Liebe in der Nacht von Skachen ================================================================================ Kapitel 31: Erneute Liebe ------------------------- Kapitel 31 – Erneute Liebe - Teil 1 Plötzlich vernahmen sie ein schleifendes, schleppendes und zugleich schwerfälliges Geräusch, welches sich bis tief in die Höhle ausbreitete. Beide sahen sich verwundert an. Mephisto entschloss sich, obwohl er sich der Gefahr von Ganton entdeckt zu werden, bewusst war, dem Geräusch auf den Grund zu gehen. Kaiba folgte ihm. Sowohl Mephisto, als auch er konnten spüren, dass kein Mensch in der Nähe war. Was aber war sonst die Ursache für so ein Geräusch. Vielleicht ein großes Tier? Als sie den Höhleneingang erreicht hatten, sahen und hörten sie nichts Außergewöhnliches. Wie immer sahen sie die vielen scheinbar tropischen Pflanzen und hörten einige Geräusche von seltsamen Tieren. Langsam wagten Beide den Höhleneingang zu verlassen, um die Umgebung zu erkunden. „Da!“, stieß Kaiba plötzlich heraus und verwies mit seinem Arm auf die Linke Seite. „Ich sehe nichts…“, gestand Mephisto. „Da war aber Etwas! Mephisto, da war ein Mensch. Ich habe ganz deutlich, wenn auch nur kurz, die Umrisse eines Menschen gesehen!“, protestierte Kaiba. „Das bildest du dir nur ein! Wenn hier ein Mensch wäre, würden wir es spüren! Es ist wahrscheinlich nur ein großes Tier, welches umherstreift, und nach Nahrung sucht…“, versuchte Mephisto Kaiba zu beruhigen. „Ich habe aber die Gestalt eines Menschen gesehen!“ „Andererseits…“, sagte Mephisto zögerlich, „…andererseits… könnte es auch ein…“ Mephisto suchte die Umgebung mit seinen Augen ab. „Es war nur ein Tier, nichts weiter!“, schlussfolgerte er dann, in der Hoffnung, er würde Recht behalten. Natürlich hatte Kaiba auch einen Vampir gesehen haben können. Es war eigentlich die wahrscheinlichste Erklärung, doch Mephisto wollte es nicht glauben und so weigerte er sich sogar es auszusprechen. Das Geräusch war jedenfalls nicht von einem Vampir, dessen war sich Mephisto ziemlich sicher. Vampire bewegten sich eigentlich nahezu Geräuschlos. „Ein Vampir… Das ist es!“, rief Kaiba auf einmal aus und begann auf Joeys Grab zuzustürmen. „Was hast du vor?“, fragte Mephisto, obwohl er die Antwort auf seine Frage vermutlich kannte. Kaiba schien zu glauben, dass er eben Joey gesehen hatte und wollte sich nun davon überzeugen, dass das Grab leer war. Hastig fing Kaiba an zu graben. Mephisto stellte sich ihm jedoch in den Weg und hielt seine Hände fest. „Lass mich! Lass mich!“, schrie Kaiba und fing an zu weinen. Insgeheim wusste er, dass Joey tot war, aber er wollte es einfach nicht akzeptieren. Er löste sich aus Mephistos Griff und schlug mit den Fäusten auf dessen Brust ein, wobei er seine Worte immer wiederholte. „Kaiba…er lebt nicht mehr… Du hast dir das vorhin nur eingebildet! Es war nur irgendein Tier… Vielleicht ein Bär, nein, ein Tiger oder so…“, sprach Mephisto leise und drückte Kaibas Kopf sanft an seine Schulter. Plötzlich hörten sie ein Rascheln, dicht gefolgt von dem vorherigen Geräusch. Was auch immer für dieses Geräusch verantwortlich war, es schien auf sie zuzukommen. Es näherte sich zwar nur langsam, aber es wurde immer lauter. „Bitte lass es nicht Ganton sein!“ flehte Mephisto innerlich, obwohl er eigentlich die Wahrscheinlichkeit auf einen Vampir zu treffen ausgeschlossen hatte. Am liebsten wäre er in die Höhle zurückgegangen. Er hatte zwar keine Angst vor dem Geräusch, aber es bereitete ihm dennoch großes Unbehagen. Kaibas Tränen waren schon fast versiegt und Beide starrten wie gebannt auf die Richtung, aus der das Geräusch stetig näher kam. Allmählich wurden die Umrisse einer großen Gestalt sichtbar. Tatsächlich konnte jetzt auch Mephisto die Silhouetten eines Menschen erkennen. Kaiba hatte es sich vorhin also nicht eingebildet! Doch ein Mensch konnte es unmöglich sein, da Mephisto es