Angel´s Secret von himachan (Hunting for the Truth) ================================================================================ Kapitel 9: New Challenge ------------------------ Hallo ihr Lieben! An dieser Stelle muss ich jetzt endlich mal meine Co-Autorin erwähnen, ohne die ich es bestimmt nicht bis hierhin geschafft hätte. Wer weiß, wie viele Stunden wir schon mit rauchenden Köpfen versucht haben meine wirren Ideen einigermaßen logisch in die Geschichte einzubauen. Ohne dich, Mentha-Chan, wäre es mir bestimmt nicht gelungen, tausend Dank dafür *verbeug* Und auch ein Riesendankeschön an all die lieben Kommischreiber! Also dann, viel Spaß! ------------------------------------------------------------------------------- 9. Kapitel New Challenge Tief über das vor ihm liegende Blatt Papier gebeugt, saß der Schwarzhaarige an seinem Couchtisch. Seit einer halben Ewigkeit, so schien es ihm jedenfalls, versuchte er krampfhaft sich Ideen für ihren Liedtext aus den Fingern zu saugen. Etwa alle zwei Minuten beging er den Fehler, zu seinem Gegenüber zu blicken, wobei alles was ihm in der Zwischenzeit eingefallen war, schnellstmöglich einen Abgang machte. Resigniert seufzte er auf. „Arrg, wenn du mich weiterhin so anstarrst, sitzen wir Weihnachten noch hier“, brach es schließlich aus Hyde heraus. Gackt zog eine Schnute. „Aber nur wenn ich dich angucke, habe ich die besten Ideen, mein Engelchen“, grinste er seinen Freund frech an. „Und weshalb hast du dann noch nichts aufgeschrieben?“, fragte Hyde und deutete mit der Hand auf Gackts unbeschriebenes Blatt. „Weil ich erst meine Ideen im Kopf sammle“, antwortete der Gefragte nach Hydes Meinung nicht gerade überzeugend. Es war ein Tag vergangen seitdem Hyde seinen Freunden besagtes Geständnis gemacht hatte und nun am frühen Abend versuchten die beiden Sänger endlich mal an ihrem gemeinsamen Lied weiterzuarbeiten. Was so viel bedeutete wie, dass sie sich einen Text überlegten. Nachdem sie es eine Zeit lang zusammen versucht hatten, riss Hyde der Geduldsfaden. „Singen wir das zusammen, kannst du dir ein Schild mit der Aufschrift ‚Gackt liebt Hyde’ wirklich sparen. Dann weiß es selbst der letzte Volltrottel!“, erwiderte der Schwarzhaarige auf einen Vorschlag von Gackt hin, der eine recht in die Tiefe gehenden Beschreibung ihrer Beziehung enthielt. „Wäre das denn so schlimm?“, wollte der Jüngere wissen und bedachte Hyde mit einem bedeutungsvollen Blick, woraufhin der Ältere Chamäleon spielte. Das rote Chamäleon ersparte sich darauf einen Kommentar abzugeben und verdonnerte Gackt stattdessen seine Ideen aufzuschreiben, bevor er sie ihm präsentierte. So saßen sie also wenig später immer noch mit sehr jungfräulich weißem Papier am Tisch und hätten es wahrscheinlich auch weiterhin getan, wenn sich Gackts Hosentasche nicht entschlossen hätte, Laute von sich zu geben. Gackt wollte das Klingeln seines Handys zuerst ignorieren, das Mobiltelefon erwies sich aber als durchhaltungsfähiger als der Sänger. Kurz überlegte er einfach auf den Ausknopf zu drücken, doch er konnte nicht riskieren ein wichtiges Gespräch zu verpassen. Und schließlich überwog die Neugier. Der Braunhaarige fischte das Handy aus seiner engen Tasche, in der es nur mit Ach und Krach unterzubringen war. Hydes Blick verriet ihm, dass dieser ebenso neugierig war, zu erfahren wer es wagte sie zu stören, wie er selber. Entschuldigend blickte er Hyde an und nahm den Anruf entgegen. „Gackt, hoffentlich störe ich dich nicht, aber hier hat sich einiges getan. Du wirst sofort in der Zentrale gebraucht“, drang ihm die bekannte Stimme von Yoshimura ins Ohr. Schlagartig wandelte sich Gackts anfängliche Neugierde in Anspannung um. Schnell erhob er sich und ging auf die Terrasse, damit Hyde sein Telefonat nicht mitbekam. Überrascht und leicht beleidigt über sein plötzliches Verschwinden sah ihm der Ältere irritiert hinterher. „Also was gibt´s ?