Verdrehte Welt von YourCosplayWaifu (Lasst mich hier raus!) ================================================================================ Prolog: Das Leben... -------------------- Prolog ~ Das Leben... Karen Aurora Kaze-Notte, ein 18-jähriges Mädchen, aus dem kleinen Ort Loitsche bei Magdeburg, ja das bin ich. Außer mir wohnen in diesem Örtchen noch Kühe und n paar alte Leute und... ein Zwillingspaar. Die beiden heißen Bill und Tom Kaulitz und bilden sich ganz schön was auf ihren Erfolg in den Charts an. Ich sehe sie kaum noch, doch wenn sie da sind, dann geben sie mächtig an. Besonders Tom ist der Oberangeber unseres Minidorfes und ganz Magdeburg. Der Kerl hat es tatsächlich schon ewig auf mich abgesehen, schon seit der Grundschule ist er hinter mir her. Ich erinnere mich noch genau an den Tag, als ich in die vierte Klasse der Grundschule kam. Prompt natürlich in seine Klasse. Damals konnte man Bill und Tom kaum unterscheiden, sie sahen sich einfach zu ähnlich, doch mit der Zeit hat sich das Styling der beiden immer mehr auseinander gestaltet. Bill ist eher der feminime und zierliche Typ, der sich schminkt, enge Klamotten trägt und pflegt; Stundenlang hab ich ihn da sitzen sehen, einfach nur träumend oder eifrig Texte schreibend. Einfach ein total verträumter und gefühlsvoller Typ, der sich jeden seiner Schritte gründlich überlegt und alles überdenkt. Viele Mädchen schwärmen für ihn, weil sie ihn für den perfekten Freund halten. Immer lieb, freundlich und total romantisch. Andere wiederum, so wie ich etwa, finden sein Styling peinlich und einfach nur übertrieben, als ob er zu einem Mädchen werden wolle. Das exakte Gegenteil von Bill ist wohl sein Zwilling Tom. Er hat sich sehr in Richtung Obermacho und Herzensbrecher entwickelt. Mit seinen weiten Baggys und den übergroßen XXL-T-Shirts immer ein freches Grinsen auf den Lippen und einen Anmachspruch drauf hat er schon einige Mädchen aus Magdeburg in die Kiste bekommen. Er ist genau wie er aussieht, frech, überheblich und einfach für nichts zu gebrauchen. Ein nerviger Macho, der sich so erwachsen fühlt, aber mit seinen Kumpels zu den Kindergarten der Pubertät gehört. Im Großen und Ganzen lässt sich über beide sagen, dass sie nicht gerade zu meinen besten Freunden gehören, eher im Gegenteil. Schon seit der Schulzeit im Gymnasium zoffen Bill und ich uns am laufenden Band, während Tom dagegen immer nur nervend auf Anmachtour ist. Ich habe es geliebt Tom mit einem schlagfertigen Spruch aus dem Konzept zu bringen und Bill mit miesen kleinen Streichen eins auszuwischen. Eigentlich ist es schon fast schade, dass sie nicht mehr zur Schule gehen. Ich hätte ihnen gerne den Rest gegeben. Aber nein, dann kam dieser Produzent, der ihre Band Devilish entdeckt hat. Nun ja für meinen Geschmack ist diese Musik einfach nur etwas für unterbelichtete und dumme pubertierende Mädchen oder für Leute, die absolut keinen Sinn für Musik und Kunst haben. Zu schade, dass es von dieser Sorte Menschen zu viele in Deutschland gibt. Prompt landete die erste Singel, zu meinem Bedauern, auf Platz eins der Deutschen Charts. Nun denn heißt ihre Band jetzt nicht mehr Devilish, wäre ja auch doof mit deutschen Texten einen englischen Namen zu haben, sondern haben einen noch sinnloseren Namen „Tokio Hotel“ gewählt. Zu ihrem großen Glück haben sie eine Fanhysterie in ganz Deutschland, Österreich, der Schweiz und in Frankreich ausgelöst. Über ihre Texte und vor allem die Performance kann ich als geschmackvoller Mensch nur den Kopf schütteln. Ebenso hoffe ich fast darauf, dass sie eines Tages von ihren Groupies mit lautem Gekreische erdrückt werden und einen qualvollen, jedoch vorherzusehenden Tod sterben. Nun kommen wir aber wieder in die Realität zurück. Momentan sind sie, wie ich mit großem Kopfschütteln mitbekommen habe, wieder zu Hause und bereiten ihr neues, zweites grauenhaftes Album vor. Nun ja was man zur Verteidigung des Sängers Bill sagen kann, er hat, Gott sei dank, seinen Stimmbruch hinter sich und trifft nun vielleicht endlich mal die Töne. Und hey, klein Tomü lernt endlich mal mehr als drei Akkorde zu spielen. Wäre ein riesen Fortschritt finde ich. Nun ja es ist so eben Abend geworden und prompt klingelt es wieder an der Haustüre. Klar, dass keiner außer mir aufmachen kann, meine Mutter muss arbeiten um das Geld welches ich für meine Kunst- und Designerschule benötige aufzutreiben. Seufzend stehe ich also auf und schlendere gelassen zur Türe. Bevor ich sie mit einem scharfen Verdacht öffne, sehe ich noch kurz durch den Spion. Genervt seufzend öffne ich die Türe und meine die Augen verdrehend: „Nein! Heute komm ich auch nicht mit Party machen! Sieh’s endlich ein Tom!“ Enttäuscht lässt der Angesprochene den Kopf sinken und versucht es dieses Mal auf die Unschuldsart. Mit bettelndem Hundeblick und Engelszungen meint er total freundlich: „Och bitte Karen! Ich lade dich doch ein!“ Ich schüttele den Kopf und knalle ihm, wie jeden Samstagabend, wenn sie sich in Loitsche befinden, die Türe vor der Nase zu. Seufzend und den Kopf schüttelnd begebe ich mich wieder ins Wohnzimmer, wo ich mich auf den von mir vorgewärmten Sessel fallen lasse und entspannt zu meinem Zeichenblock greife. Mit einigen Strichen und Schraffierungen entsteht nach einiger Zeit ein Bild. Es gefällt mir von der Zeichenart sehr gut, doch das Motiv behagt mir ganz und gar nicht. So hab ich doch wirklich total gedankenverlogen Toms Gesicht mit diesem unwiderstehlichen Hundeblick gezeichnet, welcher mich jetzt bettelnd wie vor ein paar Minuten ansieht. Ich schüttele den Kopf und schiebe das Blatt ganz nach hinten in meine Zeichenmappe, welche schon mit einigen Kleiderentwürfen, Porträten und Comics gefüllt ist. Ich schaue auf die Uhr und bemerkte, dass es schon halb elf ist. Auch die Schmerzen in meinem Nacken bleiben nun, da ich mich nicht mehr konzentriere nicht unbemerkt. Also stehe ich auf und strecke mich erst einmal ausgiebig, massiere mir mit einer Hand den Nacken und beschließe nicht mehr auf meine Mutter zu warten, sondern lieber gleich mein kuschelig-warmes Bett aufzusuchen. Gerade, als ich aus dem Wohnzimmer gehe und die Treppen hinaufsteigen möchte läutet es schon wieder an der Türe. Genervt drehe ich mich um und reiße sie auf. Gegen meinen Erwartungen steht diesmal nicht wieder ein bettelnder Tom vor der Türe, nein... diesmal schaut Bill mich hilfesuchend und beinahe schon panisch an. Ich hebe überrascht eine Augenbraue und setzte einen fragenden Gesichtsausdruck auf. Das wirkt. Stotternd und mit Angst erfüllter stimme stottert Bill mir folgende Worte entgegen: „Karen... b-bitte lass mich rein!“ Zitternd fasst er nach meiner Hand, welche ich angewidert wieder wegreiße und lauthals anfange zu schimpfen: „Was fällt dir ein? Es ist Halb Elf nachts und du wagst es hier zu klingeln, mich anzufassen und um Asyl zu bitten? Ich glaub du hast se nicht mehr alle! Zu viel Alkohol oder was?“ Dann höre ich aus der Dunkelheit da draußen Stimmen, welche in einem bedrohlichen Ton Bills Namen rufen. Sie scheinen ihn zu suchen und zwar nicht, um ihn um ein Autogramm zu bitten. Sie kommen immer näher und panisch schlüpft Bill unter meinem Arm, der ihm den Zugang verwährt hat, hindurch und zieht mich hinein. Schweratmend schlägt er die Türe zu und dreht den Schlüssel im Schloss herum. Verblüfft und gleichzeitig sehr überrumpelt stehe ich da und muss mich erst wieder fassen, bevor meine Standpauke über den immer noch vor Angst zitternden Sänger hereinbricht: „Hast du noch alle Tassen im Schrank? Was du hier gerade fabrizierst nennt sich Hausfriedensbruch und ist strafbar!“ Keuchend und nach Luft ringend sieht er mich an und fällt schließlich erschöpft vor mir auf die Knie. Scheinbar ist er gerannt, denn sonst würde er jetzt nicht so außer Atem sein. Schließlich schafft er es mich mit diesem Auftritt doch zu erweichen und ich begebe mich vor ihm in die Hocke und frage beinahe schon mit freundlichem Unterton: „Was ist denn passiert?“ Erschöpft und immer noch schwer atmend beginnt er mir von dem Desaster zu erzählen: „Sie sind hinter mir her. Diese verdammten Hater!“ Mit angsterfülltem Blick sieht er mich an und greift nach meinen Händen. Ich spüre, wie kalt sie sind und wie ihm die nackte Angst im Gesicht steht, als er mit zitternder Stimme um eine Bleibe bittet. Ich seufze, was sollte ich denn jetzt noch anderes tun, ihn wieder in die Dunkelheit zu diesen Schlägern schicken? Nein, dann eher nicht, immerhin gibt es in Deutschland tatsächlich das Asylrecht. Augenrollend Erhebe ich mich und nicke dann mich erbarmend: „Ja gut, du kannst im Wohnzimmer auf der Couch schlafen!“ Er schenkt mir ein Herzerweichendes Lächeln und erhebt sich schließlich auch. Hier merke ich wieder, wie groß er doch ist. Ich zeige auf die Wohnzimmertüre, welche ich noch offen stehen gelassen habe und laufe langsam die Treppe hoch: „Also ich bin in meinem Zimmer! Wag es bloß nicht da reinzukommen!“ warne ich ihn noch, bevor ich endgültig nach oben gehe und die Zimmertüre hinter mir ins Schloss fallen lasse. Kapitel 1: Die Nacht... ----------------------- Kapitel 1: Die Nacht... Ich hatte mich soeben umgezogen und mich in mein Bett gelegt, wollte gerade das Licht löschen, als ich Schritte auf der Treppe vernehme. Genervt stehe ich wieder auf und öffne die Türe meines Zimmers. Zu meiner großen Überraschung sehe ich nicht wie erwartet Bill, sondern einen großen bedrohlich aussehenden Kerl, mit Springerstiefeln und Lederjacke welcher immer näher bedrohlich auf mich zukommt. Vor Angst reiße ich die Augen weit auf, als er nach mir greift und mich zu sich zieht. Mit tiefer böse klingender Stimme wispert er mir zu: „So, du hilfst also dem kleinen schwulen Bill aus der Patsche. Hm... auch gut!“ Bevor ich noch etwas erwidern kann hält seine große Hand mit den Mund zu. Zappelnd bemühe ich mich, mich aus seinem festen Griff zu winden, hoffe, dass Hilfe naht. Doch mit verbissenem Gesichtsausdruck muss ich feststellen, dass ein Kumpel des großen Anführers sich bereits den vor Angst zitternden Bill gekrallt hatte und ihn nun mit festem wohl sehr schmerzhaftem Griff festhält. Er scheint noch mehr Angst zu haben als ich, denn ihm knicken hin und wieder die Knie weg. Mit letzter Kraft beiße ich dem Großen in die Hand, drehe mich blitzschnell um und stoße ihm mit meinem Knie dahin, wo’s weh tut. Dann wende ich mich den Typen zu, welche Bill in ihrer Gewalt haben. Und während sich der Anführer sich noch vor Schmerz auf dem Boden wälzt und die beiden Anderen abgelenkt sind, hüpfe ich hoch und schlage dem einen mit dem Fuß gegen den Bauch und dem anderen mit der Faust mitten ins Gesicht. Blitzschnell kralle ich mich an Bills Handgelenk fest und zerre ihn fast schon panisch mit die Treppen hinunter und aus dem Haus. Barfuss renne ich die Straße entlang und befürchte, dass die Schläger uns sogleich folgen werden. Bill ist eine totale Last. Stolpernd und heulend lässt er sich von mir mitziehen. Panisch schaue ich mich nach einem Versteck um und entdecke einen kleinen Heuschuppen – unsere Rettung. Mit einer schnellen Bewegung zerre ich ihn in diesen Schuppen und schließe die Türe leise und vorsichtig hinter uns, verriegle sie und lasse mich dann erschöpft an der Türe entlang auf den Boden sinken. Auch Bill kniet auf allen vieren vor mir und zittert am ganzen Körper. Nachdem ich den ersten Schock überwunden habe krabbele ich langsam auf den leichenblassen Sänger zu und nehme ihn selbst noch keuchend in den Arm. Verwirrt sieht er auf, schmiegt sich dann jedoch beruhigt in meine Arme. Ich fühle mich hier unten nicht wirklich sicher und bewege ihn dazu mit mir zusammen nach oben in den Heuspeicher zu klettern. Als wir entkräftet endlich dort oben ankommen, lasse ich mich erst einmal auf das weiche, jedoch relativ kratzige getrocknete Gras fallen und atme langsam tief ein und wieder aus. Auch Bills Atem geht mit der Zeit langsamer und dankbar sieht er mich an. Ich verdrehe die Augen und schiebe das Heu zu einem Bettchen zusammen. Seufzend lasse ich mich auf mein Bett im Stroh fallen und ziehe mir einige Halme aus den Hotpants, welche ich immer zum Schlafen trage. Laut fluchend finde ich auch noch welche in meinem Top und wie meine Haare aussehen will ich gar nicht erst wissen. Plötzlich spüre ich einen Atemzug im Nacken und schrecke zusammen. Warme Hände streichen über meine Schultern und bereiten mir Gänsehaut am ganzen Körper. Für einen kurzen Moment genieße ich die Nähe der Person, bis ich mich umdrehe und Bill entrüstet ins Gesicht sehe. Dieser Gesichtsausdruck lässt mein Herz schneller schlagen und ich krieche etwas rückwärts auf mein Bett. Treu wie ein Hund kommt er mir nach und meinem Gesicht bedrohlich nahe. Verwirrt sehe ich ihn an. Diese Ruhe in seinen Augen und das zärtliche Lächeln auf den Lippen verunsichern mich nur noch mehr. Ich kann seinen Atem schon spüren unsere Nasenspitzen berühren sich fast. Dann wende ich das Gesicht ab und bekomme mit, wie er leise in mein Ohr flüstert: „Danke Karen!