hielt, weggezogen wurde. „Ich an deiner Stelle würde ihn jetzt loslassen!“, zischte sein Nebenmann, der eben dies gerade getan hatte und funkelte ihn aus blutroten, gefahrbergend Opalen an. Obgleich Kai um ein ganzes Stück kleiner war als dieser Mistkerl, wusste er sich doch zu verteidigen, sollte dieser auf ihn losgehen. Der Silbernhaarige war einfach von seinen Fähigkeiten überzeugt und wirkte dementsprechend auch sichtlich sehr gelassen und kühl. Leicht überrascht wirkten beide anfangs, dann jedoch änderte der Blick des Größeren sich in einen wütenden. „Was fällt dir kleinem Arschloch überhaupt ein?!“, zischte er drohend, stieß Joe hart an die Theke und wand sich vollkommen dem Silbernhaarigen zu. „Dir hat man wohl keine Manieren beigebracht, Riesenbaby“, entgegnete Kai ebenso ungeniert und seine feine Art vergessend. Im nächsten Augenblick stahl sich dadurch ein hämisches Grinsen auf die Lippen seines Gegenübers. Dann war ein kleines Lachen zu vernehmen, während sein Begleiter eher nebenbei stand und diese Situation gelangweilt mitverfolgte. „Du hast echt Mut, Kleiner... Das muss man dir lassen. Aber wenn ich dir erst mal dein hübsches Gesicht etwas verziert habe, wirst du demnächst es dir zwei Mal überlegen, ob du deine Klappe so weit aufreißt“, sprach der Großkotz sichtlich gefasst und ging in diesem Moment auf Kai los. Dieser war darauf vorbereitet gewesen und konnte so den ersten Angriffen mit Leichtigkeit ausweichen. Dann wartete der Silbernhaarige nur noch auf den passenden Moment und schlug zu. Mit einem gekonnten Tritt brachte er den Violettgrauhaarige n ins Wanken, wodurch es ihm auch letztlich gelang diesem das Messer aus der Hand zu schlagen. Doch schon gleich darauf stürzte sich der Größer unerwartet auf ihn und warf ihn mit zu Boden. Ein Haufen Schläge rieselte wie Regen auf den Silbernhaarigen ein, von welchem er die meisten abfangen konnte. Einigen wich er auch aus, was seinen Gegenüber wohl noch wütender zu machen schien, er im nächsten Moment weit ausholte und... daneben schlug. In jenem Augenblick, da die Faust mit voller Wucht auf Kai herabgefahren war, hatte der sich für einen kurzen Moment losreißen können und hatte seinen Kopf zur Seite gedreht, sodass sein Angreifer seine Faust direkt in den Boden gerammt hatte und nun mit schmerzverzerrtem Gesicht einen lauten Schrei von sich gab. Kai nutzte diese Chance und stieß den Größeren gekonnt von sich, welcher im letzten Moment reagierte und sich am schwarzen Hemd des Silbernhaarigen festklammerte, jedoch ohne größeren Erfolg. Mit einem lauten Geräusch war das Reißen von Stoff zu vernehmen und das Hemd war fast entzweit worden, doch Kai schaffte es dennoch vom Boden aufzuspringen... Doch gerade, als er auf den Beinen war, traf ihn etwas hart in der Seite und schleuderte ihn einige Meter weiter gegen eine Vitrine, wodurch das Glas leicht zersprang und er daraufhin benommen auf dem Boden aufprallte und sich für den ersten Augenblick nicht mehr rühren konnte... „Mann Bryan, du bist so ein Loser! Nichts kannst du richtig machen...“, grummelte der Schwarzhaarige, der sich gerade in die Situation eingemischt und Kai einen heftigen Tritt von hinten verpasst hatte. Der Angesprochene lag immer noch am Boden und hielt sich mit seiner zweiten Hand wütend die schmerzende Faust. Als er aufblickte, war sein Gesicht aufgrund seiner Wut unglaublich widerwärtig, die in diesem Ausdruck fand, verzerrt, während er sich langsam erhob und auf den Silbernhaarigen zuging, der noch immer am Boden lag und es nicht schaffte, wieder aufzustehen. Doch sogleich darauf wurde Kai nachgeholfen. Der Violettgrauhaarige namens Bryan packte ihn so fest am Arm, dass Kai dachte, er würde in mit einem Griff durchtrennten und zog ihn ohne weiteres hoch. Als der Silbernhaarige wieder langsam seine Fassung zurückerlangte, blickte er in zwei überaus furiose, dunkelbraune Augen... „Ich mach dich fertig, du kleine Pestbeule!“, zischte er drohend, was Kai nur ein müdes Lächeln abrang. „Versuchs doch... Wichser!“ Das war zuviel. Der Silbernhaarige hatte vollends das Fass zum Überlaufen gebracht. Bryan holte erneut weit aus und dieses Mal würde sich Kai wohl nicht seinem Griff entziehen können. Neben ihnen stand der schwarzhaarige Asiat und grinste nach Kais Kommentar auf Bryans Aussage ebenso leicht, während Joe vor diesem auf dem Boden an die Vitrine gelehnt saß, und leise vor sich hin wimmerte... Die Faust Bryans kam Kai währenddessen gefährlich nahe, dennoch zuckte Kai nicht einmal mit der Wimper, geschweige denn, dass er seine Augen dabei schloss. Er wartete nur noch auf den Moment des Aufschlags, der ihm den Grund geben würde, diesen Bastard vollends zu erledigen. Doch zu diesem Augenblick sollte es erst gar nicht kommen... „Schluss jetzt mit diesem Scheiß!