Cross the Line von abgemeldet (Vom Boy zum Girl) ================================================================================ Kapitel 6: Ein Geheimnis ------------------------ Unmoralisch... was war das schon?! Wie konnte man das allumfassend definieren? Chiaki konnte es nicht, auch wenn er sich noch so große Gedanken um dieses Thema machte. Gerade jetzt, wo er kurz davor war, nicht nur seinen Lehrer auszuspionieren, sondern auch noch seine neuen Mitschülerinnen, die sich so liebevoll um ihn kümmerten, zu hintergehen, nur um sein egoistisches Ziel, nämlich Hijiri näher zu kommen, erreichen zu können. War das unmoralisch, war das Dummheit? Oder einfach nur die verzweifelte Tat eines Jungens in Mädchenkleidern, der gerade per Gegensprechanlage von Herrn Shikaidou in das Haus hineingelassen wurde; in seiner heute etwas größeren Tasche befand sich unter anderem eine kleine digitale Videokamera, die er von den Mädchen aus seiner Klasse bekommen hatte, mit der Aufgabe, sie so bei ihrem Lehrer zu verstecken, dass sie einen guten Blick auf alle Geschehnisse hatte, aber selber nicht zu sehen war. Hörte sich leichter an, als es war. Er musste einen günstigen Moment abpassen, wenn Shikaidou gerade auf der Toilette war und musste dann sehr fix sein. Er war unglaublich aufgeregt. Nicht nur wegen seiner bevorstehenden Tat, sondern allgemein auf den Abend. Er war ohne Frage pünktlich und er würde bestimmt auch wieder gut verstehen, was sein Lehrer ihm erklärte, doch darum ging es ihm gar nicht: Er wusste nicht, ob diese Nachhilfestunde genauso wie die erste ablaufen würde - also mit Annäherungen und so weiter. Was war, wenn alles nur einmalig gewesen war? Er wollte so gern wieder... Hijiris Atem ganz nah an seinem Gesicht spüren. Sein guter Duft stieg ihm schon jetzt in die Nase und brachte ihm leichte Bauchschmerzen aufgrund seiner wahnsinnigen Aufregung. 'Ganz ruhig, Chiaki. Das hier ist kein Date und du bist kein Mädchen, was sich vor lauter Bammel ins Höschen macht. Obwohl... ach verdammt!' Da war ihm doch ganz entfallen, dass er gerade in einem kurzen Jeans-Rock herumlief. Dazu ein schwarzes Top und Strümpfe, die bis über seine Knie reichten. Mädchen nannten so etwas Over-Knees. Über seine Unterwäsche wollte er gar nicht erst nachdenken. Er fühlte sich nackt, auch wenn er natürlich keinen Tanga trug - das würde wirklich zu gewagt sein. Immerhin... hatte er zwischen seinen Beinen etwas mehr als ein Mädchen. Das würde reichlich komisch aussehen. Er hatte sich zwar schon so ein Stückchen Stoff gekauft, doch er würde so etwas wohl nur noch unter einer Hose tragen, denn an seinem ersten Schultag hatte er auch bemerkt, dass es etwas "zu" luftig gewesen war. Doch alle seine Gedanken waren auf einmal zerstreut, als Hijiri ihm die Wohnungstür öffnete und ihn hereinbat. Als er in der Wohnung seine Angebeteten stand, fühlte er sich erst total deplatziert, doch als ihm der Rothaarige eine Hand auf die Schulter legte und ihn ins Wohnzimmer führte, fühlte er sich gleich ein bisschen besser. Hijiris Hand war warm und prickelte auf seiner nackten Haut. Unvergleichlich... und einfach nur der Wahnsinn! "Mach es dir gemütlich, ich hole nur schnell meine Unterrichtssachen." Chiaki blieb etwas perplex im Raum stehen und genoss den süßen Rausch des Nachklingens von Hijiris Berührung. Doch fast im selben Moment wurde sein Gehirn wieder klar und er dachte schon daran, die Kamera irgendwo zu verstecken. Denn das /musste/ er tun. denn wenn er das Aufnahmegerät nicht hier bei seinem Lehrer positionieren würde, dann könnten seine Mitschülerinnen Verdacht schöpfen. Wenn er sie aber hier in Hijiris Wohnung zwar aufstellte, aber