Luna Lovegood und der Halbdementor von Xandro (1. Die Geister (die ich rief)) ================================================================================ Kapitel 1: Die Geister (die ich rief) ------------------------------------- „AAAAAAAAAAHHHH!!!!!!!!” Wie eine Stichflamme bohrte sich der Schrei ihrer Mutter in die Ohren des jungen Mädchens. „Mum!” brüllte sie verzweifelt. Aber ihre eigene Stimme hallte an den Wänden wieder. Hier war niemand. Trotzdem hörte sie die Stimme ihrer Mutter laut und deutlich. Aber das Mädchen war alleine, allein in einem Raum, der rundherum aus alten Steinen. Sie war alleine. Alleine mit den Todesschreien ihrer Mutter. Luna Lovegood schreckte aus ihrem Albtraum auf. Geschockt atmete sie die warme Zimmerluft ein. Dies beruhigte sie. „Nur ein Traum.”, flüsterte sie sich selbst zu. Aber es war furchtbar. Sie hatte ihre Mutter um Hilfe schreien hören. Aber das war doch unmöglich. Ihre Mutter war doch tot. Und wenn nun ihr Geist in Gefahr war? Ihre Seele? Stumme Tränen rannen über ihre Wangen. Luna vergrub ihr Gesicht in den Armen. Nein, jetzt wollte sie nichts sehen! Und bloß nicht auf die Kommode sehen, wo ein Bild ihrer Mutter stand und sie ihr von dort fröhlich zuwinkte. Luna konnte später nicht mehr sagen, wie lange sie da leise vor sich hin geweint hatte. Ihr kam es vor wie Stunden. Aber sicherlich waren es nur wenige Minuten, denn noch immer war draußen dunkel, als sie ihre Bettdecke zur Seite schlug und sich ins Bad aufmachte. „Sag mal, was machst du denn so früh am Morgen?”, fragte sie ein Bild an der Wand. Es war das Portrait ihres Großvaters. Dem Gründer des Klitterer. Er hing im Flur, der Lunas Schlafzimmer zum Bad trennte. Meist sagte er nichts und schaute nur streng aus seinem Rahmen heraus. Aber hin und wieder kam es doch vor, dass er etwas von sich gab. Meist wenn ihn etwas besonders freute oder verwunderte. Diesmal war es Verwunderung und auch unverkennbar eine Spur von Wut. „Ich kann nicht mehr schlafen, Großvater.”, murmelte Luna nur. Dann war sie auch schon weiter und öffnete die Tür zum Bad. Sie betrachtete sich im Spiegel. Dicke Ringe zeichneten sich unter ihren ohnehin schon großen Glubschaugen ab. Luna zog eine kurze Grimasse. Sie hasste ihre Augen. Und ihre Müdigkeit verhalf ihr nicht gerade zu einem besseren Aussehen. Luna seufze. Die 11-jährige klatschte sich kaltes Wasser ins Gesicht und merkte, wie die Lebensgeister langsam in ihr geweckt wurden. Etwas erfrischter ging sie wenig später in die Küche. Dort standen ein noch heißer, dampfender Tee und zwei belegte Brote. Ihr Vater war also schon weg. Für Luna war dies nichts Neues. Oft stand er sehr früh auf und ging zur Arbeit. Luna verstand es. Immerhin war ihr Vater Chef des Magazins „Der Klitterer” und als solcher musste er immer früh raus. Luna war stolz auf ihren Vater. Auch wenn er wegen seiner Arbeit nicht so viel Zeit hatte. Immerhin half er mit die Wahrheit zu zeigen, die viele andere Zeitungen nicht schrieben. Verträumt schlürfte sie in ihrem Tee und hätte ihn fast wieder ausgespuckt. Eine Eule saß vor dem Fenster und sah sie mit großen Augen an. Aber das war nicht der Grund, der Luna's Herz schneller schlagen ließ. In ihrem Schnabel hielt sie einen Brief. Schnell lief sie zum Fenster und öffnete es. Die Eule flog herein und landete direkt auf dem Tisch. Luna nahm ihr den Brief ab. Er trug ihren Namen und war, ihr Herz machte einen Hüpfer, von Hogwarts. Hogwarts! Die Schule für Zauberei und Hexerei! Mit zittrigen