Marauders Time von Himbeerpfote ================================================================================ Kapitel 7: Der Hogwarts-Express ------------------------------- Kapitel 7: Der Hogwarts-Express James warf auf Sirius immer wieder fragende Blicke und nickte zu Remus’ Rücken. Manchmal runzelte James auch die Stirn, doch er bekam von seinem Freund nur ein Schulterzucken und ein breites Grinsen. Immer wieder sah Remus in die verschiedensten Abteile rein, jedoch schien der Zug vollkommen besetzt zu sein. „Tja… Müssen wir wohl draußen bleiben… und die Zugfahrt im Gang genießen…“, lachte Sirius und entlockte seinem Freund James ein flüchtiges Lächeln. „Nicht ganz…“, murmelte Remus und öffnete eine weitere Tür. Seufzend lehnte sich James an die gegenüberliegende Wand und sagte: „Gibst du überhaupt mal auf?“ „Hallo… Ist hier noch Platz für drei Personen?“, fragte Remus und lächelte Peter freundlich an. Peter schreckte auf und sammelte seine Sachen ein. „Danke…“, seufzte Remus und setzte sich Peter gegenüber. Ihm folgten ein äußerst gutgelaunter Sirius Black und ein erschöpft aussehender James Potter. Die beiden bedankten sich kurz für die Plätze und ließen sich neben Remus und Peter nieder. „Eigentlich nicht...“, lächelte Remus. „Wie du siehst, kommt man auch irgendwann an sein Ziel!“ „Also… Warum bist du so spät gekommen, James?“, fragte Sirius begierig. „Hab verschlafen…“, grinste James. Irgendwie wollte er es vor Remus und Peter nicht erzählen. Verlegen sah er Remus und Peter an. Peter lächelte kurz und sah dann wieder aus dem Fenster. Remus hingegen richtete seine gesamte Aufmerksamkeit auf James. Es war schon seltsam mit einem Potter und einem Black in einem Abteil zu sitzen. Plötzlich erkannte James Remus und fragte erstaunt: „Warst du nicht der in der Winkelgasse?“ Remus nickte leicht und ließ sein Lächeln verschwinden. Ihm war diese Erinnerung von seinem einzigsten Besuch in der Winkelgasse nicht gerade angenehm. „Ich hatte eigentlich erwartet, dass du mit diesem Mädchen in einem Abteil sitzt… Du weißt schon, die dich begleitet hatte…“, sagte James. „Fängst du schon wieder an!“, stöhnte Sirius. „Der hat mich damals die ganze Winkelgasse durchgenervt, ob ich sie kennen würde…“ Remus musste kurz auflachen, als sich James auf Sirius stürzte, um diese abfällige Bemerkung zu rächen. Peter dagegen drückte sich tiefer in seinen Platz und beobachtete die freundschaftliche Rangelei mit angstgeweiteten Augen. Als sich James und Sirius beruhigten, antwortete Remus lächelnd: „Ich kenne Lily eigentlich auch kaum…“ „Aber du kennst sie besser als uns!“, bemerkte Sirius und strich sich seine Haare zurecht. Darauf hatte Remus keine Antwort und zuckte nur mit den Schultern. ‚Du hast mich doch angesprochen…’, dachte sich Remus. „Ist ja auch egal!“, gab James sein Kommentar dazu und sah zu Peter, der neben ihm saß. „Falls es für manche noch nicht klar ist, ich bin James Potter!“, fügte er hinzu. „Sirius Black…“, sagte Sirius und hob seine Hand kurz zum Gruß. „Remus John Lupin.“, lächelte Remus und sah zu Peter. Dieser wimmerte ein: „Peter Pettigrew…“ James und Sirius sahen sich stirnrunzelnd an. „Hast du verstanden, was er genuschelt hatte?