Licht und Schatten (Teil 3) von abgemeldet (Sess/Kagome) ================================================================================ Kapitel 7: Ich werde bei dir sein --------------------------------- Kapitel VII: Ich werde bei dir sein Vorletztes Kapitel Leute, es geht diesmal wirklich auf das Ende zu! Wir erinnern uns: Kagome hat ihren neuen Bogen erhalten und war außerdem ein paar alte Freunde besuchen, die die Nachricht von Hochzeit und Schwangerschaft erst einmal verdauen mussten. Außerdem scheinen sie Misstrauen gegen Sesshoumaru zu hegen! °§^§^§° Die junge Frau konnte kaum sagen, was sie geweckt hatte, dennoch war Kagome mit einem Schlag hellwach. Minutenlang starrte sie zur Decke hinauf und überlegte, warum sie nicht mehr einschlafen konnte. Doch seit sie vor einem Monat von Kaede zurückgekehrt waren, litt sie sowieso unter Schlafstörungen. Dennoch wurde sie das Gefühl nicht los, dass es nicht daran lag. Vorsichtig richtete sie sich auf und schob die Decke beiseite. Sesshoumaru war heute Nacht nicht zu ihr gekommen, weshalb sie kurzzeitig auch überlegte, ob ihre plötzliche Unruhe durch seine Abwesenheit hervorgerufen wurde, doch den Gedanken schob sie schnell wieder beiseite. Schließlich schlief sie auch ruhig, wenn er nicht die ganze Nacht ein Auge auf sie hatte. Dennoch tapste sie sehr leise durch ihr dunkles Zimmer und versuchte in den Schemen um sie herum etwas zu erkennen, denn das Mondlicht fiel nicht in alle Ecken des Raumes. Wahllos griff sie nach einem ihrer Kimonos und schlüpfte in ihre Zoris, blieb jedoch kurz stehen, als sie am Spiegel vorbei ging. Kritisch musterte sie ihr Profil und strich das Nachtgewand glatt. Eine kleine Wölbung hatte ihr Bauch nämlich schon bekommen. Dennoch hatte bisher noch niemand im Palast dazu etwas gesagt, obwohl Kagome vermutete, dass die Gerüchteküche gerade brodelte, was ihren Zustand betraf. Zielsicher steuerte sie jedoch jetzt ihre Zimmertür an und war kurz davor, diese zu öffnen, als sie plötzlich einen kalten Lufthauch in ihrem Nacken verspürte. Doch sie war sich fast sofort sicher, dass es nicht der Wind war, der zum Fenster hereinwehte. Dieser Luftzug war so eisig, dass sich ihre Nackenhaare aufstellten. Außerdem fühlte sie die Gefahr, die hinter ihr lauerte. Fast reflexartig sprang sie zur Seite und hörte auch schon das Holz der Tür splittern, doch sie blieb lieber auf dem Boden sitzen, als sich ein leichtes Ziehen in ihrem Bauch bemerkbar machte. Ängstlich sah sie wieder auf und hielt kurzzeitig den Atem an. Wenn Kagome gekonnt hätte, hätte sie jetzt nach Sesshoumaru geschrieen, doch ihre Kehle war staubtrocken. Fassungslos starrte sie auf die durchsichtige Nebelgestalt, die keine fünf Meter von ihr entfernt schwebte. Doch die violetten Augen waren nach wie vor hasserfüllt. „Du solltest tot sein.“, murmelte Kagome schließlich. „Bin ich auch. Aber Seelen haben erstaunliche Kräfte. Nicht alle gehen in die Unterwelt ein. Und Geister sind sehr viel bösartiger, als du dir vorstellen kannst.“, erwiderte Tsuyu lachend. Doch dann musterte sie die Menschenfrau genau und ihre Augen verengten sich zu Schlitzen, während ein genüssliches Grinsen sich auf ihrem Gesicht breitmachte. „Was würde Sesshoumaru wohl für ein Gesicht machen, wenn ich nicht nur sein Weib, sondern auch noch seinen ungeborenen Welpen zur Hölle schicke?