Liebe und Vertrauen ... Traum oder Realität? von abgemeldet (Marron und die Gefühlswelt) ================================================================================ Kapitel 1: Ein neues Gesicht ---------------------------- Kapitel 1 - Ein neues Gesicht Es war wie immer ... Miyako stand vor Marrons Wohnungstür und hämmerte daran, um Marron wie jeden Morgen aus dem Bett zu bekommen. Sie schrie, hämmerte und schrie wieder bis Marron endlich verträumt die Tür öffnete um zusammen mit Miyako zur Schule zu hasten. Dass beide zu spät kamen, überraschte sie nicht wirklich, denn es war jeden Tag so. Und wie immer standen beide draußen auf dem Flur zur Strafe. Marron seufzte tief, während Miyako ihr mal wieder einen Vortrag hielt. Dies ewig langen Vortrage hasste Marron, jedoch wollte sie Miyako nicht kränken, indem sie ihre Meinung zu ihnen kund tat. So hörte sie einfach nur zu und nickte manchmal um Interesse und Aufmerksamkeit vorzutäuschen. Zudem war Marron wie so oft tot müde, denn sie war wieder die ganze Nacht unterwegs gewesen. Niemand wusste davon, nicht einmal Miyako und Marron setzte alles daran, damit sich daran auch nichts ändert. Als sie erneut seufzte, öffnete sich die Tür zu ihrem Klassenraum und Sensei sah sie böse an und holte Miyako und sie herein. Die beiden Mädchen setzten sich schweigend auf ihre Plätze und packten schnell ihre Unterrichtssachen aus. Marron langweilte sich wieder einmal fast zu Tode, denn sie hasste Mathe über alles und die Zeit verging nur langsam, während sie die Aufgaben an der Tafel in ihrem Heft löste. Endlich klingelte die Schulglocke und beendete den Unterricht für heute. Marron packte ihre Sachen schnell zusammen und machte sich auf den Weg nach Hause, zusammen mit Miyako, die wieder dabei war, Marron einen Vortrag über Pünktlichkeit und solche Sachen zu halten. Als die Beiden in der Eingangshalle des Orleans ankamen, sah Marron wie üblich in den Briefkasten. Mit einem Mal wurde sie traurig und ihre Gesichtszüge versteinerten sich. Schweigend schloss sie seufzend die Klappe des Briefkastens und ging zu Miyako zurück. Beide gingen Richtung Fahrstuhl und erst jetzt fielen ihnen die vielen Kisten auf, die vor dem Fahrstuhl standen. Sie gingen zum Fahrstuhl und Marron wollte grade auf den Rufknopf drücken, als die Türen plötzlich aufgingen und ein junger Mann im Fahrstuhl stand. Miyako erschreckte sich so sehr, dass sie mit den Armen fuchtelte und dabei einen Turm aus leeren Kisten, welcher direkt neben den Fahrstuhltüren stand, zum Einsturz brachte, der die beiden Mädchen unter sich begrub. Der junge Mann trat aus dem Fahrstuhl und ging auf Marron zu, die sich grade aus dem Kartonhaufen wühlte. „Tut mir Leid, dass die Kisten so im Weg standen ... ich bin neu hier und ziehe grade ein und wusste mit den ganzen Kisten nirgends wohin“, sagte der junge Mann, während er Marron aufhalf. Miyako war derweil auch schon wieder auf den Beinen und wollt grade voller Entrüstung losschimpfen, als sie in die Augen des Mannes blickte. Mit einem Mal vergaß sie was sie sagen wollte und wurde rot im Gesicht und sah zu Boden. Marron ging es nicht anders. Auch sie war total rot im Gesicht geworden als er ihr aufhalf. „Ich bin Chiaki Nagoya. Und wer bist du?“, stellte sich Chiaki vor. Marron wurde noch röter und verlegener und stammelte nur ein: „Ich bin Marron Kusakabe!“ Eigentlich wollte Miyako sich auch vorstellen doch sie brachte keinen Laut heraus, als ein simples „Hallo“. „Na dann ich muss dann mal weiter machen. Nochmal sorry wegen den Kisten!“ Chiaki lächelte Marron an und ging dann wieder an die Arbeit die Kisten hochzuschleppen. Marron ging zusammen mit Miyako in den Fahrstuhl und drückte auf die Taste ihres Fahrstuhls. Beide sagten kein einziges Wort bis sich die Türen öffneten und beide zu ihren Wohnungstüren gingen. „Bis bald Marron“, sagte Miyako lächelnd und ging dann in ihre Wohnung und schloss die Tür. Marron seufzte und wollte grade ihre Wohnung aufschlissen als Chiaki die Treppe heraufkam, mit einer riesigen Kiste in den Händen. Er konnte kaum über die Kiste hinweg sehen und erkannte nur das Kopfende von Marron. „Könntest du mir mal bitte diese Tür aufmachen?