Die verschwundenen Detektive von leni1983 ================================================================================ Kapitel 2: Date zu Viert oder der erste Versuch ----------------------------------------------- Kapitel 2 – Date zu Viert oder der erste Versuch Heiji klopfte Ran von hinten auf die Schultern und grinste breit übers ganze Gesicht. „Ich hab dir eine Überraschung mitgebracht.“, kicherte er fröhlich. Ran war ganz blass geworden, sie rührte sich erst wieder, nach dem Heiji sie angesprochen hatte. „Sh… Shin… Shinichi…“, brachte sie stockend hervor. Shinichi lachte sie an. „Willst du mich denn gar nicht reinlassen?“, fragte er dann und erst jetzt realisierte Ran, dass sie in der Tür stand und den Eingang blockierte. Zitternd und mit wackeligen Knien trat sie zur Seite. Aus dem Zimmer rief Kogorus Stimme: „Was ist denn da los?“ Scheinbar hatte er trotz Yoku Okino mitbekommen, dass jemand an der Tür war. Sie setzten sich zu viert an den Tisch. Kogoru hatte sich schon wieder Yoku Okino zugewandt und gar nicht darauf geachtet, wer zu Besuch war. Bevor Ran sich zu den anderen setzte, ging sie noch mal schnell in die Küche, um noch zwei Teetassen zu holen. Dabei versuchte sie sich etwas zu beruhigen, denn ihr Herz raste wie verrückt. ‚Shinichi ist wieder da! Er ist zurückgekommen!’ Vor Aufregung hätte sie beinahe die Tassen fallen lassen, so sehr zitterten ihre Hände. Als sie sich zu den anderen an den Tisch setzte, sagte Kazuha gerade zu Heiji: „Wolltest du nicht eigentlich mir eine Überraschung mitbringen und nicht Ran?“ Heiji lachte verschmitzt. Als er wieder sprach, röteten sich seine Wangen. „Ich wollte dich heute zum Abendessen einladen. Im Beika-Center gibt es ein gemütliches Restaurant…“ Kazuha erstrahlte vor Freude, dann blickte sie verlegen zu Boden. Heiji sprach weiter. „Nimmst du die Einladung an?“, fragte er schüchtern. Kazuha nickte und sagte kaum hörbar. „Sehr gerne, Heiji.“ Ran, die die Beiden beobachtet hatte, um nicht unverwandt auf Shinichi zu starren, der neben ihr saß, grinste Kazuha an. „Na, was hab ich dir gesagt!“, rief sie fröhlich. Kazuha wurde noch etwas roter. Ein verlegenes Schweigen stand zwischen den Vieren, es wurde nur vom laufenden Fernseher unterbrochen, vor dem Rans Vater Kogoru inzwischen eingeschlafen war. Er fing an zu schnarchen. Heiji schien plötzlich ein genialer Gedanke gekommen zu sein, denn er fing an zu grinsen und stupste Shinichi an. „Hey, Kudou! Warum kommst du und Ran nicht einfach mit? Dann hätten wir ein doppeltes Date!“, rief er. Ran und Shinichi sahen sich an und wurden knallrot. Sofort drehten sich beide voneinander weg. „D… Date?“, stotterte Shinichi verlegen. Ran schwieg zurückhaltend. Heiji, der viel zu nervös war, um mit Kazuha alleine wegzugehen, sagte: „Natürlich geht ihr beiden mit! Das wird bestimmt toll!“ Obwohl sich sowohl Ran, als auch Shinichi insgeheim über diesen Vorschlag freuten, brummte Ran: „Das erlaubt mein Vater nie!“ Heiji grinste und deutete auf den schnarchenden Kogoru, der vor der laufenden Fernseher lag:„Der ist doch gar nicht zurechnungsfähig. Schreib ihm einfach einen Zettel. Dann kann er später immer noch schimpfen.“ Ran schrieb also einen Zettel. Während Heiji und Shinichi eingefallen war, dass es vielleicht ganz gut wäre, für die Damen eine Kleinigkeit zu besorgen und sie mit der Erklärung losgezogen waren, sie hätten noch wichtige Besorgungen zu machen, gingen Ran und Kazuha in Rans Zimmer, um den Kleiderschrank zu plündern. „Himmel, was sollen wir nur anziehen?!