“, erkundigte sich Gackt nachdem er sich versichert hatte, dass die Tür auch fest verschlossen war. „Es geht um den Waffenschmuggel“, begann sein Kollege. „Wir konnten heute einen guten Fang machen und so wie es aussieht einen Mann erwischen, der darin verwickelt ist. Er muss wohl eine ganze Menge aufschlussreicher Informationen ausgespuckt haben. Genaueres wollte der Chef mir aber nicht verraten“, bei diesen Worten klang Yoshimura leicht eingeschnappt, „sondern meinte nur ich solle dich so schnell es geht herbeordern.“ „Ist gut, ich komme sofort“, sagte Gackt aufgeregt, als Yoshimura geendet hatte und legte auf. Zurück im Wohnzimmer empfing ihn ein kleiner Schwarzhaariger mit vor der Brust verschränkten Armen. „Eine Erklärung bitte“, verlangte er von Gackt. „Warum bitteschön bist du rausgegangen? Was gab es denn, das ich nicht hören sollte?“ Hyde hatte einen Verdacht, um was es sich handelte, er war ja nicht blöd, suchte aber immer noch nach einer anderen Lösung. Damit konnte Gackt ihm natürlich nicht dienen, er wollte ihn aber auch nicht schon wieder anlügen. „Das ist schwer zu erklären“, fing der Braunhaarige an. „Ich denke du weißt genauso gut wie ich, dass es“, er überlegte kurz, „gewisse Dinge gibt, über die wir nicht offen miteinander reden.“ Er erntete einen schockierten Blick von Hyde. Niemals hätte der Ältere geglaubt, dass Gackt ihn darauf ansprechen würde, jedenfalls nicht so schnell. Bitte, Ga-chan, ich will es gar nicht wissen, dachte er, sagte aber nichts. „Jetzt ist bestimmt nicht der richtige Augenblick, um darüber zu sprechen. Vor allem weil ich jetzt dingend weg muss“, sprach Gackt weiter. Nun mischte sich zu dem Ausdruck auf Hydes Gesicht Enttäuschung, trotzdem nickte er. Schnell überbrückte der Jüngere, die sie trennende Distanz und zog Hyde in seine Arme, die Anspannung, die plötzlich zwischen ihnen entstanden war, konnte er damit aber nicht vertreiben. Der Kleinere lehnte sich gegen ihn und genoss die Berührung. „Schon gut, Ga-chan“, murmelte er leise und strich über seinen Rücken. Gackt legte eine Hand unter Hydes Kinn und drückte seinen Kopf sanft nach oben. Erst als sich ihre Lippen trafen, spürten beide wie die Anspannung dem gewohnten Gefühl des Zusammengehörens wich. Doch viel zu schnell löste Gackt den Kuss wieder. „Nun muss ich wirklich gehen. Es dauert bestimmt länger, warte besser nicht auf mich“, flüsterte er ihn Hydes Haare. „Ich liebe dich, mein Engel“, setzte er noch hinzu, während er sich aus Hydes Umarmung befreite. „Ich liebe dich auch“, antwortete dieser und ließ Gackt schließlich los, dabei versuchte er es mit einem Lächeln, auch wenn dieses mehr oder weniger in die Hose ging. Nachdem Gackt noch hinzugefügt hatte, sie sollten später in Ruhe über alles reden, war es mit Hydes Versuch eines Lächelns endgültig Essig und es glich eher einer miserablen Clownsgrimasse. Mit schlechtem Gewissen warf sich Gackt den Mantel über, schlüpfte in seine Schuhe und rief Hyde aus dem Flur ein „Bis später, mein Schatz“ zu, das dieser mit einem gedehnten „Ja“ quittierte. Am liebsten hätte Gackt auf dem Absatz kehrt gemacht, wäre zurück zu seinem Engel gestürmt und hätte ihn heute nicht mehr los gelassen, doch wie unmöglich das war, wusste er selber. Außerdem drängte ihn ein nicht zu vernachlässigender Teil seines Verstandes endlich in die Zentrale zu kommen. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass er schon viel zu viel Zeit verloren hatte. Aber sich von Hyde zu verabschieden, war eben auch alles andere als einfach. Nur dass sein Chef dafür Verständnis aufbringen würde, war mehr als fraglich. Mit dem Gefühl zwei verschiedene Sachen gleichzeitig machen zu müssen, bei Hyde zu bleiben und zur Zentrale zu fahren, legte Gackt einen Fahrstil an den Tag, der schon fast mit jenem des Shanghaier Taxifahrers verglichen werden konnte. Dass er keinem Polizist begegnete und diesen dazu bewegte mit Blaulicht hinter ihm herzufahren, glich wirklich einem Wunder. Mal wieder alleine gelassen, schlurfte Hyde zurück zur Couch und ließ sich darauf nieder. Sein Herz schlug immer noch wild, nicht nur wegen Gackts seiner Meinung nach viel zu kurzen Kusses, sondern eher wegen seinem Wunsch nach einer Aussprache. Er konnte Gackt einfach nicht die Wahrheit sagen, schon allein weil Gackt ihn dann für einen Verbrecher halten würde. Aber vor allem wegen der Gefahr, die es unweigerlich für ihn darstellen würde, die Wahrheit zu wissen. Hyde überlegte was er den restlichen Abend anstellen sollte und einen Moment zog er in Erwägung seine Kumpels von Laruku anzurufen, verwarf die Idee aber sofort wieder. Das würde nur zu unangenehmen Fragen führen, denn sicherlich würden sie wissen wollen, weshalb er seinen Abend nicht mit Gackt verbrachte. Nein, danke, darauf konnte er getrost verzichten. Stattdessen beschloss der kleine Sänger einen weiteren Versuch zu starten und sich einen Liedtext auszudenken. Vielleicht klappte es ja besser, wenn er nicht ständig in Gackts grinsendes Gesicht mit den wunderschönen blauen Augen blickte. Er musste aber zugeben, dass er ihn nach noch nicht einmal fünf Minuten Abwesenheit bereits schmerzlich vermisste. Im Laufschritt durchquerte Gackt den langen Flur und erreichte endlich den rettenden Fahrstuhl. Dieser brachte ihn ins Untergeschoss und als die Metalltüren sich öffneten, sah er sich einem wartenden Yoshimura gegenüber. „Gut, dass du endlich da bist“, seufzte der Geheimagent erleichtert auf, packte den Sänger am Ärmel und schleifte ihn auf das Chefbüro zu. „Naruse-san macht so langsam aber sicher die Hölle heiß“, erklärte Yoshimura unterwegs und Gackt kam nicht drumherum zu denken, dass hier aber auch gar nichts zu Stande kam, wenn er nicht da war. Wider Erwarten brauchten sie sich nicht bis zum Büro zu begeben, denn der Chef kam ihnen entgegen. „Endlich“, sagte er bei Gackts Anblick und gab ihnen ein Zeichen, damit sie ihm folgten. „Ich hoffe Yoshimura-san hat Ihnen bereits von unserem Fang erzählt?“, erkundigte sich Naruse-san ohne den Kopf zu drehen. „Das hat er“, bestätigte Gackt „Über die neuen Informationen weiß ich aber noch nicht bescheid.“ „Dafür erhalten Sie nun alles aus erster Hand. Mal sehen wie es unserem Gast in der Zwischenzeit ergangen ist.“ Bei diesen Worten des Chefs waren sie zu einen abgetrennten Bereich gelangt, zu dem nur wenige Mitarbeiter Zutritt hatten und den auch nur die wenigsten betreten wollten. Mit besonderen Sicherheitsvorkehrungen ausgestattet, war er niemals unbewacht, was vor allem den Zweck zu erfüllen hatte, die „Gäste“ an einer Flucht zu hindern. Nachdem diverse Verriegelungen gelöst worden waren, war der Durchgang frei und die drei Japaner traten in den taghell erleuchteten Gang. Gackt kniff die Augen zusammen und ließ seinen Blick vorbei an schusssicheren Glasscheiben und Videokameras wandern, wobei er so gut es ging die Insassen, die hier sozusagen in Untersuchungshaft saßen, zu ignorieren versuchte. Das leise Sirren der Kameras