Student Wider willen von Yukarri ================================================================================ Kapitel 5: Kleine Unfälle ------------------------- Hi, hier ist ein neues Kap...endlich. Ich weiß es hat lange gedauert, aber bin zurzeit bin der ausbildung ziemlich eingespannt. Ich hoffe es gefällt euch. viel spaß Kapitel 5: Kleine Unfälle Was bildete sich der Kerl eigentlich ein, so mit ihm zu reden. Auf und ab lief er in seinem Zimmer herum. Aber ja Tom hatte Recht. Er war wirklich unerfahren. Er hatte in seinem ganzen Leben noch niemanden geliebt und auch kaum liebe zurückbekommen. Die einzigen Menschen bei denen er sich wohl fühlte waren seine Großmutter und seine Schwester. Von den zwei Menschen wusste er, dass sie ihn liebten. Seine Eltern waren ihm zwar nicht egal, aber sie benutzen Michael um an ihre eigenen Zwecke zu gelangen und das war das Geld. Sein Vater war der Bruder von seinem Onkel Sean. Als der Vater der beiden starb, also sein Großvater, hatte er sein ganzes Imperium Sean vermachtet, warum das wusste Michael nicht so ganz genau. Es gab anscheinend ein paar Differenzen in der Vergangenheit mit seinem Vater und seinem Großvater. Jedenfalls stand sein Vater auf einmal ohne Geld da. Sean hatte ihm daraufhin angeboten, dass Michael bei ihm in die Lehre gehen sollte und würde dafür die Familie finanziell unterstützen. An sich wäre das auch nicht tragisch gewesen, wenn sein Onkel nicht so ein selbstsüchtiges, kaltherziges, arrogantes, geldgeiles Arschloch wäre. Da er keine eigenen Kinder hatte, aber sein Imperium an den richtigen weiter geben wollte, falls er mal sterben würde, musste Michael nun herhalten. Sein Vater meinte immer zu ihm, er sollte sich darüber freuen und es sei eine Ehre bei Sean in die Lehre zu gehen. Natürlich er musste ihn ja schließlich nicht ertragen und sammelte am Ende selber die Lorbeeren ein. Bei ihrem gemeinsamen Plan hatten die beiden nur vergessen, dass es sich bei der Person um Michael handelte, der viel zu sensibel für so einen Job war. Michael las gerne Bücher und schrieb sehr viel, aber er war mit Sicherheit kein emotionsloser, kaltherziger Geschäftsmann. Im Grunde mochte er seine Mutter, aber sie beugte sich seinem Vater. Sie hatte kein Mitsprachrecht, was mit ihren Kindern geschehen sollte. Folglich hatte er in seiner Kindheit kaum Liebe empfangen und wie sollte er jemanden lieben wenn er nicht einmal wusste, was Liebe bedeutete. Gleichzeitig hatte er sowieso kaum wenn überhaupt keine Freunde gehabt. Der einzige Freund den er bis jetzt gehabt hatte, war sein damals kleiner Jack Russel Terrier Chacky gewesen, der leider vor zwei Jahren gestorben war. Doch seit dem er hier war, hatte er endlich mal Freunde und Tom war einer von ihnen. Er hatte Tom am Anfang nicht leiden können, aber nun nach einer Woche, fing er an ihn wirklich zu mögen. Auch wenn er manchmal den Bogen ziemlich überspannte. Gerade was Michaels Privatleben anbelangte, war er sehr empfindlich und über seine Familie sprach er sowieso nicht. Er beneidete Tom ein wenig. Er hatte super nette Freunde, war steht’s fröhlich und meist gutgelaunt, wenn man ihn nicht gerade reizte so wie es Michael oft tat. Es war bereits schon wieder gegen 3 Uhr morgens und hatte immer noch kein Auge zugedrückt. Grundsätzlich hatte er Schlafstörungen, auch wegen Essmangel. Er hatte