Fingern öffnete sie den Brief und fing an zu lesen. HOGWARTS-SCHULE FÜR HEXEREI UND ZAUBEREI Schulleiter: Albus Dumbledore Sehr geehrte Miss Lovegood, wir freuen uns Ihnen miteilen zu dürfen, dass sie in Hogwarts, der Schule für Zauberei und Hexerei aufgenommen werden. Beigelegt finden sie eine Liste aller benötigten Bücher und Ausrüstungsgegenstände. Das Schuljahr beginnt am 1. September. Wir erwarten Ihre Eule spätestens am 31 Juli. Mit freundlichen Grüßen Minerva McGonagall Stellvertretende Schulleiterin Luna holte das zweite Blatt hervor. Es war, wie sie schnell erkannte, recht informativ. Uniform: Im ersten Jahr benötigen die Schüler: 1. Drei Garnituren einfache Arbeitskleider (schwarz) 2. Einen einfachen Spitzhut (schwarz) für Tagsüber 3. Ein Paar Schutzhandschuhe (Drachenhaut o.Ä.) 4. Einen Winterumhang (schwarz) mit silbernen Schnallen Bitte beachten sie, dass alle Kleidungsstücke der Schüler und Schülerinnen mit Namensschildern versehen sind. Luna schüttelte den Kopf. Nur schwarz? Das war doch langweilig. Aber dann weiteten sich ihre Augen, als sie die Bücherliste sah. Sie war schrecklich lang. Schulbücher: Die Schüler sollten jeweils ein Exemplar der folgenden Werke besitzen: - Miranda Habicht: Lehrbuch der Zaubersprüche, Band1 - Bathilda Bagshot: Geschichte der Zauberei - Adalbert Schwahfel: Theorie der Magie - Emeric Wende: Verwandlung für Anfänger - Phyllida Spore: Tausend Zauberkräuter und Pilze - Arsenius Bunsen: Zaubertränke und Zauberbräue - Gilderoy Lockhart: Trips mit Trollen - Gilderoy Lockhart: Tanz mit der Todesfee - Gilderoy Lockhart: Gammeln mit Guhlen - Gilderoy Lockhart: Ferien mit Vetteln - Gilderoy Lockhart: Abstecher mit Vampiren - Wanderung mit Werwölfen - Ein Jahr mit dem Yeti Darum war die Liste so lang gewesen. Es waren sämtliche Werke von Gilderoy Lockhart drauf. Ihr Vater würde begeistert sein. Lockhart war oft im Konkurrenzblatt, in der „Hexenwoche”. Und jetzt brauchte sie so viele Bücher von ihm. Luna konnte ihn schon förmlich toben hören. Sie beschloss Lockhart auch nicht zu mögen. Ihr Vater mochte ihn ja auch nicht. Sie starrte aus dem Fenster. Seit dem Tod ihrer Mutter war ihr Vater alles was ihr geblieben ist. Rückblende: Dicke Tränen rannen über ihre Wangen. Ihr Kopf war an den Mann gelehnt, der sich wiederum an ihr festhielt. Die neun jährige Luna und ihr Vater standen vor dem Grab ihrer Mutter. Rundherum standen Freunde und Angehörige. In den Gesichtern stand Trauer und Fassungslosigkeit geschrieben. Warum musste sie dieses Experiment machen? Trauer und Wut packten Mädchen wie heißes Gift und ließ ihren Körper schütteln. Sie spürte, wie die Arme ihres Vaters sie festhielten. Ohne diese Stütze wäre sie wohl zu Boden gesunken. Hemmungslos weinte sie in den Armen ihres Vaters und tränkte seinen Umhang, mit ihren Tränen. „Luna... es tut mir leid.”, säuselte der Wind. Der Wind hatte die Stimme ihrer Mutter. Gegenwart: „„Schuhu!!!” Luna schreckte auf. Die Eule, die den Brief gebracht hatte, stand vor dem Fenster und sah sie mit vorwurfsvollem Blick an. „Oooh....”, sagte Luna und sie ließ den Brief sinken, den sie die ganze Zeit noch immer in der Hand hielt. „Entschuldigung bitte, dich hab ich total vergessen.” Sie lachte und ging auf das Fenster zu, um es zu öffnen. Die Eule fand es wohl gar nicht lustig, denn sie klapperte nun ungeduldig mit dem Schnabel und wollte ganz offensichtlich wieder raus. Dies konnte sie nun endlich auch, denn Luna hatte endlich das Fenster geöffnet und die