Verdrehte Welt von YourCosplayWaifu (Lasst mich hier raus!) ================================================================================ Kapitel 5: Gefühle... --------------------- Kapitel 5: Gefühle... Es geht aufs Wochenende zu und kaum läutet es am Freitag zum Schulschluss stürme ich aus dem Zimmer. Das Kribbeln in meinem Bauch kann ich inzwischen nicht mehr verbergen. Noel hat versprochen mir beim Packen zu helfen und begleitet mich nun nach Hause. Als ich meiner Mutter erklärt habe, dass ich über das Wochenende nach Hamburg fahren will war sie erst einmal geschockt, hat es dann jedoch eingesehen. Sie meinte ich bin volljährig und kann machen was ich will, ich solle nur vorsichtig sein. Nun ja, zu zweit erreichen wir mein Haus und poltern gut gelaunt die Treppe hinauf. Kurze Zeit später sitzen wir auch schon vor meinem noch leeren Koffer und ich suche ein paar Sachen aus dem Schrank die unbedingt mit müssen. Zuerst fand ich die Idee meiner besten Freundin ja total doof, aber schließlich habe ich mich dazu überreden lassen und nun sitze ich da und streite mit hochrotem Kopf über sexy Unterwäsche, welche Noel meint ich unbedingt mitnehmen müsse. Nach einer Viertelstunde Diskussionen gebe ich nach und packe die schwarz-rote Spitzenunterwäsche in meinen Koffer. Das war dann auch das letzte Kleidungsstück, welches das Innere meines Gepäckstückes zu sehen bekommt. Gähnend stehe ich auf und sehe auf die Uhr, erschocken quieke ich Noel an: „Es ist bereits 14 Uhr und ich muss doch noch fahren!“ Hektisch nehme ich meinen Koffer, bekomme ihn jedoch sofort wieder abgenommen. Mit einem liebevollen Lächeln trägt Noel ihn hinaus mir noch zurufend: „Zieh dich lieber um Karen! Ich hab dir was schönes rausgelegt!“ Ich hebe eine Augenbraue und besehe mir das schwarze Minikleid, welches tatsächlich fein gefaltet auf meinem Bett liegt. Ich mustere es kurz und seufze auf. Das ist ja wieder typisch für Noel. Kopfschüttelnd tue ich ihr eben den Gefallen und ziehe mir das knappe Kleidungsstück über den Körper. Mich kritisch im Spiegel bestaunend drehe ich mich und versuche mich an dieses gewagte Outfit zu gewöhnen. Dann höre ich wie Noel von der Türe aus ihr Kommentar dazu abgibt: „Sieht super aus! So und jetzt los!“ Ich nicke und ziehe mir meine Schuhe an, schnappe mir meinen Autoschlüssel und renne mit meiner besten Freundin die Treppen hinunter und aus dem Haus. Draußen nimmt sie mich noch einmal in den Arm und wünscht mir alles gute, dann steige ich ein und lasse den Motor an. Im Rückspiegel sehe ich sie winken und ich überlege mir ob es eine so gute Idee war. Nun ja jetzt gibt es kein Zurück mehr. Ich fahre aus Loitsche hinaus und bei Magdeburg auf die Autobahn. Die Fahrt verläuft im großen und ganzen sehr zügig und auch wirklich glatt, was ich als Pessimist natürlich nie gedacht hätte. Nach ein paar Stunden komme ich in Hamburg an. Nun heißt es suchen. Ich fahre die ganze Stadt ab, bis ich nach ewigem Suchen endlich die Adresse finde, welche Noel mir noch zugesteckt hatte und mir garantiert hat, dass ich dort Bill finden werde. Ich parke mein Auto auf einem Hinterhof und steige aus. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals und mit zittrigen Händen streiche ich mir das Kleid zurecht. Dann gehe ich langsam auf das Gebäude zu. Ich bin schon ein ziemlicher Angsthase, denn jetzt würde ich am liebsten wieder einen Rückzug machen und nach Hause fahren. Doch nichts da ich habe Noel versprochen, dass ich wenigstens mit ihm rede. Nervös kaue ich auf meiner Unterlippe herum und steige langsam die Treppen zu dem Appartement hinauf. Stufe für Stufe gehe ich hinauf und mit jedem Schritt klopft mein Herz schneller in meiner Brust. Immer noch zweifle ich daran, ob