wieder ein paar Kilo abgenommen. Was hatte er auch heute schon großartig gegessen? Ach ja das war ein Brötchen zum Frühstück, einen Müsliriegel zu Mittag und Abendessen, fiel wie schon so oft aus. Es war früh am Morgen, als Michael schon wieder aufstand. Er hatte gerade mal 5 Stunden geschlafen und er fühlte sich nicht gut. In der Wohnung war es still, Tom musste daher bestimmt noch schlafen. Er schnappte sich eines seiner Bücher, die er aus England mitgebracht hatte und begab sich ins Wohnzimmer. Es stank fürchterlich. Auf dem Couchtisch sah er einen mit Zigaretten voll gestopften Aschenbecher. Er lief darauf zu, nahm den Aschenbecher und schmiss ihn mitsamt Inhalt in den Mülleimer. Danach zog er das Fenster auf um die morgendliche, frische Luft hinein zu lassen. Plumpsend ließ er sich auf der Couch nieder. Er klappte sein Buch auf und fing an zu lesen. Nach einer Weile wurde ihm wieder schwindelig und stand auf, nachdem er ein paar Schritte gelaufen war, wurde ihm so schlecht, dass er kaum noch etwas erkennen konnte. Er sah den Stuhl nicht der ihm im Weg stand, und stolperte darüber, dabei schlug er mit dem Hinterkopf an die Tischplatte und blieb bewusstlos liegen. Eine ganze Weile verging. Die Vögel zwitscherten und allmählich erwachte auch Tom aus seinem Schlaf. Streckend stand er auf und lief mit Boxershorts ins Bad. Nachdem er sich eine schöne kräftige, kalte Ladung Wasser ins Gesicht spritzte, lief er in die Küche und wunderte sich noch zuerst, warum es so zog in der Wohnung. War irgendwo ein Fenster auf? Es war zwar über Tag ziemlich heiß in New York, aber morgens konnte es ganz schön frisch sein und nur mit Boxershorts bekleidet sowieso. Gähnend ließ er sich auf eines der Küchenstühle fallen mit einer heißen Tasse Kaffee in der Hand. Darauf konnte er auch im Sommer nicht verzichten. Frühstücken tat er nie. Sein Frühstück bestand aus einer Tasse Kaffee und einer Zigarette, so wie auch an diesem Morgen. Er zündete sich also seine Zigarette an und nahm einen schönen kräftigen Zug. Er ließ den Rauch durch seine Lunge fließen und hatte gleich darauf das Gefühl ein ganz anderer Mensch zu sein, wie noch ein paar Sekunden vorher. Jetzt war er definitiv wach. Der Tag konnte beginnen. Heute war Samstag, das hieß Party, saufen und vielleicht nicht alleine im Bett einschlafen. Allerdings musste er sich mal überlegen wie er Michael rum bekam, mit ihm auszugehen. Denn bisher hatte dieser hübsche, junge Student nichts übrig für ihn. Nebenbei bemerkt wo war Michael eigentlich. Hatte er nicht eben noch gesehen, dass seine Zimmertür offen war. Deshalb dachte er eigentlich er würde ihn hier in der Küche antreten. Vielleicht war er aber schon außer Haus gegangen. Schulter zuckend lief er Richtung Bad, und kratze sich währenddessen ganz ungeniert im Schritt. Nicht umsonst hatte man seine eigenen vier Wände. Gerade wollte er die Badtüre schließen als er ein krächzen wahrnahm. Er sah sich im Wohnzimmer um, aber sah nur ein offenes Fenster, das den heulenden Wind hineintrieb. Daher kam also die frische Luft. Man er sollte ganz dringend schon am Bett anfangen zu rauchen und am Besten eine Kaffeemaschine auf dem Nachttisch haben. Aber das gleiche Geräusch ertönte noch einmal, diesmal ein bisschen länger und lauter. Vielleicht hatten sie ja einen Geist in der Wohnung? Er wurde misstrauisch und