Verloren in einer anderen Zeit!? von Yisu (Seto x Mädchen??) ================================================================================ Kapitel 28: Kapitel 27 ---------------------- Hallo ihr Lieben ^^ Passend zur Weihnachtszeit, wenn auch etwas verspätet, hab ich das letzte Kapitel für euch. Ich hoffe ihr habt auch bei diesem Kapitel wieder spaß am lesen ^^ Mein Kopf ruhte inzwischen auf seiner Brust, die unregelmäßigen Schläge seines Herzens beruhigten mich irgendwie. Es hörte sich zwar nicht normal an, aber immerhin schlug es noch. Meine Umgebung hatte ich fast gänzlich ausgeschaltet, für mich zählte im Moment nur dass sein Herz nicht aufhörte zu schlagen. So bekam ich auch nur am Rande mit wie eine schar Menschen in den Tempel gestürmt kam und versuchten aus dem Chaos hier schlau zu werden. Ich erblickte im Augenwinkel wie ein Mann und eine Frau überwältigt und anschließend aus dem Tempel gezerrt wurden. Diese ganze Prozedur verlief für mich wie in Zeitlupe, schien aber in Wirklichkeit nicht länger als einige Minuten zu dauern. Nachdem der Großteil der Menschen wieder verschwunden war herrschte für einen Moment Ruhe, das nächste was ich mitbekam, war, dass jemand eine Hand auf meine Schulter legte und wohl meinen Namen gesagt hatte. Doch selbst das bekam ich nur am Rande mit. Erst als mich jemand von Seto weg ziehen wollte kam ich wieder zu mir. „Nein! Nehmt Eure Hände weg!“ Ich versuchte mich an Seto festzukrallen, hatte aber gegen die Kraft des Mannes, wie ich vermutete, keine Chance. Also versuchte ich mich durch zappeln und zerren los zu reisen. „Verdammt! Jetzt beruhig dich doch mal, er muss behandelt werden.“ „Behandelt?“ „Ja, anderen Falls stirbt er!“ „S-stirbt….“ Mein zappeln und zerren hatte nachgelassen. Die Worte des mir absolut unbekannten Mannes drangen so tief in mein Bewusstsein dass mir mit einem Schlag klar wurde was passiert war. Er war verletzt, schwebte sogar in Lebensgefahr, wegen mir! „Das wurde ja auch Zeit.“ Die Worte des Mannes, der mich noch immer festhielt, drangen an meine Ohren, erreichten aber meinen Kopf nicht. Ich verstand den Sinn darin nicht ganz. „Mein Pharao!“ Pharao? Was wollte er denn jetzt mit Atemu? Ich war sichtlich verwirrt und das schien dem Mann, was mir ein seufzen seinerseits verriet, wohl auch aufzufallen. „Sie scheint nicht wirklich anwesend zu sein.“ Das verwirrte mich jetzt noch mehr, was war hier nur los? Mit wem zum Teufel redete er? „Aya?“ Ich horchte auf, diese Stimme kam mir doch sehr bekannt vor. „Aya?“ Schon wieder. „Ich sagte doch sie ist nicht wirklich anwesend, mein Pharao.“ Das war wieder die Stimme des fremden Mannes. Als sich der Griff um meine Schultern löste, und eine andere Hand darauf Platz nahm schreckte ich hoch. Ich erblickte erst schwach Konturen vor mir, die sich wenig später zu einem mir sehr vertrauten Gesicht formten. „Aya?“ „…“ Ich begann wieder zu Schluchzen und warf mich dann kurze Hand in die Arme von Atemu. Die Tränen, die vorhin versiegt waren, bahnten sich nun wieder ihren Weg nach unten und ich weinte und schluchzte wieder vor mich her. Atemus Hand fand wenig später den Weg zu meinen Rücken und strich leicht auf und ab. „Schon ok.“ Ich hob kurz den Kopf, dieses „schon ok“ von ihm, war eindeutig nicht für mich bestimmt und so drehte ich meinen Kopf leicht nach links. Dort stand noch immer der Fremde und sah missbilligend zu mir. Was hatte der denn? Er sah aus als würde er mich am liebsten in Stücke reißen. „Aber…“ Noch bevor er den Satz richtig anfangen konnte, wurde er auch schon von Atemu unterbrochen. „Es ist alles in Ordnung, du kannst gehen Mahado.“ Mit einem seufzen und einer Verbeugung machte sich dieser Mahado dann auch davon. „Wer ist das?