Cross the Line von abgemeldet (Vom Boy zum Girl) ================================================================================ Kapitel 4: Nachhilfe! --------------------- Es war Mittwoch. Und Chiaki fühlte sich elend. Die letzten Tage hatten ihm nicht geholfen und er wusste immernoch nicht, was er heute Abend machen sollte: Zu Herrn Shikaidou gehen, die Gelegenheit am Schopf packen? Oder sich lieber in Sicherheit bringen, weg von diesem Mann, der vielleicht nur mit ihm schlafen wollte...? Aber... war das nicht auch Chiakis Wunsch...? Oder wollte er mehr als das? Eine Beziehung? Zu einem Lehrer? Das war doch unmöglich. Es war ja auch nicht nur /ein/ Lehrer, sondern auch noch /sein/ Lehrer. Das war schon ein Unterschied. Ein gewaltiger sogar. Chiaki lag dösend auf seinem Bett. Er hatte heute acht Stunden Unterricht gehabt. Das schlauchte. Hausaufgaben mussten wohl warten... auf eine unbestimmte Zeit. Aber wichtiger war immernoch, was er heute gegen 19 Uhr machen sollte. Vielleicht war er einfach nur ein Schisser, der zu wenig Selbstvertrauen hatte. Er war doch eigentlich ein Junge! Falls es wirklich schlimm kommen sollte, konnte er sich doch wehren! Es war doch nicht so, dass er keine Möglichkeiten hatte, zu fliehen – oder?! Seufzend stand er auf und ging in die Küche. Es war nun kurz nach 15 Uhr. Viel Zeit hatte er nicht mehr, um sich zu entscheiden. Aber... langsam wurde er immer sicherer in seinem Entschluss, es einfach zu probieren. Vielleicht übten sie wirklich nur Geschichte. Und wenn das so war, musste er sich auf den Stoff konzentrieren... aber bei so einem Lehrer...? Chiaki glaubte, dass er in sekundenschnelle alle Kriege, Kaiser und Könige vergaß, wenn ihn Herr Shikaidou nur einmal ansah... Hijiri... sein Vorname klang einfach nur /zu/ gut... Chiaki hatte ihn gestern Abend und heute mindestens tausendmal in Gedanken ausgesprochen. Er musste aufpassen, dass er ihn heute nicht so nannte... Hoffentlich hatte es sich der Rothaarige nicht anders überlegt und war heute Abend überhaupt da! Denn Chiaki hatte ihn heute in der Schule gar nicht gesehen... aber vielleicht hatte er auch nur einen freien Tag... denn seine Augen nach ihm offen gehalten hatte Chiaki zur Genüge. Das konnte man dem Blonden nicht unterstellen, dass er zu wenig Ausschau nach diesem Prachtexemplar von Lehrer gehalten hätte...! Wieder ein tiefes Seufzen. Der Kühlschrank war leer. Und sein Magen knurrte. Aber Geld hatte er nicht mehr viel. Er hatte alles für Klamotten, Schminkzeug und anderen Kram ausgegeben, den er nun als Mädchen brauchte. Wenn er noch ein Junge gewesen wäre, hätte er nun einen gefüllten Kühlschrank und würde nicht darüber grübeln, ob er zur Nachhilfe bei seinem Lehrer gehen sollte oder nicht. Denn da hätte er nicht einmal das Angebot dazu bekommen!! Herr Shikiadou stand auf Mädchen... das war ja klar, schließlich hatte er nur weiblichen Geschöpfen bei sich Nachhilfe gegeben... bis jetzt. Chiaki konnte sich – auch wenn das jetzt eine ziemlich unpassende Situation war – ein Grinsen nicht verkneifen. Auch wenn er es sich nicht vorstellen wollte, was Herr Shikaidou von ihm denken würde, wenn er erfahren würde, dass Chiaki eigentlich männlich war, so füllten doch eben diese Vorstellungen seinen Kopf... Lachend brach er auf einem der Küchenstühle zusammen und hielt sich wegen des Lachkrampfes die Seiten, die langsam anfingen, zu schmerzen. Oh Gott... er dachte lieber nicht mehr daran. Man sollte ja nicht den Teufel an die Wand malen, sollte ja nicht so gut sein. Und es konnte ja sein, dass ihm Herr Shikiadou – genau wie den anderen – „spezielle Nachhilfe“ geben wollte, was dann aus den Rudern laufen und ziemlich... heikel werden könnte. Trotzdem... die Vorstellung von dem perplexen Gesicht des Rothaarigen brachte Chiaki schon wieder zum Grinsen... Es war nun eine halbe Stunde nach 18 Uhr. Chiaki stand gestiefelt und gespornt – was natürlich nicht wortwörtlich zu nehmen war – vor seiner Wohnungstür und überprüfte noch einmal in Gedanken, ob er alles mithatte: Geschichtszeug aus seinen vergangenen Schuljahren, Schreibzeug, Pfefferspray. Letzteres hatte er sich gestern erst gekauft, denn wenn er abends noch länger draußen war, in kurzem Rock oder Kleid... es konnte ja mal etwas passieren. Und falls ihm Herr Shikaidou auf die Pelle rücken sollte... so leid es Chiaki auch tat, er musste sich dann gegen ihn wehren. Denn er konnte es nicht riskieren, dass der Lehrer herausfand, dass er gar kein Mädchen war. Auf keinen Fall... Er hängte sich seine Tasche über die Schulter und verließ seine Wohnung. Kurze Zeit später war er an der Bushaltestelle angelangt, der Bus kam nach ein paar Minuten und er stieg ein. Die Fahrt dauerte genau 20 Minuten und führte in die Stadt hinein – er selber wohnte mehr am Stadtrand. Es war schon dunkel, aber trotzdem waren die Straßen belebt, fast noch mehr, als am hellichten Tag. Alle möglichen Menschen tummelten sich wie Federmäuse in der Dunkelheit und tanzten wie Motten um Laternen, Geschäftsbeleuchtungen oder andere Lichtquellen. Chiaki zog die Visitenkarte aus seiner Tasche und sah noch einmal nach, ob er sich die Hausnummer des Lehrers auch richtig gemerkt hatte. Wäre ja noch viel schöner, wenn er ausversehen in einen falschen Hauseingang in dem großen Wohnblock gehen würde... Er suchte die Nummer und stand nun vor den zahllosen Klingelschildern. Verwirrt ließ er seinen Blick über sie gleiten und bemerkte, wie es vor seinen Augen zu flackern begann. Mensch, wie viele Familien wohnten denn hier?! War hier die ganze Bevölkerung Asiens in ein Haus gesperrt oder wie?! Und das war ja gerade mal /ein/ Hauseingang!! "Puh...", seufzend begann der Blonde, die einzelnen Klingelschilder nach dem Namen 'Shikaidou' abzusuchen. Es konnte sich eigentlich nur noch um Stunden handeln... "Na?" Chiaki erstarrte in seiner Bewegung, die Schilder mit seinem Zeigefinger hoch- und runterzufahren, als er die Stimme erkannte, die da gerade zu ihm gesprochen hatte. Sah bestimmt nicht gerade intelligent aus... aber das bemerkte er im Moment nicht. Viel besser sollte er sich mal ausdenken, was er denn Tolles sagen könnte, um nicht wie ein kompletter Vollidiot dazustehen... Als allererstes könnte er sich ja mal umdrehen... Doch bevor er seinen Gedanken in die Tat umsetzen konnte, wurde seine Hand, die immernoch bei den Klingelknöpfen ruhte, von einer größeren umschlossen und sanft in eine bestimmte Richtung dirigiert, bis sie an einem Schild anhielt, auf dem 'H. Shikaidou' stand. "Dorthin willst du doch, nicht wahr...?" Chiaki war momentan nicht mehr fähig irgendwie zu reagieren. Sämtliche Gedanken hatten sich still und heimlich verabschiedet und nun stand er hier ganz allein nur mit diesem Kribbeln auf der Haut, wo ihn sein Lehrer die ganze Zeit berührte. Nein. Herr Shikaidou wusste ganz sicher nicht, was er da gerade mit ihm anrichtete. Und das war wirklich eine ganze Menge. Aber trotz all diesen schönen Eindrücken... wäre es doch irgendwie klüger, jetzt mal endlich was zu sagen... dachte Chiaki so bei sich. Er starrte auf die Klingelschilder und brachte aber trotzdem immernoch keinen Ton heraus. Das war ja echt mehr als 'ne Katastrophe... "Du kannst