lief um die Couch herum, er erschrak fürchterlich als er Michael am Boden erblickte, mit einer Platzwunde am Kopf. Er kniete sich zu ihm runter und schüttelte ihn einmal kräftig, doch er reagierte nicht. Die qualmende Zigarette schmiss er dabei einfach zu Seite. „Scheiße“, brüllte er. So schnell er konnte, ran er in die Küche um etwas Wasser zu hohlen. Nachdem er dies besorgt hatte, lief er zurück und spritze Michael den nassen Lappen ins Gesicht dabei schlug er ihm noch einmal ins Gesicht, diesmal aber etwas kräftiger. Und endlich erschien das erzielte Ergebnis. Ein ruck ging durch Michaels Körper und er riss die Augen weit auf. „Verdammt was ist passiert.“ Tom half ihm, ihn etwas Aufzurichten. Schmerzend presste Michael die Augen und Lippen zusammen. „Was ist passiert?“ Die momentane Situation überforderte den jungen Studenten. „Tja das würde ich dich ach gerne Mal fragen, du blutest. Ich ruf einen Arzt.“ Tom half Michael auf die Couch und gab ihm den Lappen für seinen Kopf. Er zückte sein Handy und wählte ein paar Tasten auf diesem. Der Universitätsarzt war schnell eingetroffen und hatte Michael versorgt. Dabei hatte er eine leichte Gehirnerschütterung und eine Unterernährung festgestellt. Tom lehnte sich an den Couchsessel und beobachtete Michael streng. Er sah blass aus, aber zu seinem Glück hatte, der Arzt ihnen mitgeteilt das er keine Schäden davon tragen würde und er nicht ins Krankenhaus müsse. Michael ließ den Arzt wissen, dass ihm schwindelig geworden sei und er darauf hin das Bewusstsein verloren habe und somit auf die Tischkante geflogen sein. Trotzdem sollte Michael am Montag noch einmal beim Arzt erscheinen, um seine Genesung zu kontrollieren und ihm Blut abzunehmen, um festzustellen durch was die Kopfschmerzen und das Schwindelgefühl hervorgehoben werden. Nachdem Tom den Arzt verabschied, gesellte er sich zu Michael ins Wohnzimmer, dieser lag auf der Couch und hatte die Augen geschlossen. Er hatte das Gefühl als würde sein Kopf explodieren. „Hast du heute schon gefrühstückt?“ Michael öffnete die Augen und sah in Toms Gesicht der ihm aufmunternd anlächelte. „Nein. Ich habe auch keinen Hunger.“ „Wunderbar ich mach dir jetzt ein kräftiges Bauernfrühstück.“ Michaels Kommentar ignorierend lief er wie schon so oft heute zurück in die Küche. „Möchtest du lieber Brot oder aufgebackte Brötchen? Brüllte Tom aus der Küche. „Ähm dann lieber Brot.“ Sich immer noch das Tuch auf dem Hinterkopf haltend setzte er sich aufrecht auf die Couch. Er hörte Tom in der Küche rumoren. Wahrscheinlich brauchte er dringend mal wieder ein gutes Frühstück. Ein paar Minuten später kam Tom mit einem Tablett zurück, das er auf dem Couchtisch abstellte. „So ich habe Eier gemacht, Brot geschnitten und dazu gibt’s Käse. Schlag zu.“ Michael musste zugeben, dass die Sachen köstlich aussahen. Und das Brot schmeckte herrlich frisch, als er sich eine Scheibe nahm und einmal abbiss. Da Tom selber noch nicht gefrühstückt hatte, griff er ebenfalls nach dem Brot, schmierte etwas Butter darauf und klatschte das Ei noch oben drüber. Während er genüsslich aß, sah er immer wieder in Michaels Richtung. Dieser war immer noch mit dem ersten Bissen beschäftigt, dass Tom währenddessen schon nach der zweiten Scheibe Brot griff. „Also ein großer Esser bist du nicht oder?