kein gutes Bild hatte, war er ja nicht daran schuld... und war aus dem Schneider. Und konnte sich auf wichtigere Dinge konzentrieren: Hijiris Duft. Wie frisch gepflückte Walderdbeeren... dieser Geruch lag überall hier in der Luft. Und es machte Chiakis Hormone rasend vor Verlangen! "Du stehst ja immernoch hier... so ganz allein." Bevor Chiaki den gewissen, leicht angedeuteten Unterton in Hijiris Worten deuten konnte, meinte der Ältere schon weiter: "Setz dich zu mir auf die Couch. Wie gesagt - dort ist es sehr gemütlich..." "Dankeschön." Chiaki setzte sich, immernoch etwas unsicher, und stellte seine Tasche dicht neben sich. Einerseits um ein bisschen Sicherheit zu erlangen und andererseits sollte Hijiri nicht irgendwie auf die Idee kommen, vielleicht in seiner Tasche herumzustöbern. Konnte ja sein, dass er so etwas nebenberuflich machte... Chiaki lachte ob seiner kuriosen Gedanken und erntete eine hochgezogene Augenbraue und einen fragenden Blick von seinem Schwarm. "Hab ich dir heute schon gesagt, dass du wahnsinnig gut aussiehst?" Die Gesichtsfarbe Chiakis wechselte augenblicklich in karminrot und er hustete gespielt, um seine Verlegenheit zu vertuschen. "Nein, das haben Sie noch nicht... danke." Chiaki bemerkte leicht panisch, dass er sich ungewöhnlich oft schon an diesem Abend bedankt hatte. Doch er bemerkte das natürlich erst viel zu spät... Hoffentlich war es Herrn Shikaidou noch nicht aufgefallen, das wäre ziemlich peinlich - zumindest empfand es Chiaki so. "Wie hast du dich denn mittlerweile in deine Klasse eingelebt? Und wie kommst du in den anderen Fächern zurecht?", erkundigte sich der Rothaarige. Chiaki atmete auf und war ziemlich froh, dass ihr Gespräch sich nun erstmal um die Schule drehen würde, und nicht um solche anzüglichen Themen... "Also die Mädchen sind alle sehr nett... mit den Jungs hab ich mich noch nicht weiter beschäftigt. Und ansonsten hab ich in den Schulfächern überall guten Anschluss gefunden. Naja, aber Geschichte macht mir leider immernoch Schwierigkeiten." Von wegen 'leider' - das war die einzige Möglichkeit, Hijiri auch außerhalb der Schule zu treffen, ohne dass es auffiel! Wenn ihr diese Chance nicht mehr nutzen könnte, dann wäre es ja noch schwieriger, an den Rothaarigen heranzukommen. Vor allem wo seine Beschützerinnen - also seine Mitschülerinnen - sich um ihn scharen würden, um ihn vor dem perversen Lustmolch zu schützen. Dabei wollte er doch gar nicht beschützt werden - er wollte in die Fänge des seinetwegen gerne dauergeilen Lehrers gezogen werden und es /genießen/!!! Was war denn so schwer daran zu verstehen?! "Das freut mich zu hören..." Chiaki hoffte, sich nicht zu täuschen, indem er Hijiris Blick zweifelsfrei als lüstern deutete. Doch er glaubte im gleichen Moment wieder, dass ihm seine Phantasie einen Streich spielte. Warum sollte Herr Shikaidou jetzt gerade /ihn/ verlangend ansehen?! Oder sein weibliches Pendant, wenn man es genau nahm. Chiaki blickte an seinem Körper herunter und schluckte trocken, als er bemerkte, dass er sich so unbedacht hingesetzt hatte, dass sein Rock nun noch weniger seine Beine, speziell die Oberschenkel, bedeckte und man sogar schon ein Stückchen Stoff seiner Hotpants sehen konnte. Schnell rückte er den Stoff zurecht und konzentrierte seinen Blick peinlich berührt auf die Tischplatte des großen Couchtisches. "Hmmm, also meinetwegen hättest du das nicht machen müssen." Dieser Bemerkung seitens des Lehrers brachten Chiaki völlig aus dem Konzept und er schwieg, wusste einfach nicht, was er darauf antworten sollte. Das war so eine offene Anmache... das kannte er nicht und so etwas hatte auch noch niemand zu ihm