La tempestad del amor – Sturm der Liebe von happy_berry ================================================================================ Kapitel 1: relaciones – Beziehungen ----------------------------------- ~~~~~~ Kapitel 1: relaciones – Beziehungen „Bis morgen dann!“ Mit einem Lächeln im Gesicht wandte sich Sakura um, nahm ihn bei der Hand und zusammen traten sie aus dem düsteren Raum hinaus in die warme Sommersonne, welche sie mit ihren hellen, freundlichen Strahlen empfing. Stumm schaute ich den beiden hinterher, wie sie da Hand in Hand und lachend ihren Weg gingen. Ihren gemeinsamen Weg. Und ich stand hier. Ausgeschlossen. Durfte an ihrem Glück nicht teilhaben. Seufzend drehte ich mich um und ging tiefer in den jetzt leeren Raum hinein. Wie still es war, so ganz ohne ihr Lachen. »Sakura...Warum hast du dich für ihn entschieden? Warum er?« Ich rollte ordnungsgemäß die Schriftrollen zusammen und legte sie nebeneinander in die Glasvitrine. Heute war ich mit Aufräumen dran, so schrieb es der Plan vor. Nachdem ich schließlich die letzten Spuren Dreck aufgewischt hatte erhob ich mich und verließ das Klassenzimmer. Auch ich wurde von den warmen Strahlen begrüßt als ich nach draußen trat. Nachdem sich meine Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten blickte ich automatisch in Richtung Ichiraku Ramen-Bar, welche allerdings durch die große Menschenmenge hindurch nicht zu sehen war. Ob ich sie wohl dort vorfinden würde? Vielleicht teilten sie sich ja eine Nudelsuppe. Verächtlicht schnaubte ich und machte mich dann zielstrebig auf den Weg nach Hause. Auch dort würde ich wieder alleine sein. Doch diese Tatsache machte mir mittlerweile schon nichts mehr aus. Ich war nun schon fast mein ganzes Leben lang alleine und hatte mich an die Einsamkeit gewöhnt. Manchmal dachte ich, dass sie schon ein Teil von mir war, so leer, abgestumpft und undurchdringbar wie ich mich oft fühlte. Der einzige Mensch, der mich von der Einsamkeit hätte befreien können, hatte sich von mir entfernt. Nicht sichtbar, sondern seelisch. Aber ich wusste auch, dass dies ganz allein meine Schuld war, hatte ich sie doch immer wieder abgewiesen und nie bemerkt, wie viel sie mir eigentlich bedeutete. Und nun hatte ich sie endgültig verloren. Verloren an meinen besten Freund und größten Rivalen. Zwei Monate lief das nun schon mit den beiden und sie schienen sich jede Minute besser zu verstehen. Je mehr ich versuchte sie auseinander zu bringen, desto mehr hingen sie aneinander wie siamesische Zwillinge. Hier und da kamen von mir anfangs noch ein paar zufällig fallen gelassene Bemerkungen, welche sie gegeneinander ausspielen hätten können. Aber es kam nie im Entferntesten eine Reaktion wie Neid oder Wut dem anderen gegenüber auf. Nein, vielmehr glaubte ich manchmal sogar ihren fragenden Blick zu spüren, als würde sie mich durchschauen. Ihre wunderschönen smaragdgrünen Augen hatten sich in die meinen gebohrt und schuldbewusst hatte ich mich abgewendet. Ich hatte mit meinem kleinen Spiel daraufhin aufgehört. Sie waren trotz allem beide meine Freunde und ich wollte sie nicht verlieren. Aber ich wusste auch nicht, wie lange ich ihr Geturtel noch aushalten konnte. Wenigstens hatten sie sich bis jetzt noch nicht vor meinen Augen geküsst. Nur einmal hatte ich sie versehentlich dabei erwischt. Es hatte mir schier das Herz aus der Brust heraus gerissen. Ich wollte dazwischen gehen und die beiden auseinander reißen, sie anschreien, meine gesamte angestaute Wut und Verbitterung an ihnen auslassen. Aber natürlich hatte ich es nicht getan. Wie zur Salzsäule erstarrt hatte ich meine Augen nicht von dem Anblick losreißen können und gewartet, bis sie sich schließlich gelöst hatten und kichernd in Sakuras Haus verschwunden waren. Was sie dort anschließend noch gemacht hatten, wollte ich zu meinem eigenen Seelheil gar nicht wissen. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich fast an meiner Wohnung vorbei gelaufen wäre. Zerstreut hob ich den Kopf und blickte eine mir gut bekannte graue, kahle Wand empor, welche nur durch eine zerkratzte Holztür getrennt wurde. Mein Zuhause. Routinemäßig kramte ich in meiner rechten Hosentasche nach dem Schlüssel. Sie war leer. Äußerlich noch ruhig nahm ich mir die linke Seite vor. Darauf folgte das Durchstöbern des Rucksacks. Als ich dann sicher war keine Möglichkeit eines Verstecks übersehen zu haben, ließ ich mich resigniert auf die Stufen unterhalb der Haustür fallen. Na klasse, mein Schlüssel war weg und damit auch der Zutritt zu meinem Eigentum. Ich überlegte, wo ich ihn eventuell liegengelassen hatte. Vielleicht war er mir bei der Säuberungsaktion im Klassenraum aus der Hosentasche gefallen. Möglicherweise jedoch hatte ich ihn heute Morgen auch einfach nicht eingesteckt. Eine leichte Brise kam auf und ließ mich frösteln. Die Sonne war mittlerweile untergegangen und damit war die einzige Quelle verschwunden, die mir noch Wärme gespendet hatte. Missmutig stellte ich fest, dass ich wohl diese Nacht draußen verbringen musste. Zu erschöpft um große Suchaktionen zu starten wollte ich es mir schon auf der Treppe bequem machen, als mich plötzlich ein Geistesblitz durchfuhr. ~~~~~~ Soo, das war nun das erste Kappi. Es ist noch nicht viel passiert, aber ich hoffe trotzdem, dass es euch gefallen hat. ^-^ Hinterlasst mir doch bitte ein Kommi, ja? Und auch für Verbesserungsvorschläge bin ich immer offen! ^_~ Kapitel 2: Una sorpresa buena – eine nette Überraschung ------------------------------------------------------- ~~~~~~ Kapitel 2: una sorpresa buena – eine nette Überraschung Zehn Minuten später stand ich vor Sakuras Haustür und klopfte. Kurz darauf öffnete sich die Tür und die verwundert dreinblickende Kunoichi stand vor mir. Sie trug ein leichtes, fast schon durchsichtiges geblümtes Nachthemd und hatte eine Zahnbürste in der rechten Hand. Beschämt registrierte ich, dass es schon weit nach 21 Uhr sein musste und Sakura wohl gerade auf dem Weg ins Bett war (Anm.: In Konoha geht die Sonne wohl erst recht spät unter. =3). „Sasuke-kun! Was machst du denn hier?“, sie schaute mich großen Augen an. „Ich habe mich aus Versehen ausgeschlossen und wollte fragen, ob ich diese Nacht bei dir schlafen könnte. Das wäre nämlich weitaus bequemer als die Treppe.“ Nervös schob ich meine leicht zitternden Hände in die Hosentaschen. Lächelnd öffnete Sakura die Tür ganz. „Klar, kein Problem, komm rein! Das heißt, es gibt da doch noch etwas...“, sie zögerte. „Ja?“ „Du müsstest dir ein Bett mit Naruto teilen!“ Lachend deutete Sakura hinter sich ins Wohnzimmer. Da sah ich es auch. Naruto lag mit in alle Himmelsrichtungen ausgestreckten Extremitäten lautstark schnarchend auf dem Sofa, während der Fernseher ihm gegenüber stumm die Wettershow zeigte. „Ich wollte grade ins Bett und ihn da eigentlich liegen lassen, aber wenn schon zwei Besucher da sind kann ich auch gleich das Gästezimmer beziehen und ihr könnt es euch dort gemütlich machen.“, meinte sie während sie die Tür ins Schloss zog und den Schlüssel umdrehte. Ich betrat die Wohnung und legte meine Jacke auf der großen Flur-Kommode ab. Dann blickte ich zu Naruto. „Eine Nacht werde ich es schon mit ihm aushalten können.“ Ich ging ins Wohnzimmer und stellte mich neben das Sofa. Mit erhobener Stimme fuhr ich fort: „Warum teilt IHR euch denn nicht das Bett?“ Lachend stellte sich Sakura neben mich und blickte auf die schlafende Gestalt vor uns. „Glaubst du wirklich, ich könnte neben Naruto auch nur eine einzige ruhige Minute finden?“ Leise murmelte Naruto etwas im Schlaf und drehte sich auf den Bauch, um dann mit dem Geschnarche fortzufahren. „Ach! Und mir willst du das antun?“ Mit gespielter Empörung blickte ich das rosahaarige Mädchen an. Doch Sakura lachte nur und erwiderte: „Ich werde jetzt das Gästezimmer herrichten. Du kannst Naruto ja schon mal auf das vorbereiten, was ihn gleich erwarten wird.