Everywhere von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 23: Der altbekannte Tai ------------------------------- puh, alles n bissl stressig hier oO ~~~ ~~~ ~~~ Irgendwann konnte TK das Schweigen und das Geräusch von Tais Schritten auf dem Holzfußboden nicht mehr ertragen. „Ich weiß jetzt immer noch nicht, woher du überhaupt von dem Mädchen weißt“, sagte er schließlich zu Tai. Dieser hob den Kopf und sah ihn kurz an. Die Kälte in seiner Stimme war deutlich herauszuhören gewesen. Es war kein Wunder, dass TK Tai die Schuld für Karis Zustand gab, schließlich tat er selbst das auch. Allerdings kannte Tai auch die ganze Wahrheit. Dass das, was mit Kari geschehen war, vermutlich den einzigen Grund hatte, dass er einen blöden Kettenbrief nicht weitergeschickt hatte. „Ist nicht wichtig“, erwiderte Tai ausweichend. Aber TK ließ nicht locker. „Kari hat auch alles über dieses Thema für sich behalten und nun schau, wo sie gelandet ist.“ Während Sora wieder den dunklen Holzfußboden musterte, verfolgte Matt aufmerksam das Gespräch und beobachtete seinen besten Freund eingehend. Tai seufzte. „Ja, aber das ist ja was völlig anderes…“ „Wir müssen das aufklären, damit wir wissen, ob wir etwas tun können“, schnitt ihm Matt das Wort ab. „Egal, was du für ein komisches Problem mit… irgendwelchen Geistern oder so hast, spätestens jetzt betrifft es auch uns. Also raus mit der Sprache.“ Wieder seufzte Tai. Er wollte nicht darüber reden. Er wollte nicht. Er wollte ihnen nicht die lächerliche Tatsache beichten, dass er vermutete, ihn verfolgte ein Mädchen aus einem Kettenbrief. Er wollte sie nicht mit reinziehen, wenn ihnen dann etwas Ähnliches geschehen würde wie Kari… Er versuchte, das Gespräch umzulenken. „Sora.“ Die Angesprochene hob den Kopf. Sie sah beinahe so blass aus wie Kari. „… Ja?“ „Kari… oder… Na ja, was auch immer das vorhin war, es hat gesagt, du hättest es gesehen. Es sagte ‚du hast mich gesehen‘ und hat dabei dich angeguckt. Was meinte es damit?“ Offenbar hatte Tai mit seinem doch sehr offensichtlichen Ablenkungsversuch zunächst Erfolg. Aller Augen waren jetzt auf Sora gerichtet. Diese musste sich überwinden, um eine Antwort zu geben. Sie wippte kaum merklich voller Unbehagen vor und zurück. „I-Ich habe ein paar Mal ein… ein Mädchen gesehen… obwohl da eigentlich keines war. Ich glaube, das meinte Kari…“ Sie schluckte. „Das wird ja immer interessanter hier“, stellte Matt trocken fest. „Offenbar bin ich der einzige, der von der ganzen Sache nichts mitbekommen hat?“ Sora zuckte die Achseln und lächelte ein ganz klein wenig. „Warum hast du mir das nicht gesagt?!“, fuhr auf einmal Tai Sora an. Er hatte kurz die Fassung verloren, war aber jetzt wieder voll da. Offenbar von Wut gepackt ging er zu seinem Bett, stellte sich vor Sora und funkelte sie an. „Ich dachte, das hätte mit dem… du-weißt-schon-was zusammengehangen und wäre sonst bedeutungslos gewesen…“, antwortete Sora kleinlaut und blickte nahezu ängstlich zu ihm hoch. „Toll!“, rief Tai sarkastisch aus. „Wirklich großartig!“ Jetzt stand Matt auf. „Hör auf, Sora anzuschreien! Sie kann überhaupt nichts dafür!“ „Halt dich da raus!“, rief Tai zurück. Auch TK erhob sich. „Hey, jetzt beruhigt euch doch mal!“ Er stellte sich zwischen die beiden und hielt jedem eine Hand entgegen. „Streit nützt niemandem!“ Einige Sekunden lang funkelten Matt und Tai einander an TK vorbei an, dann drehte sich der Braunhaarige ruckartig um und murrte etwas Unverständliches. Er ließ sich auf TKs Bett fallen und schnaubte verächtlich. „Was ist denn los mit dir?!