Harry Potter und die Unmöglichkeit von Zeitreisen von J-chan82 ================================================================================ Kapitel 6: Job Angebot ---------------------- A/N: Erst mal wieder vielen Dank für deine Review Najina! Es ist echt schön zu sehen, dass sich jemand mit der Geschichte auseinandersetzt und überlegt, wie es weitergehen könnte. Ich glaube, das ist mit das höchste Lob für einen Autor. So sieht man, dass die Geschichte nicht einfach nur so gelesen und wieder vergessen wird. Aber du hast Recht, in den nächsten Kapitel werden zumindest Harry und Ron ihren Eltern begegnen. Und Draco… Mensch, ich verrate schon wieder zuviel. Lies einfach selbst, wenn die Kapitel online sind. Dauert zwar noch etwas, aber ich hoffe, du hast ein wenig Geduld. *gg* Nun aber viel Spaß! Kapitel 6: Job Angebot Als Harry aufwachte, war er ein bisschen verwirrt. Einen kurzen Moment lang hatte er das Gefühl, als ob er wieder im Gryffindor Schlafsaal war, bemerkte dann aber, dass, ja, er in Hogwarts war, aber nein, er sich nicht im Schlafsaal des Gryffindor Turms befand. Tatsächlich wusste er noch nicht einmal, in welchem Teil des Schlosses seine Zimmer lagen. Plötzlich hellwach zog er die Vorhänge auf und verließ das Bett. Als er sich dehnte, merkte er, dass er noch immer die zerrissene Kleidung vom Vortag trug. Er schnüffelte in der Luft und zog ein Gesicht. Eine Dusche wäre nicht die schlechteste Idee, dachte er und ging durch die Tür, die zum Badezimmer führte. Als Harry fünfzehn Minuten später mit nichts weiter bekleidet als einem Handtuch um seine Hüfte das Badezimmer verließ, fühlte er sich vollkommen frisch und bereit, sich allem, was die Welt, beziehungsweise diese Zeit sich für ihn ausgedacht hatte, zu stellen. Angeekelt warf er die nun zerstörten Roben über den Stuhl in seinem Zimmer und sah dann die neuen Klamotten und schwarzen Umhang auf seinem frisch gemachten Bett. Er schüttelte lächelnd seinen Kopf. Er würde Hermine nie erzählen, wie sehr er den Service der Hauselfen in seinem Leben nach Hogwarts vermisste. Nachdem er die saubere Kleidung angezogen hatte, verließ er sein Zimmer in der Hoffnung, dass seine Freunde schon auf ihn warteten. Als er jedoch in den Gemeinschaftsraum trat, fand er ihn vollständig verlassen vor. Also schliefen seine Freunde entweder noch oder sie waren schon los. Harry bezweifelte letzteres, also nahm er an, dass sie erschöpfter als er gewesen sein mussten und noch schön an der Matratze horchten. Aber er hatte nicht die Geduld zu warten. Die Folgen von warten wäre denken und die von denken düstere Gedanken, die er lieber nicht haben würde. Er musste etwas tun, etwas um sich von solchen Dingen abzulenken, etwas wie… Sein Blick wanderte durch das Fenster und verharrte auf dem Quidditch Feld. Harry fühlte den Wind in seinem Gesicht und er konnte nicht anders als breit zu lächeln, als er auf seinem geborgten Besen hinauf- und heruntersegelte. Es war nur ein alter Schulbesen, wirklich alt seiner Meinung nach, da bei seinem eigener Feuerblitz, den er immer noch sehr schätzte, obwohl es schon viel bessere Besen auf dem Markt gab, noch dreizehn weitere Jahre vergehen würden, bis er erfunden wurde. Er wusste nicht einmal die Marke von dem Besen, den er jetzt benutzte, aber er war besser als gar nichts. Es war wirklich lange her, seit er das letzte Mal die Chance hatte nur aus Spaß an der Freude zu fliegen. Es half ihm immer sich zu entspannen, wenn er mit halsbrechender Geschwindigkeit unglaubliche Stunts performte. Er würde einfach alles um sich herum vergessen und das Gefühl der Freiheit genießen. ~*~ James Potter saß im Krankenflügel an der Seite seiner Frau und beobachtete sie und ihr schlafendes Baby in