“ Seine sanfte Stimme jagt mir einen kalten, jedoch angenehmen Schauer über den Rücken. Ich schlucke schwer und fasse mich dann endlich wieder. Entrüstet schubse ich ihn von mir weg und drehe mich um. Dickköpfig lege ich mich mit dem Rücken zu ihm aufs Stroh und bemühe mich meinen Herzschlag wieder auf den Normalstand zu bringen. Ich höre ein Seufzten seinerseits und spüre wie er sich hinter mich legt und es sich bequem macht. Ich schiele neugierig über meine Schulter und sehe ihm prompt mitten in die schönen braunen Augen. Erschrocken drehe ich mich weg, doch zu spät. Natürlich hat er meine Anstarraktion bemerkt. Ich weiß, dass es keinen Sinn macht, wenn ich jetzt weiter so ungemütlich von ihm weggedreht bin und gebe seufzend nach. Nun liege ich ihm gegenüber und er sieht mich mit einem verschmitzen Grinsen, welches eher an seinen Zwilling erinnert an. Ich schlucke ein paar mal und schließe dann die Augen. Ich komme jedoch nicht zum Schlafen, denn kaum habe ich meine Sicht verdunkelt, schon bemerkte ich eine Berührung meiner Wange. Ich zucke zusammen und reiße erschrocken die Augen auf. Sein sanfter, jedoch mit dem frechen Grinsen kombinierter Gesichtsausdruck lässt mich erröten. Er leckt sich über die Lippen und lässt dabei sein Zungenpiercing aufblitzen. Dann ertönt frech seine Stimme: „Hey Karen, warum wirst du denn so rot?“ Ich setzte einen bösen Gesichtsausdruck auf und fauche gereizt: „Werde ich gar nicht! Du spinnst ja!“ Er lächelt mich immer noch so unverschämt lieb an und rückt näher zu mir, was mich wiederum dazu bewegt noch etwas von ihm wegzurücken. Doch immer noch lässt er sich nicht beirren, sucht unermüdlich meine nähe und zieht mich schließlich eng an sich. Bemüht ihn wieder von mir zu schieben strecke ich meine Arme aus und drücke mit meinen Händen gegen seine Brust, doch er bewegt sich nicht einen Millimeter. Ich werfe ihm einen bösen Blick zu und motze: „Sag mal spinnst du? Lass mich in Ruhe und such dir ne andere Decke!“ Eigentlich hätte das wirken sollen, doch zu meinem großen Erstaunen lächelt er noch herzlicher und fährt mit dem Zeigefinger seiner rechten Hand die Konturen meiner Lippen nach. Ich wage es kaum zu atmen und wieder schlägt mein Herz schneller. Was soll das alles? Sind das etwa Annährungsversuche? Sein Lächeln verschwindet und er sieht mich total ernst und irgendwie auch verträumt an. Sein Gesicht nähert sich erneut dem meinen und macht eine Abweichung nach rechts, wo er langsam meinen Hals entlang küsst. Ich zittere vor Aufregung und bemühe mich ganz still zu halten. Doch eine innere Stimme kämpft gegen alles, was gerade in mir aufsteigt. Ich verdränge alle Zweifel und schließe genüsslich die Augen. Als er unter meinem Ohr angelangt ist lösen sich seine Lippen von meinem Hals und er wispert beinahe tonlos: „Du bist sehr hübsch!“ Dieser Satz jagt mir die Röte ins Gesicht und ich sehe verlegen zur Seite. Das meint er doch nicht ernst oder? Etwas perplex sehe ich ihn an, doch er ist erneut damit beschäftigt diesmal meine Wange mit Küssen zu übersäen. Ich seufzte leise und er löst sich von meiner Wange und sieht mir lange und tief in die Augen. Immer näher kommt er mir und nun berühren sich schon unsere Nasenspitzen. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals und ich befürchte, dass es jeden Moment aussetzen wird. Mit jedem Millimeter bei dem er mir näher kommt schlissen sich seine Augen ein wenig, bis er sanft meine Lippen berührt und sie sich ganz schließen. Zuerst starre ich ihn verwirrt an, beruhige mich dann jedoch und lasse meine Augenlider auch sinken. Sanft erwidere ich seinen Kuss und lege meine Hände in seinen Nacken. Mit einer sanften Bewegung seiner Zunge zwängt er meine Lippen auseinander und erkundet meinem Mundraum. Das ist doch etwas zu frech und angriffslustig dränge ich seine vorlaute Zunge mit der meinigen zurück in seinen Mund um dort ein wildes Spiel zu beginnen. Er grinst siegessicher in den Kuss und nimmt den Kampf mit meiner Zunge auf. Geschickt streicht er um meine Zungenspitze und massiert sie mit seinem Piercing. Nach einer Ewigkeit löst er den Kuss, welcher mit Abstand der beste meines Lebens war und sieht mich mit glühenden Augen an. Sein Blick bereitet mir Angst, jedoch gleichzeitig totales Verlangen. Vorsichtig, ihn immer schön im Blick behaltend streichele ich unter sein T-shirt, seinen Bauch entlang, immer das Stückchen Stoff mitziehend. Mit den Daumen klemme ich das T-shirt an meinen Händen fest, während ich über seine Brust streiche. Ich bemerke mit Genugtuung, dass sich bei meiner Berührung seiner Brustwarzen aufrichten und steif werden. Auch bildet sich eine leichte Gänsehaut auf seiner Brust und seinen Armen. Ich sehe ihn frech Grinsend an und bemerke seinen gefährlich wirkenden lodernden Blick. Mit einer schnellen Bewegung ziehe ich ihm das T-shirt über den Kopf lehne mich zu ihm nach oben und küsse ihn verlangend. Mit meinen Fingerspitzen fahre ich interessiert seine Wirbelsäule entlang und schreibe in die Mitte des Rückens ein Wort. Er stockt und löst den Kuss mich verwirrt ansehend. Als er meine glänzenden Augen sieht lächelt er jedoch nur und flüstert mir mit leicht angegeilter Stimme zu: „Sex? Ja?“ Ich laufe rot an, hätte nicht gedacht, dass er das Wort errät und sehe verlegen zur Seite. Er kichert leise und beugt sich zu meinem Bauch hinunter. Mit seinen langen, dünnen Fingern streicht er mein Top nach oben, kurz bis vor meinen Brustansatz und beginnt jede einzelne freie Stelle mit fliegenden Küssen zu belegen. Mein Bauch ist wohl eine der empfindlichsten Stellen an meinem Körper und ich zucke leicht zusammen, verbinde es mit einem leisen seufzen. Er grinst allwissend und schiebt das Top hektisch weiter nach oben. Ich erröte, als meine Brüste zum Vorschein kommen und sehe verlegen weg, wende jedoch nichts gegen seine Berührungen ein. Mit spitzen Fingern öffne ich seine Hose und ziehe sie ihm langsam aus. Auch er kann seine Finger nicht von meiner Hotpants lassen und entfernt auch dieses Kleidungsstück von meinem Körper. Wir küssen uns heiß und streichen auch die letzten Stücke Stoff, welche unsere Körper noch trennen ab. Vollkommen nackt liegen wir uns gegenüber und er kniet sich über mich. Mit ängstlichem Blick mustere ich seinen Körper und erröte leicht. Doch gegen keine seiner Berührungen wehre ich mich. Das Stroh kitzelt meinen Rücken und mit sanften Berührungen gewöhnt er mich an seinen Körper. Zuerst streichelt er nur mit den Fingerspitzen, dann jedoch mit der ganzen Hand meinen Beckenraum ab und weitet mich vorsichtig mit zweien seiner Finger aus. Ich keuche leise auf, als er mich so intim berührt und lege die Hände auf seinen Rücken. Nach einiger Zeit lässt er seine Finger wieder nach oben streichen, streichelt sanft meine Brüste und nimmt mir dann das, was mir als einziges noch als Schutz geblieben ist. Es schmerzt sehr und ich kralle mich in seinen Rücken, was eine schmerzverzerrte Grimasse bei ihm auslöst. Dennoch beginnt er langsam seine Hüfte zu bewegen und seine Lust zu befriedigen. Nach einiger Zeit tut es auch schon nicht mehr so weh und ich genieße seine Nähe. Schon nach wenigen Minuten stöhnt er laut auf und danach ist alles vorbei. [...] Seufzend lässt er sich neben mich fallen und schließt erschöpft jedoch mit einem Lächeln auf den Lippen die Augen. Ich beobachte ihn noch lange, bis ich schließlich friedlich neben ihm einschlafe und weitere wilde Fantasien in meinen Träumen auslebe... Kapitel 2: Das Bett im Heu... ----------------------------- Kapitel 2: Das Bett im Heu... Ich spüre wie Sonnenstrahlen meine Nasenspitze kitzeln und vorsichtig öffne ich meine Augen. Verwirrt sehe ich mich um. Wo bin ich denn jetzt schon wieder. Dann bemerkte ich eine Bewegung neben mir und erschrocken fallen mir alle gestrigen Ereignisse auf einen Schlag wieder ein. Jedoch hoffe ich beinahe, dass alles nur ein dummer Albtraum war. Diese Hoffnung wird sofort wieder zerstört, als ich bemerke, dass ich im Evaskostüm auf dem Heu liege und auch Bill nicht mit mehr bekleidet ist. Geschockt greife ich mir an die Stirn und ziehe mir prompt einige Strohhalme aus dem Haar. Hecktisch suche ich meine Klamotten zusammen und ziehe mich wieder an. Dann mustere ich zu meinem großen Entsetzen den schlafenden Bill und lecke mir unbewusst über die Lippen. Was ist denn nur los mit mir? Ich hasse diesen Kerl doch. Ich kann mir absolut nicht erklären, wie es zu dem gestrigen Ereignis kommen konnte. Seufzend strecke ich mich und beobachte, wie Bill langsam aufwacht. Plötzlich muss ich lächeln. Er wirkt einfach so friedlich und unscheinbar, dabei ist er doch gestern zum wilden Tier mutiert. Verschlafen reibt er sich die Augen, gähnt uns streckt sich. Dann sieht er mich an und lächelt sofort sein schönstes Lächeln. Unwillkürlich muss ich schlucken und erröte abermals. Er sieht mich an und flüstert verführerisch: „Guten Morgen meine Schönheit!“ Moment! Hat er gerade MEINE Schönheit gesagt? Verdutzt stehe ich da und hebe eine Augenbraue: „Deine Schönheit?“ frage ich nach um mich zu vergewissern, dass ich mich nicht verhört habe. Er nickt und kichert wie ein kleines Kind an Weihnachten. Dann erhebt er sich, greift sich seine Panty und zieht sie sich über. All das beobachtet von meinem scharfen und kritischen Blick. Gerade hat er den Gummizug zuschnappen lassen, als er schon auf mich zugeht und mich liebevoll in die Arme schließt. Total perplex schiebe ich ihn weg und schüttle überrascht den Kopf. „Was wird das denn?“ frage ich und die Unsicherheit in meiner Stimme kann ich dabei nicht verbergen. Das Lächeln auf Bills Gesicht verschwindet sofort und er sieht betreten zu Boden. Schweigend zieht er sich fertig an und beachtet mich kein Stück mehr. Ob ich wohl etwas falsches gesagt habe, schießt es mir durch den Kopf und ich beiße mir angespannt auf die Zunge. Als er auch den Gürtel seiner Hose geschlossen hat und die letzte Falte aus seinem T-shirt gestrichen hat sieht er mich an und seufzt enttäuscht. Ich bemerke, dass er sich wohl Hoffnungen gemacht hat und somit Gefühle mit im Spiel sind. Ich schlucke schwer als ich daran denke, wie er mir seine Liebe gestehen wird. Dann sieht Bill mir tief in die Augen und kommt langsam auf mich zu. Neben mir macht der Sänger halt und flüstert mit enttäuschtem Unterton: „Tut mir Leid Karen! Ich wollte dir nicht zu nahe treten!“ Mit diesem Satz geht er an mir vorbei und steigt die Leiter zurück auf den Boden hinunter. Wie ein begossener Pudel stehe ich da und sehe ihm nach. Ein Gefühl in mir schreit mich an ich solle ihm folgen, doch ich bewege mich nicht einen Millimeter. Nach ein paar Minuten bin ich dann doch wieder im Stande mich zu bewegen und steige, wie eben auch Bill, die Leiter hinunter und gehe aus der Scheune. Ich sehe ihn wie er dasteht und die frische Luft genießt. Als ich näher komme bemerke ich erst die Quetschungen und blauen Flecken an seinen Armen, die wohl noch von der Haterattacke stammen. Dieses schmächtige Wesen tut mir irgendwie Leid und wie er so dasteht berührt er mein Herz. Ich dachte immer, dass ich mich niemals mit einem solchen Weichei vertragen könnte und nun... nun stehe ich hier und mache mir Sorgen, weil er so mitgenommen aussieht? Was ist nur mit mir passiert und warum schlägt mein Herz schon wieder so schnell? Mit diesen Gedanken im Hinterkopf gehe ich langsam auf ihn zu und stelle mich schweigend neben ihn. Zuerst bemerkt Bill mich gar nicht, doch dann sieht er mich an und lächelt leicht: „Guten morgen Karen, Herrin aller Dämonen!