“ „Er ist Magier und ein guter Freund. Wie geht es dir?“ „Ich… nicht gut.“ Ein nicken seinerseits war die Antwort, bevor er mich leicht von sich drückte und mir ins Gesicht blickte. „Du solltest dich etwas hin legen.“ „Aber, was ist mit Seto?!“ „Er ist in den besten Händen, wir können ohne hin erst mal nichts tun.“ „Aber…“ Seufzend unterbrach ich meinen angefangen Satz und nickte leicht. Es hatte ja ohne hin keinen Sinn mit ihm zu diskutieren, außerdem fühlte ich mich total erschöpft und schlapp. Also ging ich, auf etwas wackeligen Beinen, mit Atemu zurück in den Palast. Dort wurde ich erst einmal untersucht, um sicher zu gehen dass mit mir alles so weit in Ordnung war und schlief anschließend schon im Krankenzimmer ein. Als ich wieder erwachte, sah ich mich zunächst verwirrt um und schreckt dann hoch. „Seto!“ Was war mit ihm? Ging es ihm gut? Wieso war ich alleine in diesem Raum? Hieß das etwa… Nein! Daran wollte ich überhaupt nicht mal denken, ihm ging es bestimmt gut. Zumindest den Umständen entsprechend. Hoffte ich jedenfalls. Das öffnen der Tür riss mich aus meinen Gedanken. „Du bist wieder wach, wie fühlst du dich?“ „Mir geht es gut. Was ist mit Seto? Wo ist er?“ „Er wurde in sein Gemacht gebracht, schwebt nicht in Lebensgefahr, ist allerdings noch nicht bei Bewusstsein.“ „Gott sei Dank!“ Erleichtert schwang ich die Beine aus dem Bett und ging auf die Tür zu, jedoch unterbrach Atemu mich noch einmal. „Wo willst du hin?“ „Zu Seto.“ „Er braucht Ruhe Aya.“ „Aber, ich kann hier doch nicht dumm rum sitzen. Bitte!“ Er schien einen Moment zu überlegen ehe er mir antwortete. Zu meiner Erleichterung war er zu dem Ergebnis gekommen, dass es in Ordnung ginge, wenn ich mich neben Seto ans Bett setzte. Also machte ich mich schnellstens auf den Weg, betrat aber möglichst still Setos Gemach. Am Bett angekommen, viel mir als erstes der Verband um seinen Oberkörper auf, abgesehen von diesem konnte man allerdings nicht sehen dass er verletzt war. Wäre der Verband nicht sichtbar gewesen, hätte man meinen können dass er einfach nur ein Nickerchen hielt. Ich zog mir also einen Stapel Sitzkissen heran, platzierte diese direkt neben dem Bett und ließ mich anschließend darauf nieder. Jetzt hieß es wohl warten, und das tat ich wohl auch einige Stunden. Es war sicher mitten in der Nacht und mein Kopf lag inzwischen auf meinen Armen, welche ich auf der Bettkante abgelegt hatte. Trotz der Müdigkeit die ich deutlich spüren konnte, konnte und wollte ich nicht schlafen und als ich ein Geräusch vom Bett kommend vernahm, hob ich meinen Kopf an. „Seto?“ Durch den Schein der Flamme, welche die Lampe neben mir warf, könnte ich sehen dass er tatsächlich aufgewacht war. „Wie geht es dir?“ „Bestens…“ Die Antwort war leise und gedämpft, seine Atmung ging stoßweise. Schuldgefühle überkamen mich, meinetwegen lag er hier und hatte schmerzen. Offensichtlich sah er mir selbst schwer verletzt noch an was ich dachte, denn kaum hatte ich diese Gedanken gedacht, lag auch schon seine Hand an meiner Wange. „Schau nicht so. Es ist…alles in Ordnung.“ „Nein, ist es gar nicht. Du bist verletzt und hast schmerzen, das ist alles meine Schuld. Wenn ich auf dich gehört hätte und wieder raus gegangen wäre, dann würdest du jetzt nicht hier liegen.“ „Du tust nie…was man dir sagt.“ Ein gequältes schmunzeln lag auf seinen Lippen als er dies sagte. Es war doch nicht zu fassen, selbst wenn er verletzt ist, macht er sich noch über mich lustig. „Das ist nicht lustig.“ „Mach dir keine Sorgen. Ich hab… schon schlimmeres hinter mir.“ „Das sagt sich so leicht.“ Er sagte nichts mehr dazu, schloss stattdessen die Augen wieder. „Brauchst du irgendwas?