der kleinen Krippe neben dem Bett. Er konnte es immer noch nicht glauben. Er war ein Vater. Er hatte einen Sohn. Die letzten neun Monate hatte er sich auf diesen Moment gefreut und nun, da dass Baby geboren war… Es war wunderschön – sein Sohn war wunderschön. Die kleinen Füße, die kleinen Hände, der wirre Haufen schwarzer Locken auf seinem Kopf, die so sehr wie seine eigenen waren und die grünen Augen, die er von Lily geerbt hatte. Er konnte es nicht erwarten zu sehen, wie sein Sohn seine ersten Schritte machen würde, zu hören, wie er seine ersten Worte sprach, seine Reaktion zu sehen, wenn er den Brief von Hogwarts bekommen würde und zu sehen, wie sein Sohn zum Mann wird. James hoffte bloß, dass dieses in einer Welt geschehen würde, in der sie keine Angst vor Todesser Angriffen haben müssten. Er wollte, dass sein Sohn in einer Welt aufwachsen kann, die von Todessern und Voldemort befreit war und er würde alles tun, um das zu erreichen. Nachdem er eine Strähne rotes Haar aus dem Gesicht seiner Frau gewischt hatte, stand er auf ging zu den Fenstern. Seit er seine erste Nacht im Krankenflügel verbracht hatte – was aufgrund von mehreren Unfällen beim Quidditch und auch anderen Unfällen eine sich ziemlich häufig wiederholende Begebenheit war – liebte er den Ausblick, den man von hier aus hatte. Er hatte immer versucht, sich ein Bett an einem Fenster zu sichern, sodass er einen freien Blick auf das Quidditchfeld hatte. Er hatte es geliebt, den anderen Mannschaften beim Training zuzusehen und hatte die Gelegenheit genutzt, ihre Taktik für die kommenden Spiele zu analysieren. Das war der Grund warum so viele von diesen merkwürdigen Unfällen, die ihn hierher gebracht hatten, passiert waren, das und die Tatsache, dass er vom Unterricht freigestellt worden war. Aber das war die Vergangenheit und so sehr er sich auch wünschte, dass die Dinge noch immer so einfach wären wie damals, konnte er nicht zurückgehen. In der Zeit zurückreisen und Dinge anders oder besser machen, oder vielleicht auch nur die besten Momente noch einmal erleben, war nur Wunschdenken. Der Zeitumkehrer konnte nur benutzt werden, um ein paar Stunden zurückzugehen und es war auch illegal ihn zu benutzen um die Vergangenheit zu ändern. Seine Hauptsorge momentan waren die vier Fremden. Er glaubte nicht, dass sie unschuldig waren und er konnte nicht verstehen, wie Dumbledore das annehmen konnte. Sie verbargen etwas und er, James Potter, würde herausfinden, was es war! Die Sonne ging schon unter und James fühlte sich langsam müder und müder. Er war und dann und wann mal an der Seite seiner Frau eingenickt, hatte aber ansonsten seit mehr als dreißig Stunden nicht geschlafen. Deswegen dachte er zuerst, dass seine Augen ihm einen Streich spielten, als er das schwarze verschwommene Etwas, welches auf dem Quidditchfeld hin und her sauste, sah. Er rieb seine Augen und richtete seine Brille, bevor er noch einen Blick auf das Feld warf. Da draußen flog tatsächlich jemand, aber wer könnte zu dieser Jahreszeit hier in Hogwarts sein? Sirius hatte ihm vor ein paar Stunden erzählt, dass Dumbledore den Fremden angeboten hatte, so lange sie wünschten in Hogwarts zu bleiben, aber könnte das wirklich einer von ihnen sein? Er blinzelte durch die aufkommende Dunkelheit und konzentrierte sich auf die Person auf dem Besen. Er konnte die langen schwarzen Haare des Anführers erkennen und blickte finster drein. Was machte der da draußen? Wer hatte ihm diesen Besen gegeben? James drehte sich abrupt um und verließ eilig den Krankenflügel. Es war Zeit für ein paar Antworten! ~*~ Harry wusste nicht wie viel Zeit vergangen war seit er auf den Besen gestiegen war, noch kümmerte es ihn. Er wusste nur, dass es schon sehr lange