“, ertönte es plötzlich von der Eingangstür her. Es war eine eiskalte und messerscharfe Stimme, die sich in alles zu bohren schien. Sofort brach Bryan seinen Angriff ab und lockerte leicht seinen Griff um Kais Kehle, welcher innerlich doch froh darüber war. „Ich wollte, dass ihr nach den Ersatzteilen fragt und ihr macht so einen Mist! Könnt ihr denn gar nichts richtig machen?!“, knurrte eine finstere Gestalt und trat im nächsten Augenblick in den Laden ein. Es war ein Jugendlicher, etwas älter als Kai selbst, welcher fast so groß war, wie jener Bryan, von seiner Statur her aber eher schmaler war. Dennoch war sein durchtrainierter Körper, der durch sein weißes, halbaufgeknöpftes Hemd gut zu betrachten war, nicht zu verachten... Der Rothaarige, welcher insgesamt eine recht sportliche Figur hatte, blickte mit verfinsterten, eisblauen Augen von seiner Belegschaft auf den Werkstattbesitzer Joe und dann schließlich zu dem, was Bryan da so liebevoll festhielt. Kurz fuhr sein Blick über den Silbernhaarigen, was Kai doch sehr unangenehm war, weil er glaubte, dass der Rothaarige ihn im nächsten Moment wie ein Wolf ein Lamm, auffressen würde, doch dann stahl sich ein recht freundliches Lächeln auf die Lippen jenes jungen Mannes. In Kais nächsten Atemzug kam sein Gegenüber auf ihn zu und blieb kurz vor Bryan stehen. „Lass ihn runter, Bryan... Sofort“, gab der Blauäugige ruhig von sich, während sein Blick weiterhin auf Kai lag, dem das wirklich mehr als unangenehm war. Der Angesprochene zögerte für einen Augenblick und tat nichts. Doch als er die Augen seines Bosses sah, die sich mehr und mehr in ein finsteres violett zu verwandeln schienen, ging er kein weiteres Risiko ein und ließ Kai herunter. „Dieses niederträchtige Aas war es, der uns von unserer Arbeit abgehalten hat, Yuri!“, erhob der Schwarzhaarige zum ersten Mal wieder das Wort. „Ich hab dich nicht um eine Ausrede gebeten, Ray“, knurrte der Rothaarige recht genervt, ohne sich weiterhin von Kai abzuwenden. Ganz nahe stand er nun bei diesem und der Silbernhaarige selbst konnte nichts dagegen tun, da er von hinten von diesem Neandertaler festgehalten wurde. So musste er es, wohl oder übel, über sich ergehen lassen, als jener namens Yuri, sein Kinn packte und ihn zwang diesem in die Augen zuschauen. In jenem Augenblick schien die Welt für den Rothaarigen stehen zu bleiben. Feuer traf auf Eis... Kai hingegen blickte sein Gegenüber nur hasserfüllt an. Für ihn blieb nichts stehen und er hoffte auch inständig, dass es endlich vorbei sein würde... Dieser beugte sich ein weiteres Stück zu ihm herunter und betrachtete sich sein Gesicht näher. „Wirklich hübsche Augen... und ein schönes Gesicht. Ich mag schöne Gesichter... Nur zu schade, dass deines so in Mitleidenschaft gezogen worden ist. Aber keine Sorge, sogleich, wenn wir wieder zu Hause sind, leg ich Bryan mal ordentlich übers Knie“, lächelte Yuri, wobei er mit seiner einen Hand sanft über das Gesicht seines Gegenübers strich. Dieser knurrte nur leise auf diese Aussage und zog seinen Kopf von der Hand weg. Der Rothaarige wirkte auf diese Reaktion im ersten Moment recht überrascht, dann grinste er schwach. „So einer bist du also... Richtig biestig. Das mag ich... Ich mag es, wenn man ein feuriges Temperament hat... Wild und unbefangen... Ungezähmt, auf seinen Meister wartend“, griente das Rothaar und ließ seinen Blick tiefer wandern, auf Kais Oberkörper, der durch die Stofffetzen hindurch gut zu sehen war. „Besonders aber mag ich es, wenn derjenige zu all dem auch noch verdammt schön aussieht“, grinste Kais Gegenüber weiter. Kai zugleich konnte kaum noch an sich halten. Vielleicht hätte dies jemand als Kompliment angenommen. Höchstwahrscheinlich sogar wirklich jeder, vor allem eine Tussi. Aber nicht ER! In seinen Augen klang das alles einfach nur abstoßend und widerte ihn zutiefst an. „Hast du dich schon mal sprechen hören?“, fragte er deswegen Yuri herausfordernd. Jener ging auf die Aussage jedoch nicht ein und wand sich, weiterhin schwach lächelnd, von dem Silbernhaarigen ab. „Wirklich reizend, was du da aufgetrieben hast, Joe... Eine richtige Raubkatze. Nicht schlecht“, meinte der Rothaarige daraufhin, während er Kai die kalte Schulter zeigte und sich wieder dem Ladenbesitzer zuwand, der mittlerweile, etwas wackelig, wieder auf seinen Beinen stand. „Nun... Du... Du weißt doch, wie schwer gutes Personal zu finden ist...