“ Michael lag sein Stück Brot zur Seite und blickte zu Tom hinüber. „Nein nicht wirklich“, grinste er. „Du solltest echt aufpassen, du bist eh schon so dünn. Irgendwann sieht man dich sonst nicht mehr, wenn du noch weniger isst.“ Tom war bereits fertig und lehnte sich an die Couch um es sich ein bisschen bequemer zu machen. Michael beobachtete Tom genauer. Er hatte nicht gerade Unrecht, er war wirklich sehr dünn und als attraktiv konnte man das auch nicht gerade nennen. Seufzend tat er es Tom gleich und kuschelte sich noch mehr in den Sessel hinein. Die muskulösen Arme, der Waschbrettbauch, das unverschämt gut aussehende Gesicht, verlieh Tom eine außerordentliche Ausstrahlung. Er wünschte er konnte dasselbe von sich behaupten. Zwar war Tom ganze 4 Jahre älter als er selber, trotzdem hatte er nicht das Gefühl das er mit 22 Jahren auch so toll aussehen würde. Die Figur und das hübsche, fast zierliche Gesicht, hatte er eindeutig von seiner Mutter geerbt, genau wie seine Schwester. Michael war immerhin nicht ganz so klein, trotzdem noch ein Zwerg gegenüber Tom dem Riesen. „Was überlegst du?“ Tom sah in fragend an. „Ach an nichts.“ „Hm hast du noch Kopfschmerzen?“ Erkundigte er sich. „Nein sind fast weg.“ Das war gelogen, aber Michael wollte auf keinen Fall den ganzen Tag von Tom bemuttert werden, dafür kannte er ihn einfach nicht lange genug. Es war schwer ihm zu vertrauen. Natürlich wusste er ganz genau, dass Tom es nur lieb meinte. „Alles klar, lege dich trotzdem noch mal hin, ich mache derweil den Abwasch.“ Damit stand Tom auf und nahm das Geschirr mit, um anschließend in die Küche zu gehen. Tom war viel zu nett zu Michael, aber warum? Die ganze Zeit schon wunderte er sich über Toms Verhalten. Noch nie war nur eine Person so nett zu ihm gewesen. Und nun? Sind es gleich mehrere. Tom, Allen, Lauren, Jeremy und all die anderen. Er hatte doch gar nichts getan. Ihnen keinen Gefallen gemacht, ihnen bei nichts geholfen. Ausnahme Lauren mit der Zeitung, aber sie hatte ja selber daran gearbeitet. Keiner von ihnen hatte Michael ausgenutzt. Und es war ein tolles Gefühl, endlich mal gemocht zu werden, weil er Michael ist und nicht das Wunderkind, der 4 Sprachen fließend sprach und die Wurzel aus 1265 im Kopf ziehen konnte. Sichtlich genoss Michael die Aufmerksamkeit, die er speziell von Tom bekam. Er hatte ihm sogar während er mal wieder so vertieft in seinen Gedanken war, noch ein frisches Tuch gebracht. Aber was würde geschehen wenn diese Aufmerksamkeit für seine Person auf einmal nicht mehr da wäre. Er konnte ersetzt werden, das glaubte Michael zumindest. Er war erst gut 6 Tage an der Uni und zerbrach sich schon über solche Dinge den Kopf. Vielleicht sollte er wieder mehr Distanz zu Tom und den anderen aufbauen. Damit wirklich auch keine Gefahr bestünde, das man ihn wieder verletzte. Aber wollte Michael das überhaupt, wollte er sich diese aufwachsende Freundschaft, die zurzeit besteht einfach so kaputt machen. Was ist, wenn ihn Tom danach hasste? Sein Kopf schmerzte. Vielleicht sollte er wirklich noch ein Nickerchen machen, so wie Tom es ihm empfohlen hatte. Er ging in sein Zimmer und schmiss sich auf sein Bett, wo er nur noch die Decke über den Kopf zog und bald darauf einschlief. Währendessen, war Tom gerade mit dem Spülen fertig geworden. Eigentlich war er jetzt mit Jeremy verabredet, aber sollte oder konnte er Michael wirklich alleine