Das Ende der Welt von leonie2 (eine tragische Liebesgeschichte) ================================================================================ Kapitel 4: Zion --------------- Hi an alle Leser! Hier also das 4te Kapitel meiner FF. ab dem teil in dem Ryanna vorkommt ist der Text aus meinem und elana-chans RPG, in FF-Form umgeschrieben. Frage an alle: an wen erinnert euch Zion? ihm liegt ein ganz bestimmter charackter zu grunde... viel spass beim rätseln^^ und natuerlich beim lesen: Schon wieder ein neuer Herr. Diesmal eine Herrin. Zion seufzte während er zwischen den einfachen Zelten der Krieger nach dem seiner neuen Herrin suchte. Wie diese Ryanna wohl war? Natuerlich hatter der Sklave schon alle möglichen Geschichten und Geruechte, eines sagenhafter als das andere, ueber die Kriegerin gehört- und er hatte die schöne, junge Frau sogar schon einmal gesehen- aber er wusste nichts von ihrem Charackter. Das einzige was er wusste war, dass sie ein Halbengel, jung, ausgesprochen huebsch und unheimlich stark war. Und dass sie sich keinen Sklaven hielt. Bis jetzt. Wo war nur dieses verdammte Zelt? ‘Immer geradeaus’ hatte sein ehemaliger Meister grinsend gemeint. Als ob das in diesem ungeordneten Meer aus Zelten möglich gewesen wäre. “Hey, pass gefälligst auf wo du hingehst, Sklave!” Eine klobige Kriegerhand stiess den bis dahin tief in Gedanken versunkenen Zion ruede beiseite. “Entschuldigt, mein Herr.” Wie er das hasste. Unwilling zerrte der Sklave den grauen, groben Wollkittel und die unförmige Hose, die einen undefinierbaren graubraunen Farbton besass, zurecht. Sklavenkleidung. Auch die hasste er, wie er so ziemlich alles an seinem unfreien Leben hasste. Und nun auchnoch diese neue Herrin.Warum man gerade ihn, den aufmuepfigen, vorlauten Zion ausgewählt hatte, war ihm schleierhaft. Wahrscheinlich aber war es der Neid auf die junge Heerfuehrerin der seinen ehemaligen Meister, den General der Sueddämonen, dazu bewogen hatte ihr seinen unnuetzesten und frechsten Sklaven zu schicken. Immerhin hatte dieser Feyon nur um einen Sklaven gebeten, er hatte nicht gesagt welche Qualität dieser haben sollte.Und so stapfte nun Zion missmutig ueber die verschlammten Wege des Heerlagers. Es war aber auch unglaublich was diese beiden Mädchen bewirkt hatten. Nach ihrem ersten Erfolg ueber den Feind vor drei Monaten hatte der Herrscher des Dämonenreiches den Rat der Welten zusammengerufen. Saladin hatte einen Waffenstillstand in allen Konflikten und die Bildung eines vereinten Heeres unter der Fuehrung eben dieser beiden Halbengel gefordert. Es dauerte lang, aber nach endlosen Versprechungen und Drohungen Saladins hatte der Rat schliesslich eingewilligt. Und nun waren sie hier, eilten durch alle Welten und Reiche und kämpften gegen die Feinde aus der anderen Dimension. “Halt, Sklave! Name und Anliegen!” Der Angesprochene verkniff sich eine bissige Antwort und verneigte sich leicht vor dem Krieger, der vor einem grossen Zelt Wachdienst schob. “Ist das das Zelt der Dame Ryanna?” “Ja, was hast du hier zu suchen?” Kam die knurrige Antwort. “Mein Name ist Zion, ich bin der neue Diener der Dame und soll mich bei ihr melden.” “Stimmt, Herr Feyon hat mir angekuendigt, dass du kommen wuerdest. Warte hier, ich werde dich melden.” Im Zelt war Ryanna gerade damit beschäftigt eine neue Route in die Yeti Berge zu finden als der Wachposten eintrat und ihr einen ‘Zion’ meldete. Mit dem Namen konnte sie nichts anfangen, aber zertreut wie sie war bedeutete die Kriegerin dem