“, fragte sie lächelnd. Kagome erwiderte nichts. Die Angst wich langsam aus ihren Gliedern und so rutschte sie nach hinten und griff reflexartig nach Pfeil und Bogen. LIII Sesshoumaru hatte, ebenso wie viele Bewohner des Palastes, dass Krachen vernommen, schließlich trug die nächtliche Stille die Geräusche meilenweit. Doch er wusste auch aus welcher Richtung dieser Lärm gekommen war und allein das brachte ihn dazu seine Schritte zu beschleunigen. Es konnte nichts Gutes bedeuten, wenn man die Tür zu den Gemächern der Fürstin plötzlich splittern hörte. LIV Tsuyu lachte schallend auf, als der Pfeil direkt durch sie hindurchging. „Dummes Kind. Wie kann man einen Geist mit einer Waffe töten?“ Kagome ließ leicht entmutigt ihren Bogen sinken. Ja, wie konnte man? Hieß das, sie war Tsuyu schutzlos ausgeliefert? Etwas wie ein Stromschlag ließ sie leise aufschreien und fegte ihr den Bogen aus der Hand, begleitet vom höhnischen Gelächter Tsuyus. Kagome spürte außerdem die Wand in ihrem Rücken. Sie konnte nicht fliehen und sie sah auch ein paar kleine Sterne vor ihrem inneren Auge tanzen. Offenbar gefiel ihrem Baby diese Aufregung hier gar nicht und das machte es seiner Mutter auch sehr gut verständlich. Kagome wurde leicht übel, als sie sah, wie Tsuyu urplötzlich auf sie zugerast kam. Angstvoll schloss sie die Augen und legte schützend die Arme um ihren Bauch. LV Sesshoumaru sah die leuchtende Gestalt. Und er erkannte darin auch jemanden, den er hier nicht vermutet hatte. Wieso zum Teufel war Tsuyus Geist nicht in die Unterwelt eingegangen? War ihr Groll wirklich so tiefgehend, dass sie sogar als Tote noch versuchte Kagome zu schaden? Gleichzeitig wusste der Youkai auch, dass er Kagome nicht schützen konnte, diesmal nicht. Tsuyu würde schneller sein. Der Geist, der Katzenyoukai lachte in dem Moment auch laut auf. Doch dann stieß Tsuyu einen schrillen Schrei aus. Ein helles Licht zog sich um Kagome und die hasserfüllte Seele prallte daran ab, wie ein Gummiball von einer Wand. Mal ganz davon abgesehen, dass Tsuyus Geist sich auflöste und nichts mehr zustande brachte, als ein letztes giftiges Zischen. Kagome sah Sesshoumaru verwundert an und dieser blickte tatsächlich auch etwas ratlos zu ihr. Er hätte auch nicht gewusst, was er jetzt sagen sollte. Dafür kam jetzt Rin ins Zimmer gestürmt, die von dem Krach aus dem Schlaf gerissen worden war. „Toll, Kagome-sama.“, rief sie und umarmte die junge Frau auf hüfthöhe, da diese sich gerade aufrappelte. „Ich wusste gar nicht, dass du so starke Bannkreise ziehen kannst, die dich sogar vor Geistern schützen.“, strahlte die Kleine weiter. „Das kann ich auch nicht.“, erwiderte Kagome vollkommen ehrlich und sah zu ihrem Gefährten, der nun eine Augenbraue hob. Wenn Kagome es nicht war, die diesen Bannkreis errichtet hatte, aber die Energie eindeutig aus ihrer Richtung kam… Sein Blick heftete sich auf ihren Bauch. Offenbar konnte ihr ungeborenes Kind bereits einiges an Magie einsetzen. Kagome lächelte leicht, sah dann aber irritiert nach unten, wo Rin gerade eine Hand auf ihren Bauch legte und diesen kritisch musterte. „Warum bist du denn dicker geworden, Kagome-sama?