“ Erschrocken sehe ich in sein fies aussehendes Gesicht und ich beiße mir auf die Unterlippe, bemüht nicht die Kontrolle über mich zu verlieren. Wie kann er nur? Gerade hat er mich noch Schönheit genannt und jetzt... Ich bemerke, wie mir die Tränen in die Augen steigen. Nein, er soll mich auf keinen Fall weinen sehen, denke ich noch, während ich mich umdrehe und nach Hause renne. Auf dem Weg verdeckt ein Schleier aus Tränen meine Sicht und ich renne blind weiter in Richtung Heimat. Ohne es zu wollen läuft mir die heiße, salzige Flüssigkeit die Wangen hinunter. Aus welchem Grund ich weine ist mir selbst nicht ganz klar. Doch es ist mir egal, ich erreiche mein Haus und schließe die Türe auf. Ohne auf irgendwas zu achten renne ich in mein Zimmer und schmeiße mich auf mein Bett. Dort lass ich meinen Gefühlen freien lauf und schluchze hemmungslos in mein Kissen. Erst nach einiger Zeit bemerke ich eine Berührung meines Haares und dämpfe meinen Gefühlsausbruch. Ich sehe auf und erkenne verschwommen die Gestalt eines blonden Jungens. Ohne ein Wort zu sagen schließt er mich in seine Arme und streicht mir die Tränen weg. Ich bin zu aufgewühlt um sofort aufhören zu können und so rinnen mir noch ein paar Tränen über die Haut, bevor ich mich fasse und einfach nur die Augen schließe. Kraftlos liege ich in Toms Arm und er wispert mir beruhigend zu: „Ruhig Karen! Alles wird gut!“ Ich hätte nie gedacht, dass er so liebevoll und einfühlsam sein könnte. Schluchzend lasse ich mich von ihm trösten und meine erst nach gut fünfzehn Minuten trotzig: „Was machst du hier?“ Er lächelt und antwortet mir gewohnter Machostimme: „Na ja, ich wollte meine Prinzessin besuchen und dann hab ich dich weinen gehört. Da konnte ich nicht widerstehen und musste einfach zu dir gehen!“ Ich drücke ihn von mir weg und wische mir die Tränen von den Wangen. Dann kommt mein altes Ich wieder zum Vorschein und ich schreie beinahe schon: „Was fällt dir eigentlich ein? Sag mal liegt das in der Familie Hausfriedensbruch zu begehen!?“ Sein verwirrter Blick belustigt mich sehr und ich fange gemein an zu kichern. Ich bemerke, wie er gepeinigt zu Boden schaut und leise murmelt: „Tut mir leid Karen....“ Dann sieht er auf und geschockt betrachte ich seinen todtraurigen und enttäuschten Blick. Mit rauer Stimme fragt er nur noch gekränkt: „Warum bist du nur immer so kalt zu mir! Kalt wie Eis...“ Dann geht er an mir vorbei zur Türe. Ungewollt beginne ich zu zittern und kann nur zuschauen, wie auch Tom gekränkt das Zimmer verlässt und sich auf den Heimweg macht. Kapitel 3: Der Schmerz... ------------------------- Kapitel 3: Die Schmerzen... Plötzlich schrecke ich auf. Irgendwie muss ich eingeschlafen sein. Verwirrt sehe ich mich in meinem Zimmer um und bemerke das tränendurchnässte Kissen auf welchem ich bis eben gelegen hatte. Ok wenn ich geschlafen habe, was hat mich dann geweckt? Ich stehe auf und sehe an mir hinunter. Jemand hat mir das Stroh aus den Haaren gezupft und auch finde ich keinen einzigen Halm mehr in meiner Kleidung. Dann höre ich das Geräusch wieder, welches mich wohl geweckt haben muss. Ein leises Klirren welches aus der Küche zu kommen scheint. Neugierig stehe ich auf und schleiche langsam die Treppen hinunter. Unten nehme ich den Weg durch das Wohnzimmer und luge vorsichtig in die Küche. Was ich da sehe lässt mich einfach nicht anders. Ich lache laut los und kann mich einfach nicht mehr einkriegen. Dieser Anblick ist auch einfach zu köstlich, ein 1,74 großer Junge mit Dreads, Baggys und XXL-Shirt in der rosa Schürze meiner Mutter, eifrig Spiegeleier bratend. Er dreht sich zu mir um und stemmt die Hände an die Hüfte, beginnt laut zu schimpfen: „Lach doch nicht so doof! Meine Güte sehe ich denn so doof in dieser so exquisiten Schürze aus?“ Ich halte mir schon den Bauch vor Lachen und antworte durch ein Nicken. Er zieht die Stirn kraus und meint bestimmt: „Lach nicht, sondern mach dich nützlich! Deck den Tisch!“ Er schenkt mir ein verschmitztes Grinsen und ich schleppe mich immer noch unter meinem Lachflash leidend aus der Küche zum Geschirrschrank. Mich langsam wieder beruhigend hole ich zwei Teller, das Passende Besteck und Tassen aus dem Schrank und stelle alles zusammen auf den Tisch. Lächelnd verteile ich das Geschirr und höre Tom nach mir rufen. Grinsend trete ich zu ihm in die Küche und muss mir das Lachen stark verkneifen. Er grinst selbst sein Cheggagrinsen und fordert mich auf doch mal den bereits durchgelaufenen Kaffee auf den Tisch zu stellen und by the way auch gleich noch die Teller zu bringen, damit er, wie er sagt, die Eier ordentlich verteilen kann. Also bringe ich ihm die Teller und er schiebt die wirklich gut gewordenen Spiegeleier auf sie. Dabei sieht er mir tief in die Augen und sich weiche etwas zurück. Ohne ein Wort mit ihm zu wechseln drehe ich mich um und stelle die Teller auf ihre Plätze zurück, setzte mich dann auf meinen Stuhl und wate geduldig bis auch Mr. Obermacho sich mir gegenüber niederlässt. Ich lächle ihn kurz an und beginne dann das von ihm zubereitete Frühstück zu essen. Erst nach ein paar Minuten fällt mir auf, dass er mich die ganze Zeit wie ein verliebtes Eichhörnchen anstarrt. Ich schlucke den Bissen hinunter und frage dann den Kopf schief legend: „Geht’s dir nicht gut?“ Er schüttelt den Kopf und kommt auf mich zu. Verwirrt lasse ich mein Besteck sinken und beobachte, wie er sich neben mich setz und mir immer näher kommt. Ich ziehe die Augenbrauen zusammen und sehe wie er langsam die Augen schließt und schließlich seine Lippen auf meine legt. Sein Lippenpiercing ist kalt und es schmeckt nach Eisen. Unschlüssig schließe ich dann meine Augen und öffne meine Lippen ein wenig. Mit seiner Zunge dringt er in meinem Mund ein und beginnt sogleich meine Zunge zum Spielen aufzufordern. Ich gebe nach und beginne einen Zweikampf mit seinem feuchten Muskellappen. Dann wird mir bewusst, was ich hier tue und ich löse den Kuss hektisch. Er sieht mich perplex an und ich wende mein Gesicht ab. Er lässt ein Seufzen erklingen und gibt mir einen kurzen Kuss auf die Wange, dann erhebt er sich und geht aus dem Raum. Kurze Zeit später höre ich die Haustüre ins Schloss fallen. Nun bin ich wieder ganz allein. Auf einmal taucht Bills enttäuschtes Gesicht vor meinem geistigen Auge auf und ich zucke erschrocken zusammen. Bedrückt sehe ich zu Boden und räume dann das frühstück auf. Hunger hab ich keinen mehr. Und während ich die Teller und das Besteck in die Spülmaschine räume ertappe ich mich bei dem Gedanken an Bill. Verbissen bemühe ich mir einzureden nichts von ihm zu wollen und ihn immer noch zu hassen. Langsam treten wieder Tränen in meine Augen und tropfen auf die Tassen, welche ich soeben in die Maschine räume. Unter lautem Schluchzen falle ich auf die Knie und beginne wie von Sinnen zu schreien. Ich schreie allen Schmerz aus mir heraus, oder versuche es zumindest. Besessen von dem Willen mich nicht in Bill zu verlieben hämmere ich mit meinen Fäusten auf den Boden bis sie bluten und schluchze hemmungslos vor mich hin. Ich versuche aufzustehen, breche jedoch mit schmerzverzerrtem Gesicht wieder zusammen und lasse mich wie ein Häufchen Elend auf den Boden fallen. Ich fasse mir an mein schmerzendes Herz und muss einsehen, dass ich einen Fehler begangen habe. Schluchzend und nach Luft ringend schlage ich meine Blutenden Fäuste gegen die Wohnzimmertüre und schreie mit verlangender und böser Stimme Bills Namen. Keiner hört mich, keiner versteht mich, keiner erlöst mich. Niemand kommt um mich zu retten, niemand nimmt mir den Schmerz in meinem Herzen der so sticht als ob jemand einen Dolch hindurchschiebt. Mit einem mal beruhige ich mich und verstumme. Leise schluchzend sehe ich ein, dass es keinen Sinn hat, stehe auf, begebe mich ins Wohnzimmer und weine nicht enden wollend in meine Hände, welche ich mir vors Gesicht gelegt habe. Nach Ewigkeiten habe ich keine Tränen mehr, fühle mich wie ausgetrocknet. Erst jetzt spüre ich meine schmerzenden Hände und sehe mir schluchzend die Wunden an. Eigentlich ist es mir egal, auch das Blut, welches am Küchenboden klebt interessiert mich nicht, dennoch erhebe ich mich und wische die rote Flüssigkeit vom Boden. Dann hole ich den Erste Hilfekasten aus dem Bad und beginne stillschweigend meine Hände zu verbinden. Nach einigen Minuten räume ich ihn wieder weg und betrachte die Rasierklinge, welche da so schön daliegt. Ich nehme sie in die Hand wiege sie hin und her und lächle sie traurig an. Ich fühle mich schrecklich allein gelassen und unnütz. Vorsichtig lege ich das scharfe Stück an meinen Arm und mache einen waagrechten Schnitt in die Haut. Es brennt entsetzlich und für einen Moment vergesse ich den Schmerz in meinem Herzen. Noch ein zweiter und ein dritter Schnitt folgt. Dann sinke ich auf meine Knie vor dem Spiegel zusammen. Halte mir meinen schmerzenden und pochenden Arm und lasse die Rasierklinge fallen. Klirrend fällt sie auf die Fließen und ich drücke meine Hand noch stärker auf die blutenden Wunden an meinem Arm. Mit der Zeit verschwindet der Schmerz und auch die Blutung ist gestillt. Erneut nehme ich mir eine Mullbinde aus dem Kasten und wickele sie mir um das Handgelenk. Dann stehe ich auf, nehme die Klinge und öffne meine Kette, welche ich immer bei mir trage. Ich lasse dieses metallene Stück die Kette hinuntergleiten und schließe diese dann wieder um meinen Hals. Der Erste Hilfekasten wird wieder an seinem Platz verstaut und ich begebe mich die Treppen hinauf in mein Zimmer. Ich will einfach nur noch meine Ruhe und meinen Block. Ich schnappe mir meine Zeichensachen, schmeiße mich aufs Bett und beginne auf dem Bauch liegend zu skizzieren. Erst eine Stunde später halte ich das Bild prüfend etwas von mir weg und lächle es an. Es zeigt Bill, wie er mich anlächelt und mir freundlich zuwinkt. Ich lasse die Zeichnung sinken und wieder treten Tränen in meine Augen. Warum bin ich nur so dumm. Ich werde ihn niemals bekommen. Das wird mir jetzt klar. Ich werfe meine Decke über mich und ersticke mein Schluchzen damit. Kraftlos schlafe ich dann unter Tränen ein. Kapitel 4: Rette mich... ------------------------ Kapitel 4: Rette mich... Als ich aufwache scheint mir die Sonne ins Gesicht. Wie lange ich geschlafen habe weiß ich nicht. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass es bereits 16 Uhr ist. Streckend und wieder meine schmerzenden Hände bemerkend stehe ich auf und gehe ins Bad. Der Blick in den Spiegel wird zur Qual. Ich sehe ein blasses, traurig wirkendes Mädchen mit roten Augen und einer ebenso roten Nase. Ich drehe den Wasserhahn auf und wasche mir das Gesicht. Danach geht es mir schon besser. Zu sehen, wie elendig ich aussehe raubt mir den letzten Nerv und das alles nur wegen einem solchen Möchtegern Star. Als ich so in den Spiegel starre fasse ich einen Entschluss. Einen Entschluss, der mein Leben verändern wird. Noch ein letztes mal schüttele ich traurig den Kopf und wische mir die letzten kleinen Tränen aus den Augenwinkeln. Dann lächele ich mein Spiegelbild selbstsicher und fies an. Doch nicht einmal mein eigenes Abbild kann ich täuschen. Ich lege das gespielte Lächeln wieder ab und begebe mich wieder in mein Zimmer. Am liebsten würde ich sofort wieder beginnen zu weinen, doch mein Entschluss steht fest. In meinen Gedanken spukt die Idee von Hass und Peinigung herum. Ich werde Bill Kaulitz den Rest geben! Ich weiß, dass ich mir mit dieser Entscheidung selbst am meisten weh tue, doch scheinbar war ich schon immer Masochist. Durch mein gekipptes Fenster höre ich ein Kreischen, dann immer lauter werdende Rufe. Daraus schließe ich, dass die Tokio Hotel Groupies sich wieder mal in unser Kaff verlaufen haben. Seufzend sehe ich eben doch aus dem Fenster und erhasche einen Blick auf den vorbei fahrenden Van, in dem ohne Zweifel nicht nur Tom, sondern auch Bill sitzt. Ich spüre einen Kloß im Hals und wende mich ab. Dann nehme ich meinen Zeichenblock, reiße das Bild von Bill ab und werfe es schweren Herzens in den Papierkorb. Zerknüllen kann ich es nicht, genau so wenig wie anzünden oder zerreißen. Ich beiße mir schmerzhaft auf die Unterlippe um zu verhindern, dass mir wieder die Tränen kommen. Nur gut, dass diese schreckliche Band jetzt wieder in Hamburg ihr Lager aufschlagen wird, dann muss ich wenigstens weder Toms dummes Grinsen aushalten noch Bill unter die Augen treten. Zufrieden mit mir und der Welt gehe ich hinunter ins Wohnzimmer und schalte den Fernseher an. [...] Obwohl ich die Gedanken an den Sänger verbanne und versuche allem was mit ihm zu tun hat aus dem Weg zugehen, denke ich dauernd an ihn. Meine Freunde fragen sich sicher auch schon, was mit mir los ist. Das geht jetzt schon eine Woche so, ich stehe morgens um 6:30 Uhr auf, wasche mich, ziehe mich an und verlasse das Haus um in die Schule zu gehen. In der Pause entferne ich mich von meinen Klassenkameraden und Freunden und stelle mich alleine in eine Ecke, wo ich in Ruhe meinen Träumereien nachhänge. Dauernd taucht Bill vor mir auf, wie er auf mich zu geht und seine Hand an meine Wange legt, mich zu sich zieht und... dann wache ich auf und starre ins Leere. Ich bemühe mich so sehr, aber ich kann ihn nicht vergessen. Ich will immer noch nicht einsehen, dass ich mich wirklich in ihn verliebt habe. Trotzig verdränge ich alle Gefühle ihm gegenüber, doch trotz alle dem sitze ich abends am Fenster, starre die Straße hinunter und hoffe so sehr, dass er mich holen kommt. Doch ich weiß genau, ich warte vergeblich. Manchmal singe ich ein Lied vor mich hin, welches er eine Zeit lang immer vor sich hin gesungen hat. Immer wieder wiederhole ich die eine Zeile: „Unsre Träume waren gelogen und keine Träne echt... sag, dass das nicht wahr ist, sag es mir jetzt!