“, fragte Sirius grinsend zu James, der nur den Kopf schüttelte. „Peter Pettigrew, habe ich gesagt!“, rief Peter. James, Sirius und Remus starrten den zitternden Peter an und mussten lächeln. Peter, der am ganzen Leib zitterte, wunderte sich über seinen Mut. „Hi Peter!“, rief Sirius und lehnte sich wieder zurück. James schüttelte Peter die Hand und lehnte sich dann auch zurück. Lächelnd schüttelte Remus den Kopf und fragte dann vorsichtig: „Seid ihr immer so drauf?“ „Manchmal…“ – „Eigentlich immer…“ – „Wenn die Familie gerade nicht anwesend ist!“ – „Ach komm, Sirius! Als ob du da einen Unterschied machst!“ – „Manchmal…“ – „Also eigentlich nie!“ Verwirrt starrten Remus und Peter die beiden Freunde an und schüttelten den Kopf als die beiden loslachten. -//-//-//- „Erzählt mal über eure Familie!“, forderte Remus seine Mitreisenden auf. Peter lächelte unsicher, was hatte er schon zu erzählen? James sah Remus verwundert an und legte sein Magazin „Quidditch – Auf dem neusten Stand“ neben sich. Sirius stöhnte dagegen auf. „Muss das jetzt wirklich sein? Sind wir denn schon so tief gesunken, dass wir uns über unsere Familie unterhalten?“ „Jetzt hör auf zu protestieren! Nicht jeder liebt und achtet seine Familie wie du!“, grinste James und boxte seinem Freund freundschaftlich in den Bauch. „James Potter! Ich warne dich!“, drohte Sirius. Peter und Remus rückten von Sirius ein Stücken weg und beobachteten die Szene mit verzweifelten Blick. Doch James lächelte nur und streckte Sirius seine Zunge entgegen. „Brillenflubberwurm!“ „Hyperaktives Flummi!“ „Schmalspur-Schleimer!“ „Big Foot!“ „Quidditch-Freak!“ „Du bist doch nur eifersüchtig!“, entgegnete James schmollend. Sirius lachte laut los. Er wusste, dass James noch nie in Wortduellen gut war. Jedoch sollte man sich davor hüten, James zu sehr zu reizen, sonst würde man seinen Kopf auf dem Boden wiederfinden. Remus und Peter starrten auf die beiden und konnten sich alles nicht erklären. Warum wollte Sirius nicht über seine Familie reden? Die Blacks waren doch eine hochangesehene Familie. Bestimmt wusste Sirius viele Geschichten, die Remus interessierten. Als Sirius sich beruhigt hatte, schmollte James immer noch hinter seinem Magazin. „Och komm schon… Jamesie!“, grinste Sirius, doch er bekam keine Antwort. Sirius seufzte und stand auf. Remus dachte, er wollte aus dem Abteil gehen. Doch diese Vermutung wurde nicht bestätigt, als Sirius vor James in die Knie ging. Peter starrte auf Sirius Black, der vor James Potter kniete und sein traurigstes Gesicht aufzog. Remus dagegen lachte auf, als Sirius in klagender Stimme zu James flehte: „Bitte, bitte, bitte… James… verzeih mir! Ich wollte dich nie verletzen! Du weißt doch, dass ich dich brauche… und mein kleines Ego sprang halt mal wieder durch…“ James fing plötzlich an zu zittern. „Weinst du jetzt echt?“, fragte Sirius erschrocken und sprang auf. James ließ sein Kopf zwischen seine Knie sinken und zitterte stärker. Doch schon bald hörte man James lachen. Erleichtert setze sich Sirius wieder auf seinem Platz und sah seinem Freund zu, wie er gegen seinen Lachkrampf kämpfte. James’ Lachen war so ansteckend, dass Sirius, Remus und Peter nicht umhin kamen mitzulachen. Benahe hätten sie die freundliche Hexe mit dem Servicewagen verpasst. Zur Entschädigung gab Sirius allen einen aus. „Was für eine Entschädigung?