“, fragte das Mädchen mit einem wahrhaft ahnungslosen Blick, aber laut genug, dass so einige Leute es hören konnten, die vor der kaputten Tür standen. Diese brauchten jetzt nur noch eins und eins zusammen zählen. Kagome ständige Müdigkeit war vielen aufgefallen, auch ihre plötzlich schwankenden Essgewohnheiten. Außerdem hatten sie die Aussage über den Bannkreis gehört, der ja angeblich nicht von ihr stammte und dann noch die Bemerkung der kleinen Prinzessin über den Bauch der Fürstin. Jaken kippte erstmal nach hinten. Das war zu viel für eine Nacht, auch wenn er ja schon vermutet hatte, dass mit Kagome etwas nicht stimmte. Sesshoumaru trat zu seiner Gefährtin, verscheuchte aber die gesamte Dienerschaft erstmal mit einem warnenden Blick. Die trollten sich auch recht schnell. Bis auf Jaken, der etwas fragend zu Kagome aufsah und Rin, die scheinbar keine Ahnung hatte, warum so viele Leute ihre Ziehmutter mit einem wissenden Blick oder Lächeln gemustert hatten. Hatte sie irgendetwas Falsches gesagt? Aber es stimmte doch, dass die junge Frau zugenommen hatte und jetzt einen kleinen Bauch hatte, der vorher nicht da gewesen war. „Du schläfst heute Nacht bei mir.“, meinte Sesshoumaru, bevor er Rin hochhob, die sich bis dato an Kagome geklammert hatte. „Erklärst du es ihr?“, fragte die Fürstin belustigt und der Hundedämon nickte. Rin würde nicht eher begreifen, als wenn man ihr genau sagte, was los war. In diesen Dingen war sie eben noch sehr naiv und insgeheim hoffte Sesshoumaru, dass es auch noch eine Weile so blieb. Obwohl er sich ja fest vorgenommen hatte, dass, wenn Rin doch anfing Fragen zu stellen, er sie zu Kagome schicken würde. Kagome sah derweil zu Jaken und lächelte leicht. „Ich schätze mal, du wirst es nachher der gesamten Belegschaft hier mitteilen können, da sie dich sowieso wieder ausquetschen.“, meinte sie. „Es stimmt also?“ „Ich bin im vierten Monat schwanger, es geht mir gut, ich habe nicht im Gefühl was es werden könnte und ich weiß es seit fast zwei Monaten. Und jetzt hoffe ich, dass waren genug Informationen für diese Klatschmäuler.“, grinste Kagome und sah dem Krötendämon nach, der gerade etwas verwirrt ging. Allerdings war es auch sehr schwer ein Flüstern zu ignorieren, dass einem die ganze Zeit zu folgen schien, weshalb es nur logisch war, dass Kagome sehr wohl mitbekommen hatte, dass die Bediensteten Rätselraten um ihren Zustand spielten. LVI „Was ist denn nun mit Kagome-sama?“ Rins Gesichtsausdruck zeigte absolute Verständnislosigkeit und Sesshoumaru hätte beinahe gelacht. Sie verstand die ganze Aufregung wirklich nicht. Der Youkai legte leicht den Kopf schief und sah dem kleinen Mädchen in die rehbraunen Augen, während er kurz nachdachte. „Rin, Kagome erwartet ein Kind.“ Das Mädchen blinzelte zuerst, dann fing sie an zu strahlen. „Ich bekomme also ein kleines Geschwisterchen!“, rief sie fröhlich, sprang auf und umarmte Sesshoumaru, der sie unschlüssig ansah. Gut, dass schien sie zu verstehen. Solange sie jetzt nur keine Fragen stellte. „Aber, Sesshoumaru-sama…“, begann Rin und der Youkai schloss resigniert die Augen. Er hatte schon immer gewusst, dass dieses Kind zu neugierig war. War er seinem Vater auch so auf die Nerven gefallen? Er konnte sich nicht daran erinnern. Tatsächlich schien die Neunjährige gerade eifrig zu überlegen. „Wo kommen die kleinen Kinder eigentlich her?“, fragte sie schließlich. Der Youkai zog es vor zu schweigen. Darauf würde er nicht antworten. „Sesshoumaru-sama?“ Nein, er würde garantiert nicht darüber mit ihr reden. Das sollte seiner Meinung nach dann doch Kagome übernehmen. Aber er kannte auch Rins Hartnäckigkeit. „Chichi-ue?“, hörte er sie da auch schon fragen und der Hundedämon seufzte tonlos, bevor er Rin wieder ansah. „Darüber sollten wir reden, wenn du älter bist.