her war, dass er das letzte Mal soviel Spaß hatte und bekam deswegen nur im Unterbewusstsein mit, dass die Sonne bereits unterging. Erst als hier eine Bewegung am Boden sah, hielt er an. Wegen der Dunkelheit konnte er die Person nicht erkennen und entschied, dass es besser wäre herauszufinden, wer es war bevor er Ärger bekam. Vielleicht hätte her jemanden fragen sollen bevor er einfach den Besen genommen hatte. Ein letztes Mal gebrauchte Harry alles, was der Besen zu geben hatte und raste mit einer unglaublichen Geschwindigkeit herunter bis er sanft den Boden berührte. Erst dann erkannte er die Person, die er gesehen hatte. Er hätte alles erwartet, von Mr. Filch bis zu einem verstimmten Fluglehrer, aber nun, da er James Potter wieder einmal gegenüberstand, wusste er nicht, wie er reagieren sollte. Harry stieg vom Besen und versuchte, dem Blick seinen Vaters standzuhalten, der ihn wütend anstarrte. James wusste nicht, was für eine Reaktion er von diesem Fremden erwartet hatte, aber von dieser war er überrascht. Es schien als ob der Junge Mann, vor ein paar Stunden noch so dreist, plötzlich von ihm eingeschüchtert war. Vielleicht würde er jetzt ja ein paar Antworten bekommen. „Was machst du hier?“ Er bemerkte, wie der Blick des jungen Mannes zum Besen schweifte und zurück zu ihm. Dann verhärtete sich etwas in seinen grünen Augen und sein Rücken streckte sich. „Fliegen. Ist das ein Verbrechen?“ Nachdem er zuerst überrascht war, hatte er nun sein Selbstvertrauen wieder erlangt. „Wer gab dir den Besen?“ „Niemand. Ich nahm ihn mit aufrechter Absicht ihn wieder zurückzubringen.“ „Weiß Dumbledore, dass du hier bist?“ Harry zuckte mit den Schultern. „Weiß er nicht alles, was in dieser Schule vor sich geht?“ „Du scheinst eine Menge über Hogwarts zu wissen.“ James äugte ihn misstrauisch. „Aber ich bin mir sicher, dich hier noch nie zuvor gesehen zu haben. Du musst was? Vier, fünf Jahre jünger sein als ich? Das bedeutet, dass ich dich, wenn auch nicht gekannt, zumindest in Hogwarts gesehen haben müsste.“ „James, das reicht“, unterbrach Dumbledores strenge Stimme ihn. Der Schulleiter, der nun einen dunkel violetten Umhang und Hut trug, war ein paar Meter neben ihnen praktisch aus dem Nichts erschienen. Er warf einen amüsierten Blick auf den Besen in Harrys Hand und dann zurück auf die beiden jungen Männer – Vater und Sohn. Jetzt, da er die Chance hatte, sie direkt zu vergleichen, musste er zugeben, dass die Ähnlichkeit verblüffend war. Obwohl der jüngere der beiden sein rabenschwarzes Haar länger trug und Lilys Augen hatte, war er ein exaktes Ebenbild seines Vaters. Er fragte sich, wann James oder einer seiner Freunde das sehen würden. Er wandte sich Harry zu, um zu vermeiden, ihn mit Namen anzusprechen. „Ihre Freunde sind aufgewacht und warten nun auf Sie in meinem Büro.“ „Entschuldigung“, murmelte Harry. „Ich hatte nicht gemerkt, dass es schon so spät ist.“ „Sie brauchen sich nicht entschuldigen. Ich verstehe, dass man sich von Zeit zu Zeit mal entspannen muss.“ Dumbledores Augen funkelten ihn wissend an. „Oh, und James… Lily fragte mich nach deinem Aufenthaltsort. Es scheint, als ob du ziemlich plötzlich verschwunden warst.“ James grinste seinen alten Schulleiter ein bisschen verlegen an und fuhr mit seiner Hand durch seine schon wirren Haare. „Dann glaube ich ist es besser, wenn ich zu ihr zurückgehe.“ Er warf Harry noch einen bösen Blick zu bevor er zum Krankenflügel zurückkehrte. Als James endlich verschwunden war, atmete Harry tief durch. „Danke, Professor“, seufzte er. „Ich wusste nicht, dass er so hartnäckig sein kann.