Liebe in der Nacht von Skachen ================================================================================ Kapitel 15: Der Nebel lichtet sich ---------------------------------- Kapitel 15 – Der Nebel lichtet sich Joey schlug auf einmal die Augen auf und starrte Kaiba völlig verdutzt an. „Kaiba? Was machst du hier, neben mir im Bett???“ Kaiba konnte es nicht fassen, Joey hatte scheinbar sein Gedächtnis wieder! Grund genug ihn ein bisschen zu ärgern. Kaiba lächelte. „Wonach sieht es denn aus Joey?“ Joey beantwortete diese Frage nur mit einem weit geöffneten Mund und sprang vom Bett. Kaiba wollte Joey noch ein bisschen mehr verunsichern. Zwar liebte er Joey, doch so ein kleiner Scherz konnte doch nicht schaden?! „Weißt du es denn nicht mehr? Das ist aber seltsam… Dabei war die Nacht doch so herrlich gewesen! Bevor du eingeschlafen bist hast du mir sogar noch etwas anderes erzählt!“ Kaibas Lächeln wurde immer breiter. „Aber… Nein… Das kann doch nicht… Nein!“ Joey schüttelte heftig den Kopf. „Komm her, bitte. Ich werde es dir zeigen. Hab keine Angst, Joey!“, flüsterte Kaiba und winkte Joey zu sich herüber. Joey verkrampfte sich und schlug mit seinen Fingern ein Kreuz gegen Kaiba: „Nein! Aus, Kaiba! Pfui! Verschwinde! Komm mir ja nicht zu nahe!“ Da Kaibas Lächeln schon fast von einem Ohr zum anderen ging verstand auch endlich Joey, dass das alles nur ein Spaß war und entkrampfte sich wieder. Kaiba musste daraufhin laut los lachen. „OK, Kaiba. Du hast es geschafft.“, gab Joey widerwillig zu. „Aber jetzt ernsthaft, was mache ich hier?“ Kaiba der sich gerade wieder etwas unter Kontrolle hatte erklärte Joey alles. Von dem Moment an, an dem er in der Stadt das Bewusstsein verloren hatte über die Entführung und die Lügengeschichten von Mephisto bis hin zu seiner Rettung durch Kaiba. Joey blickte Kaiba nur ungläubig an. „Also, ich habe mein Gedächtnis verloren und bin bei einem gewissen Mephisto aufgewacht. Der erzählte mir dann irgendwelche Lügengeschichten, sodass ich mich in ihn verliebte. Dann kamst du heldenhafter weise und hast mich von diesem Mephisto befreit?“, fasste Joey zusammen. „Entschuldige Kaiba, aber das ist ziemlich weit hergeholt!“ Kaiba merkte schon, dass es etwas schwerer mit Joey werden würde… „So war es aber! Ebenso ist es die Wirklichkeit, wie ich hier vor dir im Bett sitze.“ Das schien Joey nicht wirklich weiterzuhelfen… Wie auch. Er konnte sich an alles vor dem Gedächtnisverlust erinnern, aber ab da war ein großes Loch. Jetzt erzählte ihm dieser Kaiba von einem Mephisto und wie er von Kaiba heldenhaft gerettet wurde. Da fiel Joey ein, dass er eigentlich vor Kaiba Angst hatte, da er definitiv etwas Unmenschliches war. Also, wieso sollte er gerade einem Unmenschlichen Wesen trauen? „Was grübelst du schon wieder? Also noch mal, Joey. Ich werde dir bestimmt nichts tun! Wenn ich das wollte, dann hätte ich es schon lange getan. Angst ist hier also fehl am Platz. Setzt dich erstmal wieder, ich glaube du hast einiges zu verdauen?! Brauchst du etwas, Wasser? Essen? Sonst etwas?“ Seit wann sorgte sich denn Kaiba so um mich, fragte sich Joey. „Ein Glas Wasser wäre ganz gut“, erklärte Joey. „Kein Problem, mein Süßer!