Licht und Schatten (Teil 3) von abgemeldet (Sess/Kagome) ================================================================================ Kapitel 4: Nach dem Regen ------------------------- Kapitel IV: Nach dem Regen Man soll es kaum glauben, aber wir haben schon wieder die Hälfte des dritten Teils erreicht! Wir erinnern uns: Kagome läuft nach einem Streit mit Sesshoumaru weg, erkennt aber bald, dass sie überstürzt gehandelt hat. Währenddessen sucht ihr Gefährte sie, weil er genau weiß, dass der Katzenclan draußen herum schleicht! Und natürlich trifft Kagome auch prompt auf Tsuyu, der sie nichts entgegen zusetzen hat, als diese ihre wahre Gestalt annimmt. °§^§^§° Kagome hörte das Fauchen der Katze und sah die riesigen Fangzähne auf sich zurasen. Unwillkürlich schloss sie die Augen. Das war ihr Ende. Ein wütendes Heulen durchriss die Stille des Morgens und Kagome spürte die Erde unter riesigen Pfoten erbeben. Verwundert blickte sie auf, ebenso wie die Katze. Ein riesiger weißer Hund ging Tsuyu an die Gurgel und beide stürzten zu Boden. Nur mit Mühe konnte sich die Katze lösen, doch man sah deutlich, dass sie der Angriff eben reichlich unerwartet getroffen hatte. Kagome hatte derweil den Atem angehalten und sah nun auf den Hund und die Katze, die sich knurrend und fauchend gegenüberstanden, ihren Gegner nicht aus den Augen lassend. Die junge Frau allerdings sank erleichtert an den Baumstamm hinter ihr. Sesshoumaru hatte also tatsächlich nach ihr gesucht und sie schon wieder vor einem gewaltsamen Tod beschützt. Sie erinnerte sich, dass sie ihn nur ein einziges Mal in seiner wahren Gestalt gesehen hatte und das war damals im Grab seines Vaters gewesen, als Inu Yasha Tessaiga bekommen hatte. Da hatte er sie allerdings umbringen wollen, genauso wie seinen Halbbruder. Nun ja, ihre erste Begegnung hatte sowieso unter keinem glücklichen Stern gestanden, dass wusste Kagome nur zu gut. Sie sah wieder zu den beiden riesigen Dämonen, die sich mittlerweile nicht mehr umkreisten, sondern wieder aufeinander losgegangen waren. Kagome zuckte unwillkürlich zusammen, als Tsuyu mit ihrer Pranke ausholte und Sesshoumaru ordentlich eine wischte. Blut benetzte den immer noch halbwegs schneebedeckten Boden. Dafür bekam die Katzenyoukai allerdings auch einen Tatzenhieb von ihrem Gegner ab. Doch das schien sie weniger zu stören, denn jetzt packte sie den Hundeyoukai an der Gurgel und schmiss ihn förmlich beiseite. Dann wandte sie ihre roten Augen Kagome zu, die sich ängstlich an den Baum drückte. Hatte diese Tsuyu denn nicht anderes im Sinn, als sie zu töten? War ihr Hass gegen sie so stark? Doch dann begriff die junge Frau. Tsuyu schien nichts mehr als Sesshoumaru zu verabscheuen und wollte ihm unbedingt seelischen Schmerz zufügen. Deswegen wollte die Katze sie töten. Sie war nur ein Mittel zum Zweck, ebenso wäre es gewesen, würde jetzt Rin hier sein. Tsuyu setzte zum Sprung an, doch auch diesmal kam sie nicht weit, als Sesshoumaru sich mit dem ganzen Körper gegen sie warf. Der Boden erzitterte unter dem Gewicht der beiden riesigen Youkai. Der weiße Hund drückte die Katze unter sich zu Boden und bleckte eindeutig die Zähne. Kagome wandte sich ab, als sie sah, wie der Youkai seiner Widersacherin