Wächter den Mann einzulassen. “Herrin... ich...mein Name ist Zion und man hat mich zu euch geschickt weil man der Meinung ist, dass ihr einen Leibdiener braucht.” Der Sklave verneigte sich leicht vor seiner neuen Herrin. Warum um alles in der Welt war er plötzlich so nervös? Ryanna blickte auf und sah direkt in das Gesicht des schönsten Mannes, den sie je gesehen hatte. Er war gross, mit breiten Schultern und schmalen Hueften, eine perfekte Figur, was auch die unförmige Kleidung nicht verdecken konnte. Seine Haut war hell, seine Haare jedoch nachtschwarz, sie waren zu einem Pferdeschwanz gebunden, der ihm bis ueber die Schulterblätter reichte. Doch das schönste an ihm waren eindeutig seine Augen, tiefblau. So blau, dass Ryanna im ersten Augenblick fuerchtete in ihnen ertrinken zu können. Natuerlich liess sie sich von ihren Beobachtungen nichts anmerken. “Ach wirklich? Wer kommt den auf so eine Idee?” “Keine Ahnung. Ich habe nur eine Nachricht erhalten, dass ich ab jetzt die Ehre habe euer Diener sein zu duerfen.” Warum konnte er seine Augen einfach nicht von ihr lösen? Zion betrachtete seine schöne Herrin, die leicht seufzte. “Na gut, aber ich muss dich warnen, ich bin furchtbar chaotisch.” Verlegen grinsend deutete sie auf das Durcheinander im Zelt. Nun war es an dem Diener zu seufzen. “Na dafuer habt ihr ja jetzt mich.” Mit einem letzten Blick auf die junge Kriegerin, die sich wieder ueber ihre Karten beugte, machte sich Zion daran Ryannas Sachen zu sortieren. Er war gerade dabei einige Umhänge zusammenzufalten als ein blonder Mann plötzlich ohne Anmeldung das Zelt betrat. “Ryanna, ich muss mit dir reden.” Die Angesprochene sah von ihrer Arbeit auf und lächelte ihren Bruder an. “Feyon, was machst du denn hier?” Der junge Mann liess seinen Blick kurz durch das Zelt schweifen und fixierte dann Zion. “Es geht um deinen Diener. Eigentlich wollte ich, dass dir ein anderer, erfahrenerer zugeteilt wird und nicht so ein Anfänger.” “Also war das mit dem Diener deine Idee? Wie kommst du auf so einen Unsinn und ueberhaupt, was hast du gegen ihn? Er ist ja noch keine fuenf Minuten hier.” Danke, dachte Zion, aber ich kann mich auch selbst verteidigen. Kuehl verneigte er sich vor Feyon. “Mein Herr, Ich bin schon seit meinem sechsten Lebensjahr ein Diener. Ich habe Erfahrung.” Der grosse Bruder warf dem Sklaven einen kalten Blick zu, wandte sich aber an seine Schwester. “Da hörst du es, er ist vorlaut! Das haben mir auch alle anderen bereits bestätigt. So jemanden will ich nicht in der Nähe meiner kleinen Schwester haben, noch dazu in solchen Zeiten.” So viel Bruderliebe war Ryanna nun doch zu viel. “Feyon, ich bin kein kleines Kind mehr und das letzte was ich gebrauchen kann, ist irgendsoein alter Typ, der die ganze Zeit hinter mir steht, mich beobachtet und dann meinem ueberbesorgten Bruder ueber alle meine Aktivitäten noch Bericht erstattet.” Das hatte gesessen. Zion konnte sich ein kleines Lächeln beim besten Willen nicht verkneifen. “Aber Ryanna! Ich will doch nur dein bestes. Du hast eine große Verantwortung zu tragen und da brauchst du doch jemanden auf den du dich verlassen kannst.” “Danke, ich weiß deine Sorgen zu schätzen, aber ich denke ich kann mich auf ihn verlassen und wenn das nicht der Fall ist kann ich ihn auch selber wieder rausschmeissen. Und jetzt entschuldige, ich hab noch viel zu tun.” Der Diener verstand den Wink und verneigte sich kurz. “Ich werde euren Herrn Bruder zum Ausgang geleiten, Herrin.” Mit einem sorgsam verborgenen