ja mal klingeln... vielleicht ist jemand da", grinste der Lehrer hinter ihm, umfasste seine Hand etwas stärker und führte sie zu dem Klingelknopf, der neben dem entsprechenden Schild war. Und endlich kam Leben in den Blonden: Er entzog sich der warmen Hand, auch wenn es ihm Leid tat... aber bestimmt kam er heute noch einmal in so eine Situation, in der sie sich – wenigstens unabsichtlich – berührten... Dann drehte er sich um und schluckte erstmal. Mensch... er hatte ganz vergessen, wie groß der Lehrer eigentlich war! "H-hallo... Herr Shikaidou...!", stieß er hervor, sah ganz kurz in die Augen seines Schwarms und senkte dann schnell wieder den Blick. Na okey, so schlecht war das ja mal für den Anfang nicht, beglückwünschte er sich insgeheim selbst. Seine Gedanken machten ihn noch ganz irre. Er wusste gar nicht, woran er denken sollte. Dieser Mann hatte ihn echt total von der Rolle geschmissen... "Guten Abend, Chiaki! Schön, dass du den Weg bis zu meiner Wohnung gefunden hast...", nach einer kurzen Pause fügte er noch hinzu, "...naja, jedenfalls bis hierhin..." Er lachte kurz und betrachtete den zierlichen Körper, der immernoch mit gesenktem Kopf vor ihm stand und es nicht wagte ihn anzusehen. "Darf ich mal sehen, was du für eine Augenfarbe hast? Ich hatte das in den letzten Tagen nicht sehen können", meinte Herr Shikaidou etwas verträumt. Der Blonde war etwas verwundert über diesen Wunsch des Lehrers und auch nicht unbedingt darüber erfreut, denn da musste er ihm ja sein Gesicht zeigen, was bestimmt mal wieder knallrot war. Alles in allem nicht die perfekten Voraussetzungen, dem Anderen in die Augen zu sehen, wenn dieser alles sehen konnte... Trotzdem tat er es, schließlich fand er die rubinroten Augen des anderen Mannes einfach nur faszinierend und zum dahinschmelzen schön... Außerdem tat er ihm ja gern einen Gefallen... "Was für ein klares Hellblau!" Herr Shiakidou war ziemlich erstaunt, als er dem Blonden nun in die Augen sehen konnte, denn er hatte es tatsächlich in den letzten Tagen noch nicht geschafft, Chiaki näher zu betrachten... Nur... andere Körperteile von /ihr/. Das schüchterne und hübsche Mädchen machte ihn richtig an... und heute Abend war eine perfekte Gelegenheit, um sie flachzulegen. Wenn sie sich zieren würde... nun, da würde er schon einen Weg finden, dass es ihr auch gefiel und schließlich doch mitmachte. Nicht ohne Grund wurde er, Hijiri Shikaidou, als Macho, Frauenheld, Verführer oder Liebesgott in Person betitelt... er hatte sich das ganz sicher nicht allein ausgedacht. "D-dankeschön...", stammelte Chiaki überrascht, starrte dem Lehrer immernoch in die Augen. "Sie haben aber auch schöne Augen...", nachdem der Jüngere bemerkt hatte, was er da vor sich hin plapperte, nahm der Rotton in seinem Gesicht eine noch dunklere Färbung an und Herr Shikaidou kicherte leise... und irgendwie angenehm. "Findest du?" Warum musste dieser Idiot das denn auch nochmal hören?! Chiaki verwünschte sich für diesen Tag und seine Entscheidung, hierher gegangen zu sein und meinte: "Ja." Herr Shikaidou lächelte wieder so liebevoll, dass das Herz des Blonden einen kleinen Sprung vollführte... "Wollen wir reingehen?" Chiaki nickte nur und wartete, bis der Lehrer die Haustür aufgeschlossen hatte und ging hinter ihm in das Treppenhaus des Wohnblockes. "Moment, ich bin noch nicht dazu gekommen, meinen Briefkasten auszulehren... ich mach das noch schnell.", Chiaki konnte gar nicht antworten, denn der Rothaarige war schon zu den Briefkästen gegangen und entnahm gerade einen ziemlich großen Stapel an Briefen und Werbematerial. Er