“, fragte Remus vorsichtig. „Das ihr meine Anwesenheit ertragen müsst…“, grinste Sirius und lachte auf. „Einfach mal so… Weil ich Lust und Laune hab!“ Remus runzelte die Stirn und suchte James Blick, der jedoch zuckte mit den Schultern und sagte: „Genieß es… Remus… Denn solche Anlässe sind äußerst selten!“ -//-//-//- „Ich kann mich kaum noch bewegen!“, stöhnte James und rieb sich zufrieden den Bauch. „Kein Wunder… Du hast hier ja fast alles verputzt!“, grinste Sirius. Er war nicht sauer auf James, denn er hatte es schon im Voraus gewusst, dass James ziemlich viel essen würde. „Ich trainiers mir doch wieder ab!“, erklärte James mit seiner Lieblingsausrede. „Ja, aber erst wenn du zuhause bist!“, grinste Sirius. „Schon vergessen? Erstklässler dürfen noch keinen Besen besitzen!“ „Fuck!“, rutschte es James raus. „Dann schickt mir mein Vater also meinen Besen nicht!“ „Du hast einen Besen?“, fragte Peter erstaunt. James nickte und seufzte: „Ein Jahr ohne Quidditch! Lasst mich sterben!“ „Jetzt krieg dich mal wieder ein…“, lächelte Remus. „So schwer ist es doch ohne Quidditch auch nicht!“ „Hast du jemals Quidditch gespielt?“ „Nein.“ „Dann verstehst du mich nicht. Denn Quidditch ist wie eine Droge… Meine Droge… Wenn man einmal damit angefangen hat, kann man nicht aufhören!“ „Jetzt spinn nicht! Es ist doch nur eine Sportart!“ „Es ist DIE Sportart!“ Remus seufzte und wendete sich ab. Die Landschaft zog sich ziemlich schnell an dem Fenster vorbei. „Wann sind wir denn endlich da?“, quengelte Peter. „Bald!“, stöhnten Remus, Sirius und James gleichzeitig auf. Sie hatten die ganze Zugfahrt diese Frage mindestens hundertmal anhören müssen. „Wann ist bald?“ „Eben bald!“, sagte Sirius und öffnete die Abteiltür. James vergrub sich wieder hinter seiner Zeitschrift und Remus hatte den ‚Tagespropheten’ aus der Tasche gezogen. Sirius warf die Abteiltür wieder zu und öffnete sie wieder. „Unterhalt mich, James!“, quengelte er. James dagegen streckte seinen Mittelfinger zu Sirius und murmelte abwesend: „Steck dir den doch in den Arsch!“ Sirius seufzte und öffnete die Tür wieder. Doch bevor er die Tür wieder zuwerfen konnte, schlich sich ein kleines Kätzchen ins Abteil. Sirius starrte das Kätzchen an. Auch James und Remus wurden aufmerksam, denn das Knallen einer zugeworfenen Abteiltür blieb aus. Peter starrte das Kätzchen an und zog wimmernd seine Beine zu sich hoch. Sirius hob die Katze auf und sagte zu Peter: „Wie bist du denn drauf?“ „Ich mag keine Katzen!“, wimmerte Peter und drückte sich wieder in seinen Platz. Sirius lachte auf und kraulte dem schwarzen Kater hinter dem Ohr, dieser schnurrte. „Jetzt hast du doch deine Beschäftigung!“, grinste James und vergrub sich wieder hinter dem Magazin. Remus sah empört zu James und dann zu Sirius. „Die wird bestimmt einen Besitzer haben! Du musst sie zurück geben!“ „Er!“, sagte Sirius gedankenverloren. „Was ‚er’?“ „Das ist ein Kater!“ „Ist ja auch egal! Der Kater muss zurück zu seinem Besitzer!