lassen? Er hatte ein schlechtes Gefühl bei dem Gedanken, also rief er seinen besten Freund an, erklärte die Situation und redete dann eben am Handy noch ein bisschen. Nachdem er auflag, sah er in Richtung Wohnzimmer, wo er eigentlich Michael vermutete, aber dieser war nicht anwesend. Überrascht zog er einer seiner Augenbraue hoch und fing an zu schmunzeln. Er wird doch nicht tatsächlich seinem Rat gefolgt haben um sich hinzulegen. Doch sein Verdacht bestätigte sich, als er in Michaels Zimmer durch einen kleinen Türspalt hindurchblickte. Er sah, dass Michael sich anscheinend nicht richtig zugedeckt hatte, und lief auf das kleine Bett zu. Er bückte sich um die Decke zu erreichen um sie Michael rüberzuziehen. Zugegebenermaßen war Michael manchmal wie ein kleiner Tasmanischer Teufel, aber ein sehr liebenswürdiger, wenn er wollte. Tom konnte ihn gut leiden. Er war steht’s ehrlich und dazu ein richtig hübsches Kerlchen. Zwar war die Bekanntschaft der beiden nicht mehr feindselig. Aber ob man so wirklich von Freundschaft reden konnte, da war sich Tom nicht sicher. Doch er musste ihn unbedingt besser kennen lernen. Er war so viel interessanter als all die Menschen, die Tom je davor getroffen hatte und dabei kannten sie sich kaum eine Woche. Das war schon seltsam, fand er. Es war schon gegen Abend als Michael, aus seinem Tiefschlaf aufwachte. Er rieb sich die Augen und gähnte einmal herzhaft. Es war still in der Wohnung, folglich musste Tom weg sein. Er richtete sich auf und ging erst einmal ins Bad um sich ausgiebig zu duschen. Er hatte immer noch höllische Kopfschmerzen. Anscheinend musste er richtig hart auf die Kante drauf gefallen sein. Generell musste er sich jetzt ein wenig beeilen, denn er hatte noch einmal eine Untersuchung beim Arzt. Gerade stieg er aus der Dusche hinaus und wollte sich das Handtuch über die Hüfte ziehen, als die Tür mit einem Ruck aufging. In der Tür stand Tom, der ihn eingiebig musterte. „Hm yammi“ Tom konnte ein Grinsen nicht vermeiden, währenddessen Michael rot anlief. „VERDAMMT, RAUS HIER“, brüllte er und schmiss eines seiner Hausschuhe nach Tom. Doch dieser war schneller und schlug die Tür wieder zu. Michaels Herz raste. Was bildete sich dieser Vollpfosten eigentlich ein. Sich an die Stirn langend, hob er sein Handtuch auf, das ihm eben vor Schreck herunter gefallen war und trocknete den Rest seines Körpers ab. Wütend stapfte Michael aus dem Badezimmer. Tom konnte was erleben. Dieser allerdings hatte sich inzwischen im Wohnzimmer bequem gemacht. „Sag mal kannst du nicht anklopfen. Du Idiot.“ Um seiner Wut Ausdruck zu verleihen, stapfte er wie ein Kleinkind hin und her. „Hey Kücken, kein Grund sich aufzuregen, schließlich hast du nichts was ich nicht auch hätte.“ Michael schnappte sich einer der Sofakissen und schmiss es direkt in Toms Gesicht. Auch diesmal verfehlte ihn der Gegenstand. Verflucht wieso hatte Tom auch nur so gute Reflexe. „Perversling“, schrie Michael. „Hör mal du hättest auch abschließen können“, verteidigte sich Tom. „Schon einmal von anklopfen gehört.“ „Warum sollte ich anklopfen, wenn ich mir sicher war, das niemand im Bad ist.“ „Um noch mal sicher zu gehen.“ Michael war stinksauer. „Denkst du nicht, dass du etwas überreagierst.“ „Ach ja, wie würde es dir denn gefallen wenn ich einfach so hineinspaziert wäre.