American Outlaws - Teil 2 von Jess_400 (Es geht weiter!) ================================================================================ Kapitel 9: Hühnersuppe ---------------------- Kapitel 9- Hühnersuppe Wieder räusperte sich jemand, beide sahen zur Tür. "Ich hab… ich hab meine Salbe vergessen…", stotterte Chopper und betrat das Zimmer. Schnell hatte er die Tube eingesteckt, doch dann sagte er entschlossen: "Nami, ich hab dir doch gesagt, du sollst dich ausruhen! Ruhig liegen!" "Ja, Chopper…" "Und ich verlange, dass du dich jetzt hinlegst!" "Ja, Chopper, versprochen…" "Gut, dann seh ich nachher noch mal nach dir." Mit diesen Worten verließ der kleine Elch den Raum wieder, jedoch nicht ohne Zorro mit einem bösen Blick zu strafen. Die Tür fiel zu. Nami sah Zorro mit hochgezogener Augenbraue an. "Da hast du's!" "Du sollst liegen? Bitte schön!" Zorro ließ sich augenblicklich nach hinten fallen, sodass Nami auf ihm landete. »Wenn Lysop aufgibt, dann kann ich… und dann…« "Ich geh mit!", sagte John und legte das Geld in die Mitte des Tisches. "Ich auch.", meinte Frank und ließ ebenfalls einen Zehner springen. Lysop verzog das Gesicht, während er auf seine Karten sah. Er blickte auf den Tisch, wieder auf seine Karten und wieder auf den Einsatz. "Ich ge-" Alle schreckten auf, sie hatten einen Schrei gehört. Die Jungs sahen sich fragend an, sie wollten schon nach dem Rechten sehn, als sie plötzlich Zorros Stimme hörten: "Alles in Ordnung, Nami hat nur ne Maus gesehn!" "Wie viel haben wir gemacht?" "Woher soll ich das wissen? Zähl das Geld doch selbst!", herrschte Jim sie an. "Hört auf zu streiten, wir haben im Moment andere Probleme!… diese Gang aus Libberty… die haben uns ganz schön auflaufen lassen!" "Das dürfen wir nicht auf uns sitzen lassen!", meinte Laura, die junge Frau. "Genauso denke ich auch, wir müssen etwas gegen sie unternehmen!" "Töten wir sie doch einfach, dann sind wir sie los?!", meinte ein etwas Älterer namens Pablo. Seine pechschwarzen Augen starrten ins Feuer. "Wir werden morgen Mittag losreiten, dann sind wir bei Sonnenuntergang dort", meinte Tony. "Das wird ein schönes Bild, ein brennendes Haus mitten im Nirgendwo", lachte Jim schallend. Nami lag neben Zorro, er schlief bereits. Sie sah ihn einfach nur an… sah, wie er regelmäßig atmete… wie sein Haar wild und unbändig abstand… wie sich seine Augen unter den Liedern bewegten… wie sich sein Brustkorb hob und senkte… wie seine Muskeln sogar im Schlaf zu arbeiten schienen… wie seine Hand zusammenzuckte, als Lynn sie ableckte… wie sich jedes einzelne Haar auf seinen Armen aufstellte, als der Wind das Fenster aufdrückte und eine Briese durchs Zimmer sandte… wie er einfach nur dalag und trotzdem so unglaublich anziehend war… Nami musste lächeln, er war einfach unglaublich… mit ihm wollte sie für immer zusammen bleiben… mit ihm wollte sie den Rest ihres Lebens verbringen… vielleicht sogar irgendwann Kinder bekommen… nein, sie wollte Kinder mit ihm haben… grinsend stellte sie sich einen Zorro-in-Kleinformat vor… wie der wohl aussehen würde?… aber im Moment wollte sie an all das noch gar nicht denken, sie wollte die Zeit mit ihm genießen, einfach nur mit ihm zusammen sein… ihn ganz für sich allein haben… Der Tau auf den trockenen Grashalmen nahe dem Hotel fing die Strahlen der aufgehenden Sonne auf und ließ die umliegenden Grasflächen wie riesige Felder aus Kristall aussehen. Die Bewohner des ehemaligen Hotels regten sich langsam in ihren Betten, bis urplötzlich ein Hahn krähte und man einen dumpfen Schlag hörte. Langsam rappelte sich Ruffy wieder auf und stieg zurück in sein Bett. Irgendwann… ja, irgendwann würde es noch mal Hühnersuppe geben, dafür würde er schon sorgen… Auch Nami wachte langsam auf. Sie lag mit dem Rücken zu Zorro und spürte seine Hand auf ihrer Hüfte, seinen Atem im Nacken. Ob er schon wach war? Sie wusste es nicht. Vorsichtig drehte sie sich um und bemerkte, dass Zorro noch schlief. Lächelnd strich sie über seine Wange und sagte leise: "Zorro… aufwachen!" Langsam, sehr langsam bewegte sich der 21-jährige und öffnete verschlafen die Augen. "… Wasn los?" "Ich muss dir was sagen." "Wasn?" "Dass du unglaublich süß im Schlaf aussiehst!", grinste Nami. Zorro schmunzelte. "Und warum hassu mich dann geweckt?" "Sowas muss man doch wissen! Und ganz besonders du, wo du doch so