Kurzgeschichten von _-Chibichi-_ ================================================================================ Kapitel 3: Alone ---------------- Alone ~Biep Biep Biep~ Wie jeden Morgen klingelte mein Wecker. Ich hasste diesen Ton. Immerhin hieß das für mich dass ich aufstehen musste. Eine Stunde bis die Schule anfängt. Auf Schule habe ich keine Lust. Was erwartet mich da schon. Die grausamsten Menschen die es überhaupt gibt. Mobbing dagegen ist gar nichts. Denn das was sie mir antun ist schlimmer als Mobbing. Ich habe sie schon ein paar Mal angezeigt, aber es interessiert sie doch gar nicht. Vor allem weil man mir nicht glaubt. Sie wurden immer wieder frei gesprochen und ich wurde als Lügnerin dargestellt. Seit 2 Jahren geht das nun schon so. Klar ich sollte vielleicht eine Therapie beginnen, aber meine Angst vor Ärzten und Psychotherapeuten ist groß. Die überwinde ich nicht so einfach. Ich habe ganz einfach gesagt zu viele Phobien. Na ja wohl oder übel muss ich mich langsam mal für die Schule fertig machen. Duschen, anziehen, essen und Zähne putzen. Das dauert nicht länger als eine halbe Stunde. Ich war immer schnell fertig. Na dann mal auf in die Schule. Ich nahm meine Tasche und ging los. Was sie heute wohl wieder machen werden? Eigentlich will ich es gar nicht wissen, aber ich werden es ja mal wieder abbekommen. Also geht es mich ja auch was an. An der Schule angekommen schauten sie mich schon wieder an. Ich machte um die Gruppe, die sich meine Klasse nennt, einen großen Bogen. Sie wissen ja genau warum ich das mache. Ist ja immerhin nichts Neues. Auf einmal entdeckte ich in der Pausenhalle ein neues Gesicht. Ein Mädchen was in meinem Alter sein dürfte. Ob sie wohl nett ist? Die meiste Zeit meide ich ja andere, aber sie ist neu und kennt sich hier noch nicht aus. Vielleicht könnte sie eine Freundin von mir werden. In der Hinsicht dass dies wirklich passieren könnte ging ich zu ihr. „Ähm, hallo. Bist du neu hier?“, ich sprach sie an. Das Mädchen drehte sich um und schaute mich an. „Ja ich bin neu hier. Im Sekretariat war ich schon. Jetzt muss ich nach dem klingeln nur noch mein Klassenzimmer finden.“, erklärte mir das Mädchen. Ich könnte sie ja fragen in welche Klasse sie geht. Vielleicht ist sie ja bei mir in der Klasse. „In welche Klasse gehst du denn? Vielleicht kann ich dir ja sagen wo der Raum ist.“ Ich hätte ja gerne gelächelt, aber mein Lächeln hab ich vor langer Zeit verloren. Um genau zu sein vor 2 Jahren, als das alles anfing. Ich kam damals auch neu auf die Schule und habe gemerkt das Neue hier sehr schlecht aufgenommen werden. „Das wäre ja toll wenn du mir helfen könntest. Ich bin in der Klasse 9d. Weißt du wo ihr Raum ist?“, sie schaute mich hoffnungsvoll an. Klar weiß ich wo der Raum der Klasse 9d ist. Es ist ja immerhin mein Klasse. „Ja ich weiß wo der Raum ist. Ich selbst bin in der 9d. Darf ich erfahren wie du heißt?“, fragte ich sie dann noch. Dann kann ich sie beim Namen nennen. Das ist einfacher. „Das ist ja toll. Oh ja klar darfst du meinen Namen wissen. Ich heiße Misami. Die meisten nennen mich aber nur Misa. Außerdem klingt Misa schöner.“, sagte sie lächelnd, „Und wie heißt du?“ Jetzt war ich dran mich vorzustellen, „Mein Name ist Juleika. Aber ich werde nur Jule genannt. Ist auch kürzer.“, sagte ich zu ihr, „Es freut mich dich kennen zulernen Misami. Würde mich freuen wenn du Jule zu mir sagst. Das machen selbst die Lehrer.“ Misa schaute mich ganz komisch an. Habe ich irgendwas falsch gemacht. Ich nannte sie doch beim Namen. Dann fiel mir auf ich hatte sie Misami genannt. Misa mochte sie wohllieber, aber sie hatte es mir ja noch nicht angeboten. Deswegen habe ich sie ja noch Misami genannt. „Freut mich auch Jule, aber nenn mich bitte auch nur Misa. Das werde ich auch den Lehrern sagen. Ich mag den Namen Misami nicht. Aber leider geben uns die Eltern ja die Namen.“, sagte Misa zu mir. Ja sie hatte Recht. Unsere Namen können wir uns nicht aussuchen. Wir können nur das Beste daraus machen. Ich schaute sie an. „Okay dann nenn ich dich ab jetzt Misa. Und wir können ja wenn es klingelt zusammen zu dem Raum gehen.“, bot ich ihr an. Ich weiß nicht ob sie das Angebot annimmt. Schön wäre es schon. „Klar gerne, Freunde?“, fragte sie lächelnd und streckte mir ihre Hand hin. Ich schaute erst die Hand an und dann sie. Ich habe Angst dass sie dann auch gemobbt wird. Oder das es sogar so schlimm wird wie bei mir. Misa schaute mich fragend an. „Ich will nicht dass du so behandelt wirst wie ich nur weil wir Freunde sind. Es ist bei mir schlimmer als Mobbing.“, erklärte ich Misa. Aber das Lächeln verschwand nicht, auch die Hand hielt sie mir noch hin. „Zu zweit übersteht man dass doch viel einfacher Jule. Gegen uns beide werden sie schon nicht gehen.