“, fragte er und trat dabei ganz sachte gegen seine Wohnungstür. Marron, freundlich und hilfsbereit wie sie nun mal ist, öffnete ihm die Tür mit einem lächeln und etwas Röte im Gesicht. Chiaki warf ihr noch ein Danke zu, bevor auch er in seiner Wohnung verschwand. Sie zuckte mit den Schultern und schloss nun ihre Tür auf und ging in ihre Wohnung. Kaum in der Wohnung angekommen, wurde sie von einem überschwänglichen „Hallo Marron“ begrüßt. Es gehörte zu Fynn, die es sich auf dem Sofa bequem gemacht hatte und jetzt auf Marron zuflog und sich auf ihre Schulter setzte. „Hallo Fynn“, begrüßte Marron den kleinen Engel genauso freundlich und brachte dabei ihre Schultasche in ihr Zimmer. Sie ging ins Wohnzimmer zurück und ließ sich mit einem seufzen aufs Sofa fallen und streckte sich erst mal. „Habe ich denn wenigstens heute Abend frei Fynn?“, fragte Marron ihre kleine Freundin, die allerdings mit einem traurigen Kopfschütteln auf Marrons Frage antwortete. „Tut mir Leid Marron, aber ich habe wieder Einen gefunden. Dieses Mal in einem Bild.“ Marron seufzte erneut und legte ihre Hände auf ihr Gesicht. „Warum kann ich nicht einmal an einem Abend frei haben Fynn, hm?“ Ihr passten diese langen Aufträge spät abends schon lange nicht mehr, jedoch war bis jetzt jede von Marrons Bitte mal „frei“ zu bekommen, bei Fynn auf taube Ohren gestoßen. „Du weißt warum es nicht geht Marron. Schließlich bist du die Reinkarnation von Jeanne d’Arc. Und nur du kannst die Welt von den Dämonen befreien“ Marron passte diese Antwort gar nicht, jedoch hatte bis jetzt kein Gegenargument gefunden. „Ist ja schon gut“, seufzte Marron und fragte sich insgeheim, wie lange sie das noch aushalten würde, ohne in der Schule stark abzusinken. Denn bis jetzt hatte Marron es geschafft, trotz ihrer langen nächtlichen Aktionen, in der Schule nicht abzusinken. Marron fragte Fynn wann und wo es denn losgehen sollten, worauf Fynn ihr alles wesentliche mitteilte. „Wieder so spät?“, fragte Marron missmutig, denn in letzter Zeit wurde die Zeit ihrer nächtlichen Ausflüge immer später. Marron stand auf und öffnete die Balkontür und trat auf den Balkon hinaus. Sie ging zum Geländer und stützte sich darauf, während sie über die Dächer der Stadt hinweg blickt. Mit einmal wurde sie aus ihren Gedanken gerissen, als eine Stimme ihr ein „So sieht man sich wieder“ zurief. Marron drehte sich um und sah den Jungen von vorhin auf dem Balkon gegenüber, der sie breit angrinste. „Und eine Klasse Aussicht hat man von hier!“ „Ja das stimmt“, antwortete Marron. Jedoch hatte Chiaki etwas vollkommen Anderes gemeint, was Marron jedoch nicht sofort realisierte. Chiaki hatte ihr nämlich in den Ausschnitt geschaut, als sie sich umgedreht hatte und grinste jetzt frech Marron an. Als Marron seinen Blick und dessen Richtung bemerkte, wurde sie knallrot im Gesicht und sagte nur kurz: „Perversling“, bevor sie beleidigt wieder in ihre Wohnung zurück und die Balkontür laut hinter sich zuknallte. Zurück in ihrer Wohnung grummelte Marron und regte sich innerlich über diesen Kerl auf. Wie konnte er es wagen ihr in den Ausschnitt zu glotzen und das dann noch so zu sagen? Sowas konnte sie auf den Tod nicht leiden. Jedoch blieb ihr nicht lange Zeit sich zu ärgern, denn ein lautes Knurren unterbrach sie in ihrem Gedankengang. Marron blickte auf und sah Fynn vor sich schweben, die die Zeigefingerspitzen immer wieder gegeneinander stupste. Sie musste grinsen als sie Fynn so sah, denn Fynn war es offensichtlich sehr peinlich, dass ihr Magen sich so laut bemerkbar machte. Zumindest sagte dies ihre Röte im Gesicht. Marron wollte grade etwas sagen, als auch ihr Magen ein lautes Knurren von sich gab. Sie wurde ebenfalls rot und Fynn sah sie mit großen Augen an und lächelte. „Scheint so als ob wir beide was essen sollten oder?