“, seufzte Kazuha. Ran zeigte ihr alle hübschen Outfits, die sie hatte. Es dauerte fast mehr als zwei Stunden, bis sie beide fertig waren. Die ganze Zeit alberten sie nervös und aufgeregt herum. Rans Vater schlief immer noch vor dem Fernseher. Am Ende entschied sich Kazuha für ein grünes, eng anliegendes Minikleid. Es passte ausgesprochen gut zu ihren grünen Augen. Ran zog ein hellblaues Kleid an, es reichte fast bis zum Boden. Sie suchten passende Schuhe aus und dann frisierten sie sich gegenseitig im Bad vor dem Spiegel. Ran machte Kazuha eine schöne grüne Schleife in das lange Haar. Ran trug ihre Haare offen. Nun schminkten sie sich und sie waren gerade fertig, als ihre Jungs an der Tür läuteten, um sie abzuholen. „Ich bin ja so aufgeregt!“, seufzte Kazuha und erinnerte Ran irgendwie an Sonoko. Mit Herzklopfen öffneten die Mädchen die Tür. Heiji und Shinichi sahen einfach zum Verlieben süß aus. „Seid ihr fertig?“, wollte Heiji eigentlich fragen, doch weder er noch Shinichi brachten ein Ton heraus. Sie starrten die Mädchen nur mit offenen Mündern an. Ran und Kazuha zwinkerten sich glücklich zu. Dann erwachten die beiden jungen Männer aus ihrer Starre. Shinichi zauberte einen Strauß Rosen hinter seinem Rücken hervor und hielt ihn Ran hin. „Du bist wunderschön, Ran.“, flüsterte er und verbeugte sich vor ihr, nachdem er ihr die Blumen gereicht hatte. Ran kicherte verlegen hinter vorgehaltener Hand. Dann sog die den Duft der Rosen ein. Shinichi sah ihr verträumt zu. Während Ran nach einer Vase suchte, gab Heiji Kazuha ein kleines, sorgsam verpacktes Päckchen. An dem Päckchen war ebenfalls eine rote Rose befestigt. Er beugte sich zu ihr und flüsterte ihr ins Ohr. „Pack es aber erst aus, wenn dir der Abend gefallen hat.“ Kazuha nickte und platzte dabei fast vor Neugier. Sie ließ das Päckchen sicherheitshalber bei Ran, damit es nicht verloren ging. Sie fuhren mit dem Bus zum Beika-Center. Ran, die lange geschwiegen hatte, konnte nun ihre vielen Fragen nicht mehr zurückhalten. „Shinichi, wo warst du solange? Warum kommst du ausgerechnet jetzt zurück?“, flüsterte sie ihm zu und Shinichi, der ganz in Gedanken versunken gewesen war, schreckte hoch. „Was?“, stotterte er. Ran wiederholte, was sie gesagt hatte. Daraufhin druckste Shinichi herum. „Na, ich hatte eben ein paar schwierige Fälle zu lösen…“ Ran schmollte und sah aus dem Fenster. „Hätte ich mir denken können. Die übliche Ausrede. Wahrscheinlich läufst du noch vor dem Dessert wieder weg, weil du einen wichtigen Anruf kriegst – so wie das letzte Mal…“ Shinichi öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, doch dann schwieg er. Schließlich hatte sie Recht. Immer, wenn er es ihr sagen wollte, traute er sich nicht, und er schaffte es nie, es ihr zu sagen, bevor er sich wieder in Conan verwandelte. Entschlossen ballte er die Fäuste. ‚Aber heute! Heute sag ich es ihr!’, dachte er stumm bei sich. Ran drehte sich wieder zu ihm um. „Du hast mir übrigens immer noch nicht gesagt, was du damals sagen wolltest. Irgendwas schien dir ganz wichtig zu sein. Was war es denn?“ Shinichi wurde rot. „Ähhh… Das sag ich dir später. Nicht hier vor den ganzen Leuten, okay…?“, flüsterte er verlegen. Ran nickte verwirrt. ‚Warum wird er denn so rot?’, dachte sie bei sich. In der Sitzreihe vor ihnen stritten sich Heiji und Kazuha schon wieder, nämlich ob die Ampel, die der Bus gerade passiert hatte, noch gelb oder schon rot gewesen war. „Es war rot, Heiji! Wenn ich es dir doch sage!“ „Ach Blödsinn! Es war höchstens dunkelgelb!“ „Du Blödmann! Es gibt kein dunkelgelb – das heißt orange! Und die Ampel kann nicht orange gewesen sein! Ampeln werden nicht orange! Ampeln sind grün, gelb oder rot. Und diese eben war eindeutig rot!“ Shinichi und Ran, die das Schauspiel eine Zeit lang beobachtet hatten, fanden, dass es nun genug war. Viele andere Passagiere warfen schon einen genervten Blick auf Heiji und Kazuha. Shinichi stupste Heiji von hinten an. „Jetzt hört auf ihr beiden! Ihr wollt doch nur davon ablenken, wie gerne ihr euch eigentlich habt!