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Three Words

Mitautor: Miyachan
von

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Flirt

/Ist das langweilig. Hab keinen Plan, was ich hier eigentlich soll. Reita dicht und Ruki tanzt auf dem Tisch und kein vernünftiger Mensch in Sicht./

Uruha saß wie alt bekannt nur in seiner Ecke und sah dem Sänger beim Tanzen zu. Vielleicht wäre der Rauschzustand jetzt doch angenehmer als hier nur dumm rum zu sitzen. Also kippte er zum wiederholten Male sein Glas. Müsste schon das dritte sein.
 

/Ich hätte doch jemanden aus der Band mitnehmen sollen…langweilig!/

Ruka zündet sich eine Zigarette an und lässt seinen Blick schweifen. Eine Masse Menschen die sich eckstatisch der Musik hingab, sei es wegen Alkohol oder anderer diversen Drogen.

/Sind die alle gut drauf... Wer tanzt denn da auf dem Tisch? Nicht schlecht... Was gibt’s noch? Hm! Was 'n Rücken... Ich liebe Korsagen./

Das war ein Grund. Langsam machte sich Ruka auf um den unbekannten Rücken anzusprechen.

„Heiß!“, hauchte Ruka dem Unbekannten von Hinten ins Ohr. Der Feminine bemerkte sofort wie die Röte ins Gesicht schoss.
 

/Was ist den hier kaputt?/

Eher gezwungenermaßen drehte er sich um und starrte sofort auf den Hals eines echt großen Typen.

/Boa, die Lippen. Ich bin neidisch!!/

Es war eher ein erschreckter und fragender Blick dem er dem Größeren zuwarf.

"Möchtest 'ne Zigarette?", fragte dieser, versuchte möglichst lässig zu gucken und setzte sich neben dem leicht Verwirrten, die Zigarettenschachtel anbietend entgegen gestreckt.

"So what? Ziga... achso Zigarette!"

Ein Licht ging dem Kleineren auf und fing an verlegen zu grinsen, nahm freudig an, natürlich ohne mal wieder zu bemerken, dass dies nur als Anmache diente. Uruha war es nicht gewohnt von Männern angemacht zu werden. Wenn, dann nur von irgendwelchen Betrunkenen, die ihn mit einer Frau verwechselten und irgendetwas Obszönes lallten, worüber er auch gar nicht näher nachdenken wollte.

Selbstsicher zog er die Zigarette entgegen /Malboro Menthol Light, cool meine Marke./ und suchte verzweifelt in seiner kleinen Tasche nach seinem Feuerzeug.
 

Ruka streckter ihm sein Zippo entgegen, dabei kam er mit seinem Gesicht das des Suchenden gefährlich nahe. Ruka musterte es, diese zarten Züge, die einladenden vollen Lippen und die niedlichen Augen.

/Ist der süß/

Ruka konnte ein leichtes Lächeln nicht unterdrücken.
 

/Okay warum grinst der so?/

Wieder ein misstrauischer Blick, den er aber wieder verwarf und sich die Zigarette ansteckte.

/Er scheint nett zu sein./

"Ich kenn dich irgendwoher. Bist du nicht von Naito?"

/Blöde Frage, das weißt du doch!/

Aber wie könnte er denn sonst ein vernünftiges Gespräch anfangen?

Der angesprochene schaute leicht überrascht.

"Hmmm, ja, Drummer. Ach und du bist Uruha von Gazetto... kamst mir gleich irgendwie bekannt vor, aber das Licht hier, ne?“

Dann also Ruka. Der nahm einen kräftigen Zug von seiner Zigarette und pustete den Rauch genüsslich aus und lächelte freundlich in Uruhas Richtung.

/Wie bitte? Wo ist die richtige Nennung?/

"Ähm...das heißt the Gazette!"

Seine Antwort war sehr schüchtern...aber doch bestimmt. Elegant rauchte er weiter. Nach all der Zeit bemerkte Uruha, dass sein Bein eingeschlafen war und streckte es aus.

/Was will der von mir?/
 

Ruka konnte sich das Schmunzeln nicht verkneifen. "Na dann THE GazettE.“, er drehte sich wieder von Uruha weg und bemerkte dabei dessen Strapse.

/Der Kerl ist heiß, er hat Geschmack./

"Darf ich dir was ausgeben?" die Hand schon zum Kellner ausgestreckt.
 

Es trat der übliche Konflikt in Augenschein.

/Aber...ich werde doch so schnell besoffen und vertrage nichts. Genauso wenig wär’s toll abzuschlagen, das wäre unhöflich/

"Na ja, dann Sex on the Beach"

/Komm Uruha so naiv bist selbst du nicht... Der will dich abfüllen. Und zwar richtig derbe./

Ein nettes Lächeln zierte trotzdem sein Gesicht.
 

Überraschen in Rukas Gesicht. Hatte er da Sex on the Beach gehört?

/Der ist ja mal sowas mein Geschmack/

"Zwei mal Sex on the Beach", rief Ruka zum Kellner und lächelte danach Uruha unschuldig an.
 

/Nein!!!/

In Gedanken verkloppte er sich gerade selbst.

/Was habe ich getan? Der denkt doch nur Schweinereien!!! Aber schlecht sieht er ja nicht aus. Ein kleiner Flirt ist doch nicht schlimm./

Endlich hatte es Uruha begriffen. Auch er smilte ihn an, nahm seine Präsenz angenehm wahr.

Die Sex on the Beach wurden zu ihnen geschoben und Ruka schob den einen gentleman-like zu Uruha weiter.

"Sex on the Beach... hattest schon mal? ... ich schon", Ruka sah in sein Glas und lächelte weiter, leicht blinzelte er zu Uruha rüber um seine Reaktion sehen zu können.

Das gleiche, als er das erste Mal nur das Wort "Heiß" aus seinem Mund hörte: Extremes URUHA BLUSH!!!! Sofort fiel die Zigarette aus seiner Hand und das Gesicht entgleiste.

/Wie jetzt? Das ist kein harmloses Flirten mehr./

Ruka rutschte näher an Uruha ran, seine Finger umspielten sanft und fast merkbar Uruhas Knie.

Es war falsch aber nach nur einem Schluck ging er ihm entgegen und schlug die Beine übereinander.

/Was mach ich da? Aber es ist ja nicht schlecht./

Ein weiterer Schluck und er wusste, er war nicht mehr zurechnungsfähig.

Uruha kippte betrunken zur Seite und lehnte sich an Ruka.
 

/Der ist aber schnell betrunken, irgendwie niedlich./

Liebevoll lächelte er zu Uruha, der leicht schniefte und drohte einzuschlafen.

/Wie bringe ich ihn denn jetzt nach Hause?/

Ruka schaute sich um und sah Ruki noch immer auf dem Tischen tanzen.

"Hey du", brüllte er zu Ruki rüber, "Ruki, wie kann ich euren Uruha nach Hause bringen, hm?"

Total abgelenkt schaute er zu dem nichtidentifizierbaren Menschen. Alles um ihn herum war eh verschwommen.

"Was weiß ich...Taxi?"

Neben bei glitt ihm der Drink aus der Hand genau auf Reita. Der stark protestierend wieder voll und ganz seine Aufmerksamkeit beanspruchte.

Neben bei schnüfte Uruha leise und schmiegte sich an die Wärme neben ihm.

/Hmmm toll und wohin nun? So etwas heißes kann man doch nicht in dem Zustand unbeobachtet hier liegen lassen… Ach egal, ich nehme ihn mit zu mir/

Vorsichtig legte Ruka Uruhas Arm um sich und schleppte ihn aus der Disco, winkte ein Taxi ran und verstaute den immer noch vor sich hin träumenden Uruha darin.

Schon nach einer viertel Stunde befanden sie sich vor Ruka Wohnung.

/Ein Glück hat der Wohnblock einen Fahrstuhl/, dankte Ruka in seinem Inneren. In der Wohnung angekommen, legte er Uruha vorsichtig in sein Bett.

/Soll ich ihn nun ausziehen? ... hmm, nein, die Strapse steht ihm einfach zu sehr... sieht echt niedlich aus, wie er so daliegt... nun gut, für mich bedeutet das wohl wieder Sofa/

So schleppte sich Ruka auch schon sehr müde ins Wohnzimmer, schmiss sich nur noch auf die Couch und war sofort weg.

Uruhas erstes Mal

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

falsches Lächeln

~bei Uruha~
 

Zu Hause rannte der Blonde hin und her und flog beinahe über den langen Saum des Kimomos, der auf dem Boden lang schliff. /Mom, ich hasse dich für das Ding... auch wenn’s schön aussieht. Oh Gott und Ruka kommt gleich./

Ruka wartete noch eine Weile vor der Tür. Er war sich nicht sicher, ob er hier richtig war, ob Uruha ihn wirklich sehen wollte. /Vielleicht hat er doch Angst bekommen./ Doch Ruka war klar, dass es jetzt für Zweifel zu spät war, also klopfte er an.

Er wusste es. Gerade jetzt war er da. Schüchtern machte Uruha die Tür auf um ihm nicht sofort das Stück Stoff an seinem Köper zu zeigen. "Haiho Ruka... ich wusste, dass du kommst. Komm schon mal rein und rutsch bitte nicht auf den Fliesen aus. Sind frisch gewischt."

Eigentlich hätte Ruka Uruha am liebsten einen Kuss gegeben, aber Uruhas zurückhaltendes Verhalten hinderte ihn daran. Er tappste vorsichtig rein und erhaschte einen Blick auf ihn in... einem Kimono. "Nett" ließ Ruka leicht gehässisch fallen.

"Das Ding hat mir meine Mutter angedreht. Ich soll morgen damit zum Sommerfest, aber ich glaube kaum, dass ich mich damit auf die Straße traue." Verlegen grinste er Ruka an und schubste ihn liebevoll auf einen der großen Sessel.

"Sommerfest? Mensch ich kriege ja nichts mehr mit... zuviele Band-Proben.", nuschelte er den letzten Teil. "Wenn du den heißen Fummel da trägst, dann bin ich auch da.", grinste Ruka. Er landete auf einem Sessel, doch zog er den Übeltäter mit, dass er auf Rukas Schoß landete.

"Das ist kein Fummel sondern ein traditioneller Kimono... oder besser gesagt Yukata.", lachte Uruha und gab Ruka ein undschuldiges Küsschen auf die Stirn. "Ich würde mich freuen, wenn du mitkommst." Auf einmal fing er hinterlistig an zu grinsen.

Ruka musste wieder lachen über Uruha, irgendwie musste er das oft. Doch wenn er jedesmal dafür Küsschen bekäme, würde er es noch ein paar Mal drauf ankommen lassen. "Klar komm ich."

Kurz zögerte der Blonde und strich sanft über Rukas Hals."Du Ruka?"

"Hmmm?"

"Hast du schonmal gesehen, was die Menschen, die sowas tragen, drunter haben?" Er konnte sich ein dreckiges Grinsen nicht verkneifen.

Uruha übberaschte ihn gerade wirklich. Machte er ihn an?

"Nein" antwortete er mit einem schiefen Blick, aber mit einem langsam ebenso versauten Lächeln.

Eindeutig. Ruka färbte auf ihn ab. So kannte er sich gar nicht. "Willst du es mal sehen?" Es war nur ein Hauchen in Rukas Ohr aber Uruha war sich ganz sicher, dass er es hörte.

Rukas Augen weiteten sich. /Er macht mich wirklich an/

"Aber sicher." Langsam glitten Rukas Finger unter den edlen Stoff.

Spielerisch haute er dem Älteren auf die Finger und hauchte dann noch einmal während er an dem Gürtel des Yukatas nestelte "Nichts." Stand auf und ließ den Stoff zu Boden fallen. /Oje... warum drehen bei ihm meine Schaltkriese durch?/

Ein erregegtes Schaudern zog sich über Rukas Körper. Sofort sprang er von seinem Sessel auf, umfasste den Jüngeren und küsste ihn heiß und innig.

Gerne nahm Uruha an und schmiegte sich an ihn. Genau das wollte er... Rukas Liebe und Zuneigung... Seine ganze Aufmerksamkeit. Langsam ließ er seine Hand unter das T-Shirt des Größeren wandern.

Erst verlangte Uruhas Zunge nach ihm und nun ergriff dieser sogar Initiative Ruka auszuziehen. Ururha war wie ausgewechselt und Ruka hatte sich noch Sorgen gemacht. Nur zu gerne ließ er sich von Uruhas Leidenschaft mitreißen und spiegelte diese durch seine Küsse und wilden Umarmung wieder.

/Oh gott er wird mich für eine Nutte halten... nein eine Schlampe... aber ich will nicht aufhören./ Uruha löste den Kuss um das Shirt Rukas achtlos auf die teure Lampe zu werfen. /Oh man es ist noch nicht zu spät aufzuhören... das wäre sadistisch... aber war ich das nicht immer?/ Mit verführerischem Blick zog er Ruka mit sich auf das Sofa.

Bereitwillig ließ sich dieser auf Uruha fallen und verschlang ihn halb mit seinen Bedürfnissen dessen Haut zu spüren. Seine Hände tasteten Uruhas gesamten Körper ab und griffen dabei auch mal fester rein, um Uruha seine Leidenschaft zu zeigen. Ein Schmerz unter der Jeans zeigte ihm, dass Uruha es geschafft hatte, er war spitz.

Stumm genoss der unten liegende. Auch wenn er hier und da aufkeuchte, wenn er Rukas Erregung bemerkte. Es war ihm ein Leichtes seine langen Beine um seine Hüfte zu legen und ihn fester an sich zu drücken, um dann sanft an dessen Hall rumzuknabbern.

Nun machte sich Ruka an seiner Hose zu schaffen. Er hielt es kaum aus. Uruha machte ihn fertig. Noch vor wenigen Stunden hatte Ruka solche Angst ihn zu verschrecken und jetzt? Jetzt musste er ihn haben, koste es, was es wolle.

Als Uruha Ruka an sich zog und deren Errektionen auf einander drückten, stöhnte Ruka nur noch laut auf. "Ururha..."

Auch Uruha selbst war faziniert von dieser Seite an sich, schöpfte sie ganz und gar aus. Fester drückte er sich an ihn, bewegte sich leicht ihm entgegn. "Ruka" Es war nur ein Flüstern gepaart mit einem Seufzer, der zeigte, wie weit Ruka ihn trieb.

Nur noch Rukas Shorts trennten Uruhas und seine Männlichkeit voneinander. Doch Uruhas Bewegungen verdeutlichten, dass auch diese weg musste.

Er musste von Uruhas Haut ablassen um nicht in voller Erregung in sie zu beißen und Uruha zu verletzen. "Hnnn... ich kann nicht mehr... ich will dich"

Ein Schnurren war seitens Uruha zu hören. "Ich könnte ja auch sadistisch sein und mich...ahh...verweigern." Er wusste, dass er mit Ruka spielte, aber hatte seine sadistsiche Ader nicht unter Kontrolle. Aber liebte es, wenn er seinen Namen sagte, würde alles geben nur dafür, dass er ihn sagte.

Nach der Aussage machte Ruka einen kärftigen Hüftschwung um beide Errektionen kräftig aneinander stoßen zu lassen und Uruha ein Stöhnen zu entlocken. "Wenn dem so wäre, würde ich dich auffressen.", lachte Ruka in seine Erregung.

"Kaniballe!", zischte Uruha leicht und fauchte provokant. "Aber dann hast du nichts mehr von mir." Zärtlich glitten seine Finger unter den Bund von Rukas Shorts.

Mit einem verführerischen Blick konterte Ruka den 'Kannibalen'.

"Dann habe ich dich ganz und gar für mich allein... ahh..." in dem Moment fanden Uruhas Hände ihren Weg. "Uruha" keuchte er.

Da war er wieder sein Name aus Rukas Mund... Er war nun wirklich willig. Was er nur alles mit seiner Stimme anstellen konnte. Er wolte alles und zeigte es leicht versteckt. Leise und hinterrücks biss er in das Ohrläppchen des Drumers und schnurrte nah an seinem Ohr. Er war seins und würde es auch nicht hergeben.

Ruka presste seine Bust auf die Uruhas. Er wollte ihn spüren. Er wollte seinen ganzen Körper Uruha hingeben. Er umfasste ihn, riss ihn mit sich um, sodass Ruka nun auf dem Sofa saß und Uruha auf ihm.

Verwirrt schaute Uruha ihn an. "Und was wird das? Soll ich dich etwa... nee ne?" Der Gedanke war zu absurd. Ruka gevögelt? Nee, da würde seine Weltanschauung zerplatzen. Aber gerne spielte er den neuen Freiraum aus um ihm langsam über die Brust zu fahren, leicht in seine Nippel zu zwicken.

"Mich? Quatsch"

Uruha saß direkt auf Rukas Hüfte.

"Ich will dich, Schönheit."

Lustvoll stöhnte er auf, als ihm Uruha in seine Brust kniff. Er fasste Uruhas Hüfte, griff an seinen wohlgeformten Hintern und drückte ihn gegen Rukas erhobenen Intimbereich.

"Ich will nur mal eine andere Stellung."

Uruha keuchte auf, als er Ruka in sich gleiten spürte. Gleichzeitig war es ihm peinlich, da der Ältere alles sehn konnte. Trotzdem begann er sich auf ihm zu bewegen und sich wieder auf Rukas Lenden zu drücken. Sein Kopf flog automatisch in den Nacken, biss sich auf die Finger nur um seine Geräusche zu dämpfen.

"Aaaaahhhh...", entfur es Ruka. Es fühlte sich anders an, als im Gras, wo sie es vor wenigen Stunden getan hatten. Uruha war fordernder und zeigte viel mehr Mut und Eigeninitiative. Das wollte den Drummer verrückt machen. Er dachte schon, Uruha legte es drauf an ihm den Verstand zu rauben.

"Bitte...hnnn... beweg dich...aahhh"

Doch das ließ Uruha nur noch langsamer werden. Er genoss es, wie Ruka immer wieder einen Punkt in ihm massirte, der Sterne vor seinen Augen aufblitzen ließ. Er wiederholte das Spiel nur in Zeitlupe. Es war einmal was anderes der Drahtzieher zu sein... er wusste noch zu wenig über seinen Sadismus. "Ruka... aahh!" Das Stöhnen war absichtlich laut.

"Uruha…", stöhnte Ruka unter den bedachten Bewegungen Uruhas auf. Es bedarf wieder an Beherrschung Uruha nicht einfach ranzureißen und zu nehmen, hart und kalt, ohne Rücksicht. Als Gegenleistung vergrub Ruka seine Finger weiter in Uruhas Hintern.

Auch wenn der Gitarrist es anders vorgehabt hatte, wurden seine Bewegungen unbewusst schneller, ungezügelter. Er brauchte Halt und die Hände Rukas waren keine große Hilfe bei seiner langsam schwindenden Kraft. Mit einem Kratzen an den Schultern des Drummers zeigte er ihm, dass er sich erheben, ihn umarmen und küssen sollte.

Ruka wand sich unter Uruhas Fingernägeln. Der Schmerz verstärkte sein Lustgefühl, sodass er sich aufrichten musste. Seinen Oberkörper rieb er an dem Uruhas lang bis er an dessen Kopf ankam und ihm einen Zungenkuss verpasste, der pure Erregunug ausdrückte. Er konnte nicht mer. Mit seinen starken Armen half er Uruhas Bewegungen nach, indem er ihn mit Druck gegen seinen Schritt presste. Den Kuss dabei nicht unterbrechend.

Uruha genoss die Nähe des Anderen, krallte sich heftiger an ihn und stöhnte ungezügelt in den Zungenkuss der beiden. Atemlos musste er sich lösen, während ihm ein lautes "Oh mein Gott Ruka.“ entfleuchte. "Nimm mich endlich!"

Wieder umfasste Ruka den Anderen und rollte sich mit ihm. Schon zu lange wartete er darauf wieder die Führung zu übernehmen. Ruka lag nun wieder auf Uruha. Mit einer Hand schob er dessen Beine auseinander um sich mehr Raum zum Eindringen zu geben. Nun setzte er an dem Rythmus an, den ihm Uruha geliefert hatte und intensivierte ihn nur noch. Ruka konnte nicht mehr. Er stieß schon fast rücksichtslos auf den unter ihm liegenden ein.

"Aaaahhh... UUURUUUHAAAA" Sein Stöhnen immer lauter werdend.

Der Anfang gefiel Uruha, bis es dann doch etwas zu hart für seinen Geschmack wurde. Schmerzen breiteten sich aus und ließen ihn aufkeuchen, aber nicht vor Lust. "Ruka bitte...“ Er konnte nicht weiter reden.

Ruka besann sich wieder ein Stück und wurde ruhiger. Als kleines Versöhnungsangebot gab er Uruha einen liebevollen Kuss. "Tut mir Leid, aber du bist einfach... oh mein Gott...." Vorsichtig biss er in Uruhas Hals und saugte sich an ihm fest um ihm klar zu machen, was er sagen wollte.

Der Blonde klammerte sich stöhnend an den Älteren. Es war, als würde die Angst alles blockieren. Das kleine Ziepen an seinem Hals fand er aber mehr als erregend. "Ahh.... Rukaaaaa… mehr...hnn" Fester schlang er die Beine um Rukas Hüften.

Um Uruha sein eigenes Lustegfühl zu vermitteln, tastete er an seinem eigenen Bauch runter, bis er daran drückend Uruhas Stück fand und umfasste es zart, mit dem Daum über dessen Spitze spielend. Seine eigenen Bewegungen vernachlässigte er dabei keinesfalls. Sowie auch sein Mund, der wieder Bahnen über Uruhas Haut zog.

All das zusammen gemischt machte Uruha verrückt, bog sich Ruka entgegen, während ein Kribbeln sein Körper durchfuhr, ein Zittern durch den Körper schoß. Dies machte ihm klar, dass er gerade nah am Abgrund seines eigenen Höhepunktes stand. Sein Stöhnen war laut und vernehmlich und immer wieder beinnhaltete es den einem Namen."Ruka."

Nun traute sich Ruka wieder seine Bewegungen zu intensivieren. Er liebte das beengende Gefühl in Uruha und dessen Stöhnen ließ ihn auch schon fast kommen, doch riss er sich zusammen um Uruha einen wunderbaren Abschluss zu bereiten. Ruka griff fester in Uruhas Schritt und wartete nur noch auf sein Kommen.

Es dauerte nicht mal Sekunden und um Uruha wurde alles schwarz für einen kurzen Moment. ihn überkamen gleich multiple Orgasmen, die ihn den Atem nahmen, ihn schreien ließen. Nur ein letztes Mal zog er seine Beine fest an um dann vollkommen zu enstpannen.

Irgendwie liebte Ruka den Anblick, wenn Uruha kam, sodass er ihn genau beobachtete und genoss. Ruka brachte auch seine Erregung zum Höhepunkt um sich dann neben Uruha zu rollen. "Diesmal ist es wohl an mir sich zu entschuldigen hm?" langsam ließ er Uruhas Schritt los und ließ seine Hand dafür auf dessen Bauch wandern.

"Ich glaube, ich blute.", sagte er nur in einem dümlichen Tonfall und Gesichtsausdrück. So naiv und unschuldig. "Oh je… gut, dass das schwarzes Leder ist." Ein kleiner Schmollmund verzierte sein Gesicht. "Ruka, blute ich?"

Ja, er machte das absichtlich, sich dummstellen, damit erst gar keine angespannte Stimmung auftrat.

Ruka richtete sich auf um an Uruha runter schauen zu können und tatsächlich da war Blut, nicht viel, aber es war welches vorhanden.

Ruka schaute Uruha nur noch einmal an, hob ihn dann auf seine Arme und sprang mit ihm auf. "Okay, Schatz, wo ist das Badezimmer?", fragte er mit einem Grinsen. Er übertrieb die Situation, aber ein wenig Schuldgefühle hatte er dann doch. Nach einer kurzen Richtungsweisung machte sich Ruka mit seinem wertvollsten Besitz im Arm auf zum Bad, hob ihn langsam in die Badewanne und ließ ihm warmes Wasser ein.

"Entspann dich und überlass das mir."

Mit seinen Handflächen verteilte er das warme Wasser auf Uruhas Haut und hatte auch sichtlich Spaß daran.

"Ich bin kein Kleinkind... ein Tuch hätte es auch gebracht." Mit aufgeplusterten Wangen legte er sein Kinn auf die angezogenen Knie und genoss dabei aber die sanfen Hände auf seinem Rücken. "Warum kommst du nich mit rein? Du bist echt vollgeschwitzt."

"Ja, hatte ich vor.", lachte Ruka. Uruha war echt niedlich, wenn er sich so benahm. Ruka musste ihn einfach küssen und krabbelte mit rein.

Er konnte sich das Grinsen nich verkneifen. Zufreiden mit der Welt lehnte sich Uruha in die warme Umarmung Rukas. Ruka war ein Kerl, aber er schenkte ihm viel mehr als alle Ex-Freundinnen zusammen.

Dieser drohte mit seinem Schatz im Arm einzuschlafen, zu angenehm war diese Situation für ihn. "Wir sollten raus aus der Wanne, ich schlaf gleich ein." und kuschelte sich an Uruha.

Er wollte alles genießen, noch weiter knuddeln, doch würdes es leicht bescheuert kommen, wenn sie in der Badeweanne übernachten würden. Grinsedn piekste er dem Älteren in die Seite, worauf der aufschrack. "Komm sonst pennst du wirklich noch." Weiter lächelnd hoppste er aus der Wanne und nahm sich das nächstbeste Handtuch zum Abtrocknen. "Wenn du ein Handtuch suchst... gleich im schwarzen Schrank neben der Spüle." Kurz zeigte er mit einem seiner schlanken Finger auf das Möbelstück.

"Danke, Schatz."

/…/

Ruka krabbelte zum Schrank und nahm sich ein Handtuch, doch er kam schnell zu Uruha zurück um das zu machen, was er vorhatte: Uruha abtrocknen.

Was sollte Uruha machen. Er wusste, dass Ruka immer noch ein schlechtes Gewissen hatte wegen vorhin, aber er genoss die Zuneigung. Nichts war schöner als Rukas Hände auf seinem Rücken. Langsam drehte er sich um und schaute dem Drummer offensichtlich an, als er die Arme um seinen Hals legte. "Das brauchst du nicht. Du kannst dich im Bett um mich kümmern.", grinste er und verschwand dann ohne ihn noch weiter antworten zu lassen.

/Ja, aber es macht nunmal Spaß./ Ruka strich ihm nochmal über den Rücken und folgte ihm dann ins Schlafzimmer. Er sah, dass sich Uruha unter der Decke befand und krabbelte am Fußende ebenfalls darunter. Zuerst fand er Uruhas Füße, die er geschickt mit ein paar Streicheleinheiten verwöhnte. Dann wanderten seine Finger aufwärts und umspielten die Knie.

/Oh nee, das kommt wieder auf das Gleiche hinaus./ Schon aus Abwehr zog er die Beine fest vor sich und gab ihm keine Chance zu irgendwelchen anderen gräulichen Taten mit seinem Bein. "ich meinte mit 'kümmern' eigentlich kuscheln." Die Aussage verlor ihren harten Hintergrund, denn Uruha war wie gelähmt, bei dem Gedanken an Sex mit Ruka. Es war toll, aber wollte er wirklich nur ficken?

Ruka schob seinen Kopf an Uruhas Körper entlang nach oben. Wie eine Schlange wand er sich an dem Körper des Kleineren. Bis er endlich soweit oben angekommen war um ihm in die Augen schauen zu können.

"Du bist niedlich. Wenn du kuscheln möchtest, dann komm her." Einladen erhob er seinen Arm.

Niedlich? Normalerweise würde Uruha auf seine Männlichkeit bestehen, doch er wusste was für Vorteile es einem schaffte so ein Adjektiv auf sich zu haben. Leicht schmollend drückte er sich an den Ältern und schnurrte wie gewohnt.

Ruka umschloss fest den zarten Körper vor ihm und zog ihn zu sich, dass sie sich soviel berührten, wie es nur möglich war, genoss die Wärme von Uruhas Haut und merkte, wie die Müdigkeit wiederkam, die ihn auch schon in der Wanne mit sich reißen wollte.

Diese Nähe. Rukas Atem an seinem Ohr und dann das Schlagen seines Herzens dicht bei ihm. Wie laut konnte seins eigentlich werden? Bis jetzt hatte Uruha noch nicht wirklich drauf geachtet. Doch nun... schob er gekonnt sein Knie zwischen die Beine des schon Halbschlafenden, gepackt von einer kindlichen Neugier.

Ruka kam durch die Annäherungsversuche Uruhas kangsam wieder zu Bewusstsein. Und reagierte, wenn auch schon im zarten Delirium, indem er begann ihn zu streicheln: über seinen Rücken, Hüfte, Hintern. Gerade für den Hintern ließ er sich Zeit. Zu sehr liebte er diese Rundungen, die ihn mehr scharf machten, als einiges. Sein Atmen wurde schneller und er fühlte schon wieder Erregung. /Mein Gott, er muss von mir denken, ich will nur Sex von ihm./ Doch Ruka hatte sich schon wieder zu sehr auf dieses Spiel eingelassen.

Als er Rukas Hand auf sinem Hinter spürte, drückte er sich automatisch näher an ihn und begann mehr Druck auszuüben mit seinem Knie. Der Atem, der schneller wurde. Genau das wollte er hören und spüren, es war so fazieniert wie schnell er den Älteren auf andere Gedanken bringen konnte und begann auch noch damit seine Hüfte an den Lenden des Drummers zu bewegen.

Nun rollte sich Ruka auf ihn rauf und lag zwischen seinen Beinen. Um Uruha mehr zu erregen, begann er mit Stoßbewegungen, ohne aber in ihn einzudringen. Mit einem Stöhnen legte er seine Lippen auf die des unter ihm liegenden und begann ein wildes Spiel seiner Zunge.

Wie schon vor einer Stunde schlang Uruha die langen Beine um die Hüften des Ältern, ließ ihn nach hinten fallen nur um laut zu keuchen, mauzte zwischen drin einige Male laziv. Auch jetz noch spürte er den Herzschlag des Anderen, der ihn laut erreichte schon fast wie das Trampeln von Pferdehufen bei einem Gallop. Ging das auch noch heftiger? Immer wieder diese weiterführende Frage. Seine Hände wanderten über den maltretierten Rucken, doch wenn das diesen Abend so weiter ging, würde der Rücken komplett mit Striemen übersäht werden.

"Uruha.", hauchte Ruka in seiner Erregung, "Wir können doch nicht schon wieder." Ruka wusste, dass es schon wieder zu weit war um Aufzuhören, doch er hatte ein wenig Angst Uruha zu überfordern. Doch dessen Stöhnen erregte auch ihn so sehr, dass er nicht anders konnte als mit zu machen. Dann der stechende Schmerz, der sich über seinen Rücken zog. Es tat weh, aber es machte Ruka nur noch heißer und er vergrub seine Zähne in Uruhas Schulter um ihn leicht zu beißen.

Uruha spürte den Schmerz an seiner Schulter, schnappte nach Atem. Es war schön und gut, dass er ihm einen Notausgang, eine Fluchttür geben wollte, aber was nutze ihm diese, wenn sie von ihm zugehalten wurde?

Bedauern konnte er später, aber nun war sein Gehirn vernebelt von Rukas Stimme, seiner Nähe. Uruha konnte nicht anders, bewegte sich weiter und hauchte ihm ein "Mehr." ins Ohr. "Hör jetzt nicht auf."

Rukas Hand glitt runter zu Uruhas Schritt und begann mit langsamen Bewegungen. Sein Mund liebkoste die Stelle, in die er sich gerade noch festgebissen hatte.

/.../

Nein, Ruka konnte doch nicht jetzt einen auf langsames Vorspiel machen, während er bereits willig unter ihm lag und verging. Das konnte er nicht machen. Konnte Ruka denn nicht von seinen Augen ablesen wie gerne er sofort genommen werden wollte?! Aber er würde nichts sagen, konnte Ruka ja nicht drängen. Also biss er sich auf die Unterlippe und ließ ihn einfach machen. Das Einzige, was man von ihm hörte, war ein Schnurren. Und er fing gemächlich an den Nacken des anderen mit Kraueln und Streicheleinheiten zu verwöhnen.

Rukas Erregung wurde zu groß.

"Ich kann nicht mehr... hnnn... ich will dich..... von Hinten."

Gespannt wartete Ruka Uruhas Reaktion ab, denn es war vielleicht viel verlangt aber einfach auch seine Lieblingsstellung. Um ihn darauf gut zustimmen, küsste er Uruhas Brust und biss sanft in sie.

Warum… warum machte Ruka sowas mit ihm? Zuerst warten und liegen lassen, und jetzt ganz knallhart von hinten? Doch auch Uruha wusste nicht wohin mit sich. Er war einfach zu sehr weg, was Gedankengänge anging. Zaghaft drehte sich der Blonde um seine eigene Achse und begann schon im vorraus sich in das weiche Kissen zu kuscheln. Er hatte das Gefühl er würde nochmal etwas in der Hand brauchen. Oh Gott, wie seht hatte er Schiss.

"Ich werde sanft zu dir sein, versprochen."

Rukas Hand fuhr nochmal die Rundungen Uruhas ab, bevor er ganz langsam und Stück für Stück in ihn eindrang. Er achtete wieder auf jedes Zucken um sofort anzuhalten, wenn Uruha Schmerzen hatte. Als er ganz drin war, legt er sich mit seinem Oberkörper auf Uruhas Rücken ab, stützte sich mit der einen Hand auf dem Bett ab, während die andere Uruhas Bauch streichelte.

"Geht es?"

Mit einem langgezogenen Stöhnen beantwortete er die Frage mehr als reichhaltig. Es war angenehmer, als gedacht, und um so besser stimulierte er die Prostata, hielt genau drauf sodass er das Kopfkissen sehr wohl brauchte, aber diesmal um das Stöhnen zu dämpfen und unter Druck nicht das Laken zu zerreisen.

Langsam begann Ruka mit Stoßbewegungen, mit denen er die Rictung finden wollte, in der Uruhas einer Punkt lag. Er musste sich zusammenreißen, denn Uruhas Enge machte ihn nur wieder wilder, doch er hatte sich unter Kontrolle und nahm jede Reaktion unter ihm wahr.

Er hatte ihn doch gerade getroffen, warum stieß er jetzt in eine ganz andere Richtung? Es war eine Zerreißprobe. Zieschend und fauchend begann Uruha ihm die Richtung zu weisen. "Weiter links und tiefer." Auch wenn es nicht unangenehm war, wollte er doch alles bis ins Maximale ausschöpfen.

Ruka musste Grinsen und versuchte den Anweisungen Folge zu leisten. Ein weiteres Aufstöhnen Uruhas zeigte ihm, dass er wohl diesmal die richtige Richtung erwischt hatte. Also begann er sich stärker zu bewegen und legte es darauf an Uruha wahnsinnig zu machen, denn diese Stellung beherrschte er. Die Hand, die sich noch an Uruhas Bauch zu schaffen machte, wanderte abwärts zu dessen Schritt um diesen im selben Rythmus zu massieren.

Es war ein Leichtes sich an diese Stellung zu gewöhnen und Uruha gefiel die Art von Untergebenheit, das Spielen miteinander und er gab sich vollkommen hin. Heiser stöhnte er bei jedem Stoß auf und verlangte kehlig immer wieder das Gleiche. "Aaaahhh... fester... bitte!" Es war Uruha, der Ruka noch mehr Angriffsfläche anbot und ihm dem Hintern entgegen drückte. In dieser Zeit musste sich der Kauernde berreits am Bettgestell klammern, da das Kissen nicht mehr reichte.

Zu gerne kam Ruka diesen Wünschen nach, denn sein Körper schrie förmlich nach einer schnelleren Vereinigung. Er musste sich schon Aufrichten um seine Bewegungsfreiheit völlig auszuschöpfen und auch er fing an zu stöhnen.

"Aaahhh... Uruha...."

Seine Hände krallten sich nun in Uruhas Hintern um ihn besser gegen sich drücken zu können. Ein bisschen bekam Ruka auch Angst, dass das Bett die steigende Bewegung nicht verkraftete, doch war er gar nicht Willens sich deswegen zu zügeln.

Für Uruha war klar, dass es nicht mehr lange dauern würde, doch was war mit Ruka? Es war ihm langsam egal. Dieser Druck machte ihn wahnsinnig und seine Fingerknöchel wurden weiß gefärbt.

"Rukaaaaa... hnn... bitte komm endlich... ahhh... ich kann nicht mehr!" Auch wenn er das Gefühl hatte schneller ans Ziel zu kommen, als gewollt.

Ruka verstärkte den Druck auf Uruhas Stück, indem er mit dem Daume kräftig über dessen Spitze massierte und sammelte noch mal Kraft für die letzten Stoßbewegungen.

"Uruha… ich bin auch soweit..."

Es war wie ein Stichpunkt, der gefallen war und schon nach einigen Sekunden flog der Kopf des Gitarristen in den verschwitzen Nacken und schrie sich die Erregung vom Leib. Ungezügelt zerrte er mit beiden Händen an dem Laken und... wie prophezeit, zeriss es ein Stück bei all der Anspannung.

Ruka kam diesmal zeitgleich mit Uruha, denn sein lautes Stöhnen gab ihm den Rest. Entladen sackte er auf diesem zusammen, rollte sich wieder zur Seite und fing Uruha nun auf, der noch immer leicht aufgerichtet im Bett kniete.

"Komm her."

Er zog ihn an seine Brust und wischte ihm verschwitzte Haarsträhnen aus seinem Gesicht. "Gott war das heiß." stammelte Ruka eher für sich selbst, die Augen zur Decke gerichtet.

Beruhigen? Das war irgendwie lächerlich in seiner Situation. In Rukas Armen atmete Uruha ungefähr so, als wäre er ein 2000-Meterlauf gerannt. Wusste er überhaupt noch, wo er war? Eindeutig war er für heute bedient. Gerade eben hatte ihm Ruka den Rest gegeben.

Ruka sah zu Uruha runter.

"Weißt du, was jetzt noch fehlt?

Die Kippe danach."

Er musste lachen.

Doch auch Uruha fühlte das Gleiche. Heute war er nur am Vögeln gewesen und die Niktionsucht hatte er bis jetzt nicht mehr gespürt. Langsam befreite er sich aus der Umarmung und krabbelte ans andere Ende des Bettes um aus dem Nachtschränkchen eine Schachtel zu holen. Immer noch auf dem Bauch liegend steckte er sich einen der Glimmstengel an und inhalierte nur um nach wenigen Sekunden den Rauch lasiv auszustoßen. Ein weiters Mal brach er erschöpft zusammen und hielt dem Drummer die Zigarette hin. "Hier, rauchst ja die gleiche Marke wie ich.“

„Woher weißt du?"

„Deep Blue See… weiß du noch?“

Ruka sah auf auf die Stelle über dem Filter. "Malboro Menthol Light.", las er laut vor. Wieder lachte er. "Ja, das ist auch meine Marke. Was'n Zufall."

Ruka nahm Uruha die Zigarette ab und nahm einen tiefen Zug.

/Das tat gut. Die Kippe danach ist immer noch die beste Zigarette./

Wie tot lag Uruha nun da und hatte auch nicht sonderlich Lust und Kraft sich zu bewegen. Er konnte nur leicht grinsen. Wieder hatte er den Drang zu kuscheln, aber er wollte sich nicht bewegen. Zu anstrengend. Also machte er ungekuschelt die Augen zu.

Ruka bemerkte, wie Uruha auf ihm einschlief. Er rauchte nur noch seine Zigarette auf, die hatte er sich seiner Meinung nach verdient, und umschloss dann den Kleineren mit seinen Armen. Auch er wollte endlich schlafen, immerhan hatten sie den Tag viel gemacht. Es dauerte nicht lange und Ruka war weg.
 

~Der Morgen danach~
 

Die Sonnenstrahlen kitzelten den Blonden langsam aber sicher aus seinem Schlaf. Unten auf dem Boden mauzte gerade seine Stubenkatze und zeigte ihm dominant, dass sie hunger hatte. Doch ihm war nicht nach aufstehen. In der Nacht war er von Ruka gerutscht und knuddelte den nun schlafenden mehr sanft durch um all seine Kuschelbedürfnisse auszudrucken... aber der Drummer war in einem sehr tiefen Schlaf. Also kam nichts zurück. Wehmütig stand er auf und watschelte nur mit einem Morgenmantel bekleidet zur Tür.

Eigentlich wollte Ruka einfach liegen bleiben, aber ein Abtasten der Stelle neben sich ließ ihn die Augen aufschlagen.

"Uruha?"

Er richtete sich auf und sah sich im Zimmer um.