abermals an die Gurgel ging und diesmal sehr fest zubiss. Ein lautes Knacken durchriss die Luft und Kagome bemühte sich nicht zu würgen. Nicht das Geräusch an sich ließ einen leicht Brechreiz in ihr aufsteigen, sondern der Gedanke, dass gerade Tsuyus Genick gebrochen war. Dennoch sah sie wieder zu den beiden Erzfeinden. Und blickte direkt in die roten Augen des Hundes, dessen Lefzen blutig waren. Aber auch an anderen Stellen wies das weiße Fell dunkle, rote Flecken auf und nicht alle waren von Tsuyus Blut. Dann kam ein Wind auf und nur Augenblicke später, stand Sesshoumaru wieder in menschlicher Gestalt vor ihr. Allerdings sah er reichlich zerzaust aus. Seine Rüstung war teilweise angeknackst und an einer Stelle sogar gebrochen, seine Kleidung wies Risse auf und auf seiner Wange waren einige lange Kratzer, aus denen Blut auf seinen Haori lief. Fast angewidert verzog er das Gesicht und spuckte auf den Boden, bevor er sich mit dem Ärmel des Haoris über den Mund wischte. Es war alles andere als angenehm Katzenblut im Mund zu haben. Dann jedoch besah er sich Kagome genau und bemerkte ihre Wunde am Bein. Langsam trat er zu ihr und kniete sich schließlich neben sie, sah in ihre braunen Augen, die vor allem eins ausstrahlten. Pure Erleichterung, dass er aufgetaucht war. Aber auch Sorge war darin zu lesen. „Du bist verletzt.“, sagte Kagome schließlich und berührte vorsichtig sein Gesicht. „Du auch.“, erwiderte er und griff nach ihrer Hand, drückte seine Lippen auf ihre Handfläche. Kagome seufzte leicht, sah dann aber zu der riesigen Katze, die immer noch nicht weit entfernt von ihr lag. Sesshoumaru folgte ihrem Blick, erhob sich dann jedoch und nahm Kagome auf die Arme. „Es ist vorbei. Sie wird dir nie wieder etwas tun können, Kagome-chan.“, sagte er. Die junge Frau legte ihren Kopf auf sein Schulterfell und nickte. Ja, nie wieder würde Tsuyu versuchen können ihr Leid zuzufügen. XXXI Kagome sagte kein Wort, als sie zurück zum Palast flogen und Sesshoumaru brauchte in dem Fall seine Konzentration. Der Kampf hatte ihn einiges an Kraft gekostet und er spürte eine leichte Ermüdung, dennoch wusste er auch, dass sie bald wieder zu Hause sein würden. Er hätte natürlich jetzt mit Kagome reden können, doch das war weder der richtige Zeitpunkt, noch ein guter Ort. Erstmal musste die Wunde der jungen Frau versorgt werden und auch er brauchte seine Ruhe. Wenn sie wieder zu Hause waren, hatten sie noch alle Zeit der Welt um zu reden. Kagome währenddessen schwieg, weil sie auf keinen Fall einen erneuten Streit heraufbeschwören wollte. Außerdem fühlte sie sich doch reichlich erschöpft und war auch mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt. Unsicher sah sie zu Sesshoumaru hoch, blickte dann aber wieder auf die vorbei ziehende Landschaft unter ihnen. Dennoch glaubte sie jetzt einen Grund für ihr Schwindelgefühl beim Kampf mit den Katzen und auch, als sie die Wache ausgeschaltet hatte, zu kennen. Es war eigentlich so klar gewesen, warum hatte sie es nicht eher erkannt? Sie hätte es doch bemerken müssen. Andererseits hatte sie ja nicht auf der Lauer gelegen und darauf gewartet. XXXII „Oh, Sesshoumaru-sama. Ihr seid wieder da.