“ Tom grinste. „Also mir hätte es gefallen. Du darfst auch das nächste Mal mit unter die Dusche und mir meinen Rücken schruppen, wenn du so darauf bestehst, möchte ich es dir nicht verwehren.“ Unglaubwürdig wurde Tom von zwei großen grünen Augen angestarrt. „Das meinst du jetzt nicht ernst oder?“ „Warum nicht?“ Fragend sah ihn Tom an. „Ich bin ein Mann und steh nicht auf Männer.“ „Aber auf Frauen scheinst du auch nicht wirklich zu stehen, wenn du noch keine Freundin hattest.“ Peinlich berührt wand er sein Gesicht zur Seite. „Das geht dich gar nichts an.“ Zornig nahm er seine Jacke vom Kleiderständer, zog sich an und verließ das Apartment. Tom gänzlich verwirrt. Hatte er etwas Falsches gesagt? Gerade erst hatte er sich eine Freundschaft zu dem blonden Studenten aufgebaut und nun machte er es wieder kaputt. Tom faste einen Entschluss, er wollte unbedingt sich mit Michael versöhnen. Aber wo sollte er da nur anfangen? Schließlich hatte ihn bisher jeder so akzeptiert wie er war. Und jetzt, kommt dieser blonde Junge mit den großen Grünen Katzenaugen hier nach New York und seine Welt stand Kopf. Endlich konnte er sich morgen mal wieder so richtig austoben. Denn an diesem Sonntag gab es eine fette Party und es wurden mehr als 2000 Menschen erwartet. Die meisten natürlich von der Uni. Vielleicht konnte er Michael überreden mitzukommen. Dann hatte er eventuell die Chance Michael näher zu kommen um ihn besser kennen zu lernen. Dieser währenddessen lief in Richtung Arztzimmer, um sich noch einmal durchchecken zu lassen. Schließlich war er ein paar Minuten heute Mittag ohne Bewusstsein gewesen und damit war wirklich nicht zu spaßen. Freundlich begrüßte er den Doktor und ließ sich von diesem auf die Liege begleiten. Es gab noch einmal einen rundum Check, dabei machten sie auch noch einmal eine Blutabnahme um Michaels Werte prüfen zu lassen und sah sich seinen Hinterkopf noch einmal an. Aber er hatte Glück gehabt und es war wirklich nur eine kleine Platzwunde gewesen die nicht genäht werden musste. „Hast du noch starke Kopfschmerzen?“ Der Arzt überprüfte derzeit seine Puppillen, konnte aber nichts Außergewöhnliches feststellen, deswegen er sein Gerät wieder beiseite legte. „Nur noch ein bisschen und manchmal macht sich so ein kleines Pochen bemerkbar. Aber es ist schon viel besser wie heute Mittag noch.“ Antwortete er wahrheitsgetreu. „Sehr schön. Dann kann ich dich wieder entlassen. Streng dich nicht zu sehr an die nächsten Tage und vor allem kein Sport und kein Alkohol.“ Er verabschiedete sich und wollte noch ein bisschen in die Univeritätsbücher herumwälzen bevor er wieder zurück ins Apartment gehen würde. Michael lief durch die Bücherregale, die sich bis an die Decke reckten und man hier mit Abstand alle Bücher finden konnte. Also wenn er alle Bücher hier lesen wollte, dann müsse er 24 Stunden pro Tag, das ganze Jahr, sein ganzes Leben lang lesen, um all diese Werke zu studieren. Aber es gab meistens über ein bestimmtes Thema zischtausend verschiedene Bücher. Michael las sehr viel. Er hatte mehr als 7000 Bücher zu Hause. Zwar nicht alle gelesen aber er war nahe dran. Schließlich fand er sich in der Liebesromanzen Abteilung wieder. Ursprünglich las er solch Bücher nicht, ihn interessierten viel mehr wissenschaftliche Bücher. Doch warum nicht einmal etwas anderes ausprobieren. Aber was für ein Buch sollte er sich aussuchen? Er