“ Dann schüttle ich den Kopf und schweige in mich hinein. Meine Mutter liegt mir schon seit Tagen in den Ohren ich solle doch zum Arzt gehen. Sie befürchtet, dass ich noch vollkommen abmagere, weil ich einfach keinen Bissen mehr runter kriege seit er weg ist. Ich lächle sie dann immer mit meinem falschen Lächeln an und schüttle den Kopf, sage ich esse auf meinem Zimmer und kippe alles ins Klo. Ich sitze stundenlang am Fenster, Zeichne wie er im Regen läuft und weint oder beobachte einfach nur die einsame Straße, horche bei jedem Motorgeräusch auf und sehe dann enttäuscht zu Boden wenn es wieder nur ein kleiner PKW ist. Diese Situation macht mich einfach verrückt und ich wünschte es würde endlich aufhören. Manchmal wünsch eich mir ich hätte ihn niemals getroffen, nie gesehen. Er ist wie eine Sucht, von der man partout nicht loskommen kann. Meine Träume handeln nur noch von ihm und jede Nacht schlafe ich mit der Gewissheit ein sein trauriges Gesicht wieder sehen zu müssen und schweißgebadet aufzuschrecken, zu bemerken, dass alles nur ein Traum war und er mich wohl schon lange aus seinem Gedächtnis gestrichen hat. Ich weine sehr oft in letzter Zeit, obwohl ich mir geschworen habe ihn fertig zu machen, ihn einfach zu vergessen. Sogar im Unterricht sind mir plötzlich die Tränen gekommen, als der Englischlehrer einen Text mit dem englischen Wort "bill", wie Rechnung vorgelesen hat. Meine beste Freundin Noel macht sich sehr große Sorgen um mich. Immer wieder fragt sie was denn nur mit mir los sei und warum ich dauernd so abwesend wirke. Und jedes mal schüttle ich den Kopf und lächele sie stumm an, bevor ich mich dann umdrehe und einfach davon marschiere. Heute ist Montag, ich habe ein grauenvolles Wochenende hinter mir. Leichenblass und müde stehe ich vor der Schule und warte auf Noel. Nach ein paar Minuten steht sie auch schon vor mir und sieht mich an. Geistesabwesend starre ich durch sie hindurch und seufze deprimiert. Auch Noel seufzt und stupst mich an, dann zieht sie mich mit zu unseren kleinen Versteck auf dem Schulhof und stellt sich mir in den Weg. Mit strenger, jedoch gleichzeitig besorgter Stimme stellt sie die Frage, welche ich schon seit langem erwartet habe: „Karen, was ist nur los mit dir? Bist du verliebt?“ Trotz der Erwartungen trifft mich die Frage hart wie ein Boxhandschuh. Verbissen nage ich auf meiner Unterlippe herum, bemühe mich stark nicht wieder in Tränen auszubrechen. Doch schon nach kürzester Zeit kann ich mich nicht mehr bremsen ich falle vor ihr auf die Knie, halte mir die Hände vors Gesicht und lasse all den Kummer der letzen Tage heraus. Unter dauerndem Schluchzen erzähle ich meiner besten Freundin von dem Abend, der mein ganzes Leben veränderte, von der Reaktion Bills, Toms Annährungsversuchen und zum krönenden Abschluss zeige ich ihr meine drei Narben am Handgelenk, welche noch gut sichtbar unter einem Schweißband versteckt waren. Ich schluchze und weine, kann mich nicht mehr beruhigen und will es auch gar nicht. Am liebsten würde ich zerfließen wie meine Tränen in meine Hände. Plötzlich spüre ich wie sie mich hochzieht und in ihre Arme nimmt. Kraftlos stütze ich mich in die Umarmung und heule mich zum ersten mal seit vorletztem Sonntag so richtig aus. Sie sagt nichts, macht nur beruhigende Geräusche wie „Pssst!“ ab und zu flüstert sie mir auch ein leises „Alles wird gut!“ ins Ohr. Doch ich muss einsehen, dass gar nichts gut wird. Nach ein paar Minuten, die mir wie eine Ewigkeit vorkommen beruhige ich mich wieder und sehe sie mit meinem verheulten Gesicht an. Sie schenkt mir ein Lächeln, fragt nicht etwa nach warum ich mich, als die totale Bill-Hasserin, ausgerechnet in ihn verliebt habe, auch nicht warum ich mit ihm geschlafen habe oder sonst so etwas interessiert sie. Noel steht einfach nur da, streichelt meine Arme und lächelt. Mit der Zeit trockne ich meine Tränen und sehe sie verzweifelt an. Als ich mich wirklich völlig beruhigt habe fragt sie mit ihrer ruhigen Stimme ganz und gar nicht zwingend: „Was möchtest du denn jetzt tun?“ Sie kann ja nicht wissen, dass ich mir schon seit Tagen die selbe Frage stelle. Immer wieder grüble ich darüber nach, was als nächstes geschehen soll und nach tagelangem Grübeln habe ich den Entschluss gefasst, welcher als einziges Sinn macht. Also schlucke ich noch einmal und flüster dann heißer: „I-ich muss ihn bekommen!“ Sie lächelt, als ob sie es geahnt hätte und reizt mich dadurch sehr. Es kommt mir vor als ob sie mich auslacht. Wütend stampfe ich auf und fange an mit den Handflächen danach ihr zu schlagen. Sie kichert und schon nach kürzester Zeit liegen wir uns lachend in den Armen. Sie streichelt über mein Haar und küsst mich kurz auf die Stirn. Ich weiß, dass sie hinter mir steht, egal was noch kommen wird. Und ich bin ihr unendlich dankbar dafür... Kapitel 5: Gefühle... --------------------- Kapitel 5: Gefühle... Es geht aufs Wochenende zu und kaum läutet es am Freitag zum Schulschluss stürme ich aus dem Zimmer. Das Kribbeln in meinem Bauch kann ich inzwischen nicht mehr verbergen. Noel hat versprochen mir beim Packen zu helfen und begleitet mich nun nach Hause. Als ich meiner Mutter erklärt habe, dass ich über das Wochenende nach Hamburg fahren will war sie erst einmal geschockt, hat es dann jedoch eingesehen. Sie meinte ich bin volljährig und kann machen was ich will, ich solle nur vorsichtig sein. Nun ja, zu zweit erreichen wir mein Haus und poltern gut gelaunt die Treppe hinauf. Kurze Zeit später sitzen wir auch schon vor meinem noch leeren Koffer und ich suche ein paar Sachen aus dem Schrank die unbedingt mit müssen. Zuerst fand ich die Idee meiner besten Freundin ja total doof, aber schließlich habe ich mich dazu überreden lassen und nun sitze ich da und streite mit hochrotem Kopf über sexy Unterwäsche, welche Noel meint ich unbedingt mitnehmen müsse. Nach einer Viertelstunde Diskussionen gebe ich nach und packe die schwarz-rote Spitzenunterwäsche in meinen Koffer. Das war dann auch das letzte Kleidungsstück, welches das Innere meines Gepäckstückes zu sehen bekommt. Gähnend stehe ich auf und sehe auf die Uhr, erschocken quieke ich Noel an: „Es ist bereits 14 Uhr und ich muss doch noch fahren!“ Hektisch nehme ich meinen Koffer, bekomme ihn jedoch sofort wieder abgenommen. Mit einem liebevollen Lächeln trägt Noel ihn hinaus mir noch zurufend: „Zieh dich lieber um Karen! Ich hab dir was schönes rausgelegt!“ Ich hebe eine Augenbraue und besehe mir das schwarze Minikleid, welches tatsächlich fein gefaltet auf meinem Bett liegt. Ich mustere es kurz und seufze auf. Das ist ja wieder typisch für Noel. Kopfschüttelnd tue ich ihr eben den Gefallen und ziehe mir das knappe Kleidungsstück über den Körper. Mich kritisch im Spiegel bestaunend drehe ich mich und versuche mich an dieses gewagte Outfit zu gewöhnen. Dann höre ich wie Noel von der Türe aus ihr Kommentar dazu abgibt: „Sieht super aus! So und jetzt los!“ Ich nicke und ziehe mir meine Schuhe an, schnappe mir meinen Autoschlüssel und renne mit meiner besten Freundin die Treppen hinunter und aus dem Haus. Draußen nimmt sie mich noch einmal in den Arm und wünscht mir alles gute, dann steige ich ein und lasse den Motor an. Im Rückspiegel sehe ich sie winken und ich überlege mir ob es eine so gute Idee war. Nun ja jetzt gibt es kein Zurück mehr. Ich fahre aus Loitsche hinaus und bei Magdeburg auf die Autobahn. Die Fahrt verläuft im großen und ganzen sehr zügig und auch wirklich glatt, was ich als Pessimist natürlich nie gedacht hätte. Nach ein paar Stunden komme ich in Hamburg an. Nun heißt es suchen. Ich fahre die ganze Stadt ab, bis ich nach ewigem Suchen endlich die Adresse finde, welche Noel mir noch zugesteckt hatte und mir garantiert hat, dass ich dort Bill finden werde. Ich parke mein Auto auf einem Hinterhof und steige aus. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals und mit zittrigen Händen streiche ich mir das Kleid zurecht. Dann gehe ich langsam auf das Gebäude zu. Ich bin schon ein ziemlicher Angsthase, denn jetzt würde ich am liebsten wieder einen Rückzug machen und nach Hause fahren. Doch nichts da ich habe Noel versprochen, dass ich wenigstens mit ihm rede. Nervös kaue ich auf meiner Unterlippe herum und steige langsam die Treppen zu dem Appartement hinauf. Stufe für Stufe gehe ich hinauf und mit jedem Schritt klopft mein Herz schneller in meiner Brust. Immer noch zweifle ich daran, ob es so eine gute Idee ist, sogar noch als ich bereits vor der Türe stehe und auch von drinnen Stimmen höre. Zitternd strecke ich meine Hand aus und berühre den Klingelknopf. Erschrocken zucke ich zusammen. Dort drinnen verstummt alles, dann höre ich Schritte. Mir auf die Lippe beißend senke ich den Kopf und verstecke mich unter meinem großen Hut, welchen ich mir von meiner Mum geliehen habe. Mit einem mal wird die Türe aufgerissen und ein paar brauner Augen starrt mich überrascht an. Ich wage es kaum zu atmen als eine mir wohlbekannte Stimme meint: „Karen.. was machst du hier?“ Dann sehe ich auf und verdrehe die Augen ich werde dieses Grinsen wohl auch immer zu sehen bekommen oder? Meine Angespanntheit löst sich langsam und schlagfertig antworte ich: „Tja, ich habe mich eben einsam gefühlt nicht? Tom!?“ Er lächelt und bittet mich sofort hinein. Als ich an ihm vorbei eintrete spüre ich seine gaffenden Blicke förmlich. Ich höre wie er hinter mir die Türe schließt und mit freudiger Stimme nach seinem Bruder ruft. Kaum höre ich Bills genervte Antwort kriege ich weiche Knie, am liebsten wäre ich jetzt davongerannt, doch ich bin wie angewurzelt. Langsam sehe ich ihn vom Wohnzimmer her in den Gang kommend. Ich schlucke schwer und starre ihn förmlich an. Ich kann mich nicht bewegen, nicht atmen und weglaufen kann ich nicht mehr. Überrascht bleibt er kurz vor mir stehen und mustert mich eine Augenbraue hebend. Mit tonloser Stimme wispere ich: „Hi Bill...“ Er zeiht die Stirn kraus und sieht mich an. „Karen... was willst du?“ diese Worte schmerzen mich wie Nadelstiche mitten ins Herz. In seiner Stimme ist kein Funken Liebe, nur Kälte und Hass durchfluten meine Ohren. Erneut kämpfe ich mit den Tränen, welche in den letzten Tagen meine ständigen Begleiter waren. Ich schlucke schwer, drehe mich auf dem Absatz um, rausche an dem verdutzt da stehenden Tom vorbei und renne hinaus. Als ich die Treppen hinunter stürme rinnt mir die Flüssigkeit der Traurigkeit meine Wangen hinunter. Ich höre Toms aufgebrachte Stimme hinter mir, dies bringt mich nur dazu noch schneller zu gehen. Ich will nicht mit ihm reden. Ich will ihn nicht sehen und ihm nichts erklären. Von draußen höre ich den Donner und das leise Prasseln des Regens. Schluchzend reiße ich die Haustüre auf und trete in das Unwetter hinaus. Vor mir erstreckt sich ein kleines Waldgrundstück. Ohne groß nachzudenken renne ich darauf zu. Der Regen durchnässt meine Kleidung und meine Haare. Meine Tränen vermischen sich mit der Himmelsflüssigkeit und rinnen zusammen mit meiner restlichen Schminke über meine Haut. Von hinten höre ich Toms verzweifelte Rufe und ich bleibe irgendwann kraftlos stehen, strecke mein Gesicht dem Himmel entgegen und beginne laut zu schreien. Erschrocken macht Tom ein paar Meter von mir Halt und geht nur langsam auf mich zu. Mit beruhigender Stimme redet er auf mich ein: „Karen! Komm hier draußen ist es gefährlich! Der Blitz könnte einschlagen! Bitte komm wieder mit mir hinein...