“, fragte Matt jetzt eine Spur ruhiger, doch noch immer mit grimmiger Miene. „Gar nichts!“, fauchte Tai ihn an. „Das ist meine Sache, okay?“ Matt machte einen drohenden Schritt in seine Richtung. „Ich hab’s dir eben schon gesagt. Spätestens jetzt, wo Kari bewusstlos vom Krankenwagen abgeholt werden musste und wir diesen Scheiß miterlebt haben, ist es auch unsere Sache!“ „Bitte Tai“, sagte Sora leise. Ihre Stimme klang sehr viel beherrschter als die der beiden Jungs. (… TK is kein junge… XD‘) „Ich möchte auch wissen, was eigentlich los ist. Zumal ich es auch gesehen habe… Ehrlich gesagt bin ich froh zu wissen, dass es wirklich existiert. Dass ich nicht vollkommen durchgeknallt bin.“ Einen Augenblick lang betrachtete Tai es aus dieser Sicht. Sie hatte recht. So gesehen konnte er doch froh sein. Er war nicht am durchdrehen, denn zumindest war die Existenz des Mädchens gewissermaßen bestätigt. Aber das machte die Sache nicht gerade besser. „Nein, anscheinend sind weder du noch ich oder Kari durchgeknallt“, sagte er langsam. TK, der erleichtert schien, dass Tais Stimme wieder normal klang, ließ sich wieder auf Tais Bett nieder. Matt hingegen stand nach wie vor im Raum und beäugte Tai – wenn auch mit weichendem Ärger. „Wisst ihr, es ist echt dämlich…“, begann Tai und versuchte ein schwaches verlegenes Lächeln. „Ich glaube nämlich, dass dieses Mädchen mich verfolgt und der Grund dafür ist, dass ich so einen blöden Kettenbrief nicht weitergeschickt hab…“ Stille. „Na los, lacht schon.“ „Vielleicht später“, erwiderte Matt. „Hast du den Brief noch?“ Tai verschlug es für eine Sekunde die Sprache. Seine Freunde nahmen ihn sofort ernst. Sie lachten ihn nicht aus und machten ihm keine Vorwürfe. Sie nahmen es einfach hin und versuchten, eine Lösung zu finden. Wie hatte er nur an ihnen zweifeln können? „Nein, ich hab ihn nicht mal richtig durchgelesen und weggeschmissen…“ Sora legte die Stirn in Falten. „Sag mal, Tai…“ Er sah sie an und stellte überrascht fest, dass ihr Gesichtsausdruck enttäuscht wirkte. „Warum hast du uns nichts davon erzählt? Warum behältst du so etwas für dich?“ Auch Matt und TK schienen gespannt auf die Antwort. „Na ja, weil…“ Tai hielt inne. Ja, warum eigentlich? „Ich schätze, ich dachte, mir würde sowieso niemand glauben… Außerdem… wollte ich euch da nicht mit reinziehen. Schließlich war ich selbst nicht mal sicher, ob das alles nur Einbildung war.“ „Aber du hättest trotzdem mit uns darüber reden müssen. Immerhin sind wir deine Freunde, oder nicht?“, fragte Sora vorwurfsvoll. „Das könnte ich zu dir genau so gut sagen!“, entgegnete Tai kühl. Er mochte es nicht, wenn jemand seine Vorgehensweise kritisierte. Er wusste schon, was er tat. Glaubte er. Nun meldete sich auch TK wieder zu Wort. „Das ist nicht fair, Tai.“ Der Braunhaarige atmete einmal tief ein und aus, um sich zu beruhigen. „Jaah, du hast recht. Tut mir leid, Sora.“ Seine Freundin winkte lächelnd ab. „Ist schon okay. Die Situation im Moment ist schließlich nicht gerade einfach.“ „Stimmt schon, aber trotzdem… Sorry.“ „Mach dir keinen Kopf“, meinte Sora nur. Kurz darauf war Tai schon wieder auf den Beinen und ging nachdenklich hin und her. Nachdem seine Freunde nun bescheid wussten, fühlte er sich irgendwie… leichter. Als wäre ihm der sprichwörtliche Stein vom Herzen gefallen. Und mehr noch – jetzt, da sie informiert waren, konnten sie mit ihm gemeinsam etwas gegen dieses Geistermädchen unternehmen. Zusammen würden sie es sicher schaffen. Genau wie damals… Erst jetzt, als er sich seit langem wieder in einer Situation befand, die ihn vollkommen aus seinem Alltag riss, fiel Tai auf, wie sehr er die Abenteuer in der Digiwelt vermisste. Wie sehr er sich wünschte, wieder mit Freunden an seiner Seite gegen das Böse zu kämpfen und jeder Gefahr zu trotzen. „Okay, wir müssen erst einmal alles, was wir über das Mädchen wissen, zusammentragen.