“ „Wussten sie also nicht…“ Das Funkeln in seinen Augen war wieder stärker geworden, als ob er etwas wusste, dass er belustigend fand und es brachte Harry leicht aus der Fassung. „Wie auch immer… Ich glaube, wir sollten Ihre Freunde nicht länger warten lassen, glauben sie nicht?“ ~*~ Nachdem er den Besen zurückgebracht hatte, folgte Harry Dumbledore durch die Hallen von Hogwarts, Schule für Hexerei und Zauberei zum Büro des alten Schulleiters. Er hätte es natürlich auch alleine gefunden. Er war immerhin ziemlich häufig durch diese Flure gelaufen und hatte viel zu viel Zeit in Dumbledores Räumen verbracht. Nach zahlreichen Wendungen und mehreren sich bewegende Treppen hielten sie vor der Steinstatue, die den Eingang zum Büro bewachte. Dumbledore sagte das Passwort (Chocolate Chip Cookies) und die Tür zu der Wendeltreppe, welche zum eigentlichen Büro führen würde, öffnete sich. Harry ging hinter Dumbledore die Treppe hoch und trat nach ihm durch die letzte Tür. Es standen vier bequeme Stühle vor dem Schreibtisch des Schulleiters, von denen drei schon von Ron, Hermine und Draco besetzt waren. Harry lächelte sie entschuldigend an und glitt auf den letzten, während Ron grinste, Draco feixte und Hermine ihm ihren altbekannten missbilligenden Blick zuwarf. Harry, der sich ein bisschen so fühlte, als wäre er wieder in der Schule und er und Ron hätten mal wieder ein paar Schulregeln gebrochen, grinste zurück. Dumbledore beobachtete diesen Austausch amüsiert und setzte sich auch. Sie erinnerten ihn sehr an die Rumtreiber, obwohl sie alle auf ihre eigene Art einmalig waren. „Scherbert Zitrone?“ Sie schüttelten ihre Köpfe gleichzeitig. „Nicht? Nun, dann denke ich ist es Zeit mit den wichtigeren Dingen zu beginnen. Während Sie sich erholt haben, habe ich ein bisschen nach dem Zauber geforscht, den Voldemort bei Ihnen angewendet hat und als Sie ihn zuerst erwähnt hatten, dachte ich, dass er mir bekannt vorkam, und tatsächlich fand ich viele Verweise auf diesen Zauber, aber hauptsächlich in Geschichtsbüchern. Laut diesen Büchern hat ein schwarzer Zauberer, der diesen Zauber benutzen wollte um einige seiner Feinde aus dem Weg zu schaffen ohne sie in einen wirklichen Kampf zu verwickeln, vor etwa 500 Jahren erfunden. Er wurde nur einmal oder zweimal von ihm angewendet und dann nie wieder, da für die weiteren 500 Jahre kein weiterer Zauberer mit dieser Macht existierte. Zwei Dinge sind über diesen Zauber bekannt. Das erste ist, dass der Zauber jeden, an dem er angewendet wird, in die Vergangenheit befördert, aber nicht wie mit dem Zeitumkehrer. Es steht geschrieben, dass der Zauber Proferre Tempus eine neue Zeitebene schafft, sodass egal welchen Einfluss die Reisenden auf die Geschehnisse in der Zukunft haben, es nichts in der Gegenwart desjenigen, der den Zauber angewandt hat, verändert.“ „Verzeihen Sie, Professor“, unterbrach Hermine ihn. „Aber bedeutet das, dass unser Erscheinen hier nicht die Zeit aus der wir kommen beeinflussen, sondern dass wir dadurch, dass wir hierher gekommen sind, eigentlich nur das ändern, was in dieser Zeit passiert?“ „’tschuldigung, aber ich verstehe hier nur Bahnhof“, murmelte Ron, der seinen Kopf schüttelte. „Wirklich, Weasley, manchmal wundere ich mich, ob du wirklich so blöd bist oder nur so tust. Was sie meinen ist, dass falls wir Voldemort hier in dieser Zeit töten, würde er in der Zeit, aus der wir eigentlich kommen, noch leben. Es ist doch nun wirklich nicht so schwer zu verstehen“, fuhr Malfoy ihn an. Dumbledore bemerkte den seltsamen Ausdruck, der auf Harrys Gesicht für den Bruchteil einer Sekunde erschien, ignorierte ihn aber vernünftigerweise. „Sowohl Miss Granger als auch Mr. Malfoy haben Recht. Egal was Sie in dieser Zeit machen, es wird nichts in Ihrer Gegenwart ändern. Die andere Sache ist, und es tut mir äußerst Leid derjenige zu sein, der es Ihnen sagt, dass bis jetzt noch keine Möglichkeit bekannt ist, die Zeitreisenden wieder zurück in ihre eigene Zeit zu befördern.