Whisper von Altana (Ragnarok Online) ================================================================================ Third Chapter - Help -------------------- ~†~ Third Chapter ~ Help ~†~ Die Prüfung war zu einfach gewesen, viel zu einfach. Nicht einmal Geffen hatte er verlassen müssen. Misstrauisch sah sich ein blauhaariger Magier um. Er stand in einer Gasse Prontera's und sah zu einer offenen Balkontür hinauf. Auf den ersten Blick sah er ziemlich leichtsinnig aus, die Tür einfach offen zu lassen. Doch die Tür stand erst seit wenigen Minuten offen. Die Vorhänge, die neben der Tür hingen und die man noch gerade so sehen konnte, wehten leicht, da ein warmer Wind in das Zimmer blies. Nur kurz. Nicht einmal drei Sekunden lang. Dieser Windzug ging von dem Magier aus, der leise seufzte und der sich dann rasch umdrehte, bevor er in der Gasse verschwand. Kurz darauf stand eine blonde Händlerin auf dem Balkon und sah sich mit verwirrtem Blick um. ____ Viele Tage vergingen, in denen der Blauhaarige hart trainierte. Seine Magie war auf Eis und Donner spezialisiert, was man daran sah, dass er, obwohl Feuer am Effektivsten war, noch immer seine Eismagie benutzte. Keuchend stand er auf einem Abhand, an dem er hinunter sah. "Wie lange trainier ich wohl schon?", fragte er sich hauchend, da sein Körper nicht mehr zuließ. //Wie oft habe ich mir diese Frage schon gestellt? Wie oft habe ich nur gerade so überlebt, weil meine Gedanken die ganze Zeit über bei ihr waren?// Genau in diesem Moment drehte er sich um und strich sich die mit Schweiß bedeckten Haare aus dem Gesicht. //Ich sollte aufpassen. Sonst werd ich wieder angegriffen.// Seine Augen wanderten über das Land, welches voll mit Büschen und Bäumen war. Auch gab es dort viele riesige Blumen. Ideal zum Verstecken und ideal für einen hinterhältigen Angriff. Jedoch sah er niemanden und lächelte leicht. //Gut//, dachte er und schloss für eine Sekunde die Augen. In dieser Sekunde raschelte das Gebüsch direkt neben ihm. Sofort riss er die Augen und fuhr herum, verengte seine Augen. Sein ganzer Körper spannte sich an, doch der Busch bewegte sich nicht mehr. Vorsichtig ging er wenige Schritte zurück und benutzte einen Frost Diver. Der Busch gefror sofort. Eisstacheln ragten aus dem Boden neben dem Gefrorenen. Noch immer war sein ganzer Körper angespannt. Magie war nichts einfaches, was man mit einem Fingerschnippen bewirken konnte. Es erforderte viel Kraft, nicht nur mentale, wie die meisten dachten, sondern auch körperliche. Langsam schmolz das Eis. Jederzeit bereit, einen neuen Frost Diver zu zaubern, betrachtete der Blauhaarige das Eis. Selbst als dieses vollkommen geschmolzen war, bewegte sich nichts mehr, außer das Wasser, was langsam von den Blättern abperlte und auf den Boden fiel, welcher sie gierig verschlang. //Merkwürdig...//, dachte er und sah sich um, doch hier verbarg sich nichts. //Spinn ich jetzt? Ich hab mir das sicher nur eingebildet. Ruh dich aus, Kiron, du bist zu erschöpft.// Mit diesem Gedanken setzte er sich auch hin und atmete, fast schon erleichtert, aus. Wieder schloss der Magier kurz seine Augen. Es war richtig friedlich. Ein leises Summen war zu vernehmen. Wahrscheinlich von den Grillen, die umher sprangen. Das war ein Zeichen dafür, dass gleich eine Mantis auftauchen würde. Mantisse, die großen Gottesanbetere, die einen unglaublichen Hass auf alles menschliche hatten. Doch sie waren nicht sonderlich stark. Nur schnell. Und diese Schnelligkeit wurde vielen zum Verhängnis. Plötzlich ertönte ein Knacken hinter ihm, was ihn aufschrecken ließ. Sofort fuhr er herum, doch da war wieder nichts. Das konnte er sich doch nicht schon wieder eingebildet haben! Leise knurrend zauberte einen Thunder Storm auf seine Umgebung, was die Pflanzen leicht verkohlt riechen ließ, doch ihre Farbe blieb. Gespannt wartete er auf eine Reaktion, auf eine Bewegung. Wieder nichts. //Du wirst doch nicht verrückt! Hier ist irgendetwas! Das spüre ich!