“, trällerte Kaiba und verschwand in einem anderen Zimmer. Joey konnte es nicht glauben, Kaiba hatte ihn eben Süßer genannt! Wie konnte Joey auch nur geglaubt haben, dass Kaiba jetzt, wo er gerade seine Erinnerungen wiedererlangt hatte ihn in Ruhe lassen würde? Ein „nein“ kannte Kaiba wirklich nicht. Alles was er wollte, bekam er auch! So war das eben mit den Reichen. Joey setzte sich auf das Bett und versuchte sich an etwas aus Kaibas Bericht zu erinnern. Woher wusste Kaiba eigentlich was nach seinem Gedächtnisverlust mit ihm geschehen war? Wieder ein Rätsel um Kaiba. Joey starrte an die Wand. Da tauchte ein Gesicht von einem jungen Mann auf. Er hatte schwarze Haare, die ihm etwas über die Schulter gingen und dunkelblaue Augen. Nein, da war natürlich kein Gesicht an der Wand. Joey hatte es sich nur eingebildet. Doch langsam dämmerte es Joey und die Erinnerungen über das Erlebte nach dem Gedächtnisverlust kamen langsam zurück. Als Kaiba mit dem Glas Wasser wiederkam, saß Joey gedankenversunken auf dem Bett, den Kopf in den Händen gestützt und nach unten blickend. Er hockte sich vor Joey hin, dieser bemerkte ihn jedoch nicht. „Joey? Dein Wasser…“ Doch Joey reagierte immer noch nicht. „Ich habe mit Mephisto…nein…geschlafen…“, flüsterte Joey kaum hörbar. Ihm war alles wieder eingefallen. Das einzige was in Bezug zu Mephisto nicht wieder gekommen war, war die Liebe, die Joey empfunden hatte. Sie war von Mephisto nur vorgetäuscht gewesen und ohne dessen Einfluss auf Joey, erlosch die Liebe augenblicklich. Kaiba hatte es gehört und war betrübt. Ein anderes Wesen, dass Joey nur geschadet hatte, hatte mit seinem Süßen die Nacht verbracht. Kaiba wäre am liebsten losgezogen und hätte Mephisto dafür büßen lassen. Aber es war nun mal geschehen und er konnte Joey auch nicht alleine lassen. Joey liefen jetzt Tränen über die Wange. Es war eine gewaltige Untat, einen Menschen so stark zu beeinflussen, wie es Mephisto getan hatte. „Ganz ruhig, Joey. Hier bist du in Sicherheit. Du wirst Mephisto nie wieder sehen, dass verspreche ich dir!“, sprach Kaiba sanft und wischte Joey die Tränen von der Wange. Joey blickte Kaiba mit stark geröteten Augen ins Gesicht. „Und wer beschützt mich vor dir, Kaiba?“, schluchzte er. Das war ein gewaltiger Schlag für Kaiba. Die ganze Zeit bemühte er sich um Joeys Wohlergehen und das war der Dank? Ja, na gut. Er war kein Mensch, aber musste man sich deswegen vor ihm fürchten. Nicht alle Wesen sind gleich. Wie konnte er Joey nur klar machen, dass er ihm nicht schaden wollte??? „Du brauchst nicht vor mir beschützt zu werden. Nie in meinem Leben werde ich dir schaden!“ Joey brach erneut in Tränen aus. Kaiba verstand nicht ganz warum, aber egal. Wenn Joey heulen musste, dann sollte er es tun. Kaiba würde auf jeden Fall nicht in Joeys Gedanken nach einer Antwort suchen. Er stand auf und setzte sich neben ihn auf das Bett. Joey wehrte sich nicht sonderlich dagegen, als ihn Kaiba tröstend in den Arm nahm. Joey spürte wieder die Kälte, die von Kaiba ausgeht, aber er machte sich über etwas anderes Gedanken, als über Kaibas kalten Körper. „Kaiba, was hat er da mit mir gemacht? Wie konnte ich diesem Fremden einfach vertrauen? Warum hat keiner nach mir gesucht und mich dort raus geholt?“, erkundigte sich Joey, richtete sich auf und sah Kaiba direkt in die Augen. „Das ist schwer zu beantworten. Er hat deine Gedanken manipuliert und auch die deiner Freunde.“ Kaiba wurden Joeys Fragen wieder zuviel. Joey könnte durch seine Fragen herausfinden, was er war. Das durfte nicht passieren! Die Antwort reichte Joey aber nicht, er fragte einfach weiter! „Wie konntest du mich dann finden? Kann er deine Gedanken nicht manipulieren?