“, meinte er schließlich. Das Mädchen blinzelte kurz und zuckte dann mit den Schultern. „Na gut.“ Sesshoumaru atmete innerlich erleichtert auf, bevor er ein leichtes Kichern hörte. Kagome stand im Türrahmen und sah belustigt zu Rin und dem Youkai, der verwundert feststellen musste, dass er sie gar nicht bemerkt hatte. „Ich glaube es ist Zeit für dich ins Bett zu gehen, Rin-chan.“, meinte Kagome. Die Kleine nickte und trollte sich. Kagome indes kam schwingenden Schrittes zu ihrem Gefährten und ließ sich schließlich bei ihm nieder. „Kleine Kinder können manchmal interessante Fragen stellen.“, gluckste sie dennoch amüsiert, doch er bemerkte, ein plötzliches Zittern, das durch ihren Körper zu laufen schien. „Kagome-chan?“ „Es war wirklich knapp gewesen. Ohne den Bannkreis wären unser Kind und ich jetzt tot.“, meinte sie leise. Er legte den Arm um sie und zog sie an sich, doch es überraschte ihn, dass sie erst jetzt wirklich die Gefahr realisierte. Hatte sie vorher unter Schock gestanden? Vorsichtig hob er sie hoch und trug sie zu dem Futon, doch sie schien nicht die Absicht zu haben ihn wieder loszulassen. Andererseits kam ihm das gerade recht, so konnte sie jetzt nicht einfach ausweichen. „Du könntest mir morgen einen Gefallen tun.“, meinte er schließlich und Kagome schmiegte sich dicht an ihn. „Welchen?“ „Gib mir einfach deinen Bogen.“ Kagome wollte sich ruckartig aufsetzen, doch diesmal hielt er sie fest. In ihren Augen konnten er den plötzlich Widerwillen ihm in dieser Hinsicht zu gehorchen, deutlich erkennen. „Darauf kannst du lange warten, Aite.“, zischte sie. „Du hat es mir versprochen.“, meinte er. Kagome dachte kurz nach. „Nicht direkt. Außerdem haben wir gesagt, wenn die Schwangerschaft sichtbar wird. Und noch kann man es erst bei genauem Hingucken entdecken.“, erwiderte sie triumphierend. „Sobald die Schwangerschaft sichtbar wird, hörst du auf?“, fragte er mit hochgezogener Augenbraue und Kagome nickte. „Versprichst du es?“ „Ja, verdammt.“ Warum ging er ihr jetzt damit auf die Nerven? „Sag: Ich verspreche es!“ Kagome sah verständnislos auf und bemerkte den lauernden Blick ihres Gefährten, dachte sich jedoch nicht viel dabei. „Na fein. Ich verspreche es.“, meinte sie halbherzig und er schien zufrieden. Hatte er doch endlich etwas, womit er sie festnageln konnte. Dann konnte auch Kagome sich nicht mehr herausreden. LVII „Gemeiner, sadistischer Kerl.“, rief Kagome, doch da sie in ihrem Zimmer war und die Türen geschlossen waren, hörte es niemand. „Gib mir den Bogen, Kagome.“ Sesshoumaru war unnachgiebig. Zwei Monate waren seit Tsuyus endgültigem Verschwinden aus dem Diesseits vergangen und solange hatte Sesshoumaru es geduldet, dass sie weitertrainierte. Doch nun war endgültig Schluss. „Du nimmst mir auch jede Freude am Leben.“, jammerte die junge Frau derweil weiter, während er langsam einen Finger nach dem anderen von der Waffe löste, die sie ja freiwillig niemals aus den Händen zu geben schien. „Kagome, du kannst ganz knapp noch deine Zehenspitzen sehen, wenn du versuchst an deinem Bauch vorbei auf deine Füße zu gucken.“, sagte Sesshoumaru schließlich leicht entnervt. „Aber ich kann sie noch sehen.“, warf sie halbherzig ein. „Du hast es mir versprochen.“ „Ich kann noch trainieren.“, meinte sie, den Bogen immer noch festhaltend. Manchmal benahm sie sich wirklich wie ein Kleinkind, aber dass hatte Sesshoumaru schon einige Mal feststellen können. Doch er würde heute seinen Willen endgültig durchsetzen. „Kagome, du wirst in etwas mehr als zwei Monaten dieses Kind auf die Welt bringen. Du musst dich endlich etwas schonen.