“, stichelte er. „Waas?“, schrieen Heiji und Kazuha los. Shinichi lachte und schob Ran vor sich, um sich vorsichtshalber in Sicherheit zu bringen. „Ich hab doch Recht, Ran, oder? Merkt man doch sofort, dass die beiden ineinander verliebt sind.“ Leise und zu Ran gewandt, fügte er hinzu: „Wenn es ernst wird, beschützt du mich, nicht wahr? Du kannst doch Karate.“ „VERLIEBT?!“, kreischte Kazuha und sprang von ihrem Platz auf. Alle Leute starrten sie an. „Ich bin doch nicht in so einen Blödmann verliebt, der nicht mal sehen kann, ob ’ne Ampel grün, rot oder gelb ist!“ Doch ihre Wangen färbten sich rot und alle mussten lachen – auch die anderen Passagiere. Kazuha war das peinlich und sie setzte sich schnell wieder auf ihren Platz und blickte zu Boden. Heiji, der sich bei Shinichi rächen wollte, drehte sich um und sagte: „Du bist doch auch verknallt, oder? Total in Ran verschossen, nicht wahr? Hast du es ihr immer noch nicht gesagt?“ Shinichi verschlug es die Sprache, weil Heiji ihn vor Ran bloßstellte. Doch Ran, die Shinichis feuerrotes Gesicht nicht sah, blieb ganz cool und sagte zu Heiji: „Ach, so ein Blödsinn, Heiji! Shinichi und ich, wir sind einfach nur befreundet. Nicht wahr, Shinichi?“ Shinichi verschluckte sich an der Antwort bekam einen Hustenanfall. Ran klopfte ihm verwundert auf den Rücken und Heiji wandte sich kichernd wieder nach vorne um. „Dem hab ich es aber gegeben.“, brummte er und Kazuha kicherte hinter vorgehaltener Hand. Endlich hielt der Bus an der Haltestelle Beika-Center und sie stiegen alle aus. Inzwischen war es bereits dunkel geworden und die ersten Sterne blinkten am Himmel zwischen den Wolkenkratzern. Ran schaute verträumt nach oben. „Wo Conan jetzt wohl ist…“, murmelte sie leise. Shinichi drehte sich zu ihr um. „Hast du was gesagt, Ran?“, fragte er. Ran seufzte. „Ach, der kleine Conan ist doch heute von seinen Eltern abgeholt worden. Ich vermisse ihn richtig…“ Shinichis Herz setzte einen Schlag aus. Er legte Ran betrübt eine Hand auf die Schulter. „Ihm geht es bestimmt gut.“, murmelte er. ‚Es ist wirklich kaum zu glauben, wie gerne sie mich als Conan hat…’, dachte er stumm und musste sich sehr zusammenreißen, um ihr nicht hier und jetzt an Ort und Stelle alles zu sagen. „Wo bleibt ihr denn?“, rief Heiji ungeduldig vom Eingang des Hochhauses. Shinichi schaute Ran an. „Gehen wir rein?“, fragte er sanft und wollte nach ihrer Hand greifen. Doch auf halben Weg ließ er sie wieder sinken. ‚Was hat sie zu Heiji gesagt? Wir sind nur befreundet. Vielleicht will sie ja gar nicht mit mir zusammen sein…’ Ran blickte auf. Shinichi sah sie an und fand, dass sie irgendwie traurig aussah. „Wo hängt es denn?“, rief Heiji noch mal. „Hey, Kudou! Wollt ihr allein sein, oder was?“ „Nein, wir kommen!“, rief Ran und sie ging zur Eingangstür. Shinichi folgte ihr ziemlich niedergeschlagen. Im Gebäude stiegen sie in einen Aufzug und fuhren ein paar Stockwerke hinauf. Diesmal gingen sie nicht ins Panorama-Restaurant. Das Lokal, dass sie betraten war viel kleiner. Es war dämmrig und ein bisschen stickig, aber gemütlich. Außerdem war nicht viel los. Eine bedienstete Kellnerin begrüßte sie herzlich. „Mein Name ist Heiji Hattori.“, sagte Heiji. „Ich hatte reserviert.“ Die Kellnerin nickte lächelnd und wies ihnen einen Tisch zu. Er stand etwas abgelegen von den anderen und war mit Rosenblüten und kleinen Dekoherzen gedeckt. Kazuha klatschte entzückt in die Hände. „Wie schön!“, seufzte sie. „So romantisch.“ „Es freut mich, wenn es dir gefällt.