gesagt. Wieso machte Herr Shikaidou das?! War er etwa wirklich so ein perverser Lehrer, vor dem ihn die Mädchen gewarnt hatten? Und war er wirklich so skrupellos, dass er so offen provozierte und keinen Hehl daraus machte? Hatte er denn keine Angst, verpfiffen zu werden? Oder nutzte er die scheinbare Angst seiner 'Opfer' aus, die gerade neu an der Schule waren und sich schnell einschüchtern ließen? "Entschuldigung, aber ich geh mal schnell auf Toilette", murmelte Chiaki, um erstmal aus der Gefahrenzone zu kommen. Hijiri zeigte undurchdringend lächelnd auf eine Tür und ließ den Blonden erstmal von dannen ziehen. Dieser nahm natürlich seine Tasche mit... man konnte ja nie wissen. Und wenn er im Bad einen guten Platz fand, wo er die Kamera positionieren konnte, sodass Hijiri sie nicht fand, konnte er den Mädels ja immernoch sagen, dass er keinen besseren Platz finden konnte, beziehungsweise nicht die Chance dazu hatte, die Kamera an einem lukrativeren Platz zu installieren. Seufzend ließ er sich auf dem Klodeckel nieder und stützte den Kopf in die Hände. Die Ellenbogen hatte er auf seine Oberschenkel gestützt. Er war irgendwie ziemlich fertig, obwohl ihn Hijiris Berührung auf seiner Schulter vor ein paar Minuten noch in Ausnahmezustand versetzt hatten. Nun hatte er den Kopf auf einmal wieder voll mit schlechten Gedanken. Er hatte Angst... und war unentschlossen. Und er wollte einfach nicht glauben, dass Hijiri Shikaidou ein schlechter Mensch war, der Mädchen - insbesondere Schülerinnen - nicht gut behandelte, nur weil er sich in einer Machtposition ihnen gegenüber befand. In so einen Mann konnte er sich doch nicht verliebt haben, oder? Aber warum waren dann diese Playboy-Sprüche des Rothaarigen so eindeutig und offensichtlich, sodass sie kaum Luft zum Atmen ließen, wenn er sie zu ihm sagte? Chiaki versuchte, sich wieder zu fassen, atmete tief durch, stand auf und betätigte die Toilettenspülung, damit sein Lehrer auch wirklich dachte, dass Chiaki auf dem Lokus gewesen war. Sonst wurde er vielleicht noch misstrauisch und dachte sonstwas von ihm. Vielleicht tat er das ja schon, aber der Blonde wollte es nicht darauf ankommen lassen. "Da bin ich wieder", meinte er mit einem gewinnenden Lächeln, was er ganz hinten in seiner Trickkiste gefunden hatte und setzte sich wieder neben den Rothaarigen, "fangen wir jetzt mit dem Unterricht an?" "Wenn du dich noch kurz gedulden würdest... ich müsste auch noch einmal auf Toilette." Als Hijiri aufstand, kam es Chiaki vor, als hätte die Hand des Lehrers mit Absicht sein Knie gestreift. Er spürte einen wohligen Schauer über seinen Rücken laufen und stellte aber sofort wieder seine Sinne auf seine Mission: Kamera verstecken, sodass sie zwar das Zimmer filmte, als das wichtigste später nicht auf dem Film zu sehen war - nämlich er und Shikaidou. Wie er von Rikumi erfahren hatte, handelte es sich bei der Kamera um ein Gerät, welches nur Bild aufnahm, keinen Ton. Das kam ihm natürlich sehr gelegen, denn falls sich etwas zwischen ihm und Hijiri ereignen sollte - wozu es eh niemals kommen sollte, außer dann, wenn er sich unbedingt enttarnen wollte - konnte man sie weder sehen noch hören, wenn sie es gleich im Wohnzimmer taten. Argh! Und warum mussten seine Gedanken so schnell in eine bestimmte Richtung abschweifen, wo er sich doch auf andere Dinge konzentrieren musste?! Mit einem bestimmten Kopfschütteln entfernte er alle behindernden Gedanken aus seinem Kopf und überlegte nun krampfhaft, wo er die Kamera am besten verstecken konnte. Das kleine Ding war gerade mal fünf Zentimeter lang und auch nicht viel mehr breit und hoch. Eine richtige, kleine Pocket-Kamera, perfekt für