“ Ich höre auf meinen Frust und meinen Schmerz in die Welt hinauszuschreien und sehe ihn traurig an. Es ist mir egal, meinetwegen soll der Blitz mich doch treffen, es macht sowieso alles keinen Sinn mehr. Aber wenn ich Tom so etwas erzähle wird er es nie verstehen. Sanft berührt er meine Hand und nimmt mich tröstend in seine Arme. Trotzig bemühe ich mich von ihm zu lösen, doch egal wie sehr ich mit meinen Fäusten gegen seine Brust haue und wie sehr ich ihn auch anschreie und heule und schluchze, er lässt mich einfach nicht los. Plötzlich sehe ich von oben ein grelles Leuchten und schreie erschocken auf. Ich spüre einen stechenden Schmerz und alles um mich herum wird schwarz. Kapitel 6: Seelentausch... -------------------------- Kapitel 6: Seelentausch... Langsam öffne ich meine Augen und sehe mich um. Wo bin ich nur? Verwirrt schaue ich mich in dem Raum um, in welchem ich liege. Überrascht hebe ich eine Augenbraue, hier hängt ein riesiges Playboy-Girl-Poster. Also muss ich wohl in Toms Zimmer sein oder? Ich schüttle den Kopf und spüre erst jetzt das starke Stechen in meinem Schädel. Ich hebe meine Hand und fasse mir an die Stirn. Doch stop, Moment... was war das denn? Ich lasse meine Hände wieder sinken und betrachte sie überrascht. Seit wann hab ich denn solche Pranken? Total verwirrt kratze ich mich am Hinterkopf und spüre etwas merkwürdig Verstrubbeltes. Erschrocken hebe ich eine Haarsträhne in mein Sichtfeld und schlucke schwer. Hecktisch schiebe ich die Decke zur Seite und besehe mir den Rest meines Körpers. Was ich da sehe lässt mich laut Aufschreien. Doch anstatt meiner schönen hellen Stimme ertönt eine mir merkwürdig bekannte Jungenstimme. Ich höre hektische Schritte und schon wird die Türe aufgerissen. Keuchend steht Bill da und fragt verblüfft, was denn nur los wäre. Ich streiche mir über den nackten Oberkörper und sehe ihn geschockt an: „B-bill... was... wieso... verdammt was is denn hier los?!“ Langsam kommt er auf mich zu und setzt sich auf mein Bett. Kerzengerade hocke ich da und schaue ihn perplex an. Dann antwortet er mir: „Ihr seid wohl vom Blitz getroffen worden! Na ja, du bist ja schon aufgewacht, aber Karen ist immer noch ohnmächtig!“ Ich schlucke schwer. Er sagte gerade Karen... aber ich bin doch hier. In diesem Augenblick höre ich ein Kreischen aus dem Wohnzimmer. Das war eindeutig meine Stimme. Geschockt steht ich auf und renne zusammen mit dem Sänger hinüber. Ich falle beinahe schon wieder in Ohnmacht, als ich meinen Körper nur mit Unterwäsche bekleidet da sitzen sehe. Diese Person, welche eindeutig mal ich war starrt mich an und wird leichenblass. Wir beide wenden den Blick zu Bill und fangen gleichzeitig, jeweils auf den anderen zeigend an panisch zu reden: „D-das ist mein Körper!“ Bill fasst sich an den Kopf und schaut von einem zum anderen. Dann beginnt er hemmungslos zu lachen und lässt sich auf einen Sessel fallen. Ich ziehe die Augenbrauen zusammen und ziehe einen Schmollmund. Was bitte ist denn so witzig daran, dass ich jetzt Toms Körper habe und er meine schöne Hülle um seine hässliche Seele besitzt. Nach einiger Zeit beruhigt er sich wieder und schaut uns an. „Gut ihr sagt also ihr habt eure Körper getauscht ja?“ fragt er mit belustigter Stimme. Wütend drücke ich ihn in den Sessel und sagt drohend: „Ja du Idiot! Ich bin in diesem merkwürdigen Körper eingeschlossen und der...“ ich zeige auf meinen Körper und fahre fort: „...der kann mit mir machen was er will!“ Das hat gezogen. Aus Bills Gesicht weicht alle Farbe und er schaut mit seinen schönen braunen Augen geschockt in mein Gesicht. [...] Schon seit Stunden überlegen wir, was wir machen können, dass wir wieder in unsere jeweiligen Körper gelangen. Tom raubt mir den letzten Nerv. Er hat wie er ganz stolz mitteilte schon seine neue schmucke Hülle erkundet. Ich fasse mir genervt an den Kopf und bemühe mich einen klaren Gedanken zu fassen. Nach noch zwei Stunden haben wir den Entschluss gefasst einfach mal so zu tun als ob nichts gewesen wäre. Das heißt dann wohl, Tom wird für mich zurück gehen – oh je mein Auto – und ich muss dann wohl Obermacho spielen. Ich könnte so heulen. Doch ein Positives hat das Ganze ja. Ich kann bei Bill bleiben. Seine Nähe suchen und ihn so vielleicht zurückgewinnen. Nun ja. Inzwischen ist es schon 2 Uhr nachts und ich merke, wie mein neuer Körper immer müder wird. Auch die anderen beiden gähnen und jetzt beginnen wir wieder über die Zimmerverteilung zu streiten. Ich bestehe darauf, dass mein schöner Frauenkörper in einem weichen Bett und zwar alleine schläft, damit dieser Penner Tom ihn nicht auch noch mit blauen Flecken übersäht. Genauso protestiere ich gegen den Vorschlag, dass ich dann eben auf der Couch schlafen soll. Irgendwann ist es Bill zu viel und er schickt Tom in sein Zimmer und sieht mich an. Nervös streiche ich mir durch die Dreads und sehe ihm ins Gesicht. Er seufzt und winkt mich mit in sein Zimmer. „Hier bitte, du kannst im Bett schlafen! Aber ich werde garantiert nicht darauf verzichten! Also mach Platz...“ sagt er mit trotziger Stimme. Mein oder besser Toms Herz schlägt mir bis zum Hals und ich nicke, rutsche dann ganz ans eine Ende des Doppelbettes und beobachte Bill, wie er sich langsam entkleidet. Unbewusst lecke ich mir über die Lippen und spüre dieses metallene Stück an meiner Unterlippe. Ach ja, Mein neuer Körper hat ja nen Lippenpiercing. Das hatte ich fast vergessen. Ich könnte fluchen. Ich hätte so gerne meinen alten Körper zurück, hoffentlich macht Tom damit keinen Unsinn. Schließlich steigt Bill, nur noch mit Panty bekleidet zu mir ins Bett und legt die Decke über uns. Gut, dass sie so groß ist. Er sieht mich an, lächelt und schaltet dann das Licht aus. Schlafen kann ich nicht. Und er scheinbar auch nicht, denn schon nach kurzer Zeit fragt er mich im Flüsterton: „Sag mal, warum bist du eigentlich hergekommen?“ Ich erröte, was man in der Dunkelheit Gott sei Dank nicht sieht und erwidere leise: „I-ich... wollte dich sehen!“ Verlegen wende ich mein Gesicht ab und wage es kaum zu atmen. Dann höre ich seine sanfte und zarte Stimme und erneut beginnt mein Herz schneller zu schlagen: „Warum? Warum Karen? Du hast mich so verletzt, wieso kommst du jetzt an und reißt meine Wunden wieder auf, wo ich gerade dabei bin dich zu vergessen...“ Ich beiße mir auf die Unterlippe, prompt natürlich auf den Piercing und mache somit eine schmerzhafte Erfahrung. Ob ich es ihm jetzt sagen soll. Nein wohl besser nicht. Nicht jetzt, wo ich in einem solch unpraktischen Körper stecke. Ich schüttle stumm den Kopf und sage traurig: „Nicht jetzt Bill...“ Dann drehe ich mich von ihm weg und schließe meine Augen. Nein ich will nicht mehr reden, nichts erklären – irgendwann sicherlich, aber nicht jetzt. Er scheint sich damit abgefunden zu haben, denn er erwidert nichts mehr. Und schon nach kürzester Zeit höre ich seine leisen und regelmäßigen Atemzüge. Unwillkürlich muss ich lächeln und vorsichtig drehe ich mich wieder zu dem Hübschen um. Sanft streiche ich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht und lächle ihn glücklich an. Ob ich wohl.... ach nein, am besten ich vergesse diesen Gedanken sofort wieder. Doch obwohl ich es mir selbst verboten habe lehne ich mich zu ihm hinunter, weit hinunter, so dass ich seinen sanften Atem spüren kann und schließe die Augen. Ganz langsam und zärtlich lasse ich meine Lippen auf seine gleiten und versuche den ganzen Geschmack einzufangen. Dann löse ich den Kuss sofort wieder und erkläre mich endgültig für total verrückt. Ich drehe mich sicherheitshalber wieder von ihm weg und schließe die Augen, lausche seinem Atem und schlafe binnen Sekunden ein. Kapitel 7: Völlig neue Welt... ------------------------------ Kapitel 7: Völlig neue Welt... Zuerst dachte ich die Sonne hätte mich geweckt, doch dann spüre ich eine Bewegung neben mir und höre eine sanfte Stimme an meinem rechten Ohr: „Guten Morgen!“ Ich sehe in die Richtung aus der die Stimme kommt und somit Bill direkt in die Augen. Erschrocken zucke ich zusammen und weiche etwas zurück. Er kichert und streichelt über meine Wange, dann kommt er mir näher und schließt seine Augen. Vorbereitend tue ich es ihm gleich und nähere mich auch langsam. Seine Lippen berühren meine und er beginnt meinen Nacken zu kraulen. Plötzlich spüre ich ein Pieksen in der Seite und öffne die Augen. Dann realisiere ich, dass wieder mal alles nur ein Traum war. Seufzend richte ich mich auf und sehe den neben mir friedlich schlafenden Bill mit liebevollem Blick an. Man sind meine Haare wieder verstrubbelt, denke ich noch, bevor mir einfällt, dass ich ja immer noch in Toms Körper festsitze. Gähnend steige ich über das schlummernde Etwas und beginne total planlos das Bad zu suchen. Nach wenigen Minuten habe ich es auch tatsächlich gefunden. Ich betrete es und schließe die Türe hinter mir. Dann sehe ich zum ersten mal an mir hinunter und erschrecke fürchterlich. Oh man das kann ja jetzt wohl echt nicht wahr sein – Morgenlatte. Ich kratze mich am Hinterkopf und überlege fieberhaft, was die Kerle da wohl immer machen. Auf Anhieb fallen mir drei Dinge ein. Also entweder man(n) beseitigt dieses Problem per Hand, wobei eine kalte Dusche mit Sicherheit auch hilft oder, die Variante welche ich am besten finde, man geht erst mal aufs Klo?! Also gut, dann mache ich das eben mal, nur scheiße, ich hab echt keinen Plan wie das im Stehen gehen soll. Nach ewigem Hin und Her kriege ich es tatsächlich hin im Stehen zu pinkeln. Ganz stolz auf mich drücke ich die Klospülung und hey, mein neuer kleiner Freund scheint sich wirklich beruhigt zu haben. Das erste Problem habe ich als schon mal gelöst. Ich schaue mich im Bad um und beschließe erst einmal zu duschen und zwar warm. Ich stelle das Wasser also auf warm und ziehe mir langsam die Boxershorts in welchen ich geschlafen habe aus. Es ist schon komisch so was zwischen den Beinen zu haben, aber sicher gewöhnt man sich mit der Zeit daran. Unter der Brause mache ich mir so meine Gedanken. Ich soll also ab jetzt Toms Leben weiterführen, als ob nichts gewesen wäre. Ich stocke bei meinem Gedankengang und starre perplex vor mich hin. Super, ich kann doch gar nicht Gitarre spielen. Oh je ich habe so die Befürchtung, dass ich noch ganz schöne Probleme haben werde. Nach dem ich mich eingeseift und abgeduscht habe steige ich wieder hinaus und schnappe mir ein Handtuch. Erschrocken sehe ich, dass eine Person am Waschbecken steht. Gut, dass es nur mein alter Körper ist. Er also sie... na ja egal dreht sich zu mir um und kritisiert sofort drauf los: „Du musst die Dreads föhnen und mit dem Wachs hier pflegen! Und zwar nach jedem Duschen!“ Ich schüttle genervt den Kopf. Oh man ich werde mir niemals freiwillig Dreads machen lassen. Nach stundenlangem versorgen meiner Haarpracht trete ich aus dem Bad und gehe in das Zimmer welches wohl Tom gehört. Dort liegen doch tatsächlich auch schon Klamotten auf dem Bett. Toll, jetzt bestimmt der auch noch, was ich anziehen soll oder was? Na ja, irgendwie bin ich ihm doch dankbar und ziehe mich an. Mit diesen weiten Baggyjeans werde ich wohl niemals klar kommen. Die sitzen echt viel zu tief. Ich ziehe mir das übergroße T-shirt über den Kopf und streiche es nach unten. Endlich fertig mit Anziehen gehe ich wieder hinaus und langsam ins Wohnzimmer. Bill scheint immer noch zu schlafen, denn ich kann ihn nirgends sehen. Vorsichtig luge ich in sein Zimmer und mir stockt der Atem. Er scheint gerade aufgestanden zu sein und hat sich nun ausgezogen um sich langsam, scheinbar sehr verschlafen wieder anzuziehen. Mein Herz hämmert förmlich gegen meine Brust und ich wage es kaum zu atmen. Langsam zieht er sich eine schwarze Panty über die Beine, welche danach dann seinen Po passiert und auf der Hüfte sitzen bleibt. Ich lecke mir über die Lippen und bespanne ihn weiter beim Anziehen. Als nächstes folgt die enge Jeans, welche er sich zusammen mit seinen anderen Klamotten aufs Bett gelegt hat. Sorgfältig zieht er sie sich hoch und knöpft sie zu. Ich kann genau sehen, wie er die Hosenfalle schließt und sich einen Gürtel durch die Schlaufen zieht. Ich mustere seinen Körper von oben bis unten und hierbei fällt mir auf, dass er wirklich total dünn ist und beinahe schon zerbrechlich wirkt. Auf einmal schießen mir die Bilder von jener Nacht wieder in den Kopf und ich verschlucke mich an meiner eigenen Spucke. Hustend entferne ich mich etwas von der Türe und tue so, als ob ich gerade vorbei gehen würde. Puh, das war knapp. Erschrocken fährt Bill zusammen und sieht zur Türe. Ich bleibe kurz stehen und lächle ihn an. Er schüttelt den Kopf und meint dann nur etwas verstört: „Hi Tom... äh... Karen...“ Verwirrt wegen dem Namenschaos lässt er ab und zieht sich das enge T-shirt über den Körper. Ich lehne mich an den Türrahmen und frage dann selbst nicht ganz sicher: „Nennt ihr mich jetzt noch Karen oder muss ich mich an den wundervollen Jungennamen gewöhnen?“ Er fährt sich mit einer Hand durch das verstrubbelte Haar und antwortet dann mit ernster Stimme: „Wir werden dich jetzt wohl alle Tom nennen, sonst kriegt das noch irgendwer mit und dann haben wir das Theater!