"Uruha?", wieder holte er, krabbelte aus dem Bett und zog sich an, damit er nicht nackt durch die Wohnung watscheln musste.

Es tat weh... Ueuhas Unterleib stach so sehr... aber eine Pause konnte er sich nicht erlauben. War ja seine eigene Schuld. Also Kaffe kochen, fertigmachen und dann langsam zum Termin. Er achtete nich darauf, was für ein Krach er machte.

Irgendwie sah alles im Hellen ganz anders aus für Ruka, als gestern im Halbschlaf und Dunkeln. /Oh Wunder, Oh Wunder./

Doch Krach, der sich als Geschirrklappern identifizieren ließ, schallte aus der Küche, er musste also nur noch diesem Lärm folgen und fand schließlich sein Schatz ein wenig konfus in der Küche stehen.

"Morgen." und schlurfte zu ihm rüber, gab ihm ein Küsschen auf die Wange.

"Gut geschlafen?"

Uruha schwieg, da er nicht wusste wie er sprechen sollte ohne zu verraten, wie gerne er einfach hier und jetzt zusammenbrechen wollte. Außerdem kam er irgednwie nicht zu Recht in seiner EIGENEN Küche. Wo waren die Tassen... und wo war eigentlich der Kaffe. Schon landete irgendwas ungewollt krachend in der Spüle.

Kurz schaute sich Ruka diesen nervöse Uruha an und ging ihm dann einfach mal zur Hand.

Er schaute sich Regal für Regal an und nahm sich immer dann etwas, wenn es nach Frühstück aussah. So deckte er zum Beispiel den Tisch und konnte sogar Uruha seinen wohl dringend nötigen Kaffee geben.

"Du? Uruha? ... Ich werde nachher nochmal los. Ich habe da noch was vor, aber wir sehen uns doch auf dem Sommerfest, ne?"

"Etto..."Verwirrt und leicht paralysiert schaute Uruha auf. “Ja, klar... bestimmt." Erst jetzt begriff er wirklich, was gestern abgelaufen war. Er hatte mit ihm geschlafen, mit diesem geilen Typen, und das nicht nur unschuldig und einmal. Nein es war so, als würde er es immer schon getan haben. "Ich werde auch nochmal weg und heute Abend kommen." /Er kann doch nicht einfach so gehen, als wäre das hier einfach so normal wie immer. Das ist nicht normal für mich./

Ein bisschen war Ruka schon mulmig zumute. Am liebsten wäre er aufgestanden und gegangen, so wie er es eigentlich immer machte. So gesehen, hatte er schon viel zu viel Zeit mit Uruha verbracht und jede weitere Sekunde ängstigte ihn mehr und mehr. Irgendwo kannte er diese Person vor sich ja doch nur erst seit wenigen Stunden, was sonst ja auch normal war, und nun saß er da, trank mit ihm Kaffe, nach einem seiner erfülltesten und heißesten Tage, die er je erlebt hatte. Und das Gefühl für immer hier sein zu wollen, ließ ihn nur umso mehr zu verstehen, wie gerne er sofort hier raus wollte.

Doch Ruka legte ein Lächeln auf um Uruha nicht anmerken zu lassen, was gerade in ihm vorging. Zu groß war die Angst ihn zu verletzen und solange er nicht wusste, was das in ihm war und was das wollte, solange würde er einfach weiter machen, einfach.. weiter...machen.

Und so biss er von seinem Marmeladenbrötchen ab.

Es war so komisch... es war ein falsches Lächeln das Uruha entgegen kam. Da konnte er sich so sehr anstrengen, dass es echt aussah, doch Uhura merkte es. Und das tat weh. Was war, wenn dies nur so ein Fickabend war und er heute Abend eh nicht kommen würde und ihm nur alles vorgegaukelt hatte? Reita hatte ihn schon oft mit sowas in den Ohren gehangen und immer dachte er... nie würde er so eine Dumheit machen. Doch jetzt war er sich nicht mehr sicher. Unsicherer, als je in seinem Leben. Und er hasste es. Er wollte nicht, dass er ging, aber andererseits... es tat ihm nur noch mehr weh hier mit ihm zu sitzen. "Ruka... bitte geh jetzt............. ich muss gleich zum Photoshoot." Schnell hängte er die Erklärung an, damit Ruka sein Unbehagen nicht merkte.

Uruha war nicht einer von den vielen, das wurde Ruka erschreckend klar, aber es ging nicht, er konnte nicht bleiben. "Ja, ist wohl besser so."

/Ruka du Idiot, was tust du da. Mach keinen Scheiß. Lass nicht zu, dass ihr euch nicht wieder seht./ "Wann treffen wir uns heute?"

Ruka wurde etwas übel, alles in ihm ging durcheinander und das machte sich bemerkbar.

"Ich weiß nicht... ich glaube, wir werden uns da treffen. Am Lagerfeuer oder so." Uruha wollte nicht reden, wollte nicht nachdenken. Denn im Inneren glaubte er nicht daran, dass er kommen würde. "Ich werde so ab 19.00 Uhr dort sein." war der Abschluss, einfach und doch treffend. Er wollte weinen. Warum? Aber er tat es nicht, nein, er würde nicht wegen ihm weinen.

Wieso nahm das eigentlich diesen Verlauf? Es war doch gestern so schön, was ist aus dem Heute geworden? "Okay dann bis heute abend.", antwortete Ruka.

Ein Glück hatte er sich schon zuvor angezogen, sodass er schnell raus konnte. Seit wann hatte er es so eilig zu gehen. Das war doch alles nicht normal. Noch bevor er zur Tür raus war, gab er Uruha ein Abschiedsküsschen auf die Wange.

"Wir sehen uns heute Abend, Schönheit."

Warum hatte er sich eigentlich weiter verabredet, machte er doch sonst nie. Als er endlich draußen war, lehtne er sich noch einige Zeit gegen die Tür und ließ sich das alles Mal durch den Kopf gehen.

/Gehst du heute Abend wirklich da hin?/

Innerlich ohrfeigte sich Ruka für diese Gedanken.

/Ja, es läuft anders als sonst. Ja, da ist mehr. Ja, du bist zum Frühstück geblieben. Ja, du hast dich wieder mit ihm verabredet. Und du gehst da auch hin und nach dem beschissenen Morgen gibts da doch bestimmt was, mit dem du ihm eine Freude machen kannst. Er soll wissen, dass du ihn magst./

Er hatte einen Plan, aber dafür brauchte er einen Kimono.

Wenn Uruha ehrlich sein sollte, hatte er noch 2 Stunden bis zur nächsten Hetzterei. Warum war es eben so eisig? Warum war schon jetzt für ihn alles aus? Und warum zum Teufel schien das alles wie ein Traum, wenn er doch wusste, dass dies keine Einbildung war.

Sommerfest

~Sommerfest~
 

"Und warum stehen wir hier am Lagerfeuer? Wir können doch auch noch die Geschäfte abklappern." Uruhas Mutter nervte in so einer ekligen Art. "Dann geh doch.", war Uruhas verbitterte Antwort. Schon seit ungefähr 20 Minuten war seine Stimmung im Keller. Ruka kam nicht, er ließ ihn alleine hier und hatte ihn versetzt. Dafür hatte Uruha sich doch so darauf gefreut und sich zurecht gemacht, trotz Vorahnung, hatte die Schminke vom Photoshooting drauf behalten, das Haar kunstvoll nach oben gesteckt und den Kimono so gut wie nie zusammengebunden.

/Oh verdammt ist das Peinlich. Wann hatte ich das letzte Mal ’n Kimono an... ach ja zum Photoshoot... na ja, ist auch schon eine ganze Weile her./, dachte sich Ruka. So viele Leute versperrten ihm den Weg und er war schon zu spät. /Verdammt, geht weg./ Seine Bewegungen wurden immer hastiger und er wollte jetzt nur noch am Lagerfeuer sein.

/Bitte lass Uruha noch da sein./

Doch dann sah er sie wieder. Genau wie beim Rummel, so stach auch hier Uruhas grazile Figur aus der breiten Masse heraus. Ein schweres, beklemmendes Gefühl ließ endlich von Ruka ab.

/Er ist noch da.../

Vorsichtig schlich er sich wieder von Hinten an, schmiss sich um ihn und flüsterte Uruha mehrmals ein Entschuldigung ins Ohr.

Es war etwas Erschreckendes, als Uruha plötzlich eine Last an seinem Rücken spürte. Nein, er sollte das nicht tun. Dieses Flüstern ließ Erinnerungen von gestern Abend wach werden... Aber er konnte nicht anders, drehte sich um und schmiss sich an den Älteren. Er hatte sich schon so auf die Einsamkeit eingestellt, dass er richtig in Euphorie war Ruka zu sehen.

"Ruka, ich habe gedacht, du kommst nicht mehr...." Doch dann eine kurze Pause. Was hatte er da an? Ein Kimono... ein Kimono an Ruka. "Wie kommt’s dazu?"

Es war doch zu schön Uruha im Arm zu haben. Gut, dass Ruka da war.

"Ja also der...", stammelte Ruka ein wenig, "Nun den hatte ich zufällig im Schrank und da dachte ich, ich lass dich nicht alleine so rumrennen. Hm?"

Warum war es so schön am Anfang und dann wenn es ernster wurde, ging es den Bach runter. Enthusiastisch fing er an die Lippen auf seine zu legen. Wie sollte es weiter gehen, wenn sie einfach nur noch aneinander hangen? "Komm lass uns hier lieber verschwinden, bevor meine Mom noch wieder auftaucht."

"Von mir aus." Ruka nahm Uruha am Arm und zerrte ihn aus den Menschenmassen raus. So viele, das war nichts für ihn. Er zog den Kleineren an sich ran und spazierte mit ihm los.

Unbewusst zuppelte Uruha an dem Kimono des anderen. "Mensch das Ding ist so gebunden, als ob er dir gleich von den Hüften fällt."

Ruka sah ihn mit großen Augen an. "Ja, ich hab’s versucht." Er lachte, er konnte es ja wirklich nicht.

"So geht das einfach nicht, komm mit. Den muss ich richten."

Ohne noch weitere Kommentare abzulassen, zog er ihn in einer der dunkelsten Ecken und begann den Gürtel zu öffnen. Wer hätte es denn geglaubt, wie am vorherigen Tag Uruha hatte diesmal der liebe Ruka nichts drunter. "Baka"
 

War das gerade wirklich Ruka in einem Kimono? Yomi dachte, Sommerfeste wären nichts für ihn.

/Der wusste doch nicht Mal, dass das heute war./

KIMONO.

/Was ist nur los, das ist nicht der Ruka, den ich kenne...

Wo will er denn jetzt hin... und wer ist das neben ihm?/
 

"Aber hattest du mir nicht gesagt, dass man da nichts drunter trägt?" Ruka sah ihn mit Hundeaugen an, immerhin hatte er versucht, alles richtig zumachen.

"Das war doch nur ein Spruch zum scharf machen... Moment seit wann nehme ich solche Sätze in den Mund?" Er musste leise kichern bei dem Gedanken wie Ruka ihn schon umgekrempelt hatte. Nach etlichen Malen des Schüttelns und des Versuchens dabei den Kimono richtig zu schnüren, hatte er es endlich im Griff.
 

Was machte er da mit einem Kerl? Ruki wusste genau, Uruha hatte nur Freundinnen und war nicht schwul... oder hatte er sich zum anderen Ufer führen lassen?
 

"Danke, Schatz." Uruha schaffte es wieder, Ruka lachte. Doch plötzlich schaltete Rukas Blick um und er schaute mit einem leicht perversen Grinsen.

"Und du?" Er ging auf Uruha zu und drückte ihn somit gegen den Baum hinter ihm. "Was hast du drunter?" Geschickt glitten seine Hände unter den Kimono und tasten sich an Uruhas Haut abwärts.

Uruha konnte nicht anders und grinste dreckig zurück. "Na das Gleiche, wie du mein Freund." Weiter grinsend krauelte er dem Älteren den Nacken und ließ sich an den Baum drängen.
 

Hey, das konnte Uru-chan doch nicht bringen... hier, mitten auf dem Fest und dann noch mit einem Fan. Rukis Kinnlade machte beinah Bekanntschaft mit dem Boden.
 

/Mein Gott, er wird doch nicht. Ruka hatte ja schon immer Vorliebe für... na ja... besondere Orte, aber der Typ da... das ist doch der von gestern früh. Sag bloß wegen dem war Ruka heute Nacht nicht zu Hause. Ich glaub das nicht./
 

Rukas Hände glitten zu Uruhas Po um sich in ihn zu krallen und zu massieren. Seine Lippen presste er auf die Uruhas. Es machte zuviel Spaß an ihnen zu saugen, dass er das wieder in vollem Ausmaß tat.

/Oh man, in diesem Moment wünschte ich mir keinen Kimono zu tragen. Der hat verdammt noch mal keine Beinfreiheit./ Uruha musste sich geschlagen geben. Beine anwinkeln oder fest knuddeln war so ohne weiteres nicht. Na ja, an Knutschen war ja nichts Falsches. Zaghaft strich seine Zunge Rukas Unterlippe entlang und bat um Einlass.
 

/Oh je, ich bin nicht der Einzige, der sie bespannt. Wenn das die Presse erfährt. Dann steht da: Bandleader von Gazette hat Vorliebe für männliche Fans./
 

/Ob ich eingreifen sollte? Mein Gott, der wird’s doch nicht wirklich hier mit diesem... diesem… ach was weiß ich... treiben?/
 

Ruka wollte seine Hände eigentlich anderen Körperstellen zuwenden, doch der Kimono schränkte ihn in seiner Bewegungsfreiheit so ein, dass er sich geschlagen geben musste. Also ließ er sich nur auf den Zungenkuss ein und wusste, dass es zu mehr trotz Erregung nicht kommen würde. Also zog er wieder die Hände aus Uruhas Kimono, küsste ihn heiß und innig, doch ließ dann auch wieder ab.

"Wir sollten zurück zum Fest. Wir können ja nachher bei mir weiter machen."

Leicht benebelt nickte er einfach nur und ließ sich willenlos mitschleifen. Alles war so wie vorher und das war für Uruha das Schönste, am liebsten sollte es immer so sein zwischen ihnen. "Nya, ich habe Durst, Ruka-chan." Wie gewohnt zogen seine Lippen einen süßen Schmollmund, weil er wusste, dass dies immer bei anderen zog.

Ruka konterte mit eigenen Schmolllippen, doch merkte er, dass er Uruha klar unterlegen war.

"Was möchtest du denn, Schatz?" hauchte er ihm ins Ohr und ließ sich dabei nicht nehmen auch kurz daran zu knabbern.

Kurz überlegte Uruha und genoss die leichten Atemzüge an seinem Ohr. "Ich möchte Kirschsaft!"

"Uh, die verbotene Frucht, wie erotisch. Sollst du kriegen, Schönheit." Gleich machte Ruka sich auf um Uruha seinen Wunsch zu erfüllen.

"Das ist der Apfel" Eine kurze Stille. "Baka!"

Endlich kam Yomi an der Stelle an, an der er gerade eben noch Ruka gesehen hatte. Nun war da nur noch der Typ von gestern. Wie eine Katze pirschte sich Yomi an ihn ran.

"Du.", sprach er ihn an. "Sag mal, wer bist du eigentlich? Rukas derzeitige Fickmaus?"

Wie? Hatte Uruha gerade richtig verstanden? Fickmaus? Was sollte denn dieser Spruch... da kam der kleine Sänger zu ihm und pöbelte ihn an. "Und wer bist du Zwerg, Fickmaus auf der Ich-will-dich-nicht-Bank? Ach danke für die Brötchen, die waren lecker."

"Bitch", hustete er. "Bilde dir nichts drauf ein, auch du bist bald wieder Geschichte. Bist nicht der Erste und ganz sicher nicht der Letzte. Aber genieße es, solange du noch kannst." Verachtend sah Yomi einmal an Uruha runter und wieder hoch, er musterte ihn genau. /Was findet er nur an dieser Bohnenstange…/

Von weitem kann Ruka Yomi bei Uruha erkennen und macht sich mit zwei Bechern Kirschsaft auf den Weg zu ihnen.

"Na ihr zwei Süßen." Ruka überreichte Uruha stolz den Saft.

Uruha blieben die Worte weg. Was bildete sich dieser Gnom ein. Das Einzige was er sagen konnte war ein leises gezischtes: "Eifersüchtig?" Doch da kam Ruka schon wieder und ließ den Kleineren nicht zu Wort kommen.

Lasziv lächelnd nahm er den Becher entgegen und schmiegte sich provokant an den Größeren. "Danke. Schatz.", hauchte er ihm ins Ohr.

"Klar, gerne doch." Mensch, diese Streicheleinheiten auf einmal.

"Und du, Yomi, was machst du hier?"

"Bin mit Sakito und Hitsugi da." Schnell legte er ein Grinsen auf, Ruka musste ja nichts von dieser kleinen Unterhaltung wissen.

"Hab sie verloren und mach dann auch gleich weiter sie zu suchen. Wir sehen uns..."

/Dieses miese Stück!!!/ Aber er hatte es geschafft, Yomi hatte den Blonden unsicher gemacht. Ein flaues Gefühl machte sich in Uruha breit. Vielleicht fickte er ja doch mit jedem x-beliebigen und nun war er dran. Was wusste er den schon über Ruka? Das er verdammt gut Küssen konnte, höllisch gut im Bett war und der Drummer von Naito. Etwas beklemmt schaute er auf den blanken Boden und bekam beinahe Kopfschmerzen von so vielen üblen Gedanken.

Ruka merkte, wie seltsam still Uruha geworden war und auch Yomis Verhalten war wieder genauso komisch. Irgendwie hatte Ruka eine schlechte Vorahnung, aber er wusste es nicht genau. Doch erstmal wollte er Uruha auf andere Gedanken bringen.

"Ich glaube, mein Kimono rutscht schon wieder. War wohl doch keine so gute Idee gewesen. Lass uns zu mir gehen und wir entledigen uns dieses störenden Stoffs.“ Er saugte an Uruhas Nacken um seinen Worten mehr Ausdruck zu verleihen.
 

/Dieser Kerl... Wieso nimmt ihn Ruka mit auf das Sommerfest, warum nicht mich, ich hab ihn doch schon mehrmals gefragt gehabt?!/

Gedankenverloren rannte Yomi direkt in einen Größeren rein.

"Sorry."

Ruki war leicht perplex, als er das kleinere Ding betrachtete. /Das ist doch der andere Voyeur, der mit mir gespannt hat./ "Ist schon okay.", grinste er und hielt den Kleineren fest damit er nicht rückwärts fiel.
 

Warum war Uruha einfach nicht danach? Warum wurde ihm jetzt so übel... weil er daran dachte, wie oft er das schon zu anderen gesagt haben musste? Oder weil der Kirschsaft einfach mal brechmäßig war. Doch er nickte mit einer ausdruckslosen Miene. /Ich bring’s einfach hinter mich./

Rukas Schritt wurde schneller.

Schon bald kamen sie bei ihm zu Hause an. Nachdem sie drin waren, schmiss er den Schlüssel in seine Schale neben der Tür und half Uruha rein.

"Jetzt bist du wieder hier? Und kannst dich noch an ein paar Details erinnern, oder war der Kater stärker?" Ruka lachte und küsste ihn auf die Wange. Er nahm in an die Hand und zog ihn ins Wohnzimmer.

"Setzt dich doch. Magst du was trinken? Oder hast noch genug von deinem Kirschsaft?"

"Ich weiß gar nichts mehr. Aber ich möchte auch nicht wirklich was trinken.“, lächelte er knapp und setzte sich auf die weiche Couch. Hier ließ es sich leben.

Endlich konnte sich Ruka an Uruhas Kimono zu schaffen machen. Darauf hatte er sich seit der kleinen Fummelei gefreut. In Kürze hatte er den Gürtel runter und kramte sich durch den Stoff um Uruha entblößen zu können.

Jedoch saß derjenige, dem der Kimono gehörte, einfach da und ließ es sich gefallen. Was sollte er schon großartig mit solchen Gedanken machen? Zu oft stellte er sich Ruka mit anderen Frauen... mit andern Männern auf dieser Couch vor, wie viele wohl in den Genuss Rukas gekommen waren?

Endlich sah Ruka seine Chance seinen Uruha wieder nackt zu sehen, er hatte das Ende des Stoffes gefunden. Erst jetzt wurde ihm bewusst, wie anteilslos Uruha das über sich ergehen ließ.

"Was ist los? Du wirkst so abwesend?"

Er setzte sich auf Uruhas Schoß, um ihm ein Entkommen unmöglich zu machen und ihm direkt in die Augen sehen zu können.

Es kam alles in ihm hoch... doch er konnte nicht wegrennen nein, da war Ruka einfach ihm Weg. Also musste er sitzen bleiben, während stumm die Tränen auf seinem Gesicht abwärts liefen. Kein Laut, kein Schniefen oder Schluchzen... einfach nur salzige Flüssigkeit.

Verdutzt beobachtete Ruka die Tränen auf diesen sonst so strahlenden Wangen.

"Was ist denn los, Uruha?" Er nahm den unter ihm in seine Arme und hielt ihn fest.

/Warum weint er denn, habe ich irgendwas gemacht?/

"Mit wie vielen Weibern und Schwuchteln hast du es bereits getrieben?" Seine Stimme war kratzig und leicht belegt von den Tränen.

"Wie kommst du darauf?"

Uruha legte die Karten auf den Tisch. "Yomi... er war sehr ausgelassen und offen... nannte mich Fickmaus und offenbarte mir Einiges." Er versuchte hart zu klingen... doch ihm entfleuchte ein Seufzen.

/Yomi.. wieso.../

"Warum ist das wichtig?"

"Bin ich deine neue Fickmaus oder nicht... ich muss mich doch drauf einstellen, was mich als nächstes erwartet."

"Oh Gott, hör auf Fickmaus zu sagen. Nein, du bist nicht meine Fickmaus, auch wenn wir schon so einige Male miteinander geschlafen haben, nein, bist du nicht."

"Aber was ist es dann? Warum ich?", schrie er ihn an ohne auf Nachbarn oder sonstiges zu achten.

Nun krabbelte Ruka von seinem Schoß und richtete sich in voller Größe auf.

"Weil du mir gefallen hast."

Nein das war nicht das, was er hören wollte, nein, er wollte das alles nicht so haben. "Oh nein Ruka... das ist ganz falsch, falls du dich versuchst rauszureden. Das ist mies... da müssen dir ja viele gefallen... und es beantwortet nicht meine Frage richtig."

"Ja gefallen tun mir viele, aber noch keiner ist mir schon nach zwei Sex on the Beachs auf die Schulter gekippt und keinen hätte ich danach mit zu mir genommen, so völlig betrunken und wenn, dann hätte ich bei keinem die Chance ungenutzt gelassen. Und KEINEN wollte ich je wieder sehen."

Zum zweiten Mal an diesem Tag fielen ihm keine Worte ein die es hätte treffen können. Nein, er war wieder sprachlos an diesem Abend. Wieder ein Tränenschwall. "Bitte… lass mich nicht allein.", flüsterte er aber laut genug, um gehört zu werden.

"Verdammt Uruha."

Noch nie wollte Ruka jemanden so fest halten, wie er es in diesem Moment tun musste. Keine sexuelle Lust hatte ihm bis jetzt so sehr das Bedürfnis gegeben, jemanden so fest zu halten. Er wollte Uruha nicht hergeben und er würde den Teufel tun, als ihn einfach wieder gehen zu lassen. Auch Ruka standen die Tränen in den Augen, doch zu seinem Glück konnte Uruha das nicht sehen.

Uruha fühlte sich allein gelassen in seiner Angst. Er wollte Bestätigung oder irgendwas aber nicht ein so anklagendes "verdammt Uruha". Aber er umarmte ihn, das war bereits viel wert. Er hatte gemerkt, dass Ruka so gar nicht mit so einer Situation zurechtkam und auch kein Mensch der Gefühlsäußerung war. Also drückte er sich fester an ihn, krallte sich in den Stoff des Kimonos.

"Worüber denkst du nur nach..." stammelte er in die Haare Uruhas, die sich durch sein Gesicht zogen.

Mit einem Schwung nahm er den Weinenden auf seine Arme und trug ihn ins Schlafzimmer, legte ihn auf sein Bett und zog die Decke bis an Uruhas Kinn.

"Ich glaube, dass mit dem... na ja... Sex verschieben wir auf ein anderes Mal."

Ruka kuschelte sich neben Uruha und hielt ihn weiter so fest, als würde er ihn sonst für immer verlieren.

Er dachte nicht länger nach, sondern genoss einfach den Körper neben sich und fiel schniefend in einen sanften Schlaf. Das war heute alles zu viel für einen Tag.

Minnie Maus

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Bandprobe

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Ruka

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ich will nicht

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Aufreißer

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Abschied

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Tour

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Das gaze Final

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Rukas erstes Mal

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böses Erwachen

Es war schon lange her, dass er das tat, aber für Hitsu stellte er sich noch einmal an den Herd und machte Pfannkuchen... Aber nicht so ganz normale, Neeeeeeeeeeeeeeeeeeiiiiiiinnn. Er schnitt sie extra in Herzform für seinen Schatz. Nach der Nacht hatte er das ja verdient und es tat ihm so schrecklich Leid.

Als er fertig war und alles noch dekoriert hatte, ging er ins Schlafzimmer und stellte den Teller neben Hitsugi auf seinen Nachttisch. Wenn er aufwachte, hatte er somit gleich was zu futtern und ein Beweis Sakitos Liebe neben sich.

Langsam zog der Duft in Hitsugis Nase und er schubbelte sich grummelnd durchs Bett, um irgendwie Sakito zu finden. Kaum hatte er diesen, kuschelte er sich fest an ihn. "Hmmm, Frühstück, darauf hätte ich auch Lust... Wollen wir uns auch welches machen? ich hab Hunger." Hitsugi verstand die Situation nicht und hielt den Geruch für eine sehr speichelanregende Wolke des Nachbarn.

Der Größere musste kichern bei diesen Sätzen. "Frühstück steht genau neben dir, Schatz. Du musst nur die Augen aufmachen und dich umdrehen." Liebevoll gab er ihm einen Schmatzer auf die Stirn. "Ich dachte Pfannkuchen sind mal was leckeres."

Langsam schlug Hitsugi die Augen auf und starrte auf Sakitos Nacken, in den er erstmal grinsend reinbeißen musste. "Der ist aber auch le...."

Gerade drehte er sich um und erstarrte bei dem liebevoll arrangierten Frühstück. Sogar die Blümchen -okay, aus Hitsugis Balkongarten- aber es war einfach super süß.

Wie in Trance zog er Sakito zu sich und drückte seine Hand immer fester.

"Das ist so..."

"Krieg ich einen Knutscher für die Arbeit?" Hitsugi musste nichts sagen. Dass er sich freute, war schon schön genug. Und es war ja nicht nur zum Ansehen, sondern auch zum Essen da.

"Also...", druckste der los, "Dafür kriegst du einen auf die Wange... auf die Nase und auf den Mund."

Für den Mund ließ sich Hitsugi besonders viel Zeit und massierte sanft Sakitos Lippen.

"Ich liebe dich so und will für immer bei dir bleiben... aber jetzt essen, ich habe Hunger UND ich fütter dich!"

Schon nahm er sich eine Gabel und zerstörte das Kunstwerk. Es tat ihm ja schon Leid, aber Sakito zu füttern, das war es Wert.
 

Er hatte nicht geschlafen -okay mal gedöst- aber sonst fühlte er sich so mies die ganze Nacht über. Und nun lag Yomi immer noch in seinen Armen und schlief seelenruhig. Warum tat es so weh?

Yomi fand langsam sein Bewusstsein und genoss es, je mehr ihm klar wurde, in wessen Armen er lag. "Morgen, Ruki.", flüsterte er und zauberte dem Anderen einen Kuss auf die Wange. "Soll ich Kaffee machen?"

Ruki war noch völlig in seiner Gedankenwelt, als er Yomis Stimme an seinem Ohr vernahm und zuckte leicht zusammen, als er die Lippen des Kleineren auf seiner Wange spürte. //Oh Gott, wie soll ich mich verhalten?//

"Hm...", kam es nur nüchtern von ihm.

"Ist irgendwas? Hast du schlecht geschlafen?" Yomi rappelte sich langsam auf und zog sich schnell etwas über.

"Joa, geht so." In diesem Moment wollte es nicht so wie er. Es kam kein so lockerer Spruch von seinen Lippen und Ruki konnte ihn auch nicht ignorieren. Dafür waren diese Worte gestern Nacht noch zu präsent.

Yomi stand bereits im Türrahmen, als er noch mal verschmitzt zurück blickte. "Hast wohl ständig an diesen kleinen heißen Hintern denken müssen, hm?" Er zwinkerte ihm noch mal zu und verschwand dann in der Küche.

//Eigentlich nicht... aber sagen... neeeeeee.//

Ruki sah ihm nach, jedoch aufstehen wollte er nicht. Was sollte er machen? Das war alles über seinem Niveau. Es war zu kompliziert. Er würde im Bett bleiben, solange bis Yomi ging.
 

Das konnte doch nicht wahr sein. Die Nacht war anstrengend und der Kater vorhanden. Nicht dass Ruka hätte ausschlafen wollen, aber da klingelte ein Handy. Genervt ging er dem störenden Geräusch nach, bis er es als Uruhas Handy lokalisierte.

'Okasan'

Mit einem Ruck flog das Ding aufs Bett direkt neben Uruha.

//Jetzt kann ich verstehen, warum Sakito die Dinger nerven... Einfach zusehen, wie es in der Porzellanschüssel dahingespült wird...//

Grummelnd packte sich Ruka wieder aufs Bett und zog die Decke bis über den Kopf.

Oh Gott was war das? Uru war verdammt müde und man störte ihn in seinem wohlverdienten Schlaf, den er wirklich nötig hatte? Er spürte wie etwas Kleines neben ihm aufs Bett flog und vibrierte. "Was soll ich mit dem Ding?", grummelte er vernehmlich ins Kissen. Langsam glitt seine Hand zu der Person neben sich unter die Decke und krauelte versöhnlich seinen Rücken hinauf zum Nacken.

Gerade war es so schön, da ging Rukas Handy los.

"Das ist doch nicht wahr oder? Was ist denn los?" 23 Anrufe in Abwesenheit. Die meisten vom Manager, aber auch Rukas Mutter. "Ich hatte doch gestern Geburtstag und habe nicht soviel Aufmerksamkeit gekriegt."

Genervt drückte er den Anruf weg und schaltete es auch gleich vorsorglich aus, schmiss es nur noch in die Ecke, wo auch noch Klamotten von der Nacht rumlagen.

Noch halb verschlafen nahm Uruha sich sein klingelndes Handy und nahm an. "Moien Okasan." Sofort kam ihm ein lauter Redeschwall entgegen den wahrscheinlich auch Ruka mitbekam. "Hast du dir schon mal eine Zeitung angeschaut, Kouyou?", schrie seine Mutter ihn aus dem Handy an. "Nein!"

"Dann solltest du das schleunigst ändern mein Freundchen."

Er war so angepisst. Wie er sein Mutter hasste.

"Ich bin müde Okasan."

"Das ist mir egal. Willst du dich gegen mich auflehnen? Das ist nicht mehr mein Sohn. Schon schlimm genug, dass du jetzt diesen Hurennamen hast und dich so kleidest."

"ICH GEH JA SCHON!!!!"

"Nicht in diesem Ton."

Er legte auf, das war ihm zu dumm.

"Schatz, du hast hier nicht zufällig einen Kiosk in der Nähe oder?"

Wow, das klang nach ordentlich Stunk.

"Warte ich bringe dich hin."

Ruckzuck striff sich Ruka das Nötigste an Stoff rüber und machte sich mit einem sehr schlecht gelaunten Uruha auf.

"Was war das denn? Der telefonische Weckdienst?"

"Nein meine Mutter, die gerne auf meinem Job rumhackt. Wahrscheinlich gerade wieder ein Gerücht im Umlauf, das ja sooooooooooooooo schrecklich ist. Mein Weckdienst besteht aus meinem Manager... Der mich übrigens auch schon 25 mal angerufen hat. Verdammt was ist heute nur los?"

Schnell schlüpfte er in Jeans und T-Shirt, die er vorsorglich für den nächsten Tag mitgenommen hatte und machte sich auf den Weg auf die Straße. "Ich will nur wissen, warum mein Manager genauso drauf ist."

Auch Rukas Manager hatte sich überschlagen. Okay, das konnte ja nur eins bedeuten, es hatte mit Nightmare und Gazetto zu tun. Er zog instinktiv Uruha näher an sich ran und strich ihm beruhigend über die Hüfte.

Der genoss die Streicheleinheiten und legte auch seinen Arm auf die Hüfte des Anderen. //Wird ja nicht so schlimm sein.//, versuchte Uruha es runter zu reden, wie er es immer tat.

Als sie unten beim Kiosk angekommen waren, machte er sich sofort auf die suche nach der Tageszeitung und erstarrte als er das sah, was er suchte und im Endeffekt auch darauf verzichten konnte. Das waren Bilder... von ihm und Ruka... mitten auf der Titelseite... und zwar nicht einfach so, nein!!!!!

Es waren privat Pics... von einen Paparazzi... sie beide in Badehose, er selbt an die Wand gedrückt... und in einer eindeutigen Position, die mehr vermuten ließ, als es war. Am Schlimmsten an diesem Bild war wohl, dass man sah, dass ihre Zungen ein intimes Beisammensein hatten.

Das erklärte viel. Ruka bemerkte den Blick des Verkäufers und zuckte nur die Schultern, was sollte er schon tun. Auch dass sie diese Zeitung gerade zusammen in Händen hielten, war einfach nur aussagekräftig.

Ruka war es ja bis jetzt egal gewesen, seine vielen One-Night-Stands interessierten eh niemanden, aber das war etwas ganz anderes. Ein Eingriff in sein Privatleben. Er wollte immer noch selber entscheiden, was an die Fans weiter ging und was nicht.

"Das ist jetzt nicht wirklich da drauf oder?" Still stand Uruha da und starrte dieses Bild, das vor 2 Tagen geschossen worden war, an. Wieso hatte er seinem Instinkt vertraut, als er sich beobachtet gefühlt hatte? Sein Handy klingelte wieder und leicht steif stand er da. Er wusste, dass es wieder seine Mutter war. "Hai!"

"Siehst du jetzt, was ich meine... wie willst du das erklären, Kouyou?"

Er sagte nichts, er konnte es nicht erklären. Innerlich malte er sich die Konsequenzen aus.

"Egal wer das ist... du bringst den Mann her! Ich dulde keine Widerrede."

Als er auflegte realisierte er, dass heiße Tropfen über seine Wange liefen.

Bis jetzt ging alles so gut und dann kommen diese scheiß Papparazzis, auf die man verzichten könnte, und sich mischten in ihr Leben ein. Sonst war es ihm leicht egal -war ja bis jetzt nicht wirklich was passiert- aber das war die Höhe. In seinem Kopf ratterte es... doch Uru wusste schon gar nicht mehr, an was er dachte. Er hatte die ultimative Bestätigung für ihre Beziehung aber gleichzeitig ein großes Problem.

Uruhas Mutter war laut genug. Das war einfach nur... zu früh. Jetzt schon der Gang zu den 'Schwiegereltern'? Ruka schüttelte sich leicht unweigerlich, er war einfach noch nicht so weit. Zweifelte auch, ob er es jemals wäre. Aber jetzt? Und mit dem Hintergrund?

"Ich komme mit. Jetzt sofort?"

Ruka nahm den Schluchzenden behütend in seine Arme und streichelte ihn

Es tat weh, es tat so verdammt weh. Hilfesuchend krallte er sich an den Größeren. "D-du kennst meine Mutter nicht. Sie ist unberechenbar, sie ist... oh Gott und erst mein V-Vater. Ich will da nicht hin." Es war okay, wenn er hingehen würde... aber Ruka damit reinziehen? Wer weiß, was seine Mutter wieder reden würde? Wahrscheinlich nur wieder herablassende Sachen.

Ruka zog ein Taschentuch und strich sanft die Kullertränen weg.

"Wird schon.", versuchte er auch sich selbst aufzubauen.

Nun... was nun?
 

Uruhas Elternhaus, sein "trautes Heim" vor ihm, doch er hasste es. Er wollte da nicht rein. Besonders war er hier der schick Angezogene und Ruka konnte er wenigstens dazu bewegen, ein weißes Hemd anzuziehen. Seine Eltern würden ihn killen, zwar mit Stil, aber der Tod war jetzt nicht gut angebracht. Noch einmal schluckte Uruha und zuppelte an Rukas Hemd. "Bitte, egal was sie sagen... hör nicht hin und antworte nur in wirklich wichtigen kleinen Wortgruppen. Meine Mutter hat das Talent gerne Sachen zu ihrem Nutzen umzudrehen."

"Hm... wird schon." Auch Ruka war mächtig nervös, ließ sich das aber in keinster Weise anmerken. Das erste Mal, dass er sich vor 'Schwiegereltern' beweisen musste. Gruselig.

Noch einmal zog Uru ihn zu sich, gab ihm noch einmal einen langen und innigen Kuss, bevor er sich löste und die Tür öffnete. "Und einfach nur verbeugen. Du sagst am besten nichts, damit sie keine Angriffsfläche haben." Sofort kam einer der Angestellte zu ihnen gerannt. "Kouyou- san, ihre Mutter wartet bereits. Sie ist total aus dem Häuschen." "Wann ist sie das nicht?" Der Geruch, es lies ihn schlucken, ihn leicht erzittern. "Ich bringe sie zum Teehaus." Sie würde nicht so lange warten. Uruha wusste bereits, dass sie vorher angerannt kommen würde.

Ruka ließ es sich nicht nehmen. über Uruhas Rücken zu streicheln, nur kurz, aber Hauptsache dem Jüngeren war klar, dass Ruka bei ihm war und das mit ihm durchstand.

"Verdammt, da bist du endlich, Kouyou, ich dachte, du kommst gar nicht mehr an." Uruhas Frau Mutter konnte sich einen schnippischen Blick auf den Begleiter nicht verkneifen. //Nur weil er gut aussieht, heißt das nicht, das er meinen Sohn verschwulen darf oder gar uns zum Gespött zu machen.// Schon jetzt mochte sie ihn nicht, sein Aussehen, seine Art und seine Haltung. "Und sie sind?" Sie wand sich nun gar dem neben Uruha zu.

Uruha musste schlucken, gerade da er wusste, was der Blick zu bedeuten hatte, zitterte er erstrecht.

"Satoru Kano."

Ruka machte eine tiefe Verbeugung. Er merkte, wie Uruha neben ihm immer ängstlich wurde und es war erschreckend ihn so zu sehen.

Uruhas Vater nickte nur kurz, auch er wollte das nicht. Es war alles so schön überlegt, die Hochzeit. Endlich hatten sie die geeignete Partnerin für die Familie gefunden und dieser 'Kerl' zerstörte das.

Der Tee wurde ihnen zu bereitet.

"Kouyou, du weißt schon, dass du bereits eine Verlobte von uns hast?! Das ist nicht mehr zu ändern." Einfach einen Strich durch die Rechnung machen und den Größeren abschütteln, ihn erschüttern. Dann würde er schon von allein abhauen, dachte sich Uruhas Mutter. "Du weißt übrigens wie wir zu >So etwas< stehen, was ihr macht."

"Ich habe sie noch nie gesehen. Ich heirate niemanden, den ich nicht kenne und vor niemanden, den ich noch nie gesehen habe."

Uruha nahm sich seine Teetasse und sah demonstrativ in das Gefäß. "Ich weiß nicht, was du meinst."

Ruka nahm sofort neben ihm Platz. Seine Finger fanden ganz allein unauffällig ihren Weg. Immer wieder wollte er Uruha durch Körperkontakt ermuntern und wenn es nur kleiner war. Immer wieder schaute er zu Uruha, wollte dessen Reaktionen einfangen, fand aber nur Abscheu und Ablehnung.

"Du weißt, was wir meinen. Du hast eine intime Beziehung zu einem Mann und du bist auch einer. Du bringst Schande über die Familie. Es war ja schon schlimm genug, wie du rum gerannt bist, aber das geht zu weit.“, wetterte der ältere Herr.

“Kouyou, wir wünschen, dass du dich von ihm trennst."

Uruhas Vater war bestimmt, es war einfach ein Unding, dass sich Uruha gegen gemachte Familienpläne erhob und vor allem ihre Ehre beschmutzte.