“, sagte Heiji lächelnd. Heiji setzte sich gegenüber von Kazuha an den Tisch, nachdem er den Stuhl für sie weggerückt hatte. Shinichi und Ran saßen sich ebenfalls gegenüber. Eine peinliche Pause entstand, die die Kellnerin unterbrach, indem sie die Speisekarten brachte und die Vier fragte, was sie denn trinken wollten. Sie bestellten sich alle eine Cola und was zu essen und nachdem die Kellnerin gegangen war, war es wieder still am Tisch. Ran brach die Stille und fing an über die Schule zu reden, obwohl immer noch Ferien waren. Die anderen hatten zu diesem Thema zum Glück auch was zu sagen. Kazuha erzählte, dass sie direkt nach den Ferien auf Klassenfahrt fahren würde. Heiji wusste auch schon wohin, denn sie waren ja in derselben Klasse. Es sollte nach Izu an den Strand gehen. Nun redeten alle über den Strand von Izu. Shinichi war so ins Plappern verfallen, dass er erzählte wie Ran versucht hatte, ihre Eltern dort wieder zu verkuppeln. Heiji, der neben ihm saß, trat ihm auf den Fuß. „Du warst doch gar nicht dabei!“, zischte er. „Natürlich war ich…“, wollte Shinichi widersprechen. „Nein! Conan war da!“, unterbrach ihn Heiji eilig im Flüsterton. Ran sah plötzlich nachdenklich aus. Shinichi biss sich auf die Lippe. „Ich meine, dass hast du doch mal erzählt, oder Ran? Während eines Telefonats?“, verbesserte er sich schnell und es klang unsicher - eher wie ein Frage. Ran brummte. „Hab ich das?“ Sie hörte sich nicht sehr überzeugt an. Heiji flüsterte wieder unauffällig zu Shinichi: „Du musst echt besser aufpassen, Kumpel.“ Shinichi war noch in Gedanken, weil er sich beinahe verplappert hatte und Ran grübelte darüber, was ihr eben so merkwürdig vorgekommen war. Heiji blickte zu Kazuha, die plötzlich rief: „Ich hab eine Idee! Wir könnten ja noch vor der Klassenfahrt einen Ausflug dahin machen! Nur wir vier! In diesen Ferien!“ Bevor jemand auf diesen Vorschlag reagieren konnte, kam auch schon das Essen. Nun fielen alle schweigend über die Gerichte her. Nachdem sie alle gegessen hatten, entschuldigten sich Ran und Kazuha und gingen zusammen zur Toilette. Sie sehen wirklich klasse aus, die Jungs!“, rief Kazuha fröhlich und erneuerte vor dem großen Spiegel ihre Schminke. Ran nickte und tat es ihr gleich. Dann ergänzte sie: „Solange Heiji da ist, brauche ich mir wohl auch keine Sorgen zu machen, dass Shinichi wieder wegläuft.“ „Hä?“ Kazuha verstand nicht, was Ran meinte und so erzählte diese ihr von dem Abend, wo er sie ins Panorama-Restaurant eingeladen hatte – um ihr etwas Wichtiges zu erzählen. Bevor es dazu gekommen war, klärte er einen Mordfall auf, der sich Fahrstuhl ereignet hatte und danach war er spurlos verschwunden. Conan brachte ihr noch seine Kreditkarte und sie sprachen darüber, wie unhöflich es von Shinichi war, sie immer wieder dumm dastehen zu lassen… „Hat Conan das gesagt?“, fragte Kazuha. Ran nickte. „Ja, er tauchte auf, direkt nachdem Shinichi verschwunden war. Er nannte ihn sogar einen >>Blödmann<<, glaube ich.“ Kazuha kicherte. Ran wurde plötzlich nachdenklich. Immer wenn Shinichi verschwand, tauchte Conan auf und diesmal war Conan verschwunden – angeblich zu seinen Eltern – und kurz darauf war Shinichi wieder aufgetaucht. Bestand da etwa ein Zusammenhang? Irgendwie war Conan seltsamerweise oft der Einzige, der bezeugen konnte, Shinichi irgendwo gesehen zu haben…. Kazuha wedelte mit ihrer freien Hand vor ihrem Gesicht herum. In der anderen hatte sie ihre Handtasche. „Hey Ran! Du warst gerade total weggetreten! An was hast du gedacht, hmmm?“ Ran schaute auf. „Was? Ich hab gerade nicht zugehört.“, murmelte sie verlegen. Kazuha lachte. „Ach, nichts. Komm, wir gehen zurück zu den Beiden.“ Sie verließ die Damentoilette und Ran folgte ihr noch immer in Gedanken. Als sie ins Lokal zurückkamen, war ihr Tisch leer. Shinichi und Heiji waren nicht mehr da und auch ihre Jacken hingen nicht mehr am Kleiderhaken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)