“, rief Jaken und sah dann auf Kagome, die der Hundeyoukai immer noch auf seinen Armen trug. Auch fiel ihm auf, dass die beiden einige Wunden davon getragen hatten und irgendwie erschöpft wirkten, wobei man es Sesshoumaru eher weniger anmerkte, aber Jaken kannte ihn zu lange um es nicht zu wissen. „Jaken, schick den Heiler in Kagomes Zimmer.“, sagte er und der kleine Dämon verbeugte sich. Er war nicht der einzige, der dem Fürstenpaar interessiert hinter her sah. „Sie scheinen beide verletzt zu sein.“, flüsterte eine Dienerin und ihre Freundin nickte. „Ja, aber der Herr scheint mehr abbekommen zu haben.“ „Bestimmt hat er sie beschützt.“, mischte sich nun eine dritte Youkai ein. „Wie romantisch.“, sagte nun die erste und ließ ein Seufzen hören, in das die anderen beiden mit einstimmten. „Habt ihr nichts zu tun?“, fauchte Jaken und die drei Dienerinnen machten, dass sie davon kamen. Der Krötenyoukai schüttelte nur leicht den Kopf. Diese Klatschbasen, eine schlimmer als die andere. Und was war daran so romantisch, dass Sesshoumaru seine Gefährtin beschützte? Jaken empfand das als selbstverständlich. Immer noch kopfschüttelnd machte er sich auf den Weg, um den Heiler zu suchen. XXXIII Kagome sah noch einmal auf, als der Heiler gerade im Begriff war den Raum zu verlassen. „Wie geht es Rin-chan?“, fragte sie. „Die Hime-sama ist wohlauf. Wenn sie morgen noch im Bett bleibt, wird sie bald wieder durch die Gegend rennen können.“, erwiderte der Youkai. Dann verschwand er. Kagome saß auf ihrem Futon und sah zu der Tür, die in den Garten führte. Dort lehnte Sesshoumaru, den Blick nach draußen gerichtet, wo die Sonne gerade den Tag erwärmte. Mittlerweile war es Mittag, dennoch fühlte sich Kagome ziemlich müde. Sie warf allerdings einen Blick auf das Verbandszeug, dass ihr der Heiler dagelassen hatte, denn dieser hatte sich nicht getraut Sesshoumaru nach seinen Verletzungen zu fragen und dieser hatte auch nicht um medizinische Hilfe gebeten. Jetzt allerdings wandte der Youkai ihr den Kopf zu und musterte sie scheinbar gründlich, während sie das helle Nachtgewand zu Recht zog und ihn schließlich auffordernd ansah. Sesshoumaru wusste was sie wollte und das sie wohl bald auf ihn einreden würde, wenn sie seine Verletzungen nicht wenigstens einmal in Augenschein nehmen durfte. Also ging er zu ihr und ließ sich neben ihr nieder, was Kagome mit einem zufriedenen Lächeln zur Kenntnis nahm. Während sie anfing eine lange Wunde, die über seinen Oberarm verlief zu verarzten, sah der Youkai sie eine ganze Weile an. „Du hättest nicht weglaufen sollen.“, sagte er schließlich. „Ich weiß. Und es tut mir auch leid, weil es wirklich eine überstürzte Reaktion war. Aber du musst zugeben, dass du auch nicht ganz fair mir gegenüber warst.“, erwiderte sie leise. „Nicht ganz fair?“, fragte er und sie nickte. „Du wusstest das Tsuyu da draußen war, oder? Deswegen bist du doch gestern einfach verschwunden. Und du hast mich wieder Menschenkind genannt.“ Der Youkai sah in ihr Gesicht, das teilweise unbewegt war, als sie sprach. „Ich wollte dich nicht beleidigen. Aber ich lasse mich von niemanden so anfahren, selbst wenn es sich dabei um meine Gefährtin handelt.“, sagte Sesshoumaru. Kagome besah sich nun die Kratzer in seinem Gesicht, doch diese verheilten bereits wieder, genau wie alle anderen kleinen Blessuren. „Du hast mich dadurch aber verunsichert.