“ Leise lachte Joe darauf, um etwas die Spannung aus dieser Situation zu nehmen. Yuri jedoch schien das alles nicht witzig zu finden, was man dadurch sah, dass sein Lächeln erstarb. Sogleich hörte auch der ältere Mann auf und presste sich verängstigt wieder an die Theke. „Er...er wusste nicht, wer Sie sind... Er ist noch ziemlich neu... Ich entschuldige mich dafür, Tala... Es tut mir wirklich...“ Ehe Joe zu Ende sprechen konnte, unterbrach der Rothaarigen ihn auch schon: „Schon gut, halt deinen Mund... Und nenn mich nie wieder Tala, hörst du? ... Sonst bist du tot!“ Hastig nickte der Besitzer heftig und schluckte schwer, als das Rothaar an ihn herantrat. Kai wurde langsam unruhig. Er wusste nicht, wie weit diese Situation noch eskalieren würde und er war sich auch nicht sicher, ob er es schaffen würde, Joe zu beschützen, sollten die Kerle ihm was zufügen wollen, letztlich, da ihn dieser Bryan ganz schön festhielt. Man merkte deutlich, dass er den Kleineren kein weiteres Mal unterschätzen würde. Doch zu Kais Erleichterung geschah so weit in diesem Sinne nichts mehr. „Ich will endlich meine Teile, Joe!“, fuhr Yuri drohend fort, während sich der Asiat namens Ray an seine Seite stellte und drohend eine Faust dem Angesprochenen entgegenstreckte. „Es... Es tut mir Leid... Aber ich habe noch keinen beauftragen können, die Teile zu bestellen... Es ist zurzeit... viel los... Auch wegen dem Rennen dieses Wochenende... Aber ich werde sogleich morgen jemanden das aufgeben, ehrlich!“, versuchte sich Joe herauszureden. „Nein, nicht morgen... Heute noch! Und keiner deiner billigen Handlanger wird das machen, sondern du!“, zischte der Rothaarige, während sein Ärger wieder erwacht zu sein schien. „Aber... Ich kenn mich mit dieser Technik nicht aus, Yuri... Ich meine... Das machen meine Angestellten... Und...“ „Dann solltest du aber mal ganz schnell jemanden finden, der mir noch heute die Sachen auf die Bestellliste setzt und zwar sofort!“, unterbrach ihn der Rothaarige sogleich und schien immer ungehaltener zu werden. „Aber... ich... ich habe doch... niemanden... Yuri, bitte...“, flehte Joe verängstigt. Der Angesprochene schloss daraufhin seine Augen für einen Moment und seufzte schwer. „Tja, mein guter Joe... Dann kann ich wohl nichts mehr für dich tun...“, gab der Rothaarige kalt und emotionslos von sich, bevor er sich von dem älteren Mann abwand und Ray ein Zeichen gab. Ehe dieser jedoch dem Werkstattbesitzer etwas zufügen konnte, schaltete sich Kai ein. „Halt, ich mach’s! Ich kann euch diese Waren bestellen!“. Mitten in seinem Schlag hielt Ray inne, als er ein Zeichen seines Anführers erhielt, dass er stoppen sollte. Dieser wandte sich recht interessiert zu Kai herum. „Also gut, mein Schöner. Dann zeig uns doch mal, was du kannst“, lächelte ihm Yuri wie ein Unschuldslamm freudig zu und gab durch ein Nicken Bryan den Befehl, den Silbernhaarigen loszulassen. Dieser gehorchte sofort und gab Kai aus seinem kräftigen Griff preis. Das Erste, das der Jugendliche daraufhin tat, war kurz über seine Handgelenke zu fahren, die höllisch schmerzten, dann machte er sich an die Arbeit. Er lief am Rothaarigen vorbei zur Theke und sprang mit einem gekonnten Sprung über diese und lief gemächlich zu einem Computer und fuhr diesen hoch. Dass er während all dem von allen Seiten aufmerksam gemustert wurde, störte ihn wenig. Er versuchte einfach nicht daran zu denken, wer ihn da so ansah und schon klappte es. Schnell tippte er das Kennwort ein, nachdem der Computer hochgefahren war und schaltete die verschiedenen Bestellsites auf. Dann wand er sich zu den restlichen Anwesenden um. „Was braucht ihr?“, ermittelte er matt. Nach einem weiteren Nicken des Rothaarigen trat der Asiat vor und zog aus einer Tasche seines schwarzroten Gewandes ein Zettel hervor. „Alles, was hier auf dem Zettel steht und das drei Mal“, antwortete ihm Ray und schob ihm den Zettel auf dem Glastisch zu. Kai nickte knapp und entfaltete den Zettel. Anfangs stutzte er leicht. All diese Ersatzteile gehörten genau zu dem Modell der Autos, die immer die Anschläge auf die LKWs verübten. Nur eines konnte hier nicht so ganz stimmen. Der Asiat hatte gesagt sie bräuchten alles dreimal. Aber es waren doch immer vier Wagen, die attackierten. Da stimmte doch etwas nicht... Ohne sich seine Verwunderung anmerken zu lassen, tippte er alles ein, suchte die speziellen Pages, auf denen man die Teile bestellen konnte und gab sie ein. Das tat er so zügig und geschickt, dass er bereits mit allem nach 10 Minuten fertig war und schließlich sich mit dem Zettel zurück zu den Anderen wand. Er schob ihn über den Tisch zurück und meinte recht teilnahmslos: „Ich konnte so ziemlich alles bestellen. Doch bis alles zusammen da sein wird, wird wohl noch knapp ne Woche vergehen. Wenn’s glatt läuft, dann verringert sich das auf `ne halbe Woche. Aber mehr ist nicht zu machen.