“ Ein Kopfschütteln war die Antwort, also blieb ich sitzen und betrachtete ihn einfach nur. Nach wenigen Minuten schlief er dann auch schon wieder ein und ich legte meinen Kopf wieder auf meine Hände. Irgendwann, ich weiß nicht wann genau, schlief ich ebenfalls ein. Wach wurde ich erst wieder als jemand an meiner Schulter rüttelte. Es war einer der Heiler, die sich wohl gestern auch schon um ihn gekümmert hatten. Er richtete mir aus, dass Atemu mich sehen wollte und da ich hier eh nur im Weg sein würde, machte ich mich also auf den Weg in den Thronsaal, wo ich Atemu vermutete. Dort fand ich ihn dann schließlich auch. „Na, hast du gut geschlafen?“ „Na ja, hätte besser sein können, aber du wolltest sicher nicht wissen wie ich geschlafen hab oder?“ „Nein, es mag vielleicht ein etwas unpassender Zeitpunkt sein, aber wir sind auf eine Möglichkeit gestoßen, wie du wieder nach Hause könntest.“ „Was?!“ Das gibt es doch nicht. Wie um Himmelswillen sollte dass denn gehen? „Ja, Mahado, der Magier von gestern, wenn du dich erinnerst, hat in einem älteren Zauberbuch einen interessanten Zauber entdeckt, mit dem man ein Portal öffnen kann.“ „Okay, und durch dieses Portal könnte ich nach Hause?“ „Ja, ein gewisses Risiko besteht natürlich und es ist auch nicht sicher wie lang er das Portal aufrecht erhalten könnte, aber einige Minuten meinte er würde es schon gehen Du kannst aber natürlich auch hier bleiben wenn du möchtest.“ Das waren vielleicht Neuigkeiten. Ich hatte ja absolut nicht damit gerechnet, dass ich jemals wieder nach Hause kommen würde und jetzt stand ich hier und hatte die Möglichkeit dazu. Aber wollte ich überhaupt wieder nach Hause? Zurück nach Domino City? „Du kannst es dir durch den Kopf gehen lassen, wir haben alle Zeit der Welt.“ Ich schüttelte darauf den Kopf, sagte aber vorerst nichts dazu. Erst nach einigen Sekunden öffnete ich den Mund. „Mir fehlt meine Familie und meine Freunde schon und ich würde sie auch niemals im Stich lassen, aber nach der ganzen Zeit hier, weiß ich nicht ob ich in mein altes Leben zurück finde. Ich hab mich so an die Menschen und das Leben hier gewöhnt, dass es mir sicher mehr als nur schwer fallen wird. Außerdem wie soll ich meinen Eltern erklären, dass ich Monate lang weg war und dann auch noch schwanger wieder zurück komme?“ „Das könnte ein Problem werden.“ „Ja, sie sind ziemlich altmodisch was das Kinderkriegen außerhalb der Ehe angeht.“ „Damit wären wir beim nächsten Thema.“ „Was meinst du?“ „Wenn du dich ganz sicher dafür entscheidest hier zu bleiben, wäre eine Vermählung sehr ratsam.“ „Vermählung?“ „Ja.“ „Mit Seto?“ „Sicher.“ „Aber sollte man so etwas nicht zu zweit entscheiden?“ Ich sah verwirrt zu ihm als sich ein deutlich sichtbares lächeln auf seinen Lippen abzeichnete. „Es ist eigentlich längst entschieden.“ „Was?“ Ich war noch verwirrter als vorher, warum musste er auch immer in Rätseln sprechen? „Ich hab mit Seto bereits darüber geredet, es war eigentlich mehr oder weniger sein Anliegen.“ „Bitte was?!“ „Du hast schon richtig verstanden.“ „Aber wieso?“ Ein lachen seinerseits war vorerst die Antwort auf meine Frage, zumindest so lange bis er damit fertig war. „Aya, dass Seto von dir nicht abgeneigt ist, sollte du inzwischen gemerkt haben.“ „Na ja, ich weiß ja nicht.“ Wieder war er kurz davor los zu lachen, beließ es aber bei einem schmunzeln. „Es ist so, das ungeborene Kind in deinem Leib sollte beweis genug dafür sein.“ „Das beweist lediglich dass er seine Hände nicht bei sich lassen kann.“ Dieses mal konnte er ein lachen nicht unterdrücken, was sicherlich mit meinem gegrummelten Kommentar zusammen hing. „Bei Seto beweist das sogar sehr viel.