kam schnell wieder zurück und beachtete die Post nicht mehr, die er nur mal schnell durchgesehen hatte. Wahrscheinlich nichts besonderes, nur Rechnungen und sowas. Chiaki machte sich keine Gedanken mehr über die Post seines Lehrers und wollte sich lieber auf wichtigere Sachen konzentrieren... Sie fuhren mit dem Fahrstuhl einige Stockwerke hoch, stiegen schließlich aus und liefen einen langen Korridor entlang bis zur Wohnungstür des Lehrers. Chiaki sah sich neugierig um: Der Fahrstuhl, die Gänge, Wohnungstüren... alles sah echt nobel aus! Herr Shikaidou musste ja echt viel verdienen, wenn er sich solchen Luxus leisten konnte... Der Blonde warf noch einen Blick auf eine große Palme, die am Ende des Ganges stand und im nächsten Moment wurde er von dem Rothaarigen in seine Wohnung hineingebeten. Er betrat sie mit ein wenig Ehrfurcht, weil seine Wohnung im Gegensatz viel mickriger aussah, ganz abgesehen von dem Haus und den schrecklichen Nachbarn, von denen es hier wahrscheinlich entweder kaum welche oder wenn, dann nette und ruhige gab... Tja, nicht jeder war eben ein Glückspilz. "Darf ich dir deinen Mantel abnehmen...?" Doch heute war /er/, Chiaki, einer... Er lächelte still in sich hinein, während ihm der Lehrer seine Oberbekleidung gentleman-like abnahm und auf einen Bügel in die Garderobe hängte. "Wir gehen am Besten ins Wohnzimmer, dort ist ein großer Tisch und genug Platz für...", Chiaki hob fragend seinen Kopf, als Herr Shikaidou an dieser Stelle des Satzes eine Pause machte, "...die Geschichtsaufgaben." Der Lehrer lachte kurz und legte einen Arm um Chiakis Schultern, um ihn in das eben angesprochene Zimmer zu führen. Die Augen des Jüngeren waren groß und rund geworden, als er sich derweil die Einrichtung der Wohnung genauer ansah: Hatte man denn als Lehrer so ein riesiges Gehalt, dass man sich /solche/ Möbel leisten konnte?! Unfassbar... Chiaki hatte insgeheim einen weiteren Beruf zu seiner Liste hinzugefügt, die es wert waren, gelernt oder studiert zu werden... "Machs dir ruhig bequem!", forderte der Ältere Chiaki auf, sich zu auf die Couch zu setzen. Der Blonde tat, wie ihm geheißen und bekam kurzzeitig ein leichtes Flattern im Bauch, als sich Herr Shikaidou genau neben ihn setzte. "Ihre Wohnung ist toll...", meinte er leise, um die Stille, die sich im Raum ausgebreitet hatte, zu durchschneiden. Herr Shikaidou nickte und meinte: "Ich hab sie erst einige Monate, zuvor wohnte ich woanders und hatte einen längeren Weg bis zur Schule. Ich habe ein wenig gespart und mir schließlich diese Wohnung hier gekauft... – Aber das interessiert dich sicher überhaupt nicht...", unterbrach sich der Lehrer selbst. "Nein! Ich meine... ich... ähm...", Chiaki verhedderte sich in seinem hilflosen Stottern und bekam die Stimme in seinem Kopf nicht mehr heraus, die pausenlos sagte: "Das ist peinlich, das ist peinlich, das ist peinlich!!" Herr Shikaidou drehte seinen Kopf zu dem Blonden und lächelte ihn an. Der Andere fühlte sich, als würde gerade ein Schalter in ihm umgelegt werden, der seine Gesichtsfarbe von "normal" in "tiefstes rot" änderte... Gott, wie oft war er heute schon in der Gegenwart des Lehrers errötet?! War es nicht einfacher, wenn er einfach so blieb und nicht immer wieder seine blasse Farbe zurückbekam?! "Du bist ein süßes Ding... weißt du das?" Chiaki hob beide Augenbrauen und spürte sein Herz im Halse pochen. Diese Worte hatte er sich nicht gerade eingebildet, oder?! Uaaagh! Auch wenn Herr Shikaidou wahrscheinlich nur das eine wollte – er sagte so nette und süße Sachen, dass ihm Chiaki einfach nicht widerstehen