“, meinte Fynn mit einem Lächeln auf den Lippen. Marron erkannte sofort worauf Fynn hinaus wollte und nickte und machte sich an die Arbeit, für Fynn und sich Pfannkuchen zu machen. Chiaki schloss hinter sich die Tür und stellte die Kiste zu den anderen im Wohnzimmer. Access saß auf dem einzigen Möbelstück, dass schon an seinem zukünftigem Platz stand, der Couch. Er grinste Chiaki an und bemerkte nebenbei: „Sag mal Chiaki... warum brauchst du für diese Paar Kisten so lange, hm?“ Chiaki sah ihn etwas böse an und warf ein Paket Taschentücher nach Access, wobei er Access auf anhieb traf und Access vom Sofa plumpste. Er konnte sich nur knapp ein Lachen verkneifen, als Access prustend wieder hochkam und Chiaki böse ansah. „Womit habe ich denn das verdient“, fragte Access und bekam von Chiaki nur ein: „Einfach so“, zu hören. Chiaki ging in die Küche und begann sich ein provisorisches Mittagessen zu machen. Da sonst noch keine Möbel da waren oder an ihrem Platz standen aß Chiaki im stehe. Als er fertig war, ging er zurück ins Wohnzimmer und von da aus wieder runter, um die letzten Kartons hoch in seine Wohnung zu tragen. Als er endlich fertig war, ließ er sich seufzend auf das Sofa fallen und streckte sich. Dann stand er auf und begann, Kartons, einen nach dem anderen zu öffnen und auszupacken. Der ganze Nachmittag und den ersten Teil des Abends dauerte es bis Chiaki endlich fertig war. Er war vollkommen k.o und wusste nicht welcher Knochen ihm am meisten weh tat, nur dass es sein ganzer Rücken war. Da er auch total geschwitzt war, ging er erst mal duschen und zog sich dann nach dem duschen gleich seine Schlafenskleidung an. Vollkommen erschöpft ließ er sich auf sein Bett fallen und kaum lag er richtig zugedeckt in seinem Bettchen, überkam ihn die Müdigkeit und so schlief er sehr schnell ein. Zur gleichen Zeit lag auch Marron schon in ihrem Bett und war vollkommen k.o. Wieder einmal war sie nur sehr knapp der Polizei entkommen und auch Miyako hatte sich wieder etwas Besonderes einfallen lassen, was dieses Mal, wie die letzten Male, auch wieder schief gegangen ist. Völlig zufrieden lag Fynn auf Marrons Bauch und beglückwünschte Marron zu ihrem Erfolg. Marron jedoch hatte keinen Nerv mehr zu so was. Noch während Fynn sie lobte, schlief Marron ein. Am nächsten Morgen hämmerte Miyako wieder an Marrons Wohnungstür und Marron wurde erst dadurch wach, machte sich wie gewohnt schnell fertig und stand dann total verschlafen vor Miyako, denn ihr gestriger Auftrag war erst sehr spät zu Ende gewesen. Miyako hatte mal wieder die Nase voll und schleifte Marron in neuer Rekordzeit zur Schule. Wenig später saß Marron in ihrem so geliebten Matheunterricht und rechnete grade eine Aufgabe als, Pakkyaramao - Sensei die Aufmerksamkeit der Klasse forderte, um Chiaki als neuen Schüler vorzustellen. Als Marron aufblickte sah sie Chiaki, der sie breit angrinste. Während Miyako, wie auch die anderen Mädchen der Klasse ihn anhimmelten, konnte Marron diese Begeisterung nicht teilen. Vielmehr war es zu wider dass er ausgerechnet in ihrer Klasse nun war. Vor allem wegen der Sache gestern. Was jedoch jetzt geschah, trieb Marron fast zur Weißglut, denn Chiaki setzte sich ausgerechnet neben sie, obwohl im Raum noch mehrere Plätze frei wahren und jedes andere Mädchen hätte sich darüber gefreut, nur eben Marron nicht. Sie fragte sich warum sie immer solch ein „Glück“ hat, ohne jedoch Chiaki dabei anzuschauen. Der grinste sie nur breit an und sagte: „Hallo Marron!