“ Das Rothaar nickte ihm knapp zu und nahm den Zettel, reichte ihn dann weiter an den Schwarzhaarigen. „Das reicht uns“, erwiderte Yuri daraufhin und warf noch einen letzten, vernichtenden Blick auf Joe. „Na, geht doch, Joe“, grinste er hämisch und wand sich dann zum Gehen. Ray und Bryan folgten dem Rothaarigen, allerdings waren sie die ersten, die das Geschäft verließen. Das Rothaar blieb nochmals kurz zurück und wand sich leicht zum Silbernhaarigen um. „Und was dich angeht, Schöner... Wir werden uns wiedersehen, darauf kannst du dich verlassen.“ Mit einem letzten Lächeln verließ auch schließlich Yuri das Geschäft... Im nächsten Moment ließ sich Joe an der Theke herabgleiten und atmete einmal tief durch, während Kai selbst den Computer herunterfuhr und sich dann zu dem Älteren herunterbeugte. „Jetzt haben Sie mir aber einiges zu erklären!“, begann Kai und blickte auf seine Uhr. Es war bereits viertel nach neun. In knapp einer dreiviertel Stunde würde er sich mit Hiro treffen und eigentlich hatte er sich zuvor noch duschen wollen und wie es nun aussah, würde er sich auch umziehen müssen. Mit einem zerrissenen Hemd in eine Bar zu gehen, kam nun wirklich nicht gut. „Und sie haben nicht sehr viel Zeit dazu, Joe...“, endete er schließlich und blickte in das Gesicht seines Chefs. Dieser seufzte schwer und nickte darauf: „Also gut.“ ~ + ~ ............... ~ + ~ Seit einer geschlagenen halben Stunde saß er nun schon hier und sah Gäste kommen und gehen. Doch unter ihnen war nicht jener, den er bereits um 10 Uhr erwartet hatte und langsam machte Hiro sich doch Sorgen. >Und da hat er mir noch extra gesagt, dass ICH pünktlich kommen soll<, dachte der FBI Agent außerordentlich genervt und ließ einen leisen Seufzer über seine Lippen kommen. Das war nun wirklich nicht Kais Art. Gut, er kam ab und zu mal zu spät, aber dann höchstens 10 Minuten. Das war wirklich schon das oberste Maximum! Und nun das...?! Über Handy konnte Hiro den Silbernhaarigen auch nicht erreichen. Es war abgeschaltet. Ob doch irgendetwas passiert war?! Der Blauhaarige hoffte inständig, dass dem nicht so war und griff zu seinem kühlen Getränk. Gerade in dem Moment, da er zum Trinken ansetzen wollte, wurde die Tür zur Bar geöffnet und ein schweratmender Silbernhaariger stand im Raum. Nachdem er sich kurz umgeschaut hatte, erspähte er seine Verabredung und kam zielsicher auf diese zu. Hiro zugleich stellte seine Cola, die er gerade hatte trinken wollen, einfach wieder zurück und erwartete seinen Verbündeten mit einem säuerlichen Blick. Kai ließ sich ihm gegenüber in die alten Polster der Sitzgelegenheit fallen und sah Hiro ausdruckslos an. „Und komm ja nich zu spät!“, imitierte Hiro ihn sogleich, was ihm nur einen finsteren Blick seitens des Jugendlichen einbrachte. „Ich hoffe, dass du eine gute Ausrede hast, mein Lieber“, knurrte Hiro, kümmerte sich nicht um diesen Blick und trank dann doch etwas von seiner Cola. Kai holte einmal tief Luft und schien wieder zur Ruhe zu kommen. „Oh ja, mein Lieber, die hab ich!“, erwiderte er mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. Hiro kannte diesen Blick gut. Der kam immer nur dann, wenn Kai glaubte auf etwas ganz Großes gestoßen zu sein. Aber das musste jetzt erst mal warten. Jetzt wollte er erst einmal diese Sache hinter sich bringen... „Das ist jetzt auch egal...“, sagte er und warf die Mappe auf den Tisch, die er heute Morgen von seinem Chef bekommen hatte, „Das hier hat jetzt erst einmal Vorrang.“ „Aber es ist absolut wichtig, Hiro, hör mich an! – Es ist sogar noch wichtiger als diese blöden Einsatzbefehle, also vergiss die mal!“, entgegnete Kai und schob die Akte zurück zu Hiro. Doch dieser schüttelte nur den Kopf und brachte Kai, der gerade zu einem Widerspruch ansetzte, mit einem einzigen Blick zum Schweigen. „Wir haben da ein kleines Problem bei den Einsatzbefehlen“, fing Hiro etwas unsicher an und blickte sich einmal in dem kleinen Lokal um. Bis auf sie war niemand mehr hier, natürlich außer der Bedienung. Doch diese arbeitete weiter entfernt am Tresen und würde wohl kaum ihr Gespräch mitanhören können. Kai klagte schwer und lehnte sich genervt zurück. „Also, dann schieß mal los.