“ Sie zwinkerte mir zu und verließ dann das Wohnzimmer. Innerlich seufzend blickte ich ihr hinterher. »Ach, Sakura...« Doch ich schüttelte weitere Gedanken ab und konzentrierte mich auf das sägende Etwas vor mir. „Hoffentlich geht das nicht die ganze Nacht so weiter!“, murmelte ich verstimmt und begann dann auf meine Art Naruto zu wecken. Zuerst zog ich ihn leicht am T-Shirt, dann immer fester und als er weiterhin vor sich hin pennte beugte ich mich ganz nah über sein Ohr und wisperte: „Wach auf mein Süßer, ich bin hier so alleine. Willst du mich weiter warten lassen? Schau doch nur, ich habe nichts an. Los, komm zu mir!“ Naruto wälzte sich herum und stöhnte leise. Auf seinen Wangen bildete sich ein leichter Rotschimmer. Kichernd machte ich weiter: „Was ist Naruto, willst du mich denn nicht?“ Ich bewegte mein Gesicht ganz nah an das Seine heran und pustete ihm die Haare aus der Stirn. Das schien zu kitzeln, denn Naruto kicherte im Schlaf und wälzte sich wohlig hin und her. Ich setzte gerade dazu an, mit meinem Finger seinen Oberkörper entlangzufahren, als ich plötzlich Schritte und dann Sakuras Stimme hörte: „So, die Betten sind bezogen. Ihr könnt euch jetzt...- Was machst du da??“ Erschrocken und verlegen zugleich richtete ich mich auf. „Ich habe versucht, ihn zu wecken.“ Ich bemühte mich, meiner Stimme einen ausdruckslosen Klang zu verleihen doch ich merkte selber, dass mir dies nicht wirklich gut gelang. „Aha...“, Mit einem abschätzenden Blick musterte mich Sakura, „Nun gut, ich werde das jetzt übernehmen. Geh du solange ins Bad und mach dich fertig!“ An ihrem Tonfall konnte ich ihre Anspannung hören. Schnell trollte ich mich ins Badezimmer. Oh verdammt, welcher Teufel hatte mich da bloß geritten? Was muss Sakura wohl gedacht haben als sie mich dort vorgefunden hatte, in einer für sie wohl eindeutigen Pose mit Naruto!? Mir wurde bei dem Gedanken ganz schlecht und ich spritze mir erstmal einen Schwall kalten Wassers ins Gesicht. Dann blickte ich in den Spiegel über mir. Ich hatte dunkle Ringe unter den Augen, welche von den vielen schlaflosen Nächten stammten in denen ich über das Mädchen, welches ich so sehr begehrte nachgegrübelt hatte. Die Wassertropfen rannen mir die Stirn herunter über die Nase, an dessen Spitze sie sich zu noch größeren Tropfen vereinigten und sich schließlich ohne einen Abschiedsgruß lösten und ins Waschbecken fielen. Angewidert löste ich mich von meinem Spiegelbild und suchte in Sakuras Badezimmer-Schränken nach einer unbenutzten Zahnbürste. Die Zahnbürste fand ich nicht, dafür aber etwas anderes. ~~~~~~ Das war’s schon wieder mit dem zweiten Teil. ^-^ Meine Kapitel werden immer etwas kurz (bei Word sah’s nach mehr aus! °-°), aber dafür werde ich sie auch in geringeren Abständen zueinander online stellen. Bitte ein Kommi hinterlassen, ja? ^__^ Kapitel 3: ¡Voy a matarte! – Ich bring’ dich um! ------------------------------------------------ ~~~~~~ Kapitel 3: ¡Voy a matarte! – Ich bring’ dich um! Die Zahnbürste fand ich nicht, dafür aber etwas anderes. Mit spitzen Fingern zog ich ein einzelnes Kondom aus Sakuras Kulturtasche. „Mit Erdbeerduft“ las ich auf der Rückseite. Fassungslos starrte ich auf das kleine quietschgelbe Ding in meiner Hand. »Also doch!« Ich hatte es mir zwar schon gedacht, doch jetzt Gewissheit zu haben machte mich nicht gerade glücklich. Jemand klopfte an die Badezimmertür und ich wurde aus meinen Gedanken gerissen. „Sasuke-kun? Ist alles in Ordnung?“, hörte ich Sakura am andern Ende der Tür fragen. „Jaja, alles okay! Ich bin hier gleich fertig!“, antwortete ich und stopfte hektisch das Kondom wieder in die Tasche zurück. Gar nichts war in Ordnung, aber das sollte Sakura nicht mitbekommen. Ich öffnete die Tür und stieß fast mit ihr zusammen, da sie noch immer dort stand. Ihre Augen blickten mich verwirrt an. „Was ist los?“, fragte ich besorgt. „Ich...ich weiß auch nicht. Naruto...er redet so komisch von...über...naja...“, verlegen guckte sie auf den Boden, „...’Es’. “ „Oh.“, antwortete ich monoton. Ich glaube, er hatte mein kleines Spiel von vorhin ernster genommen, als es beabsichtigt war. Schnell ging ich ins Wohnzimmer wo Naruto, jetzt endlich wach, auf dem Sofa saß und verträumt Löcher in die Luft starrte. Als er mich bemerkte weiteten sich seine Augen vor Überraschung. „Sasuke! Was machst du denn hier?“ „Das gleiche hab’ ich vorhin schon einmal gehört.“, dachte ich entnervt. Ich war in letzter Zeit sehr leicht reizbar, schon kleine Bemerkungen ließen mich oft aus der Haut fahren. Ich schob es auf meine Schlaflosigkeit. „Ich bleibe über Nacht hier. Wir müssen uns ein Bett teilen.“ „Waaas?“ Verzweifelt blickte Naruto zu Sakura, die gerade neben mich trat. „Nichts zu machen Naruto.“, sie lächelte zuckersüß, „Also dann, ich werde jetzt zu Bett gehen. Macht alles weitere unter euch aus.“ Froh darüber, dass Naruto anscheinend wieder zur Normalität zurückgefunden hatte gab sie ihm einen Kuss und ging in Richtung Schlafzimmer. An der Tür blieb sie noch einmal stehen und drehte sich um. „Dir auch eine gute Nacht, Sasuke-kun.“ Damit verschwand sie im Zimmer. Als Sakura gegangen war wusste ich auf einmal nicht mehr, was ich sagen sollte. Angestrengt betrachtete ich ein Bild über dem Sofa, welches einen großen, in unzähligen Farben schillernden Regenbogen zeigte. „Kitschig.“, dachte ich bei mir. „Sasuke, was willst du wirklich hier?“ Überrascht blickte ich zu Naruto. Dieser hielt den Kopf gesenkt und betrachtete seine Hände. Er schien seine folgenden Worte mit Bedacht zu wählen. „Es ist wegen ihr, oder?“ Nun schaute er mich an. Sein Blick war unergründlich. „Es ist wegen Sakura, habe ich Recht? Dir gefällt es nicht, dass wir jetzt zusammen sind, dass wir uns lieben. Du bist eifersüchtig!“ Die Wucht seiner Worte traf mich unvermittelt. Unfähig einen Laut herauszubringen starrte ich ihn an. „Sasuke, hör mir zu. Ich mag dich sehr gerne, du warst der erste Freund den ich jemals hatte und ich möchte dich wirklich nicht verlieren. Aber eines muss dir klar sein: Solltest du jemals versuchen einen Keil zwischen mich und Sakura zu treiben, dann BRING ICH DICH UM!“ Inzwischen hatte sich Naruto erhoben und stand mir gegenüber. Seine Hände waren zu Fäusten geballt. Sein Anblick hatte etwas wildes, so als würde er jeden Moment die Kontrolle über sich verlieren und auf mich losgehen. Ich wollte es mir nicht eingestehen, aber wie er da so hochgewachsen und mit vor Wut funkelnden Augen vor mir stand, jagte er mir tatsächlich ein wenig Angst ein. Entschlossen mich nicht einschüchtern zu lassen trat ich einen Schritt auf ihn zu, sodass wir uns fast mit den Nasenspitzen berührten. Dann sagte ich leise: „Naruto, nun hörst du MIR einmal zu! Ich mische mich grundsätzlich nicht in Beziehungen anderer ein. Weder in deine, noch in die von irgendwelchen anderen Menschen. Damit das klar ist: Es lässt mich völlig kalt, ja, es interessiert mich KEIN STÜCK was du und Sakura macht. Ihr lebt euer Leben und ich meins, KLAR?“ Bebend vor Zorn holte ich Luft. Das was ich gesagt hatte entsprach keinesfalls der Wahrheit, aber ich hoffte Naruto durch meine Worte beruhigt zu haben. Ich fühlte mich elendig und ärgerte mich selbst darüber. Währenddessen entfaltete sich in meinem Inneren eine Bestie. Sie kroch langsam und bedrohlich aus der Dunkelheit hervor, die mein Herz umgab und ließ ein schreckliches Brüllen erklingen, welches in meinen Ohren widerhallte. Ich hatte den Drang meine ganze Wut und Verzweiflung herauszuschreien, doch ich stand einfach nur stumm da und wartete Narutos Reaktion ab. ~~~~~~ Und schon wieder ein Kappi zu Ende...^^“ Ich hoffe, die Sache mit dem Kondom war nicht zu leicht zu durchschauen! XDD Das nächste Kapitel ist schon fertig, ich muss nur noch ein paar Verbesserungen vornehmen. Freut euch drauf!! ^_____^ Oder auch nicht...? °-° Naja, ich werde ja sehn!