Seine Mutter konnte nur ein Lächeln auflegen. Genau so sollte es laufen, niemand würde so einfach wagen, ihr trautes Heim um zu werfen, welches sie so hart geschaffen hatte. Und schon gar nicht ihren Sohn "Wir haben dich nicht so erzogen."

Wenn sein Vater sprach... alles, bitte alles. Rohstöcke, Fingerdrücken, Nagelausreißen, Schläge... aber nicht diese Stimme. Sie machte Uruha von allem am meisten Angst. Er hörte schon im inneren Ohr den Rohstock knallen und zuckte grob zusammen. Wie konnte er widersprechen, wenn er doch jetzt schon am liebsten wegrennen würde. Doch Schwäche? Das durfte er noch nie zeigen. " Das werde ich nicht tun... es ist mir egal. Es kann euch egal sein, wie ich rumrenne, mit wem ich zusammen bin. Vergesst den Quatsch von wegen Stammeshalter." Er merkte die Finger Rukas, doch sie brachten nichts... unter den Augen seiner Mutter und seines Vaters fühlte er sich allein, gedemütigt und wie ein Kind.

"Okasan, du hast mich nicht erzogen... das waren meine Schwestern." Seine Stimme zitterte, aber er konnte sie nicht unterdrücken. Wo war seine Maske, wenn er sie brauchte?

"Ich werde ihn nicht hergeben." Mehr konnte Ruka zu diesen ganzen Vorwürfen nicht sagen.

"Das werden sie. Und ihre Familie? Wie nimmt diese denn den Umstand auf, dass ihnen die Gesellschaft von Männern lieber ist, als die einer erzogenen Frau? Bzw. so wie mir ausgerichtet wurde, sind sie kein wählerischer Mensch, sie werden jemanden finden, vorzugsweise eine Frau, die ihnen über diesen Verlust hinweghilft, oder sie gehen ihre Kontakte durch. Soweit ich weiß, sind das ja nicht wenige.", erklärte der Vtaer mit kühler Stimme aber mit strengem und hartem Ton.

Uruhas Mutter setzte wieder ein. "Sie haben keine Ahnung, mit wem sie sich anlegen Mr. Kano. Nehmen sie sich einer der vielen Frauen, die ihnen nachtrauern. Und mit dir Kouyou… werden wir uns noch ordentlich befassen."

"Was willst du den schon großartig tun, wieder den Rohrstock rausholen? Der bringt nichts mehr." //Standhaft bleiben, nicht weinen.//

Doch er konnte nicht mehr, das war alles zu viel. Bis jetzt hatte er immer den Kürzeren gezogen. Und das zeigte seine schwankende Stimme. Er stand auf und floh bebend aus dem Teehaus.

Ruka wurde etwas überrascht zurück gelassen, und so gerne er auch hinterher wäre, wollte er sich diesen Anschuldigungen nicht einfach entziehen und blieb sitzen, den Blick weiter gerade und ungeirrt zu den Eltern gerichtet.

Ruka bekam einen kurzen Ausblick in Uruhas ersten Lebensjahre und diese waren doch erschreckend.

"Also meine Familie wird ihn noch kennen lernen, ich denke in der nächsten Zeit. Ich hatte ihnen gestern schon von ihm erzählt und gerade mein kleiner Bruder ist doch sehr gespannt auf ihn. Nein, ich werde ihn nicht für einen meiner früheren 'Kontakte' eintauschen. Hätte ich sie gewollt, hätte ich sie behalten."

"Mit dieser Einstellung sind sie hier falsch. Wir werden von Traditionen nicht ablassen. Besonders nicht bei gleichgeschlechtlicher Liebe. Wo sollen die Kinder herkommen? Es ist schon gegen die Natur und gegen den Glauben. Der Gedanke daran mein Kouyou der... ohweh... sie sind doch nicht etwa schon intim geworden?" Der Gedanke brachte Uruhas Mutter zum Würgen und zur Verzweiflung. "Mein Sohn entweiht auf diese schändliche Art. "

Uruhas Vater versuchte nur noch irgendwie seine Frau zu beruhigen. "Sie werden doch nicht mit ihm... also, sie wissen schon."

"Das geht sie nichts an und Kinder will ich nicht." Ruka hatte keine Lust mehr auf das Gespräch, doch blieb er sitzen für Uruha, wollte es ertragen.

"Keine KINDER?????? Was soll diese aussichtslose Beziehung in der kein weiters Mitglied für die Familie rauskommt?! Vergessen sie es. Ich werde nicht zu sehen, wie Uruha diese nichtsnutzige und unerfüllte Beziehung hat.", keifte Urus Mutter.
 

Endlich war Uruha aus dieser Situation raus. Seine Oma betrachtete die Szene schon von Anfang an aus sicherer Entfernung, in solchen 'Auseinandersetzungen' musste sie nicht mit reingezogen werden.

"Na mein Kleiner, bist du mal wieder zu Hause bei deiner geliebten Oma, ja?"

Liebevoll nahm sie die zitternde Gestalt in ihre faltigen aber menschlich warmen Arme.

Dies war der einzige Ort, wo der junge Gitarrist in diesem Haus gerne war: Bei seiner Oma. Sie verstand ihn, sie half ihm und redete nicht mit ihm wie ein Unterwürfiger. Sie hatte ihn zu allem ermutigt. Sie freute sich über die Blonde Haare, über seine Musik, auch wenn sie sie nicht hörte, und die Sache mit der Schminke und den Klamotten. " Ich wollte nicht... Okasan... sie ist wieder aus dem Häuschen... u-und spielt Drachen über meinem Leben... Würdest s-sie nicht hier wohnen... ich wäre ö-öfter bei dir." Er konnte nicht aufhören, die Tränen liefen einfach. "Oh Gott und Ruka ist da noch drin." Jetzt wurde ihm noch schlechter. Er hatte Ruka zurück gelassen.

"Er schafft das.", erwiderte sie mit einer rauen tiefen Stimme. "Wenn er so stark und selbstbewusst ist, wie er küssen kann, dann brauchst du dir keine Sorgen machen. Ihr seid ja schon sehr weit, wie man es nicht nur auf diesem Schmierblatt sehen konnte. Wie er 'scheinbar unbemerkt' deine Nähe gesucht hat und jetzt bleibt er da sitzen und verteidigt sich -obwohl aussichtslos- gegen deine Eltern. Nun wein doch nicht mehr. Mein kleiner Uruha... Ich mochte diesen Namen irgendwie von Anfang an."

Augenblicklich wurde Uru rot. "Oma!!!! Du hast nicht gespannert oder?" Warum fragte er eigentlich noch. Er kannte sie doch und stöhnte leicht verzweifelt auf. Sie durchschaute ihn eh immer. Aber sie hatte recht, so wie sie immer recht hatte. "Es tut mir leid, dass ich schon wieder alles umgeworfen habe. Das wollte ich nicht." Ein wenig aufgebauter, wischte er die Tränen von seinen Wangen. "Ich kenne ihn auf jeden Fall länger als meine >Verlobte<."

"Ach mach dir doch keinen Kopf. Das hast du auch nicht gemacht, als du in diese Band gegangen bist. Übrigens soll ich dir von deinen Schwester ausrichten, du sollst ihnen Sakito und Ni~ya klar machen... Moment... Gitarrist und Bassist oder? Ja, ich habe mich ein wenig über diese Band informiert, die dein Leben verändert hat."

Sie lachte ein wenig.

"Aber ehrlich, Kleiner, ich hätte nie gedacht, dass du mal mit einem Mann eine ernsthafte Beziehung anfängst. Wie ernst ist es denn? Hat er schon gesagt, dass er dich... ?"
 

"Dann lassen sie es." Ruka stand nun doch auf und ging den Weg nach, den er Uruha hatte gehen sehen. Das Haus war riesig und er hoffte nur, sich nicht zu verlaufen, doch er folgte nur den Stimmen, die ihn in die Küche führten.

"Nya... Ni~ya vielleicht... aber Sakito, das müssen sie sich abschminken. Der ist schon glücklich liiert." Wenn er an die Beiden dachte, musste er einfach leicht grinsen. Was würden nur seine Schwestern zu dem Pärchen sagen?

Er setzte aber ein ernstes Gesicht auf und legte sich wieder in die teure Umarmung seiner Großmutter. "Ja hat er... und ich tue das auch. Hätte mir jemand vor 3 Monaten gesagt, dass ich einen Kerl lieben würde, hätte ich ihm einen Vogel gezeigt. Er ist was Besonders... Oh man ich höre mich wieder wie mit 16 oder 17 an, als ich noch von Chiyaki geschwärmt habe, obwohl sie eine bescheuerte Kuh war." Automatisch musste Uruha wieder lachen. "Und Okasan fand sie eine tolle Partie, weil ihr Vater der Erfinder von diesem blöden Mi-Getränk ist."

Der letzte Teil brachte Ruka zum Schmunzeln und er schmiss sich von Hinten an Uruha ran und küsste seinen Nacken.

"Lass mich ja nie wieder allein ja? Da sagt man Dinge..."

Automatisch schmiegte der Kleinere sich an den warmen Körper und gab ihm einen Kuss auf die Wange. "Gomen... ich hab’s einfach nicht mehr ausgehalten. Die reden immer nur sowas." Wieder wurde er rot, als ihm klar wurde, dass sie hier wieder intim wurden... und zwar vor seiner Oma. "Oh Ruka, das ist meine teure Oma, sie ist die Einzige, mit der man sich unterhalten kann in diesem verfluchten Haus."

"Na dann?" Ruka drückte ihr sofort einen Schmatzer auf die Wange. "Ruka."

Urus Oma lächelte zu ihrem Enkel. "Ja, ich kann dich verstehen, die Lippen...."

Wieder ein Uruha-Blush... aber er spielte das Spiel mit. "Ja ne? Sind die nicht toll?" Zärtlich zog er sie mit dem Daumen nach. "Und wie die erst mit Lipglos aussehen." Er konnte sich das Kichern nicht verkneifen. Das alles war eh zu komisch.

Das war Ruka schon viel lieber, eine lockere Stimmung, in der er und Uruha akzeptiert wurden. Seine Oma war ihm auch sofort sympathisch.

Provozierend spitzte er die Lippen und scherzelte: "Isch weiß..."

Uruhas Oma konnte nur lachen, der Typ war lustig und er machte ihren geliebten Enkelsohn glücklich, das war soviel Wert. Immer wieder bedauerte sie dann doch, dass Uruhas Glück nicht auch bei gewissen anderen Leuten im Mittelpunkt stand.

"Die laden doch zum Küssen ein." Endlich konnte Uruha ihn wieder knuffeln, ohne dabei seine Eltern im Nacken zu spüren. Auch wenn sie in der Nähe waren. "Schade, dass die anderen Beiden nicht da sind." Er konnte den Blick nicht von Ruka wenden. Wann hatte er das je getan? Außer eben. In so einer Situation war er schon lang nicht mehr.

"Ihr solltet jetzt los, da kommen die zwei, die du wohl nicht gemeint hast." Die Oma drückte die Beiden Richtung Ausgang. "Ach, Ruka, falls was ist, hier hast du meine Nummer, ich weiß auch nicht, aber meine Intuition sagt mir, du wirst sie noch brauchen."

Ruka bedankte sich mit einem weiteren Küsschen auf die andere Wange und lächelte dann zu Uruha, als dann auch schon dessen Eltern kamen.
 

"Uruha? Willst du schon gehen? Wir sind noch nicht fertig.", klang die Stimme von Uruhas Vater.

"Ich habe noch zu tun. Arbeit ruft schon. Tut mir leid. Schreibt mir einen Brief." Schnell umarmte Uruha noch mal seine Oma und bewegte sich in Richtung Tür.

"Ich glaube eh nicht, dass das etwas wird. Ohne Kinderwunsch. Das können wir wohl bei euch beiden vergessen." Uruhas Mutter schlug noch einmal auf diese Stelle in der Hoffnung, da würde sich doch noch etwas in dem inneren ihres Sohnes bewegen.

Das saß und zwar ganz fies. Innerlich zuckte es in Uruha zusammen. Kinder? darüber hatte er bis jetzt noch nie nachgedacht. Aber er wollte welche, das war ihm immer klar. Warum musste sie ihm nur so schmerzlich klar machen? Er sagte nichts, ging nur mit gesenktem Kopf aus dieser Hölle Namens "Zu Hause".

lass mich nicht allein

"Gott, war das gruselig." Endlich waren sie wieder zu Hause und sofort umschlang Ruka seinen Uruha und küsste seinen ganzen Hals entlang.

"Es waren meine Eltern. Ich habe dich gewarnt." Diese Berührungen waren für diesen alles wert. Er würde in seiner Umarmung versinken, wenn da nicht diese Frage wäre. "Du Ruka?"

"Ja, was ist?", nuschelt er eher zu Uruhas Hals als zu ihm selbst. Er wollte nicht reden, am Liebsten hier, jetzt…

Warum machte Ruka ihm das nur so schwer? Er würde jetzt so gerne... aber das alles machte ihm Sorgen. Er zog den Kopf von seiner Schulter weg, küsste ihn atemlos und starrte ihm dann in die Augen. "Bitte sag mir, wie du zu Kindern stehst? Möchtest du irgendwann mal welche oder findest du den Gedanken schrecklich?"

//Bitte nicht...//

Diese Unterhaltung würde nicht gut enden, das war Ruka sofort klar.

"Uruha...", er schüttelte noch mal den Kopf, "Das ist doch egal. Ich bin ein Mann, du bist einer und wir könnten nie eins adoptieren. Ist diese Frage dann nicht überflüssig?"

Wieder ein Schlag... Uruha wusste das alles... aber warum stach es erst jetzt so? Weil er sich in ein Wunschdenken reingeträumt hatte. Ein idiotisches Luftschloss, das durch seine Eltern zusammen fiel.

"Du hast recht." Ja er hatte so verdammt recht, dass es wehtat. Er zog sich aus der Umarmung zurück und stützte sich auf der Anrichte mit dem Rücken zu Ruka gewand ab. Er musste das verdauen. All das, was passiert war, all das, was er verabschieden musste, weil es nicht ging und all seine Ideale, die er sich früher ausgedacht hatte. Wieder fühlte er eine Träne, versuchte keine Geräusche von sich zu geben.

Das war eine furchtbare Situation, was sollte Ruka machen?! Nichts, da konnte er einfach mal nichts tun und entschied sich doch lieber, den Rückzug anzutreten. "Ich gehe spazieren." Und schon war er draußen.

Das alles prasselte so plötzlich auf ihn ein. Als Uruha die Tür ins Schloss fallen hörte sackte er zusammen und glitt auf den Boden der Küche, ohne irgendeinen Halt, ohne wirklich die Wärme des Anderen bei sich zu haben. Uruha brach wieder an diesem Tag in endlosen Tränenschwall aus. Warum hörte es nicht auf? Konnte man nicht tränenleer sein oder gar wirklich so sein wie die Maske? Warum ließ er ihn jetzt allein? Vor Wut schlug er einige Male auf einen der Küchenschränke ein, musste aber doch klein beigeben, als er bemerkte, dass sie nicht nachgeben würde. Genauso wie die Gegenwehr der Gesellschaft, die ihm eine Schranke hinstellte.
 

War das ein Fehler? Ruka wollte gerne umkehren, seinen Uruha trösten, aber es ging nicht und er wusste nicht warum. Weil er ihm nicht das bieten konnte, was er wollte? Kinder? Allein der Gedanke, nein, das musste nicht sein, nicht jetzt. Vielleicht sollte Uruha die Verlobung... Aber den Gedanken konnte Ruka nicht beenden. Es wäre schrecklich. Jetzt ein Leben ohne Uruha war unvorstellbar, aber vielleicht lieber jetzt, als später? Ruka wurde übel und das Bewusstwerden, dass sie vielleicht... Er übergab sich direkt in einen der Mülleimer und wurde angesehen, als hätte er Drogen genommen oder ähnliches.
 

Uruha konnte nicht aufstehen, nicht gehen. Im Inneren glaubte er, dass er zurückkam. Immer wieder erwischte er sich selbst dabei, wie er aufhorchte, wenn es im Treppenhaus Geräusche gab und jemand an der Tür vorbei lief. Er wollte nicht allein sein, nicht jetzt, wo er sich so an Ruka gewöhnt hatte.

Nach einer Stunde und einem Gang zur Apotheke kam Ruka zurück, schloss die Tür auf und sah Uruha am Boden sitzen und wieder: Er konnte ihm nicht geben, was er wollte. Stillschweigend ging er durchs Wohnzimmer ins Schlafzimmer, schloss die Tür und lief zielstrebig zum Fenster um eine zu rauchen.

"Ruka, lass mich nicht allein." Doch Uru wusste, dass er nicht gehört wurde. Seine Wünsche wurden wieder zerbrochen, sein Luftschloss nun endgültig zerstört und er an sich war ein gebrochener Mann. Ruka ließ ihn hier liegen, tiefer konnte das hier alles nicht mehr sinken. Es tat noch mehr weh, als die ausgesprochenen Worte seiner Eltern, die noch vorhin auf ihm gelastet hatten. Salzige Flüssigkeit... es brannte bereits.

Das brachte ihm im Moment nicht viel, also erhob er sich, nicht ohne zu beben und zu schluchzen. Er verließ die Küche, nahm seine Sachen und verließ die Wohnung. Nur den Kimono, der so in der Signalfarbe Rot strahlte, ließ er liegen. Zu viele schmerzende Erinnerungen, die er jetzt nicht gebrauchen konnte.

zeitlos

Es war nun drei Tage her, dass sie mit einander geredet hatten und so unschön auseinander gingen. Ruka stürzte sich in die Arbeit, schrieb wie wild Songtexte, dass sogar Sakito, der sonst das Arbeitstier war, klein beigeben musste, dass er nicht mehr könnte. Die anderen Naitos hatten schnell gemerkt, dass etwas nicht stimmte, aber nicht mal Hitsugi kam zu Ruka durch, denn dieser traute sich nicht auszusprechen, was einfach mal sache war: Sie waren getrennt!
 

Yomi wusste es, die Anderen wussten es und trotzdem konnte es noch keiner so genau fassen. Die beiden getrennt? Dabei waren sie so gut auf dem Weg zum Vorzeigepärchen. Aus die Maus und es war so unteatralisch, wie man es sich nur vorstellen konnte. Von außenher schien es so. Was sich in den beiden Protagonisten des Dramas abspielte konnte man nicht sagen.

Geschmeidig setzte sich Yomi neben den Drummer, der so tief in seiner Arbeit versunken war. "Na Ruka, wir waren schon lange nicht mehr weg… Willst du nicht mal wieder durchfeiern oder so?"

"Nein..." ihm war ganz und gar nicht nach Party. "Ich will nur noch nach Hause, sorry."

Nya, da hatte Yomi aber eine Wand vor sich. "Soll ich dich nach Hause bringen oder mitkommen?" So alleine konnte er ihn einfach nicht lassen. Er mochte diesen Anblick nicht. So emotionslos... außer die Interviews, in denen er immer einen auf lustig machte und jeder von ihnen wusste, dass das nur Show war. Eine Show, die nur sie kannten." Es wäre doof, wenn du alleine bist."

Ruka ließ alles geschehen, es war ihm ja so egal.

Die letzten drei Nächte, die er alleine in seinem großen Bett, in seiner großen Wohnung verbracht hatte, waren schlimmer als die drei Wochen ohne Uruha. Es war eine absehbare Zeit gewesen, er konnte sich genau auf das Ende konzentrieren und konnte runter zählen. Und wenn er darüber nach dachte, so wurde ihm noch schmerzlicher bewusst, dass das noch gar nicht lange her war, doch die Zeit verlief für ihn schleppend und er musste jede Sekunde wohl dreimal durchleben.

Um sich endlich von Uruha abzulenken, versuchte er wieder sein altes Leben aufzunehmen. Nicht im Deap Blue Sea. Das war schon mal nicht möglich, aber es gab ja auch andere schöne Lokale, doch lange konnte er dort nicht bleiben. Die Menschen langweilten ihn, hatten keinen Reiz, warum er sich denn die Mühe machen sollte mit ihnen zu sprechen.

Doch so alleine die Nacht, das machte ihn wahnsinnig und das Schlimmste waren zwei Stunden vor dem Telefon und der Überlegung: Rufst du ihn an oder nicht? Im Inneren betete Ruka, dass sich Uruha melden würde und jede Abnahme des Hörers verursachte ein Herzklopfen, dass ihm nur übel wurde und die Enttäuschung danach machte es nicht besser.

Ruka war am Boden. Kurz gesagt. Für seinen Job behielt er zwar sein altes Image doch im Inneren sah alles anders aus und er dankte nur Gott, dass sie nicht allzu viele Öffentlichkeitsauftritte hatten. Auch wenn er in Interviews zum zigsten Male auf Uruha angesprochen wurde, reagierte er schon gar nicht mehr. Am ersten Tag machte er sich noch die Mühe, die Bilder nicht einfach zu kommentieren, doch das hatte er aufgegeben. Was sollte er sagen? Es war aus?
 

5 Tage, 5 Tage ohne Ruka, 5 Nächte mit Durchgeflenne. Die Sonnebrille ständiger Begleiter. Sie versteckte ihn vor neugierigen Blicken und die begleiteten ihn Tag ein Tag aus. Es war immer noch so schwer zu begreifen, was eigentlich war und warum sie sich nicht sahen. Abends, wenn Uruha allein in seinem Bett lag, ja da merkte er, dass er ihn nicht mehr hatte, ihn verloren hatte, ehe sie wirklich nochweiter die Beziehung vertiefen konnten.

Er wollte alleine sein und einfach nur schreien, jedoch ließ man ihn nie allein. Der Manager, seine Eltern und die Band ließen ihn dies nicht tun. Der Einzige, der mitzog in seinem Arbeitsmarathon war Ruki und weiß Gott, er hatte bestimmt seine Gründe.

Nun war er wieder an so einem Tag angelangt, der ihn einfach nur ankotze, weil die Anderen ihn einfach nicht in Ruhe ließen, ihn einfach mitzerrten in irgendeine bescheuerte Bar. Der erste Blick ließ ihn schon schlucken. Nur Kerle, nur verdammte Kerle, die da halbnackt durch die Gegend tänzelten.

"Was soll das hier werden Reita?"
 

Yomi hatte ihn überredet, er wagte es noch mal mit ihm auszugehen. Was sollte schon passieren, nur dass er endlich jemand neues fand. Aber wollte Ruka eigentlich? Einen One-Night-Stand oder wieder Gefühle für jemanden? Nein, keine Gefühle mehr, das, was er hier gerade durchstand, könnte er kein zweites Mal durchmachen und erst Recht könnte keiner Uruha ersetzen. Noch schmerzlicher wurde ihm diese Tatsache bewusst, als Ruka Uruha in einem Lokal erspähte Arm in Arm mit... einem anderen Mann.

"Yomi, wir gehen."

Der Kleinere wusste zwar gar nicht, was Sache war, doch fragte glücklicherweise nicht nach. Der Sänger hatte die letzten zwei Nächte bei Ruka verbracht, war einfach nur da und streichelte ihm ununterbrochen und ohne Worte durchs Haar, kümmerte sich darum, dass Ruka noch Nahrung zu sich nahm und stellte keine Fragen, überhaupt sprachen sie nicht viel und das war Ruka eigentlich lieber.

Doch kaum waren sie zu Hause brach in Ruka etwas zusammen. Die ganze Zeit konnte er sich wehren, es unterdrücken, doch jetzt war es da: Das Bedürfnis nach Liebe.

Ruka kuschelte sich nachts wie die letzten zwei Nächte eng an Yomi, doch blieb es nicht dabei, sonder legte sich auf den Kleineren rauf und küsste ihn, schmeckte seine Lippen und spürte einen schneller werdenden Herzschlag gegen seine Brust trommeln.

Was hatte das zu bedeuten? Ruka auf ihm, seine Lippen... Es war schlicht weg verwirrend. Vor einem Monat hatte Yomi sich nichts anderes gewünscht, als diese Situation zu erleben, dass Ruka mit ihm zusammen in einem Bett... ihn liebte. Doch er liebte ihn nicht, Ruka liebte Uruha und das war Yomi klar. Das hier hatte nichts mit Gefühlen für ihn zu tun, sondern war purer Trost. Doch vielleicht auch krankerweise brauchte der Kleinere genau diesen ebenfalls.

Ruki hatte sich die letzten Tage sehr abweisend verhalten, war sowieso komplett anders. Was Yomi einfach an ihm zu schätzen gelernt hatte, war seine offene und ehrliche Art, auch wenn er ihn manchmal am liebsten dafür geschlagen hätte, so waren die Dinge klar. Doch die letzte Zeit war ganz und gar nicht klar. Ruki redete kaum, ging auf Abstand und Yomi dachte auch schon, das war’s. Vielleicht war auch das der Grund, warum er das Gefühl hatte Ruka zu verstehen und vielleicht auch, warum er sich nicht wehren konnte.

Obwohl Wehren Quatsch war, er wollte es, er wollte ebenfalls diese Zuneigung, die Ruka ihm da bot und intensivierte den Kuss.

Es war so falsch, Yomi für seine Gefühle zu Uruha zu missbrauchen, doch es war so schön, von ihm angefasst zu werden, gestreichelt und liebkost. Es war schön, dass jemand für ihn da war und ihn eine Nähe spüren ließ. Doch es war nicht Uruha.

Nur vorsichtig bewegte sich Ruka in dem sehr viel Kleineren Körper, es ging nicht um die Lustbefriedigung, sondern einfach um das Gefühl nicht allein zu sein, festgehalten zu werden und sich einander zu spüren.

Ruka war so anders als Ruki, in einer Weise sehr viel liebevoller, doch nicht weil er etwas für ihn empfand, sonder weil er Schuldgefühle hatte. Doch es war schön, es war einfach nur schön und das höchste Gefühl ließ Yomi sogar für einen kurzen Moment Ruki vergessen, ganz für Ruka da zu sein und ein wenig wuchs in ihm wieder die Hoffnung, dass es mehr werde würde. Es war halt doch noch zuviel da, aber Ruki....
 

Alles ging den Bach hinunter und die Laune der andern sowieso. Der Tag in der Bar war der beschissenste Beweis dafür. Zuerst ein Kerl, der einfach mal anfing Körperkontakt aufzunehmen und Uruha nur das Ekeln bekam, sein Würgen verstecken musste. Dann diese Frau. Schon beim ersten Kuss war klar. So ging das nicht, da fehlt was und es brachte ihn noch mehr zum Zweifeln. Halb nackt ließ er sie im Hotelzimmer zurück. In solchen Momenten fragte er sich selbst, was der Scheiß sollte. Er würde es eh nicht über die Bühne bringen, da er eh immer an Ruka denken musste und dass die Situation nicht einfacher, sondern nur noch schlimmer machte.

Bandprobe! Wie er jetzt dieses Beisammen sein hasste. Besonders wenn der Sänger fehlte und stattdessen Hitsugi und Sakito auf dem Sofa saßen. Sie waren glücklich im Gegensatz zu gewissen Anderen in diesem Raum. Und das sah man ihnen auch an. Reita sah aus wie ausgekotzt -hatte sich wieder bei Ni~ya ausgeheult- und er, der die Sonnenbrille fest auf dem Gesicht festgetackert hatte. Seine Augenringe waren schon monumental und rekordverdächtig.

Die Stimmung war nicht nur betreten, sie war zu Boden geknüppelt. Uruha sah furchtbar aus und das wenige Glas konnte das keinesfalls verdecken.

"Wieso..." Aber Hitsugi redete nicht weiter, es war nicht passend jetzt nach ihrem Trennungsgrund zu fragen, obwohl Hitsugi einfach mal nichts verstand und das machte ihn noch mehr fertig, als Bescheid zu wissen. Ruka schon zu sehen, wie er vor sich hinsiechte, vor der Kamera fröhlich tat, das tat auch ihm weh und auch Yomi war nicht mehr der glückliche Mensch. Beide Bands hatten sich gegenseitig fast zerstört und das war ein verzweifelter Versuch von Bandgründern und Bandleader noch irgendetwas an der Situation zu reißen.

Ein miesgelaunter Sänger kam des Weges gewatschelt und ließ keinen Satz in sich aufnehmen, er ließ alles an sich vorbeiziehen. Die bösen Blicke Kais, das Fluchen Aois. Es war ihm alles so scheißegal und das sagte auch sein Blick. Gerade eben war alles vor ihm zerbrochen. Das wofür er sich den Arsch aufgerissen und sein ganzes beschissenes Leben umgekrempelt hatte. Uruha fragte nicht nach, er war in fast der gleichen Situation und würde nicht meckern.

Auch Sakito starrte ratlos umher. Kurz schaute er seinen Schatz an, als er etwas sagen wollte aber seinen Worten sofort wieder erstickte. Auch das Auftauchen Rukis war keine Lockerung für die Situation, nein, er machte es nur schlimmer mit seinem Grummeln. Hier funktionierte gar nichts mehr, sie konnten es versuchen, doch da war nichts mehr außer Verzweiflung und Wut. Sie fingen an zu spielen... wenn man das so nenne konnte. Schon nach 3 Zeilen versang sich Ruki und rastete komplett aus.

Es war alles zum kotzen, diese Band war zum Kotzen, sein Text war zum Kotzen... Ruka war zum Kotzen. Ruki hasste ihn. Ja er hatte noch nicht viel mit ihm zu tun gehabt... aber das alles, was gerade passierte, reichte vollkommen, um ihn zu hassen. Mit einem kräftigen Tritt landete der Mikrophonständer in der Ecke. Ein verzweifelter Wutschrei und schon landete sein Fuß in einem der Verstärker. Selbst das Dampfablassen war nicht mal mehr das, was es mal war. Früher half das und er konnte einfach abschallten... doch das war Vergangenheit.

Dem Leader war das egal, kostete zwar Geld, aber das hatten sie ja. So pingelich wollte er nicht sein. Er kannte dieses Gefühl, aber er hatte nicht mehr die Kraft auf irgendetwas einzutreten. "Reiß dich zusammen... Andere kriegen’s ja auch hin." Ja er tat das nicht vor ihnen, er trug die Verzweifelung erst nach außen, wenn er allein in seiner Wohnung war, dort wo keiner ihn störte.

"Er hat Schluss gemacht... einfach Schluss gemacht."

Innerlich zuckte Sakito zusammen. //Nein nicht das noch...//

Uruha zuckte nur mit den Schultern. Was sollte er sagen... jetzt fühlte einer wenigsten so wie er.

Diese Desinteresse... okay bei Uru hatte sich auch keiner drum geschlagen, ihn zu trösten, alle gingen ihm aus dem Weg... aber das machte ihn wild, wütend und verzweifelt. Es war wie Wortkotze... er wollte es nicht, aber es kam einfach.

"Und weißt du wegen wem? Hm? Wegen deinem Ruka-lein!!!! Hat sich ein neues Vögelchen gesucht, das für ihn singt und Beine breit macht."

"Das nimmst du zurück.", fauchte Hitsugi. Er wusste zwar nicht, was die Hintergründe waren, doch diese Wortwahl war nicht angebracht. Niemals. Doch unweigerlich begann er zu zittern. Die Ereignisse überschlugen sich und er krallte sich immer fester in Sakitos Hand.

"Nein... nur weil es Andere nicht hören wollen, halt’ ich nicht die Fresse." Das war’s noch... einer, der ihm vorschrieb, was er zu sagen hatte und was nicht. Ihm war egal, ob er sich jetzt Feinde machte. Hauptsache der Schmerz ging endlich von ihm.

Das war zu viel, Uruha konnte das Zittern nicht mehr dämmen. So ruhig, wie es ging legte er die Gitarre beiseite und lief zu einem der Schränke und holte eine Flasche raus, die verdächtig aussah. Doch schon nachdem er sich in ein Glas eingeschenkt hatte verließen ihn die Kräfte, er fiel in sich zusammen und sank wie schon vor anderthalb Wochen zu Boden und fing an zu weinen. //Gerade Yomi!!//

Bei dem Menschen, wo er schon vorher Angst hatte, Ruka an ihn zu verlieren... und nun die Vorstellung nun... Yomi und Ruka zusammen in einem Bett.

Nur schwer löste sich Hitsugi von Sakito und ging zu Uruha rüber, sammelte das Glas wieder ein und stellte es zurück. Er warf Ruki nur noch einen bösen Blick zu und half dann Uruha wieder hoch. "Lass dich nicht so gehen, reagierst ja genauso wie Ruka, als du im Interview sagtest, dass da nichts wäre. Los wir müssen hier raus. Bandprobe könnt ihr jetzt wohl eh schmeißen, lass uns reden, im Deap Blue Sea?"

"Mir doch egal. Da ist ja auch nichts mehr." Weinen konnte er nicht, es würde eh keinen interessieren und alle nur runter reißen. Wie konnte das Ruka so durchziehen und er so auf der Strecke bleiben und immer noch flennen?

Er rückte noch einmal die Brille zurecht, unter der kleine glitzernde Tränchen hervor gekommen waren und steckte sie wieder weg, während er den Raum verließ.
 

Leider hatte Hitsugi viel zu spät die Gefahr erkannt. Gerade hatten sie sich gesetzt, da fielen ihm Ruka und Yomi im Augenwinkel auf. //Bitte nicht...//

Das war zu viel... Schon als sie reinkamen und sich hinsetzten, sah Ruki die Beiden. So wie Ruka an Yomis Hals rumsaugte und Yomi wie ein Strahlemann durch die Gegend grinste... das Fass war über. Irgendwann war das zu viel. Er war nur froh, das Uru sich mit dem Rücken zu ihnen gesetzt hatte.

Wie von einer fremden Macht geführt stand er auf, rangelte sich einige Meter vor und konnte nicht mehr an sich halten, als er vor ihnen stand. "Du Arschgesicht!!" Mit seiner ganzen Kraft im Arm verlagert schlug er zu und traf sogar. Das war befriedigender, als auf einen Verstärker zu Verprügeln. Der gab nicht so schön nach und machte stöhnende Geräusche.

Uruha konnte nicht richtig definieren, was los war, als Ruki los pirschte. Als er den Tumult bemerkte, drehte er sich um und konnte nichts anders außer starren. Er hatte gerade... Ruka eine geklebt... und neben ihm saß Yomi. Es zerriss ihn. Doch er musste dort hin und Ruki beruhigen. "Verdammt Ruki das bringt doch nichts.", schrie er verzweifelt zu seinem Sänger.

Uruha, hier?

Rukas Wahrnehmung kehrte zu langsam zurück und mit der auch wieder das Bild von Uruha und diesem Typen.

"Ruukiiiii!!!!" Yomi schrie geschockt auf und schon nach wenigen Sekunden hatte er Tränen in den Augen. "Was soll der Scheiß?"

Sakito und Hitsugi hielten nur noch Ruki fest, damit dieser nicht weiter auf ihren Drummer einschlagen konnte.

Das alles geriet außer Kontrolle, alles floss aus Uruhas Händen. Ruka vor sich, Ruki neben sich am ausrasten und Yomi am rumflennen.

"Was soll der Scheiß? Das könnte ich dich fragen! Du schwärmst mir den einen Tag vor, du liebst mich, dann mach ich mir ’nen verdammten scheiß Kopf, krempel mich um, bis ich dich liebe und dann machst du mit DEM Kerl rum. Nicht nur dass er nicht an die Folgen denkt... nein! Du denkst auch nur an dich... du bist nicht besser als ich." Es war alles gesagt, was in ihm war... nein noch nicht ganz, das konnte Ruki auch noch aussprechen. "Und du… du Idiot von einem Drummer... Ich glaube, du drehst frei... zuerst machst du Uru so fertig, dass er nicht mehr kann und dann nimmst du dir Yomi... auf was für ’nem Trip bist du? Ruru flennt rum und quält sich und du machst frisch und fröhlich weiter?! Ich glaube, du hast Probleme und wenn nicht... dann hast du sie mindestens jetzt mit mir.“

Yomi fühlte sich, als hätte Ruki nicht Ruka sondern ihm eine geknallt. Er stand nur auf und umarmte Ruki, hielt ihn ganz doll fest, auch als dieser versuchte ihn abzuschütteln, umklammerte er ihn weiter. "Du, Idiot, ja, ich liebe dich... du blöder Idiot..." Yomi heulte nur noch und ließ nicht los.

"So? Ich mache also frisch fröhlich mit einem Anderen rum, ja? Ach, leck mich doch... Uruha hat doch... ach weißt du? Ist doch egal, ich gehe." Ruka griff gerade zu seiner Jacke.

Da rastete Hitsugi aus.

"DU SETZT DICH SOFORT HIN, RUKA!" brüllte er.

"Ich kann das nicht mehr sehen, ihr macht euch kaputt an dem Scheiß, ihr sprecht euch jetzt aus oder ihr erlebt mich ganz anders... und ihr glotzt nicht so, hier gibt’s nichts zu sehen.", kläffte Hitsugi die Clubbesucher an, die von der theatralischen Szene Wind bekommen hatten.

Das war jetzt echt die Härte! Hitsugi, wie er alle zusammen schrie und rumbrüllte. Wann hatte Sakito das mal gesehen? Niiiiieeeeeee!!!!!!!!!!!

Das war... das war... heiß. //Boah, das ist so unpassend, Sakito.// Innerlich klebte er sich eine.

All die Scheiße zog ihn runter und ließ Ruki zusammen zucken, als der Andere zu ihm kam und ihn umarmte. Das erste Mal fühlte er Wärme auf seiner Wange. "Und warum machst du so ’nen Mist?" Er konnte es einfach nicht verstehen.

Was hatte er schon wieder getan, dass alle so ausrasten? Uruha hatte sich die ganzen Tage von allen zurückgehalten. Er konnte nichts mehr verlieren, also setzte er sich wieder auf die Sitzecke, wo er vorhin saß. Selbst wenn... die Maske würde ihm helfen, ihn da raus zu holen und allen zu zeigen, das alles brachte nichts.

"Wir haben Talent, nicht wahr Schönheit?"

Komischerweise erkannte auch Ruka endlich die Maske bei sich. Uruha war wohl doch einflussreicher gewesen, als er das gedacht hätte. Aber er konnte mit einem Ton mit ihm reden, als wäre die Sache schon lange verjährt.

"Ich...", schluchzte Yomi, "ich dachte… also... dass du mich nicht mehr willst, du warst so kühl... ich dachte, du kannst das nicht, mich lieben... oh Gott Ruki." Yomi zerbrach und lockerte den Griff, hatte einfach keine Kraft mehr.

Rukas Sicht der Sonnenbrille passte ihm gar nicht und ruckzuck hatte er sie von Uruhas Gesicht gezogen.

Er sah furchtbar aus und Ruka bekam ein fast übermannendes Bedürfnis ihn einfach festzuhalten.

Es war so ein schreckliches Gefühl so nackt ohne seine Brille, die seine Verzweifelung verbarg. "Und fühlst dich jetzt besser? Freut’s dich, mich so zu sehen?" Wieder dieses Zittern in der Stimme, in seiner Stimme, die er so hasste.

"Ja, ich fühle mich besser… Nein, natürlich freut’s mich nicht, dich so zu sehen, so ausgelaugt, so traurig..."

Ruki nahm eine Hand, die er noch um sich hatte. "Dann weißt du mal, wie ich mich gefühlt habe die ganze Zeit. Arschloch!"

Der blonde Gaze-Sänger wollte jetzt nicht fühlen, wollte nicht so verletzlich sein wie ein Kind.

"Umarm mich einfach..." Yomi war kurz vorm zu Boden segeln.

Und Ruki tat es - zwar stocken_ aber er tat es zitternd, legte sein Gesicht in den warmen Nacken Yomis, während er ihn fest an ihn drückte.
 

Jetzt, wo die Brille weg war, konnte er nicht mehr an sich halten. Es tat weh...die roten Flächen auf seiner Wange, an denen wieder ätzend salzige Flüssigkeit hinunter lief.

Uruha wollte nicht weinen, nicht mehr vor ihm, doch er war doch der ganze Auslöser. Warum er einfach weiter machte und erst Zuhause in seiner Wohnung Heulkrämpfe und Wutattacken bekam.

Sofort streckte Ruka eine Hand aus, um Uruhas zu nehmen, stockte aber kurz davor... dieses Bild.

Urus Augen waren verhangen von Tränen, doch das sah er. Was hatte er? Zuerst die Hand nach ihm ausstrecken und dann? Es wurde nur noch schlimmer, er spürte Wut und Verzweiflung. "Du hast Talent, mich zum Heulen zu bringen. Kriegst du Ekelanfälle, wenn du mich anfässt? Bin ich dir zuwider, wenn du mich so siehst?" Die ganze Situation stieg ihm über kopf. Es wurde nichts besser, nein es wurde eine Katastrophe.