“ Kagome holte Luft, um erneut Protest anzumelden, doch sie klappte fast sofort den Mund wieder zu, als sie eine Hand auf ihren Bauch legte, denn sie spürte deutlich, wie das Baby strampelte. Sesshoumaru nahm ihr den Bogen aus der Hand, denn sie war abgelenkt genug, um sich nun nicht zur Wehr zu setzen. „Mach keinen Unfug bis heut Abend.“, sagte er schließlich, bevor er ging. Kagome grummelte Unverständliches, bevor sie die Tür zur Veranda öffnete und von dort aus in den Garten ging. Missmutig setzte sie sich unter einen der großen Kirschbäume, die schon längst nicht mehr blühten und seufzte schließlich. Das Bogenschießen hatte sie wenigstens noch abgelenkt, doch nun kehrten all die Gedanken zurück, die sie immer zu verdrängen versuchte. Dem Kind schien es gut zu gehen und auch Kagome fühlte sich eigentlich wohl, doch sie hatte Angst. Schließlich konnte soviel schief gehen. Und wenn sie ehrlich war, grauste ihr schon allein bei den Gedanken an die Schmerzen, die sie noch ertragen musste. Hier gab es so etwas wie Schmerzmittel nicht und wenn doch, dann waren sie für eine schwangere Frau nicht geeignet. Und nun konnte sie nicht einmal mehr trainieren. Zwar freute es sie, dass Sesshoumaru so um ihre Gesundheit besorgt war, doch sie spürte auch, dass sie seine Geduld langsam auf eine harte Probe stellte, wenn sie ihn in solche haarsträubenden Diskussionen verwickelte. Kagome seufzte. Noch zwei Monate. Allein der Gedanke machte ihr angst. Sie hatte nur noch zwei Monate, dann würde sie dieses Kind auf die Welt bringen müssen und sie war sich nicht einmal sicher, ob sie das wirklich konnte. Sie spürte eine Hand auf ihrem Kopf und blickte neben sich, wo sie in bersteinfarbene Iriden sah, die sie scheinbar sorgsam musterten. „Du hast Angst.“, stellte Sesshoumaru fest, der ihre Aufregung wittern konnte. Eigentlich hatte er erst am Abend zu ihr kommen wollen, doch er wusste was Kagome quälte. „Ich kann dieses Kind nicht auf die Welt bringen, ich schwöre das kann ich nicht.“, meinte Kagome leise. „Andere Frauen haben es auch geschafft. Warum solltest gerade du es nicht schaffen unserem Nachwuchs das Leben zu schenken?“, erwiderte er. Kagome lehnte sich seufzend an ihn. Ja, warum sollte sie das wohl nicht schaffen? Sie hatte keine Ahnung warum sie manchmal diese plötzliche Panik befiel. LVIII Auf Zehenspitzen schlich sie fast lautlos durch die Gänge, mühsam darauf bedacht, niemanden über den Weg zu laufen. Aber momentan hielt sich hier sowieso niemand auf. Vorsichtig schob sie die Tür vor sich auf und verschwand in dem dunklen Raum. Mühsam spähte sie in das Halbdunkel und entdeckte schließlich was sie suchte. Sie wollte schon ihre Finger danach ausstrecken, als sie plötzlich spürte, wie sich eine kräftige Hand um ihren Arm schloss und sie herum riss. „Aite.“, lächelte Kagome zuckersüß, als sie in goldene Augen blickte. „Ich würde fast denken, dass du schon wieder versucht dich über meine Anweisungen hinwegzusetzen. Aber ich irre mich doch sicher.“, entgegnete er und sie lächelte noch breiter. „Weißt du...“, begann sie, doch er schleifte sie bereits aus dem Raum. „Du schleichst in die Waffenkammer, um dir deinen Bogen zurückzuholen.“, stellte er säuerlich fest. „Na und?“ „Kagome, denkst du auch nur einen Augenblick an das Kind?