“ „Nun, es ist so. Sie haben uns an eine neue Zielperson angesetzt, die du dir mal näher ansehen sollst. Aber da gibt es so einiges, was die geplant haben und das ich jedoch verändern will. Dies solltest du vorweg wissen.“ „Hey Hiro, vergiss diese Zielperson, egal, wer sie auch ist! Ich hab einen Verdächtigen, der ist wirklich heiß und das meine ich nicht im Sinne des Aussehens! Ich meine damit, dass er es sein könnte!“, fuhr der gebürtige Russe fort. „Das hast du bei den letzten fünf auch gesagt, Hiwatari! Außerdem geht das nicht mehr so einfach. Hast du grad nicht zugehört? Die haben uns die Entscheidungsmöglichkeit genommen. DIE haben UNS auf eine Person angesetzt! Wir haben keine andere Wahl, Kai!“, erwiderte Hiro sofort und schob die Mappe wieder zurück zu Kai. „Das können die doch nicht einfach so machen! Ich bin wirklich weit gekommen! Ohne mich wüssten die bis heute nicht, aus welcher Szene überhaupt jene diese Überfälle machen, das ist nicht fair!“, begehrte Kai auf und musste von Hiroshi mit einer kurzen Handbewegung dazu gebracht werden, etwas leiser zusprechen. „Ich weiß, was du meinst... Aber sieh dir mal die Zielperson an, die is echt nich von schlechten Eltern... Der könnt’s wirklich sein, Kai!“, fuhr der Blauhaarige fort und nahm nochmals einen Schluck von seiner Cola. „Aber... Wir... Vor allem aber du... wirst diesbezüglich einige Opfer bringen müssen“, endete er und Kai sah sogleich dem Älteren an, dass ihm das mehr als unangenehm war. Er wollte gerade etwas zurückgeben, als plötzlich eine weitere Person an den Tisch trat. „Hey Kai! Schön dich hier mal wieder zu sehen!“ Verwundert hob der Silbernhaarige seinen Kopf, da ihm die Stimme bekannt vorkam und sogleich sah er in ein violettes Augenpaar, das einem hübschen Mädchen gehört, welches ihm freudig entgegenlächelte. „Salima!“, brachte er erstaunt hervor. „Das hättest du wohl nicht erwartet, was?“, grinste sie und erhielt ein leichtes Kopfschütteln vom Silbernhaarigen. „Nein, hab ich wirklich nicht. Seit wann hast du Nachtschicht?“, ermittelte er recht freundlich, was Hiro doch erstaunte, weil er eigentlich nicht daran geglaubt hatte, dass Kai zu menschlichen Emotionen fähig war. Statt sich aber weiter an der neuen Erfahrung zu laben, blickte er lieber auf das Mädchen, welches Kai gegenüber stand. Sie war noch recht jung, hatte lange, rote Haare, die zu einem Zopf zusammengebunden waren und schien ein ganz schönes und zudem sehr nettes Mädchen zu sein. Vor allem aber war sie eine Bändigerin. Hiro hatte noch niemals zuvor gesehen, dass sein Partner so freundlich mit jemanden umgegangen war wie mit ihr. Nach einer kurzen Unterhaltung zwischen den beiden und der Bestellung eines Cappuccino für Kai, verschwand sie auch leider schon wieder und Kai verwandelte sich zurück zum alten Kai, welcher nun missmutig zu der Mappe griff. „Du wolltest doch losschießen, also?“ Hiro fand dadurch schnell in die Realität zurück und räusperte sich erst einmal, um auf andere Gedanken zu kommen. „Nun... Die Vorgesetzten hatten festgelegt, dass du dich an die Zielperson nicht, wie für gewöhnlich, dranhängst... Du musst wissen, dass sie schon zuvor eine Agentin undercover haben reinschleusen können, doch die hat sein Interesse überhaupt nicht erweckt. Deswegen sind die... zu dem... nun... blöden... Schluss gekommen, dass... Nun, dass der Kerl...“ Der blauhaarige Agent, der eigentlich außer Dienst war, lachte leise und schwach und legte dabei eine Hand auf seinen Hinterkopf wie er es immer tat, wenn er sich genierte. Kai zog nur eine Augenbraue hoch und reagierte auf dieses seltsame Rumgedruckse seines Gegenübers recht gelassen. „Spuck’s endlich aus, Hiro. Ich will heute noch heim.“ „Nun... Sie glauben, dass er... schwul ist...“, brachte er es letztlich doch hervor. „Aha...“, war die knappe Antwort. „Und nun... Sie wollten halt... dass du... nun... sie wollten...“ „Was wollten sie?“, fragte Kai etwas gereizt. Er war sich natürlich schon im Klaren, was die hohen Tiere von ihm verlangen wollten. Aber er wollte es aus Hiros Mund hören. „Ach, verdammt... Kai, mach es mir doch nicht so schwer! Du bist doch nicht blöd“, brachte der Blauhaarige etwas angesäuert hervor. „Nein... Das bin ich wirklich nicht und taub bin ich auch keinesfalls, zu deiner Information“, fuhr Kai sein Gegenüber an. Dieser lehnte sich nun ebenso zurück und wusste einfach nicht, wie er es dem Silbernhaarigen überhaupt sagen sollte, ohne dabei selbst zu sterben. „Ach verflucht... Was soll’s...