“ Ich seufzte, innerlich wusste ich ja dass er recht hatte, aber die Vorstellung, Setos Frau zu werden, verursachte mir mehr als nur eine Gänsehaut. „Was ist wenn er es sich inzwischen anders überlegt hat?“ „Aya, er hat sich vor dich gestellt und hat in damit in Kauf genommen, dass er sterben könnte.“ Wieder seufzte ich, er wusste eindeutig die richtigen Argumente zu bringen. Aber woher wusste er das? Ich hatte es niemanden gesagt und Seto war, außer den paar Minuten heute Nacht, ohnmächtig gewesen. „Woher weißt du das?“ „Von Adjin und Sati.“ „Sati?“ „Ja, sie war ebenfalls im Tempel.“ „Die Frau! Aber warum sie?“ „Sie ist offensichtlich der Meinung dass du ihr Seto weggenommen hast und das hat Adjin für seine Zwecke benutzt. Er soll ihr anscheinend versprochen haben, dass sie Seto haben kann so bald er die Schriften hat und im Gegenzug sollte Adjin ihn am Leben lassen.“ „Ich verstehe, den ersten Pfeil hat also sie abgeschossen, sie wollte mich los werden, um dann freie Bahn zu haben.“ „So hat sie es gesagt. Allerdings hatte Adjin da wohl andere Pläne.“ „Inwiefern?“ „Er wollte Seto töten.“ „Warum?“ „Dass sie sich nicht ausstehen können, war noch nie ein Geheimnis. Aber ich denk dass du auch eine gewisse Rolle dabei gespielt hast.“ „Ich?“ „Ja, so hätte er den Nebenbuhler los gehabt.“ „Das ist doch krank.“ „Ganz offensichtlich.“ „Und was passiert jetzt mit den beiden?“ „Sie bekommen ihre gerechte Strafe.“ „Was für eine?“ Er schüttelte den Kopf und zeigte mir damit, dass er nicht vor hatte diese Frage zu beantworten. „Es ist besser.“ Ich seufzte und nickte anschließend, was sollte ich auch anderes machen? Er würde seine Meinung eh nicht mehr ändern. „Gut, also bist du einverstanden mit der Vermählung?“ „Ich hab doch eh keine andere Wahl.“ „Seto will dich zu nichts zwingen.“ Jetzt war es an mir zu schmunzeln. „Das kann er auch gar nicht.“ „Das heißt also ja?“ Ich nickte als antwort. „Ich wusste es.“ „Woher?“ „Ihr liebt euch, dass ist deutlich zu sehen.“ „Echt?“ „Für jeden hier schon, nur für euch scheinbar nicht.“ „Wir streiten die meisten Zeit.“ „Eben deswegen.“ „Was heißt hier deswegen? Für gewöhnlich streitet man mit Leuten die man nicht ausstehen kann.“ „Nicht nur.“ Ich seufzte wieder, das war eindeutig nicht der Tag an dem ich irgendwelche Diskussionen gewann. Ich konnte mich einfach nur geschlagen geben und anscheinend quittierte Atemu mein seufzen ebenfalls als Niederlage, denn ein lächeln machte sich auf seinen Lippen breit. „Wenn Seto wieder Fit ist bereiten wir alles vor.“ „Wie läuft das ab?“ „Es wird nichts aufwendiges, große Hochzeiten finden nur von Königsvermählungen statt.“ „Okay und was genau passiert dann?“ „Ich werde euch vor den Priestern offiziell als Mann und Frau erklären und es dem Volk mitteilen. Anschließend findet noch eine kleine Feier unter uns statt und das war es dann auch schon.“ „Also nichts Besonderes?“ „Nein.“ Ich seufzte erleichtert, große und vor allem wichtige Veranstaltungen waren noch nie mein Ding gewesen. „Zum Glück.“ „Du magst wohl keine großen Feiern?“ „Nicht sonderlich, aber am wenigsten, wenn ich der Mittelpunkt bin.“ „Dann wird es dich freuen zu hören, dass die eigentliche Vermählung innerhalb von einigen Minuten vorbei ist.“ „Das ist gut.“ „Das freut mich, dann bleibt nur noch abzuwarten, bis Seto wieder auf den Beinen ist.“ „Wie lange wird das dauern?“ „Einige Wochen sicherlich.“ „Ist es sehr schlimm?“ „Er ist zäh Aya, der steckt das weg.“ „Ich weiß, aber trotzdem mach ich mir Sorgen und vor allem Vorwürfe.“ „Das brauchst du nicht.“ „Doch, wenn ich auf ihn gehört hätte, wer das vielleicht nicht passiert.“ „Du hättest es auch nicht verhindern können wenn du nicht im Tempel gewesen wärst.“ „Vielleicht schon.