“, sagte sie schließlich und schob das Verbandszeug beiseite. Seine zersplitterte Rüstung und die Schwerter lagen schon in einer anderen Ecke des Zimmers, weshalb sie sich jetzt auch auf ihren Futon sinken ließ, ohne ihn dabei allerdings aus den Augen zu lassen. Der Youkai verstand ihre unausgesprochene Aufforderung und legte sich neben sie, zog sie in seine Arme. Kagome kuschelte sich vertrauensvoll an ihn. „Ich habe dich verunsichert?“, fragte er schließlich und sie nickte. „Ich habe überlegt, warum du eigentlich ausgerechnet mich, eine Sterbliche, zu deiner Gefährtin gewählt hast, obwohl du doch mit Sicherheit jede Youkai hättest haben können, die dir je über den Weg gelaufen ist.“ „Zweifelst du an meiner Entscheidung? Ich dachte, du würdest mir vertrauen.“, sagte er. Kagome sah fast ruckartig auf und in seine bernsteinfarbenen Iriden. „Das tue ich.“, erwiderte sie heftig. „Das hörte sich aber gerade nicht so an.“ Verlegen senkte sie den Blick wieder. „Es tut mir leid.“, sagte sie schließlich. „Was?“ „Alles, was heute passiert ist. Das wir uns gestritten haben, dass ich so unmöglich reagiert habe und auch das ich weggelaufen bin. Das du wegen mir verletzt wurdest und du ständig meine Launen ertragen musst.“, zählte sie auf. „Unter deinen Anwandlungen habe ich wohl am meisten zu leiden.“, erwiderte Sesshoumaru ernst und Kagome sah protestierend auf. „Du versucht schon wieder mit mir zu streiten.“, meinte sie. „Wenn jeder Streit ausgeht wie unser letzter, verzichte ich lieber.“ Kagome indes holte tief Luft, während sie sich genau überlegte, was sie jetzt sagen wollte. Unwillkürlich musste sie an Sachiko denken, die, wenn sie wüsste, was Kagome jetzt sagen wollte, ihr wahrscheinlich nur fröhlich auf die Schulter geklopft hätte, um ihr damit zu verstehen zu geben, dass jede Frau mal vor diese Tatsachen gestellt wurde. Zumindest die meisten. „Du wirst meine Stimmungen noch eine Weile ertragen müssen.“, sagte sie dann. Sesshoumaru hob leicht eine Augenbraue. „Werde ich?“ Würde er? „Ja.“, erwiderte Kagome ruhig. Sesshoumaru ließ sich zu einem leichten Achselzucken hinreißen. Er würde. „Darf ich auch erfahren warum?“, fragte er schließlich und Kagome biss sich leicht auf die Lippen, bevor sie erneut tief Luft holte und sich aufsetzte. „Ich bin schwanger.“, sagte sie dann leise. Stille legte sich über den Raum. Der Youkai starrte sie einfach nur an und für Kagome waren das die längsten Minuten ihres Lebens. Warum sagte er denn nichts? Oder zeigte eine Regung auf das eben Gesagte? Irgendwas halt, was sie aus dieser Ungewissheit erlöste. „Wenn es ein Mädchen wird, hoffe ich, dass sie mir nicht so auf der Nase herumtanzt wie du.“, meinte Sesshoumaru schließlich. Kagome blinzelte verwirrt, doch dann verfinsterte sich ihr Blick und sie zog ihm ihr Kopfkissen weg, bevor sie, impulsiv wie sie nun mal war, damit nach ihm ausholte. Sesshoumaru hielt ihrem Arm allerdings fest. „Genau das meinte ich.“ „Du nimmst mich nicht ernst.“, fauchte sie. „Wann habe ich mich jemals über dich lustig gemacht?“, entgegnete er und Kagome verstummte. Das war eigentlich noch nie wirklich vorgekommen. Wieder etwas beruhigt, legte sie sich erneut neben ihn. „Denkst du, dass Tsuyu es gewusst hat?