Eule flog, mit zornfunkelnden Augen davon. Luna schloss das Fenster wieder und heftete ihren Blick wieder auf den Zettel, mit den nötigen Besorgungen. Ferner werden benötigt: - 1 Zauberstab - 1 Kessel (Zinn, Normalgröße 2) - 1 Sortiment Glas- oder Kristallfläschchen - 1 Teleskop - 1 Waage aus Messing Es ist den Schülern zudem freigestellt, eine Eule ODER eine Katze ODER eine Kröte mitzubringen. Die Eltern seien daran erinnert, dass Erstklässler/Innen keine Besen besitzen dürfen. „Ein Zauberstab!”, jauchzte Luna leise. Endlich! Nun würde sie auch einen haben. Aber leider musste sie warten, bis ihr Vater zurück war. Erst dann konnte sie mit ihm besprechen, wann sie die Einkäufe machen würden. Und so lief Luna bis in den späten Nachmittag im Haus herum und wartete auf ihren Vater und hoffte, dass er endlich zurückkommen würde. Mr. Lovegood kam gegen 18 Uhr Abends nach Hause und kam gar nicht mehr dazu sich hinzusetzen. Schon sprang Luna ihn an, ein Stück Papier in der Hand haltend. „Ich habe einen Brief von Hogwarts bekommen!!!” Sie hüpfte herum und warf sich dann ihm um den Hals. „Das... freut mich....”, keuchte ihr Vater mühevoll, denn Luna drückte ihm vor Freude fast die Luft ab. Als sie sich dann von ihm löste, nahm er den Zettel und begann ihn zu lesen. „„Fünf Bücher von Gilderoy Lockhart.”, stöhnte er, als er den Brief sinken ließ. Aber seine Augen strahlten. „Nun ist es also so weit...”, sagte er und strich Luna übers Haar. „Nun wirst du eine richtige Hexe!” Er strahlte nun genauso, wie auch Luna strahlte. Mr. Lovegood legte kurz die Stirn in falten. „Ich glaube ich kann es mir erlauben übermorgen frei zu nehmen. Dann können wir die Einkäufe erledigen. Gegen 23:00 hatte Mr. Lovegood alles organisiert. Er konnte mit Luna am übernächsten Tag in die Winkelgasse um ihre Besorgungen zu erledigen. Er dachte an seine Zeit in Hogwarts zurück. Damals hatte er seine besten Freunde kennengelernt, mit denen er noch heute Kontakt hat. Einige waren sogar in seiner Redaktion. Hoffentlich würde es Luna auch schaffen. Seit dem Tod ihrer Mutter und seiner Frau, hatte sie sich sehr zurückgezogen. Er hatte schon Angst gehabt, dass Luna gar nicht erst nach Hogwarts wollte. Ihre Freude hatte ihn, wenn er ehrlich war verwundert. Aber vielleicht hatten seine begeisterten Schilderungen doch geholfen. Hoffentlich würde sie sich dort auch durchsetzen können. Aber Mr. Lovegood beschloss alles optimistisch zu sehen. Außerdem täte es Luna auch nicht gut, wenn sie mitbekommen würde dass er sich Sorgen machte. Und dies merkte sie schnell. „Mach dir keine Sorgen alter Knabe...”, sagte er zu sich selbst und holte sich ein Butterbier. Zwei Tage später, in der Winkelgasse: Mit großen Augen lief Luna durch die Straße. Ihr Vater trottete hinter ihr her. Sie war schon gegen 4 Uhr morgens aufgewacht und hatte ihn geweckt. Das rächte sich nun bitter. für ihn. Mr. Lovegood hatte schon zigmal einen Wasserzauber in sein Gesicht geklatscht, um nicht einzuschlafen. „Wie schaffen das bloß die Muggel?”, fragte er sich. Nicht nur wegen dem Wasser, das kein Muggel so einfach holen konnte. ER hatte Lunas Sachen allesamt verkleinert in einer Tasche. Sonst wären sie viel zu schwer gewesen. Ganz zu schweigen von der Schlepperei. „Jetzt fehlen noch Zauberstab und Bücher.”, sagte Mr. Lovegood, mit einem Blick auf die Liste. „Lass uns zuerst den Zauberstab kaufen.”, sagte Luna und sah ihren Vater bittend an. Ihr Vater nickte. „Dann gehen wir zu Ollivander.”, sagte er und ging