"Hast du..." Es auszusprechen war Folter in reinster Form. "Bist du mit einem neuen Mann zusammen?" Ruka fühlte, wie die Übelkeit anstieg und die Gesichtsfarbe derer wich.

Das Einzige, was Uruha bei dieser Frage fühlte, war Wut, blanke Wut. All diese schlechten Gedanken kamen hoch, all die Übelkeit. "Wie kommst du zu dem Scheiß? Haben jetzt die Medien wieder eine neue Story? …Depp."

"Beleidige mich nicht schon wieder. Ich habe dich mit einem Typen gesehen, aus Medien mache ich mir nichts, die labern eh nur Schrott." Ruka zitterte unweigerlich und das Gefühl, er würde dieses Bild nicht mehr loswerden, wurde immer stärker.

"D-du... das war nichts... Du siehst mich da mit einem Typen... ich weiß nicht in was für einer Situation und denkst gleich so? Denkst du wirklich, ich könnte so einfach ohne dich weiter machen, als wäre nichts gewesen?! Wenn du es genau wissen willst... der Typ hat sich an mich rangeschmissen, er hat mich angewidert, mich angeekelt."

"Na was hätte ich denn denken sollen? Hm? In einer Bar... er seinen Arm um dich und dich betatschend? Wie hättest du das aufgefasst?" Rukas Stimme wurde lauter und er riss sich wieder zusammen, jetzt nicht auszurasten, das würde sie nicht weiter bringen. Wie gerne würde er aufstehen und gehen.

"Wenn du mich kennen würdest... dann würdest du meine Mimik verstehen. Aber ich glaube kaum, dass du das mehr als eine Sekunde beobachtet hast... Ich habe gar nichts gedacht... bis Ruki unseren Proberaum auseinander genommen hat und mir erklärt hat, dass Yomi wegen dir Schluss gemacht hat." Wieder ein Kloß im Hals. Diese Vorstellung Yomi und Ruka... Das machte ihn fertig.

"Mimik? ich durfte bewundern, wie er deinen Arsch begrabscht.

So? Er hatte Schluss gemacht? ..."

"Ja hat er... aber Ruki ist wieder Held der Stunde."

Dieser Gedanke machte sich wieder breit und ließ ihn würgen. Jetzt wo er so dumme Fragen gestellt hatte, konnte er auch.

"Hast du mit ihm geschlafen?" //Bitte sag nein... bitte tu mir das nicht an. Ich würde es nicht aushalten.//

Ruka machte eine kurze Pause. Sollte er es sagen? Aber lügen konnte er nicht, das würde in der Situation auch nichts bringen.

"Ja."

Ein weiterer Tiefschlag, der saß. Augenblicklich fing sein Körper an zu zittern, seine Vorstellungskraft war zu gut.

Er hatte das Gefühl sofort kotzen zu müssen und sein Herz lag in kleinen Einzelteilen da auf dem Boden.

Zuerst das Schlurzen, dann die Hand vor dem Mund, über dem Gesicht und dann der Heulkrampf. Nun war die ganze Selbstbeherrschung vorbei. Nun tat er das, was er sonst immer nur in seiner eigenen Wohnung gemacht hatte.

Ruka konnte das nicht mehr rumreißen, es war zu spät. Es war raus, er hatte es getan... und... jetzt?

"Ich... würde..."

Jedes Wort, das er auch nur sagen wollte, war falsch, nicht das, was er rüberbringen versuchte.

Es ging nicht mehr. Ruka stand auf und musste raus trotz der bösen Blicke Hitsugis.

Das sah alles nicht gut aus. Ruka rannte wieder davon und Uru war in Tränen aufgelöst.

Hilfe suchend wand Sakito sich an Hitsugi. "Und was machen wir mit ihm? Wir können ihn doch nicht wieder allein lassen."
 

Kaum war Ruka zu Hause, setzte er sich gleich hinter der Tür zu Boden. Das war gerade schrecklich. Noch nie hatte er sich so mies gefühlt, aber er hatte wirklich geglaubt, Uruha und dieser Kerl... Oh Gott, hatte er wirklich so wenig Vertrauen? Aber es war so eindeutig gewesen.

Nahe einem Nervenzusammenbruch hatte er nur noch den Zettel in der Hand, den ihm Uruhas Oma gegeben hatte.

Es war ein langes Gespräch und Ruka redete sich alles von der Seele, Uruhas Oma lauschte erstmal stillschweigend, wie sie sich nach dem Besuch gestritten hatten, das Missverständnis und auch die Sache mit Yomi. Auch danach brauchte sie Zeit, verarbeitete die Fülle an Information und auch die Tatsache, dass dieser Mann ihrem geliebten Enkelsohn sehr wehgetan hatte.

"Und du hast ihn da einfach sitzen lassen? In dem Zustand?"

"Ja, was hätte ich tun sollen, was sollte ich denn sagen?"

"Tut mir leid, kann man sagen, oder dass du ihn liebst, tust du doch?"

"Ja, aber das hätte ich in dem Moment wirklich nicht sagen können... Wie wäre das gekommen? Ich schlafe mit meinem besten Freund, weil ich dachte, Uruha hat einen Neuen und sage ihm dann 'Ich liebe dich'?"

"Das mag sein, aber gar nichts sagen? Das war wohl die schlechteste Lösung."

"Mir ist keine bessere eingefallen."

“Ja, das habe ich gehört... Da werde ich meinen kleinen Uruha wohl ordentlich flicken müssen, so wie das klingt... Aber tu ihm dann ja nie wieder so weh, sonst gibt es Ärger mit mir!"

"Nein... Ich will ihn nur wieder haben..."

"Gut, dass ist eine Aussage, mal schauen, was ich tun kann."

"Er wird nicht zurück kommen."

"Na das werden wir erstmal sehen... Also heul dich aus und dann sehen wir weiter."

"..."

"Hast du jemanden, zu dem du gehen kannst?"

"Gerade... Hitsugi..."

"Dann geh zu ihm, jetzt alleine zu sein, täte dir nicht gut. Und wehe du tust dir was an, während ich mich anstrenge noch etwas zu reißen, hörst du?"

"Nein... Danke..."

"Wird schon werden. Glaub einfach mal Oma-Chan."

"Ja."
 

Nun saß diese Jammergestalt in Sakitos und Hitsugi Wohnzimmer.

"Du schläfst bei uns heute Nacht.", sagte der Gepiercte.

"So können wir dich unmöglich alleine lassen."

Was sollte er hier? Das Pärchen beobachten, wie glücklich sie waren? Uruha nahm sich die nächstbeste Möglichkeit, sich zu zudecken und nahm sich die Taschentücher. Wenn er die Decke über dem kopf hatte, fühlte es sich wenigstens so an, als wäre er allein zu Hause und er konnte ungestört weinen.

"Oh Gott Hitsu, der stirbt uns weg!", flüsterte Sakito zu seinem Katerchen und kuschelte sich an ihn. "Ich glaube, ich mache lieber Tee... das kann ich wenigstens noch gut."

„Ja mach das..."

Hitsugi setzte sich zu Uruha und streichelte einfach über die Decke, was sagen konnte er nicht, aber hoffentlich war es Uruha schon eine Hilfe nicht alleine zu sein.
 

Es war ein langes Telefonat, nachdem er bei Sakito und Hitsugi vor der Tür stand. Doch Sakito gab ihm schnell zu verstehen, dass sie einen bestimmten Besuch hatten und Rukas Herz zog sich zusammen.

"Gut, dann geh ich besser wieder..."

Es war irgendwie mies, ihn einfach abzuweisen, aber was sollten sie machen?! Uru war hier und dann noch Ruka bei ihm? Das würde nicht gut gehen. Es tat so weh, die Beiden so zu sehen. Mit Teekochen war nun sense.

"Ruka war hier... ich glaube, ich gehe lieber ins Bett, da du viel zu tun hast." Liebevoll strich er Hitsugi noch mal durchs Haar. Hauptsache er steigerte sich nicht zu sehr rein…

Uruha konnte nicht anders. Als er den Namen hörte, kam von ihm nur noch ein karges und verzweifeltes Schniefen. Warum war Ruka immer da wo er war?

"Ich bleibe noch hier, Sakito, schlaf gut, mein Schatz." Gleich konzentrierte Hitsugi sich wieder auf den Weinenden und es ging noch sehr lange weiter. Uruha konnte kaum Ruhe finden.
 

Leicht verpennt schlurfte Sakito durch die Wohnung und beobachtete, wie Hitsu im Sitzen eingepennt war. //So geht das nicht. Der holt sich noch den Tod.//

Leicht schüttelte er den kleinen Körper. "Hitsu, komm ins Bett. Du holst dir eine Verspannung."
 

Der nächste Morgen war noch schmerzlicher, als gedacht. Er hatte in seinen Klamotten geschlafen und die Decke war runter gefallen. Ihm war Kalt, obwohl der Tag sonnig war. "Hitsugi?"

Kurz schaute er sich in der Wohnung nach ihnen um und musste würgen, als er die Beiden im Bett verknotet vorfand. Es war so süß... es war zum Kotzen.

Missgelaunt schummelte Uru sich aus der Wohnung, um dem nicht länger beizuwohnen. Was sollte er hier bei dem glücklichen Pärchen?!

Mit gesenktem Blick bewegte er sich zurück zu allem Übel... zu seinem Elternhaus und quälte sich zu dem Teehaus in dem er seine Eltern vermutete. Es war eh alles aus, wieso sollte er noch einen aufstand machen und sich schwer tun. Seine Eltern behielten eh immer die Fäden in der Hand. Wenn er Ruka nicht haben konnte und mit ihm glücklich werden konnte... so würde er sich jetzt wieder hier hinein stürzen, den einfachen Weg wählen.

crying Ruki

Ruka wurde von Uruhas Oma ins Haus geschleust, es war schon erschreckend, wie sehr sie die Eltern unterwandern konnte. Sie hatte ihren eigenen Bereich, indem sie ungestört waren. Lange ließ er sich Trost spenden und sackte völlig erschöpft in einen unruhigen Schlaf, die warmen Hände auf der Stirn. Doch am nächsten Morgen wollte er es dann doch nicht drauf ankommen lassen, Uruhas Eltern über den Weg zu laufen, und schlich den Weg hinaus, den er gekommen war. Nur kurz hatte er das Gefühl Uruhas Stimme zu hören, kratzig und belegt von Trauer. Doch wahrscheinlich halluzinierte er bereits und wollte so schnell es ging nach Hause. Immerhin war Uruha ja auch bei Hitsugi und Sakito.
 

Ihr Sohn konnte nicht perfekter kommen. Seine Verlobte war gerade zu Besuch und trank Tee mit ihnen und dass er auch noch ins Teehaus kam, ohne vorher zu seiner Großmutter zu gehen, war reine Seltenheit.

"Da bist du ja wider Kouyou. Bist wohl zur Besinnung gekommen und hast den Kerl fallen gelassen hm? Du musst dich dem stellen… ist sie nicht hübsch." Uruhas Mutter konnte ihr triumphierendes Lächeln nicht verbergen. "Ein Mann mit einem Mann... das war abzusehen, dass er dich sitzen lassen würde."

"Wir haben die Hochzeit auch schon angesetzt, wird dich doch nicht stören, oder Sohn?", fuhr Uruhas Vater fort.

Es war zu nichts nutze. Uru konnte nicht einfach wieder gehen. Nun war er mitten drin und kam nicht mehr raus. Was sollte er auch noch da draußen... außer vielleicht seine Musik. "Ja, ich nehme die Verlobung an." Er wusste, dass er daran hart zu schlucken hatte, dass er sich nun alles verbaute… zu einer glücklichen Zukunft.

"Sie ist in einer Woche. Wir wollen das schnell über die Bühne bringen, damit der Name wieder rein gewaschen wird. So kann die Familie nicht bleiben.", klang diese schrecklich schrille und arrogante Stimme, die nur so in Uruhas Ohren klirrte.
 

Das durfte doch nicht wahr sein. Gerade wollte sie mit Uruha reden, als sie mitbekam, dass Uruha da war. Doch das jetzt sollte nicht sein.

Wie immer hatte Urus Oma das Gespräch belauscht und rannte nur noch zum Telefon.

"Ruka? Uruha will heiraten... Wie? Nein, das ist nicht gut für ihn. Du gibst jetzt nicht auf.... Da kann man noch etwas machen, lass dich nicht so hängen... in einer Woche, also tu etwas."
 

Nach der unglücklichen Unterhaltung zwischen ihm und der Verlobten, die in Wirklichkeit alleine das Gespräch geführt hatte, begab Uruha sich mit einem Herz aus Stein zu seiner Großmutter. "Oma... ich bin’s Kouyou." Er musste sich wohl schnell wieder an den Namen gewöhnen. In gewohnter Hausposition setzte er sich vor seine Großmutter. Gerade, ohne Fehler, er war früher gut darin, also warum sollte er es jetzt nicht mehr können?! "Mit wem hast du gerade Telefoniert?"

Seine Oma schüttelte nur den Kopf.

"Was soll das Uruha? Was tust du da? Was ist mit Ruka?"

Sein Gesicht blieb unberührt.

"Was soll ich dazu sagen? Es hat nicht geklappt, Liebe tut nur weh... es ist besser so, ohne mir noch mehr Ärger einzuhandeln. Okasan ist glücklich, Vater ist glücklich... alle sind damit besser bedient. Ich will mich nicht noch mehr quälen."

"Ich wusste gar nicht, dass ich einen so feigen Enkel habe.", schimpfte die alte Dame leise, als sie diese Worte von ihrem doch sonst so geliebten Enkel hören musste.

Ein trauriges Lächeln, wieso konnte er nicht mehr richtig lächeln?!

"Ja, du hast recht... aber ich kann das alles nicht mehr. Egal was ich tue, es tut mir weh. Ich glaub, dass ich mich schon genug entschuldigt habe für mich selbst. Ich kann dir nicht der Mann werden den du möchtest, wenn ich es selber nicht mehr weiß, wie ich sein möchte."

"Du versinkst in Selbstmitleid, so kenne ich dich nicht. Du machst einen Fehler, wenn du diese Frau heiratest. Ruka liebt dich und du ja wohl ihn... Ich weiß, dass er Mist gebaut hat, ich habe lange mit ihm geredet, am Telefon, als er hier war... Und lass dir von deiner Oma sagen, du machst einen Fehler."

"Du hast was? I-ich... Menschen lernen aus Fehlern... und ich habe aus Ruka gelernt." Ohne Worte stand er auf und ging zur Tür." Ich habe keine Lust mehr an andere zu denken, wenn an mich eh nicht gedacht wird. Der beste Beweis ist diese Familie... Hast du mir noch was zu sagen?"

"Nein. Verbau dir ruhig dein Leben und bereu es dann, ich dachte, du hättest was von deiner alten Oma gelernt."

"Hab ich auch... Nämlich, dass alles mal vorbei geht... Ich möchte zurzeit nur allein sein. Bitte versteh das."

Ein letztes Mal sah Uruha zu seiner Großmutter auf und ließ eine Träne kullern. "Ich hoffe, du bist nicht mehr lange so verstimmt."

Er ging endlich und ließ die Tür hinter sich zugehen.
 

"Ruki, sag doch was. So kenne ich dich nicht..."

Der Abend war nervenaufreibend und jetzt lagen sie gemeinsam im Bett, Arm in Arm.

Ruki war beklemmend zumute, auch wenn er sich doch freuen konnte. Nein!

Dieser Gedanke... Gestern war er noch bei Ruka, hatte mit ihm Schluss gemacht... und jetzt lag er wieder bei ihm. Es war eine komische Situation... War er selbst nicht doch eigentlich ein Lückenfüller? Kaum war Uruha wieder auf der Bühne erschienen hatte sich Ruka von Yomi gewand und kam bei ihm angerannt.

"Was soll ich denn für Schrott sagen? Passt eh nicht rein."

Yomi kuschelte sich an Rukis Brust. "Ich soll immer sagen, wenn etwas ist und jetzt wirst du das auch für mich tun, ja?"

"Es ist... warum warst du bei ihm? Warum war dir das mit Ruka wichtiger, als mit mir? ...Ich fühl mich scheiße bei dem Gedanken. Gestern bei Ruka und nun bei mir. Das ist so sprunghaft... und außerdem... jetzt wo Uruha wieder bei Ruka ist... bist du wieder bei mir." Er wendete sich leicht ab. Er wollte seine Reaktion schon gar nicht sehen.

"Ruki..." Yomi kuschelte sich noch näher ran.

"Ich dachte doch, du liebst mich nicht... Ich war traurig und ...und Ruka war das auch. Das hatte nichts mit Liebe zu tun und ich habe nicht Schluss gemacht, weil ich Ruka liebe, sondern weil ich mit ihm geschlafen habe. Ich konnte nicht mit dir zusammensein... so... Ich kam mir so egal vor. Als würde ich dir nichts bedeuten... Ich konnte doch nicht wissen, dass du mich... und ich bin zu dir gekommen, als du sagtest, dass du... und Uruha und Ruka... sollen sie machen, was sie denken, ich hoffe, sie kriegen sich wieder ein... Ich will bei dir sein, nicht bei Ruka, weil ich dich liebe, nicht Ruka... verstehst du mich? ... Naja so wie ich gerade stottere wohl eher nicht. Ich bin ein Idiot, entschuldige."

Yomi weinte verzweifelt lächelnd. Auch wenn er den anderen Sänger mit seinen Tränen überfordern würde, aufhalten konnte er sie eh nicht mehr.

"Ich liebe dich, Ruki!"

Das waren zuviele Informationen auf einmal.

"Du hast wirklich mit ihm geschlafen?"

Erst einmal schlucken, Luft anhalten und wieder weiter atmen. Zuerst hatte Ruki sich das nur ausgesponnen... nun war es wahre Realität. Aber was sollte er schon tun... "Ist okay....."

Leicht legte er einen Arm um den zitternden Körper, starrte weiter die Decke an. Innerlich machte ihn das fertig, kaputt...

Erst jetzt realisierte Yomi so richtig, was er eigentlich getan hatte.

"Ja, habe ich, aber..." Er verstummte. Worte waren schon wieder unangebracht. Seltsamerweise hatte gerade Yomi als Sänger ständig das Gefühl, dass Worte ein viel zu schwaches Ausdrucksmittel waren.

Er schluchzte immer mehr.

"Sag es, bitte. Sag, dass du mich liebst, auch wenn es dir gerade schwer fällt."

Er küsste Rukis Hals und roch an ihm, wartete zitternd auf eine Antwort, auch wenn er das Gefühl bekam, jetzt die verdiente Ablehnung zu bekommen.

Warum tat es so weh, Ruki hatte doch nie so ein Problem mit Offenheit? Er selbst war nie ein Kind der Zurückhaltung.

Reden... aber die Worte fehlten ihm. Ganz einfach: Sprachlosigkeit.

Er wollte nicht antworten. Wollte es sich nicht eingestehen, dass gerade dieser Mensch, der ihm so wehgetan hatte, ihm doch so viel bedeutete.

"Ich..."

Wieder versagte ihm die Stimme. Alle Worte waren so unbedeutend für ihn. Es brachte einfach nicht das zum Ausdruck was er fühlte. Ärger, Wut, Schmerz... das alles war nicht das rRchtige. Nicht die richtigen Wörter um seinen Zustand zu beschreiben.

"Ich... oh man, können wir nicht einfach miteinander schlafen? Das wäre viel einfacher."

Leicht drückte er den Körper von sich, um sich selber auf ihn zu rollen, ihm leicht am Ohr zuknabbern.

Das war zwar keine Ablehnung, aber auch nicht das, was Yomi wollte.

"Ruki... nein..." Er drückte den Sänger von sich. "Sag es, bitte... BITTE! Ruka hat mich nicht geliebt und mit mir geschlafen, aber du? Du liebst mich doch oder? Und ich würde mit einem Menschen schlafen, der mich liebt. Bitte, Ruki, sag es..."

Wieder mussten Tränen Yomis Gesicht zieren.

"ICH HASSE DICH!!!"

Ruki starrte ihn einfach nur kühl an. "Du würdest mit einem Menschen schlafen, den du liebst? ...Aber mit Ruka hast du bewiesen, dass du es auch so tust.... Wenn du mich lieben würdest.....

...

Würdest du mich nicht zu so was zwingen, würdest du mir nicht so wehtun."

Es war zu viel mit diesem Mann in einem Bett zu liegen.

Er nahm sich Kissen und Decke. Lieber verzog er sich.

"Wenn du mich suchst, ich bin auf dem Sofa."

"Ja, ich habe mit ihm geschlafen ohne ihn zu lieben.", brüllte dieser ihm nach dem ersten Schock hinter her. "Aber bei dir will ich das nicht... Weil ich dich liebe... Aber du hast Recht mich zu hassen." Yomi kramte noch seine Sachen zusammen und rannte Ruki ins Wohnzimmer hinterher. "Ich gehe besser, dann musst du nicht im Wohnzimmer auf der Couch schlafen... Auch wenn du mich hasst, ich liebe dich trotzdem, Ruki. Machs gut."

Er musste raus, solange ihn seine Beine noch trugen und kaum war er draußen, brach er an der Tür zusammen, sank zu Boden und heulte.

Ruki ließ ihm nicht mal Zeit zu erwidern. Das alles war ihm eine Spur zu breit, doch ließ es ein Gefühl von einer unkompletten Persönlichkeit in ihm zurück. Er hörte alles, was sich vor seiner Haustür abspielte, jeden einzelnen Seufzer, jedes einzelne Schluchzen. Das war doch die reinste nervliche Folter. Er ging zu Tür, öffnete sie dem anderen Sänger. "Komm rein!!... So kommst du eh nicht nach Hause." Er ließ die Tür extra offen und ging ins Wohnzimmer zurück, um sich endlich in die Kissen fallen zu lassen. Hauptsache Yomi würde die Tür zu machen, wenn er doch nicht mehr reinkam.

Yomi rutschte den halben Meter weiter, um wieder in der Wohnung zu sitzen und schloss die Wohnungstür. Aber aufstehen war nicht drin. Wo sollte er auch hin? Nicht ins Schlafzimmer, unmöglich könnte er alleine in Rukis Bett liegen und zu Ruki selbst erst Recht nicht. Hätte der andere Sänger nicht Recht, dass er es nicht alleine nach Hause schaffte, er wäre los. Aber jetzt konnte er nichts weiter tun, als sich an der Stelle, auf der er saß, zusammen zu kauern, und zu versuchen einzuschlafen.

"Ruki....", flüsterte er.

Okay... so war das nicht gemeint. So ein schlechter Gastherr wollte Ruki auch nicht sein. Er nahm sich das übrig gebliebene Bettzeug und legte es vor dem Kleineren ab. "Obwohl ich ja das Bett bevorzuge." Was sollte er jetzt schon großartig machen? Er wollte nur noch abschalten und bewegte sich wieder zu seinem Schlafbau.
 

Yomi kam die Nacht mit einem stark schmerzenden Nacken zu sich, völlig in das Bettzug eingemurmelt. Er wollte gehen, doch so einfach ging das nicht. Er suchte sich Zettel und Stift und schrieb drauf los:
 

"Morgen Ruki,

Bin nach Hause gegangen.... Boah, ich weiß mal nicht, was ich sagen soll, kommt nicht oft vor.

...

Danke

Yomi"
 

Schnell schlich er zu dem Bündel Mensch-Decke und suchte den Kopf, um ihm ein kleines liebevolles Küsschen auf die Stirn zu legen. "Ich... ich..."

Wieder kamen Tränen und Yomi merkte, dass er jetzt wirklich gehen sollte.

Ruki merkte die Wärme auf seiner Stirn und hob automatisch die Hand zu dem Verursacher. Selbst im Schlaf wusste er, dass dies nur Yomi sein konnte. Selbst im Schlaf würde er die weiche Haut unter seinen Fingern erkennen. Das war so kitschig aber doch normal für ihn. "Mach keine Scheiße und komm mit unter die Decke.", nuschelte er leicht ins Kissen.

Überrascht und ratlos stand Yomi da. Sowie den ganzen Abend so hallten ihm auch jetzt noch Rukis Worte sehr prägnant im Ohr 'Ich hasse dich'. Konnte Yomi sich wirklich zu dem Halbschlafenden legen? Am nächsten Morgen wusste er davon nichts mehr und musste dann neben Yomi aufwachen. Das wollte er ihm nicht antun.

"Ich liebe dich...", hauchte er noch mal leise, um sich dann aus der Hand zu winden, ging einen Schritt zurück und betrachtete den Schlafenden. So friedlich. So schön.

Ruki merkte alles nur zu deutlich. Besonders die Blicke auf sich machten ihn noch wacher. "Verdammt jetzt komm her! Tu mir das nicht an und geh einfach." Aus dem Zischen am Anfang wurde ein leises Flüstern.

Das alles wollte er nicht, ließ ihn nur noch ungeduldiger werden. Jetzt allein aufzuwachen mit dem Gewissen, dass er ihm wehgetan hatte, brachte er einfach nicht über sich.

Yomi striff sich das Störenste vom Leib und krabbelte in Unterhose in die geliebte Wärme. Es war kaum Platz und er musste sich eng an Ruki kuscheln, hatte ein wenig Angst, dass es ihm zu nah wäre. Aber Yomi genoss es. Es war sein Moment mit Ruki, den konnte ihm keiner nehmen. Selbst wenn der Morgen schlecht ausging und sie sich vielleicht sogar trennten, dieser Moment war seiner und Yomi würde ihn bis ins letzte ausschöpfen.

"Danke...", kam es lautlos nur als leises Flüstern.
 

Das Aufwachen an sich war die reinste Freude. Yomi in seinem Arm, wie er leise im Schlaf schnaufte und Atem an seinen Hals pustete. Aber als er an die vorherige Nacht dachte, wurde ihm nur wieder bewusst, wie scheiße seine Situation war. >Ich hasse dich!< Hatte er das wirklich gesagt? Aber doch nur aus Wut heraus. Wie gern würde er sich den Mund zu tackern, zu nähen, damit er nicht immer einfach so ohne zu denken redete... aber es machte ihn so fertig. Das alles ließ sich nicht so schnell in ihm vereinabern. //Mehr Zeit... Einfach nur mehr Zeit.//

Beruhigend streichelte er den kleinen Rücken, küsste wie als stille Entschuldigung das duftende Haar vor seiner Nase.

"Hmmmm...."

Yomi schubberte sich glücklich unter Rukis Berührungen.

"Morgen.... Ruki... "

Der Kleine ließ die Erinnerungen gar nicht erst in sich hochkommen und gab sich einfach dem Moment hin.

//Ruki... mein Ruki...//

Noch im Halbschlaf saugt er sich leicht an dem so gut riechenden Hals Rukis fest und klammert sich noch fester an ihn. Obwohl sie schon kaum Platz hatten, konnte jetzt wohl schon fast noch wer auf der Couch liegen, so dicht hing er dem Anderen am Körper.

Im Inneren wurde ihm nur noch schlechter. Warum musste Ruki immer noch daran denken, dass Yomi das bestimmt auch bei Ruka getan hatte... Dieser Gedanke, er könnte sich töten.

"Morgen!"

Er würde am liebsten alles vergessen, hier und jetzt Yomi verschlingen... doch etwas zog ihn zurück, ließ ihn immer wieder Schlucken. // So geht das nicht weiter.//

Bei Yomi meldeten sich schon wieder die Tränen. Er wusste es, dieser Moment war Fassade und sobald sein Kopf wacher wurde, würde alles kaputt gehen. Er wollte nicht, aber: "Soll ich gehen? Mir geht’s jetzt schon etwas besser als gestern..." Zum Wiederholten Mal liebkosten seine Lippen Rukis Hals. Rukis Haut war seine Droge, überhaupt Ruki selbst.

Einerseits wäre dieser gerne alleine, alles mit sich selbst ins Reine bringen und mit all dem fertig werden... doch andererseits wollte Ruki ihn nicht gehen lassen. Wollte nicht ohne ihn sein, da er wusste, dass Yomi sich wieder idiotische Gedanken machte, die alles nur noch mehr verschlimmerten.

"Bleib hier! Bitte nicht gehen... a-aber, wenn du möchtest. Ich halte dich nicht auf." Doch er würde es versuchen, er würde aufspringen oder andere dumme Dinge tun.

Yomi richtete sich auf und setzte sich aufrecht. "Ruki...", wimmerte er leise. Er wusste nun gar nicht, was er machen sollte. Eben war die Situation so weit klar, dass er gehen würde und sie sich vielleicht sogar trennten und jetzt?

Jetzt fühlte er sich so schrecklich dreckig und traute sich nicht mehr Ruki anzufassen, ihn anzuschauen. Mit dem Rücken zu Ruki vergrub er sein Gesicht in seinen Händen und weinte.

Ruki drehte sich zu ihm, legte einen Arm um den zitternden Körper und küsste seinen Nacken. "Wein nicht... das macht’s auch nicht besser." Schon wieder diese harten Worte. Jetzt wollte er sich wieder Ohrfeigen. Er konnte es einfach nicht... dieser einfühlsame Kram und so. Er fühlte sich so fehl am Platz und überfordert mit der Situation. Aber er versuchte sich dagegen zu stemmen, nicht einfach wegzurennen. Eigentlich brauchten sie sich doch gegenseitig.

"Ich liebe dich und niemand anderen...", druckste der Kleinere leise unter dem dicken Kloß im Hals. "Hörst du?", drehte er sich um, "Nur dich!"

Mit verheulten aber todernsten Augen fixierte er die Rukis.

Der konnte über so was einfach nicht sprechen. Nur ein leichtes Nicken machte sein Kopf, um ihm zu zeigen, dass er verstand. Ruki konnte nicht sagen, was nun mehr in ihm tobte. Die Freude, dass Yomi nur für ihn empfand und andererseits die Angst... Angst, dass der Gedanke an Ruka nicht aus seinem Kopf ging. Diese Situation. Er hoffte nur, dass er nicht sofort noch irgendwas dazu sagen musste.

Zaghaft legte Yomi seine Lippen auf die Rukis, wäre fast bis ins Unendliche versunken, doch riss sich wieder zusammen, setzte ab. Das ging bestimmt zu schnell. <Ich hasse dich!>

So schnell ging das nicht, besonders bei Ruki nicht. Er stand vom Sofa auf und ließ den Blick beiläufig durchs Zimmer wandern. "Ich werde jetzt gehen."

//Es ist besser so, hoffe ich. Und vielleicht kannst du mich ja doch irgendwann wieder lieben...//

Was Ruki sollte auch noch großartig tun? Er hatte versprochen ihn gehen zu lassen. Also blieb er liegen und befühlte seine Lippen. Dort, wo noch vor kurzem die Lippen Yomis auf seinen lagen. "Ich hoffe, du meldest dich." Er drehte sich wieder der Sofalehne zu und kuschelte sich ins Bettzeug.
 

Zwei Tage ohne Ruki. Nun gut, so konnte man es wohl nicht sagen, denn wann hatte er nicht an diesen... seinen Idioten gedacht?

"Ruki?", piepste Yomi ins Telefon.

Im Grunde wusste er überhaupt nicht, was er sagen sollte, aber wenn Ruki nur etwas sagte, Yomi seine Stimme hören könnte, dann wäre das schon genug.

Ruki hörte die Stimme des anderen und atmete tief ein und aus. Er hatte also noch dran gedacht.

"Hai, ich bin dran. Was geht so bei euch?" Aber über was sollten sie reden. Leicht kaputt massierte er seine Stirn.

"Nicht viel... jedenfalls nichts erfreuliches. Uruha ist jetzt verlobt, ja? Ru... ich meine, ich hab davon gehört? Was heißt das jetzt für euch?"

Es war vielleicht auch besser, dass Ruki ihn gerade nicht sehen konnte, wie er zu tun hatte, das Telefon zu halten unter starkem Zittern.

"Ja, ist er. Es... es wird kein Gazetto mehr geben. Mit Uruhas Wunsch, sich seiner Familie unter zu ordnen, wird die Band aufgelöst. Die Band gibt’s ab heute nicht mehr. Was sollten wir ohne Gitarrist?"

Er war völlig fertig, es war ein aus für sein Leben. Selbst der Name Ruka machte ihn nichts Er hatte für Gazette gelebt.

"Wie geht’s Ruka... anscheinend nicht gut."

"Nein, geht’s ihm nicht... Keiner kommt mehr an ihn ran. Hitsugi hatte gerade noch rausbekommen, dass Uruha verlobt ist. Und auch ihn nimmt das wieder total mit. Wir machen uns ganz schön kaputt, hm?

Bitte komm zu mir. Das Telfon ist eine furchtbare Folter. Ich will dich in die Arme nehmen, aber muss mit hier anhören, wie es dir weh tut, dass eure Band zerbricht. Bitte komm, ja?"

Yomi weinte still.

Wollte er wirklich, dass Yomi zusah, wie seine Gefühle ihn wegschwemmten?

"Tut mir leid, ich muss mit Kai und dem Manager absprechen, wie wir es am besten den Fans beibringen... und wie es weiter gehen soll." Tränen schwemmten sich über sein Gesicht. Das alles sollte nicht sein. Es brach über seinem Kopf zusammen. "Ich kann danach vorbei kommen... wenn du willst."

Vor Wut musste er auf etwas einschlagen, er wollte nicht weinen. Schon gar nicht wenn’s Yomi hören konnte.

"Ja, bitte komm dann. Ich will dich sehen. Ja?"

Yomi strich sich immer wieder über die Stirn, setzte sich auf’s Sofa, sprang wieder auf. Schnappte sich eine Figur der Kommode und stellte sie woanders hin. Er konnte gerade keine Ruhe finden und tigerte wie wild durch die Wohnung. Ertappte sich sogar dabei, wie er aus dem Fenster nach Ruki Ausschau hielt, als würde er da irgendwo rumstehen.

Ruki war so, als wäre nun alles vorbei... keine Band... keine Freunde... nur noch der Ausweg zu Yomi. Doch selbst diese Harmonie zeigte Kratzer.
 

Er klingelte an der Tür und ließ ihm keine Zeit zum Reden um in die Wohnung zu stürzen. Er war auf einmal so in Rage... so in Verzweiflung.

"Warum? Warum jetzt auf einmal?“ Er wollte sich hinsetzten, doch stand sofort wieder auf. Wut zersetzte ihn.

"Warum kann dieser Scheißkerl von Uruha nicht einfach mal an uns denken in der Hinsicht. Nur wegen so einem bescheuerten Missverständnis stürzt er nicht nur sich sondern auch die ganze Band in den Abgrund. Er kann doch nicht nur an sich denken? ...Was ist mit uns? ...Was ist Gazetto? Ist ihm das alles scheißegal? Es war doch immer unser Leben." Warum er schrie und tobte, wusste er selbst nicht. Die ganze Zeit war er ruhig gewesen und nun trat er wider auf ein Sofa ein. Es war alles nur noch mehr zum Verzweifeln.

Yomi hörte sich an, was Ruki zu sagen hatte, um ihm dann um den Hals zu fallen. "Das wird wieder, glaub mir... Auch wenn das jetzt komisch klingt, Ruka liebt Uruha und wird das nicht zulassen, dass er unglücklich wird und zu seinem Glück gehört auch ihr. Das war doch sicher nur eine Kurzschlussreaktion... Das wird sicher wieder."

Yomi strich durch das verschwitzte Haar, krauelte es und ließ den Anderen seine Nähe spüren.

"Ansonsten machst bei uns mit..." Yomi konnte einfach nicht ernst bleiben, oder vielleicht war er es auch. Ganz sicher war er sich darüber nicht. "Hauptsache du bist bei mir."

Was sollte Ruki machen? Einfach nur hier sitzen bleiben?

So einfach war das nicht zu verdauen, nicht aus der Welt zu schaffen. Zitternd lehnte er sich an, während stumme Tränen über seine Wange liefen. "Warum ist er den nicht schon längst los? warum lässt er es den soweit kommen. Dieser Idiot macht doch alles nur schlimmer anstatt besser."

Mit Mühe hielt er sich die Hand vor den Augen. Yomi musste nicht sehen, wie viel Wasser sich in ihnen gesammelt hatten.

"Ich will weit weg... nach Hokkaido... oder weit weg mal wieder zu meinen Eltern .Ich glaub, ich halt’s hier nicht mehr aus."

"Hmm... Das kann ich verstehen. Wann willst du los?"

Yomi traute sich nicht zu fragen, ob er mit könnte. Es ging immerhin um seine Eltern und es war immer noch nicht klar, wie Ruki nun zu ihm stand.

Immer wieder legte er seine Lippen an Rukis Tränen und nahm sie auf. Es waren viele und Yomi hatte viel zu tun, aber das machte nichts. Er würde jede einzelne auffangen. Seine Finger liebkosten Ruki im Haar, auf der Wange, am Rücken.

"Ich... ich weiß nicht... nach Hokkaido? Morgen?"

Leicht schob Ruki den anderen von sich.

"Ich... ich weiß nicht, was eigentlich überhaupt passiert ist, dass alles den Bach runter geht... Ich sollte nach Hause... packen oder sonst irgendwas."

Er stand schon wieder auf. Er selbst wusste ja nicht, was er wirklich tun wollte. Doch Yomis Nähe erdrückte ihn, machte ihn hilfloser, als er es eh schon war.

"Hmmm..."

Yomi blieb sitzen und sah zur Seite an die Wand.

"Komm wieder ja?"

"Ja natürlich... kann ja nicht ewig davon laufen."

Schnell ging Ruki noch einmal auf Yomi zu, legte die Lippen auf die des anderen. Nur noch einmal wollte er diese spüren, bevor er für eine Weile fort ging.

"Ich werd dich vermissen."

Yomi hielt ihn fest, ließ Ruki nicht von seinen Lippen weichen. "Ich dich auch...", seufzte er in den Kuss. Er hatte das unbändige Gefühl, Ruki würde nicht zurückkommen. Es war ihm im Inneren so klar. "Ich dich auch..."

"Hey... ich bin bald wieder da."

Endlich konnte er sich aus seinen Händen winden.

"Spätestens zu deinem Geburtstag... okay?"

Ohne noch zu warten auf die Antwort ging er zur Wohnungstür

Yomi rannte ihm noch schnell hinterher und lehnte sich an Rukis Rücken.

"Okay und ich wünsche mir dich zum Geburtstag, also sei da."

Ni~yas Geburtstag

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Stellprobe

Der Tag rückte immer näher und auch Ni~yas Geburtstag konnte Ruka in keiner Weise aufmuntern. Die ganze Zeit hatte er wieder vor seinem Telefon verbracht und trotz des guten Zuredens Urus Oma nicht fertig gebracht, ihn anzurufen. Auch Hitsugi hatte starken Druck gemacht, Ruka solle endlich etwas tun, dass das so nicht weiter gehen konnte.

Und so konnte es wirklich nicht weiter gehen. Mit seinem letzten Mut machte er sich zu der Adresse auf, die ihm Urus Oma gegeben hatte. Dort sollte die Hochzeit stattfinden, doch heute war nur Stellprobe.

Geschickt konnte Ruka die wuselnden Menschen umgehen und suchte etwas tollpatschig den einen Raum, der Uruha beherbergte.

Tür auf und.. nein. Hier war er nicht drin.

"Sorry."

Langsam einen Spalt öffnen und ja, da stand er mit dem Gesicht zum Spiegel gewandt. Noch bevor sein Kopf ihn erkannte, spielte sein Körper verrückt. Langsam schob Ruka sich in das Zimmer rein, schloss die Tür leise hinter sich und ging auf die sehr konzentrierte Person zu.

"Uruha?"
 

Warum?

Das konnte er sich selbst nicht beantworten. Ohne jegliche Gegenwehr ging er in diese verdammte Kirche. Schöner Platz, doch erfreuen konnte er ihn nicht. Hatte er wirklich geglaubt, Ruka würde sich in den nächsten Tagen melden? Wie töricht. Es zeigte nur, dass er sich einfach auf niemanden verlassen konnte. Die Band hatte ihn nur angeschaut… ihn nicht aufgehalten. Es war noch nicht klar, ob er je wieder zu Gazette zurückkehren würde.

Betretenes Schweigen in dem alten und kalten Raum. Eine Kommode, Stuhl und Spiegel. Er nahm seinen Rucksack und kramte etwas braunes flauschiges aus diesem, setzte das schon zerknuddelte Stück Plüsch, das Ruka damals auf dem Rummel für ihn gewonnen hatte, auf die Kommode am Fenster. Er hatte ihn den ganzen Weg von Rukas Trennung bis hierher begleitet. Selbst als er auf Tour war, hatte er nicht so sehr wie jetzt gelitten.