“, fragte sie schließlich. „So viel Intelligenz gestehe ich ihr nicht zu.“ „Was ist mit allen hier im Schloss? Mit Rin-chan und Jaken?“, fragte sie. „Das finden sie schon allein heraus.“ „Du willst sie raten lassen?“, fragte Kagome nun doch belustigt. „Unsere Dienerschaft tratscht gern. Wenn sie nichts zum klatschen haben, sind sie nicht glücklich.“, erwiderte Sesshoumaru überzeugt. „Dann werden sie aber noch eine Weile anderen Gesprächsstoff finden müssen. Ich bin, glaube ich, erst im zweiten Monat.“, grinste Kagome. „Dann haben sie ab nächsten Monat zumindest ein halbes Jahr Gesprächsstoff.“, murmelte er. Kagome sah zu ihrem Gefährten hinüber und blinzelte überrascht. „Bist du müde?“, fragte sie schließlich leicht fassungslos. „Ja, aber wenn du mich weiter so mit Fragen löcherst, werde ich wohl nicht zu meinem benötigten Schlaf kommen.“, erwiderte der Youkai. Kagome stützte sich auf ihrem Arm auf. „Ich dachte, ein hochrangiger Youkai wie du benötigt keinen Schlaf.“, stichelte sie. „Nur wenn ich meine Gefährtin, die auch noch mein Kind unter dem Herzen trägt, vor einer wild gewordenen Katzenyoukai retten muss und dabei Verletzungen abbekomme, die möglichst schnell verheilen sollten, damit meine liebe Fürstin sich auch gleich ins nächste Abenteuer stürzen kann.“, erwiderte er zynisch. Kagome verzog leicht das Gesicht. „Sehr komisch.“, meinte sie, legte sich dann aber wieder hin und schloss die Augen. Auch sie hatte den Schlaf nach einer fast durchwachten Nacht bitter nötig. XXXIV Kagome blickte zur untergehenden Sonne, als sie ihre Pfeile aus der Zielscheibe zog und wieder zu ihrem Bogen zurückging. Heute Abend hatte sie mal ausnahmsweise keine Zuschauer, was sie aber nicht sonderlich störte. Genau genommen war es ihr egal beim Training beobachtet zu werden, denn sie konzentrierte sich ja sowieso auf ihr Ziel und bekam wenig um sich herum mit. Doch sie konnte ungestört nachdenken, wenn sie sich allein fühlte. Nachdenklich legte sie einen weiteren Pfeil an die Sehne und nahm ihr Ziel wieder ins Visier. Zwei Wochen waren seid dem Tod Tsuyus vergangen und sie konnte sich jetzt ziemlich sicher sein, dass sie im zweiten Monat schwanger war. Bald würde sie mit Sicherheit nicht mehr trainieren können, Sesshoumaru hatte ja sogar den Versuch gestartet ihr es jetzt schon zu verbieten. Als sie ihn nämlich nach einem neuen Bogen gefragt hatte, schien er sie nicht wirklich gehört zu haben und murmelte irgendetwas von ihrer Verletzung am Bein. Als diese aber verheilt war, schien er auf dem Ohr gänzlich taub. Daraufhin hatte Kagome sich ihren Bogen selbst besorgt und dafür einen missmutigen Blick ihres Gefährten bekommen. Gesagt hatte er allerdings nichts, wohl aus dem Wissen heraus, dass sich ein Streit über dieses Thema für keinen von ihnen lohnen würde. Sie seufzte leise und ließ den Pfeil los, nahm sich schon den nächsten, bevor der erste überhaupt sein Ziel erreicht hatte. Aber sie wusste ja, dass sie getroffen hatte. Doch sie war so in Gedanken versunken, dass sie nicht den bernsteinfarbenen Blick auf sich spürte, der jede ihrer Bewegungen verfolgte. Sesshoumaru hatte vor mehr als zweihundert Jahren seinen eigenen Vater