und das Geräusch ihrer Schritte erfüllte den Gang und veranlasste den Sänger dazu innerlich zu erschaudern. Inständig hoffte er nie in die Zwangslage zu kommen und hier oder an einem ähnlichen Ort eingesperrt zu werden. Die Agenten erreichten ihr Ziel und blickten durch die Glasscheibe auf eine zusammengekauerte Gestalt, die mit dem Oberkörper auf den Tisch gelehnt, in der Zelle saß. Gackt fragte lieber nicht nach, was der Geheimdienst mit dem Mann angestellt hatte, von alleine hatte er sich bestimmt nicht dazu entschlossen zu reden. „Leider ist es nur ein kleiner Fisch, der keinerlei Kontakte zu den Drahtziehern des Waffenschmuggels hat, aber trotzdem die erste heiße Spur seit Jahren“, erhob Naruse-san seine Stimme und lenkte die Aufmerksamkeit der beiden anderen wieder auf sich. „Wir haben ihn mit einer beachtlichen Anzahl an Sprengkörpern und Maschinenpistolen erwischt, die alle auf einem außergewöhnlich hohen technischen Stand sind und bei denen es sich scheinbar um Neuentwicklungen handelt. Nachdem, was wir bisher aus ihm herausbekommen haben“, der Chef deutete mit der Hand auf die klägliche Gestalt hinter der Scheibe, „war es seine Aufgabe, die Waffen hier in Japan in Empfang zu nehmen und weiterzuleiten. Er konnte uns glaubhaft versichern, dass er nur für den Transport zuständig ist und nichts darüber weiß, wie die Waffen in unser Land gelangen oder was mit ihnen weiter hier geschieht. Aber“, der Chef legte eine dramaturgische Pause ein, „nun kennen wir immerhin einen der Stützpunkte, an denen die Waffen zumindest zeitweise gelagert werden. Und was das für sie beide bedeutet, ist ihnen hoffentlich bewusst?“ Fragend sah er auf seine Agenten. „Ein Auftrag hier in Japan?“ Gackt blickte ihn überrascht an. „Der Einsatzort befindet sich nördlich von Nikko im unbewohnten Gebirge, da sollte selbst für Sie die Gefahr von Fans erkannt zu werden auf ein tragbares Risiko sinken“, antwortete Naruse-san sarkastisch. „Und jetzt wollen wir mal hören, ob sich unser Freund noch an ein paar weitere Einzelheiten erinnern konnte.“ Ein weiterer Mitarbeiter erschien auf diese Worte hin wie aus dem Nichts und bedachte die Neuankömmlinge mit einem Kopfschütteln. „Mehr Informationen sind nicht aus ihm rauszukriegen. Wir lassen aber nichts unversucht und sollte ihm doch noch etwas einfallen, wird es sofort an sie weitergeleitet“, sagte der Mann, der wie Gackt wusste, seit etlichen Jahren in dieser Abteilung arbeitete und nur selten etwas anderes zu sehen bekam, als das Weiß der Wände oder die jeweiligen Insassen. Er verbeugte sich und verschwand genauso lautlos, wie er gekommen war. Als der Chef sich leicht enttäuscht umdrehte und den gleichen Weg zurückging, war Gackt heilfroh wieder in die normalen Abteilungen entkommen zu können. Er konnte nur von Glück sagen, dass er Hyde bereits im Voraus darauf vorbeireitet hatte, dass er länger weg bleiben würde, denn die nachfolgende Besprechung dauerte mal wieder bis mitten in die Nacht. Der Einsatz war auf den nächsten Tag angesetzt und sollte Gackt, Yoshimura und eine Reihe weiterer Agenten ins Gebirge führen, wo sie so viel wie möglich über die Waffenschmuggler in Erfahrung bringen und vor allem die entscheidende Frage klären sollten, wer hinter allem steckte. Anspannung und Aufregung machten sich im Sänger breit, denn sein Gefühl sagte ihm, dass dieser Auftrag dazu beitragen würde endlich die Frage zu klären, die ihm nun schon so lange wie ein schwerer Stein auf dem Herzen lag. Deshalb fieberte er dem nächsten Tag entgegen, auch wenn es eine kurzzeitige Trennung von Hyde bedeutete. Die andauernden Geräusche im Schlafzimmer sorgten dafür, dass Hyde seinen Schlaf abbrechen musste. Während er so langsam wieder zu sich kam, konnte er deutlich die Stimme von Gackt vernehmen, der vor sich hinmurmelte. „Nur einen Koffer! Wie soll ich denn alles in einem Koffer unterbringen können?