“ Ich nicke und versuche mich mit dem Gedanken an einen neuen Namen anzufreunden. Na ja was soll man machen, ich muss mich eben damit abfinden, dass ich von allen jetzt nur noch Tom genannt werde. Die erste Prüfung finde ich schon in der Küche wieder. Der Bassist der Band steht so am Schrank und holt sich ein Glas heraus. Er schaut auf, als ich ins Zimmer trete und grinst sein fast schon schleimiges Grinsen: „Hey Tom! Na gut geschlafen?“ Ich überlege kurz, was wohl Tom jetzt geantwortet hätte und grinse dann sein oder ja jetzt mein Cheggagrinsen: „Ja klar, ich hab von hübschen Ladys geträumt, welche ich mit Sicherheit bald bei mir im Bett haben werde!“ Ich zwinkere ihm zu und bin ziemlich stolz auf mich, dass ich so gut gekontert habe. Grinsend verlasse ich die Küche wieder und schmeiße mich auf das Sofa, schließe kurz die Augen und als ich sie wieder öffne steht der Drummer, Gustav, im Raum. Erschrocken sehe ich ihn an und meine gekränkt: „Musst du dich so anschleichen, Mann!?“ Er hebt eine Augenbraue und lächelt mich dann an. Wow was für ein Lächeln, nicht schlecht, schießt es mir durch den Kopf doch ich wende das Gesicht schnell von ihm ab und starre einen Fleck am Boden an. Ich höre wie er sich neben mir niederlässt und mit ruhiger Stimme fragt: „Sag mal Tom, schläft Bill noch oder was treibt der schon wieder?“ Ich seufze bei dem Namen unbewusst auf, wenn der wüsste. Schweren Herzens nehme ich dann wieder Toms Identität an und antworte gekonnt: „Bin ich sein Babysitter? Aber ne er schläft nicht mehr. Frag jetzt aber nicht auch noch, was er gerade macht, ich bin nicht sein Wachhündchen.“ Gustav kichert leise, scheinbar war diese Aussage perfekt. Yeah ein Punkt für mich. Langsam gewöhne ich mich auch tatsächlich ans Tomsein. So schlimm scheint sein Leben ja nicht zu sein... Kapitel 8: Die ersten Schritte... --------------------------------- Kapitel 8: Die ersten Schritte... Inzwischen ist es schon Sonntag Abend und mein Körper muss zu meinem großen Bedauern irgendwie wieder zurück. Nachdem Tom mir versprach mein Auto nicht zu schrotten erlaube ich ihm eben damit nach Hause zu fahren. Ich ermahne ihn noch einmal keinen Unsinn zu machen und bloß niemandem von diesem Unfall zu erzählen. Nachdem er mir auch das alles tausendmal versprochen hat lasse ich ihn und vor allem meinen Körper davonfahren. Noch lange stehe ich draußen und starre vor mich hin. Irgendwann spüre ich eine Berührung meiner Schulter und eine sanfte Stimme flüstert mir beruhigende Worte ins Ohr: „Ach komm schon, es wird sicher alles gut gehen!“ Ohne mich umsehen zu müssen weiß ich dass es Bill sein muss. Ich lege meinen Kopf auf seine Schulter und atme seinen Duft ein. Drehe meinen Kopf zu ihm und beginne sanft seinen Hals zu küssen, doch er blockt ab: „Hör doch auf!“ Ich sehe ihn enttäuscht an und bemerke einen leichten Rotschimmer in seinem Gesicht. Das bringt mich zum Schmunzeln und ich setzte mich auf eine Bank, die hier auf dem verlassenen Hinterhof steht. Gegen meine Erwartungen geht Bill nicht wieder zurück ins Haus, nein er lässt sich seufzend neben mir nieder, lehnt sich zurück und schließt die Augen. Ich kann es einfach nicht lassen und rücke näher zu ihm, lege den Kopf auf die Lehne der Bank und sehe verträumt in den Himmel. Nach einiger Zeit bricht Bill das Schweigen: „Ich hoffe du gewöhnst dich an Toms Art. Wir haben bald ein Interview mit der Bravo weißt du!“ Ich seufze auf, nein auch noch mit dem wohl erfolgreichsten Jugendmagazin dieser Zeit. Aber in den letzten paar Tagen hat Tom mit ja groß und breit von seinen Eigenschaften erzählt, so dass ich ziemlich genau weiß was ich tun muss, wenn ich perfekt wirken will. Ich schrecke auf, denn Bill berührt sanft meine Wange und sieht mir tief in die Augen. Ich schlucke nervös und sehe ihn an, wage es kaum zu atmen. Mit sanfter und dieser liebevollen Stimme, welche ich so an ihm liebe flüstert er mir ins Ohr: „Karen, ich weiß, dass es sicher schwer ist in dem Körper des anderen Geschlechts gefangen zu sein...“ er macht eine kurze Pause und kommt mir noch näher, sodass ich seinen Atem auf meiner Haut spüren kann, erst dann spricht er leise weiter: „aber ich bitte dich, halt dich zurück. Die Medien warten nur darauf eine verrückte Story über uns herausbringen zu können!“ Mit diesen Worten erhebt er sich und streckt sich. Ich könnte so heulen. Warum blockt er dauernd ab, wenn er mir danach dann wieder so nah kommt und dann erneut abblockt. Es ist zum verrückt Werden. Erst jetzt, wo er wieder im Haus verschwindet spüre ich, dass meine Haut heiß ist und ich wahrscheinlich knall rot angelaufen bin. Ich seufze auf. Warum habe ich nur immer so zu leiden? Irgendwas mache ich falsch. Ok ich habe Toms Körper, klar, deswegen wird er wohl auch auf Abstand bleiben. Egal, ich krieg das schon hin, selbst wenn ich dazu in die Trickkiste greifen muss. Wild entschlossen Bill zu erobern stehe ich auf und folge ihm ins Haus. Weit ist er ja noch nicht, ich kann ihn noch im Treppenhaus hören. Hastig renne ich die Treppen hinauf und fange ihn in einem Zwischengeschoss ab. Er sieht mich verstört an, als ich seine Handgelenke packe und ihn unsanft gegen die Wand drücke. Ich komme ihm ganz nahe und meine Augen funkeln ihn frech an. Stotternd und sichtlich nervös gibt er einen kleinen Ausweichversuch von sich: „L-lass das! Du weißt, was ich zu dir gesagt habe...“ Weiter kommt er nicht mehr. Sanft drücke ich meinen Mund auf seinen und beginne gierig mit der Zunge über seine samtweichen Lippen zu lecken. Er seufzt auf, schließt seine Augen und reißt seine Hände aus meiner Umklammerung. Mit Genugtuung spüre ich, wie er sie in meinen Nacken legt und mich begierig zu sich zieht. Sein Seufzen nutze ich um meine Zunge in seinen Mund zu schieben und ein leidenschaftliches und wildes Spielchen zu beginnen. Als er beginnt mit meiner Zunge zu kämpfen spüre ich erneut dieses Kribbeln im Bauch. Mit meinen Händen streichle ich über seine Seiten, ziehe ihn näher an mich und drücke meinen Körper an den seinen. Er seufzt leise in den Kuss und schmiegt sich in meine Körperkonturen. Angeregt streichle ich über seine Hüfte und kneife frech in seinen Po, was ein leises Keuchen bei ihm auslöst. Nach einer Ewigkeit löse ich diese leidenschaftliche Züngelei und sehe ihn verlangend an. Auch er öffnet seine Augen und blickt tief in meine. Ich habe das Gefühl, als ob er darin versinkt. Mit meinen Handflächen streiche ich sanft über seine Pobacken und warte auf eine Reaktion seinerseits. Er grinst vielversprechend und gerade, als ich unter sein T-shirt streicheln will scheint ihm einzufallen, wessen Körper er hier vor sich hat. Hektisch schiebt er mich von sich weg und rennt mit hochrotem Kopf an mir vorbei in die Wohnung zurück. Ich sehe ihm traurig hinterher und setze mich auf eine Stufe der angrenzenden Treppe. Es ist so deprimierend die ganze Zeit abgewiesen zu werden. Und alles nur weil ich hier in diesem doofen Jungenkörper festsitze. Noch dazu ist es der Körper seines Zwillingsbruders, da ist es ja klar, dass er irgendwann wieder abblockt. Verdammtes Schicksal, motze ich innerlich über mein Pech und seufze auf. Es macht ja auch keinen Sinn hier herumzusitzen und Trübsal zu blasen, also begebe ich mich wieder hinauf in die WG, wo ich sogleich, um Kontakt mit den anderen Bandmitgliedern zu vermeiden, in mein Zimmer verschwinde. Ich schmeiße mich förmlich auf mein Bett, verschränke die Arme hinter meinem Kopf und starre gedankenverloren die Zimmerdecke an. Erst nach dem dritten Klopfen schrecke ich auf und antworte genervt mit einem Herein. Die Türe öffnet sich und ich muss feststellen, dass es sich leider nicht wie erwünscht um meinen süßen momentan Zwilling handelt, sondern sich Gustav ins Zimmer schiebt. Ich verdrehe die Augen und sehe ihn dann fragend an. Er schließt die Türe hinter sich und beginnt mit besorgter Stimme seinen Besuchsgrund vorzutragen: „Ja also, ich wollte dich fragen, ob du weißt, was mit Bill los ist. Er liegt die ganze Zeit auf dem Bett, starrt vor sich hin und wirkt total abwesend.“ Ha also hat ihn das Ganze doch aus dem Konzept gebracht und er macht sich Gedanken, lobe ich meine Aktion triumphierend. Erst dann setzte ich mich auf und sehe Gustav scharf an: „Vielleicht träumt er gerade von seiner großen Liebe oder so?! Wer weiß das schon! Sorry aber da kann ich dir auch nicht weiter helfen, du musst ihn schon selbst fragen was los ist.“ Ich strecke mich und hebe eine Augenbraue und frage dann genervt: „Sonst noch was?“ Erschrocken zuckt Gustav zusammen und schüttelt schnell den Kopf, dann dreht er sich auf dem Absatz um und verlässt das Zimmer sofort. Ich seufze erneut auf und grinse siegessicher vor mich hin. Meine Gedanken sind ganz bei Bill, der jetzt hoffentlich denkt, dass er sich gerade eine tolle Chance verpatzt hat. Kapitel 9: Der Brief... ----------------------- Kapitel 9: Der Brief... Heute ist der Tag gekommen. Das Bravo Interview steht an. Schon am frühen Morgen bin ich nervös und style mich extra sehr genau nach Toms Vorgabe. Leicht überfordert suche ich ein paar Kleidungsstücke heraus und ziehe mich dann einfach nach meinem Geschmack an. Um 10 Uhr klopft es an meiner Tür und Bill schiebt sich in mein Zimmer. Verschlafen und ungestylt sieht er mich an und gähnt herzhaft, bevor er dann anfängt mich zu loben: „Hey langsam wirste echt zu Tom! Ja sicht ganz gut aus so!“ Ich grinse zufrieden und sehe an ihm hinunter. Wieder trägt er nur Panty und mit seinem bloßen Anblick bringt er mein Herz zum Aussetzen. Kein Wunder, dass die Fangirlies alle auf ihn stehen. Oh, apropos Fangirly, was ist, wenn die Autogramme wollen. Geschockt sehe ich Bill an: „B-bill... was ist, wenn ich Autogramme geben muss?“ frage ich erschrocken und er zuckt mit den Schultern: „Dann kritzelst du so was...“ mit diesen Worten reicht er mir eine Autogrammkarte, welche von Tom unterschrieben worden ist uns spricht ganz in Ruhe weiter: „auf das was die dir hinhalten! Da achtet eh keiner drauf!“ Ich hebe eine Augenbraue und greife sofort nach meinem Block, fange an diesen Schriftzug zu kopieren und zu üben. Bill schüttelt den Kopf und dreht sich um, geht zur Türe und ruft mir schon fast von draußen folgende Worte zu: „ich geh mich mal fertig machen!“ Ich sehe ihm nach und schüttle den Kopf. In diesem Moment bin ich sehr froh, dass ich nicht in Bills Haut stecke. Der muss die Haare erst mal waschen, föhnen, sich schminken, aufstylen und so weiter. Irgendwie bin ich Tom in diesem Augenblick sehr dankbar, dass er einen vollkommen anderen Style hat als Bill. Ich wende mich wieder meinem Block zu und übe so lange, biss ich diesen Schriftzug beinahe perfekt drauf habe. Grinsend lege ich den Block bei Seite und stehe auf. Ich fasse mir die Dreads zu einem Pferdeschwanz zusammen, ziehe mir Bandara und Kappie auf und verlasse dann mein Zimmer. Ich mache mich gerade auf den Weg ins Wohnzimmer als ich ein lautes Fluchen aus dem Bad höre. Ich hebe eine Augenbraue und öffne langsam die Badezimmertüre. War ja klar, Bill kommt mal wieder nicht mit seinem Make-up zurecht. Ich trete ein und schließe die Türe hinter mir. Lächelnd trete ich hinter ihn und streichle über seine Seiten, flüstere ihm verschwörerisch ins Ohr: „Soll ich dir helfen?“ Er zuckt zusammen und sieht mich über den Spiegel verblüfft an. Dann nickt er einfach nur und dreht sich zu mir um. Ich grinse. Ist ja klar, dass er das nie so gut hinkriegen wird wie ich, immerhin bin ich ja eigentlich weiblich und somit eher das feinmotorische Geschlecht. Ich schnappe mir ein Abschminktuch und tupfe ihm seine misslungenen Lidstriche ab. Dann nehme ich mir Puder und beginne ihm vorsichtig damit zu schminken. Damit fertig angle ich nach dem Kajal und befehle ihm nach oben zu sehn und nicht zu blinzeln. Brav tut er dies auch und ich mache ihm jeweils einen schönen geraden Lidstrich unterhalb des Auges. Ich lecke mir angespannt über die Lippen und greife nach dem Lidschatten. Tupfe ihm mit dem kleinen Pinselchen sanft die schwarze Farbe auf die Augen und verwische sie ein weinig mit dem Zeigefinger. Damit fertig bestaune ich mein Werk. Ich muss mich wirklich loben, so gut schminke ich mich nie. Grinsend drehe ich Bill zum Spiegel und warte auf seine Reaktion. Er bestaunt sein Äußeres und bevor ich noch irgendwie zurück zucken kann hat er seine Arme um meinen Hals gelegt uns zieht mich eng an sich. Überrascht starre ich ihn an und er wispert mir immer näher kommend: „Danke... du hast mich gerettet!