“ „Bestimmt ist es eine sie…“ „Hä? Ich dachte das Tier wäre ein er? Und jetzt doch eine sie?“ murmelte Peter verwirrt. „Ist es doch auch…“ „Aber wieso dann sie?“, fragte Remus. „Weil der Kater bestimmt einem Mädchen gehört!“, erklärte James und sah über den Rand seiner Brille zu Sirius. Dieser grinste nur und nickte. „Meinst du sie wird tränenüberströmt hier reinplatzen?“, fragte Sirius feixend. „Bestimmt… Dann kannst du sie ja trösten, du Held!“, lachte James. Sirius lachte auf. „Als ob du es schaffen würdest, das Mädchen dann abzuschleppen!“ Remus traute seinen Ohren nicht. Elfjährige unterhielten sich über ein mögliches Mädchen, dass sie abschleppen konnten? Waren sie dafür nicht noch etwas zu jung? Diese Meinung teilte er ihnen auch vorsichtig mit. James und Sirius sahen Remus verwundert an. „Du hast ja recht!“, sagte dann James. „Feigling!“, lachte Sirius. „Du hast doch nur Angst einen Korb zu bekommen!“ „Von wegen! Ich könnte in Hogwarts jedes Mädchen haben, was ich will!“, entgegnete James mit leicht geröteten Wangen. „Okay... lass uns wetten... Das Mädchen, dass den Kater abholt ist dein Mädchen... Keiner von uns drei wird sie anmachen… Du hast solange Zeit, bis es von Hogwarts geht!“, erklärte Sirius die Wettbedingungen. „Einverstanden!“, sagte James und reichte Sirius siegessicher die Hand. „Die Wette hast du gewonnen, wenn du sie dazu bringst, dass sie mit dir ausgeht…“, lachte Sirius. Remus und Peter starrten James an. Sie konnten es nicht fassen, dass James Potter eine solche Wette einging. „Das ist doch absurd!“, rief Remus und lachte auf. Bestimmt wollten die beiden Peter und ihn wieder veralbern. -//-//-//- „Wir sollten uns langsam umziehen… Es wird schon dunkel… Wir erreichen Hogwarts bestimmt in wenigen Minuten!“, sagte Remus und wendete sich vom Fenster ab. „Du hast recht… Aber was soll ich jetzt mit Gulliver machen?“, fragte Sirius bedrückt. „Mit wem?“, fragte James stirnrunzelnd. „Gulliver… Der Kater!“, seufzte Sirius und deutete auf den kleinen schwarzen Kater in seinem Schoß. „Nimm ihn mit!“, sagte James und fing sich einen protestierenden Blick von Remus ein. „Er kann ihn doch nicht behalten!“ „Wenn er sich doch bei Sirius wohlfühlt…“ „Aber er gehört ihm nicht!“ „Hey! Das ist das erste Lebewesen, dass ich bei ihm wohlfühlt!“ „Das war jetzt unfair!“, schaltete sich Sirius dazu. „Ich kann doch nichts dafür, wenn du sämtliche Tiere auf mich hetzt!“ „Jetzt bin ich’s mal wieder!“, seufzte James und zog sich um. „Ja klar! Wer denn sonst?“ „Mein Großvater…“ „Klar… Weil der Kanarienvogel auch auf dein Großvater hört!“ James konnte nicht mehr… Er musste loslachen. Die Erinnerung war einfach zu komisch um ernst zu bleiben. „Was ist denn da passiert?“, fragte Peter neugierig. „Das blöde Vieh war total aggressiv!“, grummelte Sirius. „Piepsie war doch nicht aggressiv!“, verteidigte James seinen Vogel lachend. „Nein! Das Teil hat mich nur durch euer gesamtes Haus gejagt! Die Narben hab ich heute noch!“ „Ja, wenn du ihm auch beim Schlafen störst!“, lachte James und lief in Gefahr einen zweiten Lachkrampf zu bekommen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)