“, fragte er sich selber und erwartete nicht darauf jemals eine Antwort zu erhalten. Seit einigen Minuten war sein einziges Ziel seine Klamotten für den Einsatz in nur einen Koffer zu quetschen und diesen auch wieder verschließen zu können. Den ersten Teil der Aufgabe hatte er bereits bewältigt, aber erst nachdem er die Hälfte der Sachen wieder aussortiert hatte und nun kämpfte er mit dem widerspenstigen Deckel, der sich auch nach „gutem“ Zureden nicht dazu entschließen konnte über dem Klamottenhaufen platzzunehmen. Weshalb war sein Chef aber auch auf die hundsgemeine Idee gekommen, dass Gackt dieses Mal nur einen Koffer mitnehmen durfte? All seine Überzeugungskünste waren an der harten Schale von Naruse-san einfach abgeprallt und am Ende war es nicht mehr nur eine Bitte gewesen, sondern ein dienstlicher Befehl. Gackt hätte sich selber ohrfeigen können, denn jetzt hatte er das Schlamassel. „Wird´s bald!“, rief er ärgerlich und ließ sich mit einem Ruck auf den Kofferdeckel fallen, der nun zwar zuklappte, aber sich immer noch nicht schließen ließ. Hyde verkniff sich mühsam ein lautes Auflachen, was bei Gackts Anblick mindestens ebenso schwer war, wie den Koffer zu schließen. Wie Gackt auf dem Koffer saß und vor sich hinmeckerte, war einfach zu viel am frühen Morgen. „Noch mal bitte“, kicherte der kleine Sänger und streckte sich. Völlig überrumpelt blickte Gackt zum Bett hinüber und bekam wieder einmal ein schlechtes Gewissen. Jetzt hatte er es auch noch geschafft seinen Engel aufzuwecken, der Morgen fing nicht nur toll an, er ging auch grandios weiter. „Ich wollte dich nicht wecken, Haido. Tut mir leid, dass ich so laut war“, entschuldigte er sich und betrachtete verlegen den Grund seines Ärgers. Doch Hyde kicherte nur weiter vor sich her, woraufhin der Braunhaarige den Koffer von seinem Gewicht befreite und sich erst mal eine Verschnaufpause gönnte. Er ging zurück zum Bett und krabbelte zu seinem Engel hinüber. „Trotzdem wünsche ich dir einen guten Morgen“, sagte Gackt und drückte Hyde einen Kuss zwischen die Haarsträhnen auf seiner Stirn. Der kleine Sänger streckte eine Hand aus und zog Gackt zu sich nach unten. „Heute ist doch Sonntag, Ga-chan“, flüsterte Hyde und kraulte seinen Schatz zärtlich im Nacken, „was machst du denn schon so früh für ein Theater?“ Gackt seufzte und kuschelte sich an Hyde. Gestern hatte er ihm gesagt, dass sie miteinander sprechen mussten und jetzt war wohl der Zeitpunkt gekommen, an dem Gackt dieses Gespräch in die Wege leiten sollte. Statt etwas zu antworten, betrachtete er Hyde liebevoll und spielte gedankenverloren mit dessen Haarsträhnen. Er sah so unschuldig aus, sein Engel, so zart und zerbrechlich, wer konnte da auf den Gedanken kommen, das Hyde mit Kriminellen zu tun hatte? „Hey, erst weckt du mich auf und dann erfahre ich noch nicht mal, weshalb du solch einen Lärm verursacht hast!“, meldete sich Hyde zu Wort nachdem Gackt keine Anstalten machte, um seine Frage zu beantworten. Er erntete wieder ein Seufzen von Seiten des Größeren. „Du musst doch nicht etwa verreisen, oder?“, probierte es Hyde noch mal mit einer Frage und endlich rang sich Gackt dazu durch seine Stimme wieder in Gebrauch zu nehmen. „Ich fürchte schon“, antwortete er „ich muss in die Berge und das ist auch der Grund, weshalb ich gestern so schnell weg musste. Wie lange es dauern wird, kann ich dir nicht sagen, aber Haido“, er sah dem Schwarzhaarigen tief in die braunen Augen, „ich will dich nicht mehr belügen müssen und ich bitte dich, sag mir endlich die Wahrheit.