konnte... So etwas hatte noch nie jemand zu ihm gesagt...! "Ähm..." Chiaki erwiderte mit einem zuckersüßen Lächeln und versuchte, ein wenig Abstand zwischen sich und den Lehrer zu bringen. Ihm wurde langsam ziemlich heiß... und das konnte ihm nur zum Verhängnis werden. Doch Herr Shikaidou rückte sofort auf und saß schon wieder so nah bei ihm... sein Bein berührte fast den Oberschenkel und das nackte Knie des Blonden... und ließ diesem immer mehr die Röte ins Gesicht steigen, als er das bemerkte. Er lächelte noch breiter – aber auch eine Spur hilfloser – da er nicht wusste, was er machen sollte. Einerseits war diese enorme Nähe doch was Feines – seinem Körper gefiel es ja auch! – aber das war ja gerade das Problem!! Wenn der Rothaarige herausfinden würde, dass er eigentlich ein Junge war, dann... "He-Herr... Shika...idou...", stotterte Chiaki unbeholfen und starrte in die roten Rubine, die ihm immer wieder näher kamen, kaum hatte er sich ein Stückchen von ihnen entfernt. Er spürte die Armlehne der Couch im Rücken und riss seine Augen noch ein Stückchen weiter auf. Oh-oh... das war überhaupt nicht gut... Nun rückte der Lehrer noch dichter zu ihm und näherte sich nun auch mit seinem Gesicht dem des Jüngeren. Doch bevor er dazu kam, etwas zu tun... was auch immer... hatte Chiaki in letzter Sekunde seinen Geschichtshefter aus seinem Rucksack gezogen, der vor der Couch lag, und ihn zwischen ihre Gesichter geschoben. Mit großen Kulleraugen starrte er auf die gelbe Pappe des Schnellhefters und klimperte ein paar Mal mit den Wimpern. Stille. Langsam ließ er den Hefter sinken, um zu sehen, was der Rothaarige machte. Kaum konnte er die Rubine sehen, blitzen diese schalkerfüllt auf und der Lehrer riss Chiaki die Pappbarriere aus der Hand, um sich auf ihn zu stürzen. Der Blonde schrie angsterfüllt auf, doch Herr Shikaidou hatte sich nur über ihn gebeugt. "Hab ich dir Angst gemacht...?", fragte er grinsend. Chiaki atmete tief durch und wusste nicht, ob es besser war, mit dem Kopf zu schütteln oder zu nicken... Klar hatte er Angst gehabt – aber das konnte er dem Lehrer doch nicht auf die Nase binden! Und schon gar nicht, wenn der ihn auch noch so schelmisch fragte! Also beließ er es dabei, erstmal kräftig zu schlucken und dann vorsichtig nachzufragen, ob sie jetzt Geschichte üben könnten... >>Das kleine Ding will nicht nur was von mir... sie ist ganz vernarrt in mich...! Schritt eins: Suchen von Körpernähe – erfolgreich. Die krieg ich ganz schnell...<< Herr Shikaidou erhob sich wieder und half auch dem Blonden auf, indem er eine Hand auf seinen Rücken legte und ihn sanft anhob. "Klar können wir jetzt Geschichte üben... dazu bist du schließlich zu mir gekommen, nicht wahr...?" Chiaki sah ihn dankbar an und lächelte wieder. Diese Aktion gerade eben war ihm ziemlich in die Glieder gefahren, aber das wollte er sich nicht anmerken lassen. Am besten er vergaß nicht die Tatsache, dass er gerade bei seiner heimlichen Liebe im Wohnzimmer auf der gemütlichen Couch saß... und mit dieser, also mit der heimlichen Liebe, schon unheimlich viel Körperkontakt hatte – wenn auch auf ziemlich merkwürdige Art. Jetzt musste er sich auf die Schule konzentrieren und versuchen, in Geschichte gut mitzukommen. Zwar war ein bisschen dumm stellen auch von Vorteil – extra Nachhilfeunterricht – aber im Großen und Ganzen wollte er die Thematik schon verstehen und nicht wie ganz bescheuert dastehen. Da würde er ja das Klischee "Blond, blauäugig und blöd!" vollends erfüllen. Und das wollte er nun auch nicht unbedingt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)