Der Feind ist unter uns von -Ayako ================================================================================ Kapitel 2: Warum nur -------------------- „Jemand spricht“ >Jemand denkt< Warum nur? Ranmaru stellte die Teetasse ab und sah seinen Großvater besorgt an. Seit einem Jahr schon lebten er und Enjoji hier und sein Großvater hatte nie seine Beziehung zu Enjoji hinterfragt. >Ahnte er vielleicht, das sein Enkel schwul ist und Enjoji mehr als nur ein Freund. Nach dem Unfall – der ja eigentlich ein Anschlag auf Enjoji war – war es Kei gewesen, der ihn aus seiner Lethargie befreit hatte und für ihn hatte er auch die harte Rehabilitation auf sich genommen. < „Ranmaru hörst du mir eigentlich zu?“ „Wie, was“ Ranmaru schrak aus seinen Gedanken. „Na ich hab gerade gesagt, das Yuki für ein paar Tage kommen wird. Aber du scheinst ja in Gedanken wieder bei Enjoji-kun zu sein“ schelmisch blitzte es in den Augen seines Großvaters, Ranmaru errötete und wand sich verlegen ab. >Also wie lange wollen die zwei eigentlich noch so tun als wüsste ich nicht was zwischen ihnen vorgeht? < Großvater Samejima würde seinen Fehler nicht nochmals wiederholen. Als er nach dem Tod seiner Tochter seinen Schwiegersohn des Hauses verwies, hatte vor allem Ranmaru unter dem Verlust seines Vaters gelitten. > Ich hab es nicht wahrhaben wollen wie sehr Ranmaru sein Vater fehlte, jetzt werde ich alles tun um sein Glück zu schützen. < Er spürte die Verlegenheit seines Enkels und stand nun langsam auf. „Hast du was für heute geplant, wo doch unterrichtsfrei ist?“ „Ich treffe Sagano. Wir wollen Meister Kenshin besuchen.“ Ranmaru hatte sich wieder gefangen und verließ nun auch das Haus, nicht ohne sich vorher bei Miyo zu verabschieden. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Kommissar Masuka schaute nachdenklich auf die Papiere >Kei Enjoji also der älteste Sohn von Don Sagano. Wir haben uns wohl bald auf einen Bandenkrieg einzustellen. < Er seufzte auf und machte sich auf den Weg zu der Adresse welche in Keis Papieren angegeben war. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Auf dem Weg zu Saganos Wohnung bemerkte Ranmaru, das er sein Handy vergessen hatte. >Ach Mist, muss halt mal ohne gehen. < 30 Minuten später war er bei Sagano angekommen. „Senpai“ erfreut begrüßte Kai Ranmaru – er hatte immer noch eine Schwäche für ihn. „Komm las uns gleich gehen, ich muss noch mein Brustschild zur Reparatur bringen.“ Gerade als sie die Wohnung verlassen wollten klingelte das Telefon. „Sagano, ja er ist hier, einen Moment. Für dich dein Großvater“ mit diesen Worten reichte Kai den Hörer an Ranmaru. „Tut mir leid ich habe mein Handy vergessen... “ plötzlich wurde Ranmaru blass und die Welt um ihn schien sich zu drehen. Zitternd lehnte er sich an die Wand und der Hörer entglitt seinen kraftlosen Händen. Kai erschrak als er seinen Senpai zusammenbrechen sah und griff – von bösen Vorahnungen getrieben – zum Hörer. Sagano fuhr ein kalter Schauer über den Rücken, doch er hatte sich besser unter Kontrolle als Ranmaru. „In welches Krankenhaus wurde er gebracht?“ >Enjoji, warum nur? Warum? < Ranmaru war nicht in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen. Als sein Großvater ihm sagte, das Kei einen Unfall gehabt hatte, hatte er das Gefühl er würde ihm etwas verheimlichen. >Das war kein Unfall< schoss es Ranmaru durch den Kopf und eine kalte Hand schien nach ihm zu greifen. „Senpai, Senpai komm zu dir.“ Kai schüttelte Ranmaru, bis dieser endlich den Kopf hob. „Lass uns ins Krankenhaus fahren, komm.