angeklagt, weil dieser sich eine Sterbliche zur Gefährtin genommen hatte. Und jetzt hatte er genau denselben Weg beschritten. Doch der Youkai nahm sich vor, nicht wie sein Vater zu enden und bestimmt würde er nicht Frau und Kind zurücklassen, so dass diese auf sich gestellt waren. Er schob die doch recht düsteren Gedanken beiseite und sah wieder zu Kagome, die immer noch ganz in ihr Training vertieft war und gar nicht mitbekam, das er sie beobachtete. Der Youkai legte leicht den Kopf schief und musterte sie einmal von oben bis unten. Noch war von ihrer Schwangerschaft nichts zu sehen, doch an manchen Tagen war die junge Frau geradezu unausstehlich, dass hatten auch schon die Bediensteten mitbekommen. Auch Rin hatte sich bereits darüber gewundert, doch es dann mit einem Achselzucken abgetan. Kagome sah kurz auf und zur Veranda, doch da stand niemand. Etwas irritiert blinzelte sie. Dabei hätte sie schwören können, dass sie jemand beobachtet hatte. „Nach wie vor scharfe Sinne.“, hörte sie plötzlich eine Stimme dicht neben ihrem Ohr und sie zuckte unter einem kleinen Aufschrei zusammen. „Lass das.“, fauchte sie, doch bekam sie dafür nur den üblichen emotionslosen Blick ihres verehrten Göttergatten, der sie jetzt von hinten umarmte. „Du sollst mich nicht so erschrecken.“, meinte sie dann. „Ich habe momentan sonst nichts, womit ich dich reizen kann.“ Kagomes Blick verfinsterte sich. „Du hattest damals wirklich Recht, als du Inu Yasha gesagt hast, dass ein Youkai und ein Hanyou von Grund auf verschieden sind. Er hat mich wenigstens unwissend gereizt, aber du tust das absichtlich.“, stellte sie fest. „Und ich versichere dir, ich hatte noch nie so viel Spaß dabei.“ Kagome konnte schwören, dass er innerlich grinste, doch nach außen hin war sein Gesichtsausdruck neutral. Seine Selbstbeherrschung war wirklich beachtenswert, auch wenn er mittlerweile mehr redete, als früher. Andererseits textete sie ihn ja auch ständig zu und um dem zuvor zukommen, machte Sesshoumaru möglicherweise einfach öfter mal seinen Mund auf. „Erwarte mich heute Abend.“, sagte der Youkai schließlich und Kagome lächelte leicht, während sie nickte. Dann verschwand er, genauso schnell, wie er gekommen war. XXXV Kagome schloss die Augen und genoss den warmen Wind, der durch das Fenster in ihr Zimmer wehte. Der Schnee war nun gänzlich verschwunden und der Frühling kündigte sich mit aller Macht an, was ihr ja nur Recht sein konnte, da sie die kalten Wintermonate nicht unbedingt schätzte. Sie lächelte leicht, als sie spürte, wie jemand hinter sie trat und die Arme um sie legte. „Wir werden morgen aufbrechen.“, meinte Sesshoumaru und Kagome sah leicht überrascht auf. „Wohin?“ Der Youkai hob eine Augenbraue. „So neugierig?“, fragte er und Kagome zog einen leichten Schmollmund. „Bevor du mich irgendwohin verschleppst, will ich schon das Ziel der Reise wissen.“, meinte sie dann. „Rin und Jaken werden uns begleiten. Und das ist alles was ich dir zunächst verraten werde.