“ Dann fuhr Pakkyaramao – Sensei mit dem Unterricht fort, wobei jedoch kaum eines der Mädchen dem Unterricht folgte. Als es zur Pause klingelte wurde Chiakis Tisch sofort von den Mädchen belagert, nur Marron schien völlig uninteressiert an ihm. Nach weiteren todlangweiligen Stunden für Marron war die Schule endlich zu Ende. Sie packte so schnell es ging ihre Sachen zusammen um nicht mit Chiaki nach Hause gehen zu müssen. Jedoch hatte sie ihre Rechnung ohne Miyako gemacht, denn Miyako hatte sich gestern beim ersten Anblick Chiakis Hals über Kopf in ihn verliebt. Marron verstand ihre beste Freundin nicht im geringsten. Jedoch gab sie sich geschlagen und wartete auf Miyako, die neben Chiakis Tisch stand und sich an ihn ranschmiss. Marron konnte es einfach nicht glauben, dass Miyako den Typen gut fand. Auf dem nach Hause weg löcherte Miyako Chiaki mit fragen, sodass es Marron schon fast peinlich war dabei zu sein. Als sie im Orléans ankamen verabschiedete Miyako sich von Chiaki und Marron und ging in ihrer Wohnung und Marron wollte auch geradein ihrer verschwinden als Chiaki sie aufhielt. „Du warst die ganze Zeit so ruhig... Ist was mit nicht ok?“ Marron sah ihn mit großen Augen an und wurde rot. Denn in der Tat stimmte etwas nicht mit ihr... obwohl sie ihn gestern als Perversling betitelt hatte, konnte sie sein gutes Aussehen nicht bestreiten. Man konnte sogar sagen, dass sie ihn niedlich fand, jedoch hätte sie das nie im Leben zugegeben. „Nein, es ist nichts!“, stammelte sie und versuchte ihre Verlegenheit durch ein gekonntes Lächeln zu verstecken. Chiaki erkannte sofort, dass Marron etwas zu verheimlichen hatte. Denn er kannte Jeannes wahre Identität... nämlich Marron, aber das war es nicht, was Marron im Moment versuchte zu verstecken und wovon er nichts wusste. Jedoch beließ er es dabei und fragte stattdessen etwas, womit Marron nie im Leben gerechnet hatte... Kapitel 2: Der Anfang einer Liebe? ---------------------------------- Kapitel 2 – Der Anfang einer Liebe? Chiaki sah Marron direkt in die Augen. Die Röte in Marrons Gesicht wurde immer stärker und ihre Gedanken kreiselten hin und her, sodass sie keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte! Er war ihrem Gesicht so nahe, dass sie seinem Atem schon auf ihrem spüren konnte. Chiaki lächelte. „Willst du mit mir ausgehen?“ Das riss Marron aus ihren Gedanken. Sie sah ihn mit großen Augen und offenen Mund an und wusste nicht was sie sagen sollte. Ihr Herz raste mit ihren Gedanken um die Wette. Dieser gutaussehende und sehr attraktive Junge hatte sie grade zu einem Date eingeladen. Ein Teil in Marron rief laut: „JA, JA, JA!!!“, und der andere Teil rief sie zur Räson. Erst nach einer Weile kam Marron zu sich und schob ihre Freude darüber beiseite und antwortete kurz: „Nö!“ Mit diesen Worten entfloh sie Chiakis Umklammerung, die er aus Erstaunen über ihr Ablehnen gelockert hatte. Marron eilte zu ihrer Tür und öffnete diese schnell und entwischte in ihre Wohnung ehe Chiaki wieder wusste wie ihm geschah. Jedoch hörte er Marron noch, wie sie ihm durch die nun verschlossene Tür etwas zurief: „Nie im Leben werde ich mit einem Perversling wie DIR ausgehen!“ Danach verstummte ihre Stimme und Chiaki stand noch mehr perplex als vorher auf dem Flur und wusste nicht was er noch dazu sagen sollte. Er zuckte mit den Schultern und ging in seine Wohnung, die ja genau neben der von Marrons Wohnung lag! Chiaki schmiss seine Schulsachen in die Ecke und verschwand in der Küche um sich etwas zu Essen zu kochen. Er seufzte leise und während er einige Zutaten aus dem Kühlschrank holte, klopfte es an der Tür. Chiaki hoffte dass es Marron war, die es sich doch noch anders überlegt hatte. Doch als er die Tür öffnete sah er nicht Marron vor sich, sondern Miyakos strahlende lilafarbene Augen vor sich. „Hallo Chiaki-kun!”, begrüßte Miyako ihren Angebeteten. Miyako hatte das Gespräch und vor allem die Frage von Chiaki genau mitbekommen, da sie hinter der Tür gelauscht hatte. „Ich gehe sehr gerne mit dir aus Chiaki!