Ein Abenteuer von Larian und Lenn von _Ayame_ ================================================================================ Kapitel 1: Prolog ----------------- Wo fange ich an? Am liebsten bei denen, um die es gehen soll- Larian und Lenn. Aber das Verständnis gebietet mir an einer anderen Stelle anzufangen, an einer viel unwichtigeren Stelle, mit einem kleinen Prolog: Es beginnt in einem verarmten Dorf, das durch erhöhte Steuern, Armut und anderen negativen Einflüßen kurz vor dem Ruin steht, aber die Geschichte handelt auch nicht von dem Dorf, nicht von der näheren Umgebung in der sich ironischerweise eine blühend große Stadt befindet mit reichen Bürgern und Luxus überall, die Kette der Ereignisse beginnt aber auch nicht in einem der reichen Häuser, nicht auf dem großen Marktplatz, nicht beim Slavenhändler, der bevorzugt Waren von den Bergelfen annimmt, auch nicht an den Stadtmauern oder deren gut bewachten Toren, es beginnt viel mehr in diesem kleinen, völlig verarmten Dorf, weit entfernt jeglichen Luxus. Ja die Bauern dieses Dorfes waren so arm, dass sie das Getreide ihres Brotes mit weniger zum täglichen Verzehr geeigneten Pflanzen wie Hanf, Schlafmohn oder Roggen strecken mussten. Und eben dieses, mit drogenartigen Pflanzen gestrecktes Brot, wurde jemandem zum Verhängnis mit dem die Kette der Ereignisse ihren Anfang haben soll. Es handelt sich um einen jungen Wanderer, der, mehr vagabundierend als wandernd, bei einer verwitweten Bäuerin zum Abendbrot untergekommen ist. Und genau an diesem einen Abendbrot nahm er eine Scheibe jenes gestreckten Brotes zu sich, das ihn in jenen ohnmachtsähnlichen Zustand warf, in welchem er sich nun, halb auf der durchsessenen, abgenutzten Holzbank, halb auf dem morsch splitternden Holztisch hängend, im Haus der verwitweteten Bäuerin befand. Sein grüner Mantel fiel in langen, schlanken Falten über seinen Rücken und bedeckte seine ausgemergelte Statur. Seine Kleidung war schmutzig und zerrissen, bis auf seinen smaragdgrün schimmernden Umhang, der trotz aller Sauberkeit und Schmuckhaftigkeit keinen Wert hatte. Während die Bäuerin den Tisch abdeckte warf sie ab und an einen Blick auf ihn, doch sein Gesicht konnte sie nicht erkennen, denn sein Umhang hatte nützlicherweise noch eine Kapuze und diese trug er stets tief ins Gesicht gezogen, dass sie einen Schatten warf, der ihm bis zur Nasenspitze reichte. Während die Bäuerin also den Tisch abdeckte hörte sie von draußen Tumult. Eben wollte sie an die Tür gehen und nachsehen, als diese unter einem besonders gewaltsamen Schlag zerbarst und drei grausamen Gestalten den Eintritt gewährte: Der Erste von ihnen war trotz hohem Wachstums erstaunlich gut genährt, die anderen beiden etwas schlanker, und bei weitem nicht so imposant, doch in dem dreckigen Grinsen standen sie ihm um nichts nach. Alle drei waren sie bewaffnet, mit teilweise scharfen, teilweise abgenutzten Waffen, und mit Rüstungen, die so bunt gewürfelt war wie die der Räuber- was mehr oder weniger auch ihr Beruf war. Der Dicke voran betraten sie die Hütte, er musste der Anführer sein. Und dem Kravall nach zu urteilen der draußen herrschte hatte er abgesehen von den beiden noch mehr Räuber mitgebracht, die nun das ebenso schutzlose wie arme Dorf plünderten. Er sah sich in der erbärmlichen Hütte um und meinte höhnend, aber ohne sich umzudrehen, zu seinen beiden Begleitern: "Ebenso verarmt wie der Rest vom Dorf, hier gibt es nichts zu holen! Abgeshen vielleicht..." und er lies seien Blick langsam, wie ein wildes Tier auf Beutefang zu der Bäuerin gleiten und genüsslich an ihr hochtasten. In diesem Moment kam Regung in das Bündel von einem Wanderer, der immer noch am Tisch hing. Er stöhnte leicht auf, versuchte den Oberkörper aufzurichten, doch seine Sinne waren so geschwächt, dass er es nur fertig brachte schwankend auf der Bank sein Gleichgewicht zu suchen. So war es nicht weiter verwunderlich, dass er die Anwesenheit der Räuber noch nicht mitbekommen hatte und auch nicht, wie der Dicke Grobian von einem Anführer die Bäuerin rüde nach dem Fremden ausfragte. Genau genommen bekam er so gut wie gar nichts mit, auch nicht, wie ihn die beiden anderen Räuber grob an den Oberarmen packten, um ihn von der Holzbank zu zerrten. Auch nicht, wie die beiden ihn aus der Hütte trugen, dicht gefolgt von ihrem Anführer, der kurz darauf den Befehl zum Abrücken gab. Es war ein armes Dorf. Und die Räuber hatten es nicht besser. Durch ehrliche Arbeit konnten sie nichts verdienen, wozu auch, wenn sie alles von arglosen Menschen beziehen konnten? Doch die Dörfer, die sie plünderten waren nie sonderlich reich, hatten nicht einmal genügend Mengen an Nahrung. Und so war der Fremde den größten Besitz den sie hatten, denn sein Leben konnten sie auf dem Sklavenmarkt für Gold aufwiegen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)