“, wisperte er kraftlos und schien stattdessen von einem neuen Glauben erfasst. Er richtete sich wieder auf und legte seine Hände auf dem Holztisch ab, dann begann er. „Kai, die wollten, dass du dich an den Kerl ranmachst, um die Infos zu bekommen!“, erlöste er schließlich sein Gewissen und sprach es aus. Als er dabei zu Kai aufblickte, saß dieser völlig gefasst und ausdruckslos ihm gegenüber. „...Und?“, war erneut die knappe Gegenfrage des Silbernhaarigen. „Und... Und?! Hast du mich gerade verstanden, Hiwatari?“, fauchte Hiro seinen Gegenüber nun an. „Natürlich habe ich dich verstanden. Und ich habe dir schon einmal gesagt: Ich bin nicht taub!“, schlug Kai zurück. „Ja... Aber... Macht es dir denn nichts aus...?!“ Hiro war nun doch etwas verwundert. Kai machte nicht einmal eine Szene! – Da stimmte doch was nicht! War er etwa...?! Nein, doch nicht Kai Hiwatari der Frauenschwarm... Niemals!!! „Du glaubst doch nicht etwa, dass ich mich an einen Kerl ranmache! Eher bring ich diese Mistkerle, die sich das so gedacht haben, um!“, erwiderte Kai schließlich nach kurzer Zeit und gab damit seine Erklärung auf sein ruhiges Gemüt. „Und außerdem bin ich mir ziemlich sicher, dass auch du dies gewusst hast und denen mal meine Meinung eingetrichtert hast!“, beendete der Silbernhaarige schließlich, während Hiro daraufhin nur kurz nicken konnte. „Ja... Schon, Kai. Aber du kennst das FBI; was es will, bekommt es auch... Ich konnte sie nicht überreden, diesen Auftrag fallen zu lassen. Sie meinten halt, dass du der attraktivste Undercoveragent wärst und die größten Chancen hättest, sollte die Zielperson wirklich etwas für das eigene Geschlecht empfinden...“ „Wie bitte? Die wissen noch nicht einmal ob der Typ...? ... Das ist echt krank...“, murmelte Kai verstimmt und wand seinen Blick von Hiro ab und schien die Mappe vor ihm verbrennen zu wollen. „Was?! Dass sie dich auf einen Typen ansetzen, von dem sie noch nicht mal wissen, dass er schwul ist oder dass sie es überhaupt wagen, so etwas zu tun?!“, grinste Hiro schwach auf diese Aussage. „Beides natürlich... Aber vor allem sind die krank und zwar krank im Kopf!“, fauchte Kai wütend. „Die spinnen doch. Was wollen die noch von mir? Dass ich wieder ein Rennen fahre und am besten noch gleich nächste Woche?!“, gab der Silbernhaarige zum Spaß von sich. „Nun... So ähnlich...“ Hiro schluckte, während das Grinsen von Kais Lippen schlagartig verschwand und er ihn zum ersten Mal richtig baff ansah. Wäre das nicht eine total ernste Situation gewesen, hätte Hiro wohl bei diesem Anblick zu lachen begonnen, weil es einfach nicht oft – eigentlich so gut wie nie - geschah, dass Kai die Fassung verlor... „Sag das noch mal“, brachte Kai hervor. „Nun... Sie wollen, dass du ein Rennen fährst, bei dem du in seine Gang aufgenommen werden sollst, dabei solltest du dich ihm nähern und versuchen Infos zu erhalten. Das Rennen sollte im Übrigen morgen Abend stattfinden...“, sprach Hiro trocken. „Hiro, entschuldige... Ich muss wohl fantasieren. Denn ich dachte, dass ich dich gerade gehört hätte, wie du sagtest, dass man von mir verlangt, wieder Rennen zu fahren und dann auch noch so zu tun, als sei ich schwul?!“ Kai grinste schwach. Man sah ihm jedoch deutlich an, dass es kein wahres Lächeln war. Okay, nun war es also so weit. Kai war sauer und zwar richtig, richtig sauer... „Nun... Leider hast du nicht fantasiert... Das habe ich gerade wirklich zu dir gesagt“, sagte Hiro in einem sehr leisen Ton, jedoch so, dass Kai es noch vernehmen konnte. Schon im nächsten Moment konnte man Kais Augen aufleuchten sehen, wie zwei Feuerinfernos. Jetzt war wirklich nicht mit ihm zu spaßen. „Aber bevor du irgendetwas Unüberlegtes tust, hör mich an!“, wand Hiro sogleich ein. Kais Blick verfinsterte sich ein weiteres Mal, während er seine Arme vor seiner Brust verschränkte und lauernd auf den Gipfel zu warten schien. „Ich bin auch gegen diesen Vorschlag und wäre deswegen dafür, eine kleine Änderung einzubauen.“ „Ich höre!“, kam es gereizt von Kai. „Nun, um das Rennen wirst du leider nicht herumkommen. Das kann ich dir selbst nicht ersparen, deswegen hoffe ich mal, dass dein Wagen einsatzbereit ist... Nun, aber was die Sache mit dem Ranmachen angeht. Ich denke, dass es eigentlich ausreicht, wenn du nur sein Freund wirst und dir seinen Respekt verschaffst. Ich weiß ja noch nicht mal, wie die auf diese blöde Idee gekommen sind...