Liebe in der Nacht von Skachen ================================================================================ Kapitel 12: Der lange Weg zu Joey --------------------------------- Kapitel 12 – Der lange Weg zu Joey Kaiba trieb sich wie so oft auf der Mülldeponie herum. Hier konnte man des öfteren Herumtreiber, sowie Obdachlose und Gesetzesbrecher antreffen. Eben diese suchte Kaiba. Er schritt langsam zwischen den einzelnen Müllbergen entlang. Er war umringt von ausrangierten Waschmaschinen, defekten Fernsehern, alten Möbeln und unbrauchbarem Schrott. Eine typische Müllhalde eben. Kaibas Suche schien heute Abend nicht sonderlich von Erfolg gekrönt zu sein. Doch plötzlich entdeckte er doch etwas Interessantes. Es war eine Leinwand! Auf dieser war ein großer, hellrosaner Fleck, der mit schwarzen Strichen, die in alle Richtungen zeigten verziert war. In dem Fleck waren oben noch zwei weitere, kleinere Flecken und unten ein wagerechter Strich. Kaiba schoss es wie ein Blitz durch den Kopf. Das hier war ein Portrait von seinem Schöpfer Mephisto! Kaiba ging näher an das Bild heran und nahm es in die Hand. Durch seine Fähigkeiten erkannte er, dass dieses Bild von Joey gemalt worden sein musste. Er konnte förmlich sehen, wie Joey jeden einzelnen Strich gemalt hatte. Das Bild war gerade Mal eine Woche alt. Leider konnte er aber nicht herausfinden, wo Joey steckte. Da war er endlich, ein Hinweis auf Joey. Nachdem Kaiba schon mehrere Wochen gesucht hatte, waren seine Hoffnungen Joey wieder zu sehen fast erloschen. Dieses Bild zeigte jedoch, dass Joey noch leben musste, oder bis vor kurzem gelebt hatte. Wie kam eigentlich Joey dazu, Mephisto zu portraitieren? Hatte etwa Mephisto etwas mit Joeys Verschwinden zu tun? Das würde jedenfalls erklären, warum sich die Freunde von Joey nicht eine Minute um ihn gesorgt hatten. Mephisto hätte die Gedanken der Freunde beeinflussen können!? Es musste wohl so sein. Mephisto hatte Joey entführt! Doch wie sollte Kaiba Mephisto finden? Mephisto war stärker als er, also konnte er ihn nicht finden. Er war zwar sein Schöpfer, aber durch Mephistos Stärke konnte er nur gefunden werden, wenn dieser das auch wollte. Seine Fähigkeiten waren so stark, dass er von der Bildfläche verschwinden konnte. Kaiba hatte also keine Chance seinen Schöpfer zu finden. Doch es gab zum Glück andere Wesen, die ihm helfen konnten. Es gibt einen Zusammenschluss von sehr starken Wesen, die sich als Selbsthilfegruppe tarnen. Sie treffen sich einmal im Monat. Oftmals kommen Menschen zu ihnen, um sich bei ihren Problemen helfen zu lassen. Kaiba musste nur in den Medien nachsehen, um herauszufinden, wo sich diese Gruppe als nächstes treffen würde. Sie nannte sich intempesta nox, was soviel wie tiefe Nacht bedeutete. Kaiba sah sich um. Vielleicht würde er hier eine Zeitschrift finden, in der die Gruppe eine Anzeige hätte!? Doch es war erfolglos. Kaiba verließ die Mülldeponie und ging in die Stadt. Er hoffte einen noch geöffneten Kiosk zu finden. Nach längerer Suche fand er schließlich einen. Er kaufte mehrere Zeitschriften, in denen eine Anzeige von einer Selbsthilfegruppe nicht fehl am Platz sein würde. In einer Frauenzeitschrift mit dem Titel: „Wie lebe ich ein gutes Leben“ fand er schließlich wonach er suchte. Das stand es: Intempesta nox. Helfen Ihnen bei jeglichen Problemen und kleinen Lastern. Treffen ist immer einmal im Monat, ab 18: 00 Uhr an jedem ersten Freitag im Monat. Treffpunkt ist das Anwesen der Intempesta nox in Lyon. Bei Interesse telefonisch melden, oder vorbeikommen. Zufällig war heute der 1. Juni. Morgen Abend wäre der erste Freitag im Monat. Kaiba konnte es kaum erwarten. Nächsten Abend konnte er diese Gruppe besuchen! In dieser Gruppe trafen sich die ältesten und stärksten Wesen seiner Art, die er kannte. Sie wussten nahezu genau, wo sich jedes Wesen aufhielt. Sie könnten Kaiba verraten, wo Mephisto sich gerade aufhielt. Um nicht erkannt zu werden luden sie durch solche Anzeigen Menschen zu sich ein. Diese Gruppen gab es überall auf der Welt zerstreut. Jeder, der ein Wesen war konnte Mitglied werden. Das einzige, was man dort machte war, dass man über die Geschehnisse der Welt sprach. Diese Gruppe war also ein Informationszentrum für Wesen, wie Kaiba. Aber warum sollte er eigentlich bis morgen warten? Kaiba machte sich so schnell er konnte auf den Weg zu dem Anwesen der Intempesta nox in Lyon. Er betrachtete das imposante weiße Haus. Es war umgeben von einer großen Grünanlage und einem hohen Eisenzaun. Einer der Vorteile eines Wesens war, das es immer reicher wurde. Der Eisenzaun war kein großes Problem für Kaiba. Er verbog die Eisenstangen mit bloßen Händen. Er schritt langsam zu der Haustür. Ehe er an dieser angelangt war stellte sich ihm eine in einen schwarzen Mantel verhüllte Person entgegen und verschränkte die Arme. „Was willst du hier Kaiba? Das Treffen ist erst Morgen!