Dream von Leiser_Tod (oder sag mir was du träumst und ich sag dir, wer du bist) ================================================================================ Kapitel 3: Auf der Allee mit Birken gesäumt, da habe ich mich zu Tode geträumt... --------------------------------------------------------------------------------- Die Allee ist breit, von Birken gesäumt. Was früher schwarz-weiß war, erscheint mir nun in den erfrischendsten Farben. Ja, ich kann mich an diese Allee erinnern. Als kleines Kind bin ich hier entlang gegangen - die Erinnerung daran hält nur ein altes Foto fest. Damals wusste ich nicht, wohin dieser Weg führt. Jetzt tu ich es. Geradewegs zum Tod. Aaah! Was für eine übertriebene Dramatik! Ich ärgere mich. Nein, nicht über den unumstößlichen Fakt, dass ich sterben werde - ich WEIß, dass es so sein wird - nein, einzig und allein das 'warum' lässt mein Eingeweide empört aufkreischen. Wie in diesen lächerlichen Legenden und Märchen, wo eine ach, so fromme Jungfrau dem bösen, bösen Drachen geopfert werden soll, damit das Übel nicht die Ärsche der alten Säcke ankockelt! ARGH! Das ist so lächerlich! Ich fühle sie hinter mir stehen, als ich die Allee entlanggehe, ängstlich zusammengedrückt. Nur die Birken meine Begleiter, sie machen den Weg so...hell. Sie versprechen grenzenlose Freiheit und sind doch so dicht beieinander. Ein unermüdlicher Wechsel von schwarz und weiß. Und es nützt alles nichts. Wer hat das beschlossen? Wer hat entschieden? Ich weiß es nicht, aber es kommt mir nicht einmal in den Sinn, mich zu wehren. Mich umzudrehen und ihnen mitzuteilen, dass sie gefälligst selbst für ihr Wohl krepieren sollen. Warum nicht? Ich kenne die Menschen hinter meinem Rücken nicht. Es ist nicht meine Familie, warum soll ich für sie sterben? Widerwille macht sich langsam in mir breit. Ich...ich will nicht. Und dann steht er plötzlich da. Ganz am Rand, ganz rechts. Und so ganz unbeweglich. Eine lange schwarze Kutte voller Schatten. Die Kapuze tief in das nicht vorhandene Gesicht gezogen. Er steht einfach nur da. So gar unpassend auf diesem breiten, von Birken erhellten Weg. Und ich habe Angst. Ich will nicht zu ihm hingehen! Stehen bleiben. Aufhören. Umdrehen und weggehen. Das kenne ich alles nicht. So etwas existiert nicht für mich. Schritt für Schritt vermindert sich die Distanz zwischen uns. Ich weiß, was er machen wird, aber ich will nicht! Gott, ich will nicht sterben! Nicht für so etwas! Nicht so sinnlos! Und noch ein Schritt und noch einer. Er kommt immer näher. Er wächst. Und ich versuche, meine Schritte zu verlangsamen. Den Augenblick hinauszuzögern. Ich weiß, dass es nicht helfen wird, aber ich tue es trotzdem. Ich versuche meinen Hals kleiner zu machen, ihn einzuziehen, zwischen meinen Schultern zu verstecken, ich bin fast da! Und ich habe Angst, alles in mir wehrt sich dagegen, mit dem festen Wissen, dass ich nichts daran ändern kann! Nur noch ein paar Schritte sind mir vom Leben übrig. Seine Bewegung ist so schnell, dass ich nicht einmal sehe, wie er seinen Arm bewegt. Nur ein kurzes Aufblitzen von Metall an meiner Linken und dann ist plötzlich Dunkelheit. Und die schwarze Gestalt auf der Straße meiner Kindheit soll mir auf ewig im Gedächtnis bleiben. END A/N: Diesen Traum hatte ich vor Monaten. Und ich kriege dieses Bild, als er mir den Kopf abhackt, einfach nicht mehr aus dem...oh. Übrigens, diese Allee gibt’s wirklich – ein altes Familienfoto...immer wenn ich früher diese Birken angeschaut habe, kamen sie mir immer so bekannt vor, aber ich konnte beim besten Willen nicht sagen, woher... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)