“ Besorgt blickte er Ranmaru in die Augen, dieser rang noch einen Augenblick mit der Fassung. „Ja lass uns gehen.“ Vielleicht lag es daran das sie beide noch so geschockt waren von dem, was sie gerade erfahren hatten, das sie den Lieferwagen vor Kais Haustür nicht bemerkten. Zwei Männer sprangen auf sie zu und ehe Ranmaru auch nur wusste was das zu bedeuten hatte schien sein Kopf zu explodieren. >Enjoji ich... < Dunkelheit breitete sich in Ranmarus Gedankenwelt aus. Kai trat wild um sich. „He bring diesen Bengel endlich zur Ruhe.“ Er vernahm eine Stimme, die ihm irgendwie bekannt vorkam. Doch ehe Kai sich erinnern konnte woher er diese Stimme kannte wurde ihm mit aller Kraft ein Tuch über Mund und Nase gedrückt. Kurze Zeit später erlahmte sein Wiederstand und ihm schwanden die Sinne. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Betrübt ließ Ranmarus Großvater den Hörer sinken, er hatte seinem Enkel nicht die Wahrheit gesagt über Enjojis Unfall, dazu war er nicht in der Lage gewesen. „Und sie glauben es war Anschlag?“ „Nun ja Kei Enjoji ist der älteste Sohn eines großen Yakuzabosses, wenn also eine Bombe in seinem Geschäft hochgeht, noch dazu zu einer Zeit zu der er meist allein ist...“ Kommissar Masuka war nicht wohl in seiner Haut. Hier waren unschuldige in einen blutigen Clankrieg verwickelt und er wusste nicht damit umzugehen. „Herr Kommissar ich danke ihnen für die Mitteilung, doch muss ich sie bitten jetzt zu gehen. Ach und noch etwas, haben sie Enjoji-Sans Vater schon benachrichtigt?“ „Nein, das wird ein Kollege aus Osaka persönlich erledigen.“ „Ich würde es gerne selber übernehmen, schließlich habe ich eine gewisse Verantwortung übernommen, als ich Sagano-Sans Sohn in mein Haus aufgenommen habe.“ Kommissar Masuka verbeugte sich und verließ das Anwesen. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Masanori versuchte derweil seinen Boss zu beruhigen. „Boss, bitte ihr Blutdruck“ versuchte er Don Sagano zu mäßigen. >Es fehlt nicht mehr viel und ihn trifft der Schlag. < „Du sei still. Was erlaubst du dir eigentlich? Du bist immer noch ein Untergebener.“ Unvermittelt holte Sagano aus und schlug zu. Ein roter Fleck zierte Masanoris Wange, wo Saganos Faust ihn getroffen hatte. Er sagte kein Wort und senkte demütig den Kopf. „Was hast du dir eigentlich dabei gedacht?“ Sagano kocht förmlich vor Wut. Gerade als er zu einem neuen Schlag ausholte klingelte Arakis Handy. Fragen blickte Masa auf und als Sagano die Faust sinken ließ griff er danach. „ Ja Araki hier“ seine Miene schien sich zu verfinstern und mit belegter Stimme beendete er das Telefonat. „Danke für ihren Anruf Samajima-Sama. Wir werden so schnell wie möglich kommen.“ Masa schluckte, was er gerade erfahren hatte beunruhigte ihn sehr. „Boss...“ er schluckte nochmals „es... Kei-San hatte einen Unfall. Es war anscheinend ein Bombenanschlag.“ „Kei...“ war Sagano gerade noch auf Masas Blut auf, so ließ er sich jetzt bereitwillig von seinem Nachfolger stützen. Masa half seinen Boss sich zu setzten und rief danach nach Imagawa. Mit jetzt fester Stimme erteilte er einige Befehle „und dann informiere noch unser Büro in Tokyo, das wir kommen.“ Kyosuke verbeugte sich und begann sofort alles Notwendige einzuleiten. „Wir werden die Täter finden, verlassen sie sich auf mich“ >Wenn es einen Anschlag auf Enjoji gegeben hatte, dann ist womöglich auch Kai in Gefahr. < Nur mühsam konnte Masa seine Besorgnis vor seinem Boss unterdrücken. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Das letzte mal als Ranmarus Großvater voller Sorge ein Krankenhaus betreten hatte, war nach dem Unfall seines Enkels. Ein ungutes Gefühl überkam ihn als er den Warteraum betratt. >War es wirklich richtig gewesen vorzuschlagen das Enjoji-kun mit zu ihnen nach hause zieht. Als ältester Spross eines Yakuzaboss, ist er immer einer gewissen Gefahr ausgesetzt, egal ob er mit den Geschäften seines Vaters etwas zu hat oder nicht. < Unruhig sah Samejima-San zur Uhr. >Wo nur Ranmaru bleibt. Er und Enjoji-kuns Bruder müssten doch längst hier sein. < Als ein Arzt den Warteraum betrat, blickte er auf. „Guten Tag, ich bin Dr. Igarashi.. Sind sie ein Angehöriger von Kei Enjoji?“ „Nein, er wohnt bei uns.“ Mühsam stand Samejima-San auf „Er... er ist der Lebenspartner meines Enkels.“ Es fiel Ranmarus Großvater sichtlich schwer, die Beziehung zwischen seinem Enkel und Enjoji vor einem Fremden zu offenbaren. „Wenn das so ist, dann wäre es gut, wenn ihr Enkel schnellstens hierher käme. Der Zustand von Enjoji-San ist sehr besorgniserregend.“ „Ich habe meinen Enkel schon benachrichtigt, er und Enjoji-Sans Bruder müssten eigentlich schon hier sein.“ Der Arzt spürte die Besorgnis, welche in diesen Worten mitschwang. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ >ein Lieferwagen... Ranmaru... Kei hatte einen Unfall... eine Waffe... zwei Männer... Kei hatte einen Unfall, ein Lieferwagen, zwei Männer, eine Waffe mit der......... mit der Ranmaru niedergeschlagen wurde < langsam fügten sich die Erinnerungsfetzen zu einem Ganzen und Kai blinzelte mit den Augen. Vorsichtig versuchte er sich zu bewegen, doch die Fesseln schnitten hart in seine Haut. „Schau an, der kleine Prinz wird wach“ unsanft wurde Kai in die Seite getreten. Jemand zerrte ihn hoch und mit einem Ruck wurde das Klebeband von seinem Mund gezogen. „Mal sehen was er uns zu sagen hat.“ „W...“ hustend versuchte Kai Luft zu bekommen „was habt ihr Schweine mit Senpai gemacht?“ Eine Hand griff in seine Haare und zerrte Kais Kopf ruckartig in den Nacken. „Du bist ja ganz schön vorlaut. Merk dir, hier haben wir das Sagen.“ „Ihr feigen Schweine, ihr...“ Eine Faust traf Kais Magengrube, mit einem Stöhnen zuckte er zusammen. „Ich glaube wir müssen dir erst noch Manieren beibringen.“ Ranmaru versuchte die Augen zu öffnen, aber ein stechender Schmerz hinter seinem linken Ohr hinderte ihn daran. >Kei... wo bist du, warum hast du mich allein gelassen, einfach so mittendrin zu verschwinden und mich hier hilflos liegen lassen< Ranmaru spürte einen harten Boden unter sich. >Wo bin ich... ich bin nicht zuhause, und Kei... oh nein Kei hatte einen Unfall und... und Sagano und ich, wir waren auf dem Weg ins Krankenhaus als... was war passiert, wo ist Kai?? < Ranmaru hörte ein langgezogenes Stöhnen neben sich und öffnete nun trotz der Schmerzen die Augen. Ein erneutes Stöhnen veranlasste ihn den Kopf zur Seite zu drehen. „Sagano“ ängstlich stieß Ranmaru die Worte hervor. Kai sah schrecklich aus, aus dem Mundwinkel rann Blut und unter dem rechten Auge breitete sich eine deutliche Schwellung aus. „Aaah aua diese Schweine“ presste Kai hervor, dann registrierte er endlich Ranmarus verzweifelten Blick. „Senpai, wie geht es dir? Haben sie dir was getan?“ Kai versuchte näher an Ranmaru heranzurücken, doch ein Schmerz in seiner Magengrube raubte ihm die Sinne. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Von Unruhe getrieben sah Samejima-San immer wieder auf die Uhr >Ich verstehe das nicht, warum sind sie noch nicht hier, ihnen wird doch nicht... < schlagartig beschlich Ranmarus Großvater einen mehr als nur beunruhigenden Gedanken. >Wie hieß nochmals der Kommissar, ach ja Masuka< Samejima-San stand auf und suchte ein Telefon. Seine Hände zitterten, als er die Nummer wählte. >Ich hoffe ich irre mich und das Ausbleiben von Ranmaru und Sagano-kun, hat nichts mit dem Anschlag auf Enjoji zu tun. < „Ja hier Kommissar Masuka, wie kann ich ihnen helfen Samejima-San?“ Er war sichtlich überraschst als der alte Samejima beim ihm anrief. „Was!! Ihr Enkel und Enjoji-Sans Bruder sind noch nicht im Krankenhaus angekommen.“ Jetzt war der Kommissar aber doch beunruhigt. „Bitte bleiben sie in der Klinik, ich komme sofort.“ >Seit Samejima-San seinen Enkel benachrichtigt hat, sind jetzt fast drei Stunden vergangen. < Kommissar Masuka hatte das ungute Gefühl, hier steckte mehr dahinter, als nur ein Anschlag. >Ich hoffe nur, die beiden sind noch am Leben. < ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ >Verflixt, ich wusste doch, das da was nicht stimmt. < Masa versuchte zum x-ten mal Kai zu erreichen, doch weder bei ihm zuhause, noch auf seinem Handy meldete er sich. >Wenn Kai nur nichts zugestoßen ist. Warum bin ich nicht bei ihm geblieben, warum habe ich ihn wiedereinmal alleingelassen. Warum nur? < ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Nachdenklich blickte Dr. Igarashi auf seinen Patienten. >Hoffentlich kommt bald jemand seiner Familie. < Er konnte sich noch gut an den jungen Mann erinnern. Vor ein paar Jahren lag er hier mit einer Schussverletzung in der rechten Schulter, und jetzt hätte ihn um ein Haar jemand ins Jenseits befördert. >Warum nur? < ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ „Machen sie sich nicht allzu große Sorgen, wir werden ihren Enkel schon finden“ Kommissar Masuka versuchte Ranmarus Großvater zu beruhigen, aber in Wahrheit machte er sich große Sorgen um das Leben der beiden jungen Männer. Was er nicht verstand war die unglaubliche Brutalität mit der, der Anschlag verübt worden war, aber gleichzeitig wurde der zweite Sohn der Saganos nur entführt. >Warum nur? < ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Jemand betrat den Raum und half Ranmaru sich aufzusetzen. Eine Flasche wurde an seine Lippen gehalten. „Hier trink“ zuerst versuchte er sich dagegen zu wehren, doch dann schluckte er begierig das kalte Wasser. „Ja so ist gut“ dann beugte sich der Mann über Sagano. „Hey Kleiner, mach die Augen auf. Hast du nicht gehört?“ Der Kerl stieß Kai unsanft an und mit einem Stöhnen öffnete er endlich die Augen. „Hier trink“ der Fremde setzte nun auch Kai auf. „Steck dir dein Wasser sonst wo hin“ „Na, na wer wird denn? Wenn wir erst den Sagano-Clan übernommen haben, wirst du noch mal um einen Schluckt Wasser betteln.“ „Ihr und den Clan übernehmen. Mein Vater wird euch...“ weiter kam Kai nicht, denn der fremde Yakuza holte aus und schlug ihm die Faust ins Gesicht. „Bitte Sagano sei doch vernünftig.“ Versuchte Ranmaru seinen Freund zu beruhigen. Kai hatte ein Einsehen, das er hier nur den kürzeren zog und letztendlich trank auch er gierig das angebotene Wasser. „Na also, warum nicht gleich so.“ Der Mann stand auf und ging zur Tür, dort drehte er sich nochmals um. „Du solltest dankbar sein, das wir dich nicht wie deinen Bruder in die Luft gejagt haben.“ Mit einem hämischen Grinsen auf den Lippen verließ er den Raum. „Kei...“ Ranmaru schrie entsetzt auf „Wa--- warum nur?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)