“ „Nein!“, sagte Kaiba in solch einem Ton, der keine weiteren Fragen zuließ. Joey wischte sich mit dem Handrücken seine Tränen aus dem Gesicht. „Gib mir meine Sachen! Ich gehe jetzt!“, verkündete er. Das konnte Kaiba nicht glauben. Joey wollte gehen? „Du hast keine Sachen und ohne diese erkältest du dich da draußen…“ Das war eine billige Ausrede, aber Kaiba wollte Joey unbedingt aufhalten. „Tja, dann ist es eben so! Kaiba, versteh doch, ich muss weg von hier. Ich muss erstmal für mich alleine sein und über alles nachdenken und deine Gesellschaft ist da nicht sehr hilfreich! Und Kaiba, du bleibst hier!“, schnaubte Joey und verließ das Haus so schnell er konnte. Kaiba hörte es donnern. War das die Haustür gewesen? Nein, scheinbar zog ein Gewitter auf. Sollte er Joey hinterher? Kaiba war gerade dabei sich aufzumachen, um Joey hinterher zu laufen, als er überlegte und es lieber sein lies. Wenn Kaiba ihm hinterher hechten würde, so würde er ihn noch mehr beengen und dann war vielleicht jede noch so kleine Hoffnung Joey wieder zu sehen erloschen. Außerdem würde er gegen Joeys ausdrücklichen Befehl handeln. Es donnerte diesmal schon heftiger als zuvor. Das Gewitter war nicht mehr weit. Joey alleine lassen, bei Nacht und bei diesem Wetter? Kaiba schnappte sich ein paar Kleidungsstücke und lief Joey hinterher. Als er ihn erreicht hatte, war er schon ein ganzes Stück von dem Haus entfernt. Joey drehte sich erst gar nicht um, obwohl er bemerkte, das Kaiba hinter ihm ging. „Kaiba, ich habe dir verboten mir zu folgen!“ „Das mache ich auch nicht, Joey. Ich bringe dir nur etwas zum Anziehen. Ich will nicht, dass du krank wirst! Es sind einige Sachen von mir, aber sie passen dir bestimmt und schützen dich vor dem schlimmsten. Bitte, nimm sie!“ „Na, von mir aus.“ Joey zog sich an und vertrieb Kaiba mit einem bösen Blick. „War der böse Blick nicht immer Kaibas Spezialität“ dachte sich Joey. „Egal, schlechter Einfluss färbt halt eben ab“ meinte Joey und ging weiter am Strand entlang. Er musste jetzt alleine sein! Kaiba begab sich wieder in das Haus. Er hatte alles in seiner Macht stehende getan, um Joey zu beschützen. Seine Fähigkeiten durfte er immer noch nicht einsetzten. Es regnete nun sehr stark gegen die Fensterscheiben. Ein Blitzt erhellte fast den ganzen Himmel und kurz darauf folgte ein lauter Donnerschlag. Er machte sich nichts aus dem Wetter. Ihm war es egal, ob es regnete, oder ob die Sonne schien. Doch sein armer Joey war nun ganz alleine dort draußen… Das Gewitter war nun direkt über dem Haus. Stetig zuckten Blitzte am Himmel und kurz darauf folgten laute furchteinflößende Donnerschläge. Ob Kaiba jemals etwas bei Joey erreichen würde? Joey hatte viel durchmachen müssen, vielleicht sollte er ihm ein bisschen Zeit zur Erholung geben?! Das Gewitter wurde immer lauter und stärker. Plötzlich hämmerte etwas wie wild an der Tür. Als Kaiba die Tür öffnete, war niemand zu sehen. „Seltsam…“, murmelte Kaiba. Er konnte hören, wie die Wellen gegen die Bucht brandeten. Das Wasser schäumte wie wild und war so laut, dass man es bin ins Haus hören konnte. Kaiba schloss die Tür wieder und ging in das Zimmer, in dem das Bett stand. Er blieb mitten im Zimmer stehen. War da nicht doch etwas an der Tür gewesen? Er machte kehrt und ging zur Haustür zurück Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)