“ Er schließt seine frisch geschminkten Augen und legt sanft seine Lippen auf meine. Ich zucke leicht zusammen, erwidere dann aber seinen Kuss. Schluckend schließe ich meine Augen und streichle liebevoll seinen Rücken hinab. Über seinem Po hält er mich auf, löst den Kuss und schiebt mich langsam aus dem Zimmer: „Den Rest schaffe ich alleine!“ grinst er und schließt die Türe vor meiner Nase. Grummelnd setzte ich meinen unterbrochenen Weg ins Wohnzimmer fort und lasse mich neben Gustav fallen. Mein Herzschlag normalisiert sich gerade als Gustav mich wieder mal auf Bill anspricht: „Sag mal Tohooom? Kann es sein, dass Bill sich irgendwie zu dir hingezogen fühlt?“ Für eine Sekunde setzt mein Herzschlag aus und ich sehe ihn geschockt an. Was hat der denn jetzt wieder mitbekommen? Dann bemühe ich mich wieder in meine Rolle einzufinden. Ich setze mein Cheggagrinsen auf und meine leicht verdutzt: „Wie kommst du denn jetzt auf so was?“ Ich glaube einen leichten Rotschimmer auf den Wangen des Drummers zu erkennen als er mir schüchtern antwortet: „Na ja, er hat da so einen Text geschrieben... zufällig hab ich ihn beim Staubsaugen gefunden.“ Ich stelle mir den 18-jährigen grade noch in gelb-grün-gestreifter Schürze mit einem Staubsauger im Schlepptau vor, als er mir das Schriftstück reicht. Verblüfft starre ich es an und lese dann die folgenden Worte, die in Bills fein säuberlicher Schrift auf das Blatt Papier geschrieben worden sind. ,Diese Sehnsucht in meinem Herzen wächst und wächst. Ich darf dich nicht berühren, dich nicht einmal schief anschauen. Die Rattenfänger werden uns in der Luft zerreißen, wenn sie von uns erfahren. Ich möchte dich so gerne berühren, dich streicheln, dir zeigen, dass du mir etwas bedeutest, doch ich darf es einfach nicht tun. In dieser Situation weiß ich einfach nicht weiter. Ach hättest du doch nur einen anderen Körper eine andere Hülle um dich. Ich schwöre es dir ich versuche mich zurück zu halten, doch ob ich es schaffe ist noch nicht klar. Es tut mir jetzt schon Leid, wenn ich eines nachts in dein Zimmer schleiche und...’ Weiter komme ich nicht, denn mir wird der Zettel mit einem Ruck aus den Händen gerissen. Verwirrt sehe ich nach oben und direkt in Bills knallrotes Gesicht. Schnell dreht er sich um und zerknüllt das Blatt zu einem unförmigen Ball. Wütend und auch leicht gekränkt bringt er: „Was soll das? Das ist meine Privatsache!“ heraus und rennt dann in seiner Würde gebrochen in sein Zimmer. Ich höre, wie er die Zimmertüre zuknallt. Autsch. Das war wohl nicht so gut. Ratlos sieht Gustav mich an und mir ist klar, dass ich ihm jetzt wieder nachgehen darf. Schwerer Job Bruder spielen. Leise klopfe ich an die Türe und trete dann ein. Vorsichtig lasse ich die Türe ins Schloss fallen und sehe Bill, welcher auf seinem Bett sitzt und ein paar Sachen in seine rote Umhängetasche packt an. Er sieht auf und ich bemerke, dass sich seine Gesichtsfarbe immer noch nicht normalisiert hat. Seufzend setze ich mich neben ihn und fange langsam und sanft an zu sprechen: „Bill... es tut mir Leid, dass ich das gelesen habe. Gustav hat es mir gegeben und ich...“ versuche ich zu erklären, doch Bill lässt mir keine Chance. Zitternd greift er nach meine Hand und zieht mich zu sich. Dann drückt er seine Lippen stark auf meine, beginnt mich zu streicheln und schiebt seine Zunge in meinen Mund. Überrumpelt schiebe ich ihn weg und ermahne ihn keck: „Hey, ich erinnere mich noch an deine Worte! Du nicht?“ Verlegen wendet er seinen Blick ab, doch ich lasse dies nicht zu. Vorsichtig lege ich zwei Finger unter sein Kinn und hebe seinen Kopf an, drehe ihn in meine Richtung. Ihm tief in die Augen sehend meine ich verführerisch: „Nicht vor dem Interview!“ Dann stehe ich auf und verlasse wortlos das Zimmer. Zwar habe ich mcih sehr cool gegeben, doch innerlich koche ich. Mir ist so heiß als ob ich in einem vorgeheizten Ofen liege. Mir Luft zufächernd gehe ich ins Bad und kühle mich mit einer Hand voll kaltem Wasser ab... Kapitel 10: Das Interview... ---------------------------- Kapitel 10: Das Interview... Nun ja, inzwischen sind ein paar Stunden vergangen und nun sitzen wir also tatsächlich in der Bravo Redaktion und beantworten die doofen Fragen der Reporterin. Ich würde am liebsten wieder gehen. Für mich fällt ja nichts an. Nun wendet sich diese Trulla Bill zu und als ich die Frage höre verschlucke ich mich an dem Kaugummi, welchen ich gerade vor mich hinkaue: „So Bill, sag mal, es geht das Gerücht herum, dass du in einer festen Beziehung bist. Stimmt das oder hast du so schon ein süßes Mädchen im Blick?“ Bill errötet und ich werfe schnell ein: „Quatsch Billy doch nicht! Der is doch immer der Brave! Bei so was bin doch eher ich der Experte!“ Ich wackle vielsagend mit den Augenbrauen und schaue die Reporterin frech an. Sie sieht mich interessiert an und fragt: „Ach Tom! Du hast jemanden in Aussicht?“ Ich grinse leicht und meine dann keck: „Klar, alle Mädchen dieser Welt!“ Georg grinst sich über diese Antwort total einen ab, während Gustav mir einen scharfen Blick zuwirft und Bill ganz still dasitzt und Däumchen dreht. Die Reportein notiert sich meine Worte und beendet dann das Interview. Darauf folgt noch ein Fotoshooting. Ich seufze und begebe mich dann zu den Anderen. Bill sieht mich dankbar an: „Danke wegen eben!“ meint er und lächelt sein wunderschönes Lächeln. Ich seufze verträumt und dann werden wir auch schon vor die Linse genommen. Ich beginne mit den anderen Dreien zu Posieren. Yeah sogar die typischen Tom Posen hab ich schon drauf, freue ich mich innerlich und lasse mich schön brav ablichten. Nach einer halben Stunde is auch das erledigt und wir dürfen, großzügiger Weiße, den Rest des Tages für uns gestalten. Ich freue mich total und strecke mich erst mal ausgiebig. Langsam gehe ich aus dem Gebäude. Oh Schreck ich wusste es. Da stehen tatsächlich total viele kreischende Fans. Boah dieses Gequieke geht mir auf die Nerven. Lächelnd geht Bill hinaus und das Gekreisch wird noch lauter. Er zwinkert mir zu und beginnt den wartenden Groupies Autogramme zu geben. Ich seufze schnappe mir auch einen Stift und fange eben an Toms Namen auf die mir hingehaltenen Gegenstände zu kritzeln. Nach ein paar Minuten haben wir uns durch diesen Fanmonsun gekämpft und werden jetzt erst einmal in den schwarzen Van geladen. Seufzend lasse ich mich neben Bill nieder und sehe ihn an. Er lächelt und fragt dann etwas leiser als sonst: „Magst du vielleicht... mit mir Eis essen kommen?“ Ich ziehe eine Augenbraue hoch und lächle: „Ja gut!“ antworte ich und somit ist auch diese Frage beantwortet. Der Van hält vor unserem Hotel und wir steigen aus. Zu doof, dass die Bravo Radaktion in München ist, dieses lange Fahren macht mich auch ganz Kirre. Seufzend gebe ich auch hier noch ein paar Autogramme und gehe dann erleichtert auf mein Zimmer. Ich habe mich gerade aufs Bett geworfen und für einen Moment die Augen geschlossen, als es zaghaft an meiner Türe klopft. Genervt stehe ich auf und öffne sie. Zwei schöne braune Augen leuchten mir entgegen und unwillkürlich muss ich lächeln. Mit einer Handbewegung bitte ich Bill hinein und schließe die Türe hinter ihm. Verlegen sieht er mich an und bedankt sich dann noch einmal für meine spontane Eingreifaktion: „Danke noch mal wegen vorhin... du hast mir echt den Kopf gerettet...“ Ich lächele zufrieden und strecke mich, schrecke aber zusammen, als er vorsichtig einen Vorschlag macht: „D-darf ich heute Nacht bei dir schlafen?“ Ich verschlucke mich wiedermal an meinem Kaugummi und sehe ihn überrascht und etwas geschockt an: „W-was?“ frage ich noch einmal nach. Er lächelt mich schüchtern an und wiederholt seine Frage dann noch mal immer leiser werdend. Ich weiß nicht so recht was ich antworten soll, nach einer kurzen Pause stelle ich dann einen Kompromiss: „Klar, wenn du schön brav bist!“ Ich grinse in mich hinein und stelle mir schon die üppigsten Szenen vor, als Bill mir glücklich die Arme um den Hals legt und mir einen Kuss auf die Wange drückt. Ich lächle ihn lieb an und seufze. „Ok und was wollen wir jetzt machen?“ frage ich nichtsahnend und bemerke erst dann, dass es ein Fehler war. Bill grinst mich vielsagend an und schubst mich auf mein Bett. Ich frage mich gerade noch ob das ein Attentat auf mich werden soll, als er bereits auf meinem Schoß sitzt und über meine Brust streichelt. Mit wird heiß und kalt gleichzeitig und verwirrt folge ich mit meinen Blicken seiner Hand. Dann jedoch wird meine Aufmerksamkeit auf sein Gesicht gelenkt, welches mir immer näher kommt und nun kurz vor mir steht. Ich schlucke und sehe Bill an. Mit verwirrtem Gesichtsausdruck frage ich stotternd: „W-was wird das?“ Er lächelt und beginnt vorsichtig meinen Hals zu küssen, was mir ein leises Seufzen entlockt. Zuerst genieße ich diese Sonderbehandlung, schiebe ihn dann aber von mir herunter und stehe auf. Ich habe alle mühe mich jetzt noch zurückzuhalten aber es ist mitten am Nachmittag und eigentlich habe ich keine Lust mit ihm zu schlafen. Hallo, ich bin schließlich ein Kerl und er auch, ich hab keinen Plan, wie man das Teil da unten benutzt oder so. Ich drehe mich zu ihm um und bemerke seinen enttäuschten Blick. Seufzend setzte ich mich neben ihn und beginne ihm meine Situation zu erklären: „Bill, jetzt sei doch nicht gleich so enttäuscht! Ich... also hör mal schon mal daran gedacht, dass es mitten am Tag ist? Was wenn Gustav vorbei kommt oder Georg oder noch besser David?!“ Als ich den Namen unseres Produzenten und Managers erwähne wird Bill blass und sieht mich an. Scheinbar hat er begriffen worauf ich hinaus will und murrend meint er: „Ja gut... dann eben nicht jetzt...“ Ich frage mich gerade noch, warum er das JETZT mithineingenommen hat, als er schon aufgestanden ist und das Zimmer verlässt. Verwundert sehe ich ihm hinterher, schrecke zusammen, als die Türe laut ins Schloss fällt. Kopfschüttelnd lege ich mich in mein Bett zurück und träume vor mich hin. Auf einmal geht mein Handy los. Seufzend greife ich danach und gehe ran. Meine eigene Stimme schallt mir gut gelaunt entgegen: „Hey! Na wie geht’s dir so als großer Star?“ fragt Tom mich. Ich schüttle den Kopf und frage genervt, was er will. Sofort schießt mir die Antwort entgegen: „Du ich will Sex!“ Also heute ist wirklich nicht mein Tag, schon wieder verschlucke ich vor lauter Überraschung an meinem Kaugummi und schreie lauthals in den kleinen Apparat an meinem Ohr: „NEIN! Du spinnst ja wohl! Kein Sex mit meinem Körper ist das klar!?“ Ich höre noch die schmollende Stimme die ein kurzes Ok zu Tage fördert, dann legt Tom auf. Ich lege mich in meine Kissen zurück und bin schon nach kürzester Zeit einfach weg genickt... Kapitel 11: Liebesgeflüster... ------------------------------ Kapitel 11: Liebesgeflüster... Durch ein Klopfen an der Türe werde ich wieder geweckt. Ein Blick aus dem Fenster sagt mir, dass ich wieder mal den ganzen Tag verpennt hab. Seufzend erhebe ich mich und gehe zur Türe, öffne diese. Bill sieht mir ins Gesicht und lächelt. Dann schiebt er sich an mir vorbei ins Zimmer. Kopfschüttelnd schließe ich die Türe hinter ihm und beobachte, wie er anfängt sich auszuziehen. Zuerst denke ich mir nichts Böses dabei, bis er langsam nur noch mit Jeans und Panty bekleidet auf mich zukommt. Er lächelt mich vielsagend an und schlingt die Arme um meinen Hals, nur um mir einen Kuss auf die Lippen zu hauchen. Seine Berührung löst ein angenehmes Kitzeln in meiner Magengrube aus. Dann tritt er einen Schritt zurück. Sein Lächeln hat inzwischen etwas beunruhigendes bekommen. Doch lange kann ich nicht darüber nachdenken, denn unwillkürlich gleitet mein Blick seinen Körper herunter. Das Kitzeln verstärkt sich und irgendwie finde ich das nun auch beunruhigend. Und dann beginnt er sich zu bewegen. Ich sehe ihm zu und spüre, dass dieses Kitzeln... dieses Kribbeln immer stärker wird und sich in meinem gesamten Körper ausbreitet. Ganz langsam und rhythmisch öffnet er sich die Jeans und lässt sie langsam an seinem Po und über seine Beine hinabgleiten. Unwillkürlich schlucke ich und sehe ihn an. Wieder kommt er auf mich zu, legt seine Arme um meinen Hals und beginnt langsam an mir hinunter zu streicheln. An meinem Bauch angekommen zieht er das T-shirt herauf und es mit langsam über den Kopf. Jede freie Stelle küsst er innig und belegt so meinen ganzen Oberkörper mit sanften Schmetterlingsküssen. Das ausgezogene T-shirt findet seinen Platz neben der von ihm ausgezogenen Jeans und er wendet sich mit spitzen Fingern meiner