Verdrehte Welt von YourCosplayWaifu (Lasst mich hier raus!) ================================================================================ Prolog: Das Leben... -------------------- Prolog ~ Das Leben... Karen Aurora Kaze-Notte, ein 18-jähriges Mädchen, aus dem kleinen Ort Loitsche bei Magdeburg, ja das bin ich. Außer mir wohnen in diesem Örtchen noch Kühe und n paar alte Leute und... ein Zwillingspaar. Die beiden heißen Bill und Tom Kaulitz und bilden sich ganz schön was auf ihren Erfolg in den Charts an. Ich sehe sie kaum noch, doch wenn sie da sind, dann geben sie mächtig an. Besonders Tom ist der Oberangeber unseres Minidorfes und ganz Magdeburg. Der Kerl hat es tatsächlich schon ewig auf mich abgesehen, schon seit der Grundschule ist er hinter mir her. Ich erinnere mich noch genau an den Tag, als ich in die vierte Klasse der Grundschule kam. Prompt natürlich in seine Klasse. Damals konnte man Bill und Tom kaum unterscheiden, sie sahen sich einfach zu ähnlich, doch mit der Zeit hat sich das Styling der beiden immer mehr auseinander gestaltet. Bill ist eher der feminime und zierliche Typ, der sich schminkt, enge Klamotten trägt und pflegt; Stundenlang hab ich ihn da sitzen sehen, einfach nur träumend oder eifrig Texte schreibend. Einfach ein total verträumter und gefühlsvoller Typ, der sich jeden seiner Schritte gründlich überlegt und alles überdenkt. Viele Mädchen schwärmen für ihn, weil sie ihn für den perfekten Freund halten. Immer lieb, freundlich und total romantisch. Andere wiederum, so wie ich etwa, finden sein Styling peinlich und einfach nur übertrieben, als ob er zu einem Mädchen werden wolle. Das exakte Gegenteil von Bill ist wohl sein Zwilling Tom. Er hat sich sehr in Richtung Obermacho und Herzensbrecher entwickelt. Mit seinen weiten Baggys und den übergroßen XXL-T-Shirts immer ein freches Grinsen auf den Lippen und einen Anmachspruch drauf hat er schon einige Mädchen aus Magdeburg in die Kiste bekommen. Er ist genau wie er aussieht, frech, überheblich und einfach für nichts zu gebrauchen. Ein nerviger Macho, der sich so erwachsen fühlt, aber mit seinen Kumpels zu den Kindergarten der Pubertät gehört. Im Großen und Ganzen lässt sich über beide sagen, dass sie nicht gerade zu meinen besten Freunden gehören, eher im Gegenteil. Schon seit der Schulzeit im Gymnasium zoffen Bill und ich uns am laufenden Band, während Tom dagegen immer nur nervend auf Anmachtour ist. Ich habe es geliebt Tom mit einem schlagfertigen Spruch aus dem Konzept zu bringen und Bill mit miesen kleinen Streichen eins auszuwischen. Eigentlich ist es schon fast schade, dass sie nicht mehr zur Schule gehen. Ich hätte ihnen gerne den Rest gegeben. Aber nein, dann kam dieser Produzent, der ihre Band Devilish entdeckt hat. Nun ja für meinen Geschmack ist diese Musik einfach nur etwas für unterbelichtete und dumme pubertierende Mädchen oder für Leute, die absolut keinen Sinn für Musik und Kunst haben. Zu schade, dass es von dieser Sorte Menschen zu viele in Deutschland gibt. Prompt landete die erste Singel, zu meinem Bedauern, auf Platz eins der Deutschen Charts. Nun denn heißt ihre Band jetzt nicht mehr Devilish, wäre ja auch doof mit deutschen Texten einen englischen Namen zu haben, sondern haben einen noch sinnloseren Namen „Tokio Hotel“ gewählt. Zu ihrem großen Glück haben sie eine Fanhysterie in ganz Deutschland, Österreich, der Schweiz und in Frankreich ausgelöst. Über ihre Texte und vor allem die Performance kann ich als geschmackvoller Mensch nur den Kopf schütteln. Ebenso hoffe ich fast darauf, dass sie eines Tages von ihren Groupies mit lautem Gekreische erdrückt werden und einen qualvollen, jedoch vorherzusehenden Tod sterben. Nun kommen wir aber wieder in die Realität zurück. Momentan sind sie, wie ich mit großem Kopfschütteln mitbekommen habe, wieder zu Hause und bereiten ihr neues, zweites grauenhaftes Album vor. Nun ja was man zur Verteidigung des Sängers Bill sagen kann, er hat, Gott sei dank, seinen Stimmbruch hinter sich und trifft nun vielleicht endlich mal die Töne. Und hey, klein Tomü lernt endlich mal mehr als drei Akkorde zu spielen. Wäre ein riesen Fortschritt finde ich. Nun ja es ist so eben Abend geworden und prompt klingelt es wieder an der Haustüre. Klar, dass keiner außer mir aufmachen kann, meine Mutter muss arbeiten um das Geld welches ich für meine Kunst- und Designerschule benötige aufzutreiben. Seufzend stehe ich also auf und schlendere gelassen zur Türe. Bevor ich sie mit einem scharfen Verdacht öffne, sehe ich noch kurz durch den Spion. Genervt seufzend öffne ich die Türe und meine die Augen verdrehend: „Nein! Heute komm ich auch nicht mit Party machen! Sieh’s endlich ein Tom!