“ Er blieb stehen und schaute in die Runde. Die anderen sahen ihn leicht überrascht an. Ihr Freund hatte sich gerade vom einen Moment auf den anderen fast vollkommen verändert, sodass es fast schon unheimlich war. Er wirkte nicht mehr länger wütend, betreten oder gar verzweifelt. Er strahlte Selbstsicherheit, Stärke und Vertrauen aus; ganz, wie man es von einem ‚Anführer‘ erwarten würde. Matt seufzte. „Da sind wohl deine Anführergene wieder zum Leben erwacht, was?“ TK nickte und Sora fügte hinzu: „Stimmt. Du verhältst dich wie früher.“ Der ‚wiedererwachte Anführer‘ schmunzelte etwas, zeigte aber ansonsten keine Reaktion auf die Feststellungen seiner Freunde. „Jedenfalls wissen wir, dass das Geistermädchen irgendetwas von mir will. Um mit mir zu kommunizieren, ist es sogar so weit gegangen, von Kari… Besitz zu ergreifen.“ Unwillkürlich erschauderte TK. Um das zu überspielen, sagte er: „Der Auslöser dafür war ja wohl dieser Brief. Weißt du vielleicht wenigstens noch, was da drin stand?“ „Uff, lass mich mal nachdenken…“ Tai begann erneut, im Raum auf und ab zu schreiten, doch diesmal langsamer und bedächtiger. „Immerhin ist das schon ein paar Monate her.“ „Du schleppst das schon so lange mit dir herum?“, fragte Matt verblüfft nach. Auch TK schien das zu überraschen; Sora hingegen weniger. Immerhin war es auch schon einige Monate her, dass sie das Mädchen zum ersten Mal gesehen hatte. Das war im Geisterhaus im Freizeitpark gewesen. Als diese Baumrequisite plötzlich umgestürzt war… Tai zuckte nur mit den Schultern. „Ja, schon. Also ich erinnere mich, dass der Brief irgendwie… anders verfasst war als die Kettenbriefe, die ich bisher so gesehen hab. Da stand dauernd ‚stell dir vor‘ am Anfang von fast jedem neuen Absatz. Na ja, das war halt so verfasst, dass der Leser an irgendeinem Haus vorbeigeht und dann sieht, wie irgendein Mann ein Mädchen in das Haus zerrt. Und dann war da am Ende die Frage, ob man dem Mädchen helfen würde oder nicht. Wenn nicht, dann sollte man ihn nicht weiterschicken. Und wenn ja, dann sollte man ihn halt weiterschicken.“ „… Und du hast ihn nicht weitergeschickt?“, fragte Sora. Tai glaubte, den Hauch eines Vorwurfs herauszuhören. „Natürlich nicht! Ich meine, es war nur ein Kettenbrief! Woher soll ich denn wissen, dass das auf einmal ernste Konsequenzen hat?“ „Das hat man in der Tat nicht ahnen können“, sagte TK ernst. „Eigentlich ist der Grund auch egal. Wichtig ist jetzt nur, wie du das Mädchen wieder loswirst. Wir-“ Tais Handy piepte. (ihr wisst, was jetz kommt! XD tai hat keinen realsound… a l t m o d i s c h ! ! XDDD) „Ich hab ‘ne Sms bekommen.“ „Von wem?“, fragte Matt. Sein bester Freund riss die Augen auf, als er den Namen des Absenders las. „Die ist von… Kari!“ „Echt? Was steht drin?“ TK sprang auf, um über Tais Schulter zu lesen. Einige Sekunden der Stille verstrichen, ehe Tai leise sagte: „Ich hab’s geahnt.“ Und schon wieder endet ein Kapitel mit einer mysteriösen Sms, dessen Inhalt niemand kennt. … Ich auch nicht. ~~~ ~~~ ~~~ hahaha XDDD btw thx für die kommis beim letztn chap ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)