Baggy zu. Er löst den Gürtel und öffnet Knopf und Hosenfalle. Sofort rutscht die viel zu weite Jeans meine Beine hinunter und landet auf dem Boden. Er grinst und entfernt sich wieder etwas von mir. Streicht sich die Hüfte leicht hin und her bewegend in die Panty und lächelt mich lasziv an. Dieses Bild treibt mir die Röte ins Gesicht und mit großem Entsetzen spüre ich eine Bewegung in meiner Boxershorts. Verlegen schaue ich an mir hinab und mein Verdacht bestätigt sich. Auch Bill bemerkt das Erwachen des kleinen Tom und geht langsam auf mich zu. Ich weiche verunsichert und erschrocken zurück, kann nur mit ansehen, wie er immer näher kommt und mich so bis an die Wand zurückdrängt. Dieser verführerische, jedoch gleichzeitig gefährlich wirkende Ausdruck in seinen Augen lässt mich erschrecken. Mit einer schnellen Bewegung zieht er mir die Boxershorts herunter und entblößt mich so total. Dann tut er etwas, was ich niemals für möglich gehalten hätte. Er kniet sich vor mir hinunter und beginnt vorsichtig meinen Bauch zu küssen. Er streckt seine Zunge hinaus und leckt immer tiefer. Ich kaue angeregt auf meiner Lippe herum und sehe ihm erst zu, bis er dann an der empfindlichsten Stelle des Mannes angekommen ist und fröhlich anfängt daran herum zu lutschen. Schon bei der ersten Berührung stöhne ich leise auf. Dieses Gefühl ist so ungewohnt, aber es fühlt sich so gut an. Seufzend schließe ich die Augen und lege meinen Kopf an die Wand zurück. Mit meinen Händen beginne ich sanft durch sein Haar zu streicheln. Nach ein paar Minuten lässt er von mir ab und schubst mich mit einer kräftigen Bewegung aufs Bett. Überrascht liege ich da und kann nichts tun, als er sich selbst die Panty aufzieht und wie schon am Nachmittag auf meinen Schoß setzt. Er beginnt langsam über meinen Oberkörper zu streicheln und lehnt sich zu mir vor. Lange sieht er mir in die Augen und schweigt, dann küsst er mich leidenschaftlich und gleichzeitig beginnt er seinen Unterleib an meinem zu reiben. Ich frage mich gerade noch, was das alles soll, als er den Kuss löst und mir leise zuwispert: „Erschreck jetzt nicht!“ In genau dem selben Moment spüre ich einen stechenden Schmerz Pobereich. ER keucht laut auf und kneift die Augen zusammen. Dann sieht er mich besorgt an und fragt mit keuchender Stimme: „G-geht’s?“ Ich nicke verbissen und lege mich in die Kissen zurück, kralle mich in das Lacken und lasse ihm eben seinen Spaß. Langsam beginnt er sich stärker zu bewegen und mit jedem Stoß, den er macht und jedem Stöhnen, das aus seinem Munde entweicht erregt er mich noch mehr. Unsicher und vorsichtig lege ich meine Arme um seinen Hals, ziehe ihn zu mir und küsse ihn wild. Er erwidert diesen Annährungsversuch verlangend und ich spüre seine Erregung förmlich in diesem Kuss. Noch ein paar Minuten geht das so hin und her, bis er dann laut aufstöhnt, ja beinahe schon schreit und dann erschöpft auf mir liegen bleibt. Auch ich fühle mich voll und ganz befriedigt und streichle ihm vorsichtig eine vom Schweiß verklebte Haarsträhne aus dem Gesicht. Langsam erhebt er sich wieder und lässt sich neben mir nieder. Ich will aber seine Nähe und ziehe ihn wieder zu mir. Er lächelt mich süß an und legt sich erneut auf mich, schließt die Augen und normalisiert seinen Atem mit der Zeit wieder. Unter meinen ständigen Streicheleinheiten beginnt er schließlich zu seufzen und dann mit leiser Stimme ein Bekenntnis zu machen: „Karen... ich... es tut mir Leid... aber...“ er stockt kurz und sieht mich an: „Ich... ich liebe dich!“ Sein Blick ist fest und entschlossen. Noch bevor ich etwas erwidern kann hat er seine Lippen auf meine gepresst und schiebt seine Zunge zwischen ihnen hindurch. Ich seufze glücklich in den Kuss und beginne seine Zunge zurückzudrängen. Nach einem nicht enden wollenden Kampf unserer Zungen lässt er endlich ab und schnappt nach Luft. Ich sehe diese Pause seinerseits als meine Chance und küsse sanft über seine Wange bis hin zu seinem Ohr, in welches ich dann leise die drei magischen Worte flüster. „Ich liebe dich! Bill!“ diese kurze Pause zwischen meinen Wörtern nutzt er um mich verblüfft anzusehen und mit folgende Frage dazwischen zu stellen: „B-bist du deswegen bis nach Hamburg gekommen?“ Ich erröte und nicke langsam: „J-ja... ich hab es einfach nicht mehr ausgehalten.“ Mir kommen bei dem Gedanken an die letzte Zeit die Tränen und schluchzend beginne ich ihm von meinem Schmerz und Leid zu erzählen. Auch von der Selbstverstümmelung beichte ich ihm. Als er davon hört hebt er eine Hand und scheuert mir so richtig eine. Klatsch... aua das hat echt weh getan. Verheult sehe ich ihn an und nun glaube ich auch in seinen Augen diese Flüssigkeit zu erkennen. Sich stark zusammen reißend befiehlt er mir: „Du machst so was nie wieder! Ist das klar?!“ Ich nicke und muss auf einmal lächeln. Wie süß er sich doch um mich sorgt. Langsam beuge ich mich zu ihm hinauf und küsse sanft und langsam die salzige Flüssigkeit von seiner Haut. Nach kürzester Zeit beruhigt er sich und schläft dann mit einem Lächeln auf den Lippen auf meinem Oberkörper ein. Zärtlich streichle ich über seinen Kopf und nicke dann auch total erschöpft ein... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Sorry sorry sorry, dass dieses Kapi so komisch geworden is.. aber ich bin grade ziemlich unkreativ.. *neue musik brauch* ok und danke an Spikö und Ara, die mich motiviert haben x.x Kapitel 12: Abgewiesen... ------------------------- Kapitel 12: Abgewiesen... Durch ein leises Quieken über mir werde ich geweckt. Verwundert blinzle ich in das helle Zimmer und bemerke den leichenblassen Bill. Verwundert lege ich den Kopf schief und sehe ihn an. Hektisch erhebt er sich und zieht mir die Decke weg. Boah wie kalt. Ich spüre, dass ich immer noch nichts an habe und erhebe mich um mir schnell eine Boxershorts anzuziehen. Währenddessen sucht Bill schnell all seine Klamotten zusammen und verschwindet immer noch so blass im angrenzenden Badezimmer. Seufzend quäle ich mich aus dem Bett und ziehe mir die Baggy von gestern und ein neues XXL-T-shirt an. Dann stelle ich mich an die Wand neben der Badtüre und warte, dass es frei wird. Ich weiß noch genau was gestern war. Oh ja es war sehr schön Bill so nah bei mir zu haben. Aber jetzt stellt sich mir die Frage warum er eben so überrascht ausgesehen hat. Mit einem mal wird die Türe aufgerissen und Bill stürmt hinaus. Als er mich sieht bleibt er stehn und fragt total geschockt: „W-was hast du mit mir gemacht?“ Jetzt raffe ich gar nichts mehr. Verwundert sehe ich ihn an und hebe fragend eine Augenbraue. Er dreht sich um und zieht sein T-shirt etwas herunter, so dass einige gerötete Kratzspuren zu sehen sind. Ich kichere los und ziehe ihn an mich. Empört schaut er mich an und knallt mir dann eine. Dadurch lasse ich ihn los und er marschiert gerade Wegs aus dem Zimmer. Ich reibe mir die schmerzende Wange und schaue ihm hinterher. Ich begreife nicht, wie er jetzt so schlecht drauf sein kann. Immerhin war er es doch, der mich gestern flachgelegt hat und nicht ich. Und er hat sich auch an mich rangemacht. Grübelnd verschwinde ich erst einmal im Bad. Erst unter der Dusche fällt mir ein, dass dies schon wieder eine Abweisung... ein Korb war. Was mache ich nur falsch? Diese Frage stelle ich mir in letzter Zeit oft. Doch ich finde einfach keine Antwort darauf. Ob er wohl gestern was getrunken hat? Warum weiß er denn nichts mehr? Aber ich habe nichts derartiges gemerkt... Vielleicht hat er sich auch einfach nur nach Nähe und Zuneigung gesehnt. Oder er, er war einfach rattig und hat mich dann nur als Betthäschen benutzt. Bei dem Gedanken nur ausgenutzt worden zu sein kommen mir die Tränen. Ich war doch gerade noch so glücklich und jetzt. Jetzt ist meine ganze Hoffnung und mein ganzes Glück mit einem Schlag wieder zerstört. Ich kann meine Tränen nicht mehr zurückhalten und sie rinnen in Flüssen zusammen mit dem Duschwasser meine Haut hinunter. Ich zügle mich auch gar nicht mehr, heule und schluchze einfach drauf los. Nach einer halben Stunde Selbstmitleid steige ich aus der Dusche und ziehe mich wieder an. Wozu ich mich davor angezogen habe is mir jetzt noch nicht klar. Um ehrlich zu sein ist mir das im Moment auch ziemlich egal. Ich mache das Bett und versuche die Spuren unserer gestrigen Aktivität nicht zu beachten. Davon besessen stark zu bleiben und vor allem meine Rolle als Tom gut zu spielen halte ich mich zurück und dränge alles Schlechte tief in mein Herz zurück. Ich weiß, das dieses Verdrängen bestimmt nicht die richtige Lösung ist, aber was soll ich denn machen. Ich packe meine Sachen zusammen und gehe dann langsam runter zum Frühstück. Wie erwartet finde ich dort meine Bandkollegen vor. Georg grinst mir vielsagend entgegen und fragt dann keck: „Na gestern schön Spaß gehabt?“ Ich erröte und setzte mich zwischen Georg und Gustav. Schitt, hatte ich gestern doch echt vergessen, dass im Nebenzimmer Georg haust. Ich weiß nicht genau wie ich die Situation jetzt noch retten soll, gut, dass Gustav schnell einschreitet: „Mensch Georg, jetzt lass doch!“ Ich seufze und sehe auf mein Frühstück hinab. Eigentlich habe ich keinen Hunger und Appetit schon gleich gar nicht. Ich zwinge meinen Körper aber dazu doch ein Brötchen hinunter zu würgen. Zufrieden damit rutsche ich etwas auf dem Stuhl hinunter und starre gedankenverloren vor mich hin. Irgendwann steht der Bassist auf und verlässt den Tisch in Richtung Tourbus. Gustav und ich bleiben allein zurück. Er sieht mich scharf an und fragt dann: „Sag mal Tom, was läuft zwischen dir und Bill?“ Ich verschlucke mich an einem Brösel, welchen ich aus meiner oberen Zahnreihe gefischt habe und schüttle dann hustend den Kopf: „G-gar nichts!“ Er schüttelt ebenfalls den Kopf und meint dann: „Wieso kam dann heute Morgen ein ziemlich verstörter Bill aus deinem Zimmer?“ Ich beruhige meinen Husten und sehe Gustav geschockt an. Er grinst selbst sicher und klopft mir auf die Schulter: „Ich hätte das zwar nie von dir gedacht aber na ja... jeder hat seine dunklen Seiten.“ Er steht auf und will gehen, doch ich ziehe ihn zu mir hinunter und sage bedrohlich: „Wir haben nichts miteinander ok?“ Erschrocken sieht er mich an und nickt langsam. Dann lasse ich ihn los und gehe an ihm vorbei zum Tourbus. Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie er mir langsam etwas bleich um die Nasenspitze folgt. Ich steige ein und lasse mich irgendwo auf dem eingebauten Sofa nieder. Ich will eigentlich echt nur noch meine Ruhe. Doch denkste. Sofort hockt Georg neben mir und beginnt groß und breit von seiner Liebschaft diese Nacht zu erzählen. Ich tue interessiert und lache einfach über seine kindischen Witze. Nach einiger Zeit hört er dann auch auf und lässt mich alleine. Meine Augen wenden sich der Türe zu, wo ein immer noch blass wirkender Bill einsteigt. Er sieht so zerbrechlich aus. Seufzend lässt er sich ganz weit von mir und den anderen beiden fallen und sieht geistesabwesend aus dem Fenster. Ich bin so unsicher und weiß nicht was ich tun soll. Langsam stehe ich auf und setzte mich neben ihn. Als er nicht reagiert tippe ich ihm sanft auf die Schulter und sehe ihn an. Er wendet den Kopf zu mir und erschrickt erst einmal, als er mich realisiert. Dann zischt er mir im gefährlichen Ton ein „Lass mich in Ruhe!“ zu und dreht sich wieder weg. Ratlos setzte ich mich wieder auf meinen alten Platz und lege meinen Kopf auf den Tisch. Am liebsten hätte ich wieder losgeheult, aber das geht hier nicht. Ich verstehe einfach nicht, wie er jetzt so abweisend sein kann. Was ist denn nur in ihn gefahren. Aus dem Augenwinkel sehe ich eine Bewegung neben mir und schaue nach rechts. Gustav hat sich neben mir nieder gelassen und sieht mich nun mit geduldigem Blick an. Was will der denn jetzt? Ich lege den Kopf schief, fange dann jedoch ohne meinen Willen an zu erzählen: „Es ist so scheiße... er ist so verdammt abweisend zu mir. Und ich verstehe absolut nicht warum. Ich hab ihm gar nichts getan!“ so sprudelt es aus mir heraus. Der Drummer lächelt und meint als kleinen Trost: „Keine Panik, der ist zu mir auch gerade total abweisend.“ Er scheint sich irgendetwas zu verkneifen ich stupse ihn an und frage: „Aber?“ Er seufzt und fährt dann doch fort: „Aber er ist nicht so abweisend wie zu dir. Tut mir leid Tom. Das musst du wohl wirklich mit ihm alleine klären!“ Ich nicke und lege meinen Kopf dann wieder auf den Tisch. Starre vor mich hin und hoffe so sehr darauf, dass Bill mich nachher an sich heranlässt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)