^^ Also dann, bis zum nächsten Kappi und bitte schon mal schön ein paar Kommis hinterlassen! *dackelblick aufsetzt* ^_^ Kapitel 4: La pesadilla – der Albtraum -------------------------------------- ~~~~~~ Kapitel 4: La pesadilla – der Albtraum Nach einer halben Ewigkeit, so kam es mir jedenfalls vor, bewegte sich Naruto endlich. Er legte den Kopf schief und das für ihn so typische breite Grinsen erschien auf seinem Gesicht. „Na dann ist ja alles okay!“ Ich zögerte. Sollte das etwa schon alles gewesen sein? Hatte ich so überzeugend geklungen? Aber Naruto war nun mal kein nachtragender Mensch... Da mir nichts einfiel, was ich erwidern konnte, drehte ich mich um und ging in Richtung Gästezimmer. „Ich leg’ mich jetzt hin. Gute Nacht.“ „Warte, ich komme mit!“ Ich hörte wie Naruto den Fernseher abwürgte und mir dann hinterher lief. Als er neben mir ankam gähnte er herzhaft. Ich musterte ihn verstohlen aus den Augenwinkeln. Da er sich beim Gähnen nicht die Hand vor den Mund hielt, konnte man seine kleinen spitzen Eckzähne erkennen die immer dann, wenn Kyuubi in ihm erwachte, zu einer schier unmenschlichen Größe anschwollen. »Wie ein Säbelzahntiger sieht er dann aus.« dachte ich bei mir und kicherte leise bei dem Gedanken. Im Gästezimmer angekommen übernahm Naruto gleich die Platzverteilung. „Ich schlafe an der Fensterseite!“, rief er und machte sich auf, das Bett einzuweihen. „Mir egal wo ich schlafe, ist ja nur für eine Nacht.“ Ich legte mich auf die rechte Betthälfte, deckte mich zu und schloss die Augen. Meine Gedanken bahnten sich gerade ihren Weg zu Sakura im Nachbarzimmer, als ich Narutos Quakstimme vernahm. „Schläfst du etwa mit Klamotten?“ Genervt öffnete ich die Augen. „Ja, wie denn sonst? Glaubst du etwa, ich schleppe immer einen Schlafanzug mit mir herum für Ausnahmesituationen wie diese?“ „Also ich schlafe immer in Boxershorts.“, antwortete er. Ich seufzte auf: „Das freut mich zu hören. Wahrscheinlich gäbe es auch keinen Moment der besser geeignet wäre als dieser hier, um sich mit dir über Unterwäsche zu unterhalten, nur leider bin ich im Moment viel zu müde dafür!“ Gähnend drehte ich mich mit dem Rücken zu Naruto und schloss erneut die Augen. „Was bist du denn so zickig? Ich hab dir doch nur einen Vorschlag gemacht.“, ein beleidigter Unterton schwang in Narutos Stimme mit. „Was verstehst du denn bitte unter einem Vorschlag? Das, was du von dir gegeben hast nennt man Aussage.“ Ich konnte nur nuschelnd antworten, da ich mein Gesicht mittlerweile mit dem Kopfkissen bedeckt hatte um beim Einschlafen nicht vom hellen Mondlicht, welches mitten in das Zimmer schien, gestört zu werden. Was Naruto darauf antwortete bekam ich nicht mehr mit. In der Nacht quälte ich mich durch allerhand verwirrende Albträume. Sakura stand eng an Kakashi gedrängt im Büro der Hokage. Er streichelte ihr über den Rücken bis hinunter an den Po und glitt ihr dann zwischen die Beine. Sakuras lustvolles Stöhnen ging in einem Knall unter: Jemand hatte die Tür zum Büro mit aller Kraft aufgeworfen wodurch sie gegen einen mit Büchern voll gestopften Schrank gedonnert war. Herein kam Naruto. Er trug den Mantel Hokages, der Hut hing ihm zwischen den Beinen. Bedingt durch diese Behinderung konnte er nur sehr breitbeinig gehen, was seine Erscheinung ziemlich lächerlich wirken ließ. Naruto stakste geradewegs auf Sakura und Kakashi zu, welche ihn allerdings nicht wahrnahmen. Mit vor Wut verzerrter Miene fuchtelte er daraufhin wild mit einer Schüssel Ramen herum und so kam es, wie es kommen musste: die Nudeln verteilten sich über das ganze Büro und hinterließen überall auf den Papieren Tsunades Fettspritzer. Auch Sakura und Kakashi hatten etwas von dem Ramen-Regen abbekommen und lösten sich erschrocken voneinander. Sakura schrie vor Ekel auf, als sie die Nudeln in ihren Haaren ertastete. Einer Ohnmacht nahe brach sie daraufhin auf dem Fußboden zusammen. Wütend ging Kakashi auf den vor Schreck erstarrten Blondschopf los. Er riss sich die Maske vom Mund und biss Naruto mit aller Kraft in die Schulter, wo sich auch gleich ein schwarzes Mal, bestehend aus drei zueinander liegenden kreisförmigen Symbolen bildete. Naruto öffnete seinen Mund zu einem qualvollen Schmerzensschrei, bevor er zuckend und sich windend am Boden liegen blieb. Auf einmal verdunkelte sich alles. Langsam schob sich eine Welle schwarzen Nichts durch das offene Fenster herein und verteilte sich im Raum. Es konnte kein Sauerstoff durch die Dunkelheit hindurchsickern und langsam, aber sicher drohte ich zu ersticken. Panisch rief ich um Hilfe, doch meine Stimme verhallte unbemerkt in der Leere. Auf einmal spürte ich einen fremden Mund auf dem meinen liegen und Luft strömte wieder in meine Lungen. Befreit atmete ich auf und als ich meine Augen öffnete, erblickte ich Sakura vor mir. Schüchtern lächelte sie mich an und verschloss erneut meinen Mund mit dem Ihren. Selig ließ ich es mir gefallen. Doch auf einmal veränderten sich ihre Lippen. Sie wurden rauer und der Kuss wurde zunehmend drängender. Verwirrt hob ich den Blick. Statt der smaragdgrünen Augen schaute mich nun ein leuchtend blaues Augenpaar an. »Naruto!« Entsetzt wich ich einen Schritt zurück, doch Naruto wollte nicht von mir ablassen. Er verringerte den Abstand zwischen uns wieder und sein Gesicht näherte sich meinem Hals. Ich erschauderte als ich den feuchten Atem an meiner Haut spürte und wand mich aus seinen Armen, die er um mich gelegt hatte. Hastig drehte ich mich um und wollte davonlaufen, doch meine Füße bewegten sich nicht vom Fleck. Wie festgewachsen musste ich dort stehen bleiben, während Naruto sich wieder über mich hermachte. Schweißgebadet wachte ich auf. Zitternd tastete ich nach dem Lichtschalter der kleinen Nachttischlampe, fand ihn schließlich und knipste das Licht an. Schlagartig wurde es hell. Geblendet hielt ich mir eine Hand vor die Augen und befreite mich mit der anderen aus dem Berg von Laken, in welche ich mich während der Nacht verwickelt hatte. Dann wankte ich ins Bad und erbrach mich erst einmal. Als der Würgreiz endlich nachließ betätigte ich die Klospülung und suchte im Spiegelschränkchen nach dem Mundwasser, welches ich bei meinem letzten Toilettengang dort vorgefunden hatte. Fertig mit der Mundhygiene schaute ich erschöpft auf mein Spiegelbild. Ein käseweißes Etwas blickte zurück. »Hatte ich das gerade wirklich geträumt? Dass ich und Naruto...?! « Ein erneuter Würgereiz drohte mich zu übermannen und hilflos hängte ich mich wieder über die Toilettenschüssel. In meinem Kopf fuhren die Gedanken Achterbahn. Verzweifelt versuchte ich das Gefühl von Narutos Lippen auf den meinen zu verdrängen, wie sie so fordernd nach mehr verlangt hatten. Doch es wollte mir nicht gelingen. Auch das Bild von Sakura und Kakashi als Liebespaar brannte sich auf meiner Netzhaut ein. Während ich so kraftlos neben der Toilette hing und meinen Gedanken freien Lauf ließ, fiel mir ein Ausschnitt aus einem Zeitungsartikel ein, welchen ich vor ein paar Wochen mal gelesen hatte: „Das wirklich Faszinierende an unseren Träumen ist, dass wir uns in ihnen von jeglichen Begrenzungen und Zwängen befreien können. Da in unseren Träumen unser Unterbewusstsein aktiv wird, kommen wir in Kontakt mit unserem Ur-Innersten. Erkenntnisse durch Träume können sehr aufschlussreich sein, wenn wir mehr über uns selbst erfahren wollen. Die Botschaften können uns aber auch Angst machen.“ (Anm.: Dieser „Artikel“ entstammt nicht meiner Phantasie o.Ä.. Ich habe ihn im Internet gefunden und er hat sehr gut zu diesem Kapitel gepasst, also habe ich ihn kurzerhand eingebaut.) Der letzte Satz hallte in meinem Kopf nach. „Sie können uns aber auch Angst machen.“ Ich horchte in mich hinein: Hatte ich Angst? Mein Kopf schmerzte und ich konnte keinen klaren Gedanken fassen. Mühsam schleppte ich mich zurück ins Schlafzimmer, wo ich auch prompt mit Naruto zusammenstieß. Gequält stöhnte ich auf und rieb mir meine schmerzende Stirn. „Da bist du ja! Was war denn los?! Du warst auf einmal nicht mehr in deinem Bett und da bin ich los, um nach dir zu sehen! Ist alles in Ordnung? “, prasselten Narutos Fragen auch sogleich auf mich ein. Ich ging an ihm vorbei und legte mich wieder ins Bett. Die Decke schob ich ans Bettende. Mir war heiß. „Darf man hier nicht mal auf die Toilette gehen, ohne gleich dummen Fragen ausgesetzt zu sein?