“ „Nein Aya. Sati hätte zwar keinen Pfeil abgeschossen, aber Adjin dafür umso mehr.“ Wieder konnte ich mich, mit einem seufzen, nur geschlagen geben, denn schon wieder wusste ich dass er recht hatte. „Willst du noch irgendwas? Ich würde gern zurück zu ihm gehen.“ „Nein, geh nur. Ich muss ohne hin weiter arbeiten.“ „Okay.“ Ich verließ den Thronsaal also, ließ Atemu mit seiner Arbeit zurück und machte mich auf den Rückweg zu Seto. Als ich durch die Tür ging, spürte ich bereits seinen Blick auf mir, er war also wach und sah deutlich besser aus als vergangene Nacht. Ich ging zum Bett und ließ mich wie am Vorabend auf den Kissen nieder. „Wie geht es dir?“ „Wie es mir geht? Du siehst dass es mir gut geht, sag mir lieber wie es dir geht.“ „Es ist noch alles Wichtige dran.“ „Findest du das etwa lustig?“ „Nein, nicht wirklich.“ „Dann hör auf mit dem Blödsinn. Ich mach mir sorgen.“ „Ich hab dir schon mal gesagt dass du das nicht brauchst.“ „Tu ich aber.“ „Das hat nicht zufällig was mit der Liebeserklärung zu tun?“ Ich sah überrascht zu ihm und wie nicht anders zu erwarten zierte ein leichtes grinsen seine Mundwinkel. Machte er sich jetzt etwa über mich lustig? Das war definitiv nicht das richtige Thema dafür. Aber statt wütend zu werden, senkte ich den Blick und atmete tief durch. „Das hast du gehört?“ „Ja und es hat ziemlich lange gedauert es dir zu entlocken. Wenn ich gewusst hätte dass ich halb sterben muss damit du es endlich zu gibst, hätte ich mich schon eher vor ein paar Pfeile geworfen.“ Das war doch nicht zu fassen, er tat es schon wieder. „Du bist ein Blödmann!“ Statt mir eine Antwort darauf zu geben, oder zu widersprechen, zog er meinen Kopf näher zu sich und versiegelte meine Lippen mit seinen. Lange hielt er den Kuss allerdings nicht, vermutlich machten ihm seine Wunden zu schaffen und so lies er mich wieder frei. „Du bist trotzdem ein Blödmann.“ Ein leichtes grinsen seinerseits war die Antwort darauf, es schien ihm also scheinbar nicht sonderlich zu stören, dass ich ihn als Blödmann bezeichnete. Nach einigen Minuten des Schweigens, unterbrach er die Stille. „Er hat mit dir geredet oder?“ „Wenn du Atemu meinst, dann ja.“ „Und?“ „Ich werde nicht nach Hause zurück gehen, wenn es das ist was du meinst.“ „Das heißt du hast zugestimmt?“ „Ja, ich bin so blöd und lass mich darauf ein.“ „Ja, Gefahren bist du noch nie aus dem Weg gegangen, du ziehst sie gerade zu magisch an.“ „So gefährlich bist du gar nicht.“ „Ach ja?“ „Ja!“ Ich piekste ihm mit dem Finger leicht in den Bauch, was bei ihm ein etwas gequältes Stöhnen und einen klagelaut verursachte, und stand anschließend auf. „Wo willst du hin?“ „Ich brauch ein Bad und außerdem sollst du dich ausruhen.“ Ich wartete erst gar nicht auf eine Antwort, machte mich stattdessen sofort auf den Weg in mein Zimmer, suchte mir dort etwas frisches zum anziehen aus dem Schrank und verschwand dann im Bad. Drei Wochen dauerte es bis Seto wieder Fit war und dann war es so weit, die Hochzeit stand unmittelbar bevor. Den ganzen Tag, seit der frühesten Morgenstunde, wuselten irgendwelche bedienste umher. Ich stand inzwischen ziemlich genervt neben Atemu und beobachtete wie der Tisch im Speisesaal hergerichtet wurde. „Ich dachte das wird nichts Aufwendiges.“ „Wird es auch nicht.“ „Und wieso machen die hier dann schon den ganzen Tag so einen stress?“ „Sie wollen es eben perfekt machen.“ „Dafür muss aber diese haufenweise Dekoration nicht sein.“ „Aya, man heiratet nur einmal und dieser Tag soll dir ja schließlich in Erinnerung bleiben.“ „Du hast aber gesagt, dass das nichts Großes wird.“ „Seto ist immerhin ein Hohepriester, ein sehr guter Freund und mein Cousin, da gehört eine Feier einfach dazu.