“ Und mit diesen Worten betrat sie seine Wohnung und sah ihn mit erwartungsvollen Augen an. Chiaki wusste nun gar nicht mehr was hier passierte und stotterte sich etwas zurecht. Erst nach ein paar Minuten kam er wieder zu sich und musterte Miyako erst einmal. „Ähm ... gerne!“, sagte Chiaki mit einem lächeln und zauberte damit ein noch breiteres Lächeln auf Miyakos Gesicht, die ihn sofort umarmte und immer wieder DANKE sagte. Marron stand hinter ihrer Tür und ihr Herz pochte wie wild. Hatte er tatsächlich sie gefragt ob sie mit ihm ausgehen wollte. Marron wollte sich das nicht eingestehen, aber dennoch mochte sie Chiaki irgendwie. Auch wenn ihr seine Art total zu wider war, irgendetwas an ihm fand sie einfach nur sexy und anziehend. Sie versuchte diesen, ihr sehr unbehaglichen Gedanken beiseite zu schieben und sich wieder auf das wesentliche zu konzentrieren: Mittagessen kochen und dann die Hausaufgaben erledigen. Sie ging in die Küche, band sie eine kleine Schürze um und begann sich ein kleines Mittagessen zu kochen. Es dauerte nicht lange und das Essen war fertig. Sie nahm alles vom Herd, holte einen Teller und Besteck heraus und tat sich etwas auf den Teller. Das Essen roch wie immer köstlich, denn Marron war eine vorzügliche Köchin, obwohl sie es nie richtig gelernt hatte zu kochen. Als sie jedoch den ersten Bissen vom Essen im Mund hatte, drehte sich ihr der Magen um. Was war denn dieses Mal schief gelaufen? Es war doch so einfach das zu kochen, da konnte man doch nichts falsch machen! Und dennoch schmeckte das Essen zu ... salzig! Salzig? Marron musste keine 2 Sekunden überlegen ehe ihr einfiel, was das normalerweise bedeutete. Sie war verliebt. Aber das wollte sie nicht glauben. Doch nicht in Chiaki Nagoya, den größten Perversling, der ihr je begegnet ist. Dennoch begann ihr Herz wieder zu rasen als sie an seinen Namen dachte. Und dieses Mal konnte sie sich nicht ablenken. Marron ging raus auf den Balkon und stütze sich auf dem Geländer ab, als sie seufzen musste, denn in so einer Lage war sie nie gewesen. Sie kannte nicht mal das Gefühl von Liebe und dennoch wusste sie irgendwie, dass sie verliebt war. Aber sich das auch noch eingestehen, das war nichts für Marron. Sie sagte sich immer wieder dass das nur zeitweise sei und wieder vorbei gehen würde, ähnlich wie eine Grippe. Mittlerweile hatte Miyako Chiaki solange bequatscht, bis dieser genervt nachgab und Miyako ihr Date am kommenden Tag gewährt hatte. Miyako verabschiedete sich mit einer großen Umarmung von ihm und hüfte förmlich in ihre Wohnung zurück. Sie war so aufgedreht, wie ein kleines Kind, was die riesen Geschenke unter dem Weihnachtsbaum sah. Chiaki dagegen war nicht so glücklich. Jetzt hatte er nicht nur eine Absage von Marron bekommen, sondern noch dazu ein Date mit Miyako, welches er nicht mal haben wollte. Aber er konnte den strahlenden, lila Augen von Miyako einfach nichts abschlagen. Auch Chiaki ging auf seinen Balkon und sah hinüber zum Balkon seines Nachbarn, besser gesagt seiner Nachbarin, denn weder Chiaki und Marron wussten bis dahin, dass ihre Balkone aneinander grenzten. Chiaki sah also hinüber und sah die in Gedanken versunkenden Marron, wie sie sich seufzend auf dem Geländer abstütze und auf die Stadt hinab sah. Chiaki lächelte und sagte: „Hallo, so Gedanken versunken?“ Marron sah auf und sah Chiaki direkt in die Augen. Solche strahlenden braunen Augen hatte sie noch nie gesehen und sie verlor sich förmlich in seinen Augen! Als sie sich wieder gefangen hatte, sah sie ihn böse an. „Was willst du?