Spionage oder eine Beweisaufnahme. Schließlich entschied sich der Blonde, das kleine Ding, welches auch noch wasserdicht war, ganz geschickt in einen Blumentopf einzugraben, sodass nur noch die Linse über den Rand des Topfes heraus lugte und perfekt von den Blättern der Pflanze verdeckt wurde, sodass sie auch nicht beim Gießen auffallen würde. Natürlich vergaß er "ganz ausversehen", sie anzuschalten... so war schon einmal der erste Tag gesichert und er hatte eine gute Ausrede für seine Mädels: Er war ja so aufgeregt...! Und das stimmte ja sogar. Er war genau im richtigen Moment fertig und begab sich gerade wieder auf den Rückweg zur Couch, als der Riegel der Badezimmertür von seinem Lehrer aufgeschoben wurde und dieser heraustrat. Er lächelte ihm zu und beide setzten sich wieder auf die gemütliche Couch. Chiaki war fast schon überrascht, als keine weiteren Anzüglichkeiten fielen und sie direkt mit dem Nachhilfeunterricht begannen. Irgendwie schade... doch es war schon schön genug, überhaupt etwas Zeit mit seinem Lehrer zu verbringen. Wer konnte das schon von sich behaupten? Gut, mal abgesehen davon, dass das vielleicht gar nicht so viele wollten - hätten sie einen Lehrer wie Shikaidou würde die Lage ganz anders aussehen... Nach einer guten Stunde rauchte Chiakis Kopf bildlich und die Kapazität seines Gehirns war fast vollständig ausgenutzt worden. Da ging nichts mehr hinein an Wissen. Er hatte zwar alles ganz gut verstanden, doch er stellte sich lieber ein bisschen dümmer als er war, das konnte nie schaden... und einige Stunden Nachhilfe mehr waren da natürlich auch drin. Sie saßen beide noch auf dem Sofa und hatten ein lockeres Gespräch über die Schule begonnen. Es war mehr Smalltalk als irgendetwas besonderes, aber Chiaki fühlte sich trotzdem wohl und genoss jedes Wort, was Herr Shikaidou mit seiner tollen Stimme nur für ihn sprach. "Sag mal, Chiaki?" "Ja, Herr Shikaidou?" "Denkst du, du könntest etwas für dich behalten?" Chiaki sah den anderen etwas verwirrt an, weil dieser so schnell das Thema in eine andere Richtung gewendet hatte, doch er nickte langsam und meinte: "Ich denke schon. Bei mir sind Geheimnisse sicher." Würde ihm Hijiri jetzt etwas anvertrauen, was sonst keiner oder nur sehr wenige wussten? Chiaki fühlte sich irgendwie stolz und ein bisschen geehrt. "Gut, dann wird das unter uns bleiben", meinte der Rothaarige leise, weil sich sein Gesicht schon direkt vor Chiakis befand und er im nächsten Moment dem Jungen seinen ersten Kuss raubte. Der Jüngere keuchte überrascht auf und verkrampfte sich komplett - er war einfach zu überrascht und überrumpelt, um besser reagieren zu können. Das war so... plötzlich! Und fühlte sich so gut an! Die Schmetterlingkolonne in seinem Magen war wie auf Drogen und bescherte ihm ein ganz irres Kribbeln. Dort wo Hijiris Zunge seine eigene berührte, spürte er Stromschläge von Lust und Verlangen in seinem Innersten, ihm wurde bei jedem Zungenschlag heißer... Wenn dieser Kuss noch sehr viel länger ging, starb er entweder an Luftmangel oder an der Hitze, die seine Wangen zum Pochen brachte. "Mmmh!", seufzte er ungeschickt in den Kuss hinein und stemmte sich schwach gegen die Brust des anderen. Er atmete schnell und senkte seinen Kopf, als er sich von dem Größeren gelöst hatte. Nur nicht noch einmal in sein Gesicht schauen, das war seine Devise für die restliche Zeit, die er heute noch hier sein würde. Sein erster Kuss... hatte ihm Appetit auf mehr gemacht. Als er bemerkte, wie /sehr/ es ihm Appetit gemacht hatte, stockte seine Atmung und sein Blick glitt ganz unaufmerksam zu seiner Körpermitte. Sein Mund wurde mit einem Mal trocken, als er das Malheur sah: Sein kleiner Freund, der durch das Tragen von Kleidern leider nicht verschwand, hatte sich dazu entschlossen, gerade jetzt der Welt zu zeigen, dass er ganz groß sein konnte - und das sah man durch den Stoff seines Jeans-Rocks! Wie konnte er denn das jetzt verstecken?! 