sonst spüren würde. Auf einmal fiel dieses, was auch immer es war, mit einem dumpfen Laut an einen Baum. Kurz darauf verlor es den Halt und landete mit einem weiteren lauten Geräusch auf dem Boden. Danach herrschte Stille. Langsam und zugleich vorsichtig gingen Mephisto und Kaiba auf die Stelle zu, an der das Etwas zusammengebrochen war. Mephisto glaubte nicht, dass Ganton dahinter steckte. Ganton griff meist mit seinen Gefolgsleuten an. Einen Einzelnen loszuschicken passte nicht zu ihm. Dennoch beobachtete Mephisto seine Umgebung genau und war auf einen Angriff gefasst. „Mephisto schnell!“, rief ihm Kaiba plötzlich zu. Kaiba war, ohne, dass er es bemerkt hatte vorgegangen. Als er Kaiba eingeholt hatte, stockte ihm fast der Atem. Kaiba ergriff sofort die nötigen Maßnahmen und gab dem dort Liegendem sein Blut zu trinken. Doch nicht nur aus Kaibas Handgelenken floss Blut, sondern auch aus seinen Augen. Zwischen seinen Tränen und seinem Schluchzen konnte man immer wieder den Namen: „Joey“ hören. Nachdem dieser genügend Blut zu sich genommen hatte, wurde er von Kaiba vorsichtig in die Höhle getragen. Kaiba sah sich um. Nirgends konnte er Mephisto sehen. Vor der Höhle hatte er ihn nicht erspähen können und hier drinnen schien er auch nicht zu sein. Mephisto war verschwunden! Dies stimmte Kaiba sehr traurig und zugleich fühlte er sich unsicher. Seine Hauptsorge galt jedoch Joey, den er auf die Couch gelegt hatte. Er kniete sich neben die Couch und sah sich Joeys Gesicht an. Wirr hingen ihm einige Strähnen im Gesicht und sein Mund war blutverschmiert. Er zündete einige Kerzen an und stellte sie auf ein kleines Tischchen. Joey lebte also! Kaiba grübelte angestrengt darüber nach, wie Joey das hatte überleben können? Er beugte sich vor, um die Strähnen aus seinem Gesicht zu streichen und ihn zu küssen. Ruckartig öffnete Joey seine Augen und erwiderte den Kuss von Kaiba. „Joey, du bist…du bist wach?“, stammelte Kaiba überrascht. Joey versuchte sich aufzusetzen und zog dabei eine schmerverzerrte Miene. „Bleib liegen…“, befahl Kaiba und drückte Joey sanft in die Couch zurück. „Ruh dich erstmal aus und wenn es dir wieder besser geht, musst du mir unbedingt erzählen, wieso du noch lebst!? Die Ungeduld macht mich schier wahnsinnig, da ich so sehr erfahren möchte, warum ich an diesem Wunder teilhaben darf!“, platzte Kaiba heraus. Einen kurzen Moment sahen sich beide tief in die Augen, bis sich Kaiba erhob. „Wohin gehst du?“, fragte Joey mit schwacher Stimme. „Ich gehe in einen der Nebenräume und will ein Buch lesen.“, erklärte Kaiba kurz, gab Joey noch einen Kuss auf die Stirn und hatte den Raum schon fast verlassen, als Joey wieder etwas sagte: „Lass mich nicht alleine! Wenn du willst, erzähle ich dir alles sofort, nur bleib bitte bei mir!“ Kaiba blickte Joey verwundert an. „Du sollst dich doch ausruhen und nicht mich erpressen! Ich möchte zwar alles erfahren, aber deine Gesundheit ist mir weitaus wichtiger, als das Mysterium deines Überlebens zu klären! Wenn du willst, dass ich bei dir bleibe, musst du es mir doch nur sagen! Ich hole mir nur schnell ein Buch und dann komme ich wieder. „Warte!“, hauchte Joey kaum hörbar. Ein Mensch hätte diese Bitte niemals gehört, aber dank Kaibas unmenschlichen Ohren hatte er sie nicht überhört und drehte sich zu Joey. Beide sahen sich abermals tief in die Augen und es legte sich eine angenehme Stille über sie. Joey schloss die Augen und ließ seinen Kopf zur Seite fallen. Einige Minuten verharrte er so, bis er seine Augen wieder öffnete und Kaiba schilderte, was geschehen war. - Teil 2 „Nachdem du mich rausgeschickt hattest, um mit Yugi und den anderen alleine zu reden hat mich Mephisto plötzlich von hinten überfallen. Ich versuchte mich zu wehren, oder wenigstens um Hilfe zu rufen, doch ich konnte es nicht. Mephisto hatte meinen ganzen Körper gelähmt. Dennoch kämpfte ich ununterbrochen dagegen an, doch es half nichts.