“ Als Gackt die Angst in den Augen seines Geliebten sah, zerriss es ihm fast das Herz, doch er musste mit ihm reden. Zu allem Überfluss fing Hyde auch noch an am ganzen Körper zu zittern und hielt sich selber für die größte Heulsuse aller Zeiten. Was musste Gackt bloß von ihm denken, er konnte aber auch nichts außer heulen und einpennen! Doch die Angst um Gackt schnürte ihm die Kehle zu. Verzweifelt darüber was seine Worte bei Hyde ausgelöst hatten, drückte Gackt ihn enger an sich und zog seinen zierlichen Körper auf den eigenen. „Du hast die Pistole im Hotelzimmer gefunden“, flüsterte er leise und streichelte ihm behutsam über Kopf und Rücken. Gackt wusste, dass er mit dem nächsten Satz vielleicht einen Schritt zu weit ging, aber sein Drang die Wahrheit zu erfahren, war jetzt nicht mehr zu unterdrücken. „Und wer glaubst du, hat dich aus dem einstürzenden Gebäude gerettet? Haido, bitte schau mich an!“ Fast mit Gewalt musste Gackt Hydes Kopf von seiner Brust trennen, an die sich der Kleinere gepresst hatte. „Was hast du mit Chen zu tun gehabt? Sag es mir bitte, ich will dir doch helfen!“ „Dann hör damit auf, Ga-chan! Frag mich nicht weiter! Ich darf dich nicht mit hineinziehen, ich will es nicht! Ich kann es nicht!“, brachte Hyde mühsam hervor, während ihm Tränen die Wangen hinabrannen und auf Gackts Hemd tropften. Der Braunhaarige musste bei diesem Anblick fast selber anfangen zu weinen, so weh tat es ihm Hyde die Tränen in die Augen getrieben zu haben. „Nicht weinen, mein Engel!“ Vorsichtig küsste Gackt die nassen Wangen des Laruku-Sängers. In diesem Zustand hatte ein klärendes Gespräch wohl absolut keinen Sinn. Das hatte er ja wirklich spitzenmäßig hinbekommen, statt mit ihm vernünftig zu reden, weinte sich Hyde nun die Augen aus dem Kopf. Langsam wanderten Gackts Lippen über jeden Zentimeter von Hydes nasser Haut, liebkosten sie zärtlich und näherten sich schließlich seinem Mund. Sanft erstickte er das Schluchzen des Schwarzhaarigen und verwickelte ihn in einen innigen Kuss. Darüber versiegten endlich Hydes Tränen und er ließ sich von Gackts Küssen und Berührungen mitreißen. Verlangen keimte in den beiden Liebenden auf und brachte sie dazu die äußeren Umstände wenigstens für den Moment zu vergessen. „Ich dachte, du muss gehen, Ga-chan“, flüsterte Hyde keuchend, als ihn Gackt schwungvoll auf den Rücken drehte und in die Kissen drücke, während er selber es sich auf Hydes Körper gemütlich machte. „Schon, aber ein bisschen Zeit bleibt mit noch. Und ohne eine gebührende Verabschiedung wirst du mich nicht los“, grinste er Hyde verliebt an und stellte erleichtert fest, dass sich auch auf Hydes Gesicht wieder ein Lächeln breit machte. Gierig eroberte er erneut die Lippen des Mannes, den er am meisten auf der Welt liebte und begann ihn von der störenden Hose zu befreien. Im Gegenzug dazu machte sich auch der Ältere über Gackts sorgfältig ausgesuchte Klamotten her, so dass es dieser wohl nicht würde vermeiden können, sich ein weiteres Mal an diesem Tag anzukleiden. Die verbleibende Zeit bis Gackt sich auf den Weg machen musste, verbrachten sie sehr beschäftig im Bett. ------------------------------------------------------------------------------- Oh Mann, und wieder hab ich es geschafft und Haido zum Weinen gebracht *um Verzeihung bettel * Na ja, Gackt war ja zum Glück zum Trösten da *grins* Bis bald eure himachan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)