hämischen Lächeln hielt Zion dem Bruder Ryannas den Zeltausgang auf. “Darf ich bitten?” Dem Sklaven noch einen letzten feindseligen Blick zuwerfend wandte sich Feyon um und verliess wuetend das Zelt seiner Schwester. Ryanna sah ihrem Bruder nach und seufzte leise. “Wann hört er denn mal endlich auf damit?” “So wie ich ihn einschätze, wohl nie.” Ryanna musterte ihren Diener, der den Eingang wieder verschloss und an seine Arbeit zurueckging. “Aber ich muss zugeben, dass er recht hatte. Du bist wirklich vorlaut.” “Stöhrt euch das?” Zion wandte sich zu seiner Herrin um und strich sich eine der pechschwarzen Haarsträhnen aus dem Gesicht. Die junge Kriegerin schuettelte den Kopf. “Nein, im Gegenteil! Normalerweise sind alle immer so steif und zurückhaltend. Das ist einfach nichts für mich.” “Das freut mich.” Der junge Diener kehrte wieder zum Durcheinander seiner Herrin zurueck. “Wie schafft ihr es nur, geöffnete Briefe zwischen eure alte Kleidung zu bringen?” “Die sind von Persephone!” Mit zwei grossen Schritten war Ryanna bei dem schwarzhaarigen Dämon und schnappte ihm die Briefe aus der Hand. Verlegen betrachtete sie das Chaos in ihrem Zelt. “Ich hab eben einfach keine Zeit um immer alles ordentlich wegzuräumen.” “Also ihr habt einen Diener echt nötig.” Meinte der Sklave trocken und machte sich daran ihre Kleider zusammenzulegen. Seine Herrin kehrte wieder an ihren Schreibtisch zurueck. “Wahrscheinlich hast du recht. Jetzt muss ich nichtmehr ständig nach meinen Sachen suchen und kann schneller arbeiten. Vielleicht hab ich dann ja mal fast sowas wie Freizeit.” Zion sah von Ryannas Dreckwäsche auf. “Und was wuerdet ihr dann damit anfangen? Ich will nicht unhöflich sein, aber ich habe euch noch nie bei etwas anderem als arbeiten gesehen.” “Stimmt.” Ryanna seufzte und starrte zu Decke ihres Zeltes empor. ”Wenn ich mit arbeiten fertig bin muss ich trainieren und wenn ich Freizeit hätte würden Feyon und Galadriel sagen ich sollte die Zeit nutzen um zu trainieren. Wie gerne würde ich einfach mal hier raus.” Nach kurzem nachdenklichen Schweigen fragte Zion. “Sind derzeit Ueberfälle zu erwarten?” Seine Herrin schuettelte den Kopf. “Dann könntet ihr euch doch einfach mal dazu entschliessen ein Bad zu nehmen…” Lächelnd deutete der Diener auf einen abgetrennten Teil des Zeltes, wenn man dort unter der Plane durchkroch… “…und das wuerde ich jedem mitteilen der euch zu sprechen wuenscht.” Ryanna zögerte. Sollte sie es wagen? “Aber ich habe noch einiges zu tun...” “Das könnt ihr doch auch später erledigen, oder?” Nein. Sie hatte eine Pflicht zu erledigen. Ausserdem wuerden sowohl sie, als auch er in Teufels Kueche kommen wenn man sie erwischte. “Nein. Dashier ist meine Pflicht. Baden kann ich auch danach.” Feiges Huhn. Und sowas wollte eine Feldherrin sein? Sich wieder ihren alten Kleidern zuwendend murmelte Zion, “Aber ich bin nicht Schuld wenn ihr in diesem duesteren Zelt eingeht.” Das hatte offenbar gewirkt. Ryanna drehte sich plötzlich auf ihrem Stuhl um und schmiss einen Stift nach ihrem verdutzten Sklaven. “Ob du es glaubst oder nicht, ich wäre auch lieber woanders als den ganzen Tag hier! Aber ich kann nunmal nicht wegen meiner selbstsuechtigen Wuensche meine Arbeit vernachlässigen!” “Natuerlich, Herrin.” “Und hör auf mit diesem ‘Herrin’! Das kann ich absolut nicht leiden! Ich habe immerhin einen Namen.” Nun wurde es auch dem jungen Dämon langsam zu bunt. “Ich bin euer Diener, schon vergessen? Ich bin dran wenn man mich erwischt wie ich euch