“, erwiderte er ruhig, wie eh und je. Kagome versuchte gar nicht erst nachzubohren. Wenn er nichts sagen wollte, dann konnte sie auch nichts dagegen tun, denn seine Verschwiegenheit war auch so berüchtigt. Wer ihn ausquetschen wollte, würde auf pures Granit beißen und eher früher als später aufgeben müssen. Vor allem, weil Sesshoumaru ja auch durch nichts aus der Ruhe zu bringen war. Selbst als sie ihm gesagt hatte, dass er Vater werden würde, hatte kaum eine Regung gezeigt. „Würde es denn eigentlich akzeptiert werden, dass ein Hanyou dein Erbe wird?“, fragte sie leise. Das war etwas, was sie schon seit einiger Zeit beschäftigte. „Wenn du mir einen Sohn schenkst, wird niemand es wagen seinen Anspruch auf dieses Fürstentum anzuzweifeln.“ „Ich hoffe nur, dass man unser Kind nicht so behandelt, wie es einst Inu Yasha widerfahren ist.“, sagte die junge Frau leise. Sie wusste, dass ihre Sorge nicht unbegründet sein würde. Hanyou wurden von Youkai verachtet, selbst wenn es sich um die eigene Familie handelte. Sicher, solange Sesshoumaru die schützende Hand über seinen Nachwuchs hielt, würde niemand sich erdreisten öffentlich eine Kritik an diesem Kind oder, wie Kagome ja doch irgendwie hoffte, Kindern zu äußern. Aber böses Gerede gab es immer und wahrscheinlich tuschelten einige Leute auch hinter ihrem Rücken über sie. Doch sie wollte eigentlich gar nicht wissen, was das für Gemeinheiten waren, denn sie genoss den momentanen Frieden und würde nichts dafür tun, damit es böses Blut gab. Sesshoumaru derweil beobachtete seine Gefährtin genau. Machte es ihr wirklich so sehr zu schaffen, dass ihre Kinder vielleicht die ein oder andere Beleidigung ertragen mussten? Das würde keiner von ihnen verhindern können, doch sie konnten doch zumindest dafür sorgen, dass ihr Nachwuchs halbwegs beschützt aufwuchs. Bei Inu Yasha war es eben unglücklicherweise so gewesen, dass er schon sehr früh Waise geworden war. Und der Youkai musste sich eingestehen, dass er auch nicht gerade unschuldig daran war, dass sein Halbbruder so auf sich gestellt war, immerhin hätte er sich ja um den Hanyou kümmern können. Doch er hatte Inu Yasha unwillkürlich und auch bewusst die Schuld am Tod seines Vaters gegeben. Dieser Groll war niemals ganz versiegt und hatte den Widerwillen Sesshoumarus sich um seinen Bruder zu sorgen nur noch verstärkt. Doch bei seinem eigenen Fleisch und Blut würde er dies wohl kaum zulassen. „Denjenigen will ich sehen, der es wagt meine Nachkommen zu beleidigen.“, sagte er schließlich und Kagome grinste leicht. Allerdings, derjenige der so lebensmüde war, musste wahrscheinlich noch geboren werden. Das war eine reichlich rasche Selbstmordvariante, Sesshoumaru zu sagen, dass seine Kinder missratene Halbblüter waren. Mit Sicherheit würde der Youkai so jemanden in aller Seelenruhe den Kopf abreißen. „Du willst Rin und Jaken wirklich mitnehmen?“, fragte sie und lenkte so das Gespräch wieder auf die bevorstehende Reise zurück. „Ich dachte, dass würde dich freuen.“, erwiderte Sesshoumaru ruhig. „Das tut es, aber ich dachte, dass du willst, dass Rin etwas lernt.“, meinte sie. „Dafür wird Jaken sorgen.“ „Ach deshalb nimmst du auch ihn mit.