"Ich bin so ein Kind... ein Teddy, als wenn er dich ersetzten könnte." Er ließ ihn stehen, wie eine Mahnung und Erinnerung für das, was er gerade machte, sich Stück für Stück von dem entfernte, was er wollte.

Nur kurz hatte er den Anzug anprobiert. Er passte wie angegossen, zeigte einen Kouyou, keinen Uruha. Nun, wo er wieder in zerfetzter Hose und Minni Mouse Shirt vor dem Spiegel stand und sich beobachtete, was da für ein Mensch im Spiegel stand, da wurde ihm nur noch kälter ums Herz.

Er sah so jämmerlich normal aus... Seine Miene so kalt und steinhart, ungeschminkt und zusammengebundenes Haar. Die mussten eh ab.

Leicht strich er über die gespiegelte harte und kalte Fläche, die ihm sein hässliches Äußeres zeigte. Als er seinen Namen hörte, gepaart mit dieser tiefen, bekannten Stimme, drehte er sich erschreckt zurTür um. Nein, was sollte das? Was wollte er hier auf einmal? Sein Körper fing sofort, wie auf einen Kommando, an zu zittern. Seine Nähe machte alles kaputt. "Verdammt, was willst du hier Ruka?" Automatisch wich er ein paar Schritte zurück an den Spiegel.

Ruka sah ihn nicht an, es tat zu sehr weh.

"Ich wollte dich noch ein letztes Mal sehen und dir viel Glück wünschen... für deine Ehe."

Es schmerzte das zu sagen.

Dieser Schwächliche Anblick... war das wirklich die Liebe seines Lebens? Die Wut kam in Uru auf... wieso machte er das? Warum ließ er ihn andauernd die Klinge am Hals spüren.

"Ist das alles? ...Idiot!" Hart drehte er sich wieder zu den Sachen auf der Kommode, so wie zu seinem Anzug, um.

"Natürlich nicht."

Ruka umschlang die bebende Gestalt, drückte sie fest an sich und inhalierte Uruhas Geruch ein letztes, verzweifeltes Mal.

"Vergiss mich nicht, Schönheit."

Mit Tränen in den Augen riss er Uruha rum und zwang ihm einen letzten Kuss auf, um dann mit einem verklärten Lächeln zu verschwinden.

Uruha war von dem allen geplättet, um ihn aufzuhalten. Die warmen Lippen auf seinen, waren das erste Lebenszeichen überhaupt, das er spürte. Als er bemerkte, was eigentlich passiert war, musste er sich erst einmal setzten, nicht ohne den Teddy im Arm. "Du Arschloch!!!!!!!!!!!!!"

Was war das... WUT?

Verzweiflung?

Angst?

Zuneigung?

.............

Liebe... Sie tat so weh. Er hatte sich die Finger verbrannt. Mit Zuneigung fing’s an, mit Liebe hört es auf.

stille Harmonie

Noch lange stand Ruka hinter der Tür.

//Was tust du da? Du liebst ihn doch. Du kannst ihn nicht gehen lassen... Dafür bist du viel zu egoistisch. Ja, ich bin ein egoistisches Arschloch. Ich will ihn wieder.//

Langsam öffnete er wieder die Tür.

//So und damit hast du dir deinen stylischen Abgang vollends zerstört und Gott, ist mir das egal!!!//

“Uruha?", piepste er schon fast, "Ich liebe dich..."

Der zitterte am ganzen Körper, das atmen fiel ihm schwer. Warum war ihm so schlecht?! Die Stimme Rukas machte es nicht besser, sondern nur schlimmer.

"Mein Name ist Kouyou, Uruha ist vor einigen Tagen gestorben."

Ruka rannte nur noch zu ihm rüber und umschlang ihn.

"Uruha....", weinte er. Es kullerten dicke Tränen, die sich die letzten Tage angestaut hatten. "Bitte... ich will nicht... also ich kann nicht... ohne..." Er sank an Uruha herab und weinte nur noch, er schluchzte nicht, wimmerte nicht, ließ einfach nur die Tränen kullern und hielt Uruha fest. "ohne dich!"

"Ich... heiße... Kouyou... verdammt merk es dir bitte." Auch bei Uruha kamen langsam die unterdrückten Tränen. Es schmerzte so sehr in seinem Herzen. Er hatte Ruka vorher noch nie so gesehen, konnte mit der Situation nichts anfangen und ließ es einfach geschehen.
 

"Kouyou...", sprach Ruka ganz langsam aus, als müsste er den Sinn dieser Worte erst noch begreifen. Er ließ sich nach hinten auf einen Sessel fallen und schaute Uruha einfach nur an. Kein fragender, verständnisloser oder liebevoller Blick. Einfach nur emotionsloses, sachliches Betrachten.

"Du siehst furchtbar aus.", kam es dann trocken von ihm.

Warum, warum tat es so verdammt weh? Uruha könnte ihn allein nur für seine Anwesenheit ohrfeigen. "Als hätt ich’s mir ausgesucht."

Reflexartig drehte er sich von diesen leeren Blicken weg. Er wollte sie nicht, er wollte wieder den schönen Glanz in seinen Augen.

"Ich sollte wohl besser gehen, hm?" Doch Ruka bewegte sich nicht, blieb einfach sitzen und verharrte in seinem Stillstand, ließ seinen Blick weiter auf Uruha gerichtet.

"Wenn du möchtest..." Wieder dieses jämmerliche Schluchzen, das der ehemalige Gitarrist nicht unterdrücken konnte. "Du machst doch eh immer das, was du möchtest, du kannst doch eh mit so was nicht umgehen und lässt mich immer zurück. Warum sollte es jetzt anders sein? Ich habe mich schon dran gewöhnt. Das ich auf mich allein gestellt bin... Du hältst es… mir immer so gut vor Augen." Wenn das so weiter ging, konnte er es ganz vergessen, das morgen reibungslos über die Bühne zu bringen. Er war ja schon jetzt ein nervliches Wrack und würde bald alles Seelische rauskotzen. Er musste aufpassen, was er da eigentlich von sich gab. Zitternd drückte er den Teddy näher an sich. An das Glas Wasser kam er nicht ran, egal wie sehr er es versuchte

"Gut, dann bleibe ich... Ist das der Teddy... ?" Ruka nickte kurz in die Richtung des in Mitleidenschaft gezogenen Stofftiers.

"Ja!" Beschützend zog er ihn leicht aus der Sicht des Drummers. Uruha war sowieso nur noch am Zittern, der Blick leicht unwissend und ängstlich. Irgendwie kam es ihm vor, als hätte der Teddy mehr Wärme für ihn übrig als Ruka.

"Das du den noch hast... ist doch nur ein Stofftier." Irgendwie wollte sich keine Emotion mehr auf Rukas Stimme legen und klang sogar für ihn erschreckend kühl.

"Es ist eine Erinnerung... an jemanden, der noch Gefühle hatte... an jemanden... an dich. Und der hat mehr Emotionen als du." Warum konnte er nicht einfach aufstehen? Ihm eine knallen, ihn umarmen oder sonst irgendwas? Wieso war es so schwer? Wieso wurde es so kühl zwischen ihnen?

„Manchmal weiß ich nicht, was du willst. Ich bin gerade heulend vor dir rumgerutscht und du hast nicht reagiert und jetzt ist dir das auch nicht Recht?

...

Du solltest sie nicht heiraten, Uruha... nein Kouyou." Wenn er jetzt Gefühle zulassen würde, wäre Ruka dem Wahnsinn hilflos ausgeliefert, das wusste er.

"Warum sollte ich es nicht tun? Sie konnte mich nicht einfach so abspeisen, dass sie keine Kinder bekommen könnte. Selbst wenn es so wäre und ich es eingesehen hätte... sie wird trotzdem nicht abhauen....

...

In Wirklichkeit weiß ich nicht, wo ich sonst hin sollte. Ich kann nicht einfach weiter machen. Ich kann mich nicht mehr in Gazette hineinintegrieren. Ich kann es einfach nicht. Meine Eltern würden dann endlich mich hoffentlich in Ruhe lassen."

"Und du? Du könntest mir ruhig auch mal die Zeit zum Nachdenken geben. Entschuldige, wenn ich mir über so etwas noch keine Meinung gebildet habe und erstmal überfordert bin. Mein Gott. Wer kam mir schon mit Kindern?!" Ruka war schon ziemlich laut geworden, doch was er jetzt sagte, war leise und in der Hoffnung, der Andere würde es nicht hören. "Kannst nicht du mal mich in den Arm nehmen?"

Zittrig stand Uruha auf, hoffte, dass er nicht zusammen sackte.

Kurz strich er über die kühle Wange Rukas, um sich dann neben ihn zu setzten und ihn in seine Arme zu ziehen, sein Kopf leicht an seine Halsbeuge legend. Es war komisch jetzt nach so langer Zeit wieder Körperkontakt mit ihm zu haben. Doch sein Körper wurde hibbelig, Er drückte sich näher an ihn und zog den Geruch des braunen Haares ein.

"Du solltest mich bloß nicht einfach auf dem Küchenboden alleine lassen, obwohl ich es doch eingesehen hatte. Ich hab mich von dir so ignoriert gefühlt... als würdest du das alles nicht mehr haben wollen... ich wollte es in Aussicht stellen und nicht sofort ein Kind adoptieren und so... oh Gott hören wir auf damit, sonst werde ich nur wieder so aufgescheucht und depressiver, als ich es schon bin."

Rukas Tränen glitten Uruhas Hals hinab. "Ich will doch nur dich... lass mich ja nie wieder los. Oh Gott, du kannst mir so furchtbar wehtun..."

Nun zog Ruka Uruha ganz auf seinen Schoß und klammerte ihn an sich, zitterte.

"Ich liebe dich. Bitte verlass mich nicht."

Wie ein Ertrinkender klammerte Uruha sich an den Älteren und versuchte sein Zittern zu bändigen. "Ich will dir nicht wehtun." Mit seinen Händen zwang er Ruka, ihm ins Gesicht, in die Augen zu sehen. Er konnte nicht widerstehen, ein innerer Drang zwang ihn regelrecht, seine Lippen auf die warmen des anderen zu legen. Es war so wunderschön, es fühlte sich unsagbar gut an. Nach langer Zeit ließ er ab... so schmerzlich es auch war.

"Ich liebe dich... aber ich kann nicht zurück. I-ich bin verlobt... und morgen verheiratet."

Konnte ein Kuss eine so starke Bedeutung haben? Eine so ambivalente? Einerseits das erlösenste Gefühl, das Ruka je durchzogen hatte, andererseits ein Abschiedskuss, der ihm klarmachen sollte: Schluss?

Pah!

"Ist mir egal. Ich nehme dich einfach mit."

Mit einem Ruck hievte er Uruha auf seine Schulter und war drauf und dran, so mit ihm aus der Kirche zu marschieren. "Du bist mein, tut mir Leid Schatz, aber du gehörst mir..."

"Bitte... Nein Ruka. Was machst du da? Lass mich sofort runter! Wenn mein Eltern das sehen... ich kann das nicht bringen." Mit Händen und Füßen versuchte der Blonde sich zu wehren. Doch das war ziemlich schwierig so auf den Schultern hängend.
 

Als Uruhas Mutter den Tumult aus dem Zimmer ihres Sohnes vernahm, musste sie natürlich sofort nachsehen und erstarrte, als sie bemerkte, was dieser Kerl vorhatte. Er wollte doch wirklich Kouyou aus der Kirche schleppen.

"Was soll das werden? Was suchen sie hier? Lassen sie sofort meinen Sohn runter... er selber hat sich zu der Hochzeit entschieden und da kann ihn so was auch nicht davon abringen. Sie verschmutzen ihn nur und bringen ihn auf falsche Bahnen."

Ruka ließ Uruha mit Schwung wieder runter und küsste ihn vor den Augen Uruhas Mutter.

"Ja, Kou... Uruha, du musst wissen, wozu du dich entscheidest. Aber zu mir kannst du immer kommen, klar? Ich liebe dich."

Nach solange Zeit strahlte sein Gesicht mal wieder und lächelte seinen einen Uruha an, egal was jetzt kommen würde, es wäre okay.

Uruha wusste, dass, egal was er jetzt sagte, alles eine wichtige Bedeutung hatte. Ein weiters Mal lehnte er sich an den anderen.

"Sei morgen pünktlich um 13.30 Uhr in der Kirche... nicht später. Okay?"

Es war ein leises, sehr leises Flüstern das schon eher einem Hauchen glich.

"Ich... ich soll auf deine Hochzeit gehen?"

Es war schon ein seltsames Gefühl, aber was sollte es, würde Ruka eben kommen. Er atmete tief durch. "Ich werde da sein."

Leicht schubberte Uru sich an ihm. Nähe war etwas, was er so sehr vermisste und auch brauchte.

"Ich brauch dich dort." Ein leichter Kuss auf die nun wärmere Wange.
 

Die Nacht konnte Ruka nicht schlafen, Uruha wollte es nicht, denn kaum machte er die Augen zu, sah er ihn vor sich. Einmal seinen Rücken, der von den feinen Schnüren der Korsage geziert wurde, oder der Anblick, wenn er kam, Uruha im Kimono, wie er ihn anlächelte, als er Ruka in seinem sah, sogar Uruhas Füße sah er vor sich. Er ging im Geiste das Konzert durch, in dem ihm Uruha immer wieder zugelächelt hatte und natürlich, wie er erschöpft neben ihm zusammen sank und das 'Ich liebe dich' hauchte... Und Uruhas Tränen... Alles war da, wenn Ruka die Augen schloss.

Doch da Zeit eine Konstante war und sich nicht von Gefühlen beeinflussen ließ und weiter lief, war es nun Glück oder nicht, verging sie nach und nach. Die Stichzeit 13.30 Uhr rückte an und Ruka machte sich in seinem Bad fertig. Er überlegte, was er anziehen sollte. Was schon?! Jeans mit Minnie Maus-Shirt. Und so machte er sich auf, um pünktlich da zu sein und zuzugucken, wie Uruha seine Ehe antrat.
 

13.15 Uhr...es war schwierig sich einfach da hinzustellen und auf den verdammten Anfang der Zeremonie zu warten. Uruha hoffte, dass dies alles nicht so lange dauern würde.

Warum er keine Nervosität in sich hatte? Ganz einfach... er war in Gedanken ganz wo anders.

Diese Frau neben ihm bedeutet ihm rein gar nichts.

Der Pater fing an zu reden... eine langweilige Ansprache auf die Vermählung... Bla und bla und Keks.

//Ruka!!// Das war der einzige Gedanke.
 

Ruka trat in die Kirche ein und wurde von einem Schweigen begrüßt. Es galt nicht ihm, doch der ganze Saal war still. Was war gerade passiert? Er sah nach vorne zum Altar. Uruha stand neben der Frau, die er wohl heiraten sollte, doch nicht mal der Pater sagte etwas. Keiner sagte etwas und das machte schon fast Angst.

Und endlich drehte sich Uruha um.
 

Der erste Tumult begann vor Uruha in der ersten Reihe.

Seine Mutter totenbleich und starr, sein Vater wutverzerrt und seine Großmutter... sie strahlte wie die Sonne.

Er vernahm Ruka am anderen Ende der Kirche. Genau richtig!

Er achtete auf niemandem und lief geradewegs durch die Kirche zu dem leicht irritierten Mann. "Lass uns gehen!"

Die ersten standen auf, fingen an zu flüstern, sie beide unverständlich anstarrend.
 

Ruka war fest drauf eingestellt gewesen, eine Hochzeit zu sehen, nein, nicht irgendeine sondern Uruhas. Schon die ganze Zeit hatte er sich auf diesen Moment vorbereitet und jetzt... war er einfach nur verwirrt.

"Was..." Aber Uruha zog ihn mit sich raus. "Warte doch, also... Uruha... Kouyou, Stop!" Das war zwar mies, aber anders schien Uruha wohl nicht zu reagieren.

Als der seinen richtigen Namen aus Rukas Mund hörte, hielt er inne. "Was?" Eigentlich dachte er sich, es wäre für den anderen ein Segen, nicht in dieser Kirche zu sein. Er wollte nur noch in ein Auto und weg von hier. Schon hörte er eine wütende Stimme hinter sich.

"Kouyou... komm sofort zurück. Was soll dieser unangebrachte Witz?"

//Nich die hier.// Genervt verdrehte er die Augen.

"Okasan... das ist kein Witz... das mein ich ernst.

...

Siehst du… komm lieber. Am besten wir reden später. Hast du ein Auto hier?" Sanft drückte Uruha den Drummer weiter.

"Ähm.. ja... aber..."

Zu schnell. Doch er tat, wie es Uruha wohl wollte und sie machten sich auf zurück zu Rukas Wohnung. Der Weg enthielt keine Konversation. Ruka wusste nicht, wie er anfangen sollte, was jetzt überhaupt war und was er zu denken hatte.
 

Uruha war dankbar für die Stille, die Ruhe, als sie zu Rukas Wohnung hinauf fuhren.

Sofort zog er das Sakko aus und schmiss es auf das Sofa. Endlich konnte er die Anspannung von sich fallen lassen und wie schon lang nicht mehr frei ein und ausatmen. Genoss es in Freiheit zu sein, in der bekannten Umgebung und dem Duft, der ihn sich geborgen fühlen ließ. //Daheim.// War das erste was er dachte... auch wenn es Rukas Wohnung war. Mit müden Augen schaute er Ruka an. Das hatte er schon lange nicht mehr einfach so gemacht.
 

Wenn auch total körperlich fertig, da Ruka die Nacht und auch die Zeit davor nicht schlafen konnte ohne den Körper neben sich, schaute er Uruha glücklich an. Egal was er gesagt hätte, es wäre dem Moment nicht gerecht geworden, also hielt Ruka lieber den Mund und betrachtete Uruha weiter, musterte dessen Gesichtszüge peinlich genau und lächelte erfüllt.
 

Diese Stille... eigentlich hatte er sich darauf eingestellt, dass sogleich ein Redeschwall auf ihn hinein floss, wenn er die Wohnung betrat. Doch es blieb ruhig. Auch Uruha blieb ruhig... stellte sich vor ihm und wartete auf Worte.

"Wolltest du nicht mit mir reden... oder kam es mir nur so vor?"

"Ich... was war gerade passiert?" Ruka konnte die Augen nicht von Uruha ablassen, war ebenfalls unfähig sich zu ihm rüber zu setzten und ihn zu berühren. Er könnte zerfallen in viele kleine Einzelteile und Rukas schönsten Moment zerstören. Er wollte nicht aufwachen.

Uruha musste leicht lächeln. "Ich habe nur ein klares "Nein" gesagt... mehr nicht." Mit seinen weißen Fingern berührte er die weiche Wange Rukas, strich über die leichte Wärme. Irgendwie waren die ganzen Tage vorher und jetzt so unwirklich... als hätte er sie nie erlebt.

"Aber..." Uruhas Hand wurde verwöhnt mit vielen kleinen Küssen. Er hatte es sich verdient, einfach nur weil er da war.

"Was aber?" Näher schmiegte der sich an den warmen Körper. Irgendwie hatte dieser Moment etwas monumentales... etwas zeitloses. Sanft strich er mit der anderen Hand über den Rücken Rukas.

"Ich war so sehr darauf eingestellt dich nie wieder zu sehen... Ich bin mir nicht mal sicher, ob du jetzt da bist, oder ob ich wieder fantasiere... Sei da!"

Ruka zog Uruha nur noch an seinen Oberkörper und fühlte sein Leben auf der Brust, dessen Atem, dessen Herzschlag.

"Eigentlich hätten wir uns öfter gesehen... Ruki und..."

Dieser Name, aber gut... einfach nicht dran denken.

"Yomi haben viel mit einander zu tun. Und Reita und Ni~ya... das wäre schlecht.

...

Ich bin doch hier."

Schwerer Atem, leichtes Schnurren und einige Minuten später flatterten die Augen zu. Es war ein so angenehmes und entspannendes Gefühl.

Noch lange strich Ruka Uruha durchs Haar, bis dieser eingeschlafen war. Auch er selbst konnte seiner Müdigkeit endlich freien Raum lassen, denn alles, was er zum Einschlafen brauchte, hatte er in seinen Armen.

Schniefend setzte Uruha sich schon fast automatisch auf den Schoß des Größeren und begann leicht vor sich hinzudösen, die Zeit zu genießen nach der langen schmerzhaften Zeit.

"Ich liebe dich!" Leichte Worte in den Raum gestellt, leicht ins Ohr gehaucht durch einen Reflex des Wohlfühlens.

Ruka war schon weg gewesen, es war einfach zuviel Müdigkeit und Erschöpfung da gewesen.
 

Langsam wachte Uruha aus seinem leichten Schlaf auf. So wie sie eingeschlafen waren, lagen sie immer noch da... halt nur zur Seite gekippt. Es war so schön widere neben jemanden aufzuwachen der so viel Wärme spendete. Orangefarbene Sonnenstrahlen legten sich auf das Gesicht des Älteren. Es war schon später Nachmittag und die Sonne würde bald untergehen. Er fühlte den Atem Rukas auf seiner Wange, spürte die Hand auf seinem Bauch. Behutsam legte er die Lippen an die Rukas...nur kurz und leicht wie ein Windhauch. "Ruka? ...Das hier wird langsam leicht ungemütlich... wollen wir nicht ins Bett?"

"Hmmm...", brummelte der und schleppte sich hinter Uruha hinterher. Doch der kurze Gang beschleunigte seinen Herzschlag und er kam langsam wieder ein bisschen mehr zu sich.

Kaum lagen sie wieder, rutschte Ruka dicht an Uruha ran und versenkte seine Lippen an Uruhas Hals, saugte und biss an ihm und streichelte mit einer Hand über Uruhas Oberkörper. Diese Haut... er hatte sie so vermisst, genauso wie den einzigartig leicht süßen, leicht würzigen Geruch Uruhas. "Ich liebe dich..." In eben demselben tiefen Ton.

Diese Nähe... sie machte Uru hibbelig. Finger wanderten über seine Brust, Lippen an seinem Hals. Er genoss die Berührungen von ihm, denn die waren schon so lange her. Mit leichten Fingern wanderte seine Hand zu dem Oberarm Rukas, zog Kreise auf der weichen Haut. "Ich liebe dich auch..." genießerisch schloss er die Augen, wollte den Moment, so wie er war, festhalten. Hier bei ihm fühlte er sich wohl, geborgen.

Ruka legte sich auf Uruha, sowie seine Lippen auf ihn und massierte sie, bis er um Einlass bat.

Leicht erschauderte der, als er das Gewicht auf seinem Körper vernahm. Es war so unerwartet. So als wäre es schon Jahre her, dass sie so nah beieinander gewesen waren. Sofort öffnete er die Lippen leicht, nur vorsichtig um nicht sofort überrascht zu werden. Er hatte sich eben selbst noch gefragt, wie es sich noch mal angefühlt hatte, wenn sie das taten... doch jetzt wusste er es wieder allzu gut und versank weiter in den Kissen unter ihm.

Bevor Rukas Zunge eindrang, leckte er Uruha noch einmal über die Lippen und tastete sich dann genießerisch vor. Rukas ganzer Körper reagierte und speziell eine ganz bestimmte Gegend. Es war einfach zu lange her und Ruka hatte sich so nach ihm gesehnt.

Langsam zogen sich Rukas Finger an Uruhas Seiten auf und ab.

Nach einem langen, intensiven und fast erstickenden Kuss, löste sich Ruka und biss erneut in Uruhas Schulter, leckte ihm dann genüsslich über die Brust, malte kleine Bilder und ließ schon fast zufällig seine Zähne in dessen Nippel haken.

"Hmm... Uruha... ich hab dich so vermisst..."

Rukas Hände änderten ihren Kurs und suchten ihn in Richtung Urus Intimbereich.

Laut keuchte der auf, als er die Bisse spürte.

Ein Blitz durchfuhr ihn... Bilder in seinen Gedanken.

Hände, die über Rukas Rücken wanderten, lautes Atmen in Ekstase... doch es war nicht seine Stimme, die Rukas Namen stöhnte. Ruckartig drückte er den anderen weg.

Yomi.

Ihm wurde schlecht bei dem Gedanken an die beiden. //Oh mein Gott... ich lieg hier, genau wo sie es getrieben haben und lass mich fast wider flachlegen.//

Uruha musste laut schlucken, versuchte mit Kopfschütteln die Gedanken zu vertreiben... Aber sie hafteten sich fest.

Ruka spürte den Druck und kam aus der Ekstase, der er sich bereits hingegeben hatte, wieder zu sich.

"Was... was ist los?", fragte er besorgt. Aber konnte er es sich nicht denken? Natürlich es war wegen Yomi. Das würde jetzt kompliziert werden, aber Ruka würde bleiben.

Er blieb auf Uruha liegen und starrte ihm gebannt in die Augen, ließ keinen Millimeter von ihnen ab.

"I-ich... ich kann das nicht." Beschämt schaute der Kleinere zu einer der Wand an der Seite, um nicht in die Augen sehen zu müssen.

Warum musste das so sein? Er liebte es, wenn Ruka ihn berührte, es war ein Wohltat... aber diese Gedanken machten ihn verrückt. "Das... das ist... egal."

"Schau mich an!"

Ruka half ein wenig mit Drücken gegen Uruhas Kinn nach.

"Wenn du nicht mit mir schlafen kannst, ist das eine Sache und das würde ich verstehen. Aber egal ist das sicher nicht!

Ich habe dich so schrecklich vermisst und keiner kann dich mir erstezten... auch Yomi nicht. Das war keine Vereinigung aus Liebe, wie ich es bei dir erfahre und erfahren will... es war Trost, den wir beide brauchten.

Ich liebe Yomi nicht, ich will nicht mit ihm zusammen sein.

Nein.

Weil ich das mit dir will, aber es ist okay, wenn du nicht.

Uruha, ich liebe dich. Ich kann warten, wenn es sein muss auch ohne Ende..."

Ruka wich nicht von Uruhas Augen, er wollte sich stellen.

Tränen... Flüssigkeit lief Urus Wange hinab. All diese Worte... waren die nicht Grund genug, auf ewig bei ihm zu bleiben? Es war so sureal... gerade noch gestern hatte er geglaubt, die Welt wäre gegen ihn... doch nun. Er brauchte Halt, klammerte sich an den anderen. Es war einfach nur schön hier bei ihm. "Bleib bei mir."

Ruka beobachtete die Tränen. Kaum zu glauben, aber auch die hatte er vermisst, oder zumindest sie liebevoll weg zu streichen und die feuchten Stellen mit Küssen zu verwöhnen.

"Ja...."

Glücklich kuschelte Uruha sich an die Wärmequelle und suchte die Lippen des Größeren.

"Wie wär’s? Jetzt, wo ich ja viel Zeit habe, können wir ja wo hinfliegen... irgendwo ganz weit weg... wie wär’s mit Hawai, Kuba, Karibik?"

"Also, ich muss ja noch arbeiten, aber wenn, dann natürlich Karibik und dann liege ich mit dir am Strand, kreme deinen Körper ein mit kleinen geschickten Massagen gepaart und trag dich ins Wasser... Ja, das wäre schön... hmmmm... ich kann richtig die salzige Luft schmecken..."

Ruka schloss die Augen und rollte sich von Uruha runter auf seinen Rücken. Vor seinem inneren Auge sah er den Strand mit vielen roten Sonnenschirmen und einem Uruha in grün-blauer Badehose dazwischen hopsen, von dem er nicht die Augen lassen konnte.

"Wann hast du Urlaub?" Langsam kuschelte Uru sich wider an den anderen. "Wohin du willst, wann du willst... ich will Meer... baden ist eine tolle Sache, das habe ich schon lang nicht mehr gemacht... Wie wär’s mit Nachtbaden... oder Clubnächte?" Er wollte am liebsten sofort los in einen Flieger und mit ihm auf und davon.

"Urlaub ist so schnell nicht. Die nächste Zeit ist verplant, Albumproduktion, Fotoshoots, Interviews und die nächste Tour ist auch in Vorbereitung. Tut mir Leid..."

Seine eigenen Worte erreichten ihn nicht. Gerade stellte Ruka sich das Thema Nacktbaden bildlich vor und war hin und weg von Uruhas nassem, im Mond schillernden Körper.

"Hmmmm... dann muss ich wohl alleine fliegen... dann bist du aber nach Yomis Geburtstag alleine für 3 Wochen... ich mach mir dann ’nen Bunten in Kuba oder so." der Kleinere grinste den anderen verschmitz an.

"Und Nacktbaden werd ich wohl alleine müssen." Seine Schmolllippen drückten sich an die Wange Rukas.

…Oh war das fies. Also würde Ruka nicht sofort mit Uruha in einen Flieger steigen, aber auch er hatte ja Verpflichtungen.

"Sorry, ich kann die Band nicht hängen lassen."

Das saß. Es war ein unbewusster Tiefschlag. Uruhas Finger krampften zusammen, ließ die Fingerknöchel weiß werden.

Es tat so weh jetzt erst mitzubekommen, in was er sich da reingeritten hatte. Offiziell war Gazetto ja getrennt... und es war seine schuld. Er setzte sich auf und suchte mit zitternden Fingern nach Zigaretten.

"Uruha? Hab ich was falsch gemacht? Was ist denn los?"

Uruha war kreidebleich und machte Ruka Angst.

"N-nichts... du hast mir nur wieder vor Augen geführt, dass ich mein ganzes Leben in die Tonne getreten habe."

Zitternd nahm er einen Zug von der Zigarette.

//Scheiße... was machst du jetzt? Du hast nichts mehr, was du machen könntest. Zurück gehen und alles zurücknehmen? Ist schlecht... die ganze Fangemeinschaft weiß es bereits.//

"Ich hab’s richtig versaut und in den Sand gesetzt."

"Ach Unsinn. Ist zwar nicht toll, aber auch nicht endgültig. Eure wahren Fans werden froh sein, wenn du wieder da wärst. Und ansonsten sagen wir eben, warum ihr euch getrennt habt und warum ihr es rückgängig macht. Wir können einmal offen sein zur Presse, dieses eine Mal, damit ihr wieder eure Band haben könnt..."

"Hmmm... vielleicht... ja, du hast recht."

Ein wenig entspannter legte Uruha sich wieder neben den Größeren und legte seinen Kopf auf Rukas Schultern.
 

Es war so schwierig... das ganze Hin- und Hergegrübel... das Verrücktmachen. Ni~ya konnte nicht mehr.

Sofort, als er von Uruhas Rückkehr gehört hatte, gab er sich immer mehr der Idee hin zu Ruka zu gehen... mit ihm zu reden. Und das tat er auch. Nun stand er hier, drückte auf den Klingelknopf. Er erschrak schon ein bisschen als Uruha die Tür aufmachte und ihn anstarrte. Er öffnete die Tür noch mehr, so dass er eintreten konnte.

"Ruka, du hast Besuch.", rief Uruha durch die Wohnung. Etwas schüchtern trat der Bassist in die Wohnung.

"Ni~ya?"

Ruka überfiel den Bassisten erstmal mit einer Umarmung. Ruka war einfach viel zu gut drauf und da fiel ihm auf, dass es mit Ni~ya nicht so beschaffen war.

"Mensch, was ist denn los? Du siehst aus, als hättest du Tage nicht geschlafen... Setzt dich ertsmal."

Er zögerte leicht, bevor er sich auf einen der Küchenstühle setzte. "Ich… es... es ist wegen Reita... es ist... naja."

Es war ihm nicht wohl, als er sah, wie Uruha an sich den Türrahmen anlehnte und ihn ohne Regung im Gesicht beobachtete. Das machte ihn nervös. Es war ja auch einer der EX-Member der Band.

"Wir haben S..." Er legte den Kopf in die Hände.

Ruka konnte ihn beim besten Willen nicht verstehen und senkte sein Gehör zu dem Anderen ab. "Was habt ihr? Gestritten?"

Wieder schaute Ni~ya zu Uruha und dann zu Ruka... er wollte es nicht direkt sagen, wenn er dabei war. "Bitte, können wir..."

Ruka verstand immer weniger. "Was denn? Ni~ya rede, du machst mir Angst..."

"Ich kann nicht, wennn... ich will nicht... kannst du bitte raus, Uruha?" Er sah, wie der andere ihn weiter emotionslos anstarrte. Langsam drückte der sich vom Türrahmen ab, strich Ruka einmal über die Schulter.

"Ich bin im Bett." Ohne den Blick von ihm zu nehmen, ging er aus der Küche. Sofort entspannte Ni~ya sich mehr. Irgendwie spannte ihn die Situation total an.

Ruka küsste Uruha noch schnell auf dessen Handgelenk und ließ ihn dann ziehen.

"Nun rede endlich, Ni~ya... ich halt’s nicht mehr aus. Ich bin nicht so ein geduldiger Zuhörer wie Hitsugi vielleicht. Entweder du kommst jetzt zum Punkt oder ich raste aus."

Ni~ya konnte sich irgendwie nicht für Ruka und Uru freuen.

"Ich hab scheiße gebaut an meinem Geburtstag."

Er machte eine kurze Pause.

"Ich hab mit Reita geschlafen... es ist so… verdammt... ich kann’s nicht beschreiben... ich bin verwirrt."

Ruka zuckte innerlich zusammen. Hatte das Ni~ya tatsächlich gerade gesagt? Der Ni~ya? 'Was soll an Männern so toll sein... Will ich mir selber einen blasen... widerlich'-Ni~ya?

Ruka suchte nach geeigneten Worten, also ließ er es und saß nur schweigend da.

Der Bassist zitterte, seine Hände zeigten es nur klar." Und am nächsten Morgen hab ich es noch gar nicht realisiert, hab mich einfach vor seine Augen übergeben und ihn rausgeschmissen."

Wieder keine Reaktion.

"Bitte Ruka... sag doch was!", Flehte er leise.

"Du hast Scheiße gebaut."

Mehr brachte der nicht raus, wusste ja wie Ni~ya zu dem Thema stand und auch von Uruha, wie lange das schon mit Reita ging.

Ni~ya hatte es gewusst... diese harten Worte... aber dies war einer der Gründe, warum er diesmal nicht zu Hitsugi wollte. Ruka sagte es wenigstens genau... sagte ihm das, was er schon vorher wusste.

"Ich weiß!", lächelte er traurig.

"Aber was soll ich tun?"

Er war so ratlos.

"Woher soll ich das wissen? Mit ihm reden? Nein, das kommt scheiße... ach was weiß ich."

Was fühlte sich Ruka deplaziert für solche Fragen.

Ni legte sich lang über den Küchentisch. Das war alles so deprimierend.

"Hättest du mich bei dieser Saufparty bloß nicht geküsst."

"Jetzt bin ich Schuld oder was?" Aber im Inneren hatte Ruka genau das gleiche triumphierende Gefühl wie damals. Er wusste es. Der Kuss war nicht einfach an Ni~ya vorbei gegeangen.

"Jaaaaaa, du musstest ja unbedingt deinen Willen durchsetzen... und jetzt sieh mich an... ich mach so was! Wenn Uruha das erfährt, bringt er mich um."

Er hatte jetzt schon Angst, dass er einfach wieder zurück gestürmt kam und ihn anfiel.

"Moment... du wolltest, dass ich dir beweise, dass Männer es auch können. Außerdem kann ich noch viel weniger dafür, dass es dir wohl gefallen hat, oder?"

Ein leises Grummeln kam von daher, wo man Ni~yas Mund vermutete.

"Verdammt... es ist zum Kotzen. Ich weiß nicht, wie ich so einfach mit ihm sprechen soll, ohne dass er mich umbringen möchte oder so."

"Wird sich wohl nicht vermeiden lassen, so lange wie er schon..." Ruka verstummte. Ni~ya wusste ja gar nicht, dass Reita schon von Anfang an auf ihn fixiert war.

"W-Was?" Ni~ya bemerkte den Braten... irgendwas wollte er sagen, das er nicht hören sollte. "Sprich dich ruhig aus... es kann nur besser werden."

"Nein lass mal. Bringt dich jetzt auch nicht weiter... willst eine Zigarette?" Ruka kramte nach seiner Schachtel.

Ni~ya nickte bloß und hielt eine Hand hin, doch schon hörte er etwas an der Tür... Es war Uruha.

"Ni~ya... bitte geh jetzt... es ist besser für dich."

Im inneren kochte Uruha bereits, ließ sich aber nichts anmerken. Das Gespräch mit Reita hatte ihn aufgescheut, wütend gemacht.

"Hey, Uruha warte mal. Ni~ya ist zu mir gekommen und das ist meine Wohnung!" Ruka wendete sich wieder seinem deprimierten Gast zu. "Sollen wir irgendwo einen Trinken gehen?"

Wieder nur ein Nicken... Uruha bloß nicht in die Augen schauen. //Er weiß es... verdammt, vielleicht weiß es bald ganz Gazette.//

„Gut... ihr braucht nicht gehen... ich werde mal wieder in meine Wohnung verschwinden." Wieder zitterte Urus Faust. "Euch noch viel Spaß." //Es ist deine Schuld... du hättest Reita vorwarnen sollen... du hättest öfter bei ihm seien sollen.//

Das wollte Ruka auch nicht und umarmte seinen Schatz. "Ruf an, ja?" Er küsste über den vor Wut zitternden Nacken und ließ ihn dann gehen.

"Also Ni~ya... willst trotzdem was trinken?"

Und wieder nur ein Nicken. Er fühlte sich schlecht... jetzt machte Ni~ya hier auch noch Trubel.

"Tut mir leid."

"Ach macht doch nichts. Er kann ja auch nicht jede Nacht bei mir schlafen... hmmm... ich habe gerade nur Pflaumenwein da, ist das okay?"

Ruka holte schon zwei Gläser und lächelte Ni~ya ein wenig mutgebend an.

“Is egal... Alk ist Alk."

Missmutig nahm er das Glas und wartete bis der andere eingegossen hatte. "Danke, das hab ich irgendwie gebraucht."

"Wir können auch noch Bier holen, magst du ja lieber... Wie ist es eigentlich gekommen, dass ihr miteinander geschlafen habt?"

"Er... naya... es..."

Er nahm einen kleinen Schluck... und wusste wieder warum. Der Geschmack des Alks holte alles Eklige hoch.

"Wir haben uns gegenseitig abgefüllt... dann sind wir wieder auf dieses Thema gekommen... und der Alk und Neugier zusammen war keine gute Mischung."

Nun hielt Ruka ihm wieder die Zigarettenschachtel hin, nachdem er sich selbst eine gezogen hatte. "Lass mich raten, du hast ihn rausgeschmissen und nicht mehr mit ihm geredet. Du machst das ja wie ich damals." Elegant zündete er sich die Kippe an, nahm einen kräftigen Zug und konnte seine Stimme nicht kontrollieren. "Sag mal bist du bescheuert? Bei aller Freundschaft, aber schieb das nicht nur auf den Alkohol. Du hast ganz schön Scheiße gebaut... weil, ja, Reita wollte was von dir, schon länger und du ziehst diese Nummer mit ihm ab. Weißt noch? Früher hast du dich drüber aufgeregt, wie ich mit anderen Menschen umgehe und jetzt bist du kein Stück besser. Nur! Bei mir war alles klar, bei Reita nicht... Einfach so mit einem guten Freund, nein, das hätte nicht mal ich drauf."

Ni~ya machte große Augen und schwieg... Ruka... und diese Worte. Okay er kannte ihn und seine direkte Wortwahl... aber das tat weh. Besonders, weil er Recht hatte.

Er hatte das nicht gewusst... das mit Reita. Okay er war blind, denn jetzt, wo er darüber nachdachte, war es so offensichtlich.

"Es... es... oh man." Mit einem Knall landete seine Stirn auf dem Küchentisch.

Ruka kam wieder runter und pattete dem Geknickten auf die Schulter. "Ja, das war scheiße."

"Das wollt ich nicht... ich wusste nichts mit der Situation anzufangen." Er war so fertig und setzte sich trotzdem auf um den anderen ansehen zu können. Mehr oder weniger.

"Du redest Müll." Ruka schüttelte den Kopf. Er war viel zu hart, aber es ging nicht anders.

„Was bist du denn? Du weißt gar nicht, wie ich mich fühle... du steckst nicht in meiner Haut... aber Rumnölen kannst du. Ja, ich habe scheiße gebaut... aber es ist nicht so gelaufen, wie es vielleicht gedacht war."

In seiner Aggression stand Ni~ya auf. Das war einfach zu... er konnte es nicht beschreiben. Aber er setzte sich wieder, kaute auf seiner Unterlippe.

"Nein tu ich nicht. Wie war es denn gedacht?"

"Ich weiß ES NICHT!!! Es... es... ach egal... ja ich bin das Arschloch, der letzte Buhmann... können wir jetzt bitte damit aufhören?" Der Bassist konnte das einfach nicht mehr. All das Zeugs verwirrte ihn noch mehr.