“ Ich schaute Misa an. Vielleicht hatte sie ja recht. Also nahm ich Misa´s Hand und sagte, „Freunde.“ Misa freute sich, auch ich fand es schön endlich eine Freundin zu haben. Denn jetzt war ich nicht mehr alleine und hatte wen den ich all meine Sorgen erzählen konnte...oder? Ich schaute sie fragend an. Als Misa meinen Gesichtsausdruck sah schaute sie mich lächelnd an. Als ob sie wusste um was es geht. „Jule, wenn du mal ein Problem hast. Du kannst immer zu mir kommen. Dafür sind Freunde da.“, Misa sagte es so als sei es selbst verständlich. Für sie war es anscheinend auch so. „Danke Misa.“, sagte ich leise. Aber so dass Misa es hören konnte. Schließlich war es auch an sie gerichtet. Misa nickte nur. ~Ding Dong~ Na dann mal auf in den Klassenraum. Misa nahm meine Hand damit sie mich unter den ganzen Schülern nicht verliert. Auch mir machte das nichts aus. Denn so zeigt man auch regelrecht dass man befreundet ist. Sogar meine Klasse bemerkte es, aber sie sagten nichts sondern gingen einfach weiter. Wie sie ließen mich in Ruhe? Das ist ja mal was ganz neues. Oder soll dass ein Geburtstags Geschenk für mich sein, das sie mich in Ruhe lassen? Aber das hat sie letztes Jahr doch auch nicht gestört. Im Gegenteil, da war es noch schlimmer. Sie wollten mir sogar meinen Geburtstag vermiesen. Heute sieht es ganz anders aus. Im Unterricht lief alles ab wie immer. Ich sagte kein Wort, was die Lehrer überhaupt nicht mochten, Misa dagegen war richtig gut. Es ist ja nicht so dass ich die Antworten nicht weiß. Ich sage eher wegen meiner Klasse nichts. Denn jedes mal wenn ich was sage fangen sie an zu lachen und das wollte ich mir einfach ersparen. Es verlief alles so wie immer. Bis plötzlich. „So ich habe gehört dass Jule heute Geburtstag hat.“, sagte der Lehrer und schaute zu mir, “Ich wünsche dir alles Gute.“ Misa schaute mich an. Stimmt ich hatte es ihr nicht gesagt. Dann fing sie an zu lächeln und umarmte mich. „Alles Gute zum Geburtstag Jule.“, sagte sie zu mir. Auch noch so dass es die ganze Klasse mit bekam. Vielleicht war dass aber auch gut so. „Danke Misa. Wenn du magst kannst du heute Mittag ja zum Kaffeetrinken vorbei kommen. Außerdem gibt es ganz leckeren Kuchen.“, sagte ich zu ihr. Misa nickte freudig. Dann ging es weiter wie immer. Nach der sechsten Stunde war endlich Schluss. Die ganze Klasse kam an meinen Tisch. Sie versammelten sich um mich herum. Misa sah die Angst in meinen Augen. “Wehe ihr tut ihr was. Dann bekommt ihr es mit mir zu tun.“, sagte Misa zischend zu der Klasse. Was will sie denn alleine gegen die Klasse ausrichten? Eine gegen zwanzig. Das schafft sie doch nie im Leben alleine. Ich weiß ja dass sie mir nur helfen will, aber sie soll sich bitte nicht selbst in Gefahr begeben. Die Klasse aber schaute Misa verwirrt an. Okay sie haben noch nie Kontra bekommen. Irgendwie sah es ja witzig aus. Wie sie da standen und nicht wussten was sie tun sollen. Dann allerdings wurde es ihnen zu blöd und sie gingen. Eigentlich schade so hätte ich sie gerne noch länger gesehen. Ich schaute Misa an. „Danke für deine Hilfe Misa.“, sagte ich zu ihr.“ Ich sagte doch wenn du Probleme hast. Ich bin immer für dich da.“, sagte sie.“ Und jetzt komm. Lass uns die Schule verlassen. “Mit diesen Worten nahm Misa meine Hand und zusammen gingen wir zu mir nach Hause. Wo meine Mutter schon auf mich wartete. Als ich die Tür rein kam wünschte sie mir erst mal alles Gute. Dann aber bemerkte sie Misa. „Oh du hast eine Freundin mitgebracht? Aber sagst du nicht immer dass du keine Freunde auf der Schule hast.“, meinte Mutter schaute mich verwirrt an. “Das ist Misa. Sie ist neu auf der Schule und ich habe mich mit ihr angefreundet. Selbst die Klasse hat mich heute ziemlich in Ruhe gelassen.“, sagte ich. „Ja außer das eine Mal, aber da habe ich sie ja verscheucht.“, sagte Misa lachend. Ja sie hatte die Klasse wirklich verscheucht. Die Situation war schon witzig. Ich hätte nie Gedacht dass meine Klasse so reagiert. „Na dann kommt mal Kuchen essen ihr zwei.“, sagte meine Mutter. Zusammen gingen wir ins Wohnzimmer wo der Kuchen stand. Auf einmal kam ein kleiner Welpe auf mich zu. Ein Husky. Ich schaute verwirrt zu meiner Mutter. „Weil du immer so alleine bist. Die kleine heißt Nima.“, sagte meine Mutter zu mir .Langsam nahm ich die Kleine auf den Arm. „Danke Mama.“, sagte ich und schaute dann zu Misa. „Jetzt habe ich zwei Freunde. Wobei du nicht mit einem Hund zu vergleichen bist.“ Misa musste lachen. „Ja da hast du wohl Recht, Jule. Ich bin nicht mit einem Hund zu vergleichen.“, kam es nur von ihr. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)