“ Er deutete anklagend auf ihren dicken Bauch. Sie blinzelte verblüfft und strich sich über die deutlich Wölbung, die nicht mal mehr unter den vielen Kimonos versteckt werden konnte. „Jede Minute, denke ich daran. Schließlich trage ich es seit neun Monaten mit mir herum.“, meinte sie verständnislos. „Warum wolltest du dann deinen Bogen? Um jetzt noch zu trainieren?“ Kagome biss sich auf die Unterlippe und sah auf ihre Füße. Nun zumindest sah sie in diese Richtung, denn sehen konnte sie schon einige Zeit nichts mehr, was unter ihrem Bauch war. „Irgendwie hat es mich in den Fingern gejuckt.“, sagte sie leise. Sesshoumaru ließ sich zu einem entnervten Seufzer hinreißen, doch er sah etwas irritiert zu seiner Gefährtin hinunter, als diese plötzlich aufkeuchte. „Kagome?“ Doch diese winkte nur ab und verzog schmerzerfüllt das Gesicht, bevor sie tief einatmete. „Alles in Ordnung.“, meinte sie nach einigen Minuten leicht lächelnd. „Das glaube ich nicht.“, erwiderte er ruhig. Kagome unterdrückte ein leichtes Zittern und spürte die nächste Schmerzenswelle heranrollen. „Kann es sein, dass die Wehen eingesetzt haben?“, fragte Sesshoumaru, als wieder eine Weile nichts passierte und Kagome zum dritten Mal tief einatmete. „Das kann nicht sein. Ich habe noch zwei Wochen.“, erwiderte sie leise. Sesshoumaru unterdrückte ein Lächeln. „Nein, Kagome-chan. Es ist soweit.“ Und mit diesen Worten griff er sie nun eher sanft am Arm und hob sie hoch. „Aber ich habe doch noch Zeit.“, wiederholte Kagome sehr leise. LIX Momentan befand sich kaum jemand in ihrem Zimmer, doch wenn sie es genau nahm, war es ihr eigentlich verdammt noch mal vollkommen egal. „Das ist alles nur deine Schuld!“, zischte Kagome sauer und unterdrückte einen Schmerzenschrei, als sie eine erneute Wehe verspürte. Sesshoumaru ließ sich von ihren Beleidigungen wenig beeindrucken. Immerhin erduldete Kagome nun schon seit einigen Stunden die andauernden Schmerzen, die auch immer schlimmer wurden. „Du vergisst, dass da immer noch zwei dazu gehören.“, erwiderte er schließlich. „Du hast auch auf alles eine Antwort. Wenn ich könnte, würde ich dir jetzt den Hals umdrehen.“, fauchte sie und schrie dann tatsächlich leise auf. Sesshoumaru warf Aoi, die sich momentan um die Fürstin kümmerte, einen fragenden Blick zu, doch diese sah vorsichtig zu Kagome. „Es wird wohl noch dauern.“, meinte sie dann leise. „Bei allen Göttern.“, stöhnte Kagome auf, denn obwohl die Dienerin leise gesprochen hatte, konnte sie jedes Wort verstehen. „Das ist alles nur deine Schuld, Sesshoumaru.“, keifte sich schließlich und krümmte sich unter einer erneuten Wehe. LX Rin zuckte zusammen, als sie Kagome plötzlich laut fluchen hörte und sah verwundert zu Jaken. „Warum schreit Kagome-sama denn so? Und warum beleidigt sie Sesshoumaru-sama? Mag sie ihn nicht mehr?“, fragte das Mädchen deutlich irritiert. Jaken schüttelte nur leicht seufzend den Kopf. „Sie hat starke Schmerzen, Rin. Deswegen mangelt es ihr momentan auch etwas an der Objektivität. Und natürlich mag sie Sesshoumaru-sama noch.“, erwiderte der Krötendämon nun. „Tut es etwa so weh, Kinder zu bekommen?“, fragte die Neunjährige und eine ältere Dienerin, strich ihr über die Haare. „Das ist normal, Hime-sama. Aber die Erfahrung werdet Ihr später wohl auch noch machen.“ Rin schüttelte heftig ihren Kopf. „Oh nein, wenn es weh tut, dann will ich keine Kinder.