“, grinste Hiro schwach, um den Moment etwas aufzulockern. Für einen Augenblick starrte ihn Kai immer noch recht wütend an, doch dann seufzte der Silbernhaarige schwer und griff endlich zur Mappe. „Das ist schon mal etwas, mit dem ich leben kann. Was das Rennen angeht, werde ich das schon hinkriegen. Aber ich weiß nicht, ob ich den Wagen bis morgen so weit bringe, dass er wirklich einwandfrei funktionieren wird. Außerdem ist morgen Samstag, da gibt’s viel Kundschaft im Betrieb. Ich werd wohl kaum dazu kommen an meiner eigenen Maschine herumzuschrauben.“ Während Hiro dem Silbernhaarigen zuhörte, war er doch innerlich erstaunt, wie schnell sich Kais Gemüt immer wieder änderte. Dieser Russe war wirklich schwer zu begreifen... „Du hast keinen Vertrag bei diesem Joe. Du bist zu dieser Arbeit also nicht verpflichtet. Du kannst dir selbst eine Halle von seinen nehmen und an deinem Wagen rumwerkeln, was du da auch immer verändern willst“, meinte der blauhaarige Agent cool. „So einfach ist das nicht. Er braucht schließlich auch die Stätten für seine Kunden, Hiro. Denk doch mal ein bisschen nach, bevor du sprichst!“, murrte Kai und besah sich dabei die letzten Ergebnisse der Untersuchungen... „Dann beauftrage ich einen meiner Kollegen, dass er morgen dort anruft und für dich ein Platz freihält. Das Wichtigste ist nun mal, dass der Wagen morgen Abend funktioniert. Den Platz an dem es stattfinden soll, wissen wir allerdings nicht...“, fuhr Hiro unberührt von Kais Beleidigungen und Kommentaren fort, weil er das schon alles genaustens kannte... „Der Platz wird kein Problem sein. Ich kenne so gut wie alle. Es ist immer recht interessant, wenn man bei der Bestellung arbeitet. So kommt man gut ins Gespräch.“, lächelte der Silbernhaarige Hiro hinterhältig zu. „Kann ich mir gut vorstellen“, grinste jener ebenfalls... „Und was diesen Kerl angeht, so werde ich sehen, was ich tun kann... Okay?“, seufzte Kai, sich schließlich in sein Schicksal fügend. Hiro nickte ihm nur dankbar zu. „Okay, damit wäre das schon mal geklärt... Doch nun zu deiner neusten Entdeckung, erzähl mal!“, gab der Blauhaarige neugierig von sich und musterte dabei leicht den Jüngeren, der in die Akten vertieft war. „Nun, du hast ja mitbekommen, dass ich heute Abend länger gearbeitet habe. Tja und das war wohl gut so, weil ich auf etwas... oder besser gesagt jemanden gestoßen bin. Ich wollte mich gerade umziehen gehen, da kamen so zwei Kerle rein und bedrohten den Besitzer der Werkstatt wegen Autoteilen. Es kam zu einer kleinen Auseinandersetzung“, fing der Silbernhaarige ruhig an zu erzählen, wobei er weiterhin die Mappe studierte. „Ist deine Tarnung etwa aufgeflogen?!“, ermittelte Hiro sogleich nervös. Als Antwort erhielt er ein leichtes Kopfschütteln. „Nein, natürlich nicht... Und jetzt hör weiter zu...“ „Kurz darauf kam ein Dritter rein, er schien der Boss zu sein... Mann, du glaubst mir gar nicht, wie ekelhaft der war. Hätte der ein bissel anderen Kleiderstil gehabt und auch etwas anders ausgesehen, hätte man ihn vielleicht für schwul halten können. Doch so, wie der aussah, war es schon komisch, wie er sich mir gegenüber benommen hat... Is auch egal... Jedenfalls hat der von Joe Ersatzteile verlangt... Und jetzt rat mal, was für welche?“, schloss Kai schließlich ab. Hiros Augen weiteten sich ungläubig. „Doch nicht etwa?“ „Doch mein Guter, Ersatzteile, zu den Wagen passend, welche unsere LKWs angreifen. Allerdings hat er nur für drei Wagen bestellt, was entweder heißen kann, dass sie, 1. kein großes Aufsehen mit dieser Bestellung, erregen wollten, dass sie 2. wirklich nur diese drei Wagen beschädigt haben oder, dass sie 3. nicht die sind, die wir suchen. Das wiederum kann ich mir schlecht vorstellen. Diese Kerle haben garantiert schon etwas an ihrer dreckigen Weste kleben, so was riech ich.“ Hiroshi war mehr als angetan von diesen „guten“ Neuigkeiten. „So weit hört sich das ja alles wirklich nicht schlecht an... Wenn du mir jetzt noch einen Namen nennen kannst, dass ist es wirklich perfekt“, grinste Hiro zuversichtlich, weil er wusste, dass Kai einfach keine halben Sachen machte. Bei dieser Äußerung schlich sich auch schon ein hinterhältiges Grinsen auf die Züge seines Gegenübers. „Tja, mein lieber Hiro... Sein Name ist...“ Bevor Kai den Name aussprach, stoppte er mitten im Satz und blickte verdutzt in die Mappe. Hiro konnte ihm natürlich nicht folgen, weil er nicht das sah, was Kai so verwunderte. „Yuri... Ivanow...