bei eurem Namen nenne!” “Dann sag es eben nicht, wenn jemand in der Nähe ist! Du nimmst doch sonst auch kein Blatt vor den Mund!” Verstand dieses Mädchen eigentlich garnichts? Gereitzt fuhr Zion sie an. “Also schön! Dann nenne ich euch eben beim Namen, Ryanna! Aber seid später nicht entsetzt wenn man mich dabei erwischt und mich auspeitscht!” “Nur damit dus weisst, ich hab schon schlimmeres gesehen! Und wenn das einer vor hat dann kann er sich gerne vorher mit mir anlagen!” War seine Herrin jetzt vollkommen uebergeschnappt?? “Wie nobel von euch euren Diener mit eurem Schwert zu verteidigen und dabei so ziemlich alle anderen gegen euch aufzuhetzen!” Warum machte sich Zion plötzlich ueber sie lustig? Sie meinte es doch ernst! Ryannas Blick wechselte plötzlich von wuetend zu verletzt. “Du... du Idiot! Mach doch was du willst! “ Die junge Kriegerin erhob sich so heftig, dass ihr Stuhl umkippte, drehte sich um und stolzierte aus dem Zelt, einen völlig ueberraschten und irritierten Zion zuruecklassend. “Ryanna?” Als Feyon einige Minuten das Zelt seiner Schwester betrat, war der Diener gerade damit fertig geworden alles so aussehen zu lassen, als wuerde seine Herrin tatsächlich ein Bad nehmen. Innerlich aufstöhnend sah er dem Bruder Ryannas entgegen. ‘Nicht der schon wieder.’ “Die Herrin Ryanna nimmt gerade ein Bad und möchte nicht gestöhrt werden.” “Ein Bad?” Misstrauisch sah sich der Blonde in dem leeren zelt um, dann fixierte er wieder Zion. “Na dann ist es ja schonmal gut, dass du hier und nicht bei ihr bist.” “Ich weiss zwar nicht was Ihr mit dieser Unterstellung andeuten wollt, aber ja. Die Herrin nimmt ein Bad.” Gereitzt trat Feyon auf den Sklaven zu. “Du weißt sehr wohl was sich sagen will. Du hast hier nichts verloren!” Der Schwarzhaarige machte sicherheitshalber einen Schritt rueckwärts. “Meine Herrin hat mich angewiesen hier zu warten und das werde ich auch tun.” Doch der Halbengel liess nicht locker und kam weiter auf ihn zu. “Wenn du weisst, was gut für dich ist, dann verschwinde! Meine Schwester kann jemanden wie dich nicht in ihrer Nähe gebrauchen!” “Ich denke doch, dass sie ist alt genug ist um soetwas selbst zu entscheiden.” Nun packte Feyon den Diener hart am Kragen. “Was du denkst spielt hier keine Rolle! Ryanna ist sehr wichtig sowohl fuer mich, als auch fuer diese Welt und deswegen sollte sie nur entsprechende Personen um sich haben, die wissen wie man sie zu behandelnt hat und nicht so einen frechen Taugenichts wie dich!” “Oh, dann habe ich ihre Äusserung wohl missverstanden, als sie sagte, dass ihr meine Art zusagt?” Der blonde Halbengel packet sein Opfer nur fester und zischte, “Allerdings. Sojemand wie du hat nichteinmal annähernd die Klasse, mit der sie auch nur etwas von ihrer Zeit verbringen sollte. Du bist doch nur ein einfacher, wertloser Sklave!” Was bildete sich dieser verdammte Halbengel eigentlich ein? In hilfloser Wut ballte Zion seine Hände zu Fäusten. Er sprach so höflich und ruhig wie er konnte. “Darueber bin ich mir im klaren, danke. Aber ich finde nicht, dass man nur durch die Tatsache ein Unfreier zu sein wertlos wird.” “Du... wagst es??” Mit einer kräftigen Bewegung stiess Feyon den Schwarzhaarigen von sich, sodass dieser zu Boden geschleudert wurde. Turmhoch baute sich der Halbengel vor dem Sklaven auf. “Für diese Frechheit sollte ich dich auspeitschen lassen!! Auspeitschen und Davonjagen!” “Lass das, Feyon! Ich finde, er hat recht.” Es war Ryanna, die, mit offenen, feuchten Haaren und nur mit einem