besonders süß aussiehst!" "Aha… darf ich jetzt weiter schlafen?" "Wenn du unbedingt willst, aber ich an deiner Stelle würde ungefähr 20 Zentimeter zur Seite rücken." "Wieso?" Doch anstatt Namis Antwort kam Ruffy ins Zimmer gestürmt und katapultierte sich selbst genau zwischen die beiden. "MORGEN!!! Aufstehen, ihr Schnarchnasen! Die Sonne lacht!!!" "Ruffy, hau sofort ab!", maulte Zorro und schleuderte den Strohhut aus dem Bett. Dieser landete direkt in Namis Schrank, der zusammenbrach und alle Klamotten Namis landeten auf Ruffy… "Hey, ich wusste gar nicht, dass du so was hast, Nami…", meinte Ruffy plötzlich und hielt einen schwarzen Spitzen-BH in die Höhe. Sofort flogen einige Gegenstände auf ihn zu, doch die Strohbirne wich aus und verschwand aus dem Zimmer mit dem Satz: "Steht endlich auf!" Nami sah zu ihrem zerstörten Schrank und dann zu Zorro, der die Augen wieder geschlossen hatte. "Du reparierst mir den!" "Mh?" "Du hast meinen Schrank zerstört!" "Das war Ruffy…" "Aber nur, weil du ihn dort rein gestoßen hast! Weißt du eigentlich, wie wertvoll dieser Schrank ist? Ich hab ihn extra in…" "Schon gut, ich reparier ihn. Zufrieden?" "Ein bisschen.", schmollte Nami und drehte sich demonstrativ um. Zorro stand seufzend auf, zog sich seine Hosen an, nahm das schwarze Hemd, das gestern Abend auf Namis Schreibtischstuhl gelandet war, und verließ den Raum. Wenige Sekunden später sah Nami verdutzt zur Tür. Sie hätte eigentlich nicht damit gerechnet, dass Zorro es sooo ernst genommen hatte… Langsam stand sie auf, streckte sich und ging auf die Tür zu… schlagartig öffnete diese sich, der Grünhaarige trat durch die Tür, zog sie an sich und drückte ihr einen Kuss auf die Lippen. Nami konnte gar nicht so schnell reagieren, da war Zorro auch schon wieder verschwunden… Schmunzelnd ging Nami ins Bad. Es war ein typisches Bild bei der Strohhutgang an einem Morgen um diese Uhrzeit, als Nami in die Küche kam: Sanji sorgte für den Essensnachschub, den Ruffy sofort verdrückte, sobald dieser auf den Tisch kam; Frank las in seiner Zeitung, John, Lysop und Ace schliefen noch halb, Chopper las in einem Buch über Kardiopulmonale Reanimation und Zorro hatte den Kopf in den Nacken gelegt, seinen Hut dann weiter nach vorne gelegt, seine Füße lagen auf dem noch letzten freien Stuhl. "Leute, die Zäune an den Westweiden müssen repariert werden und der Stall müssen kontrolliert werden", sagte Nami laut und legte eine Karte auf den Tisch. Sanji legte den Kochlöffel weg; Frank legte seine Zeitung beiseite; Chopper klappte sein Buch ebenfalls zu, Ruffy schluckte den letzten Rest Rührei von seinem Teller runter; John, Lysop und Ace setzten sich aufrecht hin. Alle sahen auf die Karte… nur Zorro bewegte sich nicht, worauf Nami allerdings keine Rücksicht nahm. Sie wusste, dass er wach war und ihr zuhörte. "Hier… hier… und hier muss der Zaun repariert werden", sagte Nami, zeigte auf verschiedene Punkte auf der Karte und fuhr fort: "Und dieser Stall muss ausgemistet und danach auf Schäden kontrolliert werden. Das Wetter wird immer kälter, wir werden diesen Stall verschließen müssen. Deshalb schlage ich vor, dass wir uns in Gruppen aufteilen." Sie sah in die Runde, aber keiner machte große Anstalten etwas zu tun. "Ruffy, ist das nicht eigentlich deine Aufgabe?", fragte Lysop nach einer Weile des Schweigens. "Hä, wieso das denn?" "Na schließlich bist du der Anführer dieser Gang!" "Ich will aber nicht!!!" "Dann losen wir's doch aus.", warf Chopper ein. "Eine sehr gute Idee, Chopper!" So kam heraus, dass Zorro, Ace und Chopper den Stall kontrollierten, Frank und Sanji die Zäune im Westen, Ruffy und Lysop die Zäune im Norden und Nami und John die Zäune im Osten reparieren würden. Der kalte Wind blies den beiden Mitgliedern der Strohhutgang ins Gesicht, sodass sie hastig die Hüte tiefer ins Gesicht zogen. Nami ritt ein Stück weit hinter John, als dieser plötzlich stehen blieb und laut sagte: "Hier ist was…" Nami kam etwas näher und betrachtete den abgebrochenen Zaunpfahl. "Ja, aber dafür brauchen wir mehr Material und den Wagen… ich werds in die Karte einzeichnen, dann können wir morgen noch mal wiederkommen und den Zaun reparieren." Gesagt, getan. Es ging weiter. Am Abend saß die Gang in Libbertys Saloon und genehmigte sich einiges an Alkohol… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)