“ Ich schloss die Augen um zu signalisieren, dass ich weiterschlafen wollte, doch Naruto ignorierte meine Geste. „Dein T-Shirt ist schmutzig. Sieht nach Erbrochenem aus.“ Ruckartig richtete ich mich auf und entledigte mich des Shirts, um es danach auf den Boden zu pfeffern. „So! Zufrieden?“ Provozierend schaute ich ihm ins Gesicht. Naruto blieb stumm. Vorsichtig setzte er sich zu mir aufs Bett und musterte mich prüfend. In seinen Augen glaubte ich etwas wie Mitleid zu lesen. In diesem Moment brach etwas in mir zusammen. Ich spürte Narutos warmen, friedlichen Blick auf mir ruhen und fühlte mich auf einmal schrecklich einsam. Wie gerne würde ich in diesen Augen versinken, mich endlich wieder geborgen fühlen. Ich spürte heiße Tränen meine Wangen herunter laufen und hasste im gleichen Moment selbst dafür. Ich hatte mir doch geschworen, niemals wieder in meinem Leben Schwäche zu zeigen. Von Weinkrämpfen geschüttelt brach ich auf dem Bett zusammen und leise Schluchzer entwichen meiner Kehle. Mein ganzer Körper verzog sich nach Liebe. Liebe, die ich so lange nicht mehr gespürt hatte. Wie lange hatten sich Einsamkeit und Traurigkeit schon in mich hineingefressen, sodass schließlich nur meine nackte, zerstörte Seele übrig blieb, so leicht angreifbar, ohne jeglichen Schutz? Ich spürte, wie mir eine Hand vorsichtig über dem Kopf strich und mich sanft streichelte. Wohlige Schauer liefen mir den Rücken hinab während sie sich langsam meiner Stirn näherte. Dort blieb sie eine Weile ruhig liegen, bis sie mir dann liebevoll die Tränen von den Wangen wischte. Ich erschauderte unter den zärtlichen Berührungen und langsam beruhigte ich mich wieder. Meine Schluchzer wurden immer leiser und verwandelten sich dann in ruhige Atemzüge. Erschöpft schlief ich ein. ~~~~~~ Ha!! Ich hab es geschafft! Das Kappi ist länger geworden!! *stolz desu* xDD Verdammt, ich hab keine Ahnung, auf was ich mit diesen ganzen Andeutungen eigentlich hinaus will, aber ich werde mir schon etwas einfallen lassen! ...hoffe ich zumindest. xDDD Nun ja, da jetzt die Schule leider wieder angefangen hat, werde ich in nächster Zeit wohl nicht so oft zum Schreiben kommen. Habt also Verständnis, falls es mit den neuen Kapiteln etwas dauert. u___u Ach ja: Bitte hinterlasst mir doch ein Kommi! ^^ *fleh* Kapitel 5: No estás solo – Du bist nicht allein! ------------------------------------------------ Soo, und ein neues Kapitel ist eingetrudelt! xD Ich hab eigentlich nichts großartig dazu zu sagen. Nun ja, enjoy it und hinterlass mir doch bitte ein winziges Kommilein. ^,^ Edit: Sorry, ich weiß, meine Kaps werden immer ein "wenig" kurz...u__u" *verbeug* Ich werde versuchen, mich zu bessern! <.<" ~~~~~~ Kapitel 5: No estás solo – Du bist nicht allein! Ich erwachte irgendwann am nächsten Tag ausgeruht nach einem langen und traumlosen Schlaf. Es war Nachmittag. Die Sonne warf ihre Strahlen durch ein kleines Fenster rechts von mir und ließ in dem kleinen Raum eine gewisse Gemütlichkeit einkehren. So sehr dieses Bild auch von Harmonie geprägt war, etwas stimmte nicht. Das war nicht mehr Sakuras Haus, in dem ich mich befand. Ich blickte mich um. Ich kannte diesen Raum. Ich war sicher, schon einmal hier gewesen zu sein. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen. Ein hochgewachsener Mann in weißem Kittel kam herein und begrüßte mich lautstark. „Ah, guten Morgen Sasuke! Wie geht es dir?“ Sein gewaltiges Organ verursachte mir Kopfschmerzen. „Könnten sie vielleicht ein bisschen leiser reden?“, bat ich ihn flüsternd. Dröhnend lachte er auf. „Haha, wie ich sehe geht es dir schon besser!“ Ich fasste mir an den Kopf, um das Hämmern darin zu unterdrücken. „Weißt du, wo du dich hier befindest?“, fragte der Mann, nun etwas leiser. Ich nahm die Hände wieder runter und schielte an das Schildchen, welches auf seinem Kittel aufgenäht war. „Im Krankenhaus!“, war meine ernüchternde Antwort. Gleichzeitig mit meiner Antwort wurde ein Sturm von Fragen in meinem Kopf ausgelöst: Wieso war ich im Krankenhaus? Wie bin ich hier hergekommen und vor allem, wo waren Sakura und Naruto? „Ganz recht!“, antwortete der Arzt und deutete auf seine Brust, „Ich bin Doktor Kawashima!“ (Anm.: Jaaah, ich weiß, der Name ist geklaut, aber als ich das hier geschrieben habe ist mir die Werbung von „Dr. Kawashimas Gehirnjogging“ eingefallen und so habe ich mich für diesen Namen entschieden. xDD) Er ging um mein Bett herum und schaute aus dem Fenster. „Weißt du denn auch, warum du hier bist?“ Stumm starrte ich meine Bettdecke an. Dann schüttelte ich den Kopf. „Wirklich nicht?“, Dr. Kawashima hatte sich umgedreht und sah mir nun direkt in die Augen. Hatte er mir nicht zugehört? „Nein!“, presste ich zwischen den Zähnen hervor. „Nun gut, dann werde ich es dir erklären.“ Kawashima zog sich einen Stuhl heran und setzte sich neben mein Bett. „Du bist hier, weil du einen Schwächeanfall erlitten hast. Einige Tests von uns haben ergeben, dass dein Körper schwere Strapazen hinter sich haben muss, entweder das – oder er hat einfach nicht genügend Erholungsmöglichkeiten gehabt. Ich tippe dabei auf letzteres. Die Ringe unter deinen Augen sprechen für sich.“, er warf mir einen besorgten Blick zu. „Und wenn schon, ich breche doch nicht einfach wegen Schlafmangels zusammen!“, zornig sah ich den Arzt an. „Oh doch, auch das ist möglich. Allerdings gibt es auch noch andere Ursachen für körperliche Labilität.“ „Die wären?“, zischte ich. Labilität! Der hatte sie doch nicht mehr alle! „Psychische Belastungen!“, war die ernste Antwort. Ungewollt zuckte ich zusammen. „Da habe ich wohl ganz ins Schwarze getroffen, was?“, Kawashima beugte sich nach vorne, sodass er auf Augenhöhe mit mir war. „Hör zu: ich nehme nicht an, dass du mir von deinen Problemen erzählen wirst und ich habe auch nicht die Absicht, mich in dein Privatleben einzumischen, aber ich will dir einen Tipp geben.“, er richtete sich wieder auf, „Sollten deine Probleme mit der Liebe zu tun haben, werde ich nichts für dich tun können, aber du solltest darauf achten, dass deine Sorgen dich nicht von Innen heraus auffressen. Die Liebe kann nämlich manchmal auch ganz schön schmerzhaft sein!“, er hielt kurz inne und lächelte mich an. Dann fuhr er fort: „Ansonsten kann ich dir nur raten viel zu schlafen und zu trinken, dann wird es dir auch bald wieder besser gehen. Du wirst nun erst einmal für ein paar Tage zur Beobachtung hier bleiben. Ich werde in ein paar Stunden noch einmal nach dir sehen.“, Kawashima erhob sich, zwinkerte mir zu und verließ dann den Raum. Ich blieb verwirrt zurück. Durch ein vorsichtiges Klopfen an der Tür wurde ich aufgeschreckt. Ich hatte meinen Gedanken nachgehangen und war dabei gerade ein wenig weggedöst, als ich das Geräusch vernahm. „Herein!“, rief ich und richtete mich im Bett auf. Überrascht weiteten sich meine Augen als ich sah, wer der Besucher war. „Sakura! Was machst du denn hier?“ „Dich besuchen, natürlich!“, lachte sie und stellte den Presentkorb auf meinem Nachttischschränkchen ab. Sie ging um das Bett herum und umarmte mich kurz. Dabei entwich ihr ein leiser Seufzer. „Ach Sasuke-kun, was machst du nur für Sachen?“ Ihre sonst so lebhaften grünen Augen hatten an Glanz verloren und schauten mich erschöpft an. Ich sah die Schatten unter ihnen und biss mir schuldbewusst auf die Lippen. „Tut mir Leid.“, murmelte ich leise und starrte auf meine Hände. „Ach was, gar nichts muss dir Leid tun! Schließlich ist es nicht deine Schuld, dass du zusammengebrochen bist!“, erwiderte Sakura sanft. „Doch, es ist meine Schuld, aber das meine ich nicht.