// Immer wieder sah er sich um, doch sein Blick fand einfach nichts. Da konnte doch niemand seinen Zaubern standhalten. Das war doch nicht möglich! Man konnte Zauber doch nur auf eine Art blocken! Und jemand, der dies konnte, war sehr selten. Nein, so jemand konnte es nicht auf Kiron abgesehen haben. Warum auch? Er hatte nichts verbrochen. Tief atmete er ein und dann wieder aus, wiederholte dies ein paar mal, bis er sich beruhigt hatte. Vollkommen ruhig ging er nun den Abhang entlang, bis er von der Anhöhe hinuntergehen konnte. Seine Schritte gingen in Richtung Al De Baran, würde er sich dort ein Zimmer nehmen und einmal richtig durchschlafen. Immerhin war er mehrere Tage in der Wildnis geblieben und hatte sich immer einen sicheren Ort zum Übernachten gesucht. Außerdem war er die Äpfel leid, die er jeden Tag essen musste. Kurz vor den Stadtmauern Al De Baran's hörte er wieder ein Knacksen, dann ein Rascheln hinter sich. Ohne noch zu überlegen rannte er zu den großen Toren der Stadt. Auf einmal traf ihn etwas Hartes am Rücken, sodass er nach vorne umfiel und die Zähne zusammenbiss, um nicht zu schreien. Leicht zitternd drehte er sich um und blickte direkt in die Sonne. Nur ein dunkler Schatten verdeckte teilweise die Sonne, die ihn stark blendete. Der Schatten hatte die Umrisse einer schlanken Frau mit komischer Kleidung, die er nicht wirklich erkennen konnte. Es sah so aus, als hätte sie zwei Federn oder ähnliches auf dem Kopf und auch Federn oder zerissene Kleidung an ihren Armen. Diese Arme waren auch ungewöhnlich lang, reichten sie fast bis zum Boden. Die Beine schienen ziemlich flauschig zu sein. Auf die Füße sah er nicht. Langsam krabbelte er zurück. Angst packte ihn, wusste er nicht, wer oder was vor ihm war, was ihn angegriffen hatte. Plötzlich spürte er eine Feder unter seiner Hand, dessen Kiel ziemlich hart und auch blutbeschmiert war. Sein Blut... Kiron schluckte und sah zögernd wieder zu dem Schatten auf, der ihm ebenso langsam folgte. //Wa-Was ist das?!//, fragte er sich und wurde sogar leicht panisch. //Warum greift es mich an?! Ich hab nichts gemacht! Ich will so nicht sterben!// Als könnte der Schatten seine Gedanken lesen, blieb er stehen. Jedoch nur für eine Sekunde. Dann sprang es auf Kiron zu und er konnte eindeutig Klauen aufblitzen sehen. Seine Augen weiteten sich. Starr vor Schreck blieb er so. Seine Augen wie gebannt auf den Schatten gerichtet. //Das ist mein Tod. Ich kann mich nicht bewegen! Was ist mit meinem Körper?! Hilfe! Bitte, irgendjemand, hilf mir!// Seine Gedanken überschlugen sich. Sein kurzes Leben spielte sich nochmal vor seinem inneren Auge ab. Ob er sterben wird, das wusste er nicht. Am Liebsten wollte er schreien, doch sein Hals war trocken und er brachte keinen Ton heraus. //Sami. Es tut mir Leid. Es tut mir so Leid!// Ein gewaltiger Schmerz riss ihn aus seiner Starre, aus seiner Unbeweglichkeit. Ein Schrei entfuhr seiner Kehle, ein heiserer und schmerzerfüllter Schrei. Eine spitze Feder ragte aus seiner Seite. Die Kreatur musste falsch gezielt haben. Eigentlich hätte er tot sein müssen, doch die Feder steckte tief in seiner Wunde. Sein Blick verschwamm leicht. Sein Körper zitterte heftig, während er versuchte, aufzustehen, was ihm nur schwerlich gelang. Als er endlich stand, spürte er eine erneute Feder in sich, diesmal in seiner Schulter. Wieder schrie er auf, taumelte ein paar Schritte zurück. //Es spielt mit mir! Ich ... ich muss weg hier... ich brauch ... Hilfe... Ich will nicht das Spielzeug von irgendjemandem sein...//, dachte er schwer atmend und verengte leicht seine Augen. Doch seine Hoffnung schien unerfüllt zu bleiben. Es war keine Hilfe in Sicht. Die Wachen schienen ihn nicht gehört zu haben... Er schien vollkommen allein zu sein. Plötzlich tauchte ein zweiter Schatten auf, der direkt hinter dem ersten war. Ein greller Schrei zeriss die Luft und schmerzte den Ohren. Der Schrei hatte nichts menschliches. Er war viel zu grell und zu hoch. Ein unangenehmes Summen blieb im Ohr zurück, als der Schrei verstummte. Der erste Schatten brach auf die Knie, zumindestens sah es so aus, sah Kiron ja nicht, ob dieses Wesen überhaupt Knië hatte oder nicht. Ein Keuchen war zu vernehmen, doch kam es dieses mal nicht nur von dem Magier, sondern auch von dem Wesen, bevor es langsam verblaste und verschwand. //Was... was war das?//,fragte er sich und sah dann zu dem anderen Schatten, der auf ihn zu kam. Taumelnd wich er ein paar Schritte zurück, vernahm dann eine menschliche Stimme, eine weibliche Stimme, die beruhigend auf ihn einsprach. Irgendwie vertraute er ihr, wusste selbst nicht, warum. Langsam schlossen sich seine Augen, bevor er sein Bewusstsein verlor und nach vorne umfiel. Rasch und anmutig wurde er von der Person aufgefangen. ~†~ To be continued... ~†~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)