zielstrebig weiter. Luna folgte ihm und bald kamen sie bei einem Geschäft an. „Ollivander - Gute Zauberstäbe seit 382 v. Chr.” Luna blieb stehen. „Oooh, ist das Geschäft aber schon alt.” Sie starrte durch das staubige Fenster. Auf einem verblassten, purpurroten Kissen lag ein einzelner Zauberstab. Die beiden betraten das Geschäft. Luna sog die Luft ein. Fast schien sie zu knistern und ein ganz eigentümlicher Geruch lag in ihr. Luna ließ ihre Augen durch den Laden wandern. „Willkommen!”, ertönte eine Stimme hinter ihr. Die Person kam auf Luna zu. Ein alter Mann, dessen Augen im dunklen Laden zu leuchten schienen. Mehr hörte Luna nicht, denn etwas anderes erregte ihre Aufmerksamkeit. Ein geheimnisvolles leuchten ging von einem der, in Schachteln verpacktem Zauberstab aus. „Ich will gern diesen Zauberstab” sagte Luna und deutete auf die leuchtende Schachtel. Mr. Ollivander sah sie an. „Junges Fräulein sie müssen warten...” „Nein bitte.”, sagte Luna und deutete weiterhin auf den Stab. „Ich will es mit diesem versuchen. Mr. Ollivander guckte etwas befremdet. Aber er ging und reichte ihr den gewünschten Stab. „Schwingen sie ihn”, sagte er und Luna tat, wie ihr gesagt. Luna spürte eine Wärme in ihren Fingern und machte einen Bogen. Goldene Funken kamen heraus.. Von ihrem Zauberstab. Die Gesichter der beiden ungleichen Männer blickten sie überrascht an. „Ich... weiß, dass der Zauberstab in gewisser weise den Zauberer sucht... und findet. Aber so was ist mir...” Mr. Ollivander schüttelte fassungslos den Kopf. Er sah auf Lunas Zauberstab. „Elfenbein und Einhornhaare achteinhalb Zoll, federnd.” Lunas Vater nickte nur. „Das macht 7 Gallonen.”, sagte Mr. Ollivander, als ihr Vater immer noch nichts sagte. Endlich nickte er und reichte Mr. Ollivander das Geld. „Hmmm...”, gab Mr. Ollivander von sich und sah sich Lunas Zauberstab an. „Letztes Jahr wollte ich ihn an einen anderen verkaufen. Dass er jetzt doch seine wirkliche Besitzerin gefunden hat, freut mich für ihn.” „Mich auch!”, sagte Luna glücklich und betrachtete ihren Zauberstab. Seit sie ihn hatte, war es wieder ruhig geworden. Die Tür ging auf und eine kräftig gebaute Frau und ein Mädchen in Lunas Alter wollten gerade eintreten. „Oh Entschuldigung!”, sagte die Frau und wurde so rot im Gesicht, wie ihre und die Haare des Mädchens, waren. „Ich wollte...” Doch Mr. Lovegood unterbrach sie, mit krächzender Stimme. „Nicht schlimm Mrs. Weasley wir sind soeben fertig geworden.” Die Frau, die ihr Vater Mrs. Weasley genannt hatte lächelte. „Dann ist es ja gut.” Sie sah zu Luna runter. „Und du bist Luna?”, fragte sie. Luna sah sie an. „Ja, das bin ich.” Sie lächelte unsicher. „Dann wirst du mit meiner Tochter zusammen im selben Schuljahr sein.”, sagte Mrs Weasley glücklich. Die beiden Mädchen lächelten sich verlegen an. „Wir müssen aber noch los und die ganzen Bücher kaufen.”, unterbrach Lunas Vater und schob seine Tochter in Richtung Tür. Draußen blieb er nach ein paar Schritten stehen und zog Luna in eine Nebengasse hinein. „Was war los!?”, fragte ihr Vater sie. „Hast du nicht das leuchten gesehen?”, fragte Luna ihn verwundert. „Leuchten?” Mr. Lovegood sah sie verdattert an. „Was für ein leuchten meinst du?” „Der Zauberstab hat geleuchtet. Fast als wollte er, das ich ihn kaufe. Mr. Lovegood schluckte. „Lass uns für heute Schluss machen...”, sagte ihr Vater. „Wenn du meinst” Luna zuckte mit den Schultern und sie machten sich auf den Rückweg. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)