“ Enttäuscht lässt der Angesprochene den Kopf sinken und versucht es dieses Mal auf die Unschuldsart. Mit bettelndem Hundeblick und Engelszungen meint er total freundlich: „Och bitte Karen! Ich lade dich doch ein!“ Ich schüttele den Kopf und knalle ihm, wie jeden Samstagabend, wenn sie sich in Loitsche befinden, die Türe vor der Nase zu. Seufzend und den Kopf schüttelnd begebe ich mich wieder ins Wohnzimmer, wo ich mich auf den von mir vorgewärmten Sessel fallen lasse und entspannt zu meinem Zeichenblock greife. Mit einigen Strichen und Schraffierungen entsteht nach einiger Zeit ein Bild. Es gefällt mir von der Zeichenart sehr gut, doch das Motiv behagt mir ganz und gar nicht. So hab ich doch wirklich total gedankenverlogen Toms Gesicht mit diesem unwiderstehlichen Hundeblick gezeichnet, welcher mich jetzt bettelnd wie vor ein paar Minuten ansieht. Ich schüttele den Kopf und schiebe das Blatt ganz nach hinten in meine Zeichenmappe, welche schon mit einigen Kleiderentwürfen, Porträten und Comics gefüllt ist. Ich schaue auf die Uhr und bemerkte, dass es schon halb elf ist. Auch die Schmerzen in meinem Nacken bleiben nun, da ich mich nicht mehr konzentriere nicht unbemerkt. Also stehe ich auf und strecke mich erst einmal ausgiebig, massiere mir mit einer Hand den Nacken und beschließe nicht mehr auf meine Mutter zu warten, sondern lieber gleich mein kuschelig-warmes Bett aufzusuchen. Gerade, als ich aus dem Wohnzimmer gehe und die Treppen hinaufsteigen möchte läutet es schon wieder an der Türe. Genervt drehe ich mich um und reiße sie auf. Gegen meinen Erwartungen steht diesmal nicht wieder ein bettelnder Tom vor der Türe, nein... diesmal schaut Bill mich hilfesuchend und beinahe schon panisch an. Ich hebe überrascht eine Augenbraue und setzte einen fragenden Gesichtsausdruck auf. Das wirkt. Stotternd und mit Angst erfüllter stimme stottert Bill mir folgende Worte entgegen: „Karen... b-bitte lass mich rein!“ Zitternd fasst er nach meiner Hand, welche ich angewidert wieder wegreiße und lauthals anfange zu schimpfen: „Was fällt dir ein? Es ist Halb Elf nachts und du wagst es hier zu klingeln, mich anzufassen und um Asyl zu bitten? Ich glaub du hast se nicht mehr alle! Zu viel Alkohol oder was?“ Dann höre ich aus der Dunkelheit da draußen Stimmen, welche in einem bedrohlichen Ton Bills Namen rufen. Sie scheinen ihn zu suchen und zwar nicht, um ihn um ein Autogramm zu bitten. Sie kommen immer näher und panisch schlüpft Bill unter meinem Arm, der ihm den Zugang verwährt hat, hindurch und zieht mich hinein. Schweratmend schlägt er die Türe zu und dreht den Schlüssel im Schloss herum. Verblüfft und gleichzeitig sehr überrumpelt stehe ich da und muss mich erst wieder fassen, bevor meine Standpauke über den immer noch vor Angst zitternden Sänger hereinbricht: „Hast du noch alle Tassen im Schrank? Was du hier gerade fabrizierst nennt sich Hausfriedensbruch und ist strafbar!“ Keuchend und nach Luft ringend sieht er mich an und fällt schließlich erschöpft vor mir auf die Knie. Scheinbar ist er gerannt, denn sonst würde er jetzt nicht so außer Atem sein. Schließlich schafft er es mich mit diesem Auftritt doch zu erweichen und ich begebe mich vor ihm in die Hocke und frage beinahe schon mit freundlichem Unterton: „Was ist denn passiert?“ Erschöpft und immer noch schwer atmend beginnt er mir von dem Desaster zu erzählen: „Sie sind hinter mir her. Diese verdammten Hater!“ Mit angsterfülltem Blick sieht er mich an und greift nach meinen Händen. Ich spüre, wie kalt sie sind und wie ihm die nackte Angst im Gesicht steht, als er mit zitternder Stimme um eine Bleibe bittet. Ich seufze, was sollte ich denn jetzt noch anderes tun, ihn wieder in die Dunkelheit zu diesen Schlägern schicken? Nein, dann eher nicht, immerhin gibt es in Deutschland tatsächlich das Asylrecht. Augenrollend Erhebe ich mich und nicke dann mich erbarmend: „Ja gut, du kannst im Wohnzimmer auf der Couch schlafen!“ Er schenkt mir ein Herzerweichendes Lächeln und erhebt sich schließlich auch. Hier merke ich wieder, wie groß er doch ist. Ich zeige auf die Wohnzimmertüre, welche ich noch offen stehen gelassen habe und laufe langsam die Treppe hoch: „Also ich bin in meinem Zimmer! Wag es bloß nicht da reinzukommen!“ warne ich ihn noch, bevor ich endgültig nach oben gehe und die Zimmertüre hinter mir ins Schloss fallen lasse. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)