“, ich schaute ihr nun geradewegs in die Augen. „Es tut mir Leid, dass du dir solche Sorgen um mich gemacht hast.“ Ein kleines Lächeln erschien auf ihrem müden Gesicht. „Ist schon in Ordnung, Naruto und ich haben abwechselnd über dich gewacht. Ich habe also zwischendurch schon ein bisschen Schlaf bekommen.“ „Ihr habt was?“, mit großen Augen starrte ich das Mädchen an. „Über dich gewacht. Ist das denn so abwegig?“, nun lachte sie. „Naruto ist vor gut einer Stunde von Doktor Kawashima nach Hause geschickt worden mit der Begründung, er solle nicht auch noch vor Erschöpfung zusammenklappen. Ich habe mich dann noch kurz frisch gemacht und bin gleich wieder hierher gekommen.“ „Ihr habt tatsächlich die ganze Nacht im Krankenhaus verbracht, nur weil ich einen kleinen Schwächeanfall hatte?“, fragte ich immer noch ungläubig. „Natürlich.“, war die leise Antwort. Ganz ruhig war es in dem kleinen Raum, als Sakura wieder gegangen war. Sie wollte sich noch ein bisschen hinlegen, jetzt wo sie wusste, dass es mir besser ginge. Eine ganze Weile noch nach ihrem Verlassen, starrte ich auf das große Bild gegenüber von meinem Bett. Es zeigte eine in weiß gekleidete Frau, welche sich schützend über ein kleines Kind beugte. Ich realisierte die Schönheit des Bildes nicht. Realisierte nicht, dass das Bild überhaupt da war. Alles was ich in diesem Moment wahrnahm, war ein überwältigendes Glücksgefühl. ~~~~~~ Kapitel 6: Más te quiero cada día – Ich liebe dich jeden Tag mehr ~ oder: ¿El adiós? ------------------------------------------------------------------------------------ Um euch schon einmal vorzuwarnen: Ab jetzt wird es einen auktorialen Schreibstil geben. Das heißt, ich werde nicht mehr aus Sasukes Sicht schreiben. Trotzdem viel Spaß! :) ~~~~~~ Kapitel 6: Más te quiero cada día – Ich liebe dich jeden Tag mehr ~ oder: ¿El adiós? Beschwingt ging das Mädchen den Flur entlang. Ihre leichten Schritte trafen auf den Boden und wurden dort sofort wieder abgefedert. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen und nur mühsam konnte sie es sich verkneifen, ihre Freude laut herauszuschreien. Von Zeit zu Zeit versperrte ihre rosafarbige Mähne ihr die Sicht, doch unbeirrbar lief sie ihrem Ziel entgegen. Immer größer wurde der Ausgang, hinter welchem sie eins werden würde mit betörenden Duft der Blumen und dem aufgedrehten Zwitschern der Vögel – tagsüber zumindest. Inzwischen war es dunkel geworden. Ein tiefblauer Sternenhimmel ließ die wenigen vorhandenen Wolken in einem silbrigen Licht schimmern, irgendwo zirpten ein paar Grillen und der süßliche Duft der Kirschblüten ebbte langsam ab und ließ der lauen Abendluft den Vortritt. Doch ihre Schritte lenkten das Mädchen in eine andere Richtung. Weg von dem Ausgang. Zielsicher steuerte sie auf die Anmeldung zu, an dessen Tresen sich ein junger Mann abstützte. Seine blauen Augen leuchteten erfreut auf, als er die hübsche Kunoichi herannahen sah. Schließlich blieb sie vor ihm stehen, sah ihm in die Augen – und fiel ihm dann schluchzend um den Hals. Sanft wiegte der junge Mann den bebenden Körper in seinen Armen, sprach beruhigend auf das Mädchen ein, bis dessen Tränenstrom versiegt war. Er verstand sie. Es war ganz einfach. Er verstand sie – so ein einfacher Satz und dennoch mit soviel Liebe gefüllt. „Und, wie sieht es aus?“, fragte er schließlich. Die Minuten waren nur langsam verstrichen, während sie sich in den Amen gelegen hatten. Lächelnd wischte sich Sakura die letzten Tränen von den geröteten Wangen. „Es geht ihm schon besser. Er sieht noch sehr müde aus, aber sein Kreislauf hat sich wieder stabilisiert. Er darf sich nur nicht aufregen, sonst könnte es riskant werden.“, bedrückt sah sie auf den Boden. „Das hat jedenfalls die Schwester gesagt. Mit Dr. Kawashima habe ich nicht mehr gesprochen.“ Naruto nickte leicht. „Nun ja, die Hauptsache ist aber, dass sein Zustand nicht mehr lebensbedrohlich ist.“ „Ich hatte solche Angst.“, flüsterte die Rosahaarige. „Stell dir nur einmal vor was gewesen wäre, wenn –“, sanft wurde sie unterbrochen. Naruto hatte seine Lippen auf die ihren gelegt und lenkte sie damit von allen weiteren Gedanken ab. Hingebungsvoll versanken die zwei ineinander und vergaßen schließlich alles um sich herum. Ihr leidenschaftlicher Kuss wurde von einem Räuspern unterbrochen. Eine junge Schwester hatte sich neben das Pärchen gestellt und blickte es scheu an. „Verzeihung, ich wollte nicht stören, aber ich muss ihnen leider mitteilen, dass wir nun zur Nachtruhe übergehen und keine Besucher mehr erlaubt sind.“ Naruto errötete leicht und murmelte eine Entschuldigung. Sakura dagegen lachte die Schwester nur an, griff sich den Blondschopf und schleifte ihn mit nach draußen in die friedliche Stille der Nacht. In vertrauter Zweisamkeit folgten sie dem schmalen Pfad, welcher sie geradewegs in die Stadt führte. Eine plötzlich aufkommende Windböe ließ das Blätterdach der Bäume am Wegesrand erzittern und Sakura kuschelte sich nah an den warmen Körper neben ihr. So verstrichen die Minuten und das Pärchen folgte bedächtig seiner ungewissen Bestimmung, sich gegenseitig wärmend und beschützend. Naruto reckte seinen Kopf gen Himmel und seufzte zufrieden auf. „Du weißt gar nicht, wie schön es mit dir zusammen ist, Sakura-chan. Wie schade, dass nicht jeder Mensch sich so geborgen fühlen kann, wie es bei mir gerade der Fall ist.“ Der Wind wirbelte die Blätter vom Boden auf und lies sie in der Luft tanzen. „Ich liebe dich, Naruto.“, war ihre leise Antwort. Ein zögernder Unterton schlich sich in ihre Worte mit ein, vermischte sich schließlich mit dem Wind und blieb so unbemerkt und vergänglich, wie es nur Mutter Natur zu vollbringen mag. Die nächsten Tage verliefen schnell und ereignislos. Sasuke war mittlerweile aus dem Krankenhaus entlassen worden und wieder in seine Wohnung zurückgekehrt. Der Schlüssel dazu war von einem aufmerksamen Akademieschüler im Besenschrank des Klassenraumes gefunden worden. Sakura und Naruto hatten ihre „sasukefreien“ Tage zusammen verbracht, die sich doch als um einiges ruhiger erwiesen hatten, als es Sakura lieb war. Dies war auch der Grund, warum sie nun vor Sasukes Haustür stand und zögerlich eine Hand zur Klingel hinbewegte. In der Ferne war ein leichtes Donnergrollen zu vernehmen und die Wolkenwand über Konoha verdichtete sich zusehends. Gleich würde ein schrecklicher Platzregen einsetzen der nur unbeschadet zu überstehen war, wenn man sich im Warmen und Trockenen aufhielt. Entschlossen betätigte das Mädchen die Klingel und wartete ab. Nichts rührte sich. Erst jetzt fiel Sakura auf, dass die Räume hinter den Fenstern unbeleuchtet waren und eine leichte Unruhe erfasste sie. Wo konnte der junge Uchiha nur hingegangen sein, zumal es nun schon kurz vor zehn war und damit im Winter nicht die beste Zeit, um irgendwo alleine hinzuspazieren. Kurz entschlossen wandte sie sich um und rannte die Straße entlang zu Naruto, der nur ein paar Meter entfernt wohnte. Er öffnete nach ihrem Klopfen auch prompt die Tür und erblickte alarmiert die aufgescheut wirkende Gestalt seiner Freundin. „Sakura-chan, was ist passiert?“ „Sasuke ist verschwunden!“, keuchte diese atemlos. Naruto trat einen Schritt zurück und machte eine einladende Geste in Richtung Wohnzimmer. „Komm erst einmal herein.“ Zögernd betrat das Mädchen das Haus und Naruto schloss die Tür. Dann blickte er seine Freundin ungläubig an. „Sasuke ist verschwunden, sagst du? Wie kommst du denn darauf`? Er wird doch nicht etwa Sehnsucht nach dem Krankenhaus gehabt haben?“, ein amüsierter Ausdruck trat in sein Gesicht. „Das ist nicht witzig, Naruto! Ich bin mir sicher, dass ihm etwas passiert ist! Sasuke ist doch gerade erst aus dem Krankenhaus entlassen worden und sollte sich noch schonen, er ist vernünftig und weiß, dass er jetzt nichts Unüberlegtes unternehmen darf, was seine Gesundheit wieder gefährden könnte. Warum also sollte er einfach so eine Nachtwanderung unternehmen?