“, dröhnte die tiefe Stimme der verhüllten Person. Sie war natürlich auch ein Wesen, ebenso wie Kaiba. Daher wusste sie auch Kaibas Namen. „Ich muss etwas mit eurem Anführer besprechen!“ „Warum willst du Ganton sprechen? Welch ein Anliegen hast du? Sag schon!“, forderte der andere Kaiba auf. Endlich hatte Kaiba es geschafft den Namen des anderen herauszufinden. „Nimrod, ich werde es dir nicht sagen! Bring mich jetzt zu Ganton! Ich könnte dem Anführer doch eh nicht schaden. Dazu bin ich zu schwach und du weißt das ganz genau! Also warum hältst du mich grundlos auf Nimrod?“ Nimrod blieb noch kurz stehen, bevor er einen Schritt zur Seite machte um Kaiba zu zeigen, dass er den Anführer sprechen durfte. Kaiba ging in das Haus. Überall standen weitere Wesen, die in schwarze Mäntel verhüllt waren. Diese zeigten Kaiba den Weg zu dem Anführer. Er betrat einen großen Raum, in dem sich ein langer Tisch befand, der mit Kerzen bestückt war. Am Ende des Tisches saß eine ebenfalls in schwarz gehüllte Gestalt. Sie hatte rostbraune kurze Haare und stechend grüne Augen. Das war wohl Ganton. „Hallo Kaiba! Komm näher! Was willst du von mir?“, dröhnte er. „Ich muss wissen, wo sich Mephisto aufhält!“, platzte Kaiba heraus. „Das müsstest du doch wissen. Er ist dein Schöpfer. Du bist wirklich schwach, Kaiba, wenn du noch nicht einmal weißt, wo sich dein Schöpfer aufhält!“ Kaiba musste sich diese Beleidigungen anhören. Wäre er ausgerastet, hätte er überhaupt nichts mehr aus ihm herausbekommen. Er starrte stattdessen Ganton in die Augen. Dieser ergriff wieder das Wort: „Ich darf dir nicht sagen, wo sich Mephisto aufhält. Das würde seine Privatsphäre verletzten! Wenn er es dir nicht selber erzählt, wo er wohnt, dann tut es mir leid! Wäre ja noch schöner, wenn jedes Wesen einem anderen, vielleicht stärkeren Wesen ausliefern. Nein, nein und nochmals nein Kaiba!“ „Sag es mir! Als Dank werde ich euch finanziell unterstützen.“ Jedes Wesen war ab einem gewissen Alter reich. Besonders Ganton, der so alt war, das man es nicht mehr zurückrechnen konnte, hatte Unmengen an Geld. Aber Geld war das einzige was Kaiba bieten konnte. Heißt es nicht, Geld regiert die Welt? Ganton neigte den Kopf zur Seite, als ob er sehr angestrengt nachdenken müsste. „Mit sehr viel finanziellen Mitteln.“, überwand sich schließlich Kaiba. „Also schön!“, meinte Ganton sofort. „Mephisto befindet sich… Kaiba, wenn du mir das Geld nicht in einigen Wochen zukommen lässt, dann lasse ich dich verfolgen und vernichten, ist das klar?“ Kaiba nickte widerwillig. „Also Mephisto befindet sich… Kaiba, du darfst dir auf keinen Fall anmerken lassen, dass du die Informationen von mir hast. Ich denke du bist stark genug, um unser kleines Geschäft in deinen Gedanken zu verschließen!?“ Kaiba nickte wieder. Er hielt es kaum noch aus, immer unterbrach sich dieser Ganton selber! Aber er musste Ruhe bewahren. „Was wolltest du noch gleich von mir wissen? Ach ja, Mephisto! Mephisto lebt zurzeit am Strand von… Wie viel Geld wolltest du mir noch einmal zukommen lassen?“ Kaiba kochte schon förmlich über. Am liebsten würde er hier verschwinden. Doch Ganton war einer der Ältesten, wenn nicht er wusste, wo sich Mephisto befand, wer dann? Wahrscheinlich kaum jemand. „Viel und reichlich“, zischte Kaiba. „Was willst du eigentlich von deinem Schöpfer?“, erkundigte sich Ganton. Kaiba wurde es endgültig zu viel. „Das geht dich überhaupt nichts an, wenn du es nicht schon lange in meinen Gedanken gelesen hast! Denkst du, ich hätte nicht gemerkt, wie du in meinen Verstand eingedrungen bist? Leider bin ich zu schwach, um dich auszuschließen. Sag mir sofort, wo sich Mephisto aufhält, oder ich werde dich angreifen! Zwar werde ich dich nicht töten können, aber ich werde dir schaden können!“ Ganton machte Kaibas Wut mit einem Handwedeln zunichte. „Ist ja schon gut. Du musst doch nicht gleich handgreiflich werden! Mephisto befindet sich am Strand unweit der Stadt Perpignan. Überbring mir das Geld in einigen Wochen, sonst droht dir der Tod, Kaiba“, befahl Ganton und verschwand in irgendeinem anderen Zimmer. Endlich hatte Kaiba die Information bekommen, die er haben wollte. Ganton hatte scheinbar keine Lust gehabt auf eine Auseinandersetzung mit Kaiba. Denn gewonnen hätte mit Sicherheit Ganton. Also am Strand unweit von Perpignan. Diese Information reichte Kaiba völlig. Zwar hatte er eine Menge Geld verloren, aber was machte das schon. Er würde bald erfahren, ob Joey bei Mephisto ist oder nicht! Hoffentlich war Joey bei Mephisto! Ansonsten wüsste Kaiba nicht mehr, was und wie er weiter machen sollte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)