hatte keine Ahnung was dieses Thema anbelangte. Sollte er ein Buch mit einem Happy End nehmen, eine Fanfiktion, eine Saga oder doch eine wahre Geschichte. Er entschied sich fürs letztere. Das Buch handelte von einem jungen Mädchen die ihre Familie hasste und deshalb in ein anderes Land zog und sich dort in einen Jungen verliebte. Tja das konnte er gut nachvollziehen. Also nahm er es mit und ließ es sich bei der Bibliothekarin ausliehen. Es war bereits schon wieder dunkel bis er das kleine Apartment erreichte. Dort duftete es nach Essen. „Na da bist du ja endlich, ich habe gekocht. Es gibt Pasta. Sorry was anderes kann ich nicht. Aber ich hoffe du magst Nudel.“ Plapperte Tom nur so los. „Hm ja danke.“ „Ach keine Ursache, setz dich schon einmal.“ Damit ging er wieder an den Herd und schöpfte die gekochten Nudeln in einem Sieb ab. Michael war etwas überfordert mit der Situation. Schließlich waren sie im Streit heute Mittag auseinander gegangen. Aber bevor er sich darüber noch mehr den Kopf zerbrach, fing Tom wieder an zu sprechen. „Hör mal das wegen heute Mittag, tut mir leid. War nicht so gemeint, okay? Ich wollte dir echt nicht zu nahe treten, und falls ich es getan habe, dann noch mal Sorry.“ Den Topf stellte er auf einem Untersetzer ab und setzte sich Michael gegenüber. Sprachlos, sah er in Toms Augen die ihn nicht lügend ansahen. Das hatte er nun wirklich nicht erwartet. Er wurde immer wieder von Tom überrascht. Sie hatten beide ihre Launen, vielleicht waren sie daher gar nicht mal so verschieden. „Nein kein Problem. Vergangen und vergessen.“ Grinsend lockerte sich seine Anspannung etwas und er ließ sich im Stuhl fallen. „Greif zu.“ Beide löffelten sie sich die Nudel inklusive Pesto auf den Teller und fingen schweigend an zu Essen. Tom nahm sich nach ein paar Minuten noch die zweite Portion. Michael aber bekam wieder nichts runter. „Du musst mehr essen. Das ist wichtig, sonst wächst du nicht mehr.“ Schmunzelte Tom. „Lustig, ich bin schon 18 und keine 10 mehr.“ „Ja aber eigentlich bist du circa erst mit 21 ausgewachsen.“ Da hatte Tom allerdings recht. Sie aßen weiter schweigend neben aneinander. Bis Tom abermals die Stille durchbrach. „Komm schon erzähl mir was von dir.“ „Da gibt es nicht viel zu erzählen.“ Erwiderte Michael. Stirn runzelnd sah in Tom an. „Das glaub ich dir nicht. Jeder Mensch hat etwas zu erzählen. Was ist zum Beispiel deine Lieblingsfarbe, dein Lieblingsessen, abgesehen von meiner großartigen Pasta natürlich.“ „Na ja ich esse noch gerne Pancakes und meine Lieblingsfarbe ist gelb. Ist so eine schöne warme Farbe, die mich steht’s fröhlich macht.“ Äußerte sich Michael. „Na das ist doch schon einmal eine Aussage. Und war das jetzt so schwer?“ Tom legte sein Besteck auf die Seite und stütze beide Ellenbogen auf die Tischplatte ab. „Hm.“ Michael stand auf, nahm sein Geschirr mit und ging zur Spüle um dieses abzuwaschen. Tom tat es im nach ein paar Sekunden gleich. „Du hast doch nichts dagegen wenn heute Abend noch ein paar Freunde kommen, oder?“ „Was? Äh nein gar nicht.“ Erstaunt sah er in Toms Gesicht. Noch nie hatte er ihn um Erlaubnis gefragt. „Wunderbar. Dann ruf ich mal alle an.