“ Unruhig begann die Rosahaarige im Flur auf und ab zu laufen. „Ach Sakura, du siehst Gespenster! Wahrscheinlich schläft Sasuke schon längst – wäre ja auch nicht weiter verwunderlich um diese Uhrzeit – wo er doch so vernünftig ist.“ Seine merkwürdige Betonung war Sakura nicht entgangen. Sie hörte mit dem Rumgerenne auf und blickte den Naruto misstrauisch an. „Was willst du damit sagen?“ „Ach, Sakura.“, entgegnete der Junge müde. „Ich wollte dir nur klarmachen, dass du dich nicht zu wundern brauchst, wenn Sasuke dir um diese Zeit nicht die Tür öffnet.“, er wandte sich von ihr ab und fügte hinzu: „Und außerdem bin ich beleidigt, weil ich keinen Begrüßungskuss bekommen habe.“ Erleichtert lachte das Mädchen auf. „Oje, tut mir Leid, Schatz! Aber weißt du, ich war wirklich in Sorge um Sasuke und da habe ich einfach nicht daran gedacht.“, sie ging um den schmollenden Blondschopf herum und stellte sich ihm gegenüber. Dann fuhr sie sacht mit den Fingerspitzen seine Wange entlang und fragte in gespielter Verzweiflung: „Wirst du mir das jemals verzeihen können?“ Schnell legte sie ihre Lippen auf die seinen und ließ ihm somit keine Zeit zum antworten. Als sie sich wieder lösen wollte umschloss Naruto schnell ihr Gesicht mit seinen Händen. Verwirrt verharrte Sakura in dieser Pose, gezwungen, Naruto in die Augen zu sehen. „Sakura-chan, du weißt, dass ich dich liebe. Es ist zum Verzweifeln, aber wahrscheinlich liebe ich dich sogar jeden Tag noch ein bisschen mehr, soweit dies überhaupt möglich sein sollte. Doch dies ist auch der Grund, dass ich dir in meiner Verzweiflung wahrscheinlich alles verzeihen werde, was du mir jemals antun wirst und trotzdem muss ich eines betonen: Du machst dir in meinen Augen zu viele Sorgen um Sasuke. Er ist in einem Alter, in dem er seine Taten selbst zu verantworten hat. Er braucht dich nicht als Babysitter oder Beschützer. Du weißt genauso gut wie ich, dass er auf sich alleine aufpassen kann.“, Naruto hielt kurz inne und seufzte, dann fuhr er fort: „Nun, dies musste er ja nun schon von früher Kindheit an lernen, so traurig es auch sein mag.“ Schnell wandte sich der Junge ab, doch er wusste, den verletzten Ausdruck in seinen Augen hatte er nicht vor seiner Freundin verbergen können. Dieses kleine, unbescholtene Aufflackern von abgrundtiefer Traurigkeit in seinem Blick reichte aus, um Sakura in tiefe Schuldgefühle zu stürzen. Deutlich sah sie Narutos Vergangenheit vor sich, eine Vergangenheit, die der von Sasuke doch so ähnlich war. Das gleiche Schicksal – Einsamkeit. Sie beide hatten von Anfang an damit zu kämpfen gehabt und auch jetzt gab es Momente, in denen sie von ihr eingeholt wurden. ~ Der schwarzen Mauer kann man nicht entfliehen. Sie schottet dich von dem Rest der Welt ab, verbannt dich in ihrem eigenen kleinen Reich wo du von niemandem gehört wirst; wo du von niemandem gerettet wirst. ~ Egal wie glücklich sie auch zu sein schienen, Naruto und Sasuke waren geprägt von einem Schicksal, das schlimmer nicht hätte sein können. Und sie – Sakura – lebte ihr Glück so, als ob es selbstverständlich wäre. „Naruto...“, flüsterte sie bestürzt, „Naruto...es tut mir leid! Ich...Ich war so egoistisch.“, schnell drehte sie sich in Richtung Tür. „Nimm es mir bitte nicht übel, aber ich muss jetzt gehen.“ Ihr Mund verzog sich zu einem gequälten Lächeln. „Ich muss nachdenken.“ Mit diesen Worten öffnete sie dieselbe und verschwand in der schwarzen Nacht. Der Regen prasselte auf die Erde nieder und ließ keine klare Sicht zu. Sakuras immer kleiner werdende Silhouette verschwamm vor Narutos Augen, bis das Mädchen schließlich ganz aus seinem Blickfeld verschwunden war. ~~~~~~ So, das war’s fürs erste mal wieder. ^-^ Ich denke, ich kann sagen, dass sich die FF nun langsam dem Ende nähert. Es wird noch ungefähr zwei Kapitel geben, vielleicht auch drei. Kommt darauf an, wie lang ich sie mache (Die Länge ist ja bekanntlich meine Stärke! :P). Ich weiß nun nämlich, wie ich die Geschichte enden lasse. Und ich hoffe, sie kann dem Genre ‚Drama’ gerecht werden. Also, dann vielleicht bis zum nächsten Kapitel! =) Kapitel 7: La luz del cielo – Das Himmelslicht ---------------------------------------------- ~~~~~~ Kapitel 7: La luz del cielo – Das Himmelslicht Ziellos lief Sakura umher. Sie konzentrierte sich nicht auf den Weg vor ihr, nicht auf ihre Umgebung. Sie musste nachdenken, mehr zählte im Moment nicht. Ihr war es egal, dass Wind und Regen ihr ins Gesicht peitschten. Ihr war es egal, dass sie sich eine Erkältung einfangen würde. Alles war ihr egal. Denn sie hatte begriffen. Endlich hatte sie es begriffen! Sie war vor ihrem Schicksal davongelaufen. So lange hatte sie ihre Gefühle zur Kapitulation gezwungen. Und so lange hatte sie sich dadurch dem versperrt, was sie brauchte – was sie wirklich brauchte! War es nun zu spät? Nein, das konnte nicht sein. Er würde warten. Ganz sicher würde er warten! Die ganze Zeit über hatte er schon nichts anderes getan. Nun hätte es endlich ein Ende! ------------- Von irgendwo her kann ich das leichte Prasseln des Regens vernehmen. Er scheint ganz nah. Doch warum kann ich ihn nicht spüren? Was ist mit mir? ~Gefühllos.~ Ich will schreien, doch es kommt kein Laut aus meinem Mund. ~Stumm.~ Um mich herum ist alles schwarz. ~Blind.~ Oh, es hat aufgehört... Der Regen hat nachgelassen – oder höre ich ihn ganz einfach nicht mehr? ~Taub.~ Ist das hier die Wirklichkeit? Oder bilde ich mir das alles ein? Was ist mein Grund hier zu sein? Habe ich überhaupt einen? Nein, ich will diese Fragen in meinem Kopf nicht! Lasst mich in Ruhe! Lasst mich alle allein! So, wie ihr es schon immer getan habt! Ich bitte euch...könnt ihr es nicht beenden? ------------- Er war verschwunden. Einfach weg! Wie konnte das sein? Man kann nicht so einfach aufhören zu existieren... Verzweifelt blieb Sakura stehen und starrte auf die fernen Lichter Konohas. Inzwischen hatte sie sich weit von ihrer Heimatstadt entfernt, hatte alles abgesucht und Sasuke trotzdem nicht gefunden. Die Stimme kam aus der Ferne. Sie war so leise, dass das Mädchen sie fast nicht wahrgenommen hätte. „Sakura...willst du etwa aufgeben?“ Verwirrt verharrte die Angesprochene in ihrer Bewegung und hob fragend den Kopf ’gen Himmel. Der Regen wurde immer stärker. Die vielen Tropfen trommelten ihr auf die Haut und ließen ihren Körper vor Kälte zittern. „S-Sasuke?“, sie drehte sich einmal um ihre eigene Achse. „Wo bist du? Bitte sag mir doch, wo du bist!“ „Ich bin dort, wo das Licht ist.“, die Stimme entfernte sich, „Es ist ganz einfach, du musst mich nur suchen und dann wirst du auch fündig werden.“ Nur einen kurzen Augenblick war es still in ihrem Kopf, dann hörte sie wieder den prasselnden Regen und das Rauschen der Bäume, die von dem Wind in alle Richtungen gebogen wurden. Verzweifelt heulte Sakura auf. „Verdammt, Sasuke! Ich suche dich doch schon die ganze Zeit!“ Sie vergrub ihr Gesicht in den Händen und ließ sich auf die Knie fallen, ihre Stimme war jetzt kaum mehr als ein Flüstern. „Bitte, ich kann nicht mehr. Ich laufe schon seit Stunden umher und mir ist kalt!