Also war Ruka still und rauchte seine Zigarette weiter und sah zum Fenster raus. Eigentlich war der Tag viel zu schön, um ihn sich durch solch dumme Bettgeschichten zu vermiesen und Uruha war nun auch nicht mehr da.

Ni~ya wollte unbedingt ein anders Thema...etwas was nicht so nervenaufreibend war.

"Was ist eigentlich bei euch so los... außer dass Uruha mich jetzt töten will und selbst im tiefsten Sommer einen langen Rollpulli an hat?"

"Läuft ganz gut..." Ruka klang abwesend, aber er dachte noch über Reita und Ni~ya nach und wie sehr sich ihre Bands doch beeinflussten. //Das ist doch nicht normal...//

"Nya... er scheint sich noch nicht so erholt zu haben... und ruki ist übrigens nach Hokkaido geflüchtet... oder so."

Was sollte der Sänger hier auch schon groß. Die Scherben seiner Band beobachten? Okay, er wusste noch nicht mal, das Uru nicht geheiratet hatte.

"Hmmm... echt? Wie geht’s Yomi?"

Bandprobe war erst wieder in zwei Tagen und jetzt machte sich der Drummer Sorgen um ihren Kleinsten.

"Dem? ...Dem geht’s eigentlich gut... überlegt sogar schon, wie er seinen B-Day gestaltet. Bis jetzt hat er sich in den Kopf gesetzt, eine Verkleidungsparty oder so im "Deep Blue Sea" zu veranstalten... lass ihn bloß machen."

"Ver... kleidungsparty?", fragte Ruka ungläubig und schüttelte den Kopf. "Typisch Yomi, bloß nicht wie der Rest..."

"Nya... wird wenigstens lustig... hoffe, ich zumindest. Weißt schon, was du anziehst?" Feixte Ni~ya lachend und stellte sich Ruka instinktiv mit Piratenkostüm vor. Zum Schreien.

"Wie denn... hast mir doch gerade erst von erzählt... Aber ich könnte ja wieder im Kimono kommen." Ruka lachte, wahrscheinlich würde er den anderen Weibern die Show stehlen und das genoss er immer wieder gerne.

"Na, wer weiß, ob dir was spontan einfällt. Und wenn Uruha im Kimono als Geisha kommt? ...was dann? ...Nimm was lustiges... Mario oder so... Wie wär’s mit Jack Sparrow oder so..."

Sake

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

zu zweit allein

Uruha fühlte sich bei Ruka fehl am Platze... er konnte es in dieser Wohnung nicht mehr aushalten. Sie war zu eng, auch wenn er immer nur rumlag, nichts machte, Ruka bei täglichen Dingen beobachtete. Er fühlte sich so leer, so träge. Schon die kleinste Nähe machte ihn panisch. Die Bilder... Dicke Kleidung im Sommer... das war der einzige Weg für ihn, Ruka zu zeigen, dass er ihn nicht berühren sollte, mit ihm alles machen konnte... außer berühren.

Aber was sollte er machen, so einfach nur da liegen und beobachten, wie der Haaransatz wuchs... wie die Welt sich ohne ihn weiterdrehte?

Umso überraschender war es für Uruha, als Ni~ya vor der Tür stand. Er hatte sofort bemerkt, dass es um ihn, um Reita, ging. Es wurde nur noch deutlicher, als er sofort bei ihm anrief. Es schien ein Gespräch wie immer... halt nur, dass man sich lange nicht gehört hatte... doch als er auf den Bassisten von Naito zusprechen kam... ein Schniefen, keine Worte, Ablehnung. Es zerriss ihm das Herz.

Sofort als er die Wohnung verlassen hatte, raste er zu Reitas Wohnung, klingelte, klopfte und hoffte er würde ihm aufmachen.

"Reita... bitte ich bin’s. Mach auf!"

"Uruha...", piepste der Bassist hinter der Tür, "Was willst du hier?"

"Ich wollte schauen, wie es dir geht... und ein wenig bei dir sein..."Uru lehnte sich an die Tür, um besser zu hören, falls der andere etwas sagte.

Langsam öffnete Reita die Tür und stand etwas ratlos da, immerhin war das der Mann, der ihre Band auseinander riss, aber er war auch sein bester Freund. "Hi!"

"Hi!"

Ein betretenes Schweigen.

Dann umarmte Uruha den anderen.

"Ich weiß ich sollte eigentlich von dir zugeschissen werden... aber bitte bleib nicht allein. ich würde gerne bei dir bleiben." Er ließ ihn los und zeigte ihm, dass es besser wäre rein zu gehen.

„Hmmm..." Es war Reita ein wenig unwohl, aber andersrum war er auch glücklich Reita bei sich zu haben. "Kann ich dir was Gutes tun? Ein Bier?" //nein... kein Alkohol...// Schon wieder wollte Reita weinen, aber vor Uruha würde er sich zusammen reißen. "Oder lieber Saft?"

Uruha lächelte ihn aufmunternd an uns setzte sich. "Nein danke, ich habe keinen Durst und auch keinen Hunger."

Weiter lächelnd klopfte er auf das Polster neben sich und deutete Reita sich zu setzten.

Also tat es Reita langsam und bedächtig, er hatte das Bedürfnis, sich aus zu schütten, aber er konnte es unmöglich.

Uru legte einen Arm um ihn, zog ihn in eine Umarmung.

"Du musst nichts sagen, wenn du nicht willst... auch wenn ich’s gern hätte und es besser wäre. Du musst nicht....

Es tut mir leid... irgendwie habe ich alles versaut... die Band... unser Privatleben... geht den Bach runter. Aber ich kann’s nicht ändern. Jetzt geht’s uns allen irgendwie scheiße." Sanft streichelte durch das Schwarz-Blonde Haar.

Reita krallte sich in seinen Pullover, schluchzte. "Uruha..."

"Ist gut, ich werde ab jetzt bei dir bleiben."

Es machte den ehemaligen Leader traurig ihn so zu sehn... aber doch glücklich, dass es eigentlich so wie früher war.

Nicht während der Band... sonder die Zeit davor.

Reita setzte sich wieder auf und versuchte sich zu beruhigen. "Und wie geht’s dir so?"

"Ich kann’s nicht beschreiben. Naja halt nicht gerade gut, aber bestimmt besser als dir."

Er schüttelte die Gedanken bei Seite. Jetzt, wo er bei Reita war, musste Uruha ihn nicht noch mehr mit Seelenmüll zuschlagen.

Reita zog Uruha runter, dass er in seinem Schoß liegen konnte und kraulte ihm das blonde Haar. "Nun sag schon, was los ist? Ich bin’s Reita..."

"Du sagst es mir ja auch nicht.", bemerkte der traurig.

"Also warum sollte ich das tun, obwohl ich weiß, dass dir es schlechter geht?"

Er wusste, dass Reita weiter rumstochern würde... und er nicht lange nachgeben würde... das war bis jetzt immer so gewesen.

"... Komm schon. Mein kleines Uru-Chan." Reita begann sogar noch ihn leicht zu knuffen und drückte immer wieder ein Lächeln in sein Gesicht.

"Ich... ich weiß selbst nicht so genau... Ich fühle mich allein. Leer und träge. Als wäre ich gar nicht wirklich da. Ruka hat seine Arbeit, aber ich hab meine ja in den Wind geschossen. Häng ihm eigentlich nur so am Hals herum und weiß nichts mit mir anzufangen, lieg die ganze Zeit im Bett oder auf dem Sofa herum... und gleichzeitig will ich gar nicht, dass Ruka mich tröstet. Ich kann’s nicht ertragen, wenn er mich anfasst. Ich sehe ihn dann immer mit Yomi in meinen Gedanken und... das macht mich noch fertiger."

Reita konnte nicht antworten. Uruha hatte den, den er liebte um sich und der wollte ihn, das war so tragisch. Dass sie sich trotzdem nicht einfach lieb haben und glücklich sein konnten, machte ihn traurig und er strich ihrem ehemaligen Leader durchs Haar.

"Ich kann’s einfach nicht mehr so, wie ich will. Ich fühle mich so leer. Wenn er da ist fühle ich mich einsam... kalt, egal ob er genau im gleichen Zimmer steht. Manchmal kommt’s mir vor, als fühle ich gar nichts.

Und wenn er dann weg ist, muss ich auf einmal weinen... es ist so bescheuert."

Hilfesuchend klammerte er sich an die Hose an Reitas Knie und bemerkte nur, wie kindisch das war.

"Eigentlich bin ich ja gekommen, damit es dir besser geht."

"Mir geht’s besser, wenn es dir besser geht.", antwortete der ruhig, "Liebst du Ruka noch?"

"Du Dröppel.", grinste Uruha und strubbelte durch das strähnige blonde Haar.

"Ich... hmm… ich... Wernn Liebe so weh tut und einen so fertig macht?

Ja, dann tu ich’s noch... aber ich weiß nicht, wie ich das noch aushalten soll. Und ich Feigling bekomme den Mund nicht auf.

"Schl...", das jetzt zu fragen, verlangte Reita viel ab, "Schlaft ihr miteinander?"

Sofort setzte der Dunkelblonde sich auf und starrte ihn mit großen Augen an.

//Wie... woher...?//

"W-wieso?"

"Ich weiß nicht... naja... wenn du sagst, dass du dich nicht gerne von ihm berühren lässt... die Frage war dumm, entschuldige, ich wollte dir nicht zu nahe treten."

"Ist okay.....es ist so, wie du denkst...ist schon lange her, dass wir wirklich Körperkontakt hatten... es ist so krank, aber es macht mich sonst verrückt. Ich weiß nicht, ob’s immer noch so ist... aber ich habe angst davor."

Leicht wendete er sich ab. Das Thema war heikel... für Uruha leicht peinlich.

"Du solltest warten, bis du dir sicher bist." Das war ein total schlechter Ratschlag, das wusste Reita, aber seine gegenwärtige Situation ließ keine andere Antwort zu.

Uruha wusste nicht, was er dazu sagen sollte... es tat schon wieder so weh und zog ihn runter. Aber er riss sich zusammen.

"Und was ist mit dir? ...hast du dich wirklich sicher gefühlt?"

"Hm? Bei was?" Reita fühlte sich peinlich ertappt, aber Uruha konnte doch gar nicht Bescheid wissen, es sei denn... //Ni~ya hat von uns erzählt...// In Reita brach eine Welt zusammen, DAS hätte er dem anderen Bassisten nie zugetraut.

"Ni~ya stand auf einmal sehr angefressen in Rukas Haustür. Ich habe nur mitbekommen, dass es um dich ging. Er wollt mich nicht dabei haben. Und als ich dich vorhin angerufen habe und du so komisch darauf reagiert hast... ich konnt’s mir denken... Ich kenne dich halt."

"Was denkst du dir?", stammelte der Blonde. War die Situation so durchschaubar? War er so durchschaubar?

"Vielleicht würde jeder andere es nicht mitbekommen... aber ich kenne dich zu gut....

Du hast mit ihm geschlafen, nicht war? Und er hat nicht so reagiert, wie erhoft."

Das schmerzte und saß tief und Reita nickte nur der peinlichen und erdrückenden Wahrheit zustimmend.

"Es... ich will mich eigentlich nicht einmischen oder zu Ni~ya halten... aber das er so angefressen war ...und bei Ruka war, um mit ihm zu reden, zeigt schon, dass es ihn auch mitnimmt... es ist positiv. Wenn auch nicht sofort sichtbar." Uruha lächelte aufmunternt.

"Ahja... Komm lass uns was unternehmen, ich will hier nicht versauern. Ich muss raus.", kam es von Reita bestimmt.

Wieder ein Lächeln Uruhas und dann leicht peinliches Spielen mit seinen Fingern.

"Ich wollte zum Frisör... willst du mit?"

"Ja, warum nicht. Wie willst du dir denn die Haare schneiden lassen? Willst auch färben?" Das fühlte sich schon fast an wie in alte Gazetto-Zeit.

"Sie kommen ab.", meinet er nur trocken und stand auf.

"Wie ab?!", Reita begriff nicht, wie weit Uruha bereit war zu gehen.

"Halt... so kurz." Er zeigte es mit seiner Fingerspanne.

"So wie Ruki vielleicht... bloß einen längeren Pony... sonst können sie meinetwegen weg." Uru hatte sich den emotionslosen Ton bereits angewöhnt und merkte es kaum.

"Achso... Waas?", realisierte Reita erst. "Warum denn soo kurz? Komm schon, das sieht doch nicht aus."

"I-ich möchte nichts anderes. Es ist halt einfach... sie nerven mich... sie sind schrecklich und es ist passender zu meiner derzeitigen sozialen Situation... sie müssen nicht mehr so schön sein. Und es ist etwas anderes als sonst." Uru zuckte mit den Schultern. "Hatte ich doch in der Schulzeit, weil ich mir die Haare anfangen lassen habe, zu wachsen. Ich fand’s nicht schlecht." Das war kein Ding. Haare wuchsen nach und wenn nicht gab’s Harr Verlängerungen.

"Ich weiß nicht, willst du das nur wegen Ruka machen?", kam es ungläubig von dem Bassisten. "Meinst du das macht was besser? Lass sie doch..." Ein wenig zerstörte sich mit den Haaren auch die Hoffnung, die Band wieder zu vereinigen. Bis jetzt hatte Reita noch gehofft. Aber wenn sich Uruha jetzt so von seinem alten Leben abnabeln wollte, dann war das wohl endgültig.

"Es ist nicht wegen Ruka... okay auch. Aber ich will einfach etwas ändern... will von all dem Scheiß was passiert ist, los lassen. Vielleicht will ich auch einfach, das, was in mir ist, nach außen kehren... Es ist nichts mehr so wie früher." Uru schenkte ihm ein Lächeln, ein trauriges Lächeln, aber er konnte wenigstens ein wenig seine Mundwinkel nach oben ziehen.

"Ich weiß nicht.", musste Reita kleinlaut eingestehen. "Du wirst schon wissen. Und wann willst du das machen?"

"Na jetzt... und außerdem habe ich doch gesagt ungefähr so wie Ruki... ist gar nicht so ein Unterschied. Nur die Haare unten sind recht lang geworden." Aufmunternd pattete Uruha Reita auf die Schulter.

Was sollte der schon sagen, es war nicht seine Entscheidung und dass er es nicht gut fand, hatte er gesagt. "Na dann los...."
 

Schwer atmete Sakito an Hitsugis Hals und bewegte sich Stück für Stück heftiger in den Körper unter ihm, doch er fand kaum Reaktion von Hitsugi. Wo war der bloß in seinen Gedanken?

Er schlief mit ihm, da wollte er auch seine ganze Aufmerksamkeit... an wenn dachte er? Hoffentlich doch nicht an jemand anderen.

Fordernd begann Sakito seine Lippen an die Hitsugis zu pressen.

"Jaaa... Sakitooo..."

Wie gerne wollte sich Hitsugi ihm hingeben, doch je öfter sie seitdem miteinander schliefen, desto schwerer fiel es ihm. Er versuchte so zu reagieren wie immer, sich bewusste vor Augen zu führen, was er sonst immer tat, wenn sie gemeinsam Sex hatten und versuchte jetzt danach zu handeln. Seinen Namen zu stöhnen, ihn zu streicheln. Aber es war einfach nicht wie sonst.

Was war nur los... so kühl, so unecht... Es war für Sakito wie vorgespielt. Das tat weh... aber er schob den Gedanken beiseite und vertiefte sich wieder in das Geschehen. Vielleicht bildete er sich das nur ein. Er hoffte es inständig.

"Hnnn... Hitsu... wie weit... bist du?"

Hitsugi war noch lange nicht so weit, aber Sakito. Das fühlte der Untenliegende. Das Zittern, das Beben und die schwer fallend kontrollierte Stimme. "Komm...", hauchte er und machte sich bereit zu spüren, wie sich sein Partner in ihm ergoss.

Wenn es doch so einfach wäre. Es schien Sakito, als würde gerade wegen seinen Zweifeln sich alles verzögern. warum fühlte der andere nicht so wie er? Was machte er falsch? Was ging in ihm vor? Dachte er an eine andere Person? Das wäre schrecklich. Noch einige Minuten hielt er durch, bis er endlich in seinem Höhepunkt verging.

Die warme Flüssigkeit in Hitsugi, das Zucken Sakitos und darauf folgende Zusammenbrechen. Hitsugi nahm ihn in seine Arme -wie immer- streichelte ihn -wie immer- und küsste sein Haar. Es war nicht anders als sonst, versuchte er sich einzureden. Doch das war es, denn er kam einfach nicht in Stimmung.

Sakito war frustriert. Wie sollte er das ansprechen. Oder sollte er es sein lassen? Aber er würde sich weiter quälen.

Es fühlte sich alles so falsch an. "Hitsu, ist irgendwas?"

"Weiß auch nicht, mir geht’s gerade nicht so..." //Wird wohl wahrscheinlich an den ganzen Beziehungsproblemen liegen, die die anderen hatten. Aber sagen kann ich das nicht, da wird er wieder sauer, kenne ihn ja.// Dass sie selbst auch Probleme hatten, wollte Hitsugi als Gedanke gar nicht zulassen. Er entzog sich aus der Umarmung und drehte sich auf die Seite. "Schlaf gut, Schatz."

Das war... Sakito bebte, ihm kamen Tränen, die er so gut wie möglich verdrängte. Was war hier los? War das alles?

"Gute Nacht."

Traurig und zitternd, legte er sich in die weiche Matratze. Wenigstens für den Schlaf müsste das doch zu verdrängen sein.

Hitsugi kuschelte sich doch wenigstens ein bisschen an Sakito an, das brauchte er einfach zum Einschlafen.

Das war so gemein... Sakito hatte vielleicht Hitsugis Körper, aber ihn nicht mit den Gedanken bei sich. Doch die altbekannte Wärme ließ ihn einschlummern und sanft träumen.
 

Es war schon Abend. Reita zu Hause verstaut und Uruha wieder nur rumliegend bei Ruka. Er war nicht zu Hause, was Uruha leicht überraschte. Es war ungewöhnlich leicht an seinem Kopf, obwohl nur die Haare im Nacken und am Ponny, an den Seiten gekürzt wurden. Aber ein wenig von den blonden Spitzen waren immer noch zu sehen.

Abwesend und mit den Gedanken im nichts lag er schon wieder quer über dem Sofa. Die Beine über die Sofalehne und der Oberkörper wie ein nasser Sack auf der Sitzfläche liegend. Er fühlte sich wie ein nichts, wie unsichtbar und allein. Ihm war schon seit Tagen immer unentwegt Kalt... ein weiterer Grund, warum er auch die langen Sachen trug.

//Vielleicht sollte ich doch wieder in meine Bruchbude.//

Ruka kam ein wenig angetrunken nach Hause. Er war noch mit Ni~ya einen trinken gegangen, nicht viel, aber genug um reden zu können. Erst als er das Licht anmachte, erkannte er die Gestalt auf der Couch. Obwohl, erkannte er sie wirklich?

"Uruha? Bist du es?"

Blöde Frage. Ruka wusste die Antwort, aber die kurzen Haare machten einen riesigen Unterschied aus.

Kurz sah Uruha zu dem Sprechenden und drehte sich wieder mit seiner emotionslosen Mine ab. "Ich habe gekocht, falls du Hunger hast." Erschreckend kühle und tonlose Stimme.

War es vielleicht der leichte Alkoholgeruch, der ihn langsam wieder krampfen ließ?

Ihm wurde immer kälter, fing an zu zittern. Er würde doch nicht auf einmal das Bedürfnis haben zu weinen? Nein, er würde es nicht tun. Nicht jetzt und nicht hier.

"Ich esse es morgen, ich habe gerade keinen Hunger, aber danke, lieb von dir."

Ruka hing seine Jacke an und setzte sich neben Uruha auf den Sessel und sah zu ihm rüber.

Es tat verdammt weh, obwohl sie wieder zusammen waren, ging es Uruha von Tag zu Tag schlechter und verweigerte Ruka immer mehr den Kontakt. Dieser hatte bereits aufgegeben, noch welchen zu suchen. Er hatte mit Yomi geschlafen und es war an Uruha zu zeigen, wann er darüber hinweg sei und Ruka hatte versprochen, zu warten.

//Ich habe noch nie eine so abstinente Zeit erlebt.//

Schwer, als würde Uruha aus Blei sein, erhob er sich, den Rücken immer noch zu Ruka gewandt.

"Wie geht’s Ni~ya? Besser?" Eigentlich war es ihm scheißegal, das Thema würde ihn nur langweilen... aber irgendwie musste er ja eine Kommunikation herstellen. Nebenbei angelte er sich seine Gitarre, die er schon neben dem Sofa deponiert hatte und fing leise an zusammenhanglose Akkorde zu spielen.

"Nein... geht wohl auch nicht so schnell. Du weiß Bescheid, stimmt’s? Warst du noch bei Reita?"

Uruha mit seiner E-Gitarre war deprimierend, er hatte hier ja nicht mal einen Verstärker und wahrscheinlich wollte das der Spieler auch gar nicht.

"Ja... leider. Ich wünschte, ich würde es nicht tun. So tief unten habe ich ihn noch nie gesehen... Komisch... ich hoffe, dass Ni~ya schön leidet. Auch auf die Gefahr hin, du würdest dafür gegen mich klagen." Eigentlich war es ein Fortschritt. Er fühlte etwas... zwar Wut gegen ein Naito-Member... aber er fühlte.

"Ja, ich weiß. Es war scheiße, was er getan hatte, obwohl er ja auch nicht wusste, wie stark das von Reita für ihn war... Es war halt die alkoholbedingte Neugier." Ruka beobachtete, wie Uru zitterte und setzte sich neben ihn, strich ihm mit seinen Fingern leicht über die Oberschenkel.

Sofort schlug Uruha die Hand zurück. Es fühlte sich nicht schlecht an. Aber dieses ungewohnte Gefühl und der Reflex ließen ihn wieder eine abweisende Haltung einnehmen. "Dann soll er sich nächstes Mal einen Stricher nehmen."

Sofort tat es ihm wieder leid. Was war aus ihm geworden?! Ein nörgelndes Etwas?

Traurig und entschuldigend schaute er zu dem Mann, der ihn doch einst so glücklich machen konnte. Und jetzt hatte er angst davor. Er schaute ihn einfach nur an und hoffte, er verstand. Leicht berührte er die kalte Hand Rukas. Es kostete ihn Überwindung seine Hand in die des anderen zu legen.

Ruka war kurz davor aufzuspringen und schlafen zu gehen. Das war zu hart.

"Sag das nicht!", zischte er.

Ruka hatte Uruha verletzt und ihm durfte er wehtun, wie er wollte, aber Ni~ya sollte er dabei raus halten.

Er bemerkte die zaghaften und unter Druck geschehenden Berührungen Uruhas und fühlte sich schlecht dabei. Er strich ihm nur noch mal über die glatte Haut, um dann doch aufzustehen. "Ich geh dann schlafen..."

Brutal zuckte Uruha zusammen, als er das Zischen Rukas vernahm und fühlte sich wieder zurück gestoßen. Er hatte es doch wirklich probiert, den Kontakt wieder auf zu bauen... doch es kam immer wieder nur Schlechtes raus. Er zog seine Beine zusammen und verkroch sich so gut es ging. Ein Schluchzen. Er wollte doch nicht weinen, er wollte stark sein. Aber diese Einsamkeit... diese Leere. Er hielt dem nicht stand. Es war besser so, dass Ruka ging.

Ruka bekam das mit, drehte und umarmte Uruha einfach von hinten über die Sofalehne hinweg. Er hielt ihn wenigstens den Moment, indem er sich noch nicht wehren konnte, kurz fest, drückte ihn an sich und flüsterte ihm 'Ich liebe dich' ins Ohr. Hoffentlich würde Uruha ihm nur endlich irgendwann glauben. Ruka ließ wieder von ihm ab und ließ sich nur noch schwer in seinem Schlafzimmer aufs Bett fallen. Es war ihm unklar, wie lange er noch stark sein könnte. Jede Sekunde, die sie trotz Beisammensein so getrennt verbrachten, riss tiefere Wunden. Genauso wie auch sein Körper sich zusammenzog, umklammerte Ruka auch seine Beine und murmelte sich ins Bett.

Ein heftiger Heulkrampf schüttelte Uruha dafür. Er fiel zur Seite. Ihm war klar, dass er diese Nacht alleine auf diesem einsamen kalten Sofa verbringen würde... allein leise ’Ruka’ wimmernd.

wehtun

Ruka und Hitsugi saßen nah beieinander. Ruka spürte, dass es dem Bandkaterchen auch nicht so gut ging und das schlimmste war, wahrscheinlich auch noch wegen ihm… und das mit Ni~ya wusste er sicher auch schon.

Allein der besorgte Blick, den Hitsugi immer wieder zu Yomi wandern ließ, sprach Bände. Denn Ruka hatte die gleiche Sorge: Was wäre, wenn Ruki nicht kommen würde?

Doch Yomi kannte die Angst nicht. Mit einer seltsamen Sicherheit scherzte er, lachte und erfreute sich seines Geburtstages.
 

Schon als Uruha fertig angezogen war und sie losgegangen waren, nörgelte er, ob er wirklich mitkommen müsste. Er hatte absolut keinen Bock zu feiern... und dann noch... Yomi.

Uruha war der einzige, der ihm nicht gratulierte. Es war ihm egal, ob man ihn als zickig und unhöflich abstempelte. Er wollte einfach nur seine Ruhe. Die gesamte Stimmung war gedrückt. Selbst bei Hitsugi und Sakito schien etwas in der Luft zu liegen. Sakito hatte sich auf die Tanzfläche verdrückt... ohne sein Katerchen. Ni saß wie ein nasser sack da... zum Glück hatte Rei abgesagt.

Sofort als sie angekommen waren nahm Uru sich eine der Alkflaschen, die so herrlich bunt war und schüttete das Zeug runter, zündete sich eine Zigarette nach der anderen an. Er konnte nicht sagen, wie oft er in den letzten Tagen zusammengekauert und total fertig auf dem Sofa gelegen hatte, einem Nervenzusammenbruch nahe.

Hitsugi ließ sich leicht von Ruka in die Arme schließen, jetzt musste er mal für ihn da sein. Es ging ihm auch nicht gut, denn das zwischen ihm und Sakito wollte einfach nicht besser werden. Und ohne Sex schien es ja auch nicht zu gehen. Es ging Hitsugi gerade nicht gut. Es nahm ihn mit, wenn seine Freunde traurig waren. Und wie er sich jetzt auch eingestand, von diesem einen Abend war noch viel vorhanden.

Und trotzdem war es fast jeden Abend dazu gekommen, dass sich Hitsugi unter Sakito befand. Und von mal zu mal ließ sein Orgasmus länger auf sich warten, bis es Hitsugi schon aufgab und wenigstens für Sakito alles schön haben wollte.

Das alles war nicht Sakitos Ding... überall nur schlechte Laune. Er und Hitsugi waren so gut wie in dem schlimmsten Beziehungstief, das sie je erlebt hatten und das nur... an wen dachte der Kerl andauernd? Nicht an ihn, das war klar.

Aber auch Ni~ya war weg vom Fenster. Ruka war angespannt und sah aus, als würde er jeden Moment die Fassung verlieren. Daneben das genaue Gegenteil. Uruha sah so gleichgültig aus, mit kurzen Haaren noch deprimierender und nüchterner als vorher. Er trank und rauchte, was das Zeug hielt.

Ob Yomi das wirklich so noch weiter ignorieren konnte?

Schon als Ruki in den Club kam, sah er die Truppe in der VIP-Lounge. Er steckte sich eine Zigarette an und wanderte langsam hinüber, hielt dem Kleinen die Augen zu. "Hallo Geburtstagskind."

"Mensch, Hitsugi.", versuchte Ruka irgendwie den Kuschelbedürftigen zu trösten. Er brauchte auch nicht sagen, was ihn bedrückte, das wäre Ruka sogar lieber. Das mit Ni~ya belastete ihn schon genug. Er begriff nicht, wie Hitsugi das Leid anderer so einfach ab könnte und da verstand Ruka.

Hitsugi konnte es nicht.
 

Das alles wurde Uruha zu viel. Diese gedrückte Stimmung... und der Alkohol ließ ihn munter werden. Also huschte er auch auf die Tanzfläche. Erkennen würde ihn eh niemand. Dort angekommen sah er gleich Sakito der ein wenig abseits vor sich hin tanzte mit einem Drink in der Hand. Er dachte nicht nach, denken war nicht so gut in seinem Zustand. Langsam, damit er sich nicht erschreckte, umarmte er den anderen von hinten und begann sich an ihn zu drücken, sich mit in die Musik und Sakitos Ryhtmus ein zu pendeln, begann ihn mit seiner Hüfte zuführen, die eng an dem vor ihm gedrückt war. Warme, Nähe... all das, was er vermisste. Denn Sakito wehrte sich nicht, nein versenkte sogar die Hand in sein kurzes Haar und lehnte sich noch mehr an den anderen. Zuerst war es nur ein harmloses Kuscheln, das mit jeder Minute intensiver wurde. Dann das Versenken der Lippen an dem Hals Sakitos, sofort der Gedanke dass es anders war, er anders roch und sich anders anfühlte. Ohne wirklich schlechte Gedanken, keine Zurückweisung, keine so grauseligen Bildern im Kopf. Er musste verrückt geworden sein, als er nur noch merkte, wie er die Lippen des anderen berührte, mit seinen verschloss... es war enttäuschend... es war nicht so, wie er es sich gewünscht hätte. Aber es war Nähe.
 

Hitsugi hatte Sakito nicht einen Moment aus den Augen gelassen. Von Ruka aus konnte er jeden einzelnen Schritt beobachten, den die Beiden dort unternahmen. Er kochte, er raste, er heulte. Nein, diesmal nicht. Er schluckte die Tränen runter. //Sakito...//

Hitsugi kniff unbewusst mit beiden Händen in Rukas Haut, der dadurch selbst aus dem Zusehen erwachte.

"Hitsugi, lass los. Verdammt du tust mir weh."

"Ich?", antwortete er empört. "Ist nicht dein Ernst."

Hitsugi war zu sauer, es war ihm egal, was Ruka fühlte und sogar Yomi. Er rannte nur noch auf die Tanzfläche, wutentbrannt, schnappte Sakito an der Hand und riss ihn aus der Verbindung. Hitsugi stoppte nicht, er rannte mit genau dem gleichen Tempo weiter, raus aus der Disco an einen ruhigen ungestörten Ort, damit er laut werden konnte.

"Spinnst du?", fauchte er.

"Was ist denn dir über die Leber gelaufen... ich glaube, du spinnst." Das war erschreckend für Sakito. Zuerst die Wärme und dann das brutale Umhergeschleife und das Zerdrücken seines Handgelenks. Da brachte selbst Hitsugis Fauchen ihn nicht zum Straucheln. Wütend funkelte er zurück.

"Hat er denn wenigstens geschmeckt? Hm?"

Hitsugi war richtig sauer, er selbst hatte dieses Gefühl 'Wut' noch nie so stark erlebt, wie in diesem Moment.

"Ich würde sagen: ja. Er war wenigstens bei der Sache. Und nicht in Gedanken irgendwo weit weg bei irgendeinem anderen... wie jemand Bestimmtes." Sakito würde sich nicht beeindrucken lassen... okay diese Seite von Hitsugi war neu und erschreckend, doch in diesem Moment war es nichts.

Hitsugi schwieg kurz, seine Stimmung flog komplett um. "Heißt das...", begann er zittrig, "Dass nur weil es mir mal schlecht geht, du mit einem Anderen rummachst, ja?"

Hitsugi zitterte.

"Wie schlecht muss es mir gehen, damit du mit ihm schläfst?", schrie er wieder verzweifelt.

Er verstand es ganz anders als gedacht... und auch die Reaktion... alles war anders als erwartet.

"Was denkst du von mir? ich hätte nie mit ihm geschlafen... außerdem... also... du warst nie bei mir, wenn ich mit dir geschlafen habe... und immer warst du in Gedanken woanders. Weißt du, was ich mir für Sorgen gemacht habe... weißt du wie schlimm es ist, zu denken, dass du die ganze Zeit dabei an jemand anderen denkst?"

"Jemand anderes?", weinte Hitsugi jetzt doch wieder. "Ich habe dir versprochen bei dir zu bleiben und ich dachte, du mir auch, und dann sehe ich das." Die letzten Worte konnte Hitsugi nur hauchen, sah den Kuss, die Berührungen vor seinen Augen.

"Außerdem schien es dich ja nicht zu stören, was ich dachte. Ich hätte auch tot unter dir liegen können, du hättest trotzdem weiter gemacht."

"Nicht zu stören? NICHT ZU STÖREN??? Was meinst du, warum ich das hier alles gemacht habe... warum ich immer wieder versucht habe, dir nahe zu kommen... doch du redest ja noch nicht mal mit mir. Hättest du gesagt, was eigentlich los ist... dann hätte ich es nicht missverstanden... es ist so wunderschön zu wissen, was du von mir denkst, wenn es um Sex geht..."

"Ich wusste ja selber nicht, was mit mir los ist, wie soll ich dir das dann sagen? ...Und warum hast du das alles gemacht? Dich an Uruha rangemacht, dich berühren lassen, ihn geküsst? Für mich? Komm erzähl nicht!

Außerdem ist doch so. Hast doch trotzdem mit mir geschlafen, ob nun was kam oder nicht, da braucht man doch gar nicht mehr reagieren."

Sakitos Hand flog nach oben und zeigte ihm symbolisch ein Stop.

"Hitsugi... hast du jeh in deinem Leben ein ’Nein’ benutz? Jemals daran gedacht, es zu verwenden? Wenn nicht, dann würde ich das schnell überdenken. Denn wenn du denkst, ich hätte dich genommen, wenn du dich gewehrt hättest... dann tut’s mir leid... dann will ich das nicht mehr. Das wäre einfach zu hart."

"Machst du Schluss?" Hitsugi wurde bleich und stand regungslos da.

"Du hast das wirklich gedacht?" Sofort klatschte es. Es war nur eine leichte Ohrfeige. "Warum denkst du gleich an so was... warum kämpfst du nicht? Warum muss immer ich kämpfen?" Tränen rannen über Sakitos Gesicht.

Hitsugi flatterte kurz mit den Augen und holte tief Luft. "Sakito.", flüsterte er, "Ich liebe dich doch... Niemand sonst könnte mir so weh tun, indem er irgendwen küsst, niemand sonst könnte mich eine solche Gefühlshölle durchstehen lassen und niemand sonst soll an meiner Seite sein."

Hitsugi sah zu ihm auf, starrte ihm fest und ohne ein Zucken in die Augen.

Ein ewiger Moment der absoluten Ebenbürtigkeit, der von Hitsugi gebrochen wurde, indem er hastig und wild seine Lippen auf Sakitos presst, schnellte aber sofort wieder zurück, um sich mit einem Ärmel über die Lippen zu wischen. Mit seinen Fingern strich er über Sakitos Mund.

"Niemand sonst!"

Hitsugi drückte Sakito mit seinen ganzen Körper gegen die Wand hinter ihm und zwang ihn regelrecht Hitsugi zu küssen. Es war ihm egal, ob er wollte oder nicht.

Sakito war durch und durch geplättet von dieser Reaktion. Noch konnte er nicht wirklich fokussieren, was Hitsugi da eigentlich tat. Zuerst wehrte er sich noch... doch es half nichts. In diesem Moment hatte Hitsugi die Oberhand. Er hoffte nur, er machte keinen Mist.

Hitsugi hörte kurz auf und leckte sich über seine Lippen.

"Verdammt, warum hast du ihn geküsst?"

Starr wich Sakito seinem Blick aus und beobachtete die Wand rechts neben sich. "Keine Ahnung... vielleicht um dich Eifersüchtig zu machen? ...Außerdem habe ich ihn nicht geküsst. Er hat mich geküsst."

Da war es wieder. //Er wollte mir wehtun?//

Lange musterte Hitsugi den Mann vor ihm, ohne etwas zu sagen. Letztendlich schüttelte er nur leicht den Kopf.

"ich geh wieder rein. Mach du, was du willst."

"Du kapierst es nicht... ich gehe nach Hause ..." Sakito hatte nichts mitgebracht, also konnte er auch einfach logehen. In diesem Moment war ihm Yomi scheißegal. Er trauerte um seine eigene zerlöcherte Beziehung.

Hitsugi war schon längst von ihm abgewandt und zuckte nur mit den Schultern.
 

Es Hitsugi gleich tun und Uruha schnappen, das wollte Ruka nicht. Er nahm lieber seine Schachtel vor sich und schleppte sich ganz langsam zum anderen Ausgang. Er konnte es Uruha irgendwie nicht verübeln, aber weh tat es trotzdem.

Noch etwas desorientiert schaute Uruha sich auf der Tanzfläche um. Es ging wirklich schnell und sofort war Sakito verschwunden. Etwas verwirrt schaute er rüber zu Ruka. Erst jetzt merkte er wie Ruka ihn angestarrt hatte und nun nach draußen geflüchtet war. Irgendwie war ihm das egal... doch als er sich die Situation noch mal im Kopf in Rukas Perspektive durchging, schluckte er schwer. Sofort machte sich Uruha auf den Weg zu Ruka noch draußen... hielt sich aber erst mal zurück. Er wollte wissen, ob seine Reaktion wirklich so schlimm war. Vielleicht nahm er es auch nicht so krum.

"Ich..." Ruka bemerkte die Anwesenheit Uruhas. "Ich kann verstehen, dass du mich hasst und mir wehtun willst, aber... Du hasst Yomi, hast eine enorme Wut auf Ni~ya und jetzt drängst du dich zwischen Hitsugi und Sakito.

Kannst du nicht einfach nur mich verletzt? Bitte?"

Ruka klang ruhig und zog ein weiteres Mal an seiner Zigarette.

So betrachtet hatte Ruka recht... aber was sollte Uruha machen. Seine Band hatte er auch selbst zerstört. Allgemein fing er an, alles was ihm lieb war, zu zerstören.

"Das mit Hitsugi und Sakito war so nicht geplant. Das wollte ich nicht... aber ist es nicht menschlich, dass ich denjenigen, der mir die ganze Zeit durch den Kopf geht, wenn du mich auch nur anfasst, nicht ab kann? Ist es nicht normal, dass ich denjenigen, der meinen besten Freund so benutz hat, verachte? ...Ich hasse dich nicht. Das zeigst du mir immer wieder brutal... aber... ich kann nicht mehr. Ich weiß nicht wieso aber... ach... egal... ich reite mich eh nur weiter rein."

"Ich kann Yomi nicht aus deinem Kopf waschen. Außerdem ist er jetzt wohl glücklich mit Ruki zusammen... Das ist doch schön..."

Ruka startete einen letzten verzweifelten Versuch, zog Uruha in seine Arme.

"Ich weiß nicht mehr weiter. Was soll ich noch tun? Ich liebe dich und nur dich. Ich habe ihn nie geliebt. Nie. Ich dachte, ich könnte es ewig ertragen und warten. Aber ich kann es nicht. Ich bin fertig, am Ende. Uruha...."

Ruka kuschelte sich verzweifelt in Uruhas Nacken und war bereits fest drauf eingestellt, dass das, das letzte war, was er von ihm hatte.

Was sollte Uruha machen? Es fühlte sich komisch an. Es war überraschend die Nähe, die er seit Ewigkeiten nicht mehr hatte... Verwirrung... Verzweiflung. Etwas zögernd legte er die Arme um den Hals des anderen. "Es tut mir leid." Tränen... wie oft waren sie schon geflossen.

"Ich kann nicht mehr... ich fühle mich zu einsam... zu leer... ich will das alles nicht... aber ich mache alles kaputt und zerstöre es.", schluchzte er leise.

Ruka begriff langsam. Er hatte immer Recht gehabt mit seinen One-Night-Stands. Liebe war nichts für ihn, denn gerade würde er am liebsten wegen ihr sterben. Es ging ihm beschissen wie noch nie. Er würde es nie wieder tun, sich verlieben.

langsam ließ er Uruha los.

"Wenn du dich leer fühlst, obwohl ich bei dir bin, dann..."

Er wagte es nicht, weiter zu sprechen.

Sofort legte ihm Uruha einen Zeigefinger an die Lippen. "Nein, nein... nein!" Er sollte nicht weg... das war das Letzte, was er wirklich wollte und brauchte. Er wollte nicht, dass er ihn losließ, er wollte nicht alleine sein und alleine sein... besonders nicht ohne ihn. Sein Kopf fühlte sich so schwer an, er legte ihn auf der Schulter Rukas ab. Das war etwas, wovor er sich so gefürchtet hatte, ihn doch beruhigen konnte. "Es ist nicht wegen dir... ich bin unterfordert... ich vermisse meine Band... bitte bleib bei mir. Ich kann doch nicht ohne dich. Ich verspreche dir, dass es besser wird... aber bitte lass mich nicht allein. das verkrafte ich nicht." Lieber würde er sich noch eine weile quälen, als Ruka gehen zu lassen. Er klammerte sich regelrecht in Rukas Hemd.