“ „Großartig, wo steckt Seto eigentlich?“ „Er muss noch was erledigen.“ „Typisch, kaum dass er wieder fit ist, schon ist er wieder den ganzen Tag unterwegs.“ „Es ist viel liegen geblieben in den drei Wochen.“ „Ich weiß, aber trotzdem.“ „Er kommt schon nicht zu seiner eigenen Hochzeit zu spät.“ „Darüber mach ich mir keine Gedanken, eher dass ich das weite suche.“ „Das hättest du dir etwas früher überlegen müssen, Aya.“ „Ich weiß, ich weiß, aus der Sache komm ich nicht mehr raus.“ „Genau.“ „Wann geht es endlich los?“ Atemu antwortete mir nicht sofort, er hatte den Blick auf die große Tür hinter mir gerichtet, durch die gerade jemand herein kam, was an den Schritten zu hören war. „Sobald du dich umgezogen hast.“ Ich runzelte verwirrt die Stirn, drehte mich dann aber um und erblickte Seto. Na wenigstens etwas, jetzt konnte ich das ganze hinter mich bringen, bevor ich den Entschluss fassen konnte doch noch still und heimlich zu verschwinden. Es war nicht so, dass ich kalte Füße bekam, nein, es war eher so, dass ich von Stunde zu Stunde immer aufgeregter wurde. Das Gewusel der Bediensteten machte das ganze nicht gerade besser. Deshalb war ich froh dass Seto endlich da war. Nun hieß es nur noch umziehen und dann konnte es los gehen. Keine zehn Minuten später stand ich in einem schönen Kleid direkt neben Seto, vor uns stand Atemu, links und rechts hatten sich Priester, Magier und allerlei andere wichtige Personen eingefunden und warteten darauf dass Atemu das Wort ergriff. An sich befanden sich vermutlich nicht einmal zwanzig Leute in diesem Raum, was mir sehr gelegen kam. Atemu hatte recht gehabt, die ganze Prozedur hatte nicht länger als ein paar Minuten gedauert. Eigentlich hatte er den Anwesenden nur kurz erklärt weswegen wir hier waren und dass ich ab dem heutigen Tag an Setos Frau war. Anschließend verkündete er die Neuigkeit über einen großen Balkon an das Volk, dass in großen Zahlen unter dem Balkon versammelt war. Danach war das schlimmste bereits hinter mir und wir befanden uns wenig später im Speisesaal. Die Anwesenden bedienten sich eifrig am Essen und Trinken und unterhielten sich miteinander über allerlei unwichtige, wie auch wichtige Dinge. Einige gratulierten Seto und verwickelten ihn anschließend in ein Gespräch. Ich für meinen Teil saß die meiste Zeit da und war damit beschäftigt den Wein abzulehnen den mir die Bediensteten anboten und war froh dass Seto nach etlichen Stunden offenbar der Meinung war, dass es für heute genug war und deshalb zogen wir uns, nachdem wir uns von allen verabschiedet hatten, zurück. Erleichtert aber auch kaputt lies ich mich in das große Bett fallen. „Was für ein Tag, zum glück heiratet man nur einmal.“ „In der Regel schon.“ Während ich es mir auf dem Bett bequem gemacht hatte, zog sich Seto sein Gewand aus und befand sich wenige Minuten später direkt über mir. Ich blickte zu ihm auf und während wir uns stumm in die Augen schauten, war er schon damit beschäftigt mein Kleid zu öffnen, welches er mir wenige Sekunden später auch schon von den Schultern streifte. Ab dem Zeitpunkt, als er meinen nackten Körper betrachtet und mich berührte, wusste ich dass diese Nacht noch lange nicht vorbei war und noch bevor ich mit einem lächeln auf den Lippen einschlief, wusste ich, dass ich zwar das eine Leben aufgegeben, aber gleichzeitig in ein neues hineingefunden hatte. Und ich war mir mehr als nur sicher, dass ich meine Entscheidung niemals bereuen würde… Und? Was sagt ihr zum Ende? Ich hoffe es hat euch gefallen. Wie bereits erwähnt war dies das letzte Kapitel und es folgt nur noch der Epilog. Bis dahin also, eure Yisu Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)