'Gar nicht!', entschied sein Gehirn und entgegen seines Willens stand Chiaki gehetzt auf und packte schnell seine Tasche, um mit ihr in den Korridor zu rennen. Er zog seine Schuhe in Windeseile an und verabschiedete sich mit einem knappen "Auf Wiedersehen" von Hijiri, der immernoch ziemlich perplex auf seiner Couch saß und sich noch nicht bewegt hatte. Chiaki war einfach viel zu plötzlich aufgestanden als dass er die Blonde hätte aufhalten können... 'Warum gerade jetzt?!' Das war doch irgendwie total unfair! Chiaki war fast den Tränen nahe, als er nun wieder auf der Straße stand. Zwar war er nun in sicherer Entfernung von seinem Schwarm, sodass dieser nicht mehr sehen konnte, was sich da in Chiakis unteren Körperregionen regte; er hatte auch die Kamera gut verstecken können, doch erstens konnte er nun nicht mehr bei Hijiri sein und zweitens wusste er nicht, wie er seinem Lehrer das nächste Mal wenn sie sich sahen wieder in die Augen sehen sollte. Zwar war nun erstmal Wochenende und er hatte Zeit, um über alles nachzudenken, doch trotzdem... er wusste schon ziemlich sicher, dass ihm nichts einfallen würde. Viel mehr würde er von dem Kuss träumen, den er und sein Lehrer hatten. Aber vielleicht gab sich Herr Shikaidou damit zufrieden, wenn er ihm sagte, dass er einfach zu aufgeregt gewesen war, weil es nun mal nicht jeden Tag passierte, dass man von dem Lehrer geküsst wurde, in den man sich auch noch verliebt hatte. Letzteres würde er ihm natürlich nicht unter die Nase reiben! Und er würde ihm versichern, dass er es nicht weitersagen würde. Er kam auf die Idee beziehungsweise sein Pflichtbewusstsein erinnerte ihn daran, dass er den Vorfall wohl auch den Mädchen aus seiner Klasse - seinen Verbündeten - berichten müsste. Er müsste ja noch gar nicht sagen, dass er vergessen hatte, die Kamera anzuschalten, denn sie wäre nun sowieso über das ganze Wochenende gelaufen und so lange hätten die Batterien nicht gehalten. Es war effektiver, sie erst in der nächsten Nachhilfestunde anzuschalten, sodass sie mehr Material hatten - oder auch nicht. Denn das einzige, was sie zu sehen bekommen würden, wäre das terracottafarbene Innere des Blumentopfes, welches die Linse der Kamera im Bild hatte. Tragisch...! Chiaki kicherte. Der Schock war inzwischen schon wieder aus sämtlichen Gliedern gewichen und auch ein bestimmtes Glied hatte sich wieder beruhigt. Schließlich war es etwas frisch nur mit einem Rock und diesen Hotpants bekleidet... Er nahm sich vor, beim nächsten Mal bestimmte Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, bevor er zu Shikaidou ging. Vielleicht konnte er sein bestes Stück abbinden, sodass es bei Erregung nicht /so/ deutlich zu sehen war, wie heute. Eine kleine Abzeichnung unter einem Rock oder einer Hose war vielleicht nicht so aufsehenerregend, aber heute war er wirklich unvorsichtig gewesen! Hoffentlich hatte Herr Shikaidou nicht dorthin gesehen, auch wenn er es ganz einfach hätte tun können, schließlich war er direkt vor seinem Lehrer aufgestanden und hatte ihm eine gute Möglichkeit gegeben, in seinen Schritt zu sehen. Er wünschte sich eine göttliche Fügung, die ihn aus der Misere zog und gleich noch eine dazu, die bewirkte, dass das, was gerade eben geschehen war, so wenig schlimme Auswirkungen hatte wie nur möglich. Das war doch nicht zuviel verlangt, nicht? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)