“ Damit verschwand er aus der Küche und Michael hörte in nur noch munter drauf los plappern. Anscheinend telefonierte er mit Allen. Am Rande bekam Michael mit das sie sich wahrscheinlich eine DVD schauen wollten. Eigentlich wollte er nicht lauschen und wollte sich daher in sein Zimmer begehen, nachdem sein Name aber viel, hielt er inne. „Michael, natürlich der ist auch dabei.“ Dabei sah er über seinen Rücken zu Michael und grinste. Was? Hatte er etwas verpasst? Konnte Tom ihn den nicht fragen ob er das überhaupt möchte? Anscheinend nicht. Na gut, dann würde er heute Abend sich halt dazu setzten. So wie er Tom kannte, würde dieser ihm keine Ruhe lassen, bis er seinen Willen hatte. Eigentlich hatte er gerade vorgehabt sich noch ein bisschen an seinen Laptop zu setzten um seine Arbeiten für die nächsten Vorlesungen vorzubereiten. Er musste unbedingt noch seine Präsentation bearbeiten. Da klingelte auch schon die Haustür. Aber er ließ sich davon nicht beirren, schließlich war ja Tom da, obwohl er dachte seine Freunde würden erst gegen Abend erscheinen. Auf einmal wurde seine Tür aufgerissen und Lauren stand im Türrahmen. „Man Michael, hast du dein Handy eigentlich nicht dabei. Nachdem mir Tom deine Nummer gegeben hatte, habe ich dich versucht anzurufen.“ Michael war im ersten Moment erst einmal perplex, mit Lauren hatte er gar nicht gerechnet. „Sorry Lauren, ich glaube mein Handy ist momentan aus, weil ich vergessen habe den Akku aufzuladen.“ „Okay, es sei dir verziehen.“ Scherzte sie und setzte sich Michael gegenüber aufs Bett. „Und wie geht’s dir, was machst du da?“ „Also mir geht’s gut und ich bereite gerade was für Geschichte vor.“ Er wand sich Lauren zu und legte seine Bücher, die er davor noch auf seinem Schoß hatte auf den Tisch ab. „Du kommst doch mit auf die Party oder. Man das wird so cool.“ „Party?“ fragend sah er Lauren an. „Ja, die Party des Jahres. Alkohol und Jungs ohne Ende.“ Fing sie an zu schwärmen und verrollte die Augen träumerisch. „Ähm weiß noch nicht. Bin nicht so der Party Typ.“ „Willst du mich verarschen. Selbst die größten Streber gehen zu dieser Party alle kommen. Virginia kommt auch, und sie war bei ihren Eltern am Wochenende und versucht bis morgen früh wieder da zu sein, um bloß nichts zu verpassen.“ „Ja ich werde es mir überlegen“. Erwiderte Michael, und Lauren hackte nicht weiter nach. „Hey ihr zwei, die anderen sind da kommt ihr?“ Tom streckte den Kopf in Michaels Zimmer und forderte beide auf ins Wohnzimmer zu kommen. „Ja klar machen wir Tomas.“ Sagte Lauren zu ihm gewand. „Lass das.“ Grimmig sah er sie an und verschwand dann wieder. „Damit kannst du ihn ärgern. Er hasst es so genannt zu werden.“ Sie standen beide auf und liefen zu den anderen. „Außerdem wenn er dich mal wieder Kücken nennt, sagst du zu ihm Tomas.“ Schmunzelt ließen er sich zu den anderen auf die Couch fallen, die jetzt ziemlich überfühlt war. „Was wollt ihr schauen?“ Allen hob ein paar DVDs in die Höhe. „Möchtet ihr lieber Komedy oder Action.“ „Wie wäre es mit etwas romantischem?“ Protestierte Lauren. „Gibt’s nicht“. Erwiderte Jeremy „Ihr seid dämlich unromantisch. Wisst ihr das?“ „Du kannst deine Schnulzen auch bei dir zuhause schauen.“ „Wer hat dich denn gefragt?“ So ging das noch ein paar Minuten zwischen Lauren und Jeremy hinter her. Sie stritten sich über jeden Film den Jeremy mitgenommen hatte. So packte Tom die Alternative während sich die zwei stritten und schob einen der Filme in den DVD Player. tbc.. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)