“ „Das kann nicht wahr sein!“, schrie Harry plötzlich. „Es muss eine Möglichkeit geben! Ich kann nicht einfach hier bleiben, während Voldemort noch in unserer Zeit ist und keiner da ist, der ihn aufhalten kann!“ Dumbledore sah den jungen Mann mitfühlend an. Im Gegensatz zu den Freunden des jungen Mannes, so schien es, wusste er was das bedeutete und warum er so aufgebracht war. „Mr. Potter, ich weiß, dass dies schockierende Neuigkeiten sind, aber ich verspreche Ihnen, dass ich alles in meiner Macht tun werde um Ihnen zu helfen. Ich nehme an, dass bis jetzt noch kein Gegenzauber gefunden wurde, weil noch niemand danach gesucht hat. Vielleicht finden wir sogar einen Weg, Sie zu genau dem Zeitpunkt zurückzubringen, in dem der Zauber gesprochen wurde.“ „Und was schlagen sie vor können wir jetzt tun?“, fragte Hermine, von dieser plötzlichen Offenbarung noch ein bisschen bestürzt. Sie war sich jedoch sicher, dass Dumbledore zu seinem Wort stehen würde. Sie hatte nie einen Grund gefunden, ihm nicht zu trauen, also warum sollte sie jetzt an ihm zweifeln? Ron und Draco schienen das gleiche zu denken. Es war Harry um den sie besorgt war. Sie erinnerte sich an die Veränderungen in ihm, die in ihrem sechsten Jahr, nach Sirius Tod, begonnen hatten. Zuerst war sie über seinen neu gewonnenen Einsatz zum Lernen froh gewesen, aber später waren ihre Sorgen größer und größer geworden. Es schien fast so, als ob Harry derjenige sein wollte, der Voldemort ein für alle Mal besiegte. Natürlich konnte sie ihn verstehen, aber sie konnte auch die anderen Menschen nicht vergessen, die Familie und Freunde durch den Dunklen Lord verloren hatten. Harry schien nicht so zu denken, weil sein Streben besser und besser zu werden, sodass er bereit war, wenn er Voldemort gegenüberstand, wurde zu einer Besessenheit, die fast keine Zeit für Spaß ließ. Sie hatte gehofft, dass sie den Dunklen Lord endlich besiegen könnten, sodass Harry wieder anfangen konnte zu leben. Sie wollte den alten Harry, ihren alten Freund zurück, obwohl sie wusste, dass er nach dem Krieg nie wieder derselbe sein würde. „Nun, während Sie hier bleiben, würde ich Ihnen einige Jobs hier in Hogwarts anbieten. Aufgrund des Krieges und Ruheständen fürchte ich, dass ich großen Bedarf an neuen Professoren in neuem Schuljahr habe. Hat jemand von Ihnen schon Erfahrungen im Unterrichten?“ „Mmh“, Hermine wrang nervös ihre Hände. „In meiner Zeit unterrichte ich Verwandlungen hier in Hogwarts.“ Dumbledore runzelte die Stirn, behielt seine Frage aber für sich. Sie würden ihm das erzählen, was er wissen musste, wenn sie dazu bereit waren. „Sehr gut, Miss Granger. So wäre Minerva in der Lage mehr im Krieg zu helfen. Würden Sie auch die Verantwortung übernehmen und Hauslehrerin von Gryffindor sein?“ „Sehr gerne.“ Hermine strahlte den Schulleiter an, dankbar, dass sie etwas tun konnte, bei dem sie wusste, dass sie darin gut war. „Es freut mich, dass Sie zufrieden sind. Mr. Weasley, ich bräuchte auch einen neuen Fluglehrer, da der letzte letztes Jahr in den Ruhestand gegangen ist.“ „Klingt gut“, seufze Ron vor Erleichterung. „Brauchen Sie vielleicht auch neue Lehrer für Verteidigung gegen dunkle Künste? Da Harry und Malfoy für diesen Job qualifiziert wären. Beide sind Auroren, und gute, wenn ich das so sagen darf, und Harry hat auch schon in einem Verteidigungsclub vom fünften bis siebten Jahr Lehrer für seine Mitschüler gespielt.“ „Ach, hat er das? Glücklicherweise ist diese Stelle auch unbesetzt, genauso wie die Stelle für Zaubertränke und Hauslehrer von Slytherin. Aber ich möchte auch gerne hören, was Mr. Potter und Mr. Malfoy darüber denken.