“ Es hatte etwas zerbrechliches, wie das Mädchen dort so ganz alleine schluchzend im Regen auf der Straße kauerte, die Arme schützend um sich selbst geschlungen, um der eisigen Kälte standzuhalten. War es da verwunderlich, dass sie den kleinen Lichtschimmer, der entstand, als die Sonne für kurze Zeit durch die Wolken brach, nicht wahrnahm? Die gleißenden Lichtstrahlen erhellten einen Moment lang das Waldgebiet rund um Konoha, bündelten sich schließlich im Westen und ließen einen kleinen Waldsee inmitten des Grüns in allen erdenklichen Farben schillern. So kurz dieses Naturwunder aufgetreten war, so schnell verschwand es auch wieder und die Sonne ließ dem Regen erneut die Oberhand. Das Mädchen hatte von alledem nichts mitbekommen. Die Sandwege Konohas waren aufgeweicht und tiefe Pfützen hatten sich gebildet. In so gut wie allen Häusern war Licht zu erkennen, keine Menschenseele wagte sich bei diesem Wetter auf die Straße. Der Wind hatte zugenommen. Einzelne Äste lagen verstreut auf den Straßen, leere Papiertüten flogen umher und verfingen sich schließlich in den hin und her schwankenden Bäumen. Kurz gesagt: es herrschte Weltuntergangsstimmung. Inmitten dieses Naturschauspiels wanderte ein Mädchen durch die Stadt, den Kopf nach unten gesenkt, die Hände in den Manteltaschen vergraben. Sein Weg führte um die Pfützen herum auf ein kleines Haus zu, das sich am Ende der Straße befand. Ohne Licht zu machen verschwand es in dessen Inneren und ging zu Bett. ------------- Es ist niemand hier, kein Mensch ist gekommen. Doch ich wollte es ja nicht anders... Ich muss es alleine schaffen... Ich werde hier heraus kommen! Aber ich sehe nichts...Warum, zum Teufel, sehe ich nichts? Es ist alles so verschwommen... Kein Laut dringt zu mir vor. Existiere ich überhaupt noch? Wenn ja, wo? Wo existiere ich? Was ist das hier? Warum bekomme ich keine Antworten? ~Allein.~ ------------- Kapitel 8: eterno - unendlich ----------------------------- ~~~~~~ Kapitel 8: eterno - unendlich Warme Sonnenstrahlen bedeckten Sakuras Gesicht und ließen sie langsam aus ihrer Traumwelt erwachen. Blinzelnd öffnete sie ihre kristallgrünen Augen und legte vorsichtig den Kopf seitlich, um einen Blick aus dem Fenster zu erhaschen. Ein hellblauer Himmel geriet in ihr Blickfeld. Die Sonne hatte ihre gleißenden Strahlen über ganz Konoha ausgebreitet, der gestrige Sturm schien wie vergessen. Doch sie erinnerte sich. Die leise Stimme schlich sich wieder in ihr Unterbewusstsein – Sasukes Stimme. Sie war da gewesen, Sakura war sich sicher. Zu wirklich, um der Phantasie entsprungen zu sein. Wie in Trance setzte sich das Mädchen in ihrem Bett auf und schlug die Decke zurück, um dann mit pochendem Schädel in die Küche zu gehen. Seine Gedanken waren wirr und es hatte auch nicht die Absicht, sie in irgendeiner Weise zu ordnen. Es war alles so unwirklich. Vielleicht war der gestrige Tag nur Einbildung gewesen. Mit der Kaffeekanne in der Hand schaute Sakura durch das kleine Küchenfenster auf die breite gepflasterte Straße, die direkt in die Innenstadt Konohas führte. Möglicherweise hatte nur sie selbst diesen Sturm miterlebt, dessen Spuren einfach verschwunden zu sein schienen. Die Bäume standen ruhig wie eh und je am Straßenrand, die Blätter wiegten sich leicht im Morgenwind. Keine Anzeichen von Mülltüten in den Ästen, keine Pfützen mehr auf den Wegen. Mit traurigem Blick lenkte Sakura ihre Aufmerksam wieder der Kanne in ihrer Hand zu. Langsam goss sie sich eine Tasse voll und verspürte auch gleich die wohlige Wärme, die der Kaffee durch das Gefäß hindurch verströmte. Was war nur passiert? Doch so verwirrt sie auch war, eines wusste sie ganz sicher. Gestern Abend war es ihr klar geworden. Müde stellte das Mädchen die Kaffeetasse auf dem Esstisch ab und verschwand in seinem Arbeitszimmer. Kurz darauf kam es mit einem Bogen Papier in der Hand wieder zurück. Mit verkrampften Bewegungen schob Sakura den Stuhl zurück um sich an den Tisch zu setzen, breitete das Papier vor sich aus und nahm einen Kugelschreiber zur Hand. Lange saß sie einfach da und starrte auf die weiße Fläche vor sich. Wie konnte man so einen Brief nur bestmöglich beginnen? Endlich – der große Zeiger der Küchenuhr hatte mittlerweile nun schon zum siebten Mal seine Runde gedreht – fing sie mit zitternder Hand an zu schreiben. Lieber Naruto. Was ich dir jetzt schreibe, ist wirklich nicht einfach für mich. Ja, das war ein guter Anfang. Und jetzt? Wie konnte sie Naruto nur all das erklären, was sie fühlte? Gefühle waren manchmal so schwer in Worte zu fassen... Ich habe dich geliebt, Naruto – wirklich geliebt! Und ich bin so dankbar für all die Zeit, die wir miteinander verbringen konnten. Doch irgendwann konnte ich es nicht mehr ignorieren... Zuerst dachte ich, es sei nur des Mitleids wegen, das ich für ihn empfand. Seine Schmerzen standen ihm die ganze Zeit über ins Gesicht geschrieben, aber dennoch - manchmal glimmte ein kleiner Funke Hoffnung in seinem Blick auf. Ich habe so dafür gebetet, dass dieser Funke niemals erlischen möge. Ich glaube, in meinem Innersten war ich immer bereit dazu, selbst für dieses Ziel einzutreten. Und schließlich habe ich bemerkt, was ich wirklich für ihn empfinde. Seine Nähe gab mir Schutz und Geborgenheit. Selbst wenn wir uns nicht berührten, selbst wenn wir nicht einmal im selben Raum waren, so habe ich ihn doch immer gespürt. Es mag hart klingen, was ich jetzt schreiben werde, aber nur so wird es leicht für dich sein, mich loszulassen. Naruto, ich habe die ganze Zeit über falsch gelegen. Nicht mit ihm, Sasuke, hatte ich Mitleid, sondern mit dir! Doch ich habe weiter meine Rolle gespielt. Vielleicht, weil ich dich nicht verletzen wollte, möglicherweise aber auch nur, weil ich zu feige war, dir die Wahrheit zu sagen. Und auch jetzt kann ich dir nicht ins Gesicht schauen, während ich alles gestehe. Mir ist klar geworden, dass ich es gleich hätte beenden sollen. Die ganze Zeit lang stand eine Lüge zwischen uns – eine Lüge, die einen Menschen, der mir sehr viel bedeutet, innerlich zerrissen hat vor Schmerz und Ungewissheit. Naruto, es tut mir so leid! Ich wollte dir nur Kummer ersparen, doch das, was ich getan habe, hat dir nur noch mehr Leid zugefügt. Ich weiß, um so etwas sollte ich dich eigentlich nicht bitten, aber ich tue es dennoch. Ich habe alles zwischen uns zerstört, das kleinste bisschen Zuneigung deinerseits wahrscheinlich gerade in diesem Moment und trotzdem bitte ich dich, mich nicht zu hassen! Denn wenn du eben dies tun würdest, dann wäre auch der letzte gemeinsame Faden von den vielen, die sich im Laufe der Zeit um unsere Körper gesponnen haben, verloren... Ihren Namen musste sie nicht darunter setzen. Naruto würde auch so wissen, wer ihm diesen Brief geschrieben hatte. Sakura bedachte ihr Werk mit einem traurigen Blich. Im Moment erschien ihr alles falsch was sie tat, doch sie wusste, einen Rückzieher zu machen wäre jetzt noch schlimmer. Mit einem Ruck erhob sie sich vom Stuhl und faltete das Geschriebene zusammen, steckte es in einen beigen Umschlag und machte sich dann auf den Weg zu Narutos Haus. Mit qualvoll langsamen Schritten schleppte sie sich voran, den Blick starr auf den Boden gerichtet. Wollte sie ihm das wirklich antun? Hatte Naruto es etwa verdient, so verletzt zu werden? Die Antwort lag klar auf der Hand. Doch wie sollte sie es ihm sonst beibringen? War es nicht viel schmerzhafter, ihr dabei ins Gesicht zu blicken, während sie ihm all die Worte sagte, die auch in dem Brief niedergeschrieben waren? Sie wusste es nicht. Wieder einmal fand sie keine Antworten auf all die Fragen, die ihr im Kopf herumspukten. Mittlerweile war Sakura vor dem Haus angekommen. Groß und brüchig wie eh und je ragte es vor ihr in die Höhe. Die Fensterläden hingen schief in den Angeln, die Türscharniere waren mit der Zeit rostig geworden. Das ganze Gebäude wirkte wie ein einziges Trauerspiel. So würde es wohl bald auch in Narutos Seele aussehen. Die Sonne schien dem Mädchen ins Gesicht, während es mit gesenkten Augenlidern die wenigen Treppenstufen erklomm, die vor der kleinen Veranda angebracht waren. Mit zitternden Fingern klemmte es den Briefumschlag zwischen die zerkratzten Verzierungen der Tür. Ein kurzer Blick noch auf den Brief, dann lag das Haus wieder alleine da. Sakura hatte mit ihrer Vergangenheit abgeschlossen. Nun musste sie sich aufmachen, ihre Zukunft zu gestalten. Und dafür brauchte sie Sasuke. ------------- Wasser – ich fühle Wasser... Es kommt näher, fliest an mir empor, umkreist meinen Körper mit seiner Nässe... Es fühlt sich gut an. Nimm mich bitte mit dir, spül mich mit dir fort! Ist denn nicht alles egal? Ist das Leben nicht wie die endlose Probe eines Stückes, welches doch nie aufgeführt wird? Wozu dann warten? Ich will frei sein! Es ist