kurzen, weissen Morgenmantel bekleidet, plötzlich aus dem abgetrennten Teil des Zeltes gekommen war. Sowohl ihr Bruder, als auch ihr Sklave starrten sie ueberrascht an. Feyon löste sich zuerst aus seiner Starre. “Ryanna? Was...was machst du hier? Noch dazu in diesem Aufzug !?” Seine Schwester ueberhörte den Tadel in seiner Stimme. “Du warst ja nicht zu ueberhören und hätte ich mich in Ruhe fertig angezogen, wärst du wahrscheinlich schon dabei Zion zu bestrafen, obwohl er nichts getan hat als die Wahrheit zu sagen.” “Aber er war ganz offensichtlich unverschämt und das muss bestraft werden, sonst wird er es nie lernen!” Die junge Kriegerin funkelte ihren Bruder wuetend an. “So ein ausgemachter Unsinn! Du hast ihn doch provoziert und ich fand es gut, was er gesagt hat. Ausserdem ist er mein Diener und ich entscheide ob er bestraft wird und nicht du!” Was fuer eine Frau. Zion, der sich wieder aufgerappelt und den Streit schweigend verfolgt hatte, spuehrte, wie ein Teil seiner Anspannung seinen Körper verliess. Doch scheinbar hatte der Halbengel noch nicht ganz aufgegeben. “Aber... Ryanna!” “Nichts 'aber Ryanna'! Es ist meine Entscheidung und jetzt raus hier!” Verdutzt ueber so viel Heftigkeit liess sich Feyon von seiner Schwester aus dem Zelt schieben. Zion erwartete seine Herrin schon als diese ins Innere des Zeltes zurueckkehrte. “Danke, Ryanna.” Die Herrin wich dem Blick ihres Sklaven aus. “Vergiss es einfach... und wer sagt ueberhaupt, dass du mir danken sollst? Vielleicht will ich dich ja lieber selbst bestrafen?” Konnte es sein, dass er sich in ihr getäuscht hatte? Dier Diener verneigte sich leicht. “Ich stehe euch zur Verfuegung.” “Wie kann ein Mann alleine nur ein solcher Idiot sein??” Was hatte er jetzt schon wieder falsch gemacht? Perplex blinzelte Zion seine Herrin an. “Ich... ähm… entschuldigt… “ “Ihr Männer seid doch alle gleich... ihr könnt Frauen wohl einfach nicht zuhören oder sie ernst nehmen!” “Ich bin noch nicht sehr erfahren was Frauen angeht. Aber ich werde es lernen, wenn Ihr das wuenscht, Ryanna.” Zion hatte wieder zu seinem selbstsicheren Lächeln zurueckgefunden. Seine Herrin jedoch wurde plötzlich ziemlich rot im Gesicht. “Blödmann, das hab ich doch garnicht gemeint!” “Es ist schon spät, Ihr solltet zu Bett gehen.” Warum wurde sie bei seinem Lächeln nur noch roter? Um ihre Verwirrung zu verbergen drehte sich Ryanna schnell um und trat zu ihrem Bett. Diskret drehte ihr Zion den Ruecken zu als sie sich blitzschnell ihr Nachthemd ueber den Kopf zog und sich ins Bett legte. “Gute Nacht, Ryanna.” Die junge Kriegerin drehte ihrem Diener den Ruecken zu und zog sich die Decke ueber den Kopf. “Gute Nacht.” Zion seufzte leise. In einem Moment war seine Herrin eine richtige Frau und im nächsten nurnoch ein trotziges Kind. Er wurde einfach nicht aus ihr schlau. Ob sie wirklich schlief? Der Sklave hoffte es. Leise, um sie nicht aufzuschrecken drehte er ihr den Ruecken zu und zog sich den Kittel ueber den Kopf. Eigentlich hatte Ryanna ihm nur nochmal gute Nacht wuenschen wollen, jetzt starrte sie auf den nackten Ruecken ihres Dieners. Die helle Haut war von einem Geflecht aus alten und noch ganz frischen Peitschennarben ueberzogen, die im Mondlicht silbern schimmerten. Bei diesem Anblick zuckte sie zusammen und gab einen leisen, erschrockenen Laut von sich. Zion drehte sich nicht zu ihr um, aber die junge Kriegerin konnte an seiner Haltung deutlich sehen, dass er sie gehört hatte. Leise began er zu sprechen. “Ich bin ein Sklave, ich