“, seufzte Joey und sah nach oben. Kaiba kniete sich neben ihn hin. „Es tut mir so Leid, Joey, dass ich nicht da war, um dir zu helfen!“, sagte Kaiba mit einem betrübten Gesichtsausdruck. Joey drehte seinen Kopf zur Seite und musterte Kaibas Gesicht, bis er wieder das Wort ergriff. „Je mehr ich mich versuche zu erinnern, desto verschwommener wird alles. Ich kann mich noch genau an das Gefühl erinnern, als mir Mephisto seine Zähne in den Hals bohrte, aber ab da an ist alles so verworren!“ Kaiba nahm Joeys Hand und versuchte ihn aufmunternd anzusehen. „Nachdem Mephisto von mir abgelassen hatte, weiß ich noch, dass ich zu Boden fiel. Danach befand ich mich in einem großen, schwarzen Nichts. Es schien endlos und undurchdringlich zu sein. Ich lief umher, ohne jedoch zu wissen, in welche Richtung ich mich bewegte. Ich rief nach dir, aber es kam keine Antwort!“ Kaibas Augen füllten sich mit Blut. Er konnte sich nicht verzeihen, dass er Joey nicht geholfne hatte. Er senkte den Kopf nach unten, damit Joey nicht seine Tränen sehen konnte. Jedoch hob Joey seinen Kopf mit der Hand wieder hoch. Kaiba verwunderte es, dass Joey bei seiner Erzählung so ruhig blieb. „Ich weiß nicht, wie lange ich in diesem hoffnungslosen Nichts umherirrte, mir kam es jedenfalls wie eine Ewigkeit vor. Plötzlich wurde mir schlecht und ich fühlte mich schwach und als ich meine Augen öffnete, sah ich wieder Dunkelheit, aber es war eine andere Dunkelheit. Die Dunkelheit, die ich nun sah, war nicht so undurchdringlich, so unbegrenzt und war auch irgendwie heller. Ich weiß nicht, wie dieser Ortswechsel zustande kam, aber es fühlte sich so an, als hätte ich vorher nur geträumt und wäre eben aus einem bösen Traum aufgeschreckt. Ich konnte nasse Erde riechen und spüren, wie sich mehrere Dinge über meinen Körper bewegten. Plötzlich hörte ich ein scharrendes Geräusch und ich schloss meine Augen. Ich hatte zwar Angst vor diesem Geräusch, aber schlimmer als dieses schwarze Nichts, indem ich mich vorher befunden hatte, konnte nichts sein. Als das scharrende Geräusch fort war und ich meine Augen öffnete, glaubte ich, dass meine Augen verbrennen würden. Als ich mich an das helle, gleißende Licht gewöhnt hatte, erkannte ich, dass es nur das Licht der Sterne war. Nach einer Weile, erhob ich mich langsam und vorsichtig. Mich musste jemand ausgegraben haben, wie sonst hätte ich auf einmal die Sterne sehen können. Ich wollte wissen, ob derjenige, der mich ausgegraben hatte, immer noch da war. Ich sah an meinen Armen herunter und erkannte einige Käfer und Regenwürmer. Plötzlich wurde die Stille durch ein lautes Geräusch, nein, durch ein Bellen durchbrochen.“ Als Joey dies sagte, legte sich ein leichtes Lächeln auf seine Lippen. Nach einer kleinen Pause, erzählte er weiter. „Vor mir stand tatsächlich ein Hund! Ich sah mich um, aber weit und breit war niemand zu sehen. Scheinbar hatte mich das Tier ausgegraben…“, sprach Joey und sah Kaiba fragend an, denn er zweifelte an seiner Aussage. Auch Kaibas Stirn legte sich in Falten. „Hunde können uns nicht wittern…“, murmelte dieser nur. Weiter sagte Kaiba nichts zu dem Thema und Joey erzählte weiter. „ Als ich diesen schwanzwedelnden, hechelnden Hund ansah, erwachte in mir großer Hunger und ich hatte das dringende Bedürfnis, das Blut dieses Tieres zu trinken. Doch ich weigerte mich! Jener hatte mich schließlich aus der Erde befreit und schaute mich aus treuen Augen an, da konnte ich ihm doch nicht das Blut aussaugen!? So tätschelte ich ihm nur den Kop.“ Kaiba musste lächeln. Joey war unverbesserlich! Obwohl er das Blut dringend benötigt hatte, saugte er den Hund nicht aus! Ihn konnte man wirklich einen gutherzigen Vampir nennen. „Abermals fing ich an, nach dir zu rufen, doch wieder kam keine Antwort!