“, sagte sie bestimmt. LXI Zwei Stunden später hatte Kagome aufgehört zu fluchen, denn sie hatte kaum noch Kraft zum Schreien. Stattdessen versuchte sie alle ihre Energie zu sammeln, um sich gegen die immer stärker werdenden Wehen zu wappnen. Aoi hatte sich erst einmal zurückgezogen und das Fürstenpaar alleingelassen, denn es würde mit Sicherheit noch einige Stunden dauern, bis dieses Kind auf die Welt kam. Sesshoumaru hielt seine Gefährtin momentan im Arm und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn, doch sie stöhnte nur leise auf. „Ich will das es aufhört.“, flüsterte sie sehr leise und krallte sich in seinem Ärmel fest. „Ich glaube nicht, dass wir das beeinflussen können.“, erwiderte er ebenso leise. Kagome versuchte sich etwas aufzurichten, doch sie sackte sofort zurück. „Bleib bei mir.“, sagte sie schließlich. Der Youkai strich ihr durch die langen schwarzen Haare, doch er erwiderte nichts. Er würde nicht hier bleiben können, dass war nun mal nicht üblich. Doch das wollte er Kagome jetzt nicht sagen, denn sie hatte eindeutig andere Probleme, die sie jetzt ablenkten. Kagome wusste sein Schweigen zu deuten. „Sei wenigstens mit den Gedanken bei mir.“, sagte sie dann und er sah ihr in die braunen Augen. „Ich glaube, es wird mir schwer fallen, an etwas anderes zu denken.“, erwiderte er. °§^§^§° Chanti: *sich streck* Ich bin ja so gut! Gloomy: Sadistisch trifft es wohl eher! Morwie: Genau! Kagome solange leiden zu lassen! Chanti: Geburten dauern so lange und du musst immerhin bedenken, wir sind da im Mittelalter! Gloomy: Tja, da war nix mit Schmerzmittel und du spürst nichts mehr! Morwie: Und Kaiserschnitt unter Vollnarkose gab’s auch nicht! Chanti: Auch heute kommen viele tausend Kinder auf natürliche Weise auf die Welt! Also ihr braucht Kagome nicht zu bemitleiden, schließlich ist es ihre eigene Schuld! Gloomy: Tja, wer sündigt muss auch die Konsequenzen tragen! Morwie: Sagt die Richtige! Gloomy: Was willst du damit bitteschön sagen? Chanti: Das du versaut bist! Gloomy: *nach Luft schnapp* Du musst immer auf mir herumtrampeln! Chanti: ??? Gloomy: Ich habe auch Gefühle! Morwie: Echt?! Gloomy: (...) Chanti: Was regst du dich eigentlich auf? Morwie: Genau! Chanti: Schließlich bezeichnen wir dich ständig als pervers! Morwie: *nicknick* Chanti: Und außerdem ignorierst du so was sonst doch auch! Gloomy: Ich wollte auch mal auf die Tränendrüse drücken! Findet ihr nicht auch, dass ich die geborene Schauspielerin bin? *sich in Pose schmeiß* Chanti: Nein! Morwie: (...) *enthält sich jeglichen Kommentars* Gloomy: *beleidigt ist* Morwie: Was passiert im nächsten Kapitel? Chanti: Du meinst im letzten. Morwie: Das auch! Gloomy: Na Kagome wird unter viel Schmerzen endlich dieses Kind zur Welt bringen! Morwie: Und was wird es? Chanti: Tja... Gloomy: Ist doch logisch! Ein Junge! Morwie: Also ein Mädchen fände ich schöner! Gloomy: Junge! Morwie: Mädchen! Gloomy: JUNGE! Morwie: MÄDCHEN! Chanti: Schnauze!!! Morwie/ Gloomy: *still sind* Chanti: Also ich werde einfach noch mal alle beleuchten, die in dieser Story irgendwie mehr oder weniger eine tragende Rolle gespielt haben! Gloomy: Und es gibt eine kleine Überraschung, für alle treuen Leser! Morwie: Und der Titel lautet: Gloomy: Wiegenlied! Chanti: Wer so nett ist mir einen Kommentar zu hinterlassen erhält eine ENS wenn ich sehe, dass das letzte Kapitel hochgeladen wurde! Hosted by Animexx e.V. 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