“, grinste Kagome leicht, bevor sie leise aufseufzte, als seine Hand unter ihr Nachtgewand fuhr. In dem Moment fiel ihr allerdings etwas ein, was sie ihn schon immer mal fragen wollte. „Sag mal, Sesshoumaru…“, begann sie, als seine Lippen die Konturen ihres Nackens nachfuhren. Ein leichter Schauer lief ihr über den Rücken und sie musste ihre Gedanken kurz ordnen, als ihr Nachtgewand von ihren Schultern rutschte und jetzt nur noch vom Gürtel gehalten wurde. Er entließ sie kurz aus seiner Umarmung, nur um sie dann umzudrehen und an die Wand neben dem Fenster zu drücken und da weiterzumachen, wo er eben aufgehört hatte. Kagome musste sich eingestehen, dass er immer genau wusste was er wollte und… Wo war sie gerade gewesen? „Konzentrationsschwierigkeiten?“, fragte Sesshoumaru plötzlich und sie konnte die Belustigung in seiner Stimme nur zu deutlich heraushören. Erst als er ihren Mund mit dem seinen verschloss, fiel ihr wieder ein, was sie gerade beschäftigt hatte. „In der Nacht bevor ich nach Ise gegangen bin…“, begann sie erneut und diesmal sah er ihr auch in die Augen. „Ja?“ „Was wäre eigentlich passiert, wenn Jaken nicht gestört hätte?“, fragte Kagome. Die Augen des Youkais blitzten auf und er lächelte sogar leicht. „Das kann ich dir zeigen, Kagome-chan.“, erwiderte er leise. Die junge Frau wusste nicht wirklich so recht, was sie davon zu halten hatte. Nur in einem war sie sicher. Sie würde heute Nacht nicht mehr zum schlafen kommen. °§^§^§° Morwie: Okay, jetzt kann man sich darüber streiten, ob Kagome zu beneiden oder zu bemitleiden ist! Chanti: Wieso? Noch mehr Andeutungen was er mit ihr macht, hätte ich gar nicht reinbringen können! Gloomy: Aber du hättest alles ausformulieren können! Chanti/Morwie: Nein! Gloomy: *schmoll* Wieso nicht? Chanti: Weil das hier eine anständige Story ist und ich möchte, dass es auch Leute lesen können, die minderjährig sind! Morwie: Außerdem ist doch wohl klar, dass Sess Kagome flachlegt, oder? Chanti/Gloomy: *geschockt* MORWIE!!!! Morwie: *unschuldig guck* Was denn? Gloomy: Ich bin entsetzt! Chanti: DU?! Das ist doch dein schlechter Einfluss, der sie so komisch denken lässt! Gloomy: Bitte?! Chanti: Du hast doch praktisch das Wort Hentai auf die Stirn tätowiert! Morwie: Also eigentlich nehmt ihr euch da beide nichts! Gloomy: Da hast du’s! Du bist genauso schlimm, wie… Moment mal, ich bin hier diejenige die als perverse Autorin bekannt ist! Chanti: Na endlich siehst du es ein! Gloomy: (…) Hab ich mich gerade selbst belastet? Morwie: Ja! Gloomy: (…) *murmelt irgendetwas Unverständliches* Chanti: Nun auf alle Fälle haben wir die Hälfte von Teil 3 fertig! Das heißt, diese Story hat noch vier Kapitel und ist damit auch wahrscheinlich die Längste die ich je geschrieben habe! Morwie: Was passiert im nächsten Kapitel? Chanti: Sie machen eine Reise! Gloomy: *trocken* DAS hätten wir jetzt nicht vermutet! Chanti: Deswegen sag ich es dir ja! Gloomy: (…) Morwie: Auf alle Fälle treffen sie wieder einen alten Bekannten, oder? Oder? Chanti: *nicknick* Gloomy: Und es wird wieder mal hoffnungslos romantisch! Chanti: Hey, dass hier ist doch keine Seifenoper! Gloomy: Sicher?! Morwie: Also ich find’s schön! Chanti: *triumphiernd zu Gloomy guck* HA! Gloomy: Wie auch immer! Das nächste Kapitel heißt auf alle Fälle: Morwie: Unausgesprochene Worte! Gloomy: Aber Kagome spricht sie doch aus! Morwie: Damit ist Sess gemeint! Gloomy: Ach so! Chanti: Also wer einen Kommi hinterlässt wird benachrichtigt, sobald das nächste Kapitel draußen ist! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)