Der konnte doch auch schon nicht mehr ohne ihn.

"Uruha...", hauchte er kurz vor einem Heulanfall. Das war so untypisch für ihn. Er klammerte sich nur noch an den Kleineren. Das war es eigentlich, was er brauchte. Einfach die Bestätigung, dass sein Warten und Hoffen nicht umsonst war und er Uruha dadurch nicht noch unnötig quälte.

Am Liebsten hätte er ihn geküsst, nur soweit wollte Ruka dann doch noch nicht gehen und schloss seine Arme einfach noch fester.

Uruha wollte ihn anschauen, löste sich nur ein wenig um ihm ins Gesicht zu sehen. Durch die Tränen sah er wie durch einen Vorhang. Er musste sich beruhigen, legte leicht seine Stirn auf die Rukas... er wollte ihm nahe sein. Es war, als wäre ein Knoten geplatzt. "Es wird alles wieder gut... es wird alles wieder gut.", flüsterte Uruha leise. Wie ein Gebet, das er sich zuredete.

Ruka strich ihm durchs Haar und lächelte müde. "Ein Glück wachsen die wieder nach und dass ich dich nicht wegen deinem Haar liebe..."

Seine Finger versuchten den Schwall Tränen, der immer wieder kam, aufzufangen. In dem Moment war er glücklich.

Ein leichtes Lächeln Uruhas. "Ist es so schlimm… sie wachsen doch wie Unkraut.", schniefte er leise. Er wollte ihn küssen, schon als er Sakito geküsst hatte, merkte er, dass er nicht irgendjemanden küssen wollte. Doch ob er sich das wirklich traute? Es war schon so lange her. Kurz ließ er einen Finger über die warmen Lippen streicheln.

Allein der warme Schleier auf Rukas Lippen ließ ihn die Augen schließen und glücklich seufzen. "Ich liebe dich, es ist so schön, dass du noch da bist, ich dachte wirklich ich verliere dich jetzt. Ich war mir sicher..."

Wieder versuchte Uruha diesen Gedanken zu stoppen und ließ die Finger über seinen Lippen gleiten. "Pscht... bitte sag das nicht, das tut weh." Der drang war zu stark. Etwas zögerlich und zart legte er die Lippen auf die Rukas. Genau das fehlte bei Sakito... dieses wohlige Gefühl. Leicht flogen seine Augenlider zu

Für Ruka war die Welt erstmal wieder in Ordnung und ließ sich fallen, streichelte über Uruhas Körper.

Leider setzte die Atemnot für sein Gefühl viel zu früh ein und er unterbrach die Wärme und das Kribbelspiel.

"Wollen wir wieder rein?"

Ruka streichelte immer wieder über die geschundenen Wangen und ließ seinen Schatz kein Stück weichen.

Ein leichtes Nicken. Ein kurzer Kuss noch und Uruha ließ sich weiter ziehen. Doch kurz hielt er ihn an... "Ich habe es dir wirklich noch nicht oft gesagt... aber es ist wirklich schön, dass es dich gibt." Uruha wollte es ihm sagen, bevor es wieder bergab ging. "Ich weiß nicht so genau... was soll ich bei Sakito und Hitsugi machen?"

Diese Aussage holte Ruka wieder ein Stück runter.

"Ich weiß nicht, mal sehen..."

Er hatte ein schlechtes Gefühl, denn er und Hitsugi waren sehr unterschiedlich. Ruka wusste, dass es nichts bedeuten musste, wenn man jemanden küsst, das hatte er ja auch schon oft genug getan, aber ob das Hitsugi auch wusste? Ruka zweifelte daran.

Umso erschreckender war der Anblick Hitsugis, der ohne Sakito im Rauem bei Ni~ya angekuschelt saß.

Sein Anblick war erbärmlich, er konnte seine Gefühle nicht verstecken. So war er einfach, wenn sie kamen, ließ er sie raus.

Yomi beschäftigte sich derzeit überglücklich mit Ruki. Er schien wohl ganz und gar nicht gewillt, sich den Tag mit den Beziehungsproblemen der Anderen zu verderben. Ruki schien ihm anscheinend auszureichen.

Ruka nahm mit Uruha neben Ni~ya und Hitsugi Platz. Und wagte es zu fragen. "Hitsugi? Wo ist Sakito?"

"Zu Hause oder sonstewo...", grummelte der Kleinere.

Uruhas Blick wurde besorgter. Was sollte er sagen... es war doch seine Schuld... es war sein Verdienst. Fragend schaute er Ruka an. Doch er musste etwas sagen. "Hitsugi... es tut mir leid... das war nicht gewollt und auch nicht so gemeint.", wendete er sich kleinlaut an den kleinen Gitarristen.

Hitsugi winkte nur ab. Uruhas Worte wollte er gerade gar nicht hören. Außerdem wusste Hitsugi, dass er nicht die Ursache sonder der Anlass ihres Streits gewesen war.

"Mir ist schlecht... ich gehe nach Hause, das hat hier keinen Sinn mit mir."

Er machte es nicht besser, Uruha wusste ja nicht, was zurzeit so los war bei ihnen. Aber sonst waren sie das Vorzeigepärchen... und jetzt... er konnte doch nicht wissen, was da eigentlich los war. Sie waren immer für ihn da und nun... jetzt wegen dem Mist, den er tat...

Er ließ sich nach hinten ins Sofa zurück sinken... jetzt wurde ihm auch schlecht.
 

Hitsugi verabschiedete sich schnell von Yomi und entschuldigte sich, dass er nicht bleiben konnte, aber sie würden es noch nachholen, nur sie zwei, wenn Yomi mochte.

Dann konnte es Hitsugi nicht schnell genug gehen. Auf dem Weg übergab er sich in einen Mülleimer. Sein Körper war definitiv gegen ihn, denn er ließ ihn richtig leiden, strömte Hormone aus, die alles drehen ließen.

//Sakito...//

Er schwankte nach Hause und kam in eine dunkle, stille Wohnung.

//Jetzt könnte ich Kalla gebrauchen...//, lächelte Hitsugi verzweifelt.

Er zog sich im Bad um und trug zum Schlafen Unterhose und T-Shirt, er schlief zwar sonst nie im Shirt, aber gerade wollte er das so.

Vorsichtig schlüpfte er in das gemeinsame Bett. Es war unangenehm, doch Hitsugi hatte keine Lust sich einen Schlafplatz auf dem Sofa aufzubauen.

Und auch, dass er sich nicht ankuscheln konnte, erschwerte ihm das Einschlafen.

Sakito war schon längst im Land der Träume, doch als er das Gewicht neben sich spürte, schreckte er innerlich leicht auf. Schon instinktiv kuschelte er sich an die Wärmequelle neben ihm.

Hitsugi rutschte abseits der Berührung.

"Lass mich.", fauchte er.

Das war ein Tiefschlag und sofort legte Sakito sich weiter weg.

Er wollte sich zurück halten, doch ein leichtes Zittern durchfuhr ihn. Tränen durchtränkten sein Kissen.

Hitsugi ignorierte gekonnt, dass Sakito weinte und drückte sich tiefer ins Kissen.

"Ich... ich gehe aufs Sofa.", murmelte Sakito und schnappte sich Kissen und Decke... es war zum Verzweifeln. Er wollte nicht mit ihm in einen Bett schlafen. Das war ihm zu frostig.

Er versuchte immer alles wieder gut zumachen und ihm alles recht zu machen und er...

"Nacht!"

"Nacht."

Interview

Am nächsten Morgen fühlte sich Hitsugi wie zusammengeschlagen. Sein Körper schmerzte, fühlte sich schwer an und ihm war schlecht. Traurig betrachtete er den leeren Platz neben sich. So hatten sie nicht mehr geschlafen, seit sie zusammen gekommen waren. Sakito wich ihm damals nicht mehr von der Seite in dem Glück, dass sich Hitsugi auch für ihn entschieden hatte und jetzt....

Langsam kämpfte er sich aus dem Bett. Er brauchte einen Kaffee. Vielleicht sah die Welt dann besser aus. Auf dem Weg hielt er im Wohnzimmer an und betrachtete den schlafenden Sakito.

Seine Füße bewegten sich immer näher zu ihm. Er sah so unschuldig aus, wenn er schlief und Hitsugi lächelte und erkaltete sofort wieder, machte sich eilenden Schrittes auf in die Küche und machte das, weswegen er aufgestanden war. Kaffee.
 

Sakito schlief nicht... er täuschte es nur vor, um dem Streit aus dem Weg zu gehen. Natürlich hatte er schon längst Kaffee gekocht und in einer normalen Reaktion und Reflex den Tisch gedeckt... das hatte er bis jetzt immer, da er als erstes aufstand. Etwas schmerzend richtete er sich auf und schaute in die Küche, wo sich Hitsugi befand, sonst beobachtete er ihn gerne beim Aufstehen und noch im Halbschlaf durch die Gegend watscheln. Es war wie ein Ritual, Hitsugi kam angeschlürft, er gab ihn einen liebevollen Schmatzer und Sakito stellte ihm den Kaffee auf den gedeckten Tisch...

Doch diesmal ließ es nur Magenschmerzen übrig.

Hitsugi überlegte, ob er was sagen sollte- "Morgen...", brummelte er dann doch. Er schnappte sich seinen Kaffee und setzte sich auf seinen Stammplatz auf dem Balkon, schlürfte die heiße Flüssigkeit. Er hatte wie immer ordentlich Milch und Zucker dran und trotzdem wollte der Kaffee nicht wie immer schmecken.

Sakito sagte nichts... konnte nichts sagen, da er sich sonst verraten würde. Er ging auch in die Küche, um sich seinen Kaffee einzugießen. Natürlich kleckerte er daneben und fluchte leise aber vernehmlich.

So etwas hatten sie noch nie. Eigentlich ging es ihnen noch nie wirklich schlecht und sie waren jetzt auch schon einige Monate zusammen. Sie kamen ja kurz nach der Tour nach Hitsugis Geburtstag zusammen.

Hitsugi liebte ihn doch, aber genau das war in diesem Moment ein Problem. Denn es schmerzte so furchtbar. Sein Sakito hatte sich verändert, oder war er schon immer so und Hitsugi wusste es nicht?

Er schüttelte sich. Nein, das war unmöglich. Aber warum hatte Sakito das getan? War ihm fremdgegangen?

Wieder ein Schluchzen... diese Stille tat so weh... wieder Tränen, die in Sakitos Kaffee fielen.

Diese Kälte... er war diese Kälte einfach nicht mehr gewohnt in dieser Wohnung. Der Gedanke: Hitsugi würde ihn verachten.

Verzweifelt versuchte er die salzigen Tränen wegzuwischen.

Hitsugi bekam es nur zu gut mit, aber was sollte er tun? Er könnte ihn unmöglich trösten, vonwegen 'alles wird gut, ist doch nicht so schlimm, dass du mir fremdgegangen bist'? Nein. Unmöglich.

Hitsugi war mit seinem Kaffee fertig und brachte ihn zurück in die Küche und um auch seine Zigaretten zu holen, nahm schnell wieder seinen Platz ein.

Es war nicht nur genug... es war zu viel... Sakito wollte, dass es aufhörte und nicht schlimmer wurde. Tränen waren nicht genug. Er musste schreien. Und er schrie... für einen kurzen Moment ließ Sakito alles raus. Eine Vase flog und zersplitterte an der Wand. Diese Wut... er wollte sie loslassen... Ungewissheit.

"Warum... warum versuche ich immer wieder alles grade zu biegen und dir hinter her zu rutschen... und nun? ...Es war doch nichts... und du... du..."Seine stimme versagte in diesem Moment... sie war dem Lautpegel nicht gewachsen.

Hitsugi zuckte zusammen und rannte zurück in ihre Wohnung. Mit großen Augen betrachtete er dieses Bild.

"Sakito...", flüsterte er, "Du machst mir Angst."

War er so oder hatte er sich verändert? Der Gedanke ließ Hitsugi nun nicht mehr los.

Es war Sakito egal... er wollte nicht mehr... zu viel hatte sich angestaut. Er hatte das Gefühl zu explodieren. Ein weiteres Mal trat er gegen einen der Schranke.

"ICH LIEBE DICH!!!!"

Er konnte nicht aufhören zu schreien.

"Doch du siehst darüber hinweg, als wäre das nichts..."Konnte er überhaupt noch normal reden?

"Wie kann ein Mensch so was mit mir machen... mich so verrückt machen."

Schon brutal hielt er sich die Hand vor den Mund. Er wollte aufhören, er wollte nicht mehr weinen und schreien. Mit lauten Atemzügen zwang er sich regelmäßiger zu atmen... endlich sich zu beruhigen... aber es wollte nicht.

"Was erwartest du denn von mir, hm?", schrie der Kleinere zurück. "Du machst mit einem anderen rum, bist gestresst, weil dir der Sex mit mir nicht mehr gefällt und erwartest jetzt, dass ich dich tröste? Das kann ich nicht, Sakito. DAS KANN ICH NICHT."

Hitsugi konnte ihn nicht mehr ansehen, er konzentrierte sich stark darauf, doch sein Blick verschwamm. Ihm war schwindelig.

"Weißt du eigentlich, was du da sagst? Das sind alles Anschuldigungen und Vermutungen, ohne wirklich mit mir zu reden und du denkst es dir irgendwie zusammen." Wieder diese Verzweiflung... wie sollte er sich rechtfertigen, wenn Hitsugi doch alles so auslegte, wie er es wollte.

"Ich war nie gestresst, weil mir der Sex nicht gefällt... es stört mich, dass du verdammte noch mal ganz wo anders bist... nicht bei mir... nicht so, wie es sich gehört. UND ICH ERWARTE NICHT, DASS DU MICH TRÖSTEST. Ich erwarte gar nichts mehr... ganz einfach, dann tut’s nicht mehr so weh..." Dieses Zittern sollte aufhören. Sakito drehte sich um, er wollte ihn nicht mehr sehn. "Du bist nicht besser als ich... du urteilst, ohne wirklich zu wissen, was eigentlich in dem anderen los ist... und... und...FUCK!!!" Er hatte keine Kraft mehr zu argumentieren... er wollte nicht schon wieder auf Knien vor ihm rumrutschen... alles aus eigener Kraft grade biegen. Es war ihm egal, wie sentimental oder nachtragend Hitsugi war.

"Ich weiß nicht, was du von mir willst...", wisperte Hitsugi. "Was soll ich tun? Sagen, wie scheiße es mir geht und dass das mit dir das nicht besser macht? Ich war etwas abwesend, aber ich wollte doch mit dir schlafen. Ich liebe dich doch. Aber es klappte irgendwie nicht und es lag an mir... oh Gott... Ich bin Schuld. Aber musstest du es mir heimzahlen, indem du dich von Uruha begrabschen lässt? Vor meinen Augen? Weißt du, wie das ist, wenn deine Liebe in den Armen eines Anderen liegt, sich an ihn schmiegt, ihn verführt, bis dieser ihn küsst?" Hitsugi zitterte immer mehr und obwohl ihm schwarz vor Augen wurde, blieb er stehen.

"Soll ich das auch mal machen, damit du weißt, wie das ist?", schrie er.

//Bleib stehen!//

"...Ich habe mich tausendmal entschuldigt... ich weiß nicht, wie ich es ändern könnte... es war nur ein Kurzschluss... ich war enttäuscht und traurig, wollte vergessen... okay ich wollte dich auch Eifersüchtig machen, dass du dich wieder nur auf mich konzentrierst." Er schüttelte den kopf... was sollte er denn noch tun?

Hitsugi fühlte seine Unzurechnungsfähigkeit, es schmerzte so sehr und der Wahnsinn würde alles kaputt machen.

"Gut, dann mache ich das auch so. Mir geht’s nicht gut, dann kann ich ja in das nächste Lokal gehen, suche mir jemand Nettes. Ein paar Worte, ein paar Drinks, scheinbar zufällige Berührungen, bis er mich küsst. Ich werde über seinen Körper streichen, seinen Hintern und die Situation wäre klar....."

"Hör auf...HÖR DOCH AUF!!... Aber du gibst mir doch keine Chance... du willst mir nicht verzeihen... dann geh... ich hätte es ja verdient, dass du so was tust." Sakito wollte nicht weinen. Aber es kam einfach. Nein... er wollt schon... nein, er würde nicht schon wieder nachgeben und ihm hinterher rutschen... Hitsugi hatte das auch nie getan und ihm oft damit wehgetan.

Jedoch... kurz wankte er zu ihm, strich mit seinem Daumen über die Tränen auf Hitsugis Wange.

"Wenn du irgendwann mal bereit bist, wirklich mit mir zureden, dann komm zu mir, aber ich kann jetzt nicht... es tut zu sehr weh.“ Er wünschte sich doch nur endlich wieder in den Arm genommen zu werden und dass man ihn verzieh, ihm sagte "Es ist okay" und ihn hielt... aber das würde er nicht bekommen.

"Was sollen wir denn noch reden? Ist denn nicht schon alles gesagt?"

Hitsugi rappelte sich auf und stand neben dem Knienden.

"ich weiß es nicht... vielleicht ohne das Gefühl missverstanden zu werden... oder zu weinen." Der Größere wusste, er würde immer weinen, es würde ihn immer zerreißen. Es war klar, dass er einen Fehler begangen hatte... aber die Zeit zurück drehen war nicht drin. Dieses hin und her... er würde es nicht mehr lange mitmachen können.

"Hmmm, das ist schwierig.", resignierte Hitsugi. "Aber vielleicht...." Er streichelte über Sakitos Haar. "Verstehst du ja irgendwann diesen Schmerz. Ich liebe nur dich....", hauchte er noch und machte sich auf zu gehen. Aber wohin? Hitsugi blieb wieder ratlos stehen. "… wo jetzt hin…", fragte er schon leicht dümmlich, aber er wusste es wirklich nicht, er kannte doch seinen Platz, also warum wo anders hin?!
 

Nein, der Gedanke war zu schmerzhaft... diese Wohnung ohne Hitsugi... ohne sein Katerchen. Sakito wollte ihn nicht gehen lassen. Sofort umschlang er seine Beine, so lange sie noch in der Nähe waren. Wieder ein Tränenschwall, der Hitsugis Jeans durchnässte.

"Bleib hier, hier zu mir sollst du... nirgendwo anders hin."

Er zitterte. Was wenn er doch ging?

Hitsugi schien völlig abwesend, als wäre er schon gar nicht mehr da. "Meine Eltern habe ich schon eine Weile nicht mehr besucht und Kalla würde ich auch gerne wieder sehen. Wie es ihr wohl geht...."

Sakito zog an seinem Hosenbein, zog ihn zu sich runter. "verdammt, Hitsugi... ich rutsch auf den Knien vor die rum und du? ...Bitte... wir können doch Kalla herholen... aber bleib hier."

Hitsugi lächelte, der Nebel, der sich um ihn umzogen hatte, löste sich langsam. "Ehrlich? Darf sie?"

Hitsugi fiel Sakito um den Hals, nicht nur wegen seiner Katze. Wegen Sakito.

Oh Gott war das schön. Der wollte ihn nicht los lassen, ihn nie wieder missen. Wie er diese Nähe brauchte. "Ja... ich hol ein Katzenklo und sonst was... nur bleib hier.", wimmerte er.

"... Kannst du dir wirklich vorstellen, wie ich von einem Anderen angefasst, geküsst werde? Dass ich meine Finger über einen anderen Körper gleiten lasse als deinen?"

Hitsugi flüsterte leise, er hatte kaum mehr Kraft und fühlte sich schwach. Sakito machte ihn schwach und verletztbar.

"Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde nein... es tut zwar weh, aber was soll ich dagegen sagen... ich habe dich auch damit verletzt." Er schmiegte sich an den anderen in der Angst, Hitsugi würde ihn wieder los lassen und ihn dieser Wärme berauben.

"Ich kann’s nicht.", antwortete Hitsugi nur knapp. Völlig hin und weg strich er durch Sakitos Gesicht. "Ich kann mich nicht ständig verlieben. Entweder ja oder nein. Ach, was ich einfach sagen will, ich habe mich für dich entschieden. Ich will dich für immer." Das klang wie... "Und wehe du, gehst mir noch mal fremd, dann ist es aus. Ehrlich und mit sofortiger Wirkung."

Sakito schaute dem in diesen Moment Größeren an und starrte in seine Augen. Ein stummes Nicken. Denn er würde es nie wieder machen. Eher würde er sich die Finger abhacken.
 

"Komm...", Hitsugi nahm Sakito nur noch an der Hand und zog ihn mit sich, küsste ihn und streichelte ihn ununterbrochen. Gemeinsam steuerten sie das Schlafzimmer an. Nach der deprimierenden Nacht ohne Sakito, wollte Hitsugi nur noch diesen.

Mit einem Ruck zog er Sakito an dessen Hosenbund zu sich und nestelte sofort daran, während seine Zunge die Sakitos verwöhhnte.

Irgendwie war das ein sehr schneller Gefühlsumschwung, mit dem Sakito nicht wirklich sofort zu Recht kam. Leicht desorientiert und verwirrt drückte er die Hände von seiner Hose weg. Das ging dann doch zu schnell. "Hitsu... was soll d-das?" Jedoch als er ihm ein weiters Mal in die Augen schaute, erstarrte er. Die Frage eben war nun wirklich dumm gewesen.

"Psssst! ich werde dir schon zeigen, was du an mir hast." Schnell und geschmeidig bewegte Hitsugi sich hinter Sakito und legte seine Lippen in dessen Nacken, seine Hände bewegten sich auf Sakitos Hüften und Hitsugi erschrak. Er hatte, ohne es zu wissen, Uruhas Position eingenommen.

"Sakito...", hauchte er in den geliebten Nacken.

Sakito schnurrte leise. Diese Berührungen, diese Worte... sie taten tausendmal besser. als wenn sie von jemand anderen kamen. Sie ließen in seinem Bauch Schmetterlinge tanzen. Automatisch drückte er sich an den hinter sich und legte genießend den Kopf auf Hitsugis Schulter.

Dieser zog ihn enger an sich, ließ keine Lücke zwischen ihnen entstehen und küsste Sakitos Haut wie verrückt, saugte an ihr und biss zart rein.

Seine Hände suchten forsch und verlangend Sakitos Haut an Bauch und Brust, indem er sie unter sein Shirt schob. Immer wieder griff er in sie, massierte sie durch und atmete schwerer in Sakitos Ohr. Sie lenkten ab und strichen Sakitos Oberschenkel abwärts entlang, Hitsugi presste ihn stärker an sich und seinen Unterleib.

Nur zwei dünne Unterhosen trennten sie voneinander und Hitsugi wurde immer wilder, schnurrte.

Das war zuviel, Sakito musste einfach keuchen, sich den Berührungen hingeben. Er spürte Hitsugis Erregung an seinen Hintern, den heißen Atem an seinem Ohr und setzte ihm seine Hüfte entgegen, rieb sich wie in Trance an den Intimbereich Hitsugis. "Hitsugi..." Er griff hinter sich in das wuschelige Haar.

Hitsugi hielt kurz inne. Zu identisch. //Aber was jetzt kommt, wird Uruha nie haben.//

Sakitos Hemd musste weichen und seine Hose ebenfalls. Mit einem frechen Grinsen schubste Hitsugi Sakito aufs Bett, entblätterte sich selbst und krabbelte wie ein Kater hinter her, ließ die Augen nicht von Sakito ab und stieg über den schlanken Körper. Zart legte er seine Lippen auf Sakitos und ließ sie immer wieder hochschnellen, wenn eine Reaktion kam. Sein Unterleib machte klare Bewegungen, immer wieder über sakito hinwegkreisend.

Ein großer Schritt, wenn man bedachte, dass Sakito sich bis jetzt den Seme-Part erobert hatte. Aber nun wusste er wieder, warum er das getan hatte. Diese Quälereien. er konnte weder seine Lippen noch sein Becken haben. Aber da seine Arme ja nicht gebunden waren, konnte er beherzt in Hitsugis Hintern greifen und ihn auf sich drücken.

"Aaahhhhh..." Hitsugi warf den Kopf nach hinten, Sakito machte ihn wahnsinnig, also küsste er ihn dementsprechend, verschlang ihn und schob sich nun eng über Sakito hinweg.

"Hnnnn... Sakito...."

Sakito erwiderte mit all den Gefühlen, die ihm gegeben waren.

In unregelmäßigen Abständen drückte er Hitsugi härter auf sich, um ihn besser zu spüren. Er war es halt einfach nicht mehr gewöhnt unten zu liegen und verwöhnt zu werden.

Hitsugi war so weit, ohne Frag/e, ohne Vorwarnung drang er langsam in Sakitos Körper ein. //Oh Gott, tut das gut./

Er wollte sofort anfangen, doch riss sich zusammen, streichelte an Sakitos Beinen entlang und dessen Bauch ableckend. Wie er es liebte seine Zunge in den gepiercten Bauchnabel zu versenken.

Ungemerkt verzog der Untere das Gesicht vor Schmerz. Das war zu unvorhersehbar. Da halfen selbst Hitsugis sanfte Küsse nichts.

Hitsugi fühlte diese Anspannung und flüsterte ihm ins Ohr: "Sorry, aber... Sakito... ich liebe dich..."

Er legte sich ab und wartete, streichelte aber unentwegt an Sakitos Seite entlang.

Ungewollt verzweifelt klammerte der sich an seinen Hitsugi und hielt aus. Sakito wusste, dass es vorüber gehen würde. Und diese Worte trugen dazu bei.

"I-ich liebe dich auch... du kannst ruhig anfangen."

Hitsugi lächelte. "Nein, ich kann warten."

Er ließ sich in einen langen Kuss mit Sakito fallen und strich ihm das Haar aus dem Gesicht, denn das wollte er sehen.

Mit leichten Fingern strich Sakito über Hitugis Brust und hauchte ihm ins Ohr. "Bitte... beweg dich."

Leicht legte Sakito die Arme um seinen Hals.

Hitsugi fing ruhig und bedächtig an, er musste sich selbst erst wieder rein finden. Es war wirklich schon erschreckend lange her. Doch umso schneller ergriff ihn die Ekstase und er trieb sich schneller und wilder in Sakito. Seine Stimme wurde heiser, doch unterdrücken konnte er sich trotzdem nicht.

Hart biss Sakito sich auf die Unterlippe. Manchmal war es gut... doch Hitsugi in seiner Ekstase blieb nie bei einem Punkt. "Hitsugi... ahhh... bitte… beruhige dich."

Das war es so gar nicht, was der wollte. Er ließ sich auf Sakitos Brust fallen. Sein Kopf drehte, er war viel zu weit. "Hmmm...", grummelte Hitsugi.

//Was ist denn nun kaputt?//

"Hitsugi... was ist?" Irgendwie machte ihm das wieder Sorgen.

//Ob Uruha das besser gekonnt hätte?//

Hitsugi schüttelte sich.

//Denk erst gar nicht so einen Scheiß.//

Er zog sich aus Sakito zurück und legte sich neben ihn.

"Lass uns das anders machen… js?"

"Nein!", war Sakitos knappe Antwort und nahm sich die Decke. Okay er war noch immer erregt, aber er ließ sich nicht so verarschen.

"Jetzt siehst du mal wie es mir gegangen ist. Ist ein schönes Scheißgefühl , ne?"

Hitsugi krabbelte mit unter die Decke und streckte auch nicht mehr seinen Kopf raus, sondern blieb im Dunkeln, rückte an Sakito ran. Seine Finger malten kleine Bilder auf seinen Rücken und Hitsugi küsste ihn beruhigend. "Sakito.", nuschelte er unter der Decke. "So war das nicht gemeint."

Hitsugi rollte sich völlig zusammen und nahm nur wenig Raum neben ihm ein, wie ein Kind suchte er die Nähe zu Sakitos Rücken.

„…“

"Entschuldige.", flüsterte Hitsugi. "Ich hätte noch nicht mit dir schlafen sollen, aber... ich musste ständig an Uruha denken und... Bitte dreh dich um." Hitsugi schniefte leise, rutschte ein wenig von diesem eisigen Sakito weg.

Sakito drehte sich um und Tränen standen ihm in den Augen."Uruha? …Uruha??? ...Ich kann diesen Namen heute nicht mehr hören... Das ist es nämlich... du denkst zu viel nach, selbst wenn du mit mir schläfst, selbst bei so einer intimen Sache."

"Ich habe nicht mehr an ihn gedacht... dann... Sakito, was soll ich denn tun?" Hitsugi wollte noch immer nicht unter der Decke hervor kommen.

Sakito riss sie mit einem Ruck hinunter." Du hast es, gib es zu. Warum? Warum kannst du nicht einfach mit mir schlafen weil ich ich bin, du es auch willst und auch an mich dabei denkst?"

"Dann nicht mehr, bis... okay, bis du mich gezügelt hast... dann ja..." Hitsugi weinte und versuchte seinen entblößten Körper wieder zu verdecken. Jetzt sprach er alles aus, einfach alles, das war es ja, was Sakito forderte, dass er redete, aber es machte Hitsugi Angst. Was wenn es dadurch doch nur schlimmer wurde? Konnte es noch schlimmer werden? ... Ja, Hitsugi konnte ihn verlieren und das wäre das Schlimmste. Angst packte ihn und er zitterte, an den Händen, breitete sich aus, erfasste seinen Körper.

Der Ältere wollte nicht mehr sprechen. Er wollte nicht mehr weinen. Er war zu fertig dafür. er spürte schon wieder das dringende Bedürfnis zu schreien, drückte es aber brutal runter und schluckte. "Schlaf jetzt besser... so bringt uns das gar nichts." Er wollte nicht mehr streiten oder sonst was. Aber er drehte sich nicht um, damit Hitsugi nicht dachte, er wendete sich von ihm ab.

Hitsugi war enttäuscht. Er öffnete sich Sakito und sollte jetzt schlafen? Jetzt? Am Morgen? Nein.

"Ich... ich kann nicht..."

Echt... Sakito fühlte sich so, als hätte er nicht ein Auge zugetan... okay das Sofa war nicht so bequem wie das von Ruka. Hier konnte man nicht wirklich schlafen. "Dann mach was anderes, das dich ablenkt."

"Ich… ich... okay... ich..." //Yomi mit Ruki sicher beschäftig, Ruka mit Uruha, Ni~ya? total down...//

Hitsugi war verwirrt.

"Ich... gehe...."

Er krabbelte aus dem Bad und ging ins Bad um sich umzuziehen.

Sakito bewegte sich nicht... blieb liegen und ließ alles passieren. Was sollte er auch groß machen?! Das alles war zu viel und streiten darüber, brachte auch nicht viel.
 

Es war so peinlich hier zu sitzen. Man hatte sie getrennt von einander zu einem Interview eingeladen und nun saßen Uruha und Ruka schon nach wenigen Tagen zusammen auf dieser Couch und mussten vor laufender Kamera Fragen beantworten. Uruha war noch leicht angespannt und schaute öfter zu Ruka hinüber. Dieser war relativ gelassen.

"Ihre Fans haben sich schon seit den expliziten Fotos gefragt, was ist dran an dem Gerücht, dass sie beide ein Paar sind. Also die Frage direkt an sie, Ruka-San."

Der lächelte nur und sah aufmunternd zu Uruha rüber.

"Ja."

"Was ja?"

"Ja, wir sind zusammen."

Uruha hätte sich am liebsten die Hände vor die Augen gehalten, weil es ihm peinlich war, aber er war hier bei einem Interview... und das war die letzte Chance sein Gesicht zu wahren. Er hielt sich höflich dazu raus.

"Aber sie haben doch noch vor wenigen Tagen gesagt. > Wenn er eine Frau wäre, würde ich es verstehen, aber er ist ein Kerl, er kann nur ein Kumpel sein.< Warum dieser Sinneswandel?“ Der Moderator schwenkte mit dem Mikrophon von einem zum anderen, vielleicht gab Uruha ja auch mal seinen Senf dazu.

"Das habe ich so nicht gesagt.", gab Ruka kurz zu verstehen. "Ob Frau oder Mann, ich würde ihn nehmen, aber wir sind nur Kumpels. Und das war schon länger her. zu einer Zeit...." Ruka erinnerte sich nicht gerne an ihre Trennung.

Der Moderator sah ihn erwartend an.

"Und zu der Zeit war es auch so."

Ungeachtet der Kameras wanderte Uruhas Hand leicht zu der Rukas und drückte sie und übernahm das Sprechen.

"Es gibt immer ein Hoch und ein Tief, das ist auch bei Menschen, die in diesem Business arbeiten, so. Wir sind auch normale Menschen, wir lernen andere Menschen kennen, einige mögen wir mehr... zu der Zeit haben wir echt nicht diesen ganzen Rummel mit der Presse gebraucht."

Rukas Hände waren sein Halt... er könnte selbst von einem Haus fliegen und sie würden ihn halten... so schien es ihm zumindest.

"Welche Zeit?", erhoffte sich der Moderator Gesprächsbereitschaft bei Uruha zu finden.

"Als sie dieses "wunderschöne Kommentar" von Ruka angeblich bekamen, das sie gerade zitiert haben. Es ging halt einiges rauf und runter. Es war keine schöne Zeit und da haben diese Fragen wirklich höllisch genervt." Fragend blinzelte er kurz zu Ruka, hoffentlich hatte er nichts Falsches gesagt.

Ruka lächelte ihm aufmunternd zu, bevor der Moderator weiter nachhacken konnte.

"Und was ist nun in besagter Zeit geschehen, das interessiert uns doch jetzt?"

Ein leichtes Grummeln Uruhas. Doch er rutschte unbemerkt näher an Ruka. "Z.B. war in der Zeit gerade die Trennung von Gazette, wie einige wissen... und familiäre Probleme kommen auch mal vor. Das passiert in jeder guten Familie mal."

//Warum erzähl ich das eigentlich... sonst hätte ich ihm schon längst eine geknallt.//

Der Moderator ließ nicht locker, schaute noch einmal fragend zu Ruka, ob der noch etwas zu ergänzen hatte.

Ruka war noch nicht gewillt etwas hinzuzufügen, obwohl sie ja ausgemacht hatten, in dem Punkt einmal offen zur Presse zu sein.

"Es hieß ja, the GazettE hätte sich wegen Ihrer Hochzeit getrennt, Uruha. In wie weit ist da was dran und warum haben sie nicht geheiratet?"

Kräftiger drückte der die Hand des Drummers. Imaginär schlug er schon seine Stirn an Rukas Schulter.

Eine kurze Pause trat ein.

"Ja... es war schon wegen der Hochzeit. Warum ich sie nicht geheiratet habe? ...Hmm... Weil ich ihn habe." Lächelnd drückte er nun mit beiden Händen die warme Hand. "Die Hochzeit war arrangiert von meiner Familie... das hatte nichts mit Liebe zu tun und hätte mir auch nichts gebracht. ich bin am glücklichsten, so wie es ist." Auch wenn es einige Zeit wie Quälerei war... aber besser er quälte sich eine Weile, anstatt Ruka für immer loszulassen.

"Wie gehen sie mit Ablehnung um? Nun ist es doch Fakt, dass eine homosexuelle Beziehung nach wie vor nicht von der Gesellschaft in der Allgemeinheit erduldet wird. Gab es schon extreme Vorfälle? Inwiefern beeinflusst das ihre Beziehung?"

"So sehe ich das nicht.“, antwortete Uruha. „Zum Beispiel in Taiwan und Deutschland ist das nicht so extrem wie hier in Japan. Think positiv! Nya meine Familie ist sehr traditionell und sieht das gar nicht gerne aber..." Da war sie wieder: die Wut auf seine Familie... ihr Trennungsgrund... ihre Probleme.

"...mir ist das egal. ich kann mir nicht aussuchen, wo die Liebe hinfällt. Ich würde mich nicht deshalb verbiegen lassen. Gut es ist anders in einer Beziehung... aber man muss lernen damit umzugehen... und ich glaube, ich habe genug darüber gesagt."

Damit wendete Uruha sich wieder ab.

"Ruka-san, sie halten sich da sehr zurück, gibt es einen Grund dafür?"

Ruka lächelte und lehnte sich weiter zurück. Seine andere Hand streichelte ununterbrochen und für die Kameras unsichtbar über Uruhas Rücken.

"Wieso? Er macht das doch sehr gut und es geht ja schließlich um seine Band, nicht wahr?" "Baka!" In Matrix-Bewegung boxte er Ruka in die Seite.

Aber er hatte recht! Eigentlich war er ja für dafür eingeladnen worden und nicht für intime Gespräche.

"Es könnte ja sein, dass sie eine anderer Meinung sind oder noch gerne ihr Statement dazu bringen möchten."

Gelangweilt stemmte Uruha einen Ellenbogen auf rukas Schulter ab und legte sein Gesicht hinein, zeigte offensichtlich, dass die Richtung des Interviews ihm langsam auf den Keks ging. "Sag einfach ’no comments’, vielleicht merkt er’s dann.", flüsterte der Blonde grinsend in Rukas Ohr.

"Ich sage nur.", setzte Ruka an, "Dass mir einige Gazette-Fans was schulden, dass ich Uruha von seiner Hochzeit abgeholt habe, sonst wäre nichts mehr zu retten gewesen." Offensichtlich zog Uruha nun eine Schnute und grummelte ihn an.

"Jetzt spiel dich nicht auf."

"Sie waren also bei der Hochzeit... und wie war das so aus ihrer Sicht? War da schon mehr oder waren sie da "nur Freunde"? Es ist ja durch all Medien gegangen und Gazette hat sich deswegen ins Aus befördert."

Uruha schüttelte den Kopf.

//In Gottesnamen, wir sind doch nicht tot oder so.//

Aber was Ruka so gefühlt hatte, fand er schon sehr interessant.

Ruka setzte sich wieder auf und legte sein Kinn in seinen Händen ab, schnaufte durch seine Finger.

"Nun... ja, da war bereits sehr viel mehr. Aber ich muss ehrlich sagen, ich war bereit ihn heiraten zu lassen."

Uruha schaute weg von der Kamera, von Ruka... das war all das, woran er nicht denken wollte. Die Worte taten weh. Warum waren alle so neugierig und holten alles hoch, was er schon längst dachte, verdaut zu haben.

"Aber wieso? Damit hätten sie sich doch einiges verbaut? Können sie das näher erklären.?"

"Nein." Ruka lächelte wieder, um sich in das bequeme Sofa zurück fallen zu lassen. "Wie soll man das erklären?! Es war so."

"Können sie nun bitte zu einem anderen Thema kommen? Wir haben genug darüber geredet, finde ich." Uruha schlug nun einen ernsteren Ton an.
 

Endlich waren sie aus diesem Raum mit diesem nervigen Moderator raus. Das ganze Gespräch hatte Uruha wieder aufgewühlt und der ließ sich nun auf das Sofa in der Umkleide nieder. Diese Themen hatte er schon längst verdrängt... und nun waren sie wieder so präsent, als ob es gestern geschehen wäre. Er unterdrückte das Gefühl von aufsteigenden Tränen.

Die Last war noch zu groß.

Ruka kuschelte sich neben ihn.

"Was ist Schönheit? Bereust du's?"

Eine schwer Pause, dann ein Kopfschütteln. Zaghaft lehnte Uru sich an Ruka.

"Ich dachte nur, ich hätte alles schon verdaut, dem ist nicht so. Ich hab’s einfach nur verdrängt." Leicht wanderten seine Finger über die warme Wange.

"Warum hättest du mich gelassen? ...Ich meine die Heirat. Warum hättest du aufgegeben?" "Aufgegeben?", fragte Ruka, "Nein, ich war da, ich habe es versucht, aber dann wollte ich deine Entscheidung einfach nur akzeptieren. Ich kann dich nicht zwingen, Schönheit. Ich habe dir gesagt, du sollst sie nicht heiraten, ich habe dir gesagt, ich liebe dich. Es lag bei dir und Gott sei Dank hast du dich entschieden."

Ruka zog Uruhas Kopf auf seine Brust und kraulte ihm zufrieden durchs Haar. Es war gut so, wie es war. Es hatte wehgetan und es würde noch wehtun, aber es war trotzdem gut so.

Uruhar setzte sich richtig auf seinen Schoß, damit er auch wirklich durchgeknuddelt wurde. Angst es könnte noch irgendwas dazwischen kommen, hatte er immer, aber er wollte Ruka nicht hergeben. Es tat gut von ihm gehalten zu werden.