es so eine gute Idee ist, sogar noch als ich bereits vor der Türe stehe und auch von drinnen Stimmen höre. Zitternd strecke ich meine Hand aus und berühre den Klingelknopf. Erschrocken zucke ich zusammen. Dort drinnen verstummt alles, dann höre ich Schritte. Mir auf die Lippe beißend senke ich den Kopf und verstecke mich unter meinem großen Hut, welchen ich mir von meiner Mum geliehen habe. Mit einem mal wird die Türe aufgerissen und ein paar brauner Augen starrt mich überrascht an. Ich wage es kaum zu atmen als eine mir wohlbekannte Stimme meint: „Karen.. was machst du hier?“ Dann sehe ich auf und verdrehe die Augen ich werde dieses Grinsen wohl auch immer zu sehen bekommen oder? Meine Angespanntheit löst sich langsam und schlagfertig antworte ich: „Tja, ich habe mich eben einsam gefühlt nicht? Tom!?“ Er lächelt und bittet mich sofort hinein. Als ich an ihm vorbei eintrete spüre ich seine gaffenden Blicke förmlich. Ich höre wie er hinter mir die Türe schließt und mit freudiger Stimme nach seinem Bruder ruft. Kaum höre ich Bills genervte Antwort kriege ich weiche Knie, am liebsten wäre ich jetzt davongerannt, doch ich bin wie angewurzelt. Langsam sehe ich ihn vom Wohnzimmer her in den Gang kommend. Ich schlucke schwer und starre ihn förmlich an. Ich kann mich nicht bewegen, nicht atmen und weglaufen kann ich nicht mehr. Überrascht bleibt er kurz vor mir stehen und mustert mich eine Augenbraue hebend. Mit tonloser Stimme wispere ich: „Hi Bill...“ Er zeiht die Stirn kraus und sieht mich an. „Karen... was willst du?“ diese Worte schmerzen mich wie Nadelstiche mitten ins Herz. In seiner Stimme ist kein Funken Liebe, nur Kälte und Hass durchfluten meine Ohren. Erneut kämpfe ich mit den Tränen, welche in den letzten Tagen meine ständigen Begleiter waren. Ich schlucke schwer, drehe mich auf dem Absatz um, rausche an dem verdutzt da stehenden Tom vorbei und renne hinaus. Als ich die Treppen hinunter stürme rinnt mir die Flüssigkeit der Traurigkeit meine Wangen hinunter. Ich höre Toms aufgebrachte Stimme hinter mir, dies bringt mich nur dazu noch schneller zu gehen. Ich will nicht mit ihm reden. Ich will ihn nicht sehen und ihm nichts erklären. Von draußen höre ich den Donner und das leise Prasseln des Regens. Schluchzend reiße ich die Haustüre auf und trete in das Unwetter hinaus. Vor mir erstreckt sich ein kleines Waldgrundstück. Ohne groß nachzudenken renne ich darauf zu. Der Regen durchnässt meine Kleidung und meine Haare. Meine Tränen vermischen sich mit der Himmelsflüssigkeit und rinnen zusammen mit meiner restlichen Schminke über meine Haut. Von hinten höre ich Toms verzweifelte Rufe und ich bleibe irgendwann kraftlos stehen, strecke mein Gesicht dem Himmel entgegen und beginne laut zu schreien. Erschrocken macht Tom ein paar Meter von mir Halt und geht nur langsam auf mich zu. Mit beruhigender Stimme redet er auf mich ein: „Karen! Komm hier draußen ist es gefährlich! Der Blitz könnte einschlagen! Bitte komm wieder mit mir hinein...“ Ich höre auf meinen Frust und meinen Schmerz in die Welt hinauszuschreien und sehe ihn traurig an. Es ist mir egal, meinetwegen soll der Blitz mich doch treffen, es macht sowieso alles keinen Sinn mehr. Aber wenn ich Tom so etwas erzähle wird er es nie verstehen. Sanft berührt er meine Hand und nimmt mich tröstend in seine Arme. Trotzig bemühe ich mich von ihm zu lösen, doch egal wie sehr ich mit meinen Fäusten gegen seine Brust haue und wie sehr ich ihn auch anschreie und heule und schluchze, er lässt mich einfach nicht los. Plötzlich sehe ich von oben ein grelles Leuchten und schreie erschocken auf. Ich spüre einen stechenden Schmerz und alles um mich herum wird schwarz. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)