nicht schwer, Freiheit zu erlangen. Ich weiß nun, was ich zu tun habe. Es ist wahrhaftig nicht schwer... Lebt wohl – Freunde? Kann ich euch so nennen? Ich denke schon. Ihr wart für mich da und doch wart ihr immer so weit entfernt... Ich konnte euch nie erreichen, nie richtig greifen. Das Gefühl, glücklich zu sein... Jetzt – am Ende – kenne ich es endlich. Und dafür danke ich euch! Es ist merkwürdig, aber ich bin nicht traurig wenn ich an das denke, was jetzt kommen wird... Auch ihr sollt das Gefühl genießen können! Ihr könnt nun zusammen glücklich werden. Ich werde euch nicht mehr im Wege stehen. Ich habe euch behindert, ist es nicht so? Das tut mir leid... Doch ich kann es nicht mehr ungeschehen machen. Ich hoffe, und tief in meinem Inneren weiß ich es auch, dass ihr mir verzeihen werdet. Irgendwann bestimmt. Das Wasser kommt. Nun werde ich gehen. Ich lache, während ich das hier denke. Ist das zu glauben? Warum lache ich? Bin ich glücklich? Ich kenne mich selbst so wenig... Doch ich will jetzt nicht weiter nachdenken. Es ist alles zu verwirrend... Ich habe all das gesagt, was mir wichtig erschien. Habe ich es gesagt oder nur gedacht? Es ist egal. Denn es ist alles endlich. Alles. Ich gehe jetzt. Ich gehe ins Unendliche. ------------- Leichten Schrittes ging der Junge auf das Haus zu. Die Stufen vor dem Eingang waren schnell überwunden. Oh, er hatte Post bekommen! Ein Brief hing an der Tür. Lächelnd nahm er ihn an sich und trat ein. ~~~~~~ So, das war das achte Kapitel. Ich muss sagen, dass ich nicht recht zufrieden damit bin. Bis zum nächsten Kapitel wird es wohl noch eine Weile dauern, denn ich fahre am 3. März für eine Woche auf Klassenfahrt und werde so nicht dazu kommen, weiter zu schreiben. Doch vielleicht schaffe ich es auch noch, falls ich nich allzu im Stress sein sollte, ein Kapitel vor der Abfahrt hochzuladen. Nun ja, wie dem auch sein, ich würde mich wie immer über Kommis freuen! =) Lg, kulla Kapitel 9: You are loved ------------------------ Hallo alle zusammen! =) So, das hier ist also nun das letzte Kapitel. Ich hätte nicht gedacht, dass ich damit so schnell fertig werde! o__ô Wundert euch bitte nicht, dass es diesmal eine englische Überschrift gibt! Ich hätte sie auch ins Spanische übersetzen können, aber das hätte keinen so schönen Klang gehabt, wie ich finde. Also dann, enjoy it! ^__^ ~~~~~~ Kapitel 9: You are loved Mit schnellen Schritten huschten zwei Gestalten durch den Wald. Das dichte Blätterdach der Bäume ließ nur wenig Sonnenlicht hindurchschimmern, weshalb das ungewöhnliche Pärchen seinen Weg nahezu im Dunkeln ausmachen musste. Drei Wochen – so lange lag das letzte Lebenszeichen nun schon zurück. Eindeutig zu lange, um untätig zu bleiben! Ihr Auftrag war klar. Die Äste knackten unter dem Gewicht der Körper, als die beiden Männer schließlich zum Stehen kamen. Der eine von ihnen war groß und breitschultrig mit einer längsgezogenen Narbe am Kinn. Seine scharfen Augen spähten suchend in die Ferne. Der andere – untersetzt und etwas zu sehr in die Breite geraten – hob den Arm, um sich den Schweiß von der kahlen Stirn zu wischen. Beide trugen ein blaues Band um den Oberarm gebunden. Ein eingraviertes Blatt war darauf zu erkennen. Plötzlich hielt der Kleinere inne. Angestrengt schloss er die Augen. Auch sein Partner hatte das Geräusch vernommen – dieses leise Plätschern. In stillem Einverständnis blickten sie sich an und waren auch sogleich im Dickicht des Waldes verschwunden. „Oh nein, bitte nicht...!“ Mit weit aufgerissenen Augen starrte Enshu das Schauspiel an, was sich ihm bot. Ruhig lag der See da. Das Sonnenlicht spiegelte sich im Wasser und ließ ein prächtiges Farbenmuster entstehen. Eine schwere Hand legte sich auf seine Schulter. Chisai hatte sich neben ihn gestellt. „Tja, da kann man wohl nichts mehr machen.“, bekümmert schüttelte er den Kopf, „Wirklich schade um ihn.“ „Er war ein ausgezeichneter Ninja, das muss man ihm lassen.“, nickte Enshu. Eine ganze Weile noch verweilten die Männer an dem See, die Augen nicht von dem Anblick losreißen könnend, bevor sie sich schließlich aufmachten, Tsunade von ihrer Entdeckung zu berichten. Als die beiden gegangen waren, legte sich wieder Stille über die Oase inmitten des Waldes. Nur das leise Plätschern des Wassers war zu vernehmen, welches sanft auf die kleine Insel schwappte. Es herrschte eine friedliche Atmosphäre. Auch der Körper, die nunmehr leere Hülle, strahlte eine gewisse Ruhe und Zufriedenheit aus. Fast vollständig von Wasser umgeben lag er dort, nur der Kopf mit dem schwarzen Haarschopf schaute heraus, gebettet auf dem weißen Sand der Insel. Die Augen des Jungen waren geschlossen, ein leichtes Lächeln umspielte seine bläulich angelaufenen Lippen. Ja, es war in der Tat ein friedlicher Anblick. Die Trauerfeier fand eine Woche später statt. Ganz Konoha war gekommen, um dem jungen Mann die letzte Ehre zu erweisen. Die schwarz gekleidete Menschenmenge wanderte in einträchtiger Stille durch die geschmückten Straßen, bis der Trauerzug schließlich an dem kleinen Friedhof nahe des Stadtrandes Halt machte. Die Träger ließen den Sarg vorsichtig sinken und stellten sich neben ihm auf, den Kopf leicht nach unten geneigt und die schwarzen Samthüte an die Brust gepresst. Langsam schritt der Geistliche die Reihen entlang, die Hände zum stummen Gebet gefaltet. Vorne stand schon das kleine Podest bereit, ein wenig wackelig aufgebaut neben dem großen Loch, in das der Sarg später eingelassen werden würde. Der Pastor bedachte die vielen unterschiedlichen Gesichter mit einem kurzen, offenen Blick, bevor er schließlich zu sprechen begann. Seine Stimme war ruhig und hatte einen tröstlichen Klang. Sie machte den trauernden Menschen Mut, den Blick zu heben und der Wahrheit ins Auge zu schauen – der schmerzlichen Wahrheit, die in dem großen Holzsarg verborgen lag. Weit ab von all dem Geschehen saß ein rosahaariges Mädchen auf einer alten Bank unter den großen Steinmonumenten der Hokageköpfe. Mit weggetretenem Gesichtsausdruck starrte es in den strahlend blauen Himmel, auf welchem ein paar wenige weiße Wölkchen vorbeiruderten. Leise trat ein junger Mann von hinten an die Bank heran und setzte sich neben das Mädchen. Sakura wandte sich nicht um, als sie sprach. „Du bist also auch nicht auf der Beerdigung.“, es war mehr eine Feststellung als eine Frage. „Nein.“, war Narutos ruhige Antwort. „Wozu auch? Es wäre nicht sein Wunsch gewesen. Sasuke hat große Menschenansammlungen schon immer gehasst.“ „Ja, ich weiß.“ Eine Weile lang sprach keiner von beiden mehr ein Wort. Dann plötzlich stand Sakura mit einem Ruck auf und streckte die Hände nach ihrem Freund aus. „Komm, sein Grab besuchen müssen wir wenigstens noch!“, ein leichtes Lächeln zierte ihr hübsches Gesicht. Der Junge grinste und nickte dann leicht. „Du hast Recht.“, er erhob sich und nahm ihre Hand. Als die beiden diesmal davongingen, schaute Sasuke ihnen von oben herab mit einem Lächeln hinterher. Sie hatten ihm verziehen. ~~~~~~ So, das war’s also mit dieser FF. =) Vielleicht habt ihr ja Lust, später auch mal bei meinen anderen FF’s (die es bis jetzt noch gar nicht gibt) vorbeizuschauen. Ich würde mich freuen! ^__^ Ich hätte aber noch eine Bitte! Ich denke, dass man die Geschichte verstehen wird, wenn man sich nur noch einmal die ganzen Zusammenhänge verdeutlicht. Aber würdet ihr mir in eurem Kommi doch trotzdem bitte eine Rückmeldung geben, ob im Großen und Ganzen alles klar war für euch?! Ich hoffe natürlich, dass es so ist. Sonst müsste ich noch einmal schauen, was ich hätte anders machen sollen, um alles verständlicher zu gestalten. Ein paar offene Fragen wird es sicherlich geben, aber das war auch so gewollt von mir. =) Noch ein Hinweis: Bei dem vorletzten Satz spielt der Anfang der Geschichte (also so ca. der erste Abschnitt von Kapitel 1) eine große Rolle! ^.^ Also bis dann! Lg, kulla Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)