“, brachte der silbernhaarige Jugendliche stockend hervor und blickte mit erschrockenem Blick auf die Papiere in der Mappe. „Ähm... Ja, klar. Er ist die Zielperson“, sagte Hiro ebenso verblüfft. Kai zog das Papier mit den Personalien der Zielperson hervor und betrachtete alles, auch das Bild, dann ließ er es zurück in die Mappe gleiten und schloss sie ruhig, legte diese zurück auf den Tisch. Sein Gesicht war leicht weiß und hatte jeglichen Ausdruck verloren. „Hiro... Dieser Yuri... Das war... der... Kerl...“. „Was für ein Kerl?“, ermittelte Hiro verwundert und verstand einfach nicht worauf sein Gegenüber hinaus wollte. „Dieser widerliche Typ... Der heute Abend im Laden gewesen war... Der nach den Teilen verlangt hat... Das... Das war er! Die Kerle, die bei ihm waren, haben ihn Yuri genannt.“ Kai schien nun doch sichtlich etwas angespannt zu sein. Der Blauhaarige traute seinen Ohren kaum, als er das von Kai hörte. „Und... was jetzt?“ Kai hatte unerwartet schnell wieder seine Fassung zurückgewonnen und schob die Akte wieder zurück zu seinem Gegenüber. „Nichts... Ich werde morgen an dem Rennwagen rumschrauben, dass er fertig wird und dann häng ich mich an ihn dran“, erwiderte Kai sehr ruhig. „Das ist doch nicht dein Ernst“, war das Einzige, das Hiro hervorbringen konnte, wonach Kai ihn leichtfertig ansah. „Hiro, das ist mein Job, außerdem bin ich groß genug und weiß, wie ich mich zu verhalten habe, dass mich keiner anspringt. Keine Sorge, ich vermag mich zu wehren“, entgegnete der Silbernhaarige zuversichtlich. „So... tatsächlich?“, entgegnete Hiro langsam und ließ dabei seinen Blick an Kais Hals entlang gleiten, wo man die ersten Spuren seines Aufpralls an der Vitrine, sehen konnte. Der Silbernhaarige bemerkte diesen Blick natürlich und verdeckte die bläulichen Stellen schnell mit seiner Hand. Zu seinem Glück kam in diesem Moment Salima mit dem Cappuccino und stellte diesen vor ihm ab. „Entschuldige bitte, Kai. Aber unsere Maschine spinnt etwas, deswegen hat das so lange gedauert...“, versuchte sie, die lange Wartezeit zu rechtfertigen. „Das macht nichts. Dir kann ich immer verzeihen“, lächelte er ihr charmant zu und wand sich von Hiro ab, um nicht in dessen Gesicht sehen zu müssen. „Zu liebenswürdig“, erwiderte Salima lächelnd und legte ihren Blick daraufhin auf Kais Begleiter. „Wieso schaut dein Freund so säuerlich drein, wenn ich fragen darf?“, ermittelte sie vorsichtig. Kai blickte erst einmal überrascht auf sie und dann auf Hiro, schließlich lächelte er leicht, was man weiß Gott nicht oft bei dem Silberhaar sah. „Ach, mach dir nichts draus. Er ist nur sauer, dass wir uns so gut verstehen. Vor allem, dass ich mich so gut mit dir unterhalten kann“, scherzte er darauf und blickte wieder zu Salima, die ebenso lächelte. „Hm, das stimmt. Ich bin ziemlich sauer, dass du so gut mit ihr auskommst. Du bist in ihrer Nähe ja mal richtig menschlich, mein Lieber“, entgegnete Hiro ebenso spaßend. Die Rothaarige schmunzelte leicht und erwiderte darauf: „Nun dann muss ich mich ernsthaft fragen, ob du nun auf Kai oder auf mich eifersüchtig bist.“ Hiro schaute auf diese Aussage etwas verdattert drein. Als er sie jedoch verstand, färbten sich seine Wangen rötlich. „Oh nein... So ist das nicht... Obwohl ich sagen würde, dass eigentlich beides zutrifft und ich auf euch beide eifersüchtig sein müsste“, fuhr Hiro fort. Beide sahen den Blauhaarigen daraufhin etwas verwirrt an. „Warum das denn bitte?“, ermittelte Kai, zum ersten Mal richtig ratlos, was Hiro mit seiner Aussage meinte... „Nun, ganz einfach...“, begann sein Gegenüber und stütze sein Kinn mit seinen Händen ab, während er die Arme auf dem Tisch ablegte. „Auf Salima müsste ich sauer sein, weil du dich so gut mit ihr verstehst... Und auf dich müsste ich sauer sein, dass du mit so einer hübschen Lady befreundet bist und mich keinen Anteil an der Freundschaft haben lässt.“ Alle drei lachten leicht darauf. Es versprach noch ein aussichtsreicher Abend zu werden... ~ + ~ ............... ~ + ~ to be continued... -+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+ So Ihr Lieben, das war's mal wieder von unserer Seite ^^ Wir hoffen, dass der Teil Euch gefallen hat und Ihr Euch nun eine erste, kleine Vorstellung vom weiteren Verlauf der Story machen könnt. Lustig wird's auf jeden Fall ^.~ Natürlich würden wir uns wiedermals sehr über Eure Meinung zu diesem Chapter freuen. Falls Ihr also die Lust/Zeit dazu habt, könnt Ihr diese ja für uns hinterlassen. Wenn nicht, würden wir uns freun, Euch wenigstens zum nächsten Chapter wiederlesen zu dürfen ^^ Verpasst nicht das nächster Chapter! ^.~ Tschauko & bis denne! Eure Marli & Neo Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)