“ Kaibas Lächeln erstarb sofort und er sah Joey ernst an. „Der Hund fing an, wie wild zu bellen und lief davon. Da ich nicht alleine zurückbleiben wollte folgte ich ihm, doch er war zu schnell. Irgendwann in dem vielen Pflanzengestrüpp verlor ich ihn. Ohne zu wissen wohin ich gehen sollte, ging ich weiter, in der Hoffnung irgendetwas zu finden, was mir weiterhelfen würde… Was ich dann auch fand!“, sprach Joey sanft und sah Kaiba mit einem Lächeln an. „Joey, es tut mir so leid, dass ich dir nicht geholfen habe und dass du das alles alleine durchstehen musst. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie überaus glücklich ich bin, dass du noch lebst!“, sprach Kaiba und sah Joey bedrückt an. „Ich mache dir keinen Vorwurf, aber versprich mir, dass du mich nie wieder alleine lassen wirst…“, entgegnete Joey und drückte Kaibas Hand fest. Kaiba nickte zustimmend und küsste Joey auf die Stirn. Joey entgegnete ihm ein warmherziges Lächeln und wollte noch etwas sagen, als er von einem trippelnden und schnell näher kommenden Geräusch unterbrochen wurde. Kaiba sah sich erschrocken um. Aus der Dunkelheit der Höhle tauchte ein Hund auf und bellte freudig. „Der Hund“, rief Joey freudig und das Tier sprang sofort auf das Sofa zu Joey und leckte ihm dessen Gesicht ab. „Runter mit dir, du… Kö… Hund!“, zischte Kaiba und hob den Hund runter. „Du musst dich ausruhen!“, entgegnete Kaiba nur auf Joeys enttäuschtes Gesicht. „Sieh ihm doch mal in seine schönen, treuen Augen“, forderte Joey ihn auf. Er tat was ihm Joey aufgetragen hatte. „Seine Augen sind genauso schön blau wie deine und ebenso wie bei deinen, kann ich mich in ihnen verlieren!“, sprach Joey. Kaiba drehte sich zu Joey und sah ihn lange an. „Ich liebe dich, Kaiba.“, sprach Joey sanft und schloss die Augen. Kaiba kniete sich neben die Couch und strich Joey über die Haare. „Ich liebe dich auch! Mein kleiner tollpatschiger, abenteuerlustiger und lieblicher Joey. Ich werde dich nie wieder alleine lassen! Nie soll dir jemand wieder schaden können!“, flüsterte Kaiba Joey zu und streichelte den Hund, der sich eben neben ihn gesetzt hatte. Als die letzte Kerze erlosch, begann die Sonne über den Horizont zu ziehen und sowohl der Vierbeiner, als auch die beiden Vampire schliefen ruhig und ohne Sorgen in einer Höhle weit ab vom Rest der Welt. Viele Jahre zogen ins Land bis Joey und Kaiba in Begleitung von ihrem neuen vierbeinigen Gefährten die Höhle verließen und zurück in den Süden Frankreichs kehrten. Nach ihrer Rückkehr hatten Joey und Kaiba versucht Mephisto zu suchen, doch es blieb erfolglos. Nirgendwo war eine Spur von ihm zu finden. Es musste nicht heißen, dass er sich das Leben genommen hatte, es konnte auch heißen, dass er einfach nicht gefunden werden wollte. Sie hatten Mephisto nicht gesucht, um ihn zur Rechenschaft zu ziehen, sondern vielmehr, um ihm die Freundschaft anzubieten. Zwar hatte Mephisto viele Fehler gemacht, doch sowohl Joey als auch Kaiba glaubten, dass er daraus gelernt hätte, falls er denn noch lebte. Doch obwohl die Sorge um Mephistos Leben keinen zentralen Punkt in dem Leben der Beiden einnahm, war sie dennoch wie ein dunkler Schatten und folgte ihnen überall hin. Auch die Angst von Ganton erneut angegriffen zu werden ließ sie nie ganz los. Trotzdem versuchten sie ein ruhiges, angenehmes und unentdecktes Leben unter den Menschen zu führen. ENDE --------------------------------------------------------------------------------- Trotz langer Pause, ist dies nun das Ende meiner FF Ich danke euch, das ihr meine FF bis zum Ende gelesen habt^^ Hoffentlich hat sie euch gut gefallen. Eure Meinung könnt ihr mir ja mit einem Kommi sagen *lieb guck* Vor einiger Zeit spielte ich mal mit dem Gedanken eine Fortsetzung zu schreiben… Ich denk, ich überlasse die Entscheidung einfach euch. Vielen dank, noch mal, dass ihr mich bis hierhin, bis zum Ende begleitet habt^^ Eure Skachen Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)