La tempestad del amor – Sturm der Liebe von happy_berry ================================================================================ Kapitel 7: La luz del cielo – Das Himmelslicht ---------------------------------------------- ~~~~~~ Kapitel 7: La luz del cielo – Das Himmelslicht Ziellos lief Sakura umher. Sie konzentrierte sich nicht auf den Weg vor ihr, nicht auf ihre Umgebung. Sie musste nachdenken, mehr zählte im Moment nicht. Ihr war es egal, dass Wind und Regen ihr ins Gesicht peitschten. Ihr war es egal, dass sie sich eine Erkältung einfangen würde. Alles war ihr egal. Denn sie hatte begriffen. Endlich hatte sie es begriffen! Sie war vor ihrem Schicksal davongelaufen. So lange hatte sie ihre Gefühle zur Kapitulation gezwungen. Und so lange hatte sie sich dadurch dem versperrt, was sie brauchte – was sie wirklich brauchte! War es nun zu spät? Nein, das konnte nicht sein. Er würde warten. Ganz sicher würde er warten! Die ganze Zeit über hatte er schon nichts anderes getan. Nun hätte es endlich ein Ende! ------------- Von irgendwo her kann ich das leichte Prasseln des Regens vernehmen. Er scheint ganz nah. Doch warum kann ich ihn nicht spüren? Was ist mit mir? ~Gefühllos.~ Ich will schreien, doch es kommt kein Laut aus meinem Mund. ~Stumm.~ Um mich herum ist alles schwarz. ~Blind.~ Oh, es hat aufgehört... Der Regen hat nachgelassen – oder höre ich ihn ganz einfach nicht mehr? ~Taub.~ Ist das hier die Wirklichkeit? Oder bilde ich mir das alles ein? Was ist mein Grund hier zu sein? Habe ich überhaupt einen? Nein, ich will diese Fragen in meinem Kopf nicht! Lasst mich in Ruhe! Lasst mich alle allein! So, wie ihr es schon immer getan habt! Ich bitte euch...könnt ihr es nicht beenden? ------------- Er war verschwunden. Einfach weg! Wie konnte das sein? Man kann nicht so einfach aufhören zu existieren... Verzweifelt blieb Sakura stehen und starrte auf die fernen Lichter Konohas. Inzwischen hatte sie sich weit von ihrer Heimatstadt entfernt, hatte alles abgesucht und Sasuke trotzdem nicht gefunden. Die Stimme kam aus der Ferne. Sie war so leise, dass das Mädchen sie fast nicht wahrgenommen hätte. „Sakura...willst du etwa aufgeben?“ Verwirrt verharrte die Angesprochene in ihrer Bewegung und hob fragend den Kopf ’gen Himmel. Der Regen wurde immer stärker. Die vielen Tropfen trommelten ihr auf die Haut und ließen ihren Körper vor Kälte zittern. „S-Sasuke?“, sie drehte sich einmal um ihre eigene Achse. „Wo bist du? Bitte sag mir doch, wo du bist!“ „Ich bin dort, wo das Licht ist.“, die Stimme entfernte sich, „Es ist ganz einfach, du musst mich nur suchen und dann wirst du auch fündig werden.“ Nur einen kurzen Augenblick war es still in ihrem Kopf, dann hörte sie wieder den prasselnden Regen und das Rauschen der Bäume, die von dem Wind in alle Richtungen gebogen wurden. Verzweifelt heulte Sakura auf. „Verdammt, Sasuke! Ich suche dich doch schon die ganze Zeit!“ Sie vergrub ihr Gesicht in den Händen und ließ sich auf die Knie fallen, ihre Stimme war jetzt kaum mehr als ein Flüstern. „Bitte, ich kann nicht mehr. Ich laufe schon seit Stunden umher und mir ist kalt!“ Es hatte etwas zerbrechliches, wie das Mädchen dort so ganz alleine schluchzend im Regen auf der Straße kauerte, die Arme schützend um sich selbst geschlungen, um der eisigen Kälte standzuhalten. War es da verwunderlich, dass sie den kleinen Lichtschimmer, der entstand, als die Sonne für kurze Zeit durch die Wolken brach, nicht wahrnahm? Die gleißenden Lichtstrahlen erhellten einen Moment lang das Waldgebiet rund um Konoha, bündelten sich schließlich im Westen und ließen einen kleinen Waldsee inmitten des Grüns in allen erdenklichen Farben schillern. So kurz dieses Naturwunder aufgetreten war, so schnell verschwand es auch wieder und die Sonne ließ dem Regen erneut die Oberhand. Das Mädchen hatte von alledem nichts mitbekommen. Die Sandwege Konohas waren aufgeweicht und tiefe Pfützen hatten sich gebildet. In so gut wie allen Häusern war Licht zu erkennen, keine Menschenseele wagte sich bei diesem Wetter auf die Straße. Der Wind hatte zugenommen. Einzelne Äste lagen verstreut auf den Straßen, leere Papiertüten flogen umher und verfingen sich schließlich in den hin und her schwankenden Bäumen. Kurz gesagt: es herrschte Weltuntergangsstimmung. Inmitten dieses Naturschauspiels wanderte ein Mädchen durch die Stadt, den Kopf nach unten gesenkt, die Hände in den Manteltaschen vergraben. Sein Weg führte um die Pfützen herum auf ein kleines Haus zu, das sich am Ende der Straße befand. Ohne Licht zu machen verschwand es in dessen Inneren und ging zu Bett. ------------- Es ist niemand hier, kein Mensch ist gekommen. Doch ich wollte es ja nicht anders... Ich muss es alleine schaffen... Ich werde hier heraus kommen! Aber ich sehe nichts...Warum, zum Teufel, sehe ich nichts? Es ist alles so verschwommen... Kein Laut dringt zu mir vor. Existiere ich überhaupt noch? Wenn ja, wo? Wo existiere ich? Was ist das hier? Warum bekomme ich keine Antworten? ~Allein.~ ------------- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)