gehöre mir nichtmal selber. Aber eins lasse ich mir von keinem nehmen und das ist mein Stolz.” Ohne sie anzusehen liess sich Zion auf den Boden nieder. Leise stand seine Herrin vom Bett auf und tapste zu ihm, vorsichtig fragte sie, “Wer... war das?” “Die Herren vor euch.” Zögernd kniete sich Ryanna neben ihren Diener, der sich nun wieder aufsetzte und fast schon verlegen meinte. “Das...das macht doch nichts. Das ist schon eine Weile her…” “Das ist nicht wahr.” Vorsichtig streckte die junge Frau ihre hellen Finger nach dem entblössten Ruecken des Sklaven aus. “Einige der Narben sind kaum ein paar Tage alt.” Bevor ihre Finger die grausamen Zeugnisse seines Ungehorsams beruehren konnten zuckte Zion zurueck und senkte den Kopf, sodas sich seine Haare wie ein schwarzseidener Vorhang vor seine Gesicht legten, leise sagte er, “Ist nicht so schlimm ich… ich bin es schon fast gewohnt...” Beim Anblick der Schicksalsergebenheit ihres Dieners musste Ryanna schlucken. Ganz vorsichtig beruehrte sie seine der wulstigen Narben auf seinem Ruecken. “Dann...dann werde ich es dir wieder abgewöhnen.” Dieses Mal liess Zion die Beruehrung geschehen, er seufzte leise. “Ihr seid eine gute Herrin, Ryanna. Ich bin wirklich dankbar, dass ihr mich behalten wollt.” “Hör auf von dir zu redden, als wärst du ein Stuhl oder ein Bett.” Sanft legte sie ihm ihre ganze Handfläche auf die geschundene Haut und began einen Heilzauber zu wirken. “Und sag nicht, ich wäre eine Herrin. Das hasse ich und will ich nicht sein.” “Tut mit leid. Sieht so aus, als hättet ihr noch etwas was ihr mir abgewöhnen muesst.” Der Sklave lächelte leicht und befuehlte pruefend seinen Ruecken, zu seinem Erstaunen fuehlte er nurnoch glatte Haut statt hässlicher Narben. “Danke.” “Schon gut... wenn ich noch etwas tun kann...” Entschieden schuettelte Zion den Kopf. “Nein. Trotzdem danke, Ryanna.” Wie schön mein Name klingt wenn er ihn ausspricht. Ryanna lächelte verträumt, als ihr plötzlich bewusst wurde, dass sie in ihrem leichten Nachthemd in der kalten Nachtluft auf dem eisigen Boden des Zeltes kniete. Eine Gänsehaut ueberzog ihren gesamten Körper. Der Diener bemerkte das leichte Zittern seiner Herrin. “Ihr solltet in euer Bett zurueckkehren und schlafen, Ryanna.” Die Kriegerin nickte und wollte schon aufstehen als ihr Blick auf Zion fiel, der sich anschickte, sich mit nacktem Oberkörper auf dem blanken Boden schlafen zu legen. “Wie… wie kannst die hier auf dem Boden schlafen ohne zu erfrieren? Noch dazu ohne Decke??” Der Angesprochene sah die blonde Frau verwundert an. “Das habe ich schon immer so gemacht. Sklaven schlafen eben auf dem Boden.” Ryanna schuettelte ungläubig den Kopf. “Das ist doch... grausam.” Mit einer kurzen Handbewegung liess sie eine einfache Pritsche mit einem Kissen und einer Wolldecke im Zelt erscheinen. “Reicht das für diese Nacht? Ich kümmere mich Morgen um etwas richtiges.” Zion konnte nur nicken. Eine Pritsche, Kissen! Und eine richtige Decke! Von soetwas hatte er in vielen Winternächten vergeblich geträumt und jetzt dieser Luxus. “Gut. Dann...gute Nacht, Zion.” “Gute Nacht.” Wie schön sich doch sein Name aus ihrem Mund anhörte. Zion beobachtete Ryanna, wie sie zu ihrem Bett zurueckkehrte und sich hinlegte, dann stand auch er auf und machte es sich auf seiner neuen Schlafstätte bequem. Er konnte jedoch die ganze Nacht kein Auge zutun, denn dies war die erste in der er weder Kälte noch Schmerzen, oder Angst empfand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)