“ Dumbledore hatte wieder das berüchtigte Funkeln in seinen Augen. Draco blickte finster drein. „Zusammen mit Potter unterrichten? Niemals!“ Als er die Blicke der anderen bemerkte, seufzte er auf. „Bei allem Respekt, Sir, aber Potter und ich schaffen es gerade uns während unserer Missionen nicht gegenseitig umzubringen, also glaube ich nicht, dass wir zusammen unterrichten sollten. Die Position als Lehrer für Zaubertränke klingt jedoch interessant, genauso wie Hauslehrer für Slytherin. Ich kann Ihnen versichern, dass ich ein O in meiner ZAG-Zaubertränkeprüfung hatte und ich selber in Slytherin war. Damit würde für Potter die Stelle als Verteidigungslehrer bleiben.“ „Sehr gut“, Dumbledore lächelte sie an. „Mr. Potter?“ „Ich habe nichts weiter zu sagen, außer ‚danke’, Professor. Ich weiß nicht, wie wir Sie jemals für Ihre Großzügigkeit entschädigen können.“ „Sie sollten mich damit entschädigen, indem Sie Ihre Arbeit gut machen und den Schülern alles beibringen, was sie wissen müssen. Es gibt jedoch noch eine Angelegenheit, über die wir reden müssen. Es geht um ihre Identitäten. Ich glaube nicht, dass es für Miss Granger ein Problem werden wird ihren Namen zu benutzen und ich bin mir sicher, dass Mr. Weasley leicht als ein verlorenes Mitglied der Weasley Familie durchgehen könnte, obwohl ich glaube, dass wir Arthur in Ihre wahre Identität einweihen sollten, sodass er bestätigen kann, dass Sie ein Weasley sind.“ Ron schluckte, nickte aber zustimmend. „Gut… Mr. Potter, wenn Sie zustimmen, möchte ich auch gerne Ihren Vater einweihen. Er ist noch immer sehr misstrauisch und wird die Wahrheit eh früher oder später herausfinden. Das würde Ihnen auch ermöglichen, Ihren Namen zu behalten, da er sagen könnte, Sie seien ein Cousin oder Ähnliches von ihm.“ „Okay, glaube ich.“ Harry hatte dabei ein schlechtes Gefühl. Nicht unbedingt weil sein Vater wissen würde, wer er war, sondern eher wegen der Fragen, die ganz sicher kommen würden und zu welchen Harry keine Antworten wusste. Wie erzählt man seinen Eltern, dass sie sterben würden? „Nun bleibt noch Mr. Malfoy… Ich denke Sie verstehen die Notwendigkeit Ihren Namen zu ändern. Es ist Allgemeingut, dass Ihr Vater sich mit Voldemort zusammengetan hat und wenn ihn die Nachrichten erreichen, dass ein Malfoy in Hogwarts unterrichtet, würde er sicher jemanden zum nachforschen schicken und wir können es nicht riskieren, dass das Wissen, dass Hogwarts ein paar Zeitreisende beherbergt, diese vier Wände verlässt. Haben Sie irgendwelche Vorschläge?“ „In der Tat, habe ich welche…“ Draco ignorierte die überraschten Blicke der anderen und setzte seine Idee mit einem selbstzufriedenen Lächeln fort. Hatten sie wirklich gedacht, dass er darüber nicht nachgedacht hatte? „Ich dachte an Eirian Draconis. Eirian ist mein zweiter Vorname und bedeutet Silber. Und ich wähle Draconis als Nachnamen, sodass meine Gefährten noch damit davonkommen können mich Draco zu nennen. Sie müssen nur vorsichtig sein, wenn sie mich Malfoy nennen wollen“, sagte er, während er Ron einen Seitenblick zuwarf. Ron hatte noch die meisten Probleme Draco in ihrer Gruppe zu akzeptieren. Also behandelte Draco ihn mit der gleichen Feindseligkeit, die der Rotschopf ihm zukommen ließ. „Sehr gut, Eirian Draconis. Wir werden morgen eine Lehrerversammlung abhalten und dann werde ich Sie den anderen Professoren vorstellen.“ Dumbledore sah den Kamin in seinem Büro nachdenklich an. „Aber nun sollten wir Arthur Weasley und James Potter hierher bitten und sie über die momentane Situation informieren.“ Ron und Harry sahen sich an, beide dachten das gleiche – wie würden ihre Väter reagieren? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)