“, sagte sie tonlos und wortkarg. Chiaki ignorierte das einfach und sah Marron mit seinem verführerischsten Augenaufschlag an, den er hatte. Marron dagegen hätte jetzt einen Machospruch erwartet und nicht diesen Augenaufschlag. Sie bekam weiche Knie und da sie sich immer noch auf dem Gelände abstützte, verlor sie den Boden unter den Füßen und sah die Lichter der Häuser näher an sich rücken. Sie schrie laut und Chiaki reagierte instinktiv und hielt sie fest. Durch seinen Griff hielt er nicht nur Marron fest sondern sie drehte sich auch noch so, dass sie genau in seinen Armen landete. Er hielt sie immer noch fest in seinen Armen und Marrons Herz rast wie wild, sodass es sich fast von selbst überschlug. Marron lief wieder knallrot an, konnte diesmal aber nicht gegen die in ihr hochsteigenden Gefühle ankämpfen und atmete erleichtert aus und hauchte ein leises Danke in sein Ohr. Chiaki streichelte über ihren Rücken und war ziemlich aufgeregt, zeigte davon aber gar nichts. In diesem Moment begann die Sonne am Horizont unterzugehen, aber nicht so orangefarben wie sonst, sondern mit einem blutroten Schimmer, der die Balkone der beiden in ein schimmernd rotes Licht tauchte. Für Marron war das einfach zuviel und sie gab die Gegenwehr gegen die zärtliche Umarmung Chiakis nun gänzlich auf und seufzte kaum hörbar zufrieden. Chiaki sah sie an und fand die Stimmung, die Mutter Natur grade geschaffen hatte einfach perfekt. Das Date mit Miyako hatte er schon wieder total vergessen, denn im Moment existierte nur der Moment mit Marron für ihn und er wollte nichts machen, was diesen Moment auch nur im entferntesten zerstören könnte. Sein Gesicht näherte sich immer weiter dem von Marron, dass eine enorme Röte zeigte. Marrons Herz raste immer schneller und sie wusste kaum wie ihr geschah und sie schloss langsam ihre Augen, in der Hoffnung dass Chiaki das nicht ausnutzen würde. Jedoch innerlich wünschte sie sich etwas, was sie sich kaum eingestehen wollte. Wenn sie einen ersten Kuss bekommen wollte, dann von ihm und das jetzt. Ihre Gedanken kreisten nur noch um dieses eine Thema und diese eine Sache, die sie nicht wahr haben wollte, die aber im Moment ihr ganzes Handeln bestimmte: Ihre Liebe zu Chiaki. Kapitel 3: 2 Frauen, eine Liebe und 3 Entschlüsse ------------------------------------------------- Kapitel 3 – 2 Frauen, eine Liebe und 3 Entschlüsse Chiaki konnte selbst kaum glauben, was ihm der pure Zufall grade für eine Situation beschert hatte. Marron lag in seinen Armen und machte keine Anstalten, dass auch nur im geringsten ändern zu wollen. Was sollte er jetzt tun? Was durfte er? Was wollte er tun? Also zumindest das was er tun wollte war Chiaki ohne Zweifel klar. Marron küssen. Nicht mehr aber auch nicht weniger, aber konnte er das wirklich riskieren? Jetzt schon einen Kuss? Die beiden kannten sich kaum. Nicht mal 2 Tage waren vergangen seit er hierher gezogen war und nicht mal ein Tag war es her, dass sie in einen Perversling genannt hatte. Aber Marron lag hier in seinen Armen und wollte offensichtlich nicht sofort wieder weg von ihm. Durfte er es also? Marrons Herz raste immer noch. Sie kannte dieses Gefühl gar nicht. Sie fand immer noch, dass er ein Perversling war. Aber etwas in ihr hielt sie davon ab, sich loszureißen und ihn anzuraunen, was das hier alles solle. Sie konnte es selbst nicht erklären. Jedenfalls fühlte sie eine angenehme Wärme. Eine Wärme die sie sonst nie fühlte, nicht mal wenn sie mit Miyako zusammen einen Tag verbrachte und beide sich köstlich amüsierten. Nur wenn dieser Perversling Chiaki in ihrer Nähe war, wurde ihr so warm ums Herz und sie fühlte sich irgendwie befreit. Marrons ganzer Körper bebte. Sie war so aufgeregt und hatte so ein Herzrasen, so einen Adrenalinschock, wie sie es noch nie erlebt hatte. Und dabei war der Schreck vor dem Sturz schon wieder vollkommen vergessen. Einzig und allein Chiaki war schuld daran. Keine Droge dieser Welt, aber auch wirklich keine hätte Marron in diesem einen Moment solch einen Adrenalinschub geben könne ohne Marron sofort umzubringen, aber Chiaki schaffte es. Marron wusste nicht mehr weiter. Sie wusste wie sie Chiaki noch vor ein Paar Stunden genant hatte, einen Perversling. Und jetzt war sie in seinen