Unerwartetes Wiedersehen nach 7 Jahren
Kazuko Kurusugawa ist eigentlich ein ganz normales 12jähriges Mädchen. Lieb, freundlich und ein wenig aufgedreht. Ihre Adoptivmutter Himeko kümmert sich liebevoll um sie. Vor 7 Jahren hat Himeko einen Menschen verloren, der für sie unersetzbar war, doch Kazuko hat ihr geholfen die Trauer und die Einsamkeit zu überwinden. Doch heute soll Himeko wieder mit dem Menschen vereint werden, den sie so lange vermisst hat.
Alles begann an einem Montagnachmittag. Kazuko kam mehr schlecht gelaunt aus der Schule. „Man, ich habe echt keine Lust morgen diese blöde Mathearbeit mitzuschreiben“ dachte sie und zog ein langes Gesicht. Gelassen ging sie weiter den Weg nach Hause entlang: “Na ja, ich hoffe Mutti kocht heute wieder was feines“ meinte sie und lächelte ein wenig. In dem Moment wurde sie auf eine Frau aufmerksam die ihr entgegen lief. Sie schien um die 20 Jahre alt zu sein, hatte lange dunkelblaue Haare und ihre Kleider waren völlig zerrissen. „Ob mit der wohl alles in Ordnung ist“ dachte Kazuko und machte sich Sorgen. Auf einmal brach die junge Frau vor ihr zusammen. Kazuko versuchte sofort ihr wieder auf die Beine zu helfen. „Warten sie, ich helfe ihnen“ sagte sie besorgt. „Lass gut sein, es geht schon wieder“ erwiderte die Frau. Da griff Kazuko nach ihrer Hand und sagte: „Das kommt gar nicht in Frage! Sie können sich doch kaum noch auf den Beinen halten. Ich bringe sie zu mir nach Hause, dort können sie sich ausruhen.“ Die junge Frau war absolut überrascht von der Freundlichkeit des Mädchens. Nun kam sie doch noch mit zu ihr nach Haus. „Ich hoffe nur Mutti hat nichts dagegen“ dachte sich Kazuko.
In der Zwischenzeit bei Himeko. Sie hatte sich kurz auf das Sofa im Wohnzimmer gelegt und war eingeschlafen. In letzter Zeit träumt sie sehr viel, hauptsächlich von einer Person. Und zwar der, die ihr damals ihre Liebe versprochen hat.
Chikane Himemiya...
Das Erwachen aus dem Traum
„Bitte halt mich fest und lass mich nie wieder los“ sagte Himeko zu Chikane, klammerte sich an sie und weinte sich an ihr aus. Chikane streichelte Himeko sanft mit der Hand durchs Haar und meine: „Ich will dich nie wieder verlieren, Himeko. Wir bleiben jetzt für immer zusammen.“ Auf einmal griff Himeko nach Chikanes Kleidern und wurde ganz rot im Gesicht. „Chikane-chan...ich möchte gerne ein bisschen mehr als nur in deinen Armen liegen“ flüsterte Himeko mit leicht erregter Stimme Chikane zu. Sie konnte sich gar nicht mehr zurückhalten und fing an Chikanes Wange mit ihrer Zunge zu streicheln. Chikane sah ihre Freundin leicht schüchtern an. „Mir ist auch danach. Du kannst mit mir machen was du willst“ sagte sie und lächelte dabei. „Chikane-chan, ich liebe dich“ sagte Himeko und wollte Chikane gerade küssen, da ertönte plötzlich eine Klingel und sie wurde aus ihrem Traum gerissen. Vor lauter Schreck fiel sie sogar vom Sofa. „Oh nein, das ist doch bestimmt Kazuko! Ich habe doch das Mittagessen noch gar nicht fertig“ dachte Himeko und rannte zur Haustür.
Sofort öffnete sie die Tür und wollte Kazuko zuerst erklären, das dass Mittagessen noch nicht fertig war. Doch als sie die Frau sah, die neben ihrer Tochter stand, blieben ihr die Worte im Hals stecken. „Mama, bitte lass diese junge Frau hier für einen Moment ausruhen. Sie war vorhin auf der Straße zusammengebrochen“ bettelte Kazuko und sah Himeko hoffnungsvoll an. Doch Himeko wirkte wie versteinert und sagte kein Wort. „Sie ist wieder da...Chikane-chan...“ dachte sie und versuchte nicht in Tränen auszubrechen. Kazuko sah ihre Mutter mit besorgten Augen an und fragte: „Mama, was ist los mit dir? Kennst du diese Frau?“ Himeko ignorierte erst mal Kazukos Frage, nahm die Hand der jungen Frau und brachte sie zu einem Sofa. „Leg dich fürs erste dahin und ruh dich aus, Chikane-chan. Ich hole dich noch etwas zu Trinken“ sagte Himeko zu ihr und lächelte. „Danke, aber, woher kennst du meinen Namen“ fragte sie. Von einer Sekunde auf die nächste war Himeko völlig aufgelöst. Chikane sah traurig zur Seite und meinte: „Ich erinnere mich an fast gar nichts aus meinem Leben mehr. Ich weis nicht mal wie es dazu kam das ich alles vergas.“ Himeko klammerte sich verzweifelt an Chikanes Arm. Ihre Hände zitterten. „Erinnerst du dich wirklich nicht mehr an mich? Oder an Souma und die Oorochi? Hast du wirklich alles vergessen“ fragte sie Chikane und begann leise zu weinen. „Ich erinnere mich wirklich nicht mehr. Aber wenn ich dich so ansehe hab ich auf einmal ein ganz vertrautes Gefühl, als ob ich dich schon eine Ewigkeit kennen würde“ sagte Chikane leise und lächelte. Dann schlief sie vor Erschöpfung ein.