"Manchmal mach ich Dummheiten. Das hast du in den letzten Wochen doch mitbekommen... Ich..." Er ließ es bleiben, legte schweigend die Lippen an die Rukas. Schweigen war wahrscheinlich das beste in diesem Moment.

Ruka zog sein Gesicht zur Seite. "Ja, allerdings. Erst letztens musste ich Hitsugi wieder aufbauen, falls man es so nennen könnte. Denn eigentlich endete es tief in der Nacht mit einem sehr betrunkenen Zustand. Ich mache mir Sorgen um die Zwei. Ich habe sie noch nie so erlebt."

Das war so frustrierend. Da wollte Uruha mal Körperkontakt und ein bisschen mehr... und dann das. "Es tut mir doch leid. Ich kann’s nicht ändern. Ich würde es tun, wenn ich könnte." Er wollte nicht darüber reden... er wollte doch endlich glücklich sein.

Uruha stand auf und nahm sich seine Tasche. "Ich möchte jetzt gehen, wenn du nicht mit mir kommen möchtest kann ich’s verstehen."

Was war denn nun los?! Aber Ruka verstand, Uruha hatte Schuldgefühle wegen des Vorfalls. "Sorry, so war das nicht gemeint. Ist nur seltsam unsere Seelsorge so unglücklich zu sehen. Was meinst du, ob ich noch mehr für ihn da sein sollte?"

Ruka stemmte sich ebenfalls vom Sofa hoch und schloss Uruha in seine Arme.

"Es ist nur. Hitsugi war immer glücklich und jetzt... ich weiß einfach nicht, wie ich damit umgehen soll."

"Mach, was du nicht lassen kannst. Geh mit ihm einen saufen. Das bringt’s auch wirklich." Dieser Sarkasmus, aber er konnte sich das nicht verkneifen. Ein wenig drückte er sich von ihm weg. Das war wirklich... er konnte es nicht beschreiben. Zuerst zeigte er seine Bedürfnisse, wurde abgewiesen und nun kam Ruka wieder so an. Dieses ganze >Bäumchen wechsel dich< war nichts für Uruha.

Ruka zog seine Arme zurück und schnappte sich seine Sachen. "Ich weiß ja auch nicht... Aber ich kann ihn ja auch nicht abweisen, das wäre nicht fair. Nur weil ich nicht weiß, was ich machen soll."

"Ich meinte damit nur, dass man mit Saufen es auch nicht besser macht und schneller drüber hinwegkommt. Wie wär’s mit einem Gespräch ohne Alk... oder soll ich mich zu ihm setzten? Das wäre bescheuert." Sie hatten noch nicht mal ihre Beziehung im Reinen und machten sich Sorgen um eine andere? Sollten sie nicht mal ihre erstmal in den Griff bekommen?

"Ach keine Ahnung, ich weiß es nicht. Ich will nur noch nach Hause."

"Soll ich dich fahren? Hab Auto hier." Uru kramte bereits die Schlüssel aus der Tasche.
 

"Komm mit zu mir.", wandte sich Ruka an Uruha, bevor er ausstieg.

Der überlegte und starrte auf sein Lenkrad. Er war ja schon eine Weile nicht mehr bei Ruka und hatte die letzte Zeit nur bei sich geschlafen. "Hmmm... okay." Er schnallte sich ab und stieg mit aus. Vielleicht brachte sie das wieder von diesem Gletscher, auf dem sie sich gerade irgendwie befanden, runter. Diese kleinen Zwiste machten einen schon langsam verrückt. Es waren nur kleine Dinge, aber sie ließen immer wieder kleine Blitze zwischen ihnen funken.

Ruka atmete tief durch und stieg ebenfalls aus. Langsam schlenderten sie zu Rukas Wohnung, er schloss auf.

Uruha betrat sie als erstes und bewegte sich gleich ins Wohnzimmer auf das Sofa. Eigentlich hatte er keine Ahnung, was er hier sollte. Sie redeten ja kaum miteinander. Wenn dann nur über Problem, was anderes war nicht drin. Elegant schlug er die Beine übereinander und machte es sich gemütlich.

"Hast du Hunger?"

Es tat schon wieder weh. So war es jetzt ständig gewesen, so still, so kalt. Wahrscheinlich würde Uruha doch wieder da schlafen, wo er jetzt saß. Nein, das konnte Ruka nicht zulassen. Uruha hatte den Tag zwar nichts gegessen, fühlte aber dennoch nichts in der Magengegend. "Ein wenig!" Der warme Stoff an seinen Händen. Es kam ihm so vor, als würde er ihn in- und auswendig kennen. Den kleinen Fehler am Sofaende, das Brandloch in der Mitte der Sitzfläche. Es war schon traurig... wie langweilig und bescheuert er doch war, sich mit einer Couch an zu freunden.

"Sind Kekse okay?"

Ruka hatte nicht die Ambition jetzt was zu kochen. Flüchtig sah er auf sein Handy. Eine SMS. Sie war von Hitsugi. Sie war leer. //Hat er nur die Tastensperre vergessen, oder...// Er drückte den Gedanken beiseite, schnappte die Kekse und setzte sich zu Uruha. Er konnte nichts sagen, seine Gedanken waren wo anders und Uruha beschwerte sich vorhin bereits darüber.

Schmerzlich erinnerte Ruka sich an das alkoholisierte Gespräch. //Na toll, Hitsugi meinte doch, das wäre genau das Gleiche bei ihnen gewesen. Er hatte nicht geredet und Sakito wurde sauer.//

"Es ist schön, dass du endlich wieder Arbeit hast, Uruha."

„Noch hab ich den Vertrag nicht unterschrieben... er ist noch nicht fertig." Uru griff zu der Flasche Wasser neben dem Sofa und nahm ein Schluck, bevor er etwas komisch auf die Kekse starrte. //Das wird ein Kampf... ich habe gar keinen Hunger./Aber wenigstens redeten sie... das war ein Anfang.

"Was soll das heißen, du unterschreibst doch, oder?"

Bei dem Ton, den Ruka am Anfang anschlug, schaute der Blonde erschrocken auf. "Ich habe doch gesagt, dass er nicht fertig ist. Das Label muss noch wegen ein paar Kleinigkeiten mit mir sprechen und sie ausklügeln... ist das so schlimm?"

"Das meine ich doch gar nicht."

Es war so gezwungen und sie verstanden sich falsch.

"Ruka, du musst dich nicht zu einem Gespräch zwingen... das bringt nichts. Da wirst du nur angespannter."

Nun hatte er überhaupt keine Lust auf Kekse. Er wollte doch nur nicht alleine sein.

"Hör auf damit.", zischte Ruka sehr leise. Wie er das hasste. Er mochte es nicht, analysiert zu werden oder dass man ihm sagte, was er angeblich tat, dachte oder sonst was.

Da waren sie wieder... diese kleinen Streitereien, die sie beide so aufwühlten. Es stach so sehr und der Ton ließ Uruha innerlich zusammen fahren. Doch äußerlich war er daran gewöhnt, verzog keine Mine. Aber es war doch so, er kannte bereits Rukas Körperhaltung.

Er wollte nicht schon wieder streiten. "Ich gehe in die Küche, Kaffee kochen."

"Ich lege mich schlafen, kannst gerne dazu kommen." Leider war Ruka klar, dass er das durch seinen scharfen Ton zerstört hatte, doch er wollte nicht schon wieder alleine da liegen. das konnte er nicht mehr ertragen. "Besser gesagt, es wäre schön, wenn du dazu kommst." Leicht verstört und fragend schaute Uruha ihn an. Dieses Wechselspiel... er hielt es langsam nicht mehr aus. Dieses Wechselbad. Was wollte Ruka damit bezwecken?

Er blieb mitten im Flur stehen, wusste nun wirklich nicht mehr wohin.

Ruka gab es auf. Er hatte gesagt, was er wollte. Er wendete sich ab und schleppte sich zu seinem Bett.

Ungewolltes Missverstehen. Das machte sie kaputt. Uruha fühlte sich so schlecht bei all ihrer Zankereien.

Vorsichtig schlich er in das Schlafzimmer und schlüpfte mit unter die Decke. Ruka hatte keine Schlafsachen raus gepackt und selber war er zu schwach, um jetzt noch Decke und Kissen raus zu schleppen. Vielleicht stimmte es ja Ruka milde.

Der zog die dünnere Gestalt sofort an sich und bemerkte, dass dieser noch in ganzer Klamottage war. //Na so nicht.//

Seine Finger legten sich an den Bund von Uruhas Shirt und schoben es hoch, wollten ihm den Stoff überstreifen.

Der dachte sich nichts dabei. es war ja auch unnormal in Alltagsklamotten schlafen zu gehen. Er half ihm bei Rukas Vorhaben und kuschelte sich dann an ihn. Er wollte ihm nahe sein. Wenigstens einmal würde er sich nicht so haben. Ruka hatte ja keine bösen Absichten.

Der wollte es auch nicht zulassen, dass Uruha in Jeans schlief und nestelte also auch am Hosenbund.

Ein wenig mulmig wurde ihm schon bei der Sache, ließ den Drummer aber machen. Wie eine Katze auf der Lauer beobachtete er genau, was Ruka da eigentlich tat. Aber die warmen Finger, die manchmal zufällig seinen Bauch streiften, ließen ihn leise seufzen. Das war angenehm genug, um sich wieder zu entspannen.

Mit einem letzten Ruck trat Ruka die Sachen vom Bett und zog Uruha wieder näher an sich. Sein Geruch betörte ihn und er legte seine Lippen auf Uruhas Hals ab.

Der war es nicht mehr gewohnt unbekleidet so nahe an Ruka zu liegen und blieb still liegen. Er kämpfte mit sich selber, verlor aber und klammerte sich kräftiger an den Drummer. Er liebte diese Zärtlichkeiten, von denen er zurzeit zu wenig bekam. Er legte den Kopf schief, um ihm mehr Raum zu geben.

Zusätzlich strichen Rukas Hände über diesen nackten Oberkörper und hauchte seine Fingerspitzen über Uruhas Haut.

Ein kurzes Seufzen, der Blonde wollte einen Kuss. Unbedingt! Wie lange sie sich schon nicht mehr wirklich geküsst hatten, konnte er nicht sagen. Innerlich hoffte Uruha nur, dass Ruka wenigsten die Grenze einhielt. Denn das war einfach ein schönes Gefühl, einfach nur Nähe auszutauschen. Leicht stupste er seinen Kopf an Rukas Gesicht, begann leicht dessen Lippen mit seinen zu massieren.

Ruka schob sich leicht auf seinen Körper und ließ sich in diese kleine ersehnte Zärtlichkeit fallen, streichelte Uruha durchs Haar, das endlich wieder etwas länger war und zog mit seinem Finger von Uruhas Ohr bis zu seiner Hüfte hinab. Dann konnte er nicht mehr anders und ließ erst nur ein ganz wenig die Zunge zum Vorschein kommen.

Uruha nahm an und strich mit seiner zärtlich über Rukas Zunge. Zögernd wanderten seine Finger über den Rücken des anderen .Oh Gott wie er dieses Gefühl von Rukas Haut unter seinen Händen vermisst hatte. Leises Schnurren war von ihm zu hören. So könnten sie seinetwegen die ganze Nacht lang weiter machen, sich küssen und berühren.

Erst nach sehr langer Zeit löste Ruka seine Lippen von denen des anderen, um eine Spur abwärts zu ziehen und Uruhas Hals zu reizen. "Ich liebe dich so.", nuschelte er in die feinen blonden Härchen.

Der Untere schwieg und genoss, legte den Kopf schief, um noch mehr Zärtlichkeiten zu bekommen. So nahe beieinander und ohne zu Streiten waren sie schon Ewigkeiten nicht mehr gewesen und er wollte das nicht zerstören

Rukas Hand schlüpfte an der Seite in Uruhas Shorts und liebkoste die Haut darunter.

Sofort verkrampfte Uruha sich und ging wieder in Abwehrhaltung, schob die Hand wieder nach oben.

"Nein, ich will nicht soweit.", kam es zittrig von ihm.

Ruka nahm eine der beiden Hände und küsste über die Innenseite. "Ist doch okay, ist doch gar kein Problem." Er lächelte und legte sich auf Uruha ab, weiter über die Haut an seiner Hüfte streichelnd.

Langsam verebbte das Zittern und der Kleinere legte die Arme um den Körper über sich und drückte ihn fest an sich.

Warum war es jetzt auf einmal so schwierig bei ihnen? Das war so ungewohnt.

"Tut mir leid."

"Schlaf, Uruha, mein Uruha...."

Ruka schloss die Augen und atmete immer flacher, bis er endlich schlief.

Doch Uruha blieb wach. Dachte ein wenig über dies und jenes nach. Wie sehr dieser Mensch sein Leben auf den Kopf gestellt hatte, wie sich das auf ihn auswirkte. Aber eigentlich konnte er sich nicht beschweren. Er hatte einen Menschen, dem er wichtig war und andersrum.
 

Band. Was sollte Reita jetzt mit der Band. Dafür hatte er so gar keinen Nerv. Naja es musste gehen. Mund halten, da sein, vielleicht mal lächeln. Hauptsache es ging weiter. Aber sollte es weiter gehen?

Reita schüttelte sich. Er erhob sich vom Sofa. Seit dem Abend hatte er eine Abneigung gegen dieses Mobiliar entwickelt. Es war kindisch, aber jedes Mal wenn er nur eins sah, dacht er an.... Ni~ya.

Der hatte sich seitdem nicht mehr gemeldet, hatte es wohl schon längst abgegessen. Warum konnte Reita es ihm nicht gleich tun? Hatten sie eben nichts mehr miteinander zu tun. Was soll’s...

Und dann Ruki. Der Strahlemann. Was hatte er damals bei ihrer Trennung gesagt?

'Sorry, bin halt kein Beziehungsmensch.’

Und jetzt konnte man ihm so sehr ansehen, um wen sich seine Gedanken kreiselten, wenn er mal lächelte. Bestimmt dachte er dabei sogar an etwas Perverses. Wie Yomi stöhnte, wie er sich bewegte, wie er kam.

Es war Reita ja alles so zuwider.

Schön, dass Uruha es gut tat, die Band wieder zu haben, aber Reita litt unter ihr.

Aber Uruha ging es besser. Endlich. Uruha.

Etwas zurück haltend klingelte der wie fast jeden Tag an Reitas Tür. Er wusste, dass es dem Bassisten immer noch scheiße ging, also blieb er bei ihm. Obwohl seine Laune heute ein wenig angestiegen war.

"Hey!"

Reita blinzelte erst nur durch einen schmalen Türspalt. Er überlegte, ob er ihn reinlassen wollte, aber was sollte das. da stand sein bester Freund. Vielleicht der Einzige, der ihn endlich aus diesem Scheißgefühl holen, ihn vielleicht ein wenig ablenken konnte.

"Komm rein..."

Sofort als Uruha reinkam, nahm er die gebrochene Gestalt in den Arm, knuddelte ihn ein wenig durch.

"Ich habe dir was vom Mittagessen mitgebracht, ich weiß doch, dass Kochen nicht deine Stärke ist. Und Ruka wird’s nicht stören, der kommt heute später."

Er stelle die Fressalien auf den Küchentisch und wartete auf den anderen, dass er folgte.

"Wie geht’s ihm?", fragte Reita beiläufig, stellte das Essen in den Kühlschrank. Hunger hatte er schon lange keinen mehr. Es müssten sich sogar noch Portionen von vorhergehenden Besuchen dort befinden.

"Hmm?"

Der setzte sich auf einen Küchenstuhl , machte sich eine Zigarette an uns schaute aus dem großen Fenster.

"Naja, einerseits geht’s ihm recht gut... andererseits macht er sich sehr viele Sorgen um Hitsugi und Sakito... ich kann’s verstehen, aber ich fühl mich manchmal echt außenvor und schlecht... ich war’s ja schließlich, warum das passiert ist...

Sehe ich das richtig? Da ist ja noch was von gestern... du sollst doch essen."

"Mach ich doch.", log Reita. Er hatte Uruha noch nie angelogen und es erschreckte ihn. "Naja gut... gerade nicht.", verbesserte er sich. "Tut mir Leid, aber mir ist nicht danach."

Reita setzte sich zu dem Rauchenden und steckte sich selbst eine an. "Die Beiden kriegen sich ein, denke ich. Die waren ja nur zusammen, wenn ich sie gesehen habe. Die können doch gar nicht mehr ohne, oder? ...." Reita musste über ein Pärchen reden, war ihm schlecht. "Außerdem, wenn sie sich deswegen trennen, dann kann es so eng ja nicht gewesen sein." Reita war hart, aber seine einfühlsame Ader war schon längst verebt.

Uruha dachte nach, während er Vögel auf einem Baum beobachtete. "Ich weiß nicht, ob’s was wird... Ich hoffe es nur. Sie waren das Vorzeigepärchen... aber irgendwann ist alles vorbei."

Nun schaute er eindringlich Reita an. "Und du mein Freund...iss bitte. Du machst dich immer mehr krank. Das muss nicht sein. Du tust mir auch damit weh... ich kann das nicht mit ansehen. Ich weiß, wie das ist, allein zu sein... und du bist nicht allein, also lass dich bitte nicht mehr so hängen... oh man du bringst mich wieder zum Flennen... du Idiot."

Sofort verdrängte er die Traurigkeit. So ging das nicht. Angespannt schaute er die Decke an und verkrampfte die Finger.

Stumm umarmte der Blonde seinen Freund. "Nicht weinen, nicht wegen mir, bitte."

Das konnte er gar nicht gebrauchen. Schuldgefühle für Uruha.

Der andere umarmte ihn fester. "Es tut mir leid... ich habe dich die ganze Zeit vernachlässigt. Und jetzt das... es kommt alles so zusammen." Er löste sich wieder von ihm. Schon wieder Flennen, obwohl es Reita scheiße ging,... das wollte er nicht. Etwas schief lächelte er.

"Mach keinen Scheiß! Okay? Das bringt niemanden weiter."

Reita versuchte ebenfalls zu lächeln. "Hauptsache dir geht’s mit Ruka endlich besser."

"Naja... es geht. Wir streiten uns noch oft... aber es ist zurzeit angenehmer als vorher. Hoffe, es ist bald wieder so wie vorher... Er ist manchmal so lieb und dusselig." Uruha grinste leicht allein bei dem Gedanken daran.

Reita wurde immer mehr übel. "Schön."

"Du siehst echt nicht gut aus... ich gehe lieber und du isst und schläfst eine Runde... sonst gibt’s Ärger."

Wieder ein Lächeln. "Ich geh dann."

Er umarmte ihn noch einmal und verschwand wieder, wie er gekommen war.

Reita rührte sich nicht, blieb sitzen und rauchte seine Zigarette weiter. //Warum habe ich mit ihm geschlafen? Ich hätte es doch wissen müssen... Wie konnte ich nur so verblendet sein.//

Sein Kopf sank auf den Küchentisch. Essen würde er jetzt sich er nicht, aber schlafen könnte er probieren, auch wenn es aussichtslos war.

Ni~yas verdammtes Gesicht begleitete ihn sogar, wenn Reita die Augen geschlossen hatte. Manchmal konnte er sogar noch seine rauen Finger spüren.

Reita rollte eine Träne über die Wange.

"Ich sollte wirklich schlafen gehen...."
 

Ni~ya konnte es nicht. Oder konnte er es doch? Er hatte beobachtet, wie Uruha aus der Wohnung von Rei kam. Nun stand er hier vor dem Aufgang, schaute hoch zu der Wohnung, wo das Licht brannte und rauchte. Auch wenn es regnete, denn es war ein wirklich dunkler, trüber und nasser Tag, blieb er stehen und beobachte das Fenster oben zu blinzeln. Schon seit Tagen wollte er zu ihm, stand hier Stunden lang rum... doch er schaffte es einfach nicht.

Er schmiss die Zigarette in eine Pfütze.

//Verdammt... du musst endlich was machen.//

Langsam bewegte er sich die Treppen hoch und klopfte zaghaft an die Holztür, die schon älter wirkte.

Reita riss die Tür auf. "Uruha, ich wollte jetzt schlaf...."

Er fühlte, wie ihn seine Gesichtsfarbe verließ und ihm wurde nur noch schlechter, denn sein Herz trommelte, das dumme Dinge, hatte wohl immer noch nicht begriffen, was Fakt war. "Ni~ya.", hauchte er. "Was machst du hier?"

"Hi!" Grüßend hob er kurz die Hand.

Man sollte nicht sehen, wie verrückt es in ihm spielte, wie sehr Ni~yas Herz zersprang, wie sehr er sich quälte nur wegen einer Person die überhaupt nicht in seine Lebensplanung passte... aber es doch geschafft hatte, sich hinein zu mogeln.

"Ich... ich... ich wollte mit dir sprechen."

Reita könnte heulen, auf der Stelle, aber er riss sich zusammen und piepste ein "Komm rein!" und hielt ihm die Tür auf.

Reden? Reita beschlich das böse Gefühl, dass das nichts besser machen würde im Gegenteil.

Ni~ya ging instinktiv in die Küche... Wohnzimmer und Sofas machten ihn leicht hibbelig. "Hm... Essen? Sieht lecker aus."

Er könnte sich schlagen für diesen Satz. Besonders, da ihm mehr als schlecht und kalt vom Regen war, der draußen trieb und in dem er schon seit 2 Stunden gestanden hatte.

"Nimm dir." Reita holte aus dem Bad ein großes Handtuch und hielt es Ni~ya hin. "Wenn du trockene Anziehsachen willst, sag es."

Einfach das tun, was er für einen Freund tun würde. Das war Reitas Grundsatz nicht auszurasten.

"Nein schon gut... ich habe kein Hunger.", gab er zu. Vorsichtig nahm der Naito-Bassist das Handtuch aus Reitas Hand. Der kurze Moment, in denen sich ihre Hände berührten, ließ ihn kurz zucken. Sofort setzte er sich auf den Stuhl, auf dem vor einiger Zeit noch Uruha gesessen hatte.

Ni wusste nicht, wie er anfangen sollte.

Reta sah ihn nicht an, setzte sich und verharrte in der Stille. Er hatte zu sehr damit zu tun, nicht loszuheulen.

"Das, was die letzten Tage abgelaufen ist...", fing Ni~ya an. "Das war die reinste Scheiße… es tut mir so leid. und ich weiß nicht, wie ich das bitte schön wieder gut machen kann." Nervös spielte er mit seinen Fingern, geraucht hatte er mehr als genug.

"Ja.... ist ja auch nicht deine Schuld, hab ja mitgemacht." Reita sah noch immer nicht auf. Wie konnte er auch? Allein Ni~yas harte Gesichtsformen würden seine Barriere fallen lassen, seine Augen ihn zwingen, zu heulen.

"Verdammt, genau das meine ich doch nicht. Ich meine, wie ich mich verhalten habe nach der Nacht. Ich fand das doch gar nicht schlimm, was zwischen uns abgelaufen war... okay es hat mich zuerst erschreckt. Deshalb war ich so aus dem Häuschen und wusste nicht, was ich machen sollte. Und dann ist halt das passiert... was echt nicht hätte sein müssen."

Er raufte sich die Haare. Das war eine sehr verzwickte Situation.

"Es war schlimm." Reita zitterte, konnte es einfach nicht unterdrücken. //Wenigstens weiß er nichts von meinen Gefühlen.//

"Ich weiß, dass ist mir jetzt auch klar. Es quält mich schon seit diesem Tag." Ni~ya bemerkte das Zittern und schon wurde ihm noch übler. Er rutschte an den anderen und zwang ihn mit einer Hand, ihn anzuschauen. So sollte das nicht enden. Er wollte ihm nicht so wehtun, er wollte doch wieder alles in Ordnung haben. "Ich habe dich wirklich gern... Sehr gern sogar."

Reita griff sich nur noch in den Stoff seiner Hose. Ni~yas Augen. Reita fing nur noch an zu heulen.

"Ni~yaaa...."

Sehr gerne? Reita liebte ihn. Das wurde ihm üblerweise bewusst und der letzte Rest Hoffnung, einfach nur Freunde zu sein, war dahin.

Er ließ den Kopf wieder hängen und seine Tränen färbten den Jeansstoff dunkelblau.

Oh Gott wie sollte Ni~ya damit umgehen? Er tat das, was er selber gerne hatte, wenn er weinte... auch wenn es nicht oft vorkam. Er nahm den Gaze-Bassisten in den Arm, drückte ihn fest an sich und legte seinen Kopf an seinen Hals."...ich habe mir immer so ins Gewissen geprügelt, für einen Mann könnte ich nicht mehr empfinden als Freundschaft... aber du hast das kaputt gemacht. Ich kann dieses Gefühl nicht beschreiben... aber es ist bestimmt nicht nur Freundschaft."

Reita nahm die angebotene Wärme schon ausgehungert an und krallte sich an den anderen Bassisten. "Du tust mir weh, Ni~ya." Es war die Wahrheit, denn selbst die Worte Ni~yas jetzt rissen die Wunde noch tiefer.

"Es tut mir leid... ich will dir doch nicht wehtun. Ich will, dass du lächelst. Ich will nicht, dass du nur denkst, ich will meine Schuldgefühle ausbügeln... ich mach das,weil ich wieder bei dir sein möchte. So wie früher... okay, wenn nicht noch mehr... aber bitte, ich flehe dich an... gib mir mehr Zeit. Lass mir Zeit mich an das alles erstmal zu gewöhnen. Es geht mir viel zu schnell." Beruhigend streichelte er über den bebenden Körper.

Reita sank nur noch auf Ni~yas Schoß zusammen. Alles, was sich in dieser furchtbaren Zeit angesammelt hatte, strömte nur so aus seinem Körper. Er konnte auch nicht mehr reden, würde es eh nur wimmernd klingen. "Ni~ya? Ich liebe dich... kannst du es jetzt immer noch, hm?" Er musste so ehrlich sein, auch wenn er ihn damit auch gleich wieder verschrecken würde.

Ni~ya aber raufte ihn auf, schaute in die verheuelten Augen und wusste, dass er das Richtige tat. Leicht und schüchtern küsste er die kalten Lippen. "Ich möchte es probieren… aber überfall mich nicht immer so. Damit komm ich nicht klar."

"Tut mir Leid.", nuschelte Reita in seinem Traum. Gleich würde er aufwachen und wieder wie jeden Morgen seinen Heulkrampf aushalten müssen.

Leicht streichelte Ni seine Wange und piekste ihm in die Seite. "Bitte lächele wieder... das sieht viel besser aus. Ich bleib auch über Nacht hier, aber bitte sei wieder glücklich."

Ja, Reita fing an zu strahlen und schluckte den mittlerweile gewordenen Heulkrampf runter und zog seine Hände von den sicher rot gewordenen Augen. Wenn er schon mal heulte… "Jetzt... hol ich dir aber erstmal trockene Sachen."

Ni~ya nickte nur mit einem sanften Lächeln und ließ ihn schweren Herzens los.

Schon nach kurzer Zeit kam Reita mit einer Jeans und einem Shirt wieder. "Das müsste dir passen, magst du ins Bad?"

"Ist schon okay... ich gehe einfach ins Wohnzimmer."

Er stand Lächelnd auf und begann schon auf dem Weg zum Wohnzimmer sich um zuziehen.

Reita lehnte sich zurück und genoss einfach den Anblick Ni~yas Rücken, er war gar nicht gewillt weg zu gucken.

"Beobachtest du mich?"

Natürlich spürte der die Blicke auf seinem Rücken und sie ließen ihn grinsen.

"Stört’s dich?", kam es nun wieder fast cool von Reita. Er hatte sich endlich wieder ein wenig gefasst und den flatternden Ton aus seiner Stimme verbannt.

"...nein..."

Der weißhaarige Bassist drehte sich kurz zu ihm, um ihm in die Augen sehen zu können, zog sich weiter um. "Eigentlich bin ich ja ins Wohnzimmer gegangen, damit du mich nicht beobachtest... aber ist egal."

Reita lachte.

"Ich dachte gerade deshalb, habe dir ja das Bad vorgeschlagen."

Ni~yas weiße Brust. Reita konnte nur lächeln. Es war ihm ganz egal, wie lange Ni~ya brauchen würde, Hauptsache er stieß ihn nicht mehr so brutal von sich wie an jenem Morgen.

"Ach ist egal... so lange du keine Mordgedanken hegst."

Er setzte sich, zog die Hose aus und die andere wieder an.

Jetzt sah Reita aus Scham weg, er hatte zwar schon mehr gesehen, aber... Das war ja auch in einer anderen Situation. "Fertig?"

"ja... danke für die Klamotten. War dringend nötig gewessen." Er hängte die feuchten Sachen über den Küchenstuhl.

"Ach gib her." Schnell schnappte sich Reita dessen Sachen und hing sie direkt über die Wäscheleine am Fenster. Glücklich ließ er sich wieder auf einem der Küchenstühle nieder und konnte seinen Blick nicht von Ni~ya abwenden.

"hmmmmm... Und was machen wir jetzt?" Irgendwie war es sehr komisch... aber doch schön, das alles wieder so friedlich war.

'Gegenstand'

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

last chapter

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Ende

//Uruha hatte wohl doch Recht... ow ow... das gibt wieder Ärger vom Leader...//

Ruki und Yomi waren ja schon die ganze Zeit die totalen Strahlemänner.

"Na... wer hatte Recht?" Grinsend setzte Uruha sich auf einen der Barhocker und bestellet sich einen der Drinks. Eigentlich wollte er ja nicht her, wollte eigentlich alleine mir Ruka sein. Aber was tat man nicht so alles für seinen besten Kumpel.

"Das hieße ja dann, sie hatten wirklich gerade Sex, als ich angerufen habe. Na klasse." Ruka sah zu den Beiden rüber, doch die machten gar keine Anstalten ihn zu beachten.

"Jaaa... das habe ich auch gemeint... aber neeeeeeeeeeeeeeein, der Herr Kano muss ja wieder an das Schlimmste denken." Gelangweilt drehte Uru sich auf dem Barhocker einige Male um seine eigene Achse.

Ruka erfasste ein mächtiger Schwall Lebensmüdigkeit und er ging zum knuddelnden Pärchen rüber. "Na? Alles klar?", lachte er. Die Antwort war offensichtlich, aber Ruka hatte langsam Spaß daran gefunden, die Beiden zu stören.

"Ja, wie du siehst... nur dass du uns jetzt 2 Handys schuldest.", grinste ihn Sakito schelmisch an, während er seinem Katerchen den Nacken krauelte.

Ruka drängte sich zwischen die Beiden und zog sie an seine Seite. "Ach ist das schön, das freut mich tierisch für euch. Naja... und zum Thema Handy. Macht es aus, ich kann’s ja nicht wissen, aber ich finde es schon schade, dass ihr mich diesmal nicht habt mithören lassen."

Peinlich berührt schlug sich Uruha eine Hand vors Gesicht. Irgendwas bekam Ruka überhaupt nicht gut.

Jetzt war es aus, der Lead-Gitarrist war nicht mehr Herr seiner Selbst und warf sich auf den Drummer. "Du Idiot... Du kleiner Dackel eines Drummers. Sag Uruha: Lebe wohl." Er hatte bereits die Hände an seinem Hals und drückte leicht zu.

Ruka schloss seine Arme um ihn und knuddelte Sakito kräftig durch, war viel zu glücklich. "Ach Sakito..." Hitsugi kniff ihm nun leicht in die Seite.

"Äh, du, Ruka? Das ist mein Freund, den du da lieb hast."

"Nein echt?"

"Ja."

Ruka drückte Sakito von seinem Schoß und stürzte sich auf Hitsugi.

"Willst du auch Aufmerksamkeit?"

Ruka machte Sakito beträchtiliche angst... und Hitsugi auch, das sah man an seinem Gesichtsausdruck und versuchte ihn regelrecht von Hitsugi loszureißen. Was natürlich nicht gelang.

"Was macht ihr hier? Ruka, hast du was getrunken?!" langsam kam auch Uruha zu dem Ort des Geschehens und starrte mit großen Augen auf das Knäuel von Menschen.

"soll ich irgendwie helfen, Hitsugi?"

Hitsugi hoffte, dass seine weit aufgerissenen, flehenden Augen Antwort genug wären. Und zu allem Überfluss bekam er einen dicken fetten Schmatzer auf die Wange gedrückt"

"Graa... Ruka, ich bin nicht Yomi und nur weil du deine überschwänglichen Glückshormone nicht mehr bei ihm abladen kannst, musst du das nicht bei mir machen."

Mit einem Ansturm von Kraft schubbste er den Drummer von sich runter und rutschte sofort zu Sakito.

"Was ihr habt, eine Beziehung ist doch kein Grund, dass man nicht mehr knuddeln darf..." Ruka zog Uruha zu sich runter und umschloss ihn.

"Hab halt gute Laune..."

Und das sah man auch an seinem Grinsen, das über beide Ohren ging.

Ein wenig fragend schaute Uruha das Pärchen an... jaa, ihm war das auch gruselig. Auch er kannte Ruka ja nicht so. //Tut mir leid, Hitsugi... Tut mir leid.//

Beruhigend nahm er Ruka in die Arme.

"Ist ja gut... ich glaube, du brauchst Urlaub oder so."

Brodelnd trat Sakito noch einige Male in Rukas Richtung. Ja, sowas piekste wirklich im Inneren und jaaaaaa... das sollte man nicht mit ihm oder Hitsugi machen.

Hitsugi war stattdessen fasziniert. Sakito eifersüchtig. Lächelnd küsste er ihn liebvoll auf den Mund, um ihn ein wenig zu beschwichtigen. "Ist doch nichts passiert..."
 

Yomi betrachtete das bunte Treiben aus einigermaßen sicherer Entfernung. Ja, jetzt wusste Hitsugi mal, wie das war, überfallen zu werden. Glücklich schmuste er weiter in Rukis Armen. Sein Blick ging zu Reita und Ni~ya. //Scheiße, Ni~ya so verklemmt, habe ich ja auch noch nicht gesehen.//
 

Leicht schaute Kai zu Aoi, während vorher sein Blick durch den Club schweifte. Sind denn alle aus der Band schwul geworden? Und dann noch mit irgendjemand aus der anderen Band... Irgednwie gingen er und Aoi zwischen dem ganzen Geknutsche und Gefummel unter.

Aoi lehnte sich entspannt zurück. Es stimmte. Alles war am Kuscheln oder Rumsülzen. Das ging weit über sein gewohntes Maß an Fanservice hinaus, es war zuviel.

Als Kai zu ihm sah, erwiderte er wieder den Blick. Wieder die Frage. Sollten auch sie?

Bis jetzt hatte sie es sich nie getraut, aber jetzt war es Aoi egal. So schlecht konnte es ja nicht sein, wenn die ganzen anderen Kerle so sehr drauf standen und er drückte Kai beherzt seine Lippen auf.

Schon nach wenigen Sekunden zuckte der Gaze-Drummer zurück.

"Neeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee!!!!!!!!!!!!!!!!"

Das war einfach nicht sein Fall. Eindeutig, er stand nicht auf Männer und er würde es auch nicht. Ganz im Gegenteil zu seinen Bandmitgliedern.

Aoi hingegen fand es jetzt nicht so übel, aber empfinden für Kai tat er nun auch nichts. Es war halt doch nur ein Kuss und da war es auch egal, ob Mann oder Frau.

Erleichtert über die Tatsache, das endlich zu wissen, lachte er auf und zog Kai in seinen Arm.
 


 

~+~
 

Und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute? Ö.Ö~

^^

Es ist vorbei. Die Three Words ist nun *aufs Datum schiel* nach einem Jahr abgeschlossen.
 

Miya und ich bedanken uns für das Lesen dieser doch soooooo kurz geratenen Geschichte.
 

Und wir arbeiten auch schon an Folgeprojekten, auch wenn die Three Words für uns als solches unerreicht stehen bleiben wird.
 

<3333~~~~~

spezial thanks to

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Von:  Kanoe
2008-06-09T09:36:17+00:00 09.06.2008 11:36
4 x hab ich jetzt die ff angefangen und immer wieder verlohren... weil ich meinen link verschlampt hab.. aber sie ist toll jenial
weinfach schön mitreißend ablenkend wundervoll...

oh man das ist ungefähr so wie ein roman mit dem man fröhlich gegen einen laternenpfahl läuft weil man nicht aufhören kann zu lesen
wirklich absolut toll
Von: abgemeldet
2007-09-08T18:29:58+00:00 08.09.2007 20:29
achja sorry für kommi2 aber wenn ihr wieder was schreibt, schickt ihr mir bitte ne ENS? das wär voll trollig lieb xD

domo *knutscha* <3~
Von: abgemeldet
2007-09-08T18:29:27+00:00 08.09.2007 20:29
mouuuu ich muss mein achtes kommi schreiben x3~

oiii das aba so lieb das man da erwähnt wird *augen funkelz*
Jah sorry ich hatte in letzer Zeit soviel um die Ohren, da sich erst jetzt die letzen 2 Kappis lesen konnte.

Und ich muss sagen, das Ende ist genial. Richtig niedlich *___* Ich liebe die Story, schade das es vorbei ist aber endlich sind alle Glücklich <3
Von: abgemeldet
2007-08-21T20:03:09+00:00 21.08.2007 22:03
Fazit:
Es war äußerst amüsant zu lesen. Und ich freue mich schon auf die neuen Projekte~

PS: Ich hasse animexx -.-;
Von: abgemeldet
2007-08-21T19:05:27+00:00 21.08.2007 21:05
*lächel*
soi jetzt ist es fertig..
es ist wirklich total toll geworden..
das mit kai und aoi am schluss ist toll..
richtig goldig^^
und ruka wie er fröhlich und gut gelaunt ist..
das ist echt toll
ich hoffe wir sehn uns mal wieder..
*winks*
*kuchen hinstell*
Von:  Kenken-schatz
2007-08-21T15:08:16+00:00 21.08.2007 17:08
ey.. es ist zu ende ;__;
das is doooooof..ich will noch mehr ..viiiiiel mehr *heul*
also ab an den tisch und schreiben xDD

uuh~ ich hab am meisten Kommis geschrieben *das garnich bewusst war* *lach*
aber dank der neuen ordnung bei mexx das man als minderjähriger keine adult kapis mehr kommentieren kann, konnt ich nich mehr wirklich mein senf dazu geben ._. sonst hättest du noch viel mehr *lach*

wenn du wieder was neues hochstellst würde ich mich freuen wenn du mir bescheid sagen würdest <3

man liest sich (hoffenltich) wieder~

baibai

dat kenken *euch knuddel*
Von:  -yuuya-
2007-08-20T18:01:36+00:00 20.08.2007 20:01
*schnief*
es ist zu ende! Wir haben alle mit gefiebert, geweint un gelacht!
Es ist eine unvergessliche Story! die ich mir bestimmt noch öfters durch lesen werde (^.^)y
Viiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiielen lieben Dank an euch!
*knuff*

*natürlich ein treuer leser bleibt*

\,,/ *kon*
Von: abgemeldet
2007-08-20T15:54:37+00:00 20.08.2007 17:54
*heul*
sie ist zu ende~
*snieef*
mou~
ich hab die story echt geliebt und kann nich glauben das nun nach nur (XD) 27 kapitel vorbei is...
aus ende finito v.v
aber~ ich hoffe doch das ich ne ens bekomme wenn ihr mal wieder was neues onstellt ja?
*anblinka*
es hat wirklich spass gemacht^^
fühlt euch ma frech von mir geknuddelt und ich hoffe das euch die schreiblust net ausgeht
bis demnächst hoffe ich =)
^___^//

Von:  Balin
2007-08-20T14:45:44+00:00 20.08.2007 16:45
Jetz isses doch zuende!*schnüff*
Aber ich hab wirklich Tränen gelacht bei Rukas übermäßiger, und nebenbei noch ungesunden, guten Laune.
Armer Saki und armer Hitsu! *lach*
Und Aoi und Kai sind auch voll putzig, wie se ganz sicher feststellen, dass sie nich schwul sind...schade eigentlich...geben doch ein voll süßes Paar ab xD

Nya...das wars jetz aber von mir, nur eins noch: Habt echt toll geschrieben und ich hoff es kommt wieder was von euch! *knuddel*

Baybay
Von: abgemeldet
2007-08-19T17:13:42+00:00 19.08.2007 19:13
kITSCHIG!!!!
Aber wir sind ja Mädchen XDDD
und das war jetzt endgültig das Ende? irgendwie schade aber so nach 26Kapiteln darf man auch mal flücklich werden.
s, ich hoffe bald was neues von euhc lesen zu können. [waren dch mehrere, oder? o,O;;;]

Bai~


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