starken Armen mehr oder weniger gefangen und wehrte sich nicht mal. Minuten vergingen, in denen Marron und Chiaki die wildesten Gedanken durch den Kopf schossen. Beide versuchten sich, unbemerkt vom jeweils anderen, sich wieder zu fangen und klare Gedanken zu fassen. Während Chiaki damit beschäftigt war mit sich selbst zu hadern ob er Marron nun küssen sollte oder nicht, versuchte Marron Gründe zufinden warum das so passierte wie es grade nun mal geschah und wie sie sich am besten aus dieser Situation wieder heraus manövrieren konnte. Grade als Chiaki seine Gedanken geordnet hatte und sich entschlossen hatte, da hatte auch Marron begriffen was sie jetzt zu tun hatte. Chiaki schloss langsam seine Augen und neigte seinen Kopf leicht zur Seite und näherte sich ganz langsam Marrons Gesicht. Obwohl er ihr schon so unheimlich nahe war, kam ihm der Weg von seinen Lippen zu denen von Marron unendlich weit vor. Auch Marron hatte ihre Augen geschlossen und ihren Kopfleicht zur Seite geneigt. Chiakis Lippen waren Marrons nun schon so nah, dass er schon die Wärme von Marrons Lippen spüren konnte und grade als er ihr einen liebevollen und unendlich sanften Kuss auf ihre Lippen geben wollte, drückte sich Marron von Chiaki weg. Chiaki wusste gar nicht wie ihm geschah. Mit einmal war Marron seiner Umarmung entronnen und die große Wärme die sie ausstrahlte war wie weggeblasen. Chiaki stand immer noch so da als ob er Marron in seinen Händen hielt. Marron betrachtete Chiakis Pose skeptisch und das was sie sah, bestätigte sie noch einmal in ihrer Reaktion. „Ich habe es gewusst. Du bist ein Perversling und zwar ein noch größerer als ich gedacht hatte! Lass mich endlich in Ruhe!“, schrie sie ihn an und verschwand mit einer zuknallenden Balkontür in ihrer Wohnung, dem ein kleines Klicken folgte, was von der Verriegelung kam, die Marron soeben geschlossen hatte. Chiaki stand wie versteinert da. Er konnte nicht wirklich fassen was grade passiert war. Er hatte genau das falsche getan, aber das war jetzt nicht mehr zu ändern. Chiaki kletterte wieder auf seinen Balkon und ging niedergeschlagen wieder in seine Wohnung. Am nächsten Morgen war wieder alles beim alten. Zumindest fast. Auf jeden Fall hämmerte Miyako wie jeden Morgen gegen Marrons Tür und schrie und machte ein Tohuwabohu, dass normalerweise jeden wecken würde, jeden bis auf Marron. Miyako reichte es dieses Mal. Sie ging zur Nachbartür und klingelte bei Chiaki. Chiaki öffnete schon angezogen und marschbereit und lächelte Miyako an zusammen mit einem „Guten Morgen!“ Miyakos Ärger über Marron war auf einmal vergessen und ihre Gedanken drehten sich wieder nur um das Zentrum ihres kleinen persönlichen Universums: Chiaki. „Gehen wir zusammen zur Schule?“, fragte Chiaki, denn er wusste genau, dass Miyako das fragen wollte. Sie nickte heftig und ging mit ihm zusammen los. Auf dem Schulweg redeten sie kaum miteinander bis Miyako das Schweigen beendete: „Du Chiaki? ... Ich ... nun ja ... ich ... ähm ... hab da mal ne Frage!“, stotterte sie verlegen und traute sich nicht Chiaki dabei anzusehen. Chiaki lächelte. „Ja was gibt’s denn?“ „Sag mal ... hast, hast du eine Freundin im Moment?“ Chiaki sah sie wenig überrascht an und antwortete trocken: „Nein im Moment nicht. Wieso?“ „Ach nur so ... , antwortete Miyako und konnte ihre Freude über diese Tatsache kaum zurückhalten. „Kann ich dich auch mal was fragen Miyako?“ Miyako wurde vollkommen aus ihren Gedanken gerissen und stotterte: „Ähm ... ja ... klar! Frag alles was du magst!“ „Machst du jeden Morgen so ein Theater um Marron zu wecken?“ Miyakos lächeln verschwand von einer auf die andere Sekunde. Sie fand die Frage nun gar nicht passend, denn schließlich wollte sie sich mit ihm über einander unterhalten und nicht über Marron. „Naja ... das Theater mache ich jeden Morgen wegen ihr, damit sie aufsteht und nicht immerzu zu spät kommt! Aber das klappt selten. Vielmehr ist’s so, das ich wegen ihr dann immer zu spät komme und dann auch Ärger hab.“ „Und warum machst du das Ganze dann?“ „Weil Marron und ich beste Freundinnen sind und das schon seit dem Kindergarten!“ Chiaki nickte. Weiter wollte er im Moment nicht fragen, denn er hatte Miyakos Andeutung schon verstanden. Dumm war er ja nun schließlich auch nicht. Als Miyako und Chiaki den Klassenraum betraten traf sie fast der Schlag. Da saß Marron mit schon ausgepackten Schulsachen und unterhielt sich mit Yamato. Miyako bekam ein Strahlen in den Augen, wie auch Pakkyramao-Sensei, die genau hinter Miyako und Chiaki den Klassenraum betrat. „Das ich das noch erleben darf! Marron, du bist pünktlich!“ Senseis Freude war kaum zu übersehen, denn sie hatte immer gehofft dass Marron ihrem Reden endlich mal folgen würde. Miyako und Chiaki sahen sich nur an und setzten sich dann auf ihre Plätze. Als Marron Chiaki sah, schaute sie sofort in eine andere Richtung, denn die Sache von gestern Abend auf dem Balkon hatte sie ihm bis jetzt noch nicht verziehen. Miyako bemerkte sofort dass etwas nicht stimmte und nachdem die, sich ewig lange hinziehende Mathestunde endlich vorbei war, wollte Miyako mit Marron unter 4 Augen reden. Jedoch Marron wollte nicht reden. Sie wollte Miyako nicht weh tun, denn sie wusste, dass Miyako sich in Chiaki verliebt hatte. Sie hatte ja oft genug Miyakos Eskapaden in Sachen Liebe mit durchmachen und auch wieder ausbaden müssen. Aber Miyako gab nicht auf und löcherte Marron mit Fragen bis Marron einen Teil davon erzählte was gestern Abend vorgefallen war. Miyakos Augen weiteten sich und dann umklammerte sie ihre beste Freundin ganz dolle. „Ich bin froh dass dir nichts passiert ist Marron!“ Marron winkte ab. „Sag mal Miyako hast du das Plakat am Aushang schon gesehen?“ „Na klar. Du meinst doch das für den Wettkampf in Rythmischer Gymnastik?“ „Ja genau das. Wirst du dran teilnehmen?“ „Klar werde ich. Ist doch wohl klar!“, sagte Miyako so selbstbewusste und siegessicher, dass selbst Marron etwas Angst bekam, denn sie kannte ja schon diese Art von Miyako, aber dass sie so doll war wie eben kam nicht oft vor! „Ich ... werde wohl nicht teilnehmen!“, sagte Marron leise. „Ich habe keine Lust dieses Mal und im Moment ist mir nicht nach Wettkämpfen!“. Fügte Marron noch hinzu und ging dann, ohne noch etwas zu sagen, wieder in den Klassenraum. Miyako wunderte sich sehr über Marrons Verhalten, sagte aber nichts aus Rücksicht auf Marron. Denn wenn Marron so seltsam war wie eben, wollte sie ihre Ruhe haben. Der Tag verging ohne große weitere Vorkommnisse. Bis Marron und Miyako zum Training gingen. Beide zogen sich um und gingen zu Sensei in die Sporthalle, wo Marron schon eine Standpauke erwartete für die Aussage, dass sie nicht am Wettbewerb teilnehmen wolle. Nach einer langen Diskussion wurde Marron die Teilnahme einfach aufs Auge gedrückt und alle Widersprüche ihrerseits einfach beiseite geschoben,, als hätte sie nie welche gehabt. Als Marrons Trainingszeit um war, wollte sie sich umziehen gehen, fragte aber vorher noch Miyako ob sie mitkommen wolle? Miyako schüttelte den Kopf, denn sie wollte noch ein Extratraining für den Wettbewerb in 2 Tagen machen, für den sie sogar das Date mit Chiaki vertagt hatte, was Chiaki sehr gelegen kam. Marron ging also allein nach Hause und als sie zu Hause war schmiss sie ihre Tasche in die Ecke. Sie machte den Fernseher an und setzte sich davor und hoffte dass irgendetwas gutes kam, mit dem sie sich von ihrem Ärger und ihrer Einsamkeit ablenken konnte. Sie schaute den ganzen Abend lang TV und schließ letztendlich auf dem